physio-Journal I 2/2019
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FÜR DEN PRAXISALLTAG<br />
Endstellung<br />
Aus der Ausgangsposition werden nun gleichzeitig der rechte<br />
Arm und das linke Bein Richtung Boden abgesenkt. Die Extremitäten<br />
werden so lange Richtung Boden geführt, bis die<br />
Wirbelsäule nicht mehr neutral gehalten werden kann. Die<br />
Bewegung wir langsam und kontrolliert ausgeführt und dabei<br />
ausgeatmet. Die Endposition wird für wenige Sekunde gehalten<br />
und anschließend wird in die Ausgangsposition zurückgekehrt.<br />
Nun folgt die Bewegung auf der anderen Seite.<br />
BEANSPRUCHTE MUSKULATUR<br />
Der Käfer ist eine komplexe Ganzkörperübung, bei der die<br />
Stabilisierung der tiefliegenden Rückenmuskulatur im Vorder-<br />
grund steht, aber auch die Bauchmuskeln, der Rücken, die<br />
Schultern und die Hüftmuskulatur beansprucht werden.<br />
BESONDERE ASPEKTE, DIE BEACHTET WERDEN SOLLTEN<br />
Zunächst wirkt die Grundvariante des Käfers vielleicht sehr<br />
einfach und auf Grund der vielen Variationen, die im Internet<br />
zu finden sind, tendieren die Patienten häufig dazu, zu schnell<br />
in der methodischen Reihe voranzuschreiten.<br />
Bevor diese Übung allerdings verändert werden sollte,<br />
sollte der Patient ca. dreimal 15 kontrollierte Wiederholun-<br />
gen durchführen können. Die Grundübung, bei der vor allem<br />
die Aktivierung der tiefliegenden Wirbelsäulenmuskulatur im<br />
Vordergrund steht, bildet die Grundlage für dynamischere<br />
Übungen.<br />
Damit eignet sich der Käfer auch hervorragend als<br />
Warm-Up aber auch als Hausaufgabe.<br />
Die gezeigte Übung lässt sich einfach verändern und ist dadurch<br />
für nahezu jeden Patienten geeignet (siehe Variationen).<br />
Mit Hilfe eines Kettlebells (es kann auch gegen die Hände des<br />
Therapeuten oder gegen ein Theraband gearbeitet werden)<br />
kann der Core zusätzlich aktiviert werden. Auch im Pilates gibt<br />
es eine Variante des Dead Bugs, bzw. des Käfers, die hier als<br />
Regression angeführt werden kann.<br />
VARIATIONEN<br />
Bei dieser Variante der Übung ist die Rückenlage ebenfalls die<br />
Ausgangsposition. Die Arme liegen flach neben dem Körper.<br />
Der Fokus liegt auf der Aktivierung des Powerhouses (der<br />
Bauchnabel ist Richtung Wirbelsäule gezogen und der Beckenboden<br />
angespannt). Die Wirbelsäule ist neutral und beide<br />
Beine sind aufgestellt. Während die Spannung gehalten wird,<br />
wird nun zunächst das rechte Bein angezogen und in 90°<br />
Knieflexion und 90° Hüftflexion gebracht. Mit dem nächsten<br />
Atemzug wird das linke Bein in dieselbe Position gebracht.<br />
Im Vergleich zu der oben dargestellten Übungsvariante wird<br />
im Pilates auf den zusätzlichen Einsatz der oberen Extremität<br />
verzichtet und der Fokus verstärkt auf die Rumpfkontrolle gelegt.<br />
Egal ob als Präventionsübung, in der Rehabilitation oder<br />
auch im Pilates, die Bewegungsführung der Übung steht immer<br />
im Vordergrund.<br />
Dafür sollte immer auf ein langsames, kontrolliertes Bewegungstempo<br />
sowie eine optimale Ausrichtung der Wirbelsäule<br />
geachtet werden. Sobald die Grundübung beherrscht wird,<br />
kann die Übung auch über die Positionierung bzw. die Bewegung<br />
der Arme leichter oder schwerer gestaltet werden.<br />
Langfristig kann der Käfer auch um Zusatzaufgaben erweitert<br />
werden, um den Patienten auf dynamischere Übung vorzubereiten<br />
und eine optimale Stabilisierung der Wirbelsäule auch<br />
während komplexeren (alltagsnäheren) Aufgaben zu gewährleisten.<br />
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