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BerlinerStimme Nr. 05 2019

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wir nur über Bundesrecht ändern. Wir<br />

haben hier viel Expertise zusammengetragen.<br />

Jetzt geht es darum, einen<br />

Antrag zum nächsten Bundesparteitag<br />

im Dezember zu erarbeiten. Die SPD<br />

muss auf dem Parteitag deutlich<br />

machen, dass sie Antworten auf die<br />

dringende soziale Frage für bezahlbaren<br />

Wohnraum hat. Berlin ist hier<br />

mit dem Mietendeckel und den vielen<br />

anderen Maßnahmen der Vergangenheit<br />

Vorreiter.<br />

Die Menschen<br />

müssen uns wieder<br />

zutrauen, dass für uns<br />

soziale Gerechtigkeit<br />

an erster Stelle steht.<br />

Klimapolitik ist in aller Munde. Auch<br />

hier muss die SPD Antworten liefern.<br />

In Berlin ist natürlich die ökologische<br />

Verkehrswende ein ganz entscheidender<br />

Schritt für ein besseres Stadtklima.<br />

Mit unserem Mobilitätsgesetz sind wir<br />

auch hier Vorreiter. Aber wir müssen<br />

den ÖPNV viel attraktiver machen.<br />

Deswegen habe ich auch vorgeschlagen,<br />

die Berlinerinnen und Berliner mit<br />

einem 365-Euro-Ticket zum Umsteigen<br />

zu bewegen. Ein Euro pro Tag, da kann<br />

man nicht meckern, wie der Berliner<br />

sagen würde. Genauso wichtig ist die<br />

verkehrliche Verbindung zwischen den<br />

Innen- und Außenbezirken. Wir müssen<br />

U-Bahnlinien verlängern wie zum<br />

Beispiel die U8 ins Märkische Viertel.<br />

Und nicht zu vergessen: Wir brauchen<br />

mehr moderne Fahrzeuge. Dafür investieren<br />

wir allein drei Milliarden Euro<br />

in neue U-Bahnzüge. Gute Alternativen<br />

bieten statt Autofahrer drangsalieren.<br />

Das ist sozialdemokratische Mobilitätsund<br />

Klimapolitik in Berlin. Was die<br />

Bundespolitik betrifft, müssen wir<br />

natürlich darüber diskutieren, ob wir<br />

schneller aus der Kohle aussteigen<br />

und Inlandsflüge durch ein gutes Bahnangebot<br />

überflüssig machen können.<br />

Und natürlich über eine sozial gerechte<br />

CO2-Steuer. Die SPD sollte nicht versuchen,<br />

die besseren Grünen zu werden.<br />

Ökologie und Ökonomie zusammen zu<br />

denken – das ist Auftrag der SPD.<br />

Abschließend noch mal zu Berlin.<br />

Auch in Berlin hat die SPD trotz guter<br />

Politik an Vertrauen verloren. Bis zur<br />

nächsten Wahl sind es noch über zwei<br />

Jahre. Was ist zu tun?<br />

Wir dürfen uns nicht von den Umfragen<br />

irre machen lassen, sondern müssen<br />

unsere Politik für die Stadt weiterführen<br />

und besser erklären, worum es uns geht.<br />

Schulsanierung, Verwaltungsreform und<br />

eine bessere Infrastruktur bleiben wichtige<br />

Aufgaben – und wir sind auf dem<br />

richtigen Weg. Aber wir können uns nicht<br />

einfach vom Bundestrend abkoppeln.<br />

Vertrauen zurückzugewinnen wird im<br />

Bund und in Berlin dauern. Die Menschen<br />

müssen uns wieder zutrauen, dass für<br />

uns soziale Gerechtigkeit an erster Stelle<br />

steht. Mit unserer Politik zur Entlastung<br />

von Familien – zum Beispiel durch das<br />

gebührenfreie Schülerticket, Schulmittagessen<br />

und kostenfreie Hortjahre – tun<br />

wir das. Und es war mir auch wichtig,<br />

mit meinem Vorschlag für das Solidarische<br />

Grundeinkommen zu zeigen, dass<br />

wir über einen neuen Sozialstaat nachdenken.<br />

Gute Arbeit statt Hartz IV, von<br />

der die Gesellschaft und der ehemalige<br />

Langzeitarbeitslose gleichermaßen<br />

profitierten. Das ist ein neuer Weg in<br />

der Arbeitsmarktpolitik. Und er schafft<br />

einen neuen Zusammenhalt.<br />

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BERLINER STIMME<br />

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