TONI_Stand180912
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VOL 1<br />
Herbst<br />
2018<br />
TONi *<br />
Das Kulturmagazin der<br />
Landesmusikschule Peuerbach<br />
S./ 38<br />
S./ 28<br />
S./ 32<br />
S./ 20<br />
“ALLES WALZER”<br />
KULTUR IM HERBST<br />
KUTZENBERGER<br />
EINE RADTOUR MIT<br />
DER LMS BALL<br />
EIN ÜBERBLICK<br />
LIEST FRIEDINGER<br />
DEM BÜRGERMEISTER<br />
Seite / 1<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin<br />
PEUERBACH TANZT BEIM 1. MUSIKSCHULBALL AM 30. NOVEMBER
VORWORT<br />
Mag. Thomas Stelzer<br />
Landeshauptmann<br />
Das Oö. Landesmusikschulwerk ist ein wichtiger<br />
Eckpfeiler unseres heimischen Bildungsangebotes.<br />
Zugleich findet es auch international Beachtung und<br />
ist somit seit über 40 Jahren ein Vorzeigeprojekt für<br />
musikalische Bildung.<br />
Entscheidend ist dabei, dass nicht nur diese exzellente<br />
musikalische Ausbildung im Zentrum steht. Die<br />
Schülerinnen und Schüler können sich vielmehr über<br />
den unmittelbaren musikalischen Bereich hinaus<br />
positive Kompetenzen, wie z. B. Disziplin, Eifer und<br />
Durchhaltevermögen, aneignen, die sie ihr ganzes<br />
Leben begleiten und prägen.<br />
Die Qualität der Arbeit unserer Landesmusikschulen<br />
lässt sich auch an jenen Persönlichkeiten ablesen,<br />
die inzwischen zu den Spitzen der internationalen<br />
Musikszene zählen, wie z. B. der Dirigent Franz Welser-<br />
Möst.<br />
Der Wert unserer Landesmusikschulen wird nicht durch<br />
musikalische Höchstleistungen bestimmt. Sie sind für<br />
unsere musikinteressierten Jugendlichen und Kindern<br />
vielmehr ein attraktives Angebot, unter professioneller<br />
Begleitung ihre musikalischen Talente und Träume<br />
auszuleben. Denn unsere Musikschullehrerinnen<br />
und -lehrer besitzen neben einem profunden<br />
Fachwissen auch die erforderlichen pädagogischen<br />
Voraussetzungen, um den Schülerinnen und Schülern<br />
ihre Wunschausbildung zu ermöglichen.<br />
Ein wichtiger Bestandteil dieser Erfolgsgeschichte<br />
ist die Landesmusikschule Peuerbach, dessen<br />
Direktor Norbert Hebertinger ich stellvertretend für<br />
alle Beteiligten sehr herzlich danken möchte. Das<br />
vorliegende Kulturmagazin ist auch Beweis für die<br />
Verankerung unserer Musikschulen im Kulturleben der<br />
jeweiligen Gemeinde.<br />
Mag. Thomas Stelzer<br />
Landeshauptmann<br />
Seite / 1<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
“<br />
Täglich gestalten wir mit<br />
interessierten Menschen das<br />
große Thema Musik.<br />
Norbert Hebertinger<br />
Foto: Michael Emprechtinger<br />
Impressum<br />
Leitung und Redaktion<br />
Norbert Hebertinger<br />
Redaktion<br />
Georg Wiesinger<br />
Werbung<br />
Tel : +43 (0)7276 2284<br />
0664 / 1336942<br />
Layout und Design<br />
Georg Wiesinger<br />
Lektorat<br />
Mag. Herbert Schwarz<br />
(Übernommene Artikel sind<br />
vom Lektorat ausgenommen)<br />
Druck<br />
global-print.com<br />
Landesmusikschule Peuerbach<br />
Hauptstraße 19<br />
4722 Peuerbach<br />
Tel.: +43 (0)7276 / 2284<br />
e-mail: ms-peuerbach.post@ooe.gv.at<br />
Verein zur Förderung der LMS<br />
Peuerbach und Zweigstelle<br />
Natternbach<br />
Seite / 2<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
EINLEITUNG<br />
Norbert Hebertinger, MA<br />
Direktor der Landesmusikschule Peuerbach<br />
MUSIK, BILDUNG und KULTUR im EINKLANG<br />
Unheimlich vielfältig ist die Aufgabe der<br />
Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer.<br />
Täglich gestalten wir mit interessierten Menschen das<br />
große Thema MUSIK.<br />
Täglich arbeiten wir als Pädagoginnen und Pädagogen<br />
im umfangreichen Spannungsfeld BIDLUNG.<br />
Täglich erleben wir in unserer Arbeit KULTUR pur.<br />
Im EINKLANG genießen wir den Alltag mit unseren<br />
Schülerinnen und Schülern und allen Gästen.<br />
Schon lange beschäftigt mich daher der Gedanke,<br />
diese Themen in Form eines Magazins einem breiten<br />
Lesepublikum zugänglich zu machen.<br />
KULTURMAGAZIN<br />
Mit großer Freude darf ich nun im Namen des gesamten<br />
Lehrerteams der LMS Peuerbach mit der Zweigstelle<br />
Natternbach unser neues Kulturmagazin <strong>TONI</strong><br />
präsentieren. Ein Magazin, welches alle kulturellen<br />
Aktivitäten unserer Region geballt zusammenfasst,<br />
einen Überblick und Einblick in Veranstaltungen und<br />
Aktivitäten unseres Kulturraumes ermöglicht.<br />
UNTERRICHT<br />
Verschaffen Sie sich in diesem Magazin einen<br />
Überblick über die vielen Aktivitäten unserer Schule.<br />
Wir verfügen über ein breites Unterrichtsangebot,<br />
ein engagiertes LehrerInnenteam und bestens<br />
ausgestattete Unterrichtsräume. Das Sekretariat<br />
sowie unser Hausmeister sind unsere Servicestellen<br />
- unbürokratisch, rasch und kundenorientiert.<br />
MELODIUM<br />
Mit der neuen Veranstaltungsserie MELODIUM wird<br />
Ihnen im Vierjahreszeitenzyklus das Kulturangebot<br />
vorgestellt. Dieses Projekt findet in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kulturreferat der Stadt Peuerbach statt.<br />
Aktive und ehemalige Schülerinnen und Schüler,<br />
Lehrerinnen und Lehrer unserer Landesmusikschule<br />
sowie junge Künstlerinnen und Künstler aus nah und<br />
fern bekommen hier ihre Bühne. Solisten, Ensembles,<br />
Orchester, Chöre, Amateure und Profis werden für Sie<br />
ihr künstlerisches Debüt geben.<br />
Sie können daher im MELODIUM bei freiem Eintritt gratis<br />
Kultur schnuppern und bei moderaten Eintrittspreisen<br />
Kultur in Vollendung vor Ort genießen. Dazu gibt es<br />
erlesene Getränke und kulinarische Schmankerl aus<br />
dem Gasthaus Schrank.<br />
TANZEN ist gesund!<br />
Besonders freuen wir uns auf den ersten Musikschulball<br />
am 30. November 2018, mit vielen neuen Ideen<br />
und Überraschungen, einer Tanzshow, viel Musik,<br />
verschiedenen Bars und einer großen Tombola.<br />
Im letzten Schuljahr musste ich aus gesundheitlichen<br />
Gründen deutlich kürzer treten. Gott sei Dank kann<br />
ich durch meine rasche Genesung wieder mit voller<br />
Kraft meiner Arbeit als Musiker nachgehen. Viele Ideen<br />
kann ich daher wieder umsetzen. An dieser Stelle<br />
möchte ich mich auch bei meinem ausgezeichneten<br />
Team für die hervorragende Unterstützung sowie die<br />
große Hilfsbereitschaft im letzten Schuljahr aufrichtig<br />
bedanken.<br />
Ich möchte mich bei den zahlreichen Sponsoren für<br />
ihre Unterstützung dieses Magazins bedanken.<br />
Danke den Gemeindevertretern der Stadt Peuerbach,<br />
allen voran Bürgermeister Wolfgang Oberlehner, und<br />
der Marktgemeinde Natternbach mit Bürgermeister<br />
Sepp Ruschak für die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />
und die ideelle und finanzielle Unterstützung!<br />
Ich freue mich auf interessante Begegnungen, viele<br />
Gespräche, erfreuliche Erlebnisse und vor allem ein<br />
lebendiges Publikum bei den vielen Veranstaltungen<br />
im MELDODIUM!<br />
Norbert Hebertinger<br />
Seite / 3<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
S./ 08 RÜCKBLICKE<br />
Die LMS Peuerbach in Zahlen<br />
S./18<br />
RATHAUSBLICKE<br />
Die Fraktionsführer im Gespräch<br />
S./10<br />
MICHAELA BÄCK<br />
Den Rhythmus im Blut<br />
S./20<br />
BGM. W. OBERLEHNER<br />
Wenn einer eine Reise tut...<br />
S./12<br />
JUDITH RAMERSTORFER<br />
Der eigenen Stimme auf der Spur<br />
S./22<br />
MENSCHENBILDER<br />
Martin Vogetseder<br />
S./14<br />
DORIS AMERSBERGER<br />
Und es ward Licht<br />
S./24<br />
AUTOHAUS ERTL<br />
Die gemeinsame Sprache<br />
S./16<br />
ZWEI STARKE PARTNER<br />
Raiffeisenbank und LMS<br />
S./26<br />
MARKUS SCHRANK<br />
...wollte immer Koch werden<br />
Seite / 4<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Inhaltsverzeichnis<br />
ab S./ 10<br />
MENSCHEN-<br />
BILDER<br />
Wolfgang Oberlehner,<br />
Martin Vogetseder, uvm.<br />
ab S./ 26<br />
MELODIUM<br />
Herbst 2018<br />
Veranstaltungsüberblick<br />
S./28 MELODIUM<br />
Veranstaltungsvorschau Herbst<br />
S./38<br />
ALLES WALZER<br />
Ball der LMS Peuerbach<br />
S./30<br />
SOLO ZU ZWEIT<br />
Lydia Mayr und Pavlova<br />
S./40 GASTKOLUMNE<br />
Die Wissenschaft des Waltzers<br />
S./32<br />
STEFAN KUTZENBERGER<br />
liest Friedinger<br />
S./ 42 KINDERKONZERT<br />
Nussknacker und Mausekönig<br />
S./34<br />
MATTHIAS TRATTNER<br />
I am from Pollham, Austria<br />
S./44<br />
SPOTLIGHT NATTERNBACH<br />
Ikuna & Akkordeonwettbewerb<br />
S./36<br />
SPANISCHER HERBST<br />
H. Mravlag und M. Hosp<br />
S./46<br />
<strong>TONI</strong> 4 KIDS<br />
Kinderseite mit Gewinnspiel<br />
Seite / 5<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
NACHGEFRAGT<br />
Ein Erfolgsjubiläum<br />
Karl Geroldinger, Direktor des Oö. Landesmusikschulwerkes, sprach mit uns<br />
über das Erfolgsprojekt Oberösterreichisches Landesmusikschulwerk - und<br />
wie es dazu kam.<br />
Das Landesmusikschulwerk feiert in diesem Jahr<br />
den 40sten Geburtstag. Eine Erfolgsgeschichte, die<br />
mit einer Idee begann und mittlerweile in Europa<br />
größtes Ansehen genießt.<br />
Sie sind über 20 Jahre Direktor des Musikschulwerkes<br />
und haben zu diesem Erfolg wesentlich beigetragen.<br />
Was waren die großen Eckpfeiler dieser Geschichte?<br />
Aus meiner Sicht sind einige der wichtigsten Ereignisse:<br />
• Die Beschlussfassung des Musikschulgesetzes<br />
und in Folge die Festlegung eines Musikschulplans,<br />
der nun weitgehend umgesetzt ist.<br />
• Die Zuerkennung des Öffentlichkeitsrechtes für<br />
alle oberösterreichischen Landesmusikschulen.<br />
• Die Standardisierung des Raumerfordernisses für<br />
Schulbauten samt dazu gehöriger Ausstattung.<br />
• Die Einführung einer „flexiblen Unterrichtsgestaltung“.<br />
• Zwei visionäre Zukunftskonferenzen, mit der SIN-<br />
FONIE 2015 als Ergebnis.<br />
• Einführung und kontinuierlicher Ausbau eines Begabten-Förderprogramms.<br />
• Abschluss von Kooperationsvereinbarungen<br />
mit der Anton Bruckner Privatuniversität, dem<br />
Musiktheater Linz, dem Brucknerhaus Linz, dem<br />
Landesschulrat für OÖ uvm.<br />
• Ausbau der bundesländerübergreifenden Zusammenarbeit<br />
der Musikschulwerke mit dem Österreichischen<br />
Rahmenlehrplan, Fachgruppenleiter-<br />
und Direktorenkongressen als wesentliche<br />
Ergebnisse.<br />
So waren individuelle Enttäuschungen gelegentlich<br />
auch von hörbaren Misstönen begleitet.<br />
Wo sehen Sie große Chancen in der künftigen pädagogischen<br />
Entwicklung der Arbeit mit Musikschülern?<br />
Wir sind ständig gefordert uns selbst weiterzuentwickeln,<br />
insofern liegen im wachsenden Know How auch<br />
entsprechende Potentiale für die Gesamtentwicklung<br />
in der Zukunft.<br />
Die Musikschulen werden künftig jedenfalls noch<br />
enger mit Kindergärten und Regelschulen zusammenarbeiten,<br />
insbesondere auch unter dem Aspekt von<br />
ganztägigen Unterrichts- bzw. Betreuungsformen.<br />
Wo sehen Sie die Musikschulen unseres Kulturlandes<br />
in 20 Jahren?<br />
Die oberösterreichischen Landesmusikschulen sind<br />
dem Idealbild der Vision „SINFONIE 2015“ ganz nahe<br />
gekommen und somit pulsierende Treffpunkte von<br />
musisch interessierten Menschen.<br />
Wir bereichern dabei das Leben vieler Menschen,<br />
deren Talente sich durch fachkompetente und sensible<br />
Begleitung entfalten. Wir legen bei unseren Schülerinnen<br />
und Schülern und darüber hinaus bei den<br />
Menschen in unserem Umfeld die Grundlagen für eine<br />
lebenslange Beziehung zur Musik und einen offenen<br />
Zugang zu Kunst und Kultur.<br />
Gab es dabei auch Missstimmungen oder gar<br />
schräge Töne?<br />
Wenn ein Unternehmen in so großer Dimension sich<br />
mitten in der Gesellschaft positioniert und Dienstleister<br />
für das gesamte Land ist, so sind natürlich auch trotz<br />
bestmöglicher Abstimmung der Ziele und transparenter<br />
Rahmenbedingungen nie alle Wünsche erfüllbar<br />
– weder alle Anliegen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
noch der Kundschaft.<br />
<strong>TONI</strong> WILLS WISSEN<br />
Lieblingswalzer?<br />
“Delirien.”<br />
Tango oder Polka?<br />
“Tango. Selbst getanzt.”<br />
Johann Strauß oder Helene Fischer?<br />
”Johann Strauß.”<br />
Bier oder Sekt?<br />
“Am liebsten alkoholfreies<br />
Weizenbier.”
Glänzen unsere Sternenbetriebe?<br />
Über 80 regionale Betriebe bilden die Peuerbacher Sternenbetriebe, die seit<br />
1997 zusammenarbeiten, um das Einkaufen und Leben in Peuerbach noch<br />
attraktiver zu machen. Wir trafen uns mit Obmann Andreas Kammerer.<br />
Herr Kammerer, wie lange sind Sie Obmann der Sternenbetriebe<br />
(Vereinigung der Peuerbacher Unternehmer)in<br />
Peuerbach.<br />
Schon wieder fast 3 Jahre!<br />
Wieviel Unternehmen gibt es in Peuerbach?<br />
Es gibt ca. 280 eingetragene Unternehmer in Peuerbach,<br />
davon sind ca. 80 Mitglied der Sternenbetriebe.<br />
Was sind die wesentlichen Ziele ihrer Vereinigung?<br />
Wir wollen dazu beitragen, dass Peuerbach für Unternehmer<br />
und deren Angestellte und Arbeiter ein attraktiver<br />
Lebensraum bleibt. Wir machen gemeinsame Unternehmungen,<br />
gemeinsame Werbung und versuchen einfach,<br />
uns gegenseitig zu helfen wo es geht.<br />
Peuerbach hat sich in den letzten 25 Jahren zu einem<br />
wichtigen wirtschaftlichen Standtort in der Region entwickelt.<br />
Kulturell ist Peuerbach seit dem Bau des Melodiums vor<br />
neun Jahren Kulturstadt zwischen Linz und Passau geworden.<br />
die Leute nach Peuerbach zieht und ihnen dabei<br />
auch die anderen Highlights unserer schönen Stadt<br />
zeigt - wie unsere tolle Gastronomie und natürlich<br />
die vielen kleineren Geschäfte, die bei uns noch mit<br />
Persönlichkeit und Flair geführt werden.<br />
Welche persönlichen Erlebnisse haben Sie mit<br />
unserer Schule?<br />
Ich habe in meiner Jugend Blockflöte gelernt. Die<br />
angenehmeren Erinnerungen habe ich aber an eine<br />
Vielzahl von hervorragenden Konzerten und Aufführungen,<br />
die ich in den letzten Jahren genießen<br />
durfte.<br />
Was wünschen Sie von der Musikschule?<br />
Dass sie es schafft, möglichst viele Menschen von<br />
der Musik zu begeistern und dazu zu bringen, mehr<br />
selbst Musik zu machen. Musik anzuhören ist eine<br />
tolle Sache, aber Musik selbst zu machen ist das,<br />
was richtig Spaß macht und Balsam für die Seele ist.<br />
Wie sehen Sie die kulturpolitische Entwicklung unserer<br />
Stadt?<br />
Meiner Meinung nach ist Peuerbach eine kulturpolitische<br />
Größe weit über unsere Region hinaus - und ein<br />
Abflauen ist nicht zu erkennen, auch wenn man manche<br />
Dinge kaum noch toppen kann (wenn ich z.B. an das<br />
Bruckner-Orchester im Melodium denke).<br />
<strong>TONI</strong> WILLS WISSEN<br />
Lieblingswalzer?<br />
“Ganz klassisch: der<br />
Donauwalzer.”<br />
Tango oder Polka?<br />
“Tango!”<br />
Welche Wünsche im Kulturangebot hat die<br />
Kaufmannschaft?<br />
Für uns ist es wichtig, auch Personen aus den umliegenden<br />
Gemeinden nach Peuerbach zu bringen. Da ist ein<br />
umfassendes Kulturangebot natürlich ein Magnet, der<br />
Johann Strauß oder Helene<br />
Fischer?<br />
”Johann Strauß.”<br />
Bier oder Sekt?<br />
“Bier.”<br />
Seite / 7<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
RÜCKBLICK<br />
Warum TONi?<br />
Jeder TON ist Musik<br />
TONi begleitet uns<br />
TONi begrüßt jede Schülerin und<br />
jeden Schüler<br />
TONi wird jedes Jahr zwei mal als<br />
Zeitung erscheinen<br />
TONi muss man haben<br />
08 RÜCKBLICK SCHULJAHR 2017/2018<br />
LMS PEUERBACH in ZAHLEN<br />
Über 650 Schülerinnen und Schüler werden<br />
zur Zeit in den Musikschulen Peuerbach<br />
und Natternbach von 22 Lehrerinnen und<br />
Lehrern unterrichtet. Unter dem Leitsatz<br />
“Bildung und Kultur im Einklang“ möchten wir<br />
musikbegeisterten Menschen einen Zugang<br />
zur Musik auf höchstem Niveau ermöglichen.<br />
Einige Zahlen aus dem Schuljahr<br />
Genau 66 spannende Veranstaltungen durften<br />
Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer im<br />
Schuljahr 2017/2018 gestalten.<br />
Prüfungen sind Ziele für Schülerinnen und Schüler,<br />
die mit der Lehrperson gemeinsam erarbeitet<br />
werden, und dienen dem Lernfortschritt.<br />
In unserer Schule werden diese in Form von kleinen<br />
Konzerten präsentiert. Die Schülerinnen und Schüler<br />
erleben daher keinen Prüfungsstress.<br />
Juniorprüfung: 24 Schüler, 7 Lehrer<br />
1. Übertrittsprüfung: 23 Schüler, 9 Lehrer<br />
2. Übertrittsprüfung: 7 Schüler, 5 Lehrer<br />
Abschlussprüfung Audit of Art: Corinna Denk, Klasse<br />
Bernhard Auzinger (Klarinette)<br />
Wettbewerbe<br />
Für sehr begabte Schülerinnen und Schüler gibt es<br />
hier eine ausgesprochen gute Form einer intensiven<br />
Fortbildung. Das Programm wird mit dem Schüler gut<br />
abgestimmt und erarbeitet.<br />
Musik in kleinen Gruppen:<br />
Ladies an Gentleman (Klasse Bernhard Auzinger)<br />
erreichte stolze 92 Punkte.<br />
Es spielten: Elias Auzinger, Roberta Burgstaller, Lotta<br />
Humer und Eva Luger (jeweils Klarinette).<br />
Seite / 8<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Das Trompetenquartett 4 MV (Klasse Roland Eder)<br />
erreichte ausgezeichnete 89,33 Punkte. Es spielten:<br />
Samuel Güttler, Tobias Hofer, Leon Reitinger und Nils<br />
Zethofer (jeweils Trompete und Flügelhorn).<br />
Prima la Musica<br />
Landeswettbewerb<br />
Ladies an Gentleman erreichte den 1. Preis.<br />
Trompetenquartett 4 MV erzielte einen 2. Preis.<br />
Bundeswettbewerb<br />
Ladies an Gentleman durften sich über einen 2. Platz<br />
freuen. Herzliche Gratulation.<br />
MENSCH, MASCHINE &<br />
MUSIK IM VIRTUELLEN<br />
RAUM<br />
Bei der Langen Nacht der Forschung haben wir<br />
gemeinsam versucht, eine spannende und herausfordernde<br />
Idee umzusetzen. Wir, das sind die<br />
Landesmusikschule Peuerbach, der Blasmusikverband<br />
Bezirk Grieskirchen und die Gföllner Fahrzeugbau<br />
und Containertechnik GmbH.<br />
Als Hobbymusiker habe ich immer wieder Berührungspunkte<br />
mit dem Blasmusikverband und der<br />
Musikschule, so ist mit Herman Pumberger und Norbert<br />
Hebertinger die Idee entstanden, eine Komposition<br />
zu beauftragen, welche die Geburt einer<br />
Maschine beschreibt und wir haben das Experiment<br />
gestartet, diese Geburt mit einem Schweißroboter<br />
virtuell darzustellen. Für die Komposition konnten wir<br />
Georg Wiesinger engagieren und er schuf in wenigen<br />
Wochen das imposante Stück „Machines“, welches<br />
dann bei der Langen Nacht der Forschung 2018<br />
uraufgeführt wurde.<br />
Bei dem ungewöhnlichen Bühnenbild wurde ein<br />
Schweißroboter als 3D Animation in den Mittelpunkt<br />
gestellt. Der animierte Roboter interagierte mit jungen<br />
Tänzerinnen zur Musik, die von Instrumenten,<br />
Maschinen und Computern erzeugt wurde. Das Orchester<br />
wurde von Musikschülern, Hobby- und Profimusikern<br />
gebildet und von Herman Pumberger<br />
und Norbert Hebertinger zusammengestellt und<br />
geleitet. Das Mitgestalten und Mitspielen bei dieser<br />
Aufführung hat mir große Freude bereitet. Bei den<br />
drei Aufführungen hatten wir in Summe rund 1000<br />
Zuhörerinnen und Zuhörer. Nochmals vielen Dank an<br />
alle Musikschüler, Musiker, Techniker und Mitarbeiter<br />
für eure Mithilfe und die Bereitschaft, bei diesem Experiment<br />
mitzumachen.<br />
Es gibt auch ein Video auf Youtube, das man unter<br />
„Gföllner Lange Nacht der Forschung 2018 - Machines”<br />
findet.<br />
Karl Pühretmair, CEO bei Gföllner<br />
Fotos: Christoph Mühlböck<br />
Seite / 9<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
NEUE LEHRERINNEN<br />
Michaela Bäck, 25, wird ab Herbst an der Landesmusikschule Peuerbach<br />
Klavier unterrichten. Wir durften die gebürtige Leondingerin nach<br />
Ghana begleiten.<br />
Unweit der Stadt Tamale bereiten sich<br />
die wenigen Einwohner von Gumo auf ein<br />
Großereignis vor. Mehr als 200 Menschen aus<br />
allen umliegenden Dörfern sind angereist.<br />
Kleider und Kappen in bunten Gewändern,<br />
verzierte Boubous, an der Seite getragene<br />
Trommeln.<br />
Eine ältere Frau wird heute begraben – das<br />
Begräbnis ein Fest. Die Verwandten lachen,<br />
die Gäste tanzen. Mit ihren Trommeln rufen<br />
sie die Ahnen, ihr Rhythmus ist eine Sprache,<br />
sie feiern das Leben der Toten. In Ghana sind<br />
Beerdigungen keine Trauerveranstaltungen. Sie<br />
sind ein Anlass zu Freude und Feier.<br />
Inmitten der Feierlichkeiten tanzt Michaela<br />
Bäck aus Leonding. Mehrere Tage wohnt sie<br />
nun im kleinen Dorf, nimmt am täglichen Leben<br />
teil. Die Musikerin ist fasziniert von der Rhythmik<br />
der Kultur. Musik und Bewegung gehören hier<br />
einfach zusammen. „In Ghana ist das eins. Der<br />
Körper muss mit, ein Gesamtkonstrukt.“<br />
Ab September 2018 wird Michaela an der<br />
Landesmusikschule Peuerbach Klavier<br />
unterrichten. Ihre Erfahrungen, die sie auf ihren<br />
Reisen gesammelt hat, nimmt sie natürlich mit.<br />
Sie begleitet ihre Schülerinnen auf einem Cajón,<br />
nähert sich der Musik von einer rhythmischen<br />
Seite. Und sie drängt nicht:<br />
„Die Motivation geht immer vom Kind aus.<br />
Es sollte das Instrument für sich entdecken,<br />
Stücke selber spielen wollen.“ Die Pädagogin ist<br />
überzeugt, dass Kinder bzw. Erwachsene den<br />
Zugang zu ihrem Instrument selber entdecken<br />
müssen. „Jeder sollte die Möglichkeit haben ein<br />
Instrument zu spielen, aber keiner sollte dazu<br />
gezwungen werden. In jedem Kind steckt ein<br />
Funke Musikalität. Ich möchte aus jedem Kind<br />
etwas herausziehen, das da ist und nicht mehr.“<br />
Neben den spielerischen Komponenten<br />
der Instrumentalausbildung sollten aber<br />
auch definierte Ziele gesteckt werden.<br />
Herausforderungen seien wichtig. Aber eben<br />
ohne Druck.<br />
Im Dorf werden nun Kanonenschüsse<br />
abgefeuert. Michaela holt ihre Gitalele aus<br />
ihrer Hütte. Die kleine Gitarre hat sie bei jeder<br />
ihrer Reisen mit dabei. Die Sprachbarriere<br />
überwindet sie mit Musik. „Musik versteht jeder,<br />
singen kann man überall. Da versteht man sich<br />
gleich mit jedem.“<br />
Informationen rund um<br />
das Thema Anmeldung<br />
finden Sie unter:<br />
www.lms-peuerbach.at/<br />
Seite / 10<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
“Den Rhythmus im Blut”<br />
Erst als sie 10 Jahre alt war, bekam sie einen<br />
Platz für Klavier an einer Landesmusikschule.<br />
Fünf Jahre war sie auf der Warteliste. Später<br />
lernte sie noch Cello. Nach der HTL Matura<br />
in Linz wurde sie in Hagenberg zugelassen,<br />
entschied sich jedoch für die Musik (Anton<br />
Bruckner Privatuniversität). Die Entscheidung<br />
fiel ihr nicht leicht, ist Michaela Bäck doch<br />
eine Frau mit unzähligen Eigenschaften und<br />
Interessen. Sie ist Abenteurerin, Designerin und<br />
Jongleurin zugleich, in ihrer Geldtasche findet<br />
sich ein Traktorführerschein, sie hört AC/DC,<br />
aber auch romantische und impressionistische<br />
Klaviermusik.<br />
Mitten am Dorfplatz von Gumo stimmt Michaela<br />
„Country Roads“ an. Sofort singen alle mit und<br />
tanzen. Heute wird noch bis tief in die Nacht<br />
gefeiert, Michaela wird österreichische Gstanzl<br />
singen, man zeigt ihr im Gegenzug verschiedene<br />
Trommelrhythmen. Und sie wird tanzen, denn<br />
Musik ist in Ghana auch Körpersache.<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Seite / 11<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
NEUE LEHRERINNEN<br />
““Wenn jemand zu mir in den<br />
Unterricht kommt, versuche ich die<br />
eigene, angeborene Stimmfarbe<br />
herauszukitzeln. Jeder muss nach<br />
sich selbst klingen. Authentisch.“<br />
Judith Ramerstorfer<br />
Seite / 12<br />
Foto: <strong>TONI</strong> Reinhard - das Winkler magazin HERBST 2018
“Der eigenen Stimme auf der Spur”<br />
Im September 2018 kehrt Judith Ramerstorfer aus ihrer Karenz zurück an die<br />
Landesmusikschule Peuerbach. Warum sie Gesang unterrichtet, verriet uns die<br />
bekannte Sopranistin bei sich zu Hause.<br />
„…mehr als Welt und Himmel sein.“ Die Sopranistin<br />
Barbara Bonney verstummt nach der letzten Zeile<br />
ihrer Arie. Zwischenapplaus. Sie verneigt sich. Es<br />
erheben sich Jesus und ein Evangelist und beginnen<br />
ein Rezitativ. Auch der Chor steht auf. Gleich beginnt<br />
der 15. Choral.<br />
Judith Ramerstorfer ist 15 Jahre alt. Umringt von<br />
Mitschülerinnen beginnt sie zu singen. Ein bisschen<br />
stolz ist sie schon, bei der Aufführung der Bach Matthäus<br />
Passion im Chor des Linzer Musikgymnasiums dabei<br />
sein zu dürfen. Eigentlich spielt sie Klarinette, möchte<br />
dies später auch einmal studieren. „Was die Bonney da<br />
singt, das kann ich aber auch“, denkt sie sich heimlich.<br />
Mehr als 20 Jahre später bäckt Judith einen<br />
Maulwurfskuchen. Kreativ mit Fondant verziert,<br />
Schokostreusel, Marzipangras, dazwischen<br />
ein lachender Maulwurf, alles dabei. Ihr<br />
Motivtortenbacktalent hat sich herumgesprochen.<br />
Feiert man Jubiläum im örtlichen Fußballverein,<br />
muss Judith Torte backen. Sie macht es gern. Die<br />
Maulwurfstorte wird jetzt kaltgestellt, sie bringt Lorenz<br />
zum Fußballtraining, ihre beiden anderen Kinder<br />
kommen mit.<br />
Nach dem Musikgymnasium beginnt Judith zwei<br />
Parallelstudien: Klarinette und Sologesang am<br />
Brucknerkonservatorium Linz. Sie studiert in der<br />
Schweiz, kehrt schließlich nach Österreich zurück, um<br />
in Salzburg ihr Studium am Mozarteum abzuschließen.<br />
Zusehends verzichtet sie auf die Klarinette. Vielleicht<br />
ist es die eigene Physis, das Schwingen des eigenen<br />
Körpers oder die Nutzung eigener Resonanzräume,<br />
die das Singen für sie attraktiver machen. Sie nimmt<br />
an verschiedenen Meisterkursen teil, widmet sich<br />
verschiedenen Genres: Alte Musik, Oratorium, Oper,<br />
Operette, Musical bis hin zur Zeitgenössischen Musik<br />
und Voice-Performance. Man lernt Judith Ramerstorfer<br />
als ausgezeichnete Interpretin schätzen und kennen:<br />
Brucknerfest Linz, Wien Modern, Klangspuren Schwaz,<br />
Steirischer Herbst, diverse Rundfunkproduktionen,<br />
Kirchenmusik.<br />
„Warum unterrichtest du eigentlich?“, wird sie bei<br />
einem Meisterkurs von einer russischen Kollegin<br />
angesprochen. Judith weiß es. Es ist die Motivation,<br />
die sie von Anfang an vorantrieb: Für sie ist der<br />
Gesangsunterricht eine Suche nach der eigenen<br />
Urstimme, eine Auseinandersetzung mit sich selbst.<br />
Judith hört auch, wenn es einem Menschen nicht gut<br />
geht. Eine Schülerin oder ein Schüler sollte immer<br />
nach sich selbst klingen.<br />
„Viele Schülerinnen stülpen eine künstliche Maske<br />
über ihre Stimme“, erklärt sie bei der Rückfahrt mit<br />
ihren Kindern. Selbst bei klassisch ausgebildeten<br />
Sängerinnen müsse die Stimme nach dem Menschen<br />
klingen, nach der Persönlichkeit. „Die Stimme darf nicht<br />
verfälscht werden“, merkt sie an. „Wenn jemand zu<br />
mir in den Unterricht kommt, versuche ich die eigene<br />
angeborene Stimmfarbe herauszukitzeln. Jeder muss<br />
nach sich selbst klingen. Authentisch.“<br />
Die Maulwurfsorte ist schon kalt. Ein Foto davon<br />
postet Judith auf Facebook. Einige Minuten später<br />
liest sie bereits die ersten positiven Kommentare.<br />
“Meine Torten machen mehr Aufsehen als meine<br />
Konzerteinladungen”, schmunzelt sie.<br />
“Singen bedeutet auch eine Zurschaustellung der<br />
eigenen Person. Es hat etwas Nacktes. Ich habe nichts<br />
vor mir, nichts hinter mir. Singen ist etwas Persönliches.<br />
Man sollte dennoch weder egoistisch, noch narzisstisch<br />
sein. Aber ein bisschen Bühnenmensch - das schadet<br />
nicht”, ergänzt sie.<br />
Und Judith Ramerstorfer lehrt, was sie selbst bereits<br />
ist: authentisch.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Seite / 13<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
NEUE LEHRERINNEN<br />
Seite / 14<br />
Foto: <strong>TONI</strong> Shutterstock - das magazin HERBST 2018
“Und es ward Licht!”<br />
Die Landesmusikschule Peuerbach bietet ab Herbst 2018 eine Singschule<br />
für alle Kinder im Volksschulalter an. Wir besuchten die neue Leiterin Doris<br />
Amersberger bei einer ihrer Proben der Liedertafel Peuerbach.<br />
Doris trägt bunte Socken. „Chorsingen im<br />
Erwachsenenchor ist manchmal auch ein wenig<br />
Blödelei“, sagt sie, während sie Noten und Bleistift<br />
auspackt. Sie kritzelt etwas auf Papier. „Da muss<br />
man auch manchmal einfach über seinen eigenen<br />
Schatten springen und mitmachen. Man muss es dann<br />
annehmen, einmal wieder kindisch zu sein.“ Der Humor<br />
spiele eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit, ihr Leben kann<br />
auch manchmal gerne ein wenig Kabarett sein.<br />
Singen sei Balsam. Auch ihrem Bub Matthias singt sie<br />
täglich vor, wenn sie ihn ins Bett bringt. „Und manchmal<br />
singe ich auch, wenn er nicht schlafen soll. Eigentlich<br />
singe ich immer“. Da kann es dann sogar vorkommen,<br />
dass Matthias sie des Zimmers verweist, denn eine<br />
ausgebildete Stimme kann auch schon mal etwas<br />
lauter werden.<br />
Einsingen steht am Programm. Meereskanon. Man<br />
formt Wellen mit Armen und Oberkörper, blubbert<br />
und gurgelt in der zweiten Strophe. Der Chor<br />
kreischt nun wie eine Heerschar an Möwen. Kurzes<br />
Zwischengelächter. Zum Abschluss müsse jeder seine<br />
Kiemen öffnen, den Fischmund langsam öffnen. Doris<br />
steht vor dem Chor und macht es vor. Sofort machen<br />
es alle nach, der Proberaum wird zum Aquarium in<br />
Zeitlupe.<br />
Ein Fußballtrainer begleitet seine Mannschaft in<br />
jeder Spielsituation von der Seitenlinie aus. Meistens<br />
lautstark, Hände und Füße inklusive. Doris aber<br />
transportiert Anweisungen und Motivation durch ihre<br />
Mimik. Ihre weit aufgerissenen Augen sind lauter als<br />
drei Fußballtrainer zusammen. Einleuchtend, dass sie<br />
in ihrer Freizeit Theater spielt. „Für mich ist es schön<br />
zu sehen, wie die verschiedenen Künste miteinander<br />
verschmelzen und wie sie einander beeinflussen.“<br />
Nach dem Einsingen herrscht positives Klima im<br />
Raum. Jeder tratscht und tuschelt noch ein wenig,<br />
bis Doris das erste Musikstück verkündet. „Im Park.“<br />
Sofort durchwühlen die Sängerinnen und Sänger ihre<br />
Liedermappen, kramen die passenden Notenblätter<br />
hervor. Doris beginnt zu dirigieren.<br />
„Bei Dirigenten kommt reine Energie aus den<br />
Fingerspitzen, die kann man manchmal sogar spüren.“<br />
Sie selbst spürte sie einmal bei einem Konzert mit<br />
dem lettischen Dirigenten Maris Sirmais. „Die Energie<br />
konnte man fast sehen“, ist Doris überzeugt.<br />
Ihre Motivation für den Chorgesang verdankt sie<br />
wahrscheinlich einer Jugenderfahrung. Schülerin Doris<br />
Amersberger wirkt im Chor bei einer Aufführung von<br />
Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ mit. Während Gott<br />
am Anfang Himmel und Erde schafft, vernimmt man<br />
ein kaum hörbares, gezupftes Streichergeplänkel.<br />
Dann, mit einem ohrenbetäubenden Gewaltausbruch<br />
in C-Dur, wird es Licht. Für Doris Amersberger eine<br />
Sternstunde. Gänsehaut von Kopf bis zur bunten Socke.<br />
„Diese Gänsehaut spüre ich noch heute“, schwärmt sie.<br />
Ab September wird die Gymnasiallehrerin auch die<br />
Singschule der LMS Peuerbach leiten. Die Vorfreude<br />
einen Kinderchor leiten zu dürfen ist groß: „Kinder<br />
singen anders. Die machen das ohne verkopft zu<br />
sein. Einfach frei heraus. Es entstehen tolle Sachen,<br />
ohne großes Überlegen.“ Auch Projektideen hat<br />
Doris bereits. Mit viel Energie aus ihren Fingerspitzen<br />
wird Doris Amersberger garantiert viele neue<br />
Gänsehautmomente schaffen.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Foto: Mario Aumüller<br />
Seite / 15<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
NACHGEFRAGT<br />
16<br />
ZWEI STARKE PARTNER<br />
Raiffeisenbank und Landesmusikschule P<br />
<strong>TONI</strong> WILLS WISS<br />
Lieblingswalzer?<br />
Anton Hofer: “Wiener Blu<br />
Brigitte Maier: “Donauwa<br />
Tango oder Polka?<br />
Anton Hofer und Brigitte<br />
Johann Strauss oder Hele<br />
Anton Hofer: “Musikalisc<br />
Helene Fischer.”<br />
Brigitte Maier: “Strauss.”<br />
Bier oder Sekt?<br />
Anton Hofer: “Bier.”<br />
Brigitte Maier: “Sekt.”<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Mag. Anton Hofer und<br />
Vorstand Brigitte Maier<br />
Seite / 16<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
euerbach<br />
Foto: Christoph Mühlböck<br />
EN<br />
t.”<br />
lzer.”<br />
Die Raiffeisenbank Peuerbach unterstützt diverse Bildungseinrichtungen<br />
und Kulturinitiativen aller Genres in unserer Region. So auch die<br />
Landesmusikschule Peuerbach seit einigen Jahren als Hauptsponsor.<br />
Maier: “Tango!”<br />
ne Fischer?<br />
h Strauss, optisch<br />
Wo sehen Sie als Vorstand der Bank die<br />
Bedeutung dieses Sponsorings?<br />
Wo sehen Sie Möglichkeiten der<br />
Zusammenarbeit?<br />
Die Musikschüler investieren viel Zeit und<br />
Energie in ihre Ausbildung, wobei wir sie<br />
finanziell fördern können. Die Kultur ist<br />
Teil unseres Lebens.<br />
Musik, Bildung und Kultur stehen in der<br />
Musikschule an erster Stelle. Passen<br />
die 3 Schlagwörter in irgendeiner Form<br />
zum Konzept des neuen Vorstandes<br />
der Bank?<br />
So wie bei der musikalischen Ausbildung<br />
die qualitativen Ansprüche immer höher<br />
werden, sind auch in der Raiffeisenbank<br />
Qualität und Weiterbildung ein zentrales<br />
Thema, worauf wir sehr viel Wert legen.<br />
Wir freuen uns über Auftritte der<br />
Musikschüler bei Veranstaltungen in der<br />
Raiffeisenbank Peuerbach. Durch die<br />
musikalische Umrahmung wird eine<br />
besonders feierliche Stimmung erzeugt.<br />
Welche Wünsche haben Sie an die<br />
Schule?<br />
Die Vermittlung der Wertigkeit von<br />
Kultur und Wirtschaft im Einklang wäre<br />
wünschenswert.<br />
Seite / 17<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
Wir fragten die Fraktionsobmänner aller Parteien im Gemeinderat nach ihrem persönlichen<br />
Bezug zur Musikschule und welche kulturellen Themen für sie wichtig seien. Natürlich durften<br />
auch unsere “<strong>TONI</strong> WILLS WISSEN”-Fragen nicht fehlen (siehe unten).<br />
Martin Baldinger, ÖVP<br />
Gerhard Wallner, GZBWP<br />
Fritz Peham, SPÖ<br />
1.) Tango<br />
2.) Johann Strauß<br />
3.) Bier<br />
4.) Donauwalzer<br />
1.) Polka<br />
2.) Helene Fischer<br />
3.) Bier<br />
4.) Leberknödelwalzer<br />
(Schärdinger<br />
Volksmusik<br />
1.) Polka<br />
2.) Helene Fischer<br />
3.) Bier<br />
4.) Donauwalzer<br />
Rund 500 Schülerinnen und Schüler werden an unserer Musikschule unterrichtet.<br />
Welchen Bezug haben Sie persönlich zur Schule?<br />
“Meine beiden Kinder Patrick und<br />
Nina haben bereits die Musikschule<br />
in Peuerbach besucht. Gerade die<br />
Vorspielabende und Konzerte der<br />
Kinder waren ein Highlight in diesen<br />
fünf Jahren.”<br />
“Da meine Tochter an der Musikschule<br />
Peuerbach Klarinette erlernte,<br />
hatte ich die Möglichkeit,<br />
hautnah den Unterricht mitzuerleben<br />
und an diversen Darbietungen<br />
teilzunehmen.”<br />
“Unsere Kinder haben in der Musikschule<br />
Peuerbach das Spielen verschiedenster<br />
Instrumente erlernt. Besonders die Vorspielabende<br />
der Schüler haben das Engagement<br />
des Lehrpersonals deutlich<br />
gemacht. Meiner Meinung nach ist das<br />
Üben, das Verbessern seiner Leistung<br />
und das Präsentieren des Gelernten in<br />
der Öffentlichkeit eine gute Übung für das<br />
spätere Leben.”<br />
Welche kulturellen Themen sind mir für die Musikschule, für die Stadt Peuerbach<br />
und die Region wichtig?<br />
“Mit einem attraktiven Kulturprogramm<br />
möchten wir Peuerbach für<br />
Menschen allen Alters reizvoll und<br />
gefällig machen, sowohl für unsere<br />
Einwohner als auch für die gesamte<br />
Region. Dabei hilft uns die Musikschule<br />
und das Melodium als Anziehungspunkt<br />
für Veranstaltungen,<br />
Hochzeiten und diversen Festen.”<br />
“Die Musikschule bietet gerade<br />
unseren Jugendlichen eine sinnvolle<br />
Freizeitbeschäftigung, wo<br />
neben dem gemeinsamen Musizieren<br />
auch der gesellschaftliche<br />
Aspekt nicht zu kurz kommt,<br />
darum ein Muss, dies finanziell<br />
seitens der Gemeinde zu unterstützen.”<br />
“Kulturelle Veranstaltungen sind ein<br />
wichtiger Teil des Zusammenlebens in<br />
unserer Gemeinde. Konzerte, Lesungen,<br />
Theateraufführungen, Kabaretts und alle<br />
anderen Bereiche der Kultur bringen<br />
Menschen zusammen. Die Bevölkerung<br />
hat die Möglichkeit unter verschiedensten<br />
Genres zu wählen, etwas Neues zu<br />
erleben oder sich selbst zu beteiligen. All<br />
dies ist in einer netten und entspannten<br />
Atmosphäre mit den Kulturvermittlern<br />
möglich.”
RATHAUSBLICKE<br />
Siegfried Lumetsberger, FPÖ<br />
Leopold Gfellner, Die Grünen<br />
Martin Gollner, TOP<br />
1.) Tango<br />
2.) Johann Strauß<br />
3.) am liebsten<br />
alkoholfrei<br />
4.) Donauwalzer<br />
1.) Tango<br />
2.) Johann Strauß<br />
3.) Bier<br />
4.) Donauwalzer<br />
1.) Polka<br />
2.) Helene Fischer<br />
3.) -<br />
4.) Walzer von<br />
Strauß<br />
“Dass die musikalischen Talente<br />
in der Musikschule effizienter<br />
gefördert werden können, weiters<br />
hat das gemeinsame Musizieren<br />
auch eine wichtige soziale<br />
Komponente und ist eine<br />
sinnvolle Freizeitgestaltung.”<br />
“Unser Sohn lernte Keybord, die Tochter<br />
war bei der Musicalgruppe MUKI dabei. Wir<br />
waren sehr beschäftigt, die Kinder zu den<br />
Proben bzw. Aufführungen zu bringen. Wir<br />
taten dies gerne, es waren dies doch sehr<br />
sinnvolle Freizeitbeschäftigungen, und unsere<br />
Kinder lernten fürs Leben. Wir erlebten<br />
oft die Anspannungen vor den Auftritten,<br />
aber umso größer war dann im Nachhinein<br />
die Freude über das ,,Gelingen“, welches<br />
wiederum Freude und gesteigertes Selbstwertgefühl<br />
bescherte.”<br />
“Meine beiden Töchter Lara und Livia<br />
lernten an der Musikschule Peuerbach<br />
6 Jahre Klavier. Leider hat ihre<br />
Lehrerin aufgehört, an der Musikschule<br />
zu arbeiten. Da das Lernen im<br />
Gymnasium immer mehr wird, haben<br />
sie seit heuer keinen Unterricht mehr.<br />
Sie spielen aber noch zu Weihnachten<br />
und dann und wann, und das macht<br />
meiner Frau und mir große Freude.”<br />
“Die musikalische Umrahmung<br />
diverser Veranstaltungen und<br />
Feste.”<br />
<strong>TONI</strong> WILLS WISSEN!<br />
1.) Tango oder Polka?<br />
2.) Helene Fischer oder<br />
Johann Strauß?<br />
3.) Bier oder Sekt?<br />
4.) Lieblingswalzer?<br />
“Peuerbach ist ein wichtiges regionales<br />
Zentrum. Es gibt sehr viele aktive Vereine,<br />
welche ein breites Spektrum bieten. Die<br />
Musikschule Peuerbach ist ein sehr<br />
wichtiger Teil davon und Garant<br />
für den Musikernachwuchs<br />
in unserer Region.”<br />
“500 Schülerinnen und Schüler ist<br />
eine beachtliche Zahl in der Region.<br />
Da Niveau und Unterrichtsflexibilität<br />
hoch sind, ist das kein Wunder und<br />
mein Dank gilt den Musikpädagoginnen<br />
und Pädagogen für ihre großartigen<br />
Leistungen. Musik ist sehr wichtig,<br />
besonders die Frühförderung.”
MENSCHENBILDER<br />
“<br />
Mit dem Melodium haben wir<br />
hier in Peuerbach ein Haus der<br />
Möglichkeiten.<br />
Wolfgang Oberlehner<br />
Foto: Elisabeth Oberlehner<br />
Seite / 20<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Wenn einer eine Reise tut...<br />
Wir unternahmen mit Bürgermeister Wolfgang Oberlehner eine Radtour und<br />
sprachen mit ihm über sein Amt, seine Prioritäten und Ziele.<br />
Stolz präsentiert Wolfgang Oberlehner seine neue Visitenkarte.<br />
Das neue Peuerbacher Amtsgebäude mit<br />
alter Uhr samt Bürgermeistertelefonnummer sind abgedruckt.<br />
„Von Montag bis Freitag sind wir da“, plaudert<br />
er und steigt auf sein E-Bike auf. Sein silbergrauer<br />
Fahrradhelm ist farblich perfekt mit seinem Haupthaar<br />
abgestimmt. „Mehr Bürgernähe hätte der Umbau des<br />
Rathauses gebracht“, erklärt er uns. Oberlehner tritt in<br />
die Pedale. Von seiner Garage, Oberes Brunnenfeld,<br />
nimmt er die 129er Richtung Asing.<br />
„Von daheim wegfahren zu können, das ist das Schöne.“<br />
Ein- bis zweimal die Woche macht er eine Radtour. Und<br />
auch im Urlaub darf sein E-Bike nicht fehlen. Hausruck<br />
Nord Sparkassenrunde und Löffler Runde radelt er<br />
aber am liebsten.<br />
Die Gerade durch Langenpeuerbach wärmt den<br />
Bürgermeister erstmals auf. Auch in Unterbubenberg<br />
ist sein Puls im Normalbereich. „Wenn ich Rad fahre,<br />
denke ich meistens an die Arbeit. Projekte, Veranstaltungen.“<br />
Auch über den Kirchenplatz grübelt er. Am 03.<br />
Oktober ist eine Projektvorstellung geplant, die müsse<br />
gut vorbereitet werden. „Und manchmal denke ich einfach<br />
auch an Nichts.“<br />
Hinein geht’s in den Hochstrasswald. Knackend<br />
werden hunderte Tannenzapfen überrollt.<br />
Über Landersberg und Gschaid kommen wir nach<br />
Gaisbuchen. 17 Jahre ist er nun schon Bürgermeister.<br />
„Für manche zu lange“, resigniert er. Über den letzten<br />
Wahlkampf wird nicht gesprochen. „Daran kann ich<br />
mich nicht mehr erinnern.“ Oberlehners Pulsmesser<br />
beginnt plötzlich zu piepsen.<br />
Nach dem Gaiserwald Turnsteig biegt er scharf rechts<br />
ab. Wir passieren Untereck, Kreuz, schließlich Fronberg.<br />
Kurze Trinkpause. „In meinem ersten Jahr war ich<br />
noch unsicher. Als würde man ständig über rohe Eier<br />
gehen. Jetzt bewege ich mich sicher, strukturierter.<br />
Man blickt ein wenig weiter nach vorne.“ „Wie weit?“,<br />
fragen wir. „Welche Projekte zum Beispiel in eineinhalb<br />
Jahren anstehen. Straßen müssen saniert werden, Veranstaltungen<br />
geplant werden.“<br />
HERBST 2018<br />
Oberlehner radelt weiter. Trinkpause und ausreichend<br />
gefüllter Akkustand des E-Bikes geben ihm Energie.<br />
Kirchberg, Baumgarten, Zierreit – Oberlehner glüht<br />
durch Neukirchen. „Als Vollzeitbürgermeister habe<br />
ich nun mehr Zeit. Ich kann Ausstellungen und Veranstaltungen<br />
besuchen, unkompliziert einmal wo<br />
vorbei-schauen, wo man mich braucht. Ich habe auch<br />
mehr Energie als Bürgermeister.“<br />
Die Bergwertung liegt hinter ihm, bergab nach Natternbach<br />
läuft das Rad fast von selbst. Schnurgerade<br />
aus, über den Moosbach, sieht man bereits Haibach.<br />
Nach Hairet passiert man endlich das Zeughaus der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Untertreßleinsbach. „Vereine<br />
sind mir besonders wichtig. Das ist der Kitt der Gesellschaft“,<br />
merkt Oberlehner an.<br />
Der Leitenbach ist überquert, die Tour schließt sich<br />
beinahe erneut in Langenpeuerbach. „Kultur ist mir<br />
ebenso wichtig. Was man derzeit aber damit assoziiert,<br />
ist falsch.” Fußball, Stammtisch, ein Vorspielabend, Essen<br />
oder das Bruckner Orchester Linz - für Wolfgang<br />
Oberlehner gehören jene Begriffe ebenso dazu. “Wir<br />
leben mit der Kultur.”<br />
“Mit dem Melodium haben wir hier in Peuerbach ein<br />
Haus der Möglichkeiten. Der Norbert Hebertinger,<br />
der zieht an, der möchte manchmal mehr bewegen,<br />
möchte auch über den Tellerrand blicken. Und das<br />
schätze ich an ihm.“<br />
Letzter Häuserhaufen vor dem Tourende: Ranna. Beim<br />
Heubergerhügel wird die Radbatterie noch einmal etwas<br />
beansprucht. Nach 1h58min ist Wolfgang wieder in<br />
seiner Garage. 36 Kilometer und 725 Höhenmeter hat<br />
er zurückgelegt. Jetzt muss er sich schnell umziehen,<br />
um 18:00 Uhr ist vorbereitende Gemeinderatssitzung<br />
mit allen Fraktionsobmännern. Wolfgang Oberlehner<br />
hat noch Energie.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Seite / 21<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
MENSCHENBILDER<br />
“<br />
Wenn ich Musik mache, kann ich<br />
abschalten. Da bin ich in meiner<br />
eigenen Welt, bin total weg.<br />
Und nachher bin ich wirklich<br />
tiefenentspannt.<br />
Martin Vogetseder<br />
Foto: Josef Wambacher
Ein Haus voll Musik<br />
Der Lions Club Peuerbach hat in den vergangenen fünf Jahren mit über € 40.000<br />
unschuldig in der Region in Not geratene soziale Härtefälle unbürokratisch<br />
unterstützt. Wir durften den neuen Clubpräsident Martin Vogetseder in seiner<br />
Heimat Raab besuchen und uns von seiner musikalischen Seite und seinem<br />
Talent Menschen zu begeistern selbst überzeugen.<br />
Martin setzt sich meist dort hin, wo die Sonne scheint.<br />
„Einen fixen Platz zum Üben habe ich eigentlich nicht.<br />
Normalerweise aber übe ich in unserem Fitnessraum.“<br />
Zwischen Crosstrainer und einer gemütlichen<br />
Couch nimmt er an einem alten Schulsessel Platz.<br />
Seine Steirische Harmonika Marke Kärntnerland ist<br />
schnell ausgepackt. Der Notenständer fehlt, Martin<br />
verschwindet kurz. Im Nebenzimmer vernimmt man<br />
eine kurze Diskussion mit seiner Tochter. Martin kehrt<br />
triumphierend mit einem silbernen Notenständer<br />
zurück.<br />
„Wenn ich Musik mache, kann ich abschalten. Da bin<br />
ich in meiner eigenen Welt, bin total weg. Und nachher<br />
bin ich wirklich tiefenentspannt“, erklärt uns der<br />
Finanzberater.<br />
Martin beginnt mit einer Fingerübung. Geschickt<br />
wandern seine Finger über die Knopftasten, spielen<br />
erstmal eine Tonleiter. Wer sich schon einmal an einem<br />
diatonischen Akkordeon versucht hat, weiß, dass die<br />
Töne nicht nebeneinander liegen, sondern irgendwie<br />
kompliziert quer über das Instrument verstreut sind.<br />
„Bis zu zwei Stunden täglich übe ich. Zum Schluss<br />
schwitze ich, als ob ich Ausdauersport gemacht hätte.“<br />
Probleme mit der Schulter hat er früher gehabt.<br />
„Der Physiotherapeut hat mir dann Therabänder mit<br />
nach Hause gegeben. Die bindet man dann an eine<br />
Türklinke und zieht daran. Ich hab aber lieber Quetschn<br />
angefangen. Ist dieselbe Bewegung. Seither bin ich<br />
schmerzfrei.“<br />
Konzertsaal.<br />
Nächstes Stück: Trompetenecho. Der rosarote Panther<br />
nebenan wird etwas lauter, hält aber jäh inne: Aus dem<br />
oberen Stockwerk ist nun zusätzlich eine Trompete zu<br />
hören. Stückname Trompetenecho ist quasi Programm.<br />
„Das ist der Jonathan, mein Sohn. Der ist bei der Raaber<br />
Musikkapelle dabei“, erklärt uns Martin nach der letzten<br />
Note.<br />
Trompete spielt Martin selber seit 25 Jahren. Und Tuba.<br />
Und Horn. Seit er Jäger ist, auch Jagdhorn. Eine eigene<br />
Jagdhornbläsergruppe habe er auch gegründet. Dass<br />
seine Raaber Jagdhornbläsergruppe nur aus eigenen<br />
Jägern besteht, darauf ist er besonders stolz.<br />
Stolz ist er auch auf seine älteste Tochter, Stefanie.<br />
„Fannie spielt Oboe. Sie ist aber nicht mehr so oft daheim.<br />
Ich bin ja auch gerade Opa geworden.“<br />
Abschlussstück: Helene Fischer, Atemlos. „Das musste<br />
ich wegen einer Wette lernen“, meint Martin verlegen.<br />
Rosaroter Panther und Trompetenlinie eines Wertungsstücks<br />
von Thomas Doss begleiten den Schlager.<br />
Martin packt die Steirische behutsam ein. Um 20:00<br />
Uhr muss er beim Schrank in Peuerbach sein: Lions Sitzung.<br />
Seine Arbeit im Verein nimmt er ernst. „Ich finde<br />
es immer wichtiger, gerade in unserem schwindenden<br />
Sozialstaat, dass es Menschen gibt, die ein wenig Geld<br />
zusammentragen und dann akut, unkompliziert helfen“,<br />
ist der Präsident überzeugt.<br />
Erstes Stück: Hubert von Goisern, Heast as nit. Martin<br />
singt auch mit. Aus dem Nebenzimmer ist plötzlich<br />
ein Saxophon zu hören: Der rosarote Panther. Seine<br />
Tochter Pia hat sich wohl woanders einen Notenständer<br />
organisiert. „…und heit is’ båld morg’n. Huidiei jodleiri<br />
huidiridi.“ Martin lässt sich nicht beirren.<br />
Wie ein Bühnenscheinwerfer strahlt ihn die Sonne<br />
durch das Doppelfenster an. Der Fitnessraum wird zum<br />
HERBST 2018<br />
Bei der Verabschiedung müssen wir seine Gattin Brigitta<br />
erst suchen. Im oberen Stockwerk können wir sie,<br />
mit Kopfhörern und Kindle verschanzt, doch noch finden.<br />
„Beim nächsten Mal, da werd‘ ich dann schon das<br />
Stück vom Herbert Pixner spielen können“, verspricht<br />
Martin.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Seite / 23<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
MENSCHENBILDER<br />
“<br />
„Die Musik beruhigt, entspannt<br />
und beseelt uns. Man kann<br />
herunterkommen. Wir holen uns<br />
Energie ab.“<br />
Waltraud und Johannes Ertl<br />
Foto: privat<br />
Seite / 24<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Die gemeinsame Sprache<br />
Waltraud und Johannes Ertl nahmen uns mit zu einem Konzert nach Linz. Wie<br />
wichtig Musik für die beiden Unternehmer seien, erzählten sie uns während der<br />
Fahrt.<br />
Waltraud Ertl öffnet die Beifahrertür ihres Peugeot 308<br />
CC Cabrios. „Das Auto haben wir eigentlich nur wegen<br />
dem Poldi gekauft.“ Er deutet Richtung Haustüre. Poldi<br />
der Familienhund blickt Waltraud Ertl noch einmal tief<br />
und vorwurfsvoll in die Augen, als ob es ein Abschied<br />
für immer wäre. Waltraud nimmt am Beifahrersitz Platz.<br />
Schlosszunge des Gurtes wandert reflexartig in das<br />
Gurtschloss. „Zu einem Konzert fahre ich meistens hin,<br />
Waltraud zurück“, erklärt Hannes und startet das Auto.<br />
Juan Diego Floréz singt heute in Linz. „Mit dem Symphonieorchester<br />
der Volksoper Wien, unter der Leitung<br />
von Florian Krumpöck“, liest Waltraud von der Eintrittskarte<br />
ab. Die Vorfreude ist groß. „Wir sind regelmäßige<br />
Konzertgeher. Uns taugt das einfach“, erzählt Johannes.<br />
„Die Musik beruhigt, entspannt und beseelt<br />
uns. Man kann herunterkommen. Wir holen uns Energie<br />
ab“, ergänzt Waltraud.<br />
Bis nach Mailand sei man einmal gereist, um sich<br />
dort ein Konzert anzuhören. „Linz geht da ja noch“,<br />
scherzt Hannes. In Waizenkirchen klappt Waltraud einen<br />
Taschenspiegel auf und zeichnet sich ihre Lippen<br />
nach. „Hannes, da ist ein 50er!“ Er bremst kommentarlos<br />
und passiert die Landwirtschaftliche Berufs- und<br />
Fachschule Waizenkirchen.<br />
Im St. Pius Heim haben sich die beiden Unternehmer<br />
kennengelernt. Hannes: „Nach Eggerding hätte ich sicherlich<br />
nicht hinaufgefunden.“ Waltraud war 21 Jahre<br />
jung, machte ein Praktikum in Peuerbach. Hannes<br />
bereits 27. Dass Hannes ihr einmal den Gaszug ihres<br />
damaligen Peugeot aushängte, hätte sie ihm schon<br />
lange verziehen. „Ich kam zu spät zum Date und dann<br />
traf sie sich einfach mit wem anderen“, rechtfertigt sich<br />
Hannes. Nach drei Jahren wurde geheiratet.<br />
Wir fahren auf der B129 nach Eferding, der Weiße Graben<br />
liegt vor uns. „Hannes, fahr nicht so knapp zuwi“,<br />
protestiert Waltraud. Ein kurzer Schlagabtausch offenbart,<br />
dass Waltraud vor Jahren in Deutschland einmal<br />
ihren Führerschein abgeben musste. 80km/h in einer<br />
50er Zone. Hannes schüttelt kritisch den Kopf.<br />
HERBST 2018<br />
Beide hätten sie gerne Klavier gespielt in ihrer Jugend.<br />
„Früher war für sowas aber weniger Platz“, erzählt<br />
Hannes. Waltraud wollte sogar Sonderschullehrerin<br />
werden. Die Singprüfung stellte für sie letztendlich<br />
aber eine unüberwindbare Hürde dar. Regelmäßige,<br />
gar ständige Konzertbesuche wurden für die beiden<br />
seit ihrer Heirat ein regelrechtes Hobby.<br />
„Blinken, Hannes, blinken.“ Der Kreisverkehr vor<br />
Hinzenbach wird ohne Blinken verlassen. Wortlos<br />
wird die Ausfahrt zum Biohof Achleitner genommen.<br />
Fahrerwechsel.<br />
27 Jahre sind Waltraud und Johannes Ertl nun schon<br />
verheiratet. Berufliches und Privates werden bei ihnen<br />
nicht getrennt. Betritt man das Autohaus Ertl wird man<br />
mit einem freundlichen Lächeln empfangen und kompetent<br />
beraten – von beiden. „Im Jänner war die Waltraud<br />
einmal krank, da hab ich dann bemerkt, wie sehr<br />
sie mir auch in der Arbeit abgeht“, gesteht Hannes ein.<br />
Die Stimmung im Auto ist gerettet.<br />
Waltraud schwärmt von Bruckner und barocker Kammermusik,<br />
ihr Gatte bevorzugt die italienische Oper.<br />
Ehrlich und nicht abgehoben unterhalten sie sich über<br />
Musikliteratur. „Die Fünfte von Bruckner“, Waltraud<br />
schluckt, „die finde ich besonders toll.“<br />
In der neuen Promenadengarage wird geparkt. Dass<br />
sich Waltraud in der Tiefgarage verschaltet hat, ignoriert<br />
Hannes mit zusammengebissenen Lippen. Vorm<br />
Domplatz wird noch schnell ein Programm gekauft.<br />
Hannes kramt in seiner Geldbörse: „Auf den Floréz hab<br />
ich mich schon lange gefreut. Ich bin kein geborener<br />
Sänger, singe aber im Kirchenchor mit.“ Einmal in der<br />
Woche besucht Hannes eine Chorprobe. Und wenn er<br />
dort ist, freue er sich wirklich. „Richtig laut zu singen,<br />
sich den Alltag herauszusingen, das befreit mich.“<br />
Das Konzert beginnt. Beide wünschen sich für Peuerbach<br />
ein solides Kulturprogramm, vielleicht sogar<br />
einen Kulturverein, der so etwas ermöglichen könnte.<br />
Tief ergriffen lauschen Waltraud und Johannes Ertl<br />
dem Startenor. Der Alltag ist vergessen, beide lächeln.<br />
Heimfahren wird Waltraud.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Seite / 25<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
MENSCHENBILDER<br />
Das war so 1987. Ich war 21<br />
Jahre.“ Gerne erinnert sich Markus<br />
Schrank zurück: Vor 30 Jahren kaufte<br />
er das Gasthaus Schrank. Mitten<br />
im Zentrum von Peuerbach, keinen<br />
Steinwurf vom Melodium entfernt, liegt<br />
das Traditionsgasthaus.<br />
1568 wurde es erstmals erwähnt. Wolf<br />
Olzinger eröffnete eine Fleischhauerei<br />
in der heutigen Hauptstraße 20. Im 18.<br />
Jahrhundert wurden im Haus zusätzlich<br />
Weine gehandelt. 1902 wurde das<br />
Gasthaus Schwarzgruber eröffnet, etwas<br />
später zu „Pramendorfer“ umbenannt.<br />
1987 kaufte Markus schließlich das<br />
Gebäude, riss große Teile davon ab und<br />
renovierte es. Sein Bruder kochte und<br />
half mit. „Unten hatten wir damals noch<br />
ein Bierstüberl“, erinnert er sich. „Die<br />
älteren Leute sollten da die Treppe nicht<br />
benutzen müssen“. Schnell entwickelte<br />
sich eine rege Stammtischkultur.<br />
Seite / 26<br />
„Ich wollte eigentlich immer Koch<br />
werden. Oder Fußballer.“ Stolz zeigt er<br />
auf einige Pokale, Urkunden und Fotos in<br />
seiner Gaststube. Inmitten einer jungen<br />
Fußballmannschaft kniet Markus Schrank<br />
in Siegerpose. Dem Fußball ist er heute<br />
noch verbunden, wie auch seine beiden<br />
Söhne Jan und Tobias. Dass beide Söhne<br />
auch exzellente Köche sind, weiß man in<br />
Peuerbach ebenso.<br />
Markus und seine Frau Alexandra setzen<br />
auf gschmackige Hausmannskost und<br />
regionale Spezialitäten. Gekonnt wird ein<br />
frisches Glas Baumgartner Bier gezapft<br />
- das Beinandersitzen am Stammtisch,<br />
vertraute heimische Gastlichkeit und das<br />
Wohlfühlen wird in Schranks Wirtshaus<br />
eben noch großgeschrieben.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Foto: Anita Tossmann<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
“Ich wollte eigentlich<br />
immer Koch werden.”<br />
Seit nun 30 Jahren leitet Markus Schrank sein<br />
Gasthaus. Gemeinsam mit seiner Fau Alexandra<br />
setzen sie auf regionale Spezialitäten und<br />
heimische Gastlichkeit.<br />
Schranks<br />
Wildwochen<br />
von 5.10 bis 13.11<br />
9.11.-13.11:<br />
Martinigansl in<br />
Eschenau und<br />
Peuerbach<br />
Reservierungen<br />
unter: 07276 3243<br />
www.schranks.at<br />
Reservierungen unter: 07276<br />
Seite / 27<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
Melodium Peuerbach<br />
VORSCHAU<br />
28 Melodium Peuerbach<br />
Veranstaltungen<br />
Gemeinsam mit dem Kulturreferat Peuerbach veranstaltet die<br />
Landesmusikschule Peuerbach einen abwechslungsreichen<br />
Kulturherbst. Ob Kammermusik, Lesung, Ball, Kinderkonzert<br />
oder Orchesterkonzert - Der Herbst zeigt sich in seinen<br />
buntesten Farben. Konzertkarten sind in allen Raiffeisenbanken<br />
erhältlich.<br />
HERBST 2018<br />
Seite / 28<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
SOLO ZU ZWEIT<br />
KLAVIERABEND<br />
Lydia Mayr und Anna Pavlova<br />
Seite 28<br />
KUTZENBERGER<br />
LIEST FRIEDINGER<br />
Stefan Kutzenberger<br />
Seite 30<br />
MARTINICHARTS<br />
CLASSIC GOES POP<br />
Matthias Trattner, Ariana Schirasi-Fard<br />
philharmonie pt art linz, Seite 32<br />
SPANISCHER HERBST<br />
DUOABEND<br />
Heidemarie Mravlag (Cello), Melanie Hosp<br />
(Gitarre). Seite 34<br />
BALL DER LMS<br />
PEUERBACH<br />
“Alles Walzer”<br />
Seite 36<br />
DO<br />
SEP<br />
20<br />
FR<br />
OKT<br />
19:30 Uhr<br />
NUSSKNACKER UND<br />
MAUSEKÖNIG<br />
12<br />
FR<br />
NOV<br />
19:30 Uhr<br />
09<br />
19:30 Uhr<br />
DI<br />
13<br />
NOV<br />
FR<br />
NOV<br />
Das Weihnachtsmärchen für die ganze Familie<br />
Seite 40<br />
19:30 Uhr<br />
AB MO<br />
DEZ<br />
30<br />
19:00 Uhr<br />
16<br />
Seite / 29<br />
16:00 Uhr<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
Seite / 30<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Solo zu zweit!<br />
Lydia Mayr und Anna Pavlova gastieren am 20. September um 19:30 Uhr<br />
im Melodium Peuerbach. Staunen ist vorprogrammiert, gelten die beiden<br />
jungen Pianistinnen doch als absolute Nachwuchskünstlerinnen der<br />
internationalen Szene.<br />
Es passiert nicht oft - aber wenn ein Kind der<br />
eigenen Landesmusikschule internationale Karriere<br />
macht, dann lädt man es gerne ein, wieder zurück<br />
nach Peuerbach zu kommen. Lydia Mayr kann als<br />
Ausnahmetalent bezeichnet werden. 1996 in Wels<br />
geboren, begann sie im Alter von sieben Jahren bei<br />
Gerline Gürtler-Laubhold ihren Violinunterricht an der<br />
LMS Peuerbach. Michaela Deinhammer unterrichtete<br />
sie zusätzlich am Klavier und an der Orgel.<br />
Von 2011 bis 2015 war sie bereits Studentin der<br />
Akademie für Begabtenförderung und erhielt<br />
Klavier- und Orgelunterricht an der Anton Bruckner<br />
Privatuniversität Linz. Derzeit studiert die Pianistin<br />
dort Konzertfach Klavier sowie Instrumental- und<br />
Gesangspädagogik bei Oleg Marshev und holt jährlich<br />
mehrere internationale Preise mit nach Hause. Rom<br />
(International Piano Competition „Frédéric Chopin“),<br />
Bologna (1. Premio assoluto beim VII International<br />
Piano Competition „Andrea Baldi“), Mailand<br />
(1. Preis beim International Piano Competition „Piano<br />
Talents“) – Lydia Mayrs Klavierspiel beeindruckt. Ihre<br />
rege Konzerttätigkeit ist für ihr junges Alter ebenso<br />
erstaunlich.<br />
Gemeinsam mit Anna Pavlova wird sie am 20.<br />
September in die Tasten greifen. Ihre russische<br />
Duopartnerin spielte Konzerte in den USA, Polen,<br />
Deutschland, Portugal, Ukraine, Armenien, Russland,<br />
Tschechien und Österreich. 2015 debütierte sie mit<br />
einem Recital in der Carnegie Hall in New York.<br />
„Virtuos und ergreifend zugleich“, so könnte man das<br />
mitgebrachte Programm zusammenfassen. Zwei<br />
populärklassischen Werken von Beethoven und<br />
Schubert in der ersten Hälfte steht ein romantisches<br />
und impressionistisches Tastenfeuerwerk in der<br />
zweiten Hälfte gegenüber. Blitzschnelle Finger,<br />
brillante Läufe und Musik zum Staunen sind mit Lydia<br />
Mayr und Anna Pavlova garantiert.<br />
Ein Pflichttermin für alle Klaviermusikliebhaber und all<br />
jene, die es bei diesem Konzert sicherlich werden.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Fotos: privat<br />
Seite / 31<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
Kutzenberger liest Friedinger<br />
Sein Roman „Friedinger“ hat eingeschlagen. Der gebürtige Oberösterreicher<br />
beschäftigt sich wesentlich mit seiner Heimat.<br />
„Ja, es stimmt wirklich, dass ich immer schon einmal ein<br />
Buch schreiben wollte“, sagt Stefan Kutzenberger (47) im<br />
Gespräch mit dem KURIER. „Ich habe mit 14 Jahren ein<br />
Buch von einer Schriftstellerin gelesen, die 15 Jahre alt war.<br />
Ich habe es in einer Bücherei ausgeborgt. Ich habe mir gedacht,<br />
die kann das, das will ich auch machen. “<br />
Warum hat es dann 30 Jahre bis zum ersten Roman gedauert?<br />
„Ich habe eh ständig geschrieben, Friedinger ist eigentlich<br />
mein vierter Roman. Ich habe aber gewusst, wenn ich das<br />
Manuskript zu einem Verlag schicke, dass es nicht einmal<br />
gelesen wird, da kann ich es gleich zum Altpapier geben.<br />
Ich habe dann Literaturwissenschaft studiert und ich unterrichte<br />
auch an der UniversitätLiteratur. Literatur war<br />
immer mein Leben. Wenn ich geschrieben habe,<br />
habe ich mir gedacht, ich werde schon einmal jemanden<br />
kennenlernen, der mir weiterhelfen wird.<br />
Aber ich habe niemanden kennengelernt. Es blieb<br />
immer beim Traum, ich habe für die Schubladen<br />
geschrieben.<br />
Mit 45 habe ich mir gedacht, jetzt wird es schön<br />
langsam lächerlich, worauf warte ich eigentlich?<br />
Ich habe das Manuskript dann einfach blind zum<br />
Deuticke-Verlag geschickt. Ab dann war es wie ein<br />
Märchen. Zwei Wochen später hat mir der Verlag<br />
zurückgeschrieben, dass sie das Manuskript nehmen.<br />
Sie haben mir gesagt, die Chance, dass es<br />
Foto: Deuticke<br />
Kutzenberger liest Friedinger,<br />
am 12. Oktober um 19:30 Uhr<br />
im Schlosssaal Peuerbach.<br />
Mit Musik von pt art Jazz Trio<br />
Freier Eintritt!<br />
Seite / 32<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
“<br />
„Und dann gibt es noch mich, der in die innere Emigration<br />
flüchtete und sein ganzes Leben von der Schulzeit über<br />
das Studium bis in den Beruf brav meisterte, jedoch alles<br />
im Uneigentlichen über sich ergehen lassen musste.<br />
Denn eigentlich war ich Schriftsteller. Lächerlich, nicht?<br />
„Friedinger“, S.9, von Stefan Kutzenberger<br />
genommen wird , ist normalerweise 1 zu 3000. Ab dem<br />
Moment hat das Märchen gar nicht aufgehört.“<br />
In Linz aufgewachsen<br />
Was wird im Roman erzählt? „Das Buch ist eine Aufarbeitung<br />
meiner oberösterreichischen Wurzeln.“ Kutzenberger<br />
ist Linzer, sein Vater Ewald war Leiter der<br />
Abteilung Statistik beim Land Oberösterreich, später<br />
wurde er in Wien Chef der Statistik Austria. „ Nach der<br />
Matura bin ich zum Studium nach Wien und dort geblieben.<br />
Meine Eltern haben erst vor zwei Jahren ihr<br />
Haus in Linz-St. Magdalena verkauft und sind nach<br />
Wien gezogen. „Das hat mich völlig am falschen Fuß<br />
erwischt. Ich bin mir plötzlich heimatlos vorgekommen.<br />
Gleichzeitig habe ich mir gedacht, das ist ja völlig<br />
lächerlich, denn es gibt so viele Menschen auf der<br />
Welt, die tatsächlich vertrieben und damit heimatlos<br />
werden. Ich habe meine Gefühle dann mit der Geschichte<br />
meiner Großeltern verglichen, die alles verloren<br />
haben. Die Großeltern mütterlicherseits haben<br />
durch Hitler und den Aufstand in Indonesien 1965 alles<br />
verloren. Die Großeltern väterlicherseits haben durch<br />
die Hyperinflation in den 1920-er Jahren auch alles verloren,<br />
sie mussten in Linz neu anfangen. Damit bin ich<br />
beim Thema, was ist Heimat, kann man neu anfangen?<br />
Wie verwurzelt ist man mit dem, von wo man herkommt?“<br />
waren neben der Heimat, was ist Treue, was bedeutet<br />
Älterwerden?“<br />
Kutzenbergers Vater Ewald ist in Steinbruck, einer<br />
Ortschaft nahe von Peuerbach (Bez. Grieskirchen), aufgewachsen.<br />
Sohn Stefan hatte aber mehr Kontakt zu<br />
Stefansdorf, einer benachbarten Ortschaft, zum Haus<br />
des Sepp Pfeiffer in Stefansdorf 11. „Da war ich in meiner<br />
Kindheit viel öfter, weil sie gleichaltrige Kinder gehabt<br />
haben. Ich habe die Erinnerungen im Buch verarbeitet.<br />
Am Dorffest sein, im Freibad sein, das Gras für die Kühe<br />
mähen, das erste Mal mit dem Traktor fahren, schwarz<br />
fischen. Diese Sachen habe ich dort gelernt. Das ist für<br />
mich das österreichische Landleben schlechthin. Ich<br />
habe auch das Trinken kennen gelernt. Nachdem ich in<br />
Linz aufgewachsen und ein Stadtkind bin, waren diese<br />
Erfahrungen im Sommer extrem wichtig.“<br />
Das Buch sei für seine Frau nicht leicht, denn der Kutzenberger<br />
habe im Buch eine Affäre mit einer jungen<br />
Französin. „Fiktion und Biografie trennen sich hier, dann<br />
kommen sie wieder zusammen. Das Leben meiner<br />
Großeltern ist aber fast real. Meine Großeltern mütterlicherseits<br />
hatten ein so interessantes Leben. Die Oma<br />
ist als Berliner Jüdin nach Amsterdam geflüchtet, dann<br />
nach Indonesien. Ihre Tochter, meine Mama, hat nach<br />
der Matura studiert.“<br />
Aufstand 1965<br />
Fotos: Michael Emprechtinger<br />
Der Friedinger<br />
„Der Friedinger im Roman ist ein Linzer. Der Kutzenberger<br />
lernt ihn in Kreta kennen, sie freunden sich<br />
miteinander an. Der Friedinger erzählt dem Kutzenberger<br />
seine Geschichte, über die voest, über die Waffenlieferungen<br />
und den Noricum-Skandal. Der Kutzenberger<br />
will immer Schriftsteller werden, kommt aber<br />
darauf, dass die Geschichte, die ihm der Friedinger erzählt,<br />
viel besser ist als die, die er schreiben wollte. Er<br />
beginnt die Friedinger-Geschichte aufzuschreiben und<br />
besucht ihn auch in Linz. Das ist für ihn auch eine Art<br />
Heimkommen. Er kommt das erste Mal wieder nach<br />
Linz, nachdem seine Eltern das Haus verkauft haben.<br />
So verschränken sich die verschiedenen Erzählstränge.<br />
Aber man kann den Roman relativ leicht lesen.<br />
Leichter als ich mir gedacht habe. Die großen Fragen<br />
„Die Oma wollte aber nicht, dass sie das in Amsterdam<br />
macht, denn die Indonesier haben stets gegen die<br />
Holländer für ihre Freiheit gekämpft. Als Jüdin wollte<br />
sie auch nicht, dass sie in Deutschland studiert, also<br />
ist sie nach Österreichgekommen. Als sie da waren,<br />
kam es in Indonesien 1965 zu einem Putsch gegen die<br />
chinesische Minderheit und sie konnten nicht mehr<br />
zurück, weil der Opa ein Chinese war. Sie haben alles<br />
verloren. Sie sind in Österreich geblieben und haben<br />
sich hier ein neues Leben aufgebaut. Der Opa wurde<br />
Arzt im Linzer AKH.“<br />
Text von Josef Ertl, Chefredakteur Kurier.<br />
Ertl, Josef: „Eine Aufarbeitung meiner oö.<br />
Wurzeln“ , in: Kurier (2018), 29.04.2018.<br />
Mit freundlicher Genehmigung zur<br />
Veröffentlichung. Wir bedanken uns sehr<br />
herzlich bei Dr. Josef Ertl!<br />
Seite / 33<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
“<br />
„In den Ballsälen wurde mit ihm die<br />
alte Ständeordnung aufgehoben; man<br />
walzte im Ball als Ereignis miteinander“<br />
Nicole Haitzinger<br />
Foto: Moritz Krause<br />
Seite / 34<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
“I am from Pollham, Austria!”<br />
Matthias Trattner, 24 Jahre jung, singt derzeit am Wiener Raimund Theater die<br />
Rolle des Hotelpagen in der Musicalproduktion “I am from Austria”.<br />
Am 09.11.2018 kehrt er gemeinsam mit Ariana Schirasi-Fard als Solist nach<br />
Peuerbach zurück - quasi ein Heimspiel für den gebürtigen Pollhamer. Wir<br />
baten den Musicalsänger in Wien zu einem Gespräch.<br />
Matthias Trattner steigt von seinem Motorrad. Die 1200<br />
Harley Sportster ist seine Leidenschaft. Mehr als 2000<br />
Kilometer Wegstrecke legte er diesen August zurück:<br />
Österreich, Schweiz, Südtirol. Der Helm ist ab, hinein<br />
geht’s ins Tapas Mayas im 7. Wiener Gemeindebezirk.<br />
„Hier treffe ich viele meiner Freunde“, erklärt er. „Die sind<br />
alle etwas verstreut: München, Berlin. Oder ich treffe<br />
mich mit Freunden aus meiner Sängerknabenzeit.“<br />
In St. Florian begann für den Oberösterreicher seine<br />
Gesangskarriere; Eine unglaubliche Zeit mit tollen<br />
Erfahrungen, fremden Ländern und Sitten. Matthias<br />
lernte aber auch, sich in eine größere Gemeinschaft zu<br />
integrieren. „Ich hatte Heimweh. Es war hart. Auch die<br />
Schule und das Internat. Man hat keine Mama“, lächelt<br />
er. Er bereue es aber keinen Tag. Ein inneres Feuer sei<br />
entfacht worden. Bei einer Produktion habe er damals<br />
kein Solo bekommen, daraufhin entbrannte Kampfgeist<br />
und Motivation.<br />
In Peuerbach wurde schließlich ein weiterer<br />
Grundstein seiner Karriere gelegt. „Da hat dann alles<br />
begonnen.“ Judith Ramerstorfer unterrichtete an<br />
der Landesmusikschule Peuerbach seine Stimme,<br />
Matthias schnupperte seine erste Bühnenluft und<br />
bekam in Peuerbach den Lionsaward überreicht.<br />
Es folgten zahlreiche Workshops und Kurse sowie<br />
Gesangsunterricht bei Kerstin Turnheim und Martin<br />
Obereder.<br />
Im November 2016 dann ein Durchbruch: die Einladung<br />
zu einem Workshop nach Wien, zehn Tage intensives<br />
Training. Matthias befindet sich plötzlich mitten in der<br />
Produktionsphase eines Musicals: I am from Austria.<br />
Rainhard Fendrich kommt vorbei, Matthias lernt den<br />
Regisseur des Musicals, Andreas Gergen, kennen. Bei<br />
der Audition im Jänner 2017 gewinnt er schließlich die<br />
Rolle des Felix Moser. Matthias Trattner ist nun offizieller<br />
Teil des Musicalcasts und überglücklich.<br />
HERBST 2018<br />
„Der Felix Moser ist vielleicht sogar ein bisserl wie ich:<br />
ein kecker Mensch, ein wenig vorlaut, ein Grünschnabel<br />
halt. Und manchmal ein wenig zu ehrlich.“ Matthias darf<br />
die Rolle selber mitgestalten. Es gibt keine Vorlage,<br />
das Musical ist schließlich eine Welturaufführung. Im<br />
September 2017 folgt die Premiere. Das Publikum<br />
ist begeistert, bereits im Jänner 2018 feiert das Stück<br />
seine 100. Vorstellung mit bis dahin über 100.000<br />
Besucherinnen und Besuchern.<br />
Manchmal besucht er seine Heimat. Pollham. „Da bin<br />
ich her, da gehör‘ ich hin. Man ist mitten im Wald, in der<br />
Natur, da muss man auch nicht mit allen reden, kann<br />
abschalten.“ Seine Familie sei ihm wichtig. Und seine<br />
Freunde.<br />
Ein Musicalsänger zu werden, das hätte sich einfach<br />
so ergeben. „Man stellt sich das super romantisch<br />
vor, aber es ist ein Beruf und es gibt viel Konkurrenz,<br />
viele Enttäuschungen, viele Auditions und unstete<br />
Vorstellungsorte“. Er spricht von ständigen Workshops,<br />
einem unregelmäßigen Einkommen, aber auch von<br />
Herzblut.<br />
Heute habe er frei, morgen ist wieder Probe im Theater.<br />
Von Dienstag bis Samstag. Täglich von 10:00 bis 18:00<br />
Uhr. Eine Stunde Mittagspause. Ein ganz normaler<br />
Beruf eben. Der Motorradhelm sitzt wieder. Im Winter<br />
werde er dann leider Straßenbahn oder U-Bahn fahren<br />
müssen, meint er und klappt das Visier zu.<br />
Text von Georg Wiesinger<br />
Martinikonzert: Classic goes Pop, am 09.11.2018 um<br />
19:30 Uhr. Matthias Trattner, Ariana Schirasi-Fard,<br />
Philharmonie pt art linz. Karten erhältlich bei allen<br />
Raiffeisenbanken OÖ, der Sparkasse, oeticket oder den<br />
Mitgliedern des Lionsclubs Peuerbach.<br />
Seite / 35<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
Der 13.11.2018 wird ein besonders stimmungsvoller Abend in Peuerbach.<br />
Spanische Klänge erobern um 19:30 Uhr den Schlosssaal. Die Cellistin<br />
Heidemarie Mravlag (Interview rechts) und die Gitarristin Melanie Hosp<br />
spannen dabei einen weiten Bogen: Barockmusik, Klassische Musik und<br />
zeitgenössische Werke werden den Sommer noch einmal aufblitzen<br />
lassen.<br />
Melanie Hosp und Heidemarie Mravlag lernten<br />
sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in<br />
Innsbruck kennen. Seither sind beide solistisch<br />
und kammermusikalisch aktiv. 2015 standen sie<br />
erstmals gemeinsam als Duo “2in1Klang” auf der<br />
Bühne. In ihren Konzerten legen sie besonderen<br />
Wert auf eine Mischung von Solowerken für<br />
beide Instrumente, Bearbeitungen für das Duo<br />
sowie Originalliteratur für die Besetzung von<br />
Gitarre und Cello.<br />
Heidemarie Mravlag, aufgewachsen im<br />
Stubaital, studierte an der Universität für Musik<br />
und darstellende Kunst Wien und schloss dort<br />
sowohl das Konzertfachstudium als auch das<br />
instrumentalpädagogische Studium erfolgreich<br />
ab. Sie erhielt Stipendien zum Besuch der<br />
Meisterkurse der Wiener Philharmoniker<br />
2008 und 2009, von Allegro Vivo 2011 und<br />
der Europäischen Akademie Palazzo Ricci in<br />
Montepulciano 2014. Seit 2013 ist sie als Cellistin<br />
am Burgtheater Wien und seit 2015 regelmäßig<br />
als Substitutin im Bühnenorchester der Wiener<br />
Staatsoper zu hören.<br />
Melanie Hosp ist im Tiroler Außerfern geboren<br />
und lebt in Wien. Als Preisträgerin nationaler<br />
und internationaler Wettbewerbe gilt sie als<br />
vielversprechende Künstlerin der Gitarrenszene.<br />
Solistisch und im Ensemble konzertiert sie auf<br />
nationalem und internationalem Boden und hat<br />
seit 2013 einen Lehrauftrag an der Musikschule<br />
Linz. Sie ist Stipendiatin der Dr. Robert und Lina<br />
Thyll Dürr Stiftung und Mitglied des von Yehudi<br />
Menuhin gegründeten Förderungsprogramms<br />
„Live Music Now“.<br />
Seite / 36<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
“Spanischer Herbst”<br />
Wann hast du begonnen Cello zu spielen<br />
und wie kam es dazu?” Wann sollte man<br />
eigentlich beginnen Cello zu lernen?<br />
Dass ich Cello lernen könnte, war die Idee<br />
meines Vaters, und als ich dann mit zehn<br />
Jahren das erste Mal ein Cello in der Hand<br />
hatte, war ich natürlich hellauf begeistert so<br />
etwas “Besonderes” zu haben. Als ich an der<br />
Landesmusikschule Stubaital zu lernen begann,<br />
waren wir nur zwei Schüler, die Cello lernten.<br />
Heute ist das schon anders. Einige beginnen<br />
schon mit fünf Jahren. Das ist mit Sicherheit<br />
auch ein gutes Alter, um anzufangen, braucht<br />
aber noch viel Mithilfe beim täglichen Üben.<br />
Foto: Hanna Köll<br />
Das Cello hat ein langes Griffbrett ohne<br />
Bünde. Wie findet man da die richtigen Töne?<br />
Im Prinzip funktioniert es trotzdem gleich wie<br />
auf der Gitarre. Man kann sich im Kopf die<br />
Bünde vorstellen und den Abstand zwischen<br />
den Tönen merken. Und natürlich muss man<br />
immer genau hinhören, ob tatsächlich genau<br />
der Ton klingt, den man sich vorgestellt hat.<br />
Mit genug Übung kann man auch ganz schnell<br />
kleine Korrekturen machen.<br />
Euer Programm in Peuerbach?<br />
In der Kombination Cello und Gitarre sind Werke<br />
lateinamerikanischer Komponisten besonders<br />
reizvoll, deshalb haben wir schon vor unserem<br />
ersten Konzert solche Literatur gesammelt.<br />
Zu dem Potpourri von Luigi Legnani kamen wir<br />
über Melanies Gitarrenlehrer Dr. Stefan Hackl,<br />
der dieses Stück entdeckt hatte. Es fordert von<br />
beiden Instrumentalisten große Meisterschaft.<br />
Auf der Suche nach weiteren Originalwerken für<br />
Foto: privat<br />
Foto: Dorka Pehi & Gergely Trombitas<br />
diese Besetzung erhielten wir vom Oberösterreicher<br />
Wolfgang Sambs ein kurzes Stück “Gratitude”, in dem<br />
das Cello im Mittelteil improvisieren darf.<br />
Was machst du vor einem Auftritt? Bist du nervös?<br />
Am liebsten mache ich einen ausgedehnten<br />
Spaziergang oder räume meine Wohnung auf. Das<br />
hilft mir, Ordnung im Kopf zu schaffen und konzentriert<br />
zu bleiben. Dann macht das auch gar nichts, wenn<br />
man direkt vor dem Auftritt rumalbert.<br />
Seite / 37<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
“Alles Walzer!”<br />
Der Ball der Landesmusikschule<br />
38Die Landesmusikschule Peuerbach bittet zum Tanz: “Alles Walzer” lautet<br />
das Ballmotto. Stimmungsvolle Musik zum Tanzen (u.a. von pt art music,<br />
Acco Natternbach, Schülerstreichorchester, Oberkrainerensemble uvm.),<br />
eine Tombola, Quadrille und eine Partydisco versprechen eine rauschende<br />
Ballnacht im Melodium. Ein Punschempfang und verschiedene Bars laden zum<br />
Verweilen ein.<br />
Foto: shutterstock, Bild ID: 352085585<br />
Seite / 38<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Programm:<br />
19:00 Uhr: Schülerensembles<br />
20:00 Uhr: Polonaise und Einzug<br />
20:30 Uhr: Eröffnung “Alles Walzer”<br />
22:00 Uhr: Tanzshow<br />
23:00 Uhr: Quadrille & Tombola<br />
24:00 Uhr: Mitternachtseinlage<br />
01:00 Uhr: Ballende<br />
Tombolapreise:<br />
Konzertbesuch in Salzburg mit einem Peugeot<br />
der Firma Ertl, Reisegutschein der Firma Heuberger,<br />
ein Sparbuch Raiffeisenbank<br />
Peuerbach, Dinner by Schrank, Frühstück<br />
by Einfach, Gutscheine der Sternenbetriebe,<br />
Ikunagutscheine, Konzertkarten für verschiedene<br />
Konzerte (Neujahrskonzert, Bruckner<br />
Orchester Linz, uvm.) und viele Überraschungen!<br />
Foto: shutterstock, Bild ID: 517027534<br />
Tanzlehrer und Ballgast Christoph Hippmann<br />
Tango oder Polka?<br />
Tango! Obwohl ich sehr gerne die lustige Polka tanze, ist<br />
dennoch der Tango einfach faszinierend, romantisch und<br />
widmet sich in seiner Form einzig dem Partner.<br />
Helene Fischer oder Johann Strauss?<br />
Helene Fischer! Sie macht allen Unkenrufen zum Trotz einfach<br />
Musik, die ins Ohr geht, die Freude macht und den beliebten<br />
(Disco-)Fox mit vielen Figuren tanzen kann.<br />
Bier oder Sekt?<br />
Sekt! Das war übrigens das Modegetränk, als der Wiener<br />
Walzer zu Strauss und Mozarts Zeiten den Siegeszug rund<br />
um die Welt angetreten hat. Damals im Trend: viel Sekt, viel<br />
drehenden Walzer und dann die Partnerin schnell an die<br />
frische Luft bringen...<br />
Lieblingswalzer?<br />
Ein moderner Walzer, von Ed Sheeran: Perfect! Die großen<br />
klassischen Walzer sind aber genauso im Trend wie Songs<br />
von Rihanna und Co. im Dreivierteltakt.<br />
Seite / 39<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
Die Wissenschaft des Walzers<br />
Was wäre ein Ball ohne das obligatorische “Alles Walzer!”? Und was hat es<br />
eigentlich mit dem Dreivierteltakt auf sich? Wir haben uns auf die Suche nach<br />
Antworten um den Mythos Walzer begeben und uns mit Experten aus Tanzund<br />
Musikwissenschaft von der Universität Salzburg und dem Mozarteum<br />
unterhalten.<br />
Es ist wieder einmal so weit: Die winterliche Ballsaison<br />
ist im vollen Gange und lädt in ganz Österreich zum Tanzen<br />
ein. Egal ob man am Wiener Opernball zwischen der<br />
Hautevolee sein Tanzbein schwingt oder am Rosenball<br />
sein schrillstes Kostüm präsentiert – auch heuer ist wieder<br />
unter den zahlreichen Events für jeden Geschmack etwas<br />
dabei. Was alle Bälle aber trotz der unterschiedlichen Locations,<br />
Gäste und dem dazugehörigen Ambiente vereint,<br />
ist der dort jährlich praktizierte Tanz: Der Walzer. Als König<br />
unter den Paartänzen bringt er mittlerweile seit knapp 200<br />
Jahren wie kein anderer die Tänzerinnen und Tänzer zum<br />
Rotieren. Besonders der Wiener Walzer erfreut sich in unseren<br />
Breiten nach wie vor größter Beliebtheit. Kein Wunder,<br />
ist dieser Tanz doch stark mit der österreichischen Geschichte<br />
verwurzelt. Doch wie konnte sich ein Paartanz wie<br />
dieser so stark etablieren und wieso wird er auch noch im<br />
21.Jahrhundert getanzt?<br />
Der Ballsaal als Gesellschaftsspiegel<br />
Um sich ein Bild von der Geschichte des Walzers zu machen,<br />
muss man bis ins 18. Jahrhundert zurückreisen und<br />
die damaligen sozialpolitischen Umstände vergegenwärtigen:<br />
In der damaligen Gesellschaft herrschte noch eine<br />
strenge Ständeordnung mit Geistlichen, Adeligen, dem<br />
Bürgertum und Bauern, was auch auf kultureller Ebene<br />
sichtbar wurde. Die vorherrschenden Tänze, die bis dato<br />
in den Prunksälen abseits des gemeinen Fußvolkes aufgeführt<br />
wurden, waren das Menuett und der Kontratanz.<br />
Beide galten als Gesellschaftstänze, die aus komplexen<br />
Figuren bestanden, wechselnde Partner voraussetzten<br />
und zu fast keinem Körperkontakt führten.<br />
Unter manchen Tanzmeistern galt der aufkommende Walzer<br />
aufgrund des ungewöhnlich großzügigen Körperkontaktes<br />
als sittenwidrig und anstandslos, manche zweifelten<br />
sogar am ästhetischen Wert. Trotz dieser Kritik – oder<br />
Foto: shutterstock, Bild ID: 774726988<br />
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<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
“<br />
„In den Ballsälen wurde mit ihm die<br />
alte Ständeordnung aufgehoben; man<br />
walzte im Ball als Ereignis miteinander“<br />
Nicole Haitzinger<br />
vielleicht sogar gerade deshalb – verbreitete sich der<br />
Walzer als erster populärer Einzelpaartanz in allen<br />
Gesellschaftsschichten und läutete damit ein neues<br />
Zeitalter ein. Nicole Haitzinger, Tanz- und Musikwissenschafterin<br />
auf der Universität Salzburg, bezeichnet den<br />
Walzer aufgrund dieses Paradigmenwechsels auch als<br />
revolutionären Zeitgeist der Moderne, der schon bereits<br />
im 18. Jahrhundert seine Wellen schlug. „In den<br />
Ballsälen wurde mit ihm die alte Ständeordnung aufgehoben;<br />
man walzte im Ball als Ereignis miteinander“,<br />
erklärt Haitzinger im Interview.<br />
Der Mythos vom tanzenden Kongress<br />
Ein Event der Sonderklasse half im 19. Jahrhundert vor<br />
allem im österreichischen Raum, den vorerst noch als<br />
sittenwidrig eingestuften Einzelpaartanz auch in den<br />
gehobeneren Schichten zu verbreiten: Der Wiener<br />
Kongress. Napoleon hatte gerade erst seine letzten<br />
Niederlagen zu verkraften, da riefen die Großmächte<br />
1814 auch schon zum gemeinsamen Treffen in Wien,<br />
um Europas Ordnung wieder herzustellen. Da die Verhandlungen<br />
eher schleppend liefen und die Gastgeber<br />
daher auch auf gesellschaftlicher Ebene die verschiedenen<br />
Parteien zusammenführen wollten, wurde<br />
anstatt zu diskutieren eben getanzt. „Der in verschiedenen<br />
Varianten überlieferte Ausspruch ‚Le Congrès<br />
danse beaucoup, mais il ne marche pas‘ (Der Kongress<br />
tanzt sehr viel, kommt aber nicht weiter) wurde zu einem<br />
Stehsatz.“, erklärt Thomas Nußbaumer, Walzer-<br />
Autor und Musikwissenschafter am Mozarteum.<br />
Getanzt wurde damals kein anderer als der Wiener<br />
Walzer, der es laut diesem Mythos somit auch in die<br />
Prunksäle des Adels schaffte. Einer rasanten Verbreitung<br />
in allen Bevölkerungsschichten stand dem beliebten<br />
Paartanz nun nichts mehr im Wege.<br />
Seit dem Wiener Kongress sind nun 200 Jahre vergangen<br />
und doch hat sich um den Walzer nichts verändert.<br />
Immer noch folgen zahlreiche Paare am Opernball der<br />
Massen-Tanzaufforderung und drehen sich die Füße<br />
wund. Beweis genug, dass es sich bei diesem Standardtanz<br />
um weit mehr als nur ein anthropologisches<br />
Überbleibsel aus längst vergangenen Tagen handelt.<br />
Das How-To zum perfekten Walzer<br />
Abgesehen von der Sechser-Schrittfolge ist das charakteristischste<br />
und wichtigste beim Walzer die Drehung.<br />
„Gut getanzt ist ein Walzer dann, wenn die in<br />
den Raum gerichtete Rotation genützt wird. Das heißt,<br />
ein Paar führt keine Auf- Ab-Bewegung aus, sondern<br />
strebt drehend in den Raum hinaus“, erklärt Gunhild<br />
Oberzaucher-Schüller, die ehemalige Leiterin der Derra<br />
de Moroda Dance Archives der Universität Salzburg.<br />
Der Dreivierteltakt eignet sich dafür besonders gut,<br />
wie Mozarteum-Professor Nußbaumer sagt: „Was den<br />
Dreivierteltakt meiner Meinung nach beim Tanzen auszeichnet,<br />
ist die regelmäßige Verlagerung des Gewichtes<br />
von rechts nach links. Das erzeugt einen gewissen<br />
Schwung, ein außerordentliches Gefühl.“ Bei wem<br />
die Sechser-Schrittfolge anstatt der perfekten Drehung<br />
eher eine Beinverknotung hervorruft, kann laut<br />
Nußbaumer auch einfach den sogenannten Fleckerlwalzer<br />
mimen, der aus einem Drehschritt nach vorne<br />
und einem nach hinten besteht. Und allen, die ihre<br />
Walzerschritte bis zum nächsten Ball noch etwas aufpolieren<br />
wollen, hilft einem ein Schnellkurs zum Tanzerfolg.<br />
Ansonsten kann man beim Walzer nur raten: Am<br />
Ball bleiben!<br />
Text von Michaela Pichler<br />
mit freundlicher Druckgenehmigung der<br />
Österreichischen Universitätenkonferenz<br />
(uniko)<br />
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HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
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<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
Nussknacker<br />
und<br />
Mausekönig<br />
Weihnachten! Endlich Weihnachten! Wie lange hatten<br />
Fritz und Marie sich schon darauf gefreut! Sie hockten<br />
im Kinderzimmer und warteten auf die Bescherung.<br />
Draußen vor dem Fenster dämmerte schon der<br />
Winterabend und in dem kleinen Stübchen wurde es<br />
immer dunkler. “Richtig unheimlich ist es hier”, flüsterte<br />
Fritz seiner kleinen Schwester zu. Die Kinder hörten<br />
Schritte vor der Tür und gleich darauf Stimmen und<br />
ein leises Knistern von Papier. “Das ist bestimmt Onkel<br />
Droßelmeier”, meinte Marie.<br />
Die Kinder liebten ihren Patenonkel, obwohl er recht<br />
eigenartig aussah, klein und dürr und das Gesicht voller<br />
Runzeln. Weil er nur noch ein Auge hatte, trug er eine<br />
schwarze Augenklappe wie ein Pirat. Am seltsamsten<br />
aber fanden Fritz und Marie die Perücke, die er auf<br />
seinem kahlen Kopf trug. Sie war nämlich aus Glas und<br />
glitzerte, wenn das Licht darauf fiel.<br />
Das Weihnachtsmärchen für die ganze Familie<br />
Liebevoll erzählen, spielen und tanzen wir E.T.A.<br />
Hoffmanns Geschichte “Nussknacker und Mausekönig”<br />
in der Neuerzählung von Ilse Bintig.<br />
Am Weihnachtsabend beginnt ein dramatischer<br />
Kampf des guten Nussknackers gegen den gemeinen<br />
Mausekönig - und die kleine Marie gerät mitten hinen!<br />
Mit Mut, Herz und Liebe wird der böse Mausekönig<br />
besiegt und der Nussknacker erlöst. Er nimmt Marie<br />
mit auf eine wunderbare Reise ins Spielzeugland -<br />
dorthin, wo die Fantasie regiert.<br />
Termine:<br />
16. Dezember<br />
16:00 Uhr : öffentliches Kinder- und Familienkonzert.<br />
17. Dezember und 18. Dezmeber<br />
jeweils Vormittag ab 08:30 Uhr ausschließlich für<br />
Volksschulklassen des Bezirkes Grieskirchen.<br />
Anmeldung und Infos für VolksschullehrerInnen unter:<br />
0664 / 1336942<br />
HERBST 2018<br />
Die bekannten Melodien von Peter Tschaikowsky<br />
nehmen uns mitten ins Abenteuer mit. Zu hören ist<br />
eine Zuckerfee, eine chinesische Winkekatze oder eine<br />
wilde russische Reiterhorde, Das Sinfonieorchester<br />
der Landesmusikschule Peuerbach unter der Leitung<br />
von Norbert Hebertinger sorgt für unvergessliche<br />
Weihnachtsmusik. Für szenische Einlagen sorgen<br />
Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Dachsberg<br />
unter der Leitung von Mag. Herbert Wiesinger.<br />
Ein Kinderkonzert für die ganze Familie ab 6 Jahren.<br />
Es darf mitgetanzt, mitgesungen und mitgefiebert<br />
werden.<br />
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<strong>TONI</strong> - das magazin
Natternbach goes Ikuna<br />
IKUNA steht für Inspiration, Kunst und Natur und damit<br />
auch für die Entwicklung der Marktgemeinde Natternbach<br />
in den letzten Jahren. Denn es braucht Inspiration<br />
und Offenheit, neue Dinge und Entwicklungen zuzulassen.<br />
Das Natternbacher Ortszentrum hat sich in den<br />
letzten Jahren massiv verändert. Auch dazu waren vor<br />
allem Inspiration, viele gute Ideen und der Mut notwendig,<br />
sich vom Alten zu verabschieden und Neues<br />
zu schaffen. Das gelungene Ergebnis spricht für sich.<br />
Die laufenden Investitionen im IKUNA Naturresort sind<br />
ein Glücksfall für die Gemeinde. IKUNA sichert Besucher-<br />
und Gästefrequenzen und damit auch Arbeitsplätze<br />
in unserer ohnehin durch die Randlage im<br />
Bezirk benachteiligten Region. Ein besonderes aktuelles<br />
Highlight ist die Keltenausstellung in der IKUNA<br />
Galeriebox, die schon allein aufgrund der zahlreich<br />
vorhandenen Originalartefakte einen Besuch wert ist.<br />
Kunst und Kultur sind eng miteinander verbunden. Positive<br />
kulturelle Entwicklungen haben immer das Entstehen<br />
von Kunst gefördert. Die Landesmusikschule<br />
ist einer der wesentlichsten Kulturträger in unserer<br />
Gemeinde. Sie fördert bei vielen Mitbürgern, insbesondere<br />
auch bei unseren Kindern und Jugendlichen, den<br />
kulturellen Gedanken und weckt damit auch Verständnis<br />
für Kunst. Ich danke Direktor Norbert Herbertinger<br />
und seinem Team für die hervorragende Arbeit, die in<br />
diesem wichtigen Segment geleistet wird.<br />
Und letztlich ist es die Natur und unsere Umwelt, auf die<br />
wir stolz sein können und die es gilt zu erhalten. Denn<br />
intakte Natur ist eine der Voraussetzungen, damit wir<br />
uns selber im eigenen Umfeld wohlfühlen, dass Gäste<br />
unsere schöne Region besuchen und Menschen sich<br />
hier gerne niederlassen, um eine Existenz aufbauen.<br />
So gesehen berührt uns IKUNA (Inspiration, Kunst<br />
und Natur) immer wieder in unseren Entscheidungen<br />
für eine zukunftsträchtige Entwicklung in unserem eigenen<br />
Lebensumfeld.<br />
Ich bedanke mich für das Tun und den Einsatz in dieser<br />
wichtigen kulturellen Arbeit und freue mich auf viele<br />
weitere inspirierende Stunden der Zusammenarbeit<br />
mit der Landesmusikschule.<br />
Josef Ruschak<br />
Bürgermeister Marktgemeinde Natternbach<br />
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<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
SPOTLIGHT: NATTERNBACH<br />
Aufg’spüt wird in Natternbach<br />
Am Samstag, 24. November 2018 findet in Natternbach bereits zum<br />
zehnten Mal der Werner Brüggemann Akkordeon Wettbewerb<br />
statt. Zur Teilnahme berechtigt sind alle Schülerinnen und Schüler<br />
oberösterreichischer Landesmusikschulen.<br />
Werner Brüggemann war zeitlebens ein begeisterter<br />
Musiker. Er konnte seine Liebe zur Musik durch<br />
ganz unterschiedliche Facetten von künstlerischem<br />
Tun ausdrücken. Die Ausbildung erhielt er im<br />
Konservatorium Hamburg und in Trossingen, der weit<br />
über die Grenzen hinaus bekannten Ausbildungsstätte<br />
für Akkordeonisten. Sein Können und Wissen und vor<br />
allem seine Begeisterung gab er als Pädagoge 30<br />
Jahre lang an seine Schülerinnen und Schüler weiter.<br />
Die Auftritte als Akkordeonist und Pianist führten<br />
ihn durch ganz Europa bis nach Amerika. Viele<br />
unterschiedliche Ensembles und Orchester konnten<br />
unter seiner Leitung tolle Erfolge feiern.<br />
Sein Lebenswerk als Komponist umfasst mehr als<br />
2000 Werke für Akkordeon, Blasmusik, Kirchenmusik,<br />
Chormusik, Klavierkonzerte und Kompositionen für<br />
unterschiedlichste Ensemblebesetzungen.<br />
Der „Werner Brüggemann Akkordeon Wettbewerb“ ist<br />
bereits seit zwei Jahrzehnten ein wichtiger Bestandteil,<br />
um seine Werke und sein Schaffen lebendig zu<br />
halten und ein Stück weit seine Begeisterung an den<br />
Nachwuchs weiterzugeben.<br />
Dank der Unterstützung des Oö.<br />
Landesmusikschulwerkes, der Landesmusikschule<br />
Natternbach und der Gemeinde Natternbach findet<br />
heuer der Wettbewerb zum 10. mal statt.<br />
Hubert Antlinger, ein ehemaliger Brüggemann Schüler,<br />
leistet mit dem ACCO Natternbach einen wertvollen<br />
Beitrag in der Organisation.<br />
Dankenswerterweise stiftet Frau DI Friederike<br />
Brüggemann die Preisgelder für besonders<br />
herausragende Leistungen. Der Wettbewerb hat sich<br />
über die Jahre zu einem unverzichtbaren Podium für<br />
junge und jung gebliebene Akkordeonistinnen und<br />
Akkordeonisten in Oberösterreich entwickelt.<br />
PREISTRÄGERKONZERT UND PREISVERLEIHUNG<br />
Samstag, 24. November 2018, 18.00 Uhr<br />
Mehrzweckhalle Natternbach<br />
HERBST 2018<br />
Seite / 45<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
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<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018<br />
Foto: Shutterstock, Bild ID: 1013248309
Toni 4 Kids<br />
Endlich hat Toni die Schatzinsel gefunden. Aber herrje!<br />
Wie kommt er nun zu seinem Schatz? Gefährliche<br />
Kreaturen hausen auf der Insel und nur auf einem der<br />
fünf Wege gelangt Toni sicher zum Schatz. Hilf ihm dabei!<br />
Wir suchen Toni!<br />
Wie stellst du dir Toni vor? Wie sieht er aus, hält er etwas in seiner<br />
Hand? Trägt er Bart oder eine Badehose? Spielt er vielleicht sogar<br />
ein Instrument? Oder ist Toni eine Sie?<br />
Male, zeichne oder entwerfe Toni und wirf deinen Vorschlag in die<br />
Tonibox im zweiten Stock der Landesmusikschule Peuerbach ein.<br />
Oder per Mail an: ms-peuerbach.post@ooe.gv.at<br />
Dein Toni-Entwurf könnte bald unser neues Maskottchen werden.<br />
Vielleicht gibt es sogar ein Toni-Musical. Und der Siegervorschlag<br />
bekommt natürlich einen tollen Preis!<br />
Abgabeschluss für alle kreativen Köpfe unter 14 Jahre ist der<br />
01. Dezember 2018.<br />
Mach mit!<br />
Seite / 47<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
48<br />
VORSCHAU<br />
PEUERBACHER NEUJAHRSKONZERT<br />
Martin Achrainer (Landestheater Linz), Bernhard<br />
Ortner, uvm.<br />
philharmonie pt art, Dirigent: Norbert Hebertinger<br />
Samstag, 05. Jänner 2019 um 19:30 Uhr<br />
Auch heuer wieder darf im neuen Jahr musikalisch<br />
angestoßen werden. Martin Achrainer, samt<br />
Überraschungsgäste, begleitet von der philharmonie<br />
pt art unter der Leitung von Norbert Hebertinger,<br />
feiert ein rauschendes Neujahrskonzert. Feiern sie mit!<br />
Unter dem Motto “Russisches Neujahrskonzert” dürfen<br />
beschwingte und wunderbar lyrische Musik rauer<br />
Winterlandschaften erwartet werden.<br />
Kartenvorverkauf in der Raiffeisenbank Peuerbach<br />
VVK.: €19,00 / AK.: €23,00<br />
Foto: Reinhard Winkler<br />
Seite / 48<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018
PEUERBACHER JAZZ NACHT<br />
CHANDA RULE & PAUL ZAUNER´S<br />
SWEET EMMA BAND<br />
Chanda Rule - Vocals, Paul Zauner - Posaune,<br />
Osian Roberts - Saxophon, Carlton Holmes - Piano,<br />
Christian Salfellner – Drums<br />
Donnerstag, 11. April 2019 um 19:30 Uhr<br />
Sweet Emma Barrett war eine war eine amerikanische<br />
Pianistin und Sängerin aus New Orleans. Sie trat<br />
regelmäßig in der Preservation Hall auf; Nat &<br />
Cannonball Adderly widmeten ihr den Song Sweet<br />
Emma. In dieser „Mood“ steht das gesamte Programm<br />
des jazzigen Abends. Songs zum Grooven, Spüren,<br />
von Hugh Masakela, Keith Jarrett und Gospel&Soul<br />
Traditionals aus New Orleans und dem Mississippi<br />
Delta.<br />
Foto: Pia Fonia<br />
BRUCKNER ORCHESTER LINZ<br />
BOL ON TOUR<br />
Bruckner Orchester Linz, Dirigent: Markus Poschner<br />
A. Bruckner, W. Steinmetz<br />
Sonntag, 12. Mai 2019 um 19:30 Uhr<br />
Das BOL begibt sich regelmäßig auf Reise in nähere<br />
und ferne Länder, um als Botschafter unseres<br />
Landstrichs und des Namensgebers international<br />
für gespitzte Ohren zu sorgen. In der Saison 2018.19<br />
bereist das Orchester aller Oberösterreicherinnen<br />
und Oberösterreicher das eigene Land. Markus<br />
Poschner und das BOL bringen nicht nur die Nullte<br />
von Bruckner, sondern auch ein Auftragswerk nach<br />
Peuerbach. Werner Steinmetz, der seit mehr als drei<br />
Jahrzehnten als Trompeter im BOL spielt, ist auch ein<br />
veritabler Komponist und verarbeitet seine vielfältigen<br />
Erfahrungen mit der Musik des Genius loci zu einem<br />
ganz neuen Stück namens Secret Signs.<br />
Foto: Volker Weihbold<br />
Seite / 49<br />
HERBST 2018<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin
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Lebensversicherung und<br />
die Dynamik eines Fonds.<br />
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1029 Wien, Verlagsort: Wien, Stand: September 2018.<br />
www.raiffeisen-ooe.at<br />
Seite / 50<br />
<strong>TONI</strong> - das magazin HERBST 2018