physio-Journal I 2/2019
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TITELTHEMA<br />
M. transversus perinei profundus M. sphincter ani externus<br />
Anamnese<br />
Hier werden Symptome und Schmerzlokalisationen,<br />
die häufig bei Pathologien des<br />
ISG’s/Symphyse vorkommen, angegeben<br />
(siehe Leitlinie Beckengürtelschmerz). Symptome<br />
können Schmerzen während langem<br />
Sitzen, Stehen und Gehen, v. A. bei größeren<br />
Schritten und Einbeinständen (ISG/Symphyse)<br />
sein. Die Schmerzlokalisation (ISG)<br />
ist unterhalb der SIPS (im Glutealbereich)<br />
oder im posterioren Oberschenkel. Sowohl<br />
die Symptome als auch die Schmerzlokalisationen<br />
können allerdings immer<br />
variieren.<br />
Weitere wichtige anamnestische Angaben<br />
sind:<br />
Vorerkrankungen, wie z. B. Frakturen<br />
des Beckens<br />
Schwangerschaften/Geburten – sie sind<br />
relevant, da diese die Stabilität des Beckengürtels<br />
beeinflussen.<br />
Bestehen die Schmerzen vielleicht seit<br />
den o. g. Ereignissen oder traten während<br />
der Ereignisse ähnliche Schmerzen<br />
auf?<br />
Hinweise auf Red oder Yellow Flags, wie<br />
z. B. Gewichtsabnahme, starkes Krankheitsgefühl,<br />
Tumorerkrankung in der<br />
Vorgeschichte (RF) oder Unzufriedenheit<br />
am Arbeitsplatz, Depressions- oder<br />
Angsterkrankung (YF)<br />
Inspektion<br />
BEFUNDABLAUF<br />
Schonhaltungen<br />
Bewegungs- und oder weitere Haltungsauffälligkeiten<br />
Mögliche Muskel- und<br />
Faszienirritationen<br />
a. Überprüfung der Adduktoren<br />
b. Überprüfung des M. piriformis<br />
c. Überprüfung der Fascia thoracolumbalis<br />
d. Mitüberprüfung des faszialen Systems<br />
durch Nervendehntests (s. u.)<br />
Dabei sollten die Muskeln auch auf Abschwächungen<br />
oder Verkürzungen (Hypertonie/Stiffness)<br />
überprüft werden. So ist es<br />
z. B. wichtig zu wissen, ob der M. iliopsoas<br />
hyperton oder die Glutealmuskulatur abgeschwächt<br />
ist. Zudem muss erhoben werden,<br />
ob die segmentalen Stabilisatoren aktivierbar<br />
sind. Zu diesen zählen folgende Muskeln:<br />
M. transversus<br />
M. multifidii<br />
Beckenboden<br />
Klinische Tests<br />
Bewegungsüberprüfung (BWP):<br />
a) aktive BWP: Beckenflexion, -extension,<br />
Latflex und Rotation<br />
b) passive BWP: s. o.<br />
Reproduzierbarkeit der schmerzhaften<br />
Situation:<br />
Der Patient soll hierbei Situationen nachstellen,<br />
bei denen die Schmerzen i. d. R. auftreten.<br />
Schmerzprovokationstests:<br />
Zurzeit werden Schmerzprovokationstest<br />
zur Identifizierung einer ISG Pathologie<br />
empfohlen. Das Durchführen von mehreren<br />
(5–7) Tests führt zu einer zuverlässigeren<br />
Aussagekraft. Um den Befund einer ISG Pathologie<br />
zu verifizieren, müssen 3 von 5 der<br />
durchgeführten Tests positiv sein. Die Tests<br />
gelten als positiv wenn der Schmerz, den<br />
der Patient kennt provoziert wird.<br />
ISG:<br />
1. Distraktionstest (Klaffen)<br />
2. Thigh Trust<br />
3. Gaenslens Test<br />
4. Patrick Faber Test/-4-er Zeichen<br />
5. ASLR<br />
6. Passive Hüft Iro<br />
7. Kompressionstest<br />
8. Sacral Thrust<br />
9. Cranial Shear<br />
10. Bilaterale Hüftinnenrotation<br />
11. Drop Test<br />
Symphyse:<br />
1. ASLR<br />
2. Symphyse: RL mit angestellten Beinen –<br />
45° Hüftflexion und Anspannen in ADD<br />
E<br />
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