Das Stadtgespräch Oktober 2019
Das Stadtgespräch Oktober 2019 Mein Rheda-Wiedenbrück
Das Stadtgespräch Oktober 2019
Mein Rheda-Wiedenbrück
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NR. 563 • OKTOBER <strong>2019</strong> • 45. JAHRGANG<br />
03. – 07. <strong>Oktober</strong><br />
Herbstkirmes<br />
Wiedenbruck<br />
Sonntag 06.10.<br />
Vkaufsoffen<br />
. .<br />
Montag 07.10.<br />
Krammarkt
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3<br />
Markt 13 vor dem Umbau zur Kneipe Foto Beilmann 2017 Markt 13 vor dem Umbau zur Kneipe Foto Beilmann 2017<br />
SIECHENDER PATIENT MARKT 13<br />
Ausweg aus der Sackgasse?<br />
»Die Anstrengungen der Unteren<br />
wie auch der Oberen Denkmalbehörde<br />
verdienen unser aller Anerkennung!<br />
Bewährtes bewahren,<br />
aber auch neues gestalten. Veränderungsbereitschaft<br />
und Flexibilität<br />
zur Ausgestaltung sind ein Verständnis<br />
einer Verzahnung für die<br />
Denkmal- und Landschaftspflege.<br />
Hier sind einfühlsame Architekten,<br />
Bauingenieure und verständnisvolle<br />
Bauherren eine sehr wichtige<br />
Voraussetzung«, ist der allseits geschätzte<br />
Stadtführer und engagierter<br />
Heimatfreund, sowie früherer<br />
Ortsheimatpfleger Christoph Beilmann<br />
überzeugt.<br />
Er gibt dieses Statement anlässlich<br />
der von ihm gewünschten Initiative<br />
für eine Renovierung von Markt 13.<br />
Sicherlich spricht er damit vielen<br />
Menschen aus dem Herzen.<br />
Nach der Fertigstellung des Adenau-<br />
erplatzes wäre es natürlich optimal,<br />
wenn man auch von dort einen<br />
schönen Blick auf die Altstadt hätte.<br />
Wer vom Flora-Westfalica-Park<br />
über den ansprechend gestalteten<br />
Adenauerplatz in die historische<br />
Altstadt kommt, freut sich natürlich<br />
über die Sanierung des Baudenkmals<br />
Lange Straße 42. Wie<br />
sehr würde man nun allseits wohl<br />
erst die Renovierung des Hauses<br />
Markt 13 begrüßen. Es wurde 2008<br />
durch einen Brand und die Löscharbeiten<br />
beschädigt. Der 1827 errichtete<br />
Fachwerkbau siecht nun schon<br />
seit gut 11 Jahren dahin, ohne dass<br />
etwas Erfreuliches mit diesem Gebäude<br />
geschieht. Über die Gründe<br />
für dieses Übel haben wir schon früher<br />
ausführlich berichtet. Die Quintessenz<br />
davon: Der Denkmalschutz<br />
und der dahinter stehende Stadtrat<br />
sind mit dem Lösungsvorschlag des<br />
Eigentümers für die Gestaltung der<br />
denkmalgeschützten Fassade nicht<br />
einverstanden. Diese Lage scheint in<br />
Stein gehauen zu sein.<br />
Christoph Beilmann hatte schon<br />
mehrfach in öffentlichen Erklärungen<br />
den Denkmalschutz und Eigentümer<br />
gebeten miteinander zu<br />
korrespondieren – um Bewegung<br />
in dem Thema anzustoßen. Vergebens.<br />
Die Ansichten stehen sich<br />
unüberbrückbar gegenüber.<br />
Mut zum Kompromiss<br />
Aber er gibt nicht auf: »Es kann doch<br />
nicht sein Markt 13 weitere Jahre einfach<br />
dahin gammeln zu lassen.«<br />
Er hält eine Lösung für möglich:<br />
Einerseits wurde die (denkmalgeschützte)<br />
Fassade von Markt 13<br />
schon im Zuge des Umbaus zur<br />
Kneipe sehr stark verändert. Siehe<br />
Foto! Und andererseits wurden auch<br />
bei dem jüngsten Sanierungsmuster<br />
Haus Ottens gravierende Änderungen<br />
an der Außenansicht vorgenommen,<br />
wie das ebenfalls hier<br />
abgebildete Foto des Hauses aus der<br />
Zeit vor der Renovierung zeigt.<br />
Mit der Bereitschaft zur Veränderung<br />
und dem Mut zur Flexibilität<br />
müsste es möglich sein, bei Markt<br />
13 ein vergleichbar optimales Sanierungsergebnis<br />
zur erzielen wie<br />
bei Haus Ottens, ist Christoph<br />
Beilmann überzeugt. »Ich fände es<br />
toll, wenn für dieses wunderschöne<br />
Objekt in nächster Zeit eine Lösung<br />
in beiderseitigem Einverständnis<br />
gefunden würde«, ist sein Credo.<br />
Etwas skeptisch darüber, dass seine<br />
Initiative einfach in der Schublade<br />
abgelegt werden könnte, fügt er an:<br />
»Man darf doch aber auch über eine<br />
Neugestaltung diskutieren! Oder<br />
nicht …?« Sein Appell: »Unsere Stadt<br />
ist eine der ‚liebenswertesten Städte‘<br />
Westfalens. Tragen wir dazu bei,<br />
damit dieses uns erhalten bleibt!«<br />
Raimund Kemper<br />
DAS STADTGESPRÄCH IM OKTOBER<br />
36<br />
Theo Mettenborg im<br />
Interview<br />
18<br />
Eine Karte für alle –<br />
die neue Citycard<br />
6<br />
Höher - schneller - weiter<br />
Kirmes in Wiedenbrück<br />
22<br />
Ausstellung: 50 Jahre Mondlandung<br />
am Einstein Gymnasium<br />
30<br />
Ehrenamtlich restaurierte<br />
Hofkapelle Schledebrück
4 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
INNENSTADT RHEDA<br />
INNENSTADT RHEDA<br />
Entspanntes<br />
Shoppen rund<br />
um den 1.<br />
Gute-Nacht-<br />
Flohmarkt<br />
(Kem) Den Herbst genießen: entspanntes<br />
Shoppen, Stöbern, Bummeln<br />
und Plauschen in heimeliger<br />
Abendatmosphäre! Dazu lädt die<br />
Initiative Rheda am Vorabend<br />
zum Tag der Deutschen Einheit,<br />
am Mittwoch, dem 2. <strong>Oktober</strong>, in<br />
die Rhedaer Innenstadt ein. Die<br />
Geschäfte öffnen ihre Türen bis<br />
22 Uhr zum Shoppingbummel.<br />
Und ebenso lange können die<br />
Besucher diesen Herbstabend für<br />
eine ausgiebige Tour über den um<br />
17 Uhr beginnenden ersten Gute-<br />
Nacht-Flohmarkt nutzen. Bis zu<br />
80 Hobbyhändler bieten hier ihre<br />
Sachen auf dem Rathausplatz<br />
und unter der Allee auf der Berliner<br />
Straße feil. Mit Einbruch der<br />
Dunkelheit wird die Illumination<br />
der Stände den Flohmarkt in ein<br />
stimmungsvolles Licht tauchen.<br />
Die Abendstunden dieses Tages<br />
stehen also ganz im Zeichen eines<br />
gemütlichen »Erlebnis-Shoppings«<br />
in Rheda mit viel Abwechslung.<br />
Erlebnis-Einkauf<br />
In den Einzelhandels-Geschäften<br />
ist bereits die aktuelle Herbstware<br />
eingetroffen. Die Mode- und<br />
Schuhgeschäfte präsentieren die<br />
Sind gespannt auf die Resonanz beim ersten Gute-Nacht-Flohmarkt in Rheda: (V. l.) Janina Plum, Rolf Fricke und Andrea Sandknop.<br />
allerneuesten Trends. Und natürlich<br />
wird man sich noch das eine<br />
oder andere Schnäppchen aus den<br />
Sommer-»Happy End«-Angeboten<br />
sichern können.<br />
Und wer in Ruhe nach Büchern,<br />
Sehenswertem, Kuriositäten und<br />
anderen Schätzen aus zweiter<br />
Hand stöbern möchte oder sich<br />
nach Secondhand-Kleidung und<br />
Spielen für seine Kinder oder Enkel<br />
umschauen will, ist beim ersten<br />
Gute-Nacht-Flohmarkt in Rhedas<br />
Innenstadt genau am richtigen<br />
Ort. Sicher werden da so manche<br />
Dinge zu neuen Ehren und Besitzern<br />
kommen.<br />
Außerdem trifft man Leute, mit<br />
denen man sich gerne unterhält.<br />
Natürlich haben auch die ansässigen<br />
Gastronomen geöffnet. Neben<br />
ihren bewährten kulinarischen Angeboten<br />
ist ebenfalls die Fleischerei<br />
Mix mit einem Grillstand sowie<br />
das mobile Pfannkuchenhaus<br />
»Justforpfann« vertreten.<br />
Hintergrund<br />
Bei der Presse-Vorstellung des<br />
ersten Gute-Nacht-Flohmarkts<br />
berichteten Janina Plum vom Projektteam<br />
der veranstaltenden Initiative,<br />
dass diese zu ihren bewährten<br />
Veranstaltungen etwas Neues,<br />
Stimmungsvolles in einer Freiluftveranstaltung<br />
anbieten möchte.<br />
Nach langem Überlegen habe man<br />
sich für einen Abendflohmarkt entschieden,<br />
zumal es die beliebten<br />
Trödelmärkte am Reethus nicht<br />
mehr gibt, ergänzte Andrea Sandknop.<br />
Sollte die Veranstaltung gut<br />
ankommen, werde es im nächsten<br />
Jahr sicherlich eine weitere Auflage<br />
geben, erklärte Rolf Fricke. Der<br />
Gute-Nacht-Flohmarkt wäre nach<br />
»Rheda erblüht«, Weinmarkt, Kriminacht<br />
und Adventskrämchen die<br />
fünfte größere Veranstaltung, zu<br />
der die Initiative Rheda alljährlich<br />
einlädt. Rolf Fricke ist sich sicher,<br />
dass die Zeichen dafür gut stehen,<br />
da die Menschen wieder vermehrt<br />
über Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
nachdächten.<br />
Die teilnehmenden Einzelhandelsbetriebe<br />
und Hobbytrödler freuen<br />
sich auf Ihren Besuch beim 1. Gute-<br />
Nacht-Flohmarkt.<br />
Auf nach Rhedas Innenstadt!
5<br />
ALEVITISCHER KULTURVEREIN<br />
Fasten für eine friedliche Welt<br />
(Kem) »Unser Name ist Bescheidenheit.<br />
Unser Feind ist der Hass.<br />
Wir hassen niemand. Die ganze<br />
Welt ist für uns eins«, in diesem<br />
von Yunus Emre formulierten Geist<br />
trafen sich jetzt 12 Abende lang<br />
die Mitglieder der Alevitischen<br />
Gemeinde Rheda-Wiedenbrück<br />
in ihrem Domizil am Hellweg. Sie<br />
gedachten Imam Hüseyin, der im<br />
Jahre 680 n. Chr. in Kerbela ermordet<br />
wurde. Mit ihm starb der letzte<br />
leibliche Enkel des Propheten.<br />
Hüseyin wird im Jahr 680 n.Chr.<br />
nach Kufe gerufen, um die unrechtmäßige<br />
Herrschaft Yezids<br />
zu beenden. Er und seine Gefolgsleute<br />
werden allerdings von<br />
Yezids Armee in der Wüste Kerbela<br />
gestellt und gezwungen tagelang<br />
ohne Essen und vor allem ohne<br />
Wasser auszukommen. Yezid will<br />
Hüseyin so damit zwingen, dass<br />
dieser die Rechtmäßigkeit seiner<br />
Herrschaft anerkennt. Hüseyin<br />
macht dies nicht und die Tragödie<br />
endet mit der Ermordung<br />
Hüseyins. Dieser Vorfall bildet<br />
die Grundlage für die 12-tägigen<br />
Trauer- und Fastentage der Alevitischen<br />
Gemeinde.<br />
Sie fastet an diesen Tagen tagsüber,<br />
trinkt kein Wasser. Man<br />
hält sich von Gegenständen, die<br />
zur Ausübung von Gewalt dienen<br />
könnten, fern, verzehrt kein<br />
Fleisch, lebt enthaltsam und versucht<br />
in Harmonie mit seinen<br />
Mitmenschen zu leben. Nach<br />
Sonnenuntergang treffen sich die<br />
Mitglieder der Gemeinde Rheda-<br />
Wiedenbrück in ihrem Zentrum<br />
zum gemeinsamen Essen. Den<br />
köstlichen Schmaus hat an jedem<br />
Zum gemeinsamen Gebet, Gesang und Essen traf sich die Alevitische Gemeinde zum<br />
Gedenken an die Ereignisse in Kerbela.<br />
Abend eine andere Familie zubereitet<br />
und gespendet.<br />
Zum Abschluss der Fastentage hat<br />
die Gemeinde Nedim Sahin aus<br />
Telgte eingeladen. Er singt zum<br />
Saz-Spiel ergreifende Lieder rund<br />
um die Ereignisse in Kerbela. Dabei<br />
schlägt er mit wenigen Worten<br />
einen Bogen zu der heute wieder<br />
so kriegerischen Welt. Spürbar bewegt<br />
führen die Gläubigen nach<br />
einer Stunde voller stiller Andacht<br />
und Einkehr ihre rechte Hand auf<br />
die Brust ans Herz zum gemeinsamen<br />
Gebet. Mit einer lockeren<br />
Teerunde klingt die Andacht aus.
6 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Adrenalin pur mit dem Jetlag bei 4,6 G auf der Deutschland-Premiere-Tour<br />
3.–7. OKTOBER: FÜNF TAGE HERBSTKIRMES MIT VERKAUFSOFFENEM SONNTAG<br />
Zwei Premieren und zwei Comebacks sorgen für Nervenkitzel<br />
(Kem) Seit Jahren tourt der von<br />
Tivoli Enterprises gebaute Techno<br />
Power von Eckl alleine durch<br />
Deutschland. Doch das hat sich<br />
<strong>2019</strong> geändert: Denn der Jetlag<br />
ist gekommen. Marktmeister<br />
Hans-Bernd Hensen konnte den<br />
von Schausteller Mario Weber aus<br />
Lippstadt präsentierten Fahrbetrieb<br />
auf seiner seit April laufenden<br />
Deutschland-Premierentour für die<br />
Herbstkirmes buchen. Darüber<br />
freuen sich ebenfalls seine Mitstreiter<br />
Dirk Wiesbrock sowie die<br />
beiden Schaustellersprecher André<br />
Schneider und Arno Heitmann,<br />
die selber mit ihren Fahrbetrieben<br />
schon seit Jahrzehnten feste Bestandteile<br />
der Herbstkirmes sind.<br />
Bereit für den Jetlag?<br />
<strong>Das</strong> in einer einzigartigen Aufmachung<br />
in Licht und Design gestylte<br />
Karussell wird dort auf dem Büschers<br />
Platz bei 100 km/h und bis<br />
zu 4,6 G Beschleunigung für wahren<br />
Nervenkitzel sorgen. Zum Vergleich:<br />
Auf einer der größten Achterbahnen<br />
Deutschlands, dem Silver<br />
Star im Europa-Park Rust erlebt<br />
der Fahrgast eine Geschwindigkeit<br />
von 4 G. Zudem sind die Blitze in<br />
der Karussellmitte ein Eyecatcher.<br />
Eine spezielle Beleuchtung taucht<br />
die Karussellanlage immer wieder<br />
in wechselnde Farben.<br />
Alles dreht sich<br />
Anders als beim Techno Power<br />
können die Gondeln beim Jetlag<br />
nicht nur um 90° geneigt werden,<br />
sondern sogar um 130° nach oben<br />
abknicken. <strong>Das</strong> gibt beim Jetlag<br />
noch einmal einen extra Kick.<br />
Zudem erreichen die Fahrgastgondeln<br />
bis zu 26 Umdrehungen<br />
pro Minute.<br />
Auch das Zentrum des Karussells<br />
– ein ausfahrbarer Turm – auf<br />
dem etwas schräg aufgebauten<br />
Träger-Konstrukt bewegt sich<br />
mit 20 Umdrehungen pro Minute<br />
äußerst schnell. An seinen vier<br />
Auslegern hängen die Gondeln<br />
für jeweils sechs Fahrgäste. Mario<br />
Weber und seine Mitarbeiter steuern<br />
die Ausleger und Gondeln einzeln<br />
an. Dadurch garantieren sie<br />
den Fahrgästen nicht nur schnelle,<br />
sondern ebenfalls abwechslungsreiche<br />
Individualfahrten.<br />
<strong>Das</strong> Wort Jetlag ist sicherlich nicht<br />
nur den Langstreckenreisenden<br />
bekannt. Es kommt aus dem<br />
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7<br />
Mit dem »Disco Jet« geht es vorwärts und rückwärts über Berg und Tal.<br />
Die Riesenschaukel Nessy weckt den Mythos von Loch Ness.<br />
Englischen und setzt sich aus den<br />
Worten »jet« (Düsenflugzeug) und<br />
»lag« (Zeitdifferenz) zusammen.<br />
Es ist ein »Klassifikationssystem<br />
für Schlafstörungen«: Nach einer<br />
schnellen Reise über mehrere<br />
Zeitzonen ist die innere Uhr nicht<br />
mehr mit der neuen Ortszeit synchron.<br />
Ganz so heftig wird diese<br />
Karussellfahrt natürlich nicht,<br />
aber eine sehr schnelle Fahrt erleben<br />
die Fahrgäste auf jeden Fall.<br />
»Jetlag« ist wahrlich ein High-<br />
Speed-Karussell der Extraklasse.<br />
Die bisher einzig bekannte Nebenwirkung<br />
ist das Glücksgefühl, so<br />
eine rasante Karussellfahrt erlebt<br />
zu haben.<br />
Interna<br />
Seit 2017 befasste sich die Familie<br />
Weber mit der Anschaffung eines<br />
großen Fahrgeschäftes. Sie wurde<br />
bei einer britischen Firma in Canterbury<br />
fündig. Ihre Wahl fiel auf<br />
den Jetlag. Die Schausteller-Familie<br />
holte dort das Karussell persönlich<br />
ab. Es entspricht genau ihren Vorstellungen:<br />
Seine Effizienz kann<br />
sich sehen lassen – das Karussell<br />
ist komplett auf einem Mittelbauwagen<br />
verpackt. Aufgrund<br />
der vielen Dekorationen führt die<br />
Familie Weber noch einen kleinen<br />
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Bio-Öl ist selbstverständlich. Die<br />
diesjährige Premieren-Tour des<br />
Jetlags wurde zu einer Erfolgstour.<br />
Nun wird der Jetlag auch auf der<br />
Herbstkirmes wirbeln.<br />
Wer tanzt mit den Hexen?<br />
Ganz schön heftig wird es ebenfalls,<br />
wenn man auf der Herbstkirmes<br />
mit den Hexen tanzen möchte.<br />
Der Bonner Schaustellerbetrieb<br />
Markmann & Söhne lädt zu diesem<br />
Vergnügen auf dem Kirchplatz mit<br />
dem Rundfahrbetrieb »Hexentanz«<br />
ein. »Habe bisher auf wenigen<br />
Kirmesattraktionen so einen<br />
Spaß gehabt wie beim tollen Ritt<br />
auf dem Hexentanz«, schreibt ein<br />
Follower in Facebook über das Kult-<br />
Fahrgeschäft. Auf den ersten Blick<br />
sieht das Rundfahrgeschäft fast<br />
harmlos aus. Aber das täuscht:<br />
Um eine riesige, 16 Meter hohe<br />
flammende Mittelsäule drehen<br />
sich rasend schnell die tanzenden,<br />
aufsteigenden 12 Trägerarme – vorwärts<br />
oder rückwärts. Ein Highlight<br />
sind die an ihren Enden befestigten<br />
»Propeller«. Sie sorgen während der<br />
Fahrt für zusätzliche spannende<br />
Drehmomente der beiden an ihnen<br />
befestigten Zweier-Fahrgast-Gondeln.<br />
Kurzum: Der Hexentanz ist<br />
eine richtige Adrenalin-Maschine<br />
für die ganze Familie. In diesem<br />
Jahr rockt das Unikat erstmals in<br />
Wiedenbrück. Es fällt ebenfalls<br />
durch seine aufwendige Hexenbemalung<br />
und LED-Beleuchtung auf.<br />
<strong>Das</strong> sieht einfach Hammer aus.<br />
Keine Angst vor Nessy<br />
Nach der gelungenen Wiedenbrück-<br />
Premiere in 2013 stößt die Riesenschaukel<br />
»The Real Nessy XXL« nun<br />
abermals auf der Herbstkirmes in<br />
den Himmel vor – heuer auf dem<br />
Marktplatz. Dort erweckt sie den<br />
Mythos von Loch Ness zum Leben.<br />
Sie vermittelt ein Kirmeserlebnis,<br />
das man sich sonst allenfalls nur<br />
in Verbindung mit dem Reiten auf<br />
dem sagenumwobenen schottischen<br />
Ungeheuer Nessi vorstellen<br />
mag. Ebenfalls mit moderner<br />
LED-Technik ausgestattet, sowie<br />
Animationen und Geräuschen des<br />
schottischen Ungeheuers Nessy<br />
nebst Wasserspielen trifft dieser<br />
Kirmes-Betrieb mit Sicherheit den<br />
Geschmack von Jung und Alt. Ein<br />
britischer Nessy-Fan twitterte:<br />
»I was on it and I have to say it‘s<br />
great. I do it again!«<br />
Die Schaukel ist bereits über 100<br />
Jahre alt. An ihrer magischen Anziehungskraft<br />
hat sie trotz der modernen<br />
High Tech-Fahrgeschäfte kein<br />
bisschen eingebüßt. Einen Ritt auf<br />
Nessy will sich eben keiner entgehen<br />
lassen.<br />
Die Markmänner<br />
Die Schaustellerfamilie Markmann<br />
als Nessy-Inhaberin ist damit zweimal<br />
auf der Herbstkirmes vertreten.<br />
<strong>Das</strong> florierende Familienunternehmen<br />
ist bereits in siebter Generation<br />
auf den Kirmesplätzen unterwegs.<br />
Die achte Generation ist<br />
schon mit dabei. Eine aus dem 19.<br />
Jahrhundert stammende Fotografie<br />
zeigt Ur-Ur-Urgroßvater Marcellus<br />
Paul Milker. Dieser reiste damals<br />
mit einer Athletenshow umher. Als<br />
»stärkster Mann der Welt« stemmte<br />
er Pferde und sprengte Polizeiketten<br />
mit dem Oberarm. Was vorher<br />
war ist nicht bekannt. Aber wie es<br />
weiterging. Irgendwann folgte das<br />
erste Karussell: ein Hängekarussell,<br />
dass noch von Menschenhand angetrieben<br />
wurde. Ab 1910 kam dann<br />
eine Schiffschaukel hinzu – die bis<br />
heute in Familienbesitz ist. Darüber<br />
hinaus betreibt die Schaustellerfamilie<br />
weitere Fahr- und<br />
Kirmesgeschäfte, wie: Octopussy,<br />
die Laufbetriebe Super Marci World<br />
sowie das Aqua-Labyrinth. Und einmal<br />
im Jahr die Restaurationsbude<br />
Pützchens Markt Treff auf dem Heimat-Jahrmarkt<br />
in Bonn. Die ganze<br />
Familie ist in dem Kirmesbetrieb<br />
involviert. Eine wahre Schausteller-<br />
Dynastie.
9<br />
Um eine 18 m hohe Mittelsäule kreist hammerstark der Hexentanz.<br />
schers Platz. Es ist ein sehr aufwendiger,<br />
cooler Betrieb, in seiner<br />
Art europaweit einmalig, mit sehr<br />
viel Herzblut gefertigt. Auffällig<br />
ist schon von weitem der acht<br />
Meter lange Hai vor dem 16 Meter<br />
hohen Betrieb. Die klassische Pinselbemalung<br />
passt optimal zum<br />
Thema. Ohne Ende gibt es Details:<br />
Jutesäcke, Netze, Kanonen, Piraten<br />
und Papageien als Eyecatcher, und,<br />
und, und.<br />
Die Besucher des Laufgeschäfts<br />
erleben in fünf Räumen simulierte<br />
Geschichten. Eine Elektroinstallation<br />
sorgt dafür, dass die Figuren<br />
und Inszenierungen sich bewegen,<br />
sprechen, Geräusche machen oder<br />
singen. Jede Darstellung hat hier<br />
eine eigene Endstufe. Es funkelt,<br />
glitzert und schillert. Die Türen<br />
fallen hinter den Besuchern zu. Ein<br />
Schiffsuntergang steht am Anfang<br />
des spaßigen Parcours. <strong>Das</strong> Schiff<br />
taumelt im Sturm. Die Gäste müssen<br />
sich an Seilen festhalten. Es ist<br />
definitiv schlechtes Wetter. Von der<br />
Decke herunter nieselt es. »Aufpassen!«<br />
ruft der Papagei in einer<br />
Wassergrotte. Der Sumpf blubbert.<br />
Die Gäste gehen über Stein im grün<br />
fluoreszierenden Wasser. Aus ei-<br />
<br />
<br />
in Wiedenbrück
10 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
<br />
<br />
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nem Haikopf stößt Wasserdampf.<br />
Da kommt auch schon ein Alligator<br />
aus dem Wasser geschossen. Kein<br />
Grund zur Panik! Ein Kerker fesselt<br />
mit Schreckmomenten. Da ging<br />
schon mancher Besucher erschrocken<br />
zu Boden. Wahrlich: <strong>Das</strong> Leben<br />
der Piraten ist nicht einfach. <strong>Das</strong><br />
bestätigen auch die Piratengruft<br />
und eine einstürzende Decke in<br />
einem Weinkeller.<br />
<strong>Das</strong> Team des Schaustellers benötigt<br />
bis zu drei Tage für den Aufbau.<br />
Bei Vollgas geht es auch an einem<br />
langen Tag. Alle Wagen sind in dem<br />
seit 2000 geführten Geschäft verbaut.<br />
Vorher ging das in sechster<br />
Generation geführte Familienunternehmen<br />
17 Jahre lang mit einer<br />
Geisterbahn auf Reise.<br />
Formel Eins<br />
Schon längst zum Inventar gehört<br />
André Schneiders 4-Säulen-Autoscooter<br />
»Formel Eins« auf dem<br />
Büschers Platz. Der in Brackwede<br />
beheimatete Fahrbetrieb ist der<br />
Treffpunkt der Jugend. Die Autos<br />
des Publikumsmagneten sind<br />
zudem mit kindgerechten Sitzschalen<br />
für die kleinen Fahrgäste<br />
ausgestattet. Und das Fahrgeschäft<br />
fasziniert mit der neuesten<br />
LED-Beleuchtung sowie einer Lasershow,<br />
die den Scooter nachts<br />
in eine magische Lichterwelt<br />
tauchen. Dazu bezaubern eine<br />
aufwendig bemalte Front, eine<br />
beleuchtete Edelstahl-Fahrbahn,<br />
Nebel- und andere Effekte. Dafür<br />
stehen André mit seiner Frau und<br />
ihrem Team.<br />
Disco Jet<br />
Der Klassiker Disco Jet von Arno und<br />
Nicole Heitmann aus Münster ist<br />
nicht vom Marktplatz wegzudenken.<br />
Bei dem Power-Betrieb geht<br />
es wieder mit rasanten Vor- und<br />
Rückwärts-Fahrten über Berg und<br />
Tal. Der Lieblingsbetrieb des Publikums<br />
hat eine aufwendige Bemalung<br />
und eine einzigartige Effektbeleuchtung.<br />
Der Treffpunkt für Jung<br />
und Alt verwandelt sich abends in<br />
eine mobile Diskothek, wo die neuesten<br />
Charts gespielt werden.<br />
New World 3000<br />
Wirklich krass ist der Simulator von<br />
Paul Welte. Die außergewöhnliche<br />
Elektronik dieser Filmmaschine<br />
entführt die Gäste mit ungewöhnlichen<br />
Illusionen in eine virtuelle<br />
Welt spannender Abenteuer.<br />
Kirmesvergnügen<br />
für die Jüngsten<br />
Große Kirmesbegeisterung erleben<br />
die kleinen Kirmesfans auf<br />
dem Kirchplatz bei Dölfi Hirschs<br />
Truck Stop, Dirk Stippichs Kinderflieger<br />
und Claudia Reilings<br />
Pony-Reitbahn. Zu den von ihnen<br />
angesteuerten Zielen gehören<br />
ebenfalls Aladins Wunderland<br />
von Familie Lönne und auf dem<br />
Marktplatz Petra Webers Kinderrundfahrtgeschäft.<br />
Glücks- und Souvenirjäger<br />
Lustige und spannende Unterhaltung<br />
bieten Axel Werdermann<br />
(Pfeilwerfen), Dirk Stippich (Fadenziehen),<br />
Michael Zahn-Kleuser<br />
(Enten-Angeln) und Maria Clausen<br />
(Automatenausspielung), Rita<br />
Scheffer (Froschspiel), sowie die<br />
Großverlosung »China Town« von<br />
Ramon Lambertz. Wer gerne für<br />
seine Liebste ein Souvenir von der<br />
Herbstkirmes schießt, wird bei<br />
Carsten Lönne und Simon Balshüsemann,<br />
sowie Carlo Eickenberg<br />
fündig.<br />
Keiner muss verhungern<br />
Die Imbissbetriebe bieten alles<br />
für den kleinen und großen<br />
Hunger: Ob Hot Dogs von Harry<br />
Sindermann oder Familie Becker,<br />
Hüseyin Ergis Döner, sowie Willi<br />
Kaisers gebackenes Gemüse und<br />
riesige gefüllte Kartoffeln von Ellena<br />
Schneider oder Crêpes von<br />
Willi Perl, Kevin Preher und Iolanda<br />
Tränkler, sowie Brezeln aus selber<br />
hergestelltem Teig und nach<br />
Wunsch belegt aus Andreas Grimmers<br />
Laugen-Bretzelbäckerei oder<br />
die Riesenchampignons von Udo<br />
Osthold, Pizza von Guiseppe Maltese<br />
und Michael Derleh, Pommes<br />
Special von Toni Wimmer, sowie<br />
Bethel Thelens Riesenbratwurst (½
11<br />
O’zapft is mit Markus Korfmacher und Bürgermeister Theo Mettenborg.<br />
Meter). Dabei sind ebenfalls wieder<br />
Glöckles Imbiss sowie Maike Strothenke-Kelchs<br />
mit der ungarischen<br />
Spezialität Langos.<br />
Für den süßen Zahn<br />
Es verführen zum Naschen: Waffeln<br />
aus dem »Wiener Café Häuschen«<br />
von Dieter Maus, Dirk und Wilfried<br />
Oberschelps Lebkuchen, frische<br />
Mandeln von Christa Brand, Hans<br />
Dreyer, Klaus Jelitte, Rudolf Osthold,<br />
Inge Schweinefuß-Scorziello<br />
und Seonie sowie Ralf Blasik und<br />
Kevin Preher mit Eisspezialitäten<br />
nebst Stefan Kaiser mit Zuckerwatte<br />
und Fredi Kohlwes mit Slush Eis.<br />
Kirmestheken<br />
Wer möchte am ersten <strong>Oktober</strong>-<br />
Wochenende seinen Stammtisch<br />
auf die Herbstkirmes verlegen?<br />
Hier seinen Geburtstag feiern?<br />
Oder einfach nur dem Kirmestreiben<br />
bei einem Glas Bier entspannt<br />
zuschauen? Kein Problem: Dafür<br />
gibt es die Kirmestheken. Auf dem<br />
Büschers Platz lädt Gloria Fischer<br />
mit ihrem Team im »Biertreff«<br />
ein, auf dem Kirchplatz Heinrich<br />
Heitmann mit der »Altdeutschen<br />
Bierstube« und Cocktailbar. Die<br />
Ausschankwagen von der Familie<br />
Wöste-Bader und Carsten Lönne<br />
stehen auf dem Marktplatz für die<br />
durstigen Seelen bereit.<br />
Gelungene Mischung<br />
Wie in jedem Jahr haben sich viel<br />
mehr Schausteller mit ihren Karussells<br />
für die Herbstkirmes beworben<br />
als Stellplätze möglich sind. Es<br />
hat sich herumgesprochen, dass es<br />
sich lohnt auf dem Wiedenbrücker<br />
Jahrmarkt dabei zu sein. »Auf Wiedenbrück<br />
kannst du fahren«, heißt<br />
es bei den Schaustellern. Denn die<br />
Wiedenbrücker lieben ihre Kirmes.<br />
Sie machen daraus ein wahres<br />
Familienfest.<br />
Mit den vier Premieren und Comebacks<br />
ist es dem Marktmeister und<br />
seinem Mitstreiter gelungen eine<br />
schöne Mischung aus bewährten<br />
und neuen Kirmesbetrieben zu<br />
bieten. Die Schausteller schließen<br />
ihre Aufbauarbeiten am Tag vor<br />
dem Beginn der Herbstkirmes ab.<br />
Sie freuen sich auf viele Besucher<br />
und gute Geschäfte und vor allem<br />
auf eine friedliche Kirmes ohne besondere<br />
Vorkommnisse.<br />
Am Mittwoch vor der Schaustellerversammlung<br />
im Ratskeller findet<br />
die Abschlussrunde der Marktverantwortlichen<br />
in Beisein von Polizei<br />
und Rettungskräften statt. Sicher<br />
werden alle Beteiligten sich mit<br />
dem Aufbau des Jahrmarktes zufrieden<br />
zeigen. <strong>Das</strong> war jedenfalls<br />
in den letzten Jahren schon immer<br />
so. Da wird es Zeit, den Weg in die<br />
Wiedenbrücker Innenstadt anzutreten,<br />
um dort auf der Herbstkirmes<br />
entweder lecker Essen und<br />
Trinken zu gehen oder sich eine<br />
Portion Adrenalin zu verpassen.<br />
Formel Eins fasziniert mit einer Licht-und<br />
Lasershow<br />
Mit Pauken und Trompeten<br />
Am Donnerstag, dem 3. <strong>Oktober</strong><br />
(Feiertag), startet die Herbstkirmes<br />
um 15 Uhr mit der offiziellen<br />
Eröffnung vor der Nessy auf dem<br />
Marktplatz, sowie der tollen Verlosung<br />
und einer viertel Stunde<br />
Freifahrten ab ca. 15:15 Uhr. Der traditionelle<br />
Fassanstich leitet den Kirmesrundgang<br />
der geladenen Gäste<br />
zu den Klängen des »Modern Wind<br />
Orchestras« ein. Ein weiterer Höhepunkt<br />
folgt am Freitag, dem 4. 10.<br />
<strong>2019</strong>, um 20 Uhr, am Emssee mit<br />
der Illuminations-Show nach Noten.<br />
Am Montag, dem Abschlusstag,<br />
locken über 150 Händler die<br />
Besucher aus nah und fern auf den<br />
Krammarkt auf der Langen Straße.<br />
Verkaufsoffener Sonntag<br />
Am Kirmessonntag lädt der Einzelhandel<br />
ab 13 Uhr zum Herbsteinkauf<br />
ein.<br />
Öffnungszeiten<br />
Freitags und samstags von 14 bis<br />
24 Uhr, am Donnerstag (Tag der<br />
Deutschen Einheit) und Sonntag<br />
von 14 bis 22 Uhr, montags von 11<br />
bis 22 Uhr (Krammarkt von 8 bis<br />
15 Uhr).<br />
Kirmes-Samstag<br />
05|10<br />
ab 19 Uhr<br />
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DJ Hannes<br />
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Öffnungszeiten: Mo. – Sa. 17-23 Uhr
12 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Auch in wohlhabenden Gegenden wurde am Hungertuch genagt ...<br />
REDENSARTEN AUF DEN GRUND GEGANGEN<br />
Am Hungertuche nagen<br />
»Der verdient zwar kein Wahnsinnsgeld,<br />
aber am Hungertuch nagt er<br />
auch nicht gerade« – das ist von<br />
der Aussage her eindeutig. Wer<br />
nicht am Hungertuch nagt, hat<br />
Geld, muss also keineswegs Hunger<br />
leiden. Aber was ist überhaupt<br />
ein Hungertuch und warum soll<br />
man daran nagen, wenn man nicht<br />
reich ist? Wir sind der Redensart einmal<br />
auf den Grund gegangen. <strong>Das</strong><br />
Hungertuch ist in kirchlichem Kontext<br />
zu sehen und das schon seit<br />
rund tausend Jahren. Als Hungertuch<br />
wurde nämlich die Stoffbahn<br />
bezeichnet, mit der Geistliche ab<br />
dem 11. Jahrhundert zur Fastenzeit<br />
den Altar mit der Darstellung des<br />
gekreuzigten Jesu vor den Blicken<br />
der Gemeinde abschirmten. Erst zu<br />
Ostern, also 40 Tage später, wurde<br />
das Hungertuch wieder abgenommen<br />
und die Gläubigen konnten der<br />
Messe wieder optisch folgen, die bis<br />
dahin hinter dem Tuch stattgefunden<br />
hatte. Bis ins 18. Jahrhundert<br />
war die Verwendung des Tuchs,<br />
noch weit verbreitet, allerdings<br />
nur in katholischen Gegenden,<br />
denn Luther hielt die Verhüllung<br />
für »Gaukelwerk«. Während die<br />
Fastentücher, wie die Hungertücher<br />
offiziell hießen, zunächst einfach<br />
nur einfarbige Leinentücher waren,<br />
begann man schon im 12. Jahrhundert<br />
damit, sie zu verzieren. Dazu<br />
wurden meist biblische Szenen auf<br />
die Bahnen genäht. <strong>Das</strong> nannte<br />
man dann am Hungertuch nähen<br />
und die Sprachwissenschaftler des<br />
Duden Herkunftswörterbuchs vermuten,<br />
dass schon in dieser Zeit aus<br />
dem Nähen ein Nagen wurde, denn<br />
schließlich ging es ja um Buße und<br />
... selbst hier.<br />
Verzicht, vor allem nahrungstechnischen<br />
Verzicht. Es entstanden beim<br />
Nähen wahre Kunstwerke wie das<br />
Fastentuch aus dem sächsischen<br />
Zittau von 1472, das nicht weniger<br />
als 90 Szenen aus der Bibel in wundervollen<br />
Farben wiedergibt. Doch<br />
auch ganz in unserer Nähe gibt es<br />
ein berühmtes Hungertuch, denn<br />
das Fastentuch aus der Marienfelder<br />
Klosterkirche ist mit drei Metern<br />
Höhe und fast sieben Metern Länge<br />
ebenfalls ein beeindruckendes<br />
Beispiel sakraler Kunst. Die Entstehungszeit<br />
wird auf die zweite Hälfte<br />
des 18. Jahrhunderts geschätzt, fällt<br />
also in die aktive Zeit des Zisterzienserklosters.<br />
<strong>Das</strong> größte erhaltene<br />
Fastentuch kommt aus Freiburg<br />
und misst zehn mal zwölf Meter bei<br />
einem Gewicht von einer Tonne.<br />
Ein weiteres deutsches Wort für<br />
ein Fastentuch, lateinisch velum<br />
quadragesimale, also Tuch der 40<br />
Tage, ist übrigens Schmachtlappen.<br />
Damit war, im Gegensatz zur<br />
heutigen Bedeutung, nicht ein<br />
besonders schmächtiger Mensch<br />
gemeint, sondern das Hungertuch.<br />
Dieses Wort wurde allerdings nur<br />
im norddeutschen Raum benutzt<br />
und ist schon im Mittelalter durch<br />
das mittelhochdeutsche smaht<br />
belegt. Bei uns wird der Ausdruck<br />
»Mann, habe ich Schmacht« ja noch<br />
heute verstanden im Sinne von besonders<br />
viel Hunger haben. Und<br />
da ich schon mal bei Hunger war,<br />
habe ich hinter dem Hungerhaken<br />
hergeforscht. Aber da war die Ausbeute<br />
eher enttäuschend, denn der<br />
Ausdruck geht nach verschiedenen<br />
Quellen nur bis ins Jahr 1965 zurück.<br />
Zu dieser Zeit wurden die Models<br />
dünn, bekannter Maßen so dünn,<br />
dass manch ein Knochen wie ein<br />
Haken unter der Haut zu sehen war,<br />
ein Hungerhaken. Der hatte dann<br />
zwar auch etwas mit Fasten zu tun,<br />
allerdings nichts mit Religion…
13<br />
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Ein Teil der 15-köpfigen Sport-Wien Mannschaft: Denise Pape, Yannick Rogagé, Lena<br />
Scholz, Niclas Niggenaber, Jürgen Niggenaber, Manuela Niggenaber,Masis Akgül und<br />
Johanna Mönch<br />
70 JAHRE INTERSPORT WIEN<br />
Sport ist Leidenschaft und verbindet<br />
(CL) Wer könnte diese Aussage besser<br />
bejahen, als Jürgen und Manuela<br />
Niggenaber, das Inhaberpaar von<br />
InterSport Sport-Wien. Bereits seit<br />
2011 lenken die beiden voller Elan<br />
und mit Unterstützung des 15-köpfigen<br />
Teams die Geschicke des bekannten<br />
Sportausstatters. Übernommen<br />
haben sie den Betrieb<br />
von Gisela Kappel, der Tante von<br />
Jürgen Niggenaber. Gisela Kappel<br />
stand gemeinsam mit ihrem Mann<br />
Heinz seit 1974 an der Spitze des<br />
Sportgeschäfts.<br />
Die Historie von Sport-Wien geht<br />
noch ein Stück weiter zurück. 1949<br />
gründete Josef Wien, der Opa von<br />
Jürgen, das Lotto-Geschäft Wien<br />
an der Langen Straße. Als leidenschaftlicher<br />
Profifußballer verkauf-<br />
te er schon bald - zusätzlich zu den<br />
Lottoscheinen - Fußballschuhe.<br />
Daraus bildete sich ein erfolgreicher<br />
Geschäftszweig, der im Herbst dieses<br />
Jahres als InterSport Sport-Wien<br />
sein 70-jähriges Bestehen feiert.<br />
Dieses Jubiläum nutzt InterSport<br />
Sport-Wien, um seine Kunden vom<br />
24.09. – 06.10. mit einem 20% Rabatt<br />
auf nicht reduzierte Ware zu<br />
verwöhnen.<br />
Selbstverständlich ist der Sport<br />
auch aus dem gemeinsamen Familienleben<br />
nicht wegzudenken.<br />
Besonders verbindet die 4-köpfige<br />
Familie die Liebe zum Skifahren.<br />
Schon seit 10 Jahren ist Jürgen als<br />
ehrenamtlicher Skilehrer für die Skigemeinschaft<br />
Wiedenbrück-Rheda<br />
aktiv. Dieser Leidenschaft ist es zu<br />
verdanken, dass der Skiservice und<br />
Verleih aus dem Haus InterSport<br />
Sport-Wien nicht wegzudenken ist.<br />
„Diese besondere Dienstleistung<br />
baut eine sehr schöne Nähe zu unseren<br />
Kunden auf“, erklärt Jürgen,<br />
der zusammen mit seiner Frau immer<br />
auch als direkter Ansprechpartner<br />
für Kunden und Mitarbeiter auf<br />
der Verkaufsfläche präsent ist.<br />
In die Auswahl neuer Produkte<br />
wird stets das junge wie erfahrene<br />
Team einbezogen. „Denn nur<br />
wer nah mit dem Kunden zusammenarbeitet,<br />
kann die Ansprüche<br />
verstehen und versuchen, alle<br />
Bedürfnisse zu realisieren“ verrät<br />
Manuela Niggenaber. So bietet das<br />
Sportgeschäft seit 2017 eine individuelle<br />
und direkte Beflockung der<br />
gekauften Shirts, Hosen und Schuhe<br />
an. Diesen wissen besonders<br />
die kreisweiten Vereine zu schätzen,<br />
die in Kooperation mit Inter-<br />
Sport Sport-Wien von namhaften<br />
Herstellern häufig ausgerüstet<br />
werden. Diese serviceorientierte<br />
Einstellung teilt auch Sohn Niclas,<br />
der eines Tages als 4.Generation<br />
das Sportgeschäft fortführen<br />
möchte.<br />
InterSport Sport-Wien, Lange<br />
Straße 15, Rheda-Wiedenbrück,<br />
Tel.: 05242-5154<br />
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Montag – Freitag: 9.30 – 18.30Uhr,<br />
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vom 25.09. - 06.10.<strong>2019</strong>
14 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
<strong>Das</strong> Pädagogische Zentrum der Matthias-Claudius-Hauptschule war der Ort der Sondersitzung des Rates über das Abstimmungs-Paket der CDU.<br />
VOR 50 JAHREN – TEIL 3<br />
Wie kam es zu »Rheda-Wiedenbrück«?<br />
(Kem) Sowohl der erste Entwurf<br />
des Gesetzes zur Neugliederung<br />
des Kreises Wiedenbrück und von<br />
Teilen des Kreises Bielefeld als auch<br />
die Gebietsänderungsverträge aus<br />
März 1969 nannten für die zum 1.<br />
1. 1970 geplante Doppelstadt den<br />
Namen »Wiedenbrück-Rheda«.<br />
Der Neugliederungsausschuss im<br />
Landtag hatte dann aber einstimmig<br />
für den umgekehrten Doppelnamen<br />
entschieden. Pikanterweise<br />
gehörte dem Ausschuss der<br />
Landrat des Kreises Wiedenbrück,<br />
Paul Lakämper (CDU), an. »Lübke-Hobel«<br />
Der vom Landtag am 26. 11. 1969<br />
ratifizierte Gesetzentwurf legte so<br />
mit dem Votum aller Fraktionen<br />
Quelle: Archiv Sänger<br />
(die regierende SPD und FDP sowie<br />
die CDU als Opposition) den Stadtnamen<br />
»Rheda-Wiedenbrück« fest.<br />
Gerüchte<br />
Die Umtaufe führte zur Legen-<br />
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15<br />
denbildung, schreibt Jochen Sänger<br />
in seinen Ausführungen zum<br />
Namensstreit. Angeblich gab Rhedas<br />
viel größere Bedeutung im<br />
Schienen- und Postverkehr den<br />
Ausschlag. Es wird auch gesagt,<br />
dass die Ausschussmitglieder dem<br />
Vorschlag von Ministerialdirigent<br />
Dr. Eising gefolgt seien, den ursprünglichen<br />
Namensvorschlag<br />
»Wiedenbrück-Rheda« wegen größerer<br />
Sprachflüssigkeit in »Rheda-<br />
Wiedenbrück« abzuändern. Böse<br />
Zungen behaupteten, dass die<br />
hiesigen Vertreter von SPD und<br />
FDP immer öfter den Weg nach<br />
Düsseldorf suchten. Ja, es wurde<br />
auch von dabei mitgeführten<br />
schweren Taschen gesprochen,<br />
gefüllt von der Rhedaer Industrie.<br />
Die Rechtsanwältin und Notarin<br />
Dr. Elisabeth Meierkord, Vorsitzende<br />
des Wiedenbrücker Bürgervereins<br />
(WBV) mutmaßte,<br />
dass heimische Landtagsabgeordnete<br />
an der Umbenennung<br />
mitgewirkt hatten. Sie konnte<br />
sich nicht vorstellen, dass ein<br />
Landtagsabgeordneter aus Düsseldorf<br />
oder Dortmund ein Interesse<br />
daran gehabt haben könnte,<br />
die neue Doppelstadt an der<br />
Ems »Rheda-Wiedenbrück« statt<br />
»Wiedenbrück-Rheda« zu nennen,<br />
berichtet Johannes Bitter in der<br />
Glocke am 8. Februar 1974.<br />
Wahrheit<br />
Genaues wurde bis heute nicht<br />
öffentlich. Eine sichere Quelle<br />
gibt es aber zu der Entscheidung<br />
für einen Doppelnamen. Der Chef<br />
der Staatskanzlei, Prof. Dr. Halstenberg<br />
schrieb am 27. November<br />
1970 an I.D. Amelie Fürstin zu Bentheim-Tecklenburg:<br />
»Der Entwurf<br />
hat sich hier ausnahmsweise für<br />
einen Doppelnamen ausgesprochen,<br />
um der Bedeutung beider<br />
Städte gerecht zu werden. Der<br />
Landtag hat…sich jedoch für den<br />
Namen ›Rheda-Wiedenbrück‹ entschieden«.<br />
Empörung<br />
In Wiedenbrück reagierte man auf<br />
die Umtaufe ungehalten.<br />
NW v. 2.11.1970,<br />
Archiv Sänger<br />
Einzelne Bürger setzten sich für<br />
die Umbenennung des Doppelnamens<br />
in Rhewiviliba, Emsbrücken,<br />
Rewied u. a. ein. Ebenfalls<br />
der Industrieverein Wiedenbrück/<br />
Rheda sprach sich für die Aufgabe<br />
des Doppelnamens aus. Offensichtlich<br />
griff die örtliche CDU-<br />
Fraktion diese Strömungen bei<br />
ihrer Initiative am 9. November<br />
1970 auf. Sie kam »nach hartem<br />
Ringen und Wochen der Uneinigkeit«<br />
zustande.<br />
Glocke v. 5.11.1970<br />
Der Fabrikant Karl Lübke sprach<br />
sich in einer CDU-Bürgerver-<br />
Einen jahrelangen Kampf für den Namen »Wiedenbrück« bzw. »Wiedenbrück-Rheda«<br />
führte die Rechtsanwältin und Notarin Dr. Elisabeth Meierkord, Vorsitzende des Wiedenbrücker<br />
Bürgervereins (WBV).<br />
Quelle: Archiv Sänger<br />
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ORIGINALGRÖSSE
16 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Rheda Mitte der 1960er Jahre<br />
Quelle: Archiv Sänger<br />
sammlung am 3. November 1970<br />
für die Beibehaltung des Stadtnamens<br />
Rheda-Wiedenbrück aus. Der<br />
CDU-Sprecher hielt dagegen: Dann<br />
»fange das Theater – die Uneinigkeit<br />
in der Fraktion – wieder von Neuem<br />
an«.<br />
Neu entflammter<br />
Namensstreit<br />
<strong>Das</strong> Scheitern der CDU-Initiative<br />
brachte nicht die erhoffte Ruhe. 1974<br />
forderte der gerade erst gegründete<br />
Wiedenbrücker Bürgerverein (WBV)<br />
im Saal des Pius-Hauses in einer<br />
sehr gut besuchten Versammlung<br />
den Namen »Wiedenbrück« oder<br />
zumindest »Wiedenbrück-Rheda«<br />
für die am 1. Januar 1970 gebildete<br />
Stadt »Rheda-Wiedenbrück«. Der<br />
knapp 200 Mitglieder zählende WBV<br />
bezog sich auf den Ratsbeschluss<br />
vom 9. November 1970.<br />
Zickzack<br />
Zudem gab die CDU 1974 kein<br />
einheitliches Bild in dem wieder<br />
entfachten Namensstreit ab: Einerseits<br />
erhielt der WBV die Unterstützung<br />
aus der CDU. Auf seiner Versammlung<br />
im März 1974 gab der<br />
CDU-Kreistagsabgeordnete Thier<br />
bekannt, dass der Ratsbeschluss<br />
vom 9. 11. 1970 nach wie vor bei der<br />
CDU-Ratsfraktion auf dem Tisch<br />
liege. Sie sehe nur keine Möglichkeit,<br />
rechtliche Schritte gegen den<br />
Innenminister NRW zu unternehmen.<br />
Wenn aber die Möglichkeit<br />
bestände, den Namen »Wiedenbrück«<br />
durchzudrücken, würde die<br />
CDU es tun, sagte das Kreistagsmitglied.<br />
Andererseits führte Bürgermeister<br />
Heising (CDU) 1974 in<br />
der Sitzung des Rates am 18. März<br />
1974 aus, dass er vorerst keine Veranlassung<br />
sehe, »der Landesregierung<br />
die Änderung des Namens der<br />
Stadt Rheda-Wiedenbrück vorzuschlagen«.<br />
Der Innenminister des<br />
Landes NRW, Willi Weyer, schrieb<br />
daraufhin an Peter Strüber von<br />
der Aktionsgemeinschaft Rheda-<br />
Wiedenbrücker Bürger auf eine<br />
entsprechende Nachfrage, dass<br />
er in Kenntnis der Erklärung des<br />
Bürgermeisters vor dem Rat nicht<br />
beabsichtige, eine Initiative zur<br />
Änderung des Namens einzuleiten.<br />
Bundesverfassungsgericht<br />
Der WBV gab nicht auf: Er focht noch<br />
jahrelang gegen den Namen Rheda-<br />
Wiedenbrück. Der Bürgerverein<br />
ging in der Auseinandersetzung bis<br />
zur höchsten Gerichtsinstanz, dem<br />
Bundesverfassungsgericht (BVG) in<br />
Karlsruhe. Er verlangte bei seiner<br />
Eintragung in das Vereinsregister als<br />
Sitz den Namen »Wiedenbrück«. <strong>Das</strong><br />
in Wiedenbrück ansässige Amtsgericht<br />
lehnte dieses Ansinnen ab. Es<br />
leitete aber eine »Überprüfung der<br />
Rechtmäßigkeit des Namens ›Rheda-<br />
Wiedenbrück‹ vor dem Bundesverfassungsgericht<br />
ein«. Zwischen März<br />
1977 und 10. Dezember 1978 zeichnete<br />
sich ab, dass sich eine ausreichende<br />
Mehrheit der Richter des II. BVG-<br />
Senats wahrscheinlich der Ansicht<br />
des WBV anschließen werde. Letztendlich<br />
aber sprach sich das BVG am<br />
17. Januar 1979 gegen den WBV aus.<br />
<strong>Das</strong> BVG stellte die Rechtmäßigkeit<br />
des Namens »Rheda-Wiedenbrück«<br />
fest. Zwischenzeitlich hatte sich<br />
der Name »Rheda-Wiedenbrück« in<br />
der Bürgerschaft, in der Wirtschaft,<br />
Politik, Verwaltung und im öffentlichen<br />
Leben fest etabliert. Der Ratsbeschluss<br />
behielt aber noch bis heute<br />
Gültigkeit. Er wurde bislang nicht<br />
aufgehoben. Raimund Kemper
17<br />
Domkustos Dr. Udo Grote, Museumsleiterin Christiane Hoffmann, Spenderin Heike<br />
Effertz, Arno Bergmann.<br />
HERAUSRAGENDES ALTARFUNDSTÜCK IM STADT-<br />
UND KUNSTMUSEUM<br />
Domkustos begutachtet das<br />
Exponat<br />
Hoher Besuch aus Münster - Domkustos<br />
und Diözesankonservator<br />
Dr. Udo Grote kam extra ins Stadtund<br />
Kunstmuseum Wiedenbrücker<br />
Schule, um ein neues herausragendes<br />
Exponat in der Dauerausstellung<br />
zu begutachten. Es handelt<br />
sich um ein Altarbildfragment<br />
vermutlich von Gerhard Gröninger<br />
(1582-1652), geschaffen um 1615-20<br />
für die Marienkirche in Wiedenbrück.<br />
<strong>Das</strong> Stück entstammt einem<br />
noch unbekannten Altar, der<br />
im frühen 17ten Jahrhundert in der<br />
Kirche Aufstellung fand, zu einem<br />
unbekannten Zeitpunkt aus der Kirche<br />
herausgenommen wurde und<br />
vermutlich in vier Teile zerschnitten<br />
worden ist. Ob es sich dabei um ein<br />
Teilstück des 1861 herausgenommenen<br />
St. Annen-Altar handelt,<br />
ist zum jetzigen Zeitpunkt noch<br />
unklar. Sicher ist, dass es sich um<br />
eine »herausragende Ergänzung der<br />
Museumssammlung handelt« und<br />
der Gast aus Münster sagte auch »,<br />
ein tolles Stück, schön das im Original<br />
zu sehen.« Zu sehen ist der<br />
Neuzugang im Obergeschoss des<br />
Museums. <strong>Das</strong> Stück ist sehr gut<br />
erhalten, hervorragend gearbeitet<br />
und aus Baumberger Sandstein.<br />
Nur wenige Stellen wurden ergänzt.<br />
<strong>Das</strong> Fries ist im Zeitraum von 1615-<br />
1620 im Stil des Manierismus vermutlich<br />
in Münster entstanden<br />
und daher ein Frühwerk Gröningers.<br />
Zu sehen sind Gott Vater mit<br />
fliegendem Bart, der Heilige Geist<br />
als Taube vor einem Strahlenkranz<br />
angeordnet und viele Cherubine,<br />
geflügelte Engel die mehrfach<br />
mit individuell unterschiedlichen<br />
Gesichtern das Bild bevölkern. Alles<br />
an dem Fries ist stark bewegt,<br />
gedreht und typisch manieristisch,<br />
der kunstgeschichtlichen Phase<br />
zwischen der Renaissance und dem<br />
Barock.<br />
<strong>Das</strong> Ehepaar Georg und Heike Effertz<br />
unterstützt die Präsentation<br />
durch die Anschaffung der notwendig<br />
gewordenen Vitrine. <strong>Das</strong> Altarstück<br />
stammt aus der Kunstsammlung<br />
des Künstlers und letzten<br />
Mitarbeiters von Hubert Hartmann<br />
(1915-2006) Günter Groteheide (1932-<br />
2018). Die Schwester, der Neffe und<br />
Freunde von Günter Groteheide<br />
setzten nach dessen Tod das Museum<br />
von dem riesigen Bestand<br />
sakraler Kunst in Kenntnis und<br />
fragten an, ob das Museum diesen<br />
Bestand übernehmen möchte. Die<br />
Museumsleiterin Christiane Hoffmann<br />
reagierte prompt und konnte<br />
so diesen Schatz für das Museum<br />
übernehmen. Den Erben und Freunden,<br />
sowie dem Ehepaar Effertz gilt<br />
ihr herzliches Dankeschön.<br />
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DIE CITYCARD<br />
DIE CITYCARD<br />
Ein Gewinn für Rheda-Wiedenbrück<br />
(CL) Neulich war wieder einer<br />
dieser Abende… wirklich sehr<br />
spontan wurden wir auf einen<br />
Geburtstag eingeladen. Wir, dass<br />
sind 12 Freunde – Frauen wie Männer.<br />
Bei dem Geburtstagskind<br />
handelt es sich um einen lieben<br />
Menschen, der rundum zufrieden<br />
scheint. Er setzt sich gerne für Familie,<br />
Freunde und Beruf ein. Humor,<br />
bodenständige Werte und<br />
ein aufgeschlossenes Interesse<br />
für Sport & Heimat prägen seine<br />
Gedanken. Eigentlich sollte es<br />
doch ein Einfaches sein, dieser facettenreichen<br />
Person eine Freude<br />
zu bereiten. Ganz ehrlich, war es<br />
nicht! Denn alle Geschäfte hatten<br />
bereits zu. Wir konnten auf den<br />
ersten Blick weder ein persönliches<br />
Geschenk, noch einen praktischen<br />
Gutschein organisieren....<br />
also war guter Rat teuer – oder<br />
auch nicht. Denn dann fiel uns<br />
glücklicherweise und rechtzeitig<br />
Rheda-Wiedenbrücks neuester<br />
Coup ein:<br />
Die CITYCARD! Im wahrsten Sinne:<br />
eine Karte für alle! Genauer gesagt:<br />
eine Karte mit Bonussystem<br />
für ganz Rheda-Wiedenbrück. Ein<br />
Bonussystem, welches sich in 3<br />
win-win-bringende Module aufteilt,<br />
um Kunden, Händler, Arbeitnehmer<br />
und Arbeitgeber zu<br />
stärken und zu verbinden – und<br />
das 7 Tage die Woche, 24 Stunden,<br />
Tag und Nacht.<br />
Beim ersten Modul handelt es<br />
sich um die CITYBONUSCARD.<br />
Die Idee dahinter ist ganz einfach.<br />
In der CITYBONUSCARD<br />
bündeln sich stadtteil- und geschäftsübergreifend<br />
über 70<br />
teilnehmende Partner aus den<br />
Bereichen Einzelhandel, Dienstleistung<br />
und Gastronomie. Die<br />
teilnehmenden Partner belohnen<br />
die Treue ihrer Kunden und<br />
vergeben auf jeden Einkauf Bonuspunkte.<br />
Jeder gesammelte<br />
Punkt entspricht 1 Cent. <strong>Das</strong> Besondere:<br />
das gesammelte Guthaben<br />
kann (muss aber nicht!)<br />
direkt in einem weiteren, teilnehmenden<br />
Geschäft eingelöst<br />
werden. Klingt zwar nicht neu,<br />
aber doch kompliziert. Stimmt,<br />
das Prinzip kennen wir von Rabattkartenanbietern.<br />
Rabattkarten<br />
verbinden zwar Handel- aber<br />
nicht stadtteilübergreifend. Die<br />
CITYBONUSCARD schon – und<br />
das ist ein Gewinn für unser aller<br />
Rheda-Wiedenbrück, wie es in<br />
diesem Kreis einzigartig ist. Als<br />
Beispiel: In ein, zwei, drei Wiedenbrücker<br />
Geschäften kaufe<br />
ich Produkte für knapp 170 € ein.<br />
Dafür bekomme ich auf meiner<br />
CITYBONUSCARD bis zu 3% gutgeschrieben.<br />
Diese entsprechen<br />
einem Guthaben von 5,– €. Für<br />
diese 5,– € lade ich nun meinen<br />
Freund oder Freundin gesellig<br />
auf einen Kaffee in einem teilnehmenden<br />
Rhedaraner Lokal<br />
ein. Besonderer Nebeneffekt:<br />
Mein Geld bleibt in Rheda-Wiedenbrück<br />
und wandert nicht in<br />
die virtuelle Welt ab. Super, das<br />
wird unserem heimat- und einzelhandelsverbundenen<br />
Geburtstagskind<br />
gefallen – auch wenn er<br />
lieber Tee statt Kaffee trinkt!<br />
Erhältlich ist die CITYBONUSCARD<br />
gegen eine Schutzgebühr von<br />
3,– € bei jedem der 71 teilnehmenden<br />
Partner. Die komplette und<br />
aktuelle Liste finden Sie unter:<br />
Doch die CITYCARD geht in ihrem<br />
2. Modul als Gutscheinvariante<br />
einen Schritt weiter. Als<br />
CITYGUTSCHEIN kann sie ebenfalls<br />
in den 71 teilnehmenden<br />
Geschäften, Restaurants und<br />
Dienstleistungsunternehmen<br />
eingelöst werden. Der CITYGUT-<br />
SCHEIN ist sowohl im Handel als
19<br />
Klaus Westermann (Gewerbeverein), Margret Reker (Initiative), Markus Stratmann (Handelsverband),<br />
Nikola Weber (Wirtschaftsförderung), Michael Knebel (meinbonus.cash<br />
GmbH), Daniela Schauerte (meinbonus.cash GmbH) und Torsten Fischer (Stadtwerk)<br />
auch online unter www.rhedawiedenbrueck.meinbonus.cash<br />
erhältlich. Online kann der CI-<br />
TYGUTSCHEIN selbst gestaltet,<br />
ausgedruckt und auch per Email<br />
direkt verschickt werden. Nebenbei<br />
bemerkt, der CITYGUTSCHEIN<br />
war die perfekte Lösung unserer<br />
anfangs beschriebenen spontanen<br />
Geschenkesuche ;-)<br />
Als 3. Modul präsentiert sich die<br />
CITYBUSINESSCARD. Die CITY-<br />
BUSINESSCARD ist besonders für<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
interessant. Denn mit ihr lassen<br />
sich steueroptimiert Arbeitnehmer<br />
mit bis zu 44 €/pro Monat<br />
beschenken oder anlassbezogen<br />
mit 60 € prämieren. Darüber freut<br />
sich der Mitarbeiter gleichermaßen<br />
wie der Einzelhandel, denn<br />
pro Jahr und Mitarbeiter können<br />
so Waren im Wert bis zu 588 € in<br />
Rheda-Wiedenbrück eingekauft<br />
werden. Auch werden so die<br />
Pendler zum shoppen in unsere<br />
schöne Einkaufsstadt geführt<br />
und die Kaufkraft in Rheda-Wiedenbrück<br />
gebündelt. Ein starker<br />
Standortfaktor ist schließlich für<br />
jeden Arbeitgeber wichtig. Auch<br />
unserem selbstständigen Geburtstagskind<br />
imponiert dieser<br />
Gedanke.<br />
Die CITYCARD verbindet also auf<br />
allen Ebenen! Sie verbindet Rheda<br />
mit Wiedenbrück, den Kunden<br />
mit dem Einzelhandel, den Arbeitnehmer<br />
mit dem Arbeitgeber,<br />
das Handwerk mit der Gastronomie,<br />
den Einheimischen mit<br />
dem Pendler, den Onlinehandel<br />
mit dem Einzelhandel und (mit<br />
einem zwinkernden Auge hinzugefügt,<br />
auch) den Rhedaraner<br />
mit dem Wiedenbrücker. Die CityCard<br />
ist ein echter Gewinn für<br />
Rheda-Wiedenbrück – und ein<br />
ganz besonderes Geschenk für<br />
jeden, der unsere schöne Stadt<br />
so lebens- und liebenswert erhalten<br />
möchte. Wir haben also,<br />
trotz Geschäftsschluss, das perfekte<br />
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Früherer Vinzenz-Arzt operiert<br />
ehrenamtlich auf den Philippinen<br />
(Kem) Als die Eltern von Syril<br />
(Name geändert) erfuhren, dass<br />
der von den Philippinen stammende<br />
Arzt Dr. Edgardo M. Navarro<br />
im ortsansässigen Ormoc District<br />
Hospital kostenlos Lippen-<br />
Kiefer-Gaumenspalten operiert,<br />
machten sie sich sofort auf den<br />
Weg zu dem Krankenhaus. Dieses<br />
liegt auf der Insel Leyte. Nach<br />
einem ganztägigen Fußmarsch<br />
durch Wälder und über Berge und<br />
Hügel trafen sie in dem Hospital<br />
der über 200.000 Einwohner zählenden<br />
Hafenstadt ein.<br />
Bislang konnte die Familie ihrer<br />
sechsjährigen Tochter nicht helfen.<br />
Sie verfügt nicht über das<br />
Geld, um eine Operation zu zahlen.<br />
Auch für eine Krankenversicherung<br />
fehlen die Mittel. Die<br />
Freude der Eltern war riesengroß,<br />
als der bis vor wenigen Jahren am<br />
Rheda-Wiedenbrücker St. Vizenz-<br />
Hospital arbeitende Arzt sie in<br />
dem Wartezimmer des Krankenhauses<br />
begrüßte. Er erklärte ihnen<br />
den genauen Ablauf der Operation<br />
und dass sie sich über die Bezahlung<br />
der dabei entstehenden Kosten<br />
keine Sorgen zu machen brauchen.<br />
Die Kosten für die Narkose,<br />
Verbandsmaterialien, eventuelle<br />
Transfusionen sowie weitere an-<br />
fallende Kosten trägt die Navarro-<br />
Mallari-Stiftung. Die Klinik stelle<br />
den Operationsraum gratis zur<br />
Verfügung. Die Ressourcen des<br />
Krankenhauses erfüllten alle Voraussetzungen,<br />
die Dr. Edgardo<br />
Navarro für die Durchführung der<br />
komplizierten Operation benötigt.<br />
In fünf Tagen konnte eine Vielzahl<br />
von Patienten von ihrem Leid<br />
befreit werden. Der Oberbürgermeister<br />
der Ormoc City, hatte den<br />
Dülmener Arzt zur Wahrnehmung<br />
seiner Benefiztätigkeit eingeladen.<br />
Von Manila aus fuhr Dr. Edgardo<br />
Mallari Navarro mit einem Linienbus<br />
weiter in die 1,4 Millionen<br />
Einwohner zählende Hauptstadt<br />
Tarlac City der gleichnamigen<br />
Provinz Tarlac. Im Tarlac Provincial<br />
Hospital führte der Arzt weitere<br />
Operationen von Lippen-Kiefer-<br />
Gaumenspalten bei jungen Menschen<br />
durch.<br />
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten,<br />
häufig diskriminierend als »Hasenscharte«<br />
oder »Wolfsrachen«<br />
bezeichnet, stellen in Europa mit<br />
einer Rate von einer auf 500 Geburten<br />
die zweithäufigste Fehlbildung<br />
dar. Nach vorsichtigen<br />
Schätzungen beträgt diese Quote<br />
auf den Philippinen wie auch in anderen<br />
Ländern Südostasiens etwa
21<br />
<strong>Das</strong> kleine Mädchen gehört zu den von Dr. Edgardo Mallari Navarro zu operierenden<br />
Patientinnen.<br />
Operationspause: Dr. Edgardo Mallari Navarro (rechts) im Kreise seines Operationsteams<br />
und von Mitarbeitern des Krankenhauses im Tarlac Provincial Hospital<br />
das Dreifache. Über die Gründe<br />
gibt es bislang keine gesicherten<br />
Untersuchungen. Vermutet werden<br />
aber genetische Ursachen.<br />
Wer als Kind nicht operiert wird,<br />
trägt oft noch als Erwachsener die<br />
Folgen mit allen resultierenden<br />
funktionellen, ästhetischen und<br />
seelischen Störungen. Aufgrund<br />
der schrecklichen Entstellungen<br />
fristen sie vielfach ein Leben als<br />
Außenseiter der Gesellschaft.<br />
Der Arzt stellt sein medizinisches<br />
Können schon seit Jahrzehnten in<br />
den Dienst der Nächstenliebe. Der<br />
Inselstaat und die Einheimischen<br />
liegen ihm am Herzen. Insbesondere<br />
die Dankbarkeit und das Lächeln<br />
der zufriedenen Patienten<br />
motivieren ihn immer wieder zu<br />
helfen. Mindestens einmal im<br />
Jahr besucht er seine alte Heimat.<br />
Solange seine eigene körperliche<br />
Verfassung es zulässt, will er seine<br />
Hilfe für die Ärmsten der Armen in<br />
seinem Geburtsland fortsetzen. In<br />
seiner aktiven Zeit als Anästhesist<br />
und Intensivmediziner im hiesigen<br />
Krankenhaus nahm er für seinen<br />
selbstlosen Einsatz den Großteil<br />
seines Jahresurlaubs. Die anfallenden<br />
Flug- und Fahrkosten trägt er<br />
selbst. Für Dr. Edgardo Mallari Navarro<br />
hat sein Engagement auch<br />
etwas mit den inneren Werten<br />
des Arztberufes zu tun: »Wenn<br />
man helfen kann, denkt man<br />
nicht mehr an Geld und Urlaub.<br />
<strong>Das</strong> steckt tief in jedem Arzt drin«.<br />
Er freut sich schon auf den nächsten<br />
ehrenamtlichen Einsatz auf<br />
den Philippinen, erklärt der freundlich<br />
lächelnde Arzt. Für immer aber<br />
würde er nicht wieder zurück in<br />
seine frühere Heimat ziehen. Jetzt<br />
lebe er mit seiner Familie unweit<br />
von Rheda-Wiedenbrück – und sei<br />
hier zufrieden.<br />
Wer die Arbeit des Arztes unterstützen<br />
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In der Ausstellung: Udo Obeloer mit (v. l.) Sophie, Leon und Antje.<br />
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Die Jubiläums-Bildungsstätte<br />
blickt auf die erste Mondlandung<br />
vor 50 Jahren<br />
(Kem) »Ich möchte wissen, wie<br />
man die Mondfahrt hinbekommen<br />
hat«, sagt die Einstein-<br />
Schülerin Sophie aus der 8c zur<br />
Eröffnung der dreitägigen Ausstellung<br />
rund um das Apollo-<br />
Projekt im Schul-Foyer. Ähnlich<br />
ihre Mitschülerin Antje (6b) zu<br />
der zweistündigen Einführung<br />
der Vernissage der gezeigten Exponate<br />
zur Mondlandung. Wie<br />
die Rakete Apollo 11 konstruiert<br />
ist interessiert Leon (5 c). »Und<br />
generell das Apollo-Programm<br />
unter Wernher von Braun«, fügt<br />
er an.<br />
Der fachlich versierte, hochkompetente<br />
Referent Udo Obeloer<br />
wusste auf alle Fragen der Schülerinnen<br />
und Schüler rund um das<br />
historische Ereignis der Mondlandung<br />
am 21. Juli 1969 eine<br />
Antwort. Ebenso beeindruckte<br />
die von dem Hausmeister des<br />
Einstein-Gymnasiums akribisch<br />
zusammengestellte Ausstellung<br />
über die Umsetzung dieses<br />
prestigeträchtigen Menschheits-<br />
Traums durch die USA mit über<br />
150 Original-Nasa-Aufnahmen<br />
und einem Zusammenschnitt<br />
der 27-stündigen Mondlande-<br />
Übertragung der ARD, zig Raketenmodellen,<br />
Kleidungsstücken<br />
der Astronauten, Dokumenten,<br />
einer Literatur-Sammlung, einem<br />
Portrait des für die Mondfahrt<br />
politisch Verantwortlichen, Präsident<br />
John F. Kennedy, aus dem<br />
nach ihm benannten Museum<br />
und vieles, vieles mehr. Der vierundfünfzigjährige<br />
Rhedaer hat<br />
so viele Exponate in seinem Keller<br />
zusammen getragen, dass er<br />
nur auf ein Viertel seiner Schätze<br />
für die Präsentation des Themas<br />
zurückgreifen musste.<br />
Der Rektor des Einstein-Gymnasiums,<br />
Jörg Droste, meinte, dass<br />
die dreitägige Veranstaltung optimal<br />
zum Einstein-Gymnasium<br />
passe. Zum einen startete die<br />
Bildungsstätte eben im Jahr der<br />
Mondlandung seinen Unterrichtsbetrieb<br />
und zum anderen<br />
fügt sich dieses Thema definitiv<br />
ein in das Motto der Schule: »Seit<br />
50 Jahren Zukunft.«
23<br />
Begegnungen<br />
Die Mondlandung fesselte Udo<br />
Obeloer seit der 27-stündigen<br />
Echtzeitübertragung durch die<br />
ARD. Sein Vater weckte den damals<br />
Vierjährigen, als um 3.56<br />
Uhr im Fernseher in Schwarz-<br />
Weiß der erste Schritt eines<br />
Menschen auf dem Mond durch<br />
den Astronaut Neil Armstrong<br />
über den Bildschirm flimmerte.<br />
Die persönliche Begegnung mit<br />
dem maßgeblich an dem Apollo-<br />
Projekt beteiligten Raumfahrtpionier<br />
Professor Hermann Oberth<br />
kurz vor dessen Tod vor 30 Jahren<br />
gab der Sammelleidenschaft von<br />
Materialien rund um die Mondlandung<br />
des inzwischen Mittzwanzigers<br />
einen nachhaltigen<br />
Schub. Er traf auf den 95-jährigen<br />
geistigen Vater des legendären<br />
Apollo-Konstrukteurs Wernher<br />
v. Braun in dem zur Würdigung<br />
seines Lebenswerkes eröffneten<br />
Museumsgebäudes in Feucht<br />
bei Nürnberg zufällig bei einer<br />
Autogrammstunde. Die von ihm<br />
erhaltene bereits 1923 verfasste<br />
richtungsweisende Publikation<br />
für die wissenschaftliche Astronautik<br />
und Raketentechnik »Die<br />
Rakete zu den Planetenräumen«<br />
erinnert an diese Begegnung.<br />
Einen starken Eindruck behält<br />
Udo Obeloer ebenfalls von dem<br />
Reporter der Mondlandung und<br />
Wernher von Braun-Fan Günther<br />
Siefrath in Erinnerung. Er interviewte<br />
ihn, als er die Kopie der<br />
Originalübertragung beim WDR<br />
abholte.<br />
Wettlauf<br />
Den vom »Kalten Krieg« geprägten<br />
Wettlauf um den ersten Satelliten<br />
der Menschheit im Weltraum<br />
hatte »Soffjett-Russland«,<br />
wie Bundeskanzler Konrad Adenauer<br />
die Sowjetunion verächtlich<br />
nannte, als erste Nation mit<br />
der 100 kg schweren Kugel namens<br />
»Sputnik« gewonnen, der<br />
seit dem 5. <strong>Oktober</strong> 1957 drei Monate<br />
lang seine Piepstöne gleich<br />
Nadelstiche für die westlichen<br />
Ohren sendete. Einen Monat<br />
später nach dem ersten Trabant,<br />
pünktlich zum 40. Jahrestag der<br />
<strong>Oktober</strong>-Revolution, flog in dem<br />
eine halbe Tonne wiegenden<br />
Sputnik 2 auch das erste Lebewesen<br />
mit der Hündin »Laika«<br />
um die Erde, die den erneuten<br />
Triumph allerdings nicht überlebte.<br />
Dieses gelang Jurij Gagarin,<br />
der 1961 nach seinem Ausflug ins<br />
All sicher zur Erde zurückkehrte.<br />
Die Schubkraft der Rakete, die<br />
den ersten Satelliten der US-Navy<br />
in eine Erdumlaufbahn trug,<br />
reichte nur für ein Kügelchen<br />
von gerade mal 1,5 Kilogramm,<br />
von Nikita Chruschtschow als<br />
»Pampelmuse« verspottet. Am 1.<br />
Februar 1958 schlug am Cape Canaveral<br />
die Stunde für das Raketenprogramm<br />
der US-Army unter<br />
der Leitung des Deutschen Wernher<br />
von Braun. Die wenig später<br />
gestartete Vanguard 1 wird noch<br />
mindestens zwei Jahrtausende<br />
an den Kalten Krieg im Weltraum<br />
erinnern. Schließlich betraten 12<br />
Jahre nach Sputnik 1 erstmals<br />
Menschen im Rahmen des von<br />
Wernher von Braun konzipierten<br />
Apollo-Programms den Boden<br />
des Mondes. Der Auftrag von<br />
John F. Kennedy vom 25. März<br />
1961 war in Erfüllung gegangen:<br />
»Ich glaube, dass sich unsere Nation<br />
verpflichten sollte, vor dem<br />
Ende dieser Dekade einen Mann<br />
zum Mond zu bringen und sicher<br />
wieder zurück zur Erde«, hatte er<br />
verfügt. Udo Obeloer blickte in<br />
seiner Einführung detailliert auf<br />
diese Ereignisse und die 1860<br />
beginnende Vorgeschichte mit<br />
der Veröffentlichung des Buches<br />
»Von der Erde zum Mond« von<br />
Jules Verne.<br />
Jubiläum<br />
<strong>Das</strong> Einstein-Gymnasium feiert<br />
sein 50-jähriges Bestehen am<br />
Samstag, dem 28. September, mit<br />
einem Festakt (11 Uhr), Jubiläumsfest<br />
(17 Uhr) und der anschließenden<br />
Einsteinparty (19 Uhr).<br />
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24 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Der harte Kern vor dem Treffpunkt: (v. r.) Georg Niggeweg, Walter Beckord und Heinz Westhoff (seit den 60ern dabei), Stefanie Niemeier<br />
und Cornelia Brentrup vom Jägerhof mit Frank Jäger, Ewald Stroop (60er), Günter Oehle, Harald Isenberg und Eugen Schütte<br />
(60er), Matthias Schütte<br />
GEPACKT VOM HEINKEL-VIRUS<br />
Heinkel-Roller-Club »GT« Rheda-Wiedenbrück<br />
feiert 25-jähriges Bestehen<br />
(Kem) »Petrus muss ein Heinkelfahrer<br />
gewesen sein«, glaubt der<br />
heute 76-jährige Clubmitgründer<br />
Eugen Schütte, bei dem bis heute<br />
gemeinsam mit Frank Jäger die<br />
Aktivitäten der 32 Heinkel-Nostalgiker<br />
zusammenlaufen. Denn<br />
pünktlich zu einer der Jubiläumsfahrten<br />
der noch aktiven Fahrer<br />
stellte sich der Sonnenschein ein.<br />
Mehrere ältere Heinkel-Freunde<br />
haben sich in ihr Schicksal gefügt,<br />
dass sie aus gesundheitlichen<br />
Gründen ihr heiß geliebtes<br />
Schätzchen sorgsam abgedeckt<br />
notgedrungen in der Garage<br />
stehen lassen müssen – so auch<br />
Eugen. Aber sie nehmen trotz<br />
allem soweit es eben geht am<br />
Clubleben teil.<br />
<strong>Das</strong> Nesthäkchen der in die Jahre<br />
gekommenen Rollerfans, Eugens<br />
Sohn Matthias, ist 44 Jahre alt.<br />
Schon im Kindesalter fuhr er als<br />
Sozius beim Vater mit und entwickelte<br />
seinerseits die Leidenschaft,<br />
der er auch heute noch<br />
mit Liebe nachgeht. Er zeigte Geschick,<br />
als er einen Roller in der<br />
Mitte durchsägte und aus dem<br />
Hinterteil einen Anhänger für seine<br />
Heinkel fertigte. Der älteste<br />
der noch 12 aktiven Heinkelfahrer<br />
zählt immerhin mehr als 80<br />
Lenze.<br />
Die aus dem gesamten Umkreis<br />
kommenden Liebhaber der zwischen<br />
1954 und 1965 vom einstigen<br />
Flugzeugkonstrukteur Ernst<br />
Heinkel in Stuttgart produzierten<br />
insgesamt 100.000 Motorroller<br />
treffen sich regelmäßig an jedem<br />
ersten Dienstag im Monat<br />
im Jägerheim in gemütlicher<br />
Runde zum Plaudern und den unvermeidlichen<br />
Benzingesprächen<br />
rund um die von ihnen akribisch<br />
gepflegten Zweirad-Schätzchen.<br />
Hier gibt man sich auch Tipps, wo<br />
man dringend benötigte Ersatzteile<br />
bekommt oder gewünschte<br />
Dinge gegen eigene Teile eintauschen<br />
kann. Schließlich ist jeder<br />
Heinkel-Freund durch die lange<br />
Verbindung mit seinem Gefährt<br />
ein Experte in Sachen »Reparatur«<br />
und »Pflege«. Die jüngsten<br />
Treffen standen natürlich ganz<br />
im Zeichen des Jubiläums und<br />
des Rückblicks auf die gemeinsam<br />
unternommenen Ausfahrten,<br />
beispielsweise bis hin nach<br />
Hamburg, Belgien oder zum<br />
Nordkap. Gemeinsame Besichtigungen,<br />
sowie die Teilnahme an<br />
regionalen, nationalen und internationalen<br />
Treffen von Heinkel-<br />
Enthusiasten stehen ebenfalls<br />
auf dem Programm.<br />
Genau am 4. <strong>Oktober</strong>, vor 25 Jahren,<br />
trafen sie sich zum ersten<br />
Mal mit anfangs noch 11 »Heinklern«<br />
in Hanfgarns Forellenhof.<br />
Er blieb viele Jahre ihr Treffpunkt,<br />
bis die wachsende Mitgliederzahl<br />
nach größeren Räumlichkeiten<br />
verlangte. Ihre Maschinen waren<br />
mittlerweile zu Oldtimern<br />
gereift.<br />
Die Heinkel-Freunde fühlten sich<br />
durch die gemeinsame Erinnerung<br />
an die große Zeit ihrer heiß<br />
geliebten Zweiräder in den 50ern<br />
und Anfang der 60er verbunden.<br />
Sie wollten daran anknüpfen.<br />
Den Anstoß dazu hatten Eugen<br />
und der mittlerweile ebenfalls<br />
nicht mehr auf den Roller steigende<br />
Walter Beckord gemeinsam<br />
gegeben. Am 28. September<br />
feiern die Heinkel-Freunde nun<br />
das Silberjubiläum mit dem Saisonabschluss.<br />
Sicherlich ist dann
25<br />
Zu manchem Spaß bereit: Eugen Schütte holt Betty, die Freundin seiner Frau, aus dem Zeitungsshop im JIBI mit seiner Heinkel ab.<br />
Spaß muss sein!<br />
Gänsehautfeeling beim »Heinkel-<br />
Halleluja« angesagt, sieht Eugen<br />
voraus. Es sei einfach überwältigend,<br />
wenn die Fahrer die Motoren<br />
ihrer Maschinen aufheulen<br />
lassen und dazu unentwegt hupen.<br />
Der Dank des Clubs gilt natürlich<br />
ebenfalls den »Mädels der<br />
Fahrer« für die Unterstützung der<br />
Heinkel-Leidenschaft ihrer Männer:<br />
»Wir sind manchmal ganz<br />
schön weit weg von zu Hause«,<br />
würdigt Eugen mit liebevollen<br />
Worten das Verständnis der Fahrer-Frauen.<br />
Wie man auf den Heinkelroller<br />
kommt? Die spannenden Geschichten<br />
der Oldtimerfreunde<br />
spiegeln deren Jugendzeiten wider.<br />
So wurde beispielsweise Eugen<br />
bereits in jungen Jahren vom<br />
Heinkel-Virus gepackt, als er sich<br />
als Lehrling und späterer Junghandwerker<br />
nur einen solchen<br />
Roller für 1790 DM mit einem<br />
Verbrauch von drei Litern erlauben<br />
konnte. <strong>Das</strong> solide gebaute,<br />
unverwüstliche Gefährt war im<br />
jungen Wirtschaftswunderland<br />
Deutschland als erste Vier-Takt-<br />
Maschine mit 9,2 PS und einer<br />
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26 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Heinkel- und Käferfreunde in der Keilhosen-Zeit der 60er Jahre<br />
bis 100 km/h sofort Kult bei Jung<br />
und Alt. Aus Sympathie für die<br />
gemeinsame Leidenschaft begrüßen<br />
sich die Heinkel-Fahrer<br />
seit jenen Jahren mit dem Aufblinken<br />
der Lichthupe.<br />
In diese Zeit fällt auch die Gründung<br />
des ersten Roller-Treffs<br />
(1960) – ebenfalls bei Hanfgarn<br />
– unter dem Namen Heinkel-Club<br />
Rheda. Er löste sich aber bereits<br />
Ende 1964 wieder auf. <strong>Das</strong> Interesse<br />
der motorisierten Fahrer<br />
wechselte mit dem Anschwellen<br />
der Begeisterung für die vierrädrigen<br />
Vehikel nun zu den zwischenzeitlich<br />
erschwinglichen<br />
Auto-Knüllern NSU-Prinz, VW-<br />
Käfer, FIAT 500 sowie BMW 700, 2<br />
CV, R 4, GOGGO Mobil & Co. Der<br />
Absatz der Roller und Motorräder<br />
ging zurück. Heinkel stellte die<br />
Produktion seiner Roller ein, baute<br />
jetzt Getriebe für Mercedes.<br />
So wie alle Oldtimer-Freunde hat<br />
Eugen seine Heinkel-Maschine<br />
selber restauriert. Gut ein halbes<br />
Jahr hat er einen Großteil<br />
seiner Freizeit nach Feierabend<br />
seinem Schätzchen gewidmet.<br />
Kein Wunder, dass er zu jeder<br />
Schraube seines Prachtstücks<br />
eine persönliche Verbindung hat.<br />
Wenn es mal irgendwo an seinem<br />
Gefährt klappert, weiß er sofort,<br />
an welcher Schraube er drehen<br />
muss, damit es wieder läuft. Lächeln<br />
muss er bei unserem Gespräch,<br />
als er an ein Fundstück<br />
aus Belgien zurückdenkt: Es hatte<br />
wohl 30 Jahre in der Erde gelegen.<br />
Als Eugen es auf den Boden<br />
setzte, hätte er die abgefallenen<br />
Stücke zusammenfegen können.<br />
Der Traum von einer weiteren<br />
Heinkel hatte sich zerlegt.<br />
Der regionale Heinkel-Roller-<br />
Club »GT« Rheda-Wiedenbrück<br />
gehört heute zu den 50 bestehenden<br />
Clubs von Heinkel-Club<br />
Deutschland e. V. Mitglieder des<br />
Heinkel-Clubs findet man ebenfalls<br />
in Holland, Österreich, der<br />
Schweiz, Frankreich sowie Portugal<br />
und England, Irland, USA,<br />
selbst in Asien. Der 1983 gegründete<br />
Club hat heute mehr<br />
als 5000 Mitglieder. Er ist damit<br />
einer der größten markengebundenen<br />
Oldtimerclubs in Europa.<br />
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27
28 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
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KREBSERREGENDES PLASTIK-GRANULAT<br />
AUF KUNSTRASENPLÄTZEN DER EMSSTADT?<br />
Grüne haken nach<br />
(Kem) Nach einer geplanten Richtlinie<br />
der EU soll Plastik- bzw. Gummi-Granulat<br />
(Material aus Altreifen)<br />
auf Kunstrasen-Sportplätzen<br />
ab 2022 verboten werden. In Rheda-Wiedenbrück<br />
sind von dem Plan<br />
höchstwahrscheinlich fünf Plätze<br />
betroffen, so Leon Thumel vom<br />
Ortsverband der Bündnisgrünen.<br />
Vorgriff<br />
Die Bündnisgrünen im Stadtrat<br />
fordern eine zeitnahe politische<br />
Auseinandersetzung mit dem<br />
Thema. Eine Kernfrage: Müssen zur<br />
Finanzierung der Sanierungsarbeiten<br />
entsprechende Mittel in dem<br />
Haushaltsplan 2020/21 eingeplant<br />
werden?<br />
Krebserregendes<br />
Mikroplastik<br />
Bereits 2016 wurde im städtischen<br />
Ausschuss für Grundstücke<br />
und Gebäude über das Thema<br />
Kunststoffgranulat diskutiert.<br />
Auf verschiedensten städtischen<br />
Sportplätzen wurden bestimmte<br />
Grenzwerte überschritten. Bis heute<br />
könnten hier erhöhte Messwerte<br />
von krebserregendem Mikroplastik<br />
vorliegen und somit einige der<br />
kommunalen Kunstrasenplätze<br />
weiterhin nicht nur der Umwelt,<br />
sondern auch dem menschlichen<br />
Organismus schaden.<br />
Umweltfreundliche<br />
Sanierung<br />
Für die grünen Ratsmitglieder Sonja<br />
von Zons u. Hans-Hermann Heller-Jordan<br />
geht es deshalb darum,<br />
eine umweltfreundliche Sanierung<br />
der Kunstrasenplätze voranzutreiben.<br />
Gleichzeitig machen sie sich<br />
dafür stark, die Sportvereine vor<br />
erheblichen Einschränkungen zu<br />
schützen und Nutzungsverbote<br />
für Sportplätze zu verhindern. Die<br />
Handlungserfordernisse müssen<br />
heute jedenfalls deutlich klarer gefasst<br />
werden, als vor drei Jahren, so<br />
Heller-Jordan<br />
Anfrage an die<br />
Stadtverwaltung<br />
Die Fraktion der Bündnisgrünen<br />
im Stadtrat hat das Thema darum<br />
jetzt in einer Anfrage an die Stadtverwaltung<br />
aufgegriffen. Dort<br />
heißt es u. a.: 1. Hat es nach der<br />
Überschreitung der Grenzwerte<br />
2016 in der Folgezeit regelmäßige<br />
Kontrollen der Plätze gegeben? 2.<br />
Wie viele Sportplätze sind davon<br />
betroffen? 3. Gibt es belastbare<br />
Aussagen über den Zustand<br />
der Plätze? 4. Sind die jetzt noch<br />
aufgebrachten Kunststoffe und<br />
Granulate zertifiziert und entsprechen<br />
diese den Erfordernissen der<br />
EU REACH-Verordnung? (REACH:<br />
Regulation concerning the Registration,<br />
Evaluation, Authorisation<br />
and Restriction of Chemicals. Die<br />
REACH-VO der EU ist ein Chemikaliengesetz<br />
zum Schutz der<br />
menschlichen Gesundheit und<br />
der Umwelt vor den Risiken bei<br />
der Nutzung von Chemikalien) 5.<br />
Enthalten diese Granulate keine<br />
(krebserregenden, erbgutverändernden)<br />
Polyzyklischen Aromatischen<br />
Kohlenwasserstoffen (PAK)?<br />
6. Wenn ja, wie bewertet die Verwaltung<br />
dies?<br />
7. Sollte hier nicht nach dem Vorsorgeprinzip<br />
zeitnah eine umweltfreundliche<br />
Sanierung der Kunstrasenplätze<br />
erfolgen?«<br />
Kommentar: Viele<br />
Unbekannte und Fakten<br />
Plastik in der Umwelt ist längst<br />
kein Thema mehr nur für Aktivisten,<br />
sondern geht jeden etwas<br />
an. Millionen Tonnen Kunststoff<br />
landen jedes Jahr im Meer und<br />
schaden Tieren und der Natur. Als<br />
Mikropartikel atmen Menschen<br />
ihn ein oder sie landen beim Verzehr<br />
von Fisch in ihren Mägen. Es<br />
ist bisher sehr wenig darüber bekannt,<br />
wie Mikroplastik auf die Gesundheit<br />
im Körper des Menschen<br />
wirkt. Bislang gibt es vor allem Hypothesen.<br />
Die vielleicht wichtigste<br />
Kleines Granulat – großer Wirbel: (v. l.)<br />
Leon Thumel, Sonja v. Zons, Hermann<br />
Heller-Jordan<br />
ist, dass sich an die Mikroplastikpartikels<br />
Schadstoffe anlagern können.<br />
Hier ist es dann die Dosis, die<br />
das Gift für die Menschen machen<br />
würde. Wer besonders viel verunreinigtes<br />
Mikroplastik zu sich<br />
nimmt, nimmt eben auch viele<br />
Schadstoffe zu sich (Quelle: Zeit<br />
Online v. 23.10.18). Wie schädlich<br />
Mikroplastik letztendlich für die<br />
Menschen ist, muss die noch ausstehende<br />
Forschung beantworten.<br />
<strong>Das</strong> braucht Jahre – wie wohl einst<br />
beim Asbest. <strong>Das</strong> Bundesumweltamt<br />
jedenfalls sieht bislang keine<br />
große Gefahr durch Mikroplastik.<br />
In Rheda-Wiedenbrück aber wurden<br />
vor drei Jahren krebserregende<br />
Stoffe in dem verwendeten Kunststoffgranulat<br />
festgestellt. Aus<br />
Vorsorgegründen hätte das Thema<br />
ausdiskutiert werden müssen.<br />
Die Initiative der Bündnisgrünen<br />
schafft jetzt dafür die Grundlage.<br />
Was ist Mikroplastik? Als Mikroplastik<br />
werden feste und unlösliche<br />
synthetische Polymere – also<br />
Kunststoffe – bezeichnet, die<br />
kleiner als fünf Millimeter sind.<br />
Teilweise sind die Plastikteilchen<br />
so klein, dass sie für Menschen<br />
nicht mehr zu sehen sind und<br />
unbemerkt eingeatmet werden.<br />
Tiere, insbesondere Fische, fressen<br />
Mikroplastik häufig, weil sie<br />
es mit Nahrung verwechseln. In<br />
die menschlichen Organismen
29<br />
gelangt es letztendlich durch den<br />
Verzehr von Fisch. Außerdem verrottet<br />
Plastik nicht in der Natur<br />
und kann deshalb über 500 Jahre<br />
bestehen.<br />
Kleine Körnchen – große Probleme:<br />
<strong>Das</strong> Problem der Kunstrasenplätze<br />
liegt weniger in den Plastikgrashalmen,<br />
sondern vielmehr im<br />
Kunststoffgranulat, mit dem der<br />
Rasen aufgefüllt wird. Diese Füllung<br />
hat eine ähnliche Funktion<br />
wie Erde auf natürlichen Plätzen,<br />
sie dämpft und schützt Spieler vor<br />
Verletzungen. Auf jedem Quadratmeter<br />
landen im Schnitt fünf<br />
Kilo Gummigranulat – auf einem<br />
ganzen Fußballplatz liegen etwa<br />
35 Tonnen. <strong>Das</strong> Granulat muss immer<br />
wieder nachgefüllt werden,<br />
um Löcher zu stopfen. Vom Platz<br />
geraten die Körnchen durch Wind<br />
und Wetter in die angrenzende<br />
Umwelt. Außerdem bleiben viele<br />
der kleinen Plastikstücke an der<br />
Kleidung der Spieler haften und<br />
gelangen nach dem Waschen ins<br />
Grundwasser.<br />
Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts<br />
sind die rund 5000<br />
Kunstrasen-Sportplätze die drittgrößte<br />
Quelle für Mikroplastik<br />
in Deutschland. Den Wissenschaftlern<br />
zufolge gelangen in<br />
Deutschland dadurch jährlich<br />
rund 11.000 Tonnen Mikroplastik<br />
in die Umwelt. <strong>Das</strong> ist sieben Mal<br />
so viel wie durch die oft kritisierte<br />
Kosmetikindustrie. <strong>Das</strong> ist mehr<br />
Mikroplastik als Kosmetika und<br />
Textilwäsche zusammen. Über<br />
die Gewässer gelangt es in den<br />
Nahrungskreislauf.<br />
Alternativen: Der Biologieprofessor<br />
Dr. Franz Brümmer und Vorsitzender<br />
für Sport und Umwelt<br />
des Landessportverbandes in<br />
Baden-Württemberg fordert einen<br />
Naturstoff zu finden, der die<br />
gleichen Eigenschaften wie Gummigranulat<br />
hat.<br />
Korkgranulat: <strong>Das</strong> beispielsweise<br />
von der Stadt Bielefeld und von<br />
Greuther Fürth benutzte umweltfreundliche<br />
Korkgranulat hat<br />
Vor- und Nachteile. Es weist nicht<br />
dieselben Spieleigenschaften wie<br />
Gummi auf, ist zudem deutlich<br />
teurer und gelangt bei Starkregen<br />
stärker an die Oberfläche. Dafür<br />
erhitzt der Kork im Sommer nicht<br />
so stark. Er ist elastisch und über<br />
lange Zeit witterungsbeständig.<br />
Zudem ist er ein nachwachsender<br />
Rohstoff.<br />
Hybridrasen: Hierbei handelt es<br />
sich um ein Gemisch aus Kunstund<br />
Naturrasen. Sein Nachteil: Es<br />
könnte im Winter einfrieren.<br />
Sand: Auf reinem Sand kommt es<br />
schneller zu Schürfverletzungen.<br />
Vorteil: Sand ist billiger.<br />
Unverfüllt: Komplett unverfüllte<br />
Plätze müssen bei Dürre gewässert<br />
werden, damit sie nicht<br />
stumpf werden. Der Vorteil liegt<br />
hier ebenfalls bei den niedrigen<br />
Kosten.<br />
Kosten-Katastrophe: Wenn lediglich<br />
das Füllmaterial ausgetauscht<br />
wird, kostet eine Umrüstung<br />
laut Polytan-Sprecher<br />
Müller rund 75.000 Euro. Dafür<br />
wird das Granulat abgesaugt und<br />
durch Kork ersetzt. Der Städteund<br />
Gemeindebund schätzt die<br />
Kosten für eine Sanierung auf<br />
250.000 Euro, in Einzelfällen auch<br />
höher. Bei dieser Summe müsste<br />
dann vermutlich der komplette<br />
Rasen neu verlegt werden (Quelle:<br />
Bersenbrücker Kreisblatt, v.<br />
24.7.19).<br />
Vielen Vereinen droht bei einer<br />
Umrüstung eine Kosten-Katastrophe.<br />
Eingeschränkte Trainingsmöglichkeiten<br />
oder sogar<br />
Abmeldungen vom Spielbetrieb<br />
könnten die Folgen sein. Sie fordern<br />
deshalb längere Übergangslösungen<br />
für das Verbot von<br />
Gummigranulat – um geeignete<br />
Alternativen finden zu können.<br />
Es wurden auch schon Forderungen<br />
nach einem Bestandsschutz<br />
für die vorhandenen Kunststoff-<br />
Granulat-Anlagen laut.<br />
Auch für viele Kommunen bedeutet<br />
der Austausch des Kunststoffgranulats<br />
eine Kosten-Katastrophe,<br />
wenn sie den Vereinen<br />
bei der Lösung des Problems unter<br />
die Arme greifen wollen.<br />
Raimund Kemper<br />
Ela's Home<br />
Butik<br />
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30 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
In der restaurierten Kapelle: (v. l.) Reinhard Herbert, Hubertus Pavenstädt, Josef Pollmeier,<br />
Christoph Beilmann<br />
HOFKAPELLE SCHLEDEBRÜCK EINGEWEIHT<br />
HOFKAPELLE SCHLEDEBRÜCK EINGEWEIHT<br />
Ehrenamtliche bewahren Kleinod<br />
(Kem) »Ich muss verrückt sein,<br />
mich so zu engagieren«, blickt<br />
Josef Pollmeier in der von ihm<br />
gemeinsam mit Reinhard Herbert<br />
ehrenamtlich restaurierten Schledebrück-Kapelle<br />
auf den von ihnen<br />
eingebauten Altar und die aufgehängten<br />
Seitenaltäre. »Aber wenn<br />
wir es nicht gemacht hätten, wäre<br />
dieser kostbare Glaubens-Schatz<br />
verloren gewesen. Über 20 Jahre<br />
lang wurde an dieser kleinen Hofkapelle<br />
auf dem Grundstück des<br />
früheren Meier zu Schledebrück<br />
nichts gemacht. Alles war zugestellt.<br />
Die Fenster, Türen und der<br />
Sockel schrien nach Farbe, die Bänke<br />
teilweise nach neuen Polstern.<br />
Die vier Reliefs aus den Ständern<br />
des Vorgängeraltars mussten im<br />
neuen Altar sichtbar eingefräst<br />
werden, der tischförmige, mit einer<br />
Tischdecke bedeckte Unterbau<br />
des bescheidenen Altars verlangte<br />
nach einer ansprechenderen Alternative«.<br />
Da musste der Endsiebziger<br />
mit seinem Freund einfach seiner<br />
Leidenschaft folgend anpacken<br />
wo Not am Mann ist, so wie in der<br />
Flora Westfalica oder anderenorts.<br />
Ihr Einsatz ist gelungen.<br />
Die vielen Besucher am Tag der<br />
öffentlichen offiziellen Einweihung<br />
des kleinen privaten Gotteshauses<br />
fanden viele lobende<br />
Worte. Die Liedertafel Eintracht<br />
begleitete das Ereignis mit stimmungsvollem<br />
Gesang. Christina<br />
Flecken und ihr Lebensgefährte<br />
Hubertus Pavenstädt, die den Hof<br />
heute bewirtschaften, dankten für<br />
die umsichtige Restaurierung. Sie<br />
sind begeistert von dem Kleinod.<br />
Der Heimatfreund und frühere<br />
Wiedenbrücker Ortsheimatpfleger<br />
Christoph Beilman berichtet:<br />
»Nach der Erzählung von Josef<br />
Brüning heiratete einer seiner Vorfahren,<br />
Johann Heinrich Brüning,<br />
sich im Jahre 1741 in das Gut Schledebrück<br />
ein. Später, im Jahr 1765,<br />
errichtete er mit seiner zweiten<br />
Frau Maria Catharina Flaskamp,<br />
diese in Fachwerk erbaute Hofkapelle.<br />
Ursprünglich stand sie in<br />
unmittelbarer Nähe seines Wohnhauses.<br />
1824 wurde sie näher an die<br />
Gräfte verlegt. 1788 erhielt der Hof<br />
die erzbischöfliche Erlaubnis, in ihr<br />
Gottesdienste zu feiern. Zu diesem<br />
Zweck kam dann früher regelmäßig<br />
des Samstags ein Wiedenbrücker<br />
Geistlicher auf den Hof, wo<br />
die Messgewänder und die liturgischen<br />
Geräte bereitgehalten wurden.<br />
In neuerer Zeit hat die Kapelle<br />
nur noch selten diesem Zweck gedient«.<br />
In den Jahren 1933 und 1996<br />
wurde die Kapelle vollständig neu<br />
überarbeitet. Den neuen, 1900 erstellten<br />
Altar, aus dem Nachlass<br />
seines Bruders Antonius, baute<br />
Josef Pollmeier in diesem Jahr<br />
ein. Woher der Altar stammt, ist<br />
unbekannt. Den Unterbau des<br />
Altars baute Josef Pollmeier aus<br />
verschiedenen Teilen des Nachlasses<br />
zusammen. Die Kapelle sowie<br />
die Mühle und die im 14. Jahrhundert<br />
zum Schutz angelegte Gräfte<br />
zeugen von der wirtschaftlichen<br />
Bedeutung, die Gut Schledebrück<br />
für das frühere Kloster Marienfeld<br />
des Zisterzienserordens besaß,<br />
schreibt Dr. Ursula Quednau von<br />
der Oberen Denkmalbehörde.
31<br />
BOULE-CLUB PETANQUE AM SCHLOSS E. V.<br />
Vereinsmeisterschaft zum Zehnjährigen<br />
(Kem) 10 Jahre Boule-Club PE-<br />
TANQUE am Schloss mit aktuell<br />
35 Mitgliedern ist ein Beweis für<br />
Spielfreude und Zusammenhalt.<br />
Diese positive Bilanz unterstrich<br />
die Resonanz auf die Vereinsmeisterschaft<br />
zum runden Vereinsgeburtstag.<br />
In großer Zahl traten<br />
die Boulespieler auf der Anlage<br />
am Schloss zu dem Wurf mit der<br />
720 Gramm schweren Stahlkugel<br />
möglichst nahe an die kleine, hölzerne<br />
Zielkugel – auch »Schweinchen«<br />
oder »Sau« genannt – an.<br />
Nach vier spannenden Spielrunden<br />
stand der Sieger fest. Bürgermeister<br />
Theo Mettenborg und<br />
Vorstandsmitglied Franz Westhoff<br />
überreichten den Siegerpokal an<br />
den ausgespielten Vereinsmeister<br />
Johannes Hecker. Auf den beiden<br />
weiteren Treppchenplätzen folgten<br />
Franz Westhoff und Jochen<br />
Klopsch.<br />
Der Bürgermeister würdigte in seiner<br />
Laudatio die Arbeit des Vereins.<br />
Er sagte, dass die Boulespieler stolz<br />
darauf sein können, über eine der<br />
schönsten Bouleplätze Deutschlands<br />
zu verfügen. Der spannende<br />
Wettbewerb klang in kameradschaftlicher<br />
Runde mit erfrischenden<br />
Getränken und Leckereien vom<br />
Grill in bester Laune aus.<br />
Herzlich willkommen sind dem<br />
Club neue Mitglieder, die Lust<br />
am Boule-Spiel haben. Es verbindet<br />
in idealer Weise Spaß, Geselligkeit<br />
und frische Luft mit der<br />
Möglichkeit sich bis ins hohe Alter<br />
sportlich zu betätigen sowie den<br />
Wettbewerb um Sieg und Platz zu<br />
Die Teilnehmer der Vereinsmeisterschaften<br />
genießen. Ein Schnuppertraining<br />
ist jederzeit während der Trainingszeiten<br />
möglich.<br />
Die Spielzeiten: April–<strong>Oktober</strong><br />
Dienstag und Donnerstag von<br />
16.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Sonntag<br />
von 15.00–17.00 Uhr. Von November<br />
bis März – soweit das Wetter<br />
es zulässt – ebenfalls Dienstag<br />
und Donnerstag 14.30 Uhr bis<br />
16.30 Uhr, sonntags von 15.00 Uhr<br />
bis 17.00 Uhr. Bei Rückfragen gerne<br />
unter E-Mail: nfabian@bouleanschloss.de<br />
melden.
32 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
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Der Action-Markt stärkt die Zwischenstadt mit einem innenstadtrelevanten Programm.<br />
ACTION-MARKT<br />
Dieser niederländische<br />
Discounter will nun auch Rheda-<br />
Wiedenbrück erobern<br />
Auch in Rheda-Wiedenbrück<br />
buhlen die Discounter mit Preisschlachten<br />
um die Kunden. Obwohl<br />
der heimische Markt eigentlich<br />
längst gesättigt ist, will<br />
nun in der Emsstadt ebenfalls der<br />
niederländische »Billigheimer«<br />
Action am Feldhüser Weg durchstarten.<br />
Wie in den Anfangsjahren<br />
von Aldi setzt der Discounter<br />
aus dem Nachbarland auf reduziertes<br />
Interieur und zudem mit<br />
Aktionsware auf eine aggressive<br />
Preispolitik.<br />
Action verkauft alles von Multimedia<br />
und Schreibwaren bis zu<br />
Tierbedarf, Lebensmitteln, Süßwaren,<br />
Spielwaren sowie Textilien<br />
bis zu Dingen für Waschen, Putzen,<br />
Körperpflege und Reinigen<br />
(Drogerieartikel) u.v.a.m.<br />
Die Chancen stehen für das Unternehmen<br />
gut. Es wird mit Sicherheit<br />
das Interesse der Kunden<br />
finden. Den Rheda-Wiedenbrückern<br />
sind eben wie vielen<br />
Leuten günstige Einkaufsmöglichkeiten<br />
sehr wichtig. Insider<br />
wissen schon lange, dass in kaum<br />
einem anderen europäischen<br />
Land Discounter so gut angenommen<br />
werden wie hierzulande.<br />
Der Stern berichtete darüber<br />
am 22. April 2017.<br />
Problem<br />
Sicherlich fügt sich Action optimal<br />
in die benachbarte Discounterlandschaft<br />
rund um den<br />
Feldhüserweg ein. Aber seine Eröffnung<br />
bedeutet zugleich eine<br />
weitere Schwächung der Innenstädte<br />
von Rheda und Wiedenbrück.<br />
Und genau dorthin hätte<br />
Action hingehört. <strong>Das</strong> Angebot<br />
von Action ist nichts anderes als<br />
innenstadtrelevant. In den Zentren<br />
der beiden Innenstädte von<br />
Rheda-Wiedenbrück hätte Action<br />
als »Frequenzbringer« zusätzliche<br />
Kundenströme in die City ziehen,<br />
also diese stärken können. In früheren<br />
Jahren übernahmen diese<br />
Funktion beispielsweise Aldi,<br />
Netto und Seifenplatz.<br />
Stadtverwaltung und Stadtrat<br />
waren sich der Problemlage bei<br />
der am 4. Juli <strong>2019</strong> ohne Aussprache<br />
einstimmig beschlossenen<br />
Genehmigung der Ansiedlung<br />
von Action am Feldhüserweg<br />
bewusst. <strong>Das</strong> geht aus der vom<br />
Technischen Beigeordneten Stephan<br />
Pfeffer verfassten Begründung<br />
des Beschlusses hervor. Es<br />
heißt dort: »…Innenstadtrelevante<br />
und nahversorgungsrelevante<br />
Sortimente sollten entsprechend<br />
den Zielen des Einzelhandelskon-
33<br />
Technischer Beigeordneter Stephan Pfeffer<br />
zepts ausgeschlossen werden.<br />
Der dadurch bewirkte Ausschluss<br />
auch kleinflächiger Einzelhandelsbetriebe<br />
führt zu Rechtsunsicherheiten,<br />
zumal der Betrieb gerade<br />
erst genehmigt wurde. Da mit<br />
dem Bau des Actionmarktes nach<br />
der Offenlage der Planunterlagen<br />
bereits begonnen wurde, soll aus<br />
Gründen der Rechtssicherheit der<br />
Planinhalt für das Grundstück<br />
dahingehend geändert werden,<br />
dass dem Betrieb mit der genehmigten<br />
Nutzung ein erweiterter<br />
Bestandsschutz in Form einer<br />
‚Fremdkörperfestsetzung‘ gewährt<br />
wird. Gemäß § 1 Abs. 10 der<br />
Baunutzungsverordnung sind Änderungen<br />
und Erneuerungen des<br />
bestehenden Geschäftshauses<br />
dann möglich.«<br />
Gleichzeitig beabsichtigt der Eigentümer<br />
der früheren Max Bahr-<br />
Immobilie schon seit längerer<br />
Zeit die Eröffnung eines Lebensmittelvollsortimenters,<br />
eines Lebensmitteldiscounters<br />
und eines<br />
Drogeriemarktes. Die geplanten<br />
Sortimente überschneiden sich<br />
zu einem gewissen Teil mit dem<br />
Angebot von Action. Soweit bekannt<br />
ist, beabsichtigen weder<br />
die Stadtverwaltung noch der Rat<br />
eine Genehmigung der Pläne des<br />
Grundstückseigentümers.<br />
Beim Vergleich der Action-Ansiedlung<br />
mit den Absichten des Eigentümers<br />
der Max Bahr-Domizils ist<br />
die unterschiedliche Handhabung<br />
durch Stadt und Rat nicht ganz<br />
verständlich. Die Pressestelle der<br />
Stadtverwaltung sagt dazu in einem<br />
Statement:<br />
Anspruch auf den<br />
Feldhüserweg<br />
»Grundsätzlich ist die Stadt bemüht,<br />
das Gebiet am Feldhüser<br />
Weg nach den Empfehlungen des<br />
Einzelhandelskonzeptes neu zu<br />
ordnen. Dazu befinden sich wegen<br />
der Gemengelage verschiedenster<br />
Nutzungen mehrere Bebauungspläne<br />
in Aufstellung. Bis zum<br />
Abschluss der Planungen sollte<br />
zunächst eine Veränderungssperre<br />
dafür sorgen, dass sich kein<br />
weiterer innenstadtschädlicher<br />
Einzelhandel hier ansiedelt. Nachdem<br />
die Veränderungssperre aus<br />
rechtlichen Gründen nicht weiter<br />
verlängert wurde, erteilte die<br />
Stadt für das bestehende Einzelhandelsobjekt<br />
die Genehmigung.<br />
Die Stadt hat nach Abwägung<br />
verschiedener Gesichtspunkte –<br />
insbesondere der Aspekte zum<br />
Sonderstandort – die Genehmigung<br />
erteilt.<br />
Grundsätzliches Ziel jeglicher<br />
Planungen ist es, eine langfristige<br />
Nutzungsperspektive für das<br />
betrachtete Gebiet zu geben. Die<br />
Bauleitplanung dient dazu, die<br />
Empfehlungen und Ziele des Einzelhandelskonzeptes<br />
umzusetzen.<br />
Für das fragliche Gebiet befindet<br />
sich inzwischen der Plan 402a in<br />
Aufstellung, der Märkte mit innenstadtrelevanten<br />
Sortimenten<br />
nicht mehr zulassen wird. Für das<br />
angesprochene Vorhaben bestand<br />
ein Anspruch auf Genehmigung.«<br />
Max-Bahr-Gelände<br />
»Die beiden Objekte sind nicht<br />
vergleichbar: Der »Action-Markt«<br />
konnte eine bestehende Baugenehmigung<br />
quasi übernehmen,<br />
für das ehemalige Max-Bahr-Gelände<br />
gibt es weder einen positiven<br />
Bauvorbescheid noch eine Genehmigung<br />
für eine zentren- und<br />
nahversorgungsrelevante Einzelhandelsnutzung<br />
(genehmigt wurde<br />
nur ein Baumarktsortiment).«<br />
Raimund Kemper<br />
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Thema Immobilie stehen Ihnen<br />
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34 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Bernhard Landwehr, Stv. Ltg. Technischer Dienst, Finanzchef Wolfgang Bien, Christian Wieder (Technischer Dienst)<br />
ST. VINZENZ HOSPITAL AUF WACHSTUMSKURS<br />
Erweiterungsbau für Geriatrische Frührehabilitation<br />
(Kem) <strong>Das</strong> St. Vinzenz Hospital<br />
erweitert seine Räumlichkeiten<br />
um ein viergeschossiges Gebäude<br />
zwischen dem Verwaltungstrakt<br />
und dem Hauptgebäude. Der<br />
neue Komplex, der mehr als 1000<br />
Quadratmeter Nutzfläche umfassen<br />
wird, dient in erster Linie dem<br />
Ausbau der Station für die Geriatrische<br />
Frührehabilitation. <strong>Das</strong><br />
Krankenhaus bietet sie seit knapp<br />
einem Jahr an. Die erfreulich hohe<br />
Nachfrage nach dieser ganz speziell<br />
für die Bedürfnisse älterer<br />
und hochbetagter Patienten ausgerichteten<br />
Versorgungsform hat<br />
sich ordentlich weiterentwickelt,<br />
berichtet Geschäftsführer Dr.<br />
Georg Rüter. Chefarzt Dr. Rainer<br />
Schnippe und Oberärztin Dr. Olga<br />
Fleiter äußern sich sehr zufrieden<br />
mit dieser Entwicklung. Die geriatrische<br />
Rehabilitation ermöglicht<br />
es Patienten, in ein selbständiges<br />
und selbstbestimmtes Leben zurückzufinden.<br />
Gerade die Tatsache,<br />
dass ältere Menschen beispielsweise<br />
nach einer Knochenoperation<br />
im St. Vinzenz Hospital weiter behandelt<br />
werden können und nicht<br />
in ein anderes Krankenhaus verlegt<br />
werden müssen, wissen die Patienten<br />
und die Angehörigen zu schätzen.<br />
Der Erweiterungsbau soll Platz<br />
für die Betten von 21 Patienten<br />
bieten. Er wird ebenfalls spezielle<br />
Einrichtungen der Physiotherapie<br />
und weitere Betreuungsangebote<br />
aufnehmen. Darüber hinaus bringt<br />
das Krankenhaus in dem Verbindungstrakt<br />
Logistik-, Besprechungs-<br />
und Seminarräume unter.<br />
Christian Wieder, Technischer<br />
Leiter des Hauses, freut sich über<br />
den Baufortschritt der im frühen<br />
Frühjahr begonnenen Arbeiten. Die<br />
Fertigstellung ist für Anfang 2020<br />
geplant. Finanzchef Wolfgang Bien<br />
stuft die Kostenbelastung für das<br />
St. Vinzenz Hospital mit 2,5 Mio.<br />
Euro als sehr hoch aber tragbar<br />
ein. Dr. Georg Rüter unterstreicht<br />
das krankenhauspolitische Signal<br />
des Projekts, mit dem das Hospital<br />
seine zuverlässige Rolle in der Versorgung<br />
der Bevölkerung unserer<br />
Region bekräftigt.<br />
Krankenhausplanung NRW<br />
Stellungnahme des St. Vinzenz<br />
Hospitals zur Krankenhausplanung<br />
der NRW-Landesregierung<br />
vom 12.9.<strong>2019</strong>: »Strukturwandel<br />
im Krankenhaussektor ist weiter<br />
unverzichtbar. Von der traditionellen<br />
Bettenplanung abzugehen,<br />
ist natürlich naheliegend; spielt<br />
das aufgestellte Bett doch schon<br />
lange keine Rolle mehr für die<br />
Krankenhauspraxis. Die Vergütung<br />
der Krankenhausleistungen<br />
erfolgt seit fünfzehn Jahren über<br />
das DRG-System und nicht über<br />
das belegte Bett. Hieran orientiert<br />
sich in Nordrhein-Westfalen auch<br />
die Zuweisung von Investitionsmitteln.<br />
Bei der Investitionsförderung<br />
ist das bevölkerungsstärkste<br />
Bundesland bekanntlich seit dreißig<br />
Jahren Schlusslicht im Bundesvergleich.<br />
Qualität ist aber keine<br />
Frage der Bettenzahl; sie hängt ab<br />
von der technischen Ausstattung,<br />
einer guten Organisation und vor<br />
allem von der Qualität der Mitarbeiter«.<br />
<strong>Das</strong> ist beim St. Vinzenz<br />
Hospital der Fall. <strong>Das</strong> in der Krankenhausplanung<br />
NRW angestrebte<br />
Großklinikum als Normalfall<br />
ist nicht zwangsläufig günstiger.<br />
<strong>Das</strong> dänische Gesundheitssystem,<br />
das über Großkliniken verfügt, ist<br />
nicht billiger als das deutsche.<br />
Unterliegen wir hier doch nur dem<br />
»Kult des Kolossalen« (Volkswirtschaftsprofessor<br />
Wilhelm Röpke)?<br />
<strong>Das</strong> St. Vinzenz Hospital fordert:<br />
»Entscheidend muss das Votum<br />
des Patienten sein: Dieser hat und<br />
wird seine Entscheidung unter<br />
umfassenden Qualitätsgesichtspunkten<br />
treffen. Es gibt wenig<br />
Anhaltspunkte dafür, dass zentrale<br />
Behörden langfristig klügere<br />
Entscheidungen treffen«.
35<br />
(V. l.) Oberst Detlef Klott (r.) sowie das Königspaar René und Jeanette Mühle gratulieren<br />
Peter Korte von der ersten Kompanie zu dem Gewinn des begehrten Kompaniepokals.<br />
STADTSCHÜTZEN MARSCHIERTEN NACH NORDRHEDA<br />
Erbsensuppen essen zur Stärkung<br />
(Kem) Begleitet von den musikalischen<br />
Klängen des Spielmannszuges<br />
Rheda begaben sich über 100<br />
Schützenschwestern und Schützenbrüder<br />
der Stadtschützen zu<br />
Rheda von 1833 auf den traditionellen<br />
Ausmarsch rund um Rheda.<br />
Sie starteten beim Schützenheim<br />
auf dem Werl. Unterwegs legten<br />
die Teilnehmer bei kühlen Getränken<br />
eine Rast ein. Ihr Ziel erreichten<br />
sie auf dem Hof Meise. Hier<br />
stärkten sich die Aktiven bei einer<br />
köstlichen Erbsensuppe. Die Gastgeberin,<br />
Frau Meise, freute sich<br />
sehr, dass die Schützen mal wieder<br />
für richtiges Leben auf dem<br />
Hof sorgten. Oberst Detlef Klott<br />
hieß die Teilnehmer herzlich willkommen.<br />
Sein besonderer Gruß<br />
FLORA KLASSIK-PROGRAMM<br />
Auf dem Prüfstand<br />
Es wird gemunkelt, dass das Klassik-Programm<br />
der Flora Westfalica<br />
nach dem Eintritt von Dr. Rüdiger<br />
Krüger in den Ruhestand gekürzt<br />
wird. Wir fragten nach: »Mit dem<br />
angekündigten Ausscheiden von<br />
Dr. Rüdiger Krüger als künstlerischen<br />
Leiter der Reihe »musica<br />
da camera« wird es zu einer kritischen<br />
Würdigung des gesamten<br />
Klassikbereichs der Flora Westfa-<br />
galt allen anwesenden Majestäten.<br />
Ein Höhepunkt des geselligen<br />
Nachmittags war die Verleihung<br />
des Kompaniepokals <strong>2019</strong>. Den<br />
begehrten Wanderpokal nahm<br />
unter Jubel Peter Korte für die<br />
siegreiche erste Kompanie entgegen.<br />
Für die witzigsten Fotos der<br />
diesjährigen Uniform-Challenge<br />
erhielt Silke Koeper den ersten<br />
Preis, ein 30 Liter-Fass Bier. <strong>Das</strong><br />
Motiv: Silke in Uniform auf dem<br />
Mittelaltermarkt in Züschen. Der<br />
zweite Preis, eine Familienpizza,<br />
ging an Karin Westermann – Motiv:<br />
uniformiert vor dem Heimathaus<br />
in Schloß Holte. Über zwei<br />
Flaschen Sekt konnte sich Heike<br />
Neldner freuen. Sie posierte in<br />
Ahrenshoop am Strand.<br />
lica kommen. Dabei soll der Frage<br />
nachgegangen werden, welchen<br />
Raum die Klassik künftig haben<br />
wird und wie sie in Umfang und<br />
Inhalt aufgestellt werden soll.<br />
Dies ist ein im Kulturbereich üblicher<br />
Prozess, der regelmäßig und<br />
alle Sparten betreffend durchgeführt<br />
wird«, schreibt die Pressestelle<br />
der Flora Westfalica.<br />
Raimund Kemper<br />
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36 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Bürgermeister Theo Mettenborg (vorne 4.v.r.): kompetent, bürgerlich und mittendrin (hier bei der Einweihung des Dorfplatzes<br />
in Batenhorst)<br />
10 Jahre Bürgermeister – Theo Mettenborg im Interview<br />
Kanzlei Zur Porta<br />
Rechtsanwältin C.J. Venhaus<br />
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Tel.: 05242 / 40 56 106<br />
Bürgermeister Theo Mettenborg ist<br />
jetzt 10 Jahre im Amt. Er genießt<br />
ein großes Vertrauen. Die Rheda-<br />
Wiedenbrücker wählten ihn mit<br />
einer zwei Drittel-Mehrheit und<br />
ebenso deutlich bestätigten sie<br />
ihn nach fünf Jahren im Amt. Seit<br />
der Amtsübernahme vertritt er ihre<br />
Interessen. Wir nehmen das »kleine«<br />
Amtsjubiläum zum Anlass, ihn<br />
in einem Interview nach seinen<br />
Erfahrungen als Bürgermeister zu<br />
fragen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Inwieweit ist<br />
es Ihnen gelungen, Ihr Privatleben<br />
mit den Verpflichtungen eines<br />
Bürgermeisters in Einklang zu<br />
bringen?<br />
Theo Mettenborg: Wir haben über<br />
viele Jahre unsere kleine familiäre<br />
Nische in unseren Urlauben an der<br />
Nordsee gefunden. Alles andere<br />
schaffen wir ganz gut.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welchen/m<br />
Hobby/s können Sie neben Ihrem<br />
Amt nachgehen?<br />
Theo Mettenborg: Ich laufe gerne,<br />
halte mich durch Sport fit, kann etwas<br />
Skifahren (lacht).<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Wie viele<br />
Stunden hat Ihr Arbeitstag durchschnittlich<br />
und hat dieser einen<br />
wiederkehrenden Rhythmus im<br />
Ablauf?<br />
Theo Mettenborg: Ich fange in<br />
der Regel morgens vor 8.00 Uhr<br />
an – einmal die Woche bewahre<br />
ich mir eine Sporteinheit – und<br />
versuche eigentlich, um 21.00 Uhr<br />
zu Hause zu sein. Dann nehme ich<br />
natürlich Abend- und Wochenendtermine<br />
wahr. Die Woche wird<br />
wahrscheinlich durchschnittlich<br />
60 Std. haben. Häufig durch die<br />
hohe Termindichte eine stramme<br />
Woche. Viele Menschen in unserer<br />
Stadt engagieren sich neben ihrem<br />
Beruf bewundernswert ehrenamtlich<br />
– das nehme ich für mich auch<br />
als Ansporn.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Ist der Bürgermeister<br />
so etwas wie der König von<br />
Rheda-Wiedenbrück?<br />
Theo Mettenborg: Oh Gott, ich<br />
hoffe nicht so zu wirken. (lacht) Ich<br />
bin für alle Rheda-Wiedenbrücker<br />
an wichtiger Stelle unserer Stadt<br />
von Herzen engagierter Dienstleister.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Warum ist es<br />
eine tolle Aufgabe, gerade in Rheda-Wiedenbrück<br />
Bürgermeister zu<br />
sein?<br />
Theo Mettenborg: Rheda Wiedenbrück<br />
ist meine Heimatstadt. Ich<br />
lebe mit meiner Familie gerne hier.<br />
Ich mag das vielfältige Spektrum,<br />
das wir besitzen und bin dankbar,<br />
dass ich in und aus meinem<br />
Amt eine sehr pulsierende Stadt<br />
begleiten darf. Wir haben allen<br />
Grund, optimistisch und mit einem<br />
Lächeln unsere Stadt gemeinsam<br />
zu gestalten. Jeder kann ein<br />
Stückchen dazu tun. Viele zeigen<br />
ihre Verbindung mit wertvollem<br />
ehrenamtlichen Einsatz oder auch<br />
großartigem Bekenntnis zu unserer<br />
Stadt. Ich finde, das facettenreiche<br />
Wirken unserer Bürgerstiftung<br />
steht für eine sonnige Seele unserer<br />
Stadtgesellschaft. Für mich ist<br />
es ein Geschenk und großartiges<br />
Privileg, »unser« Bürgermeister<br />
sein zu dürfen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Was hatten Sie<br />
sich für Ihre Amtszeit vorgenommen<br />
– und in welchem Umfang<br />
konnten Sie Ihre Vorstellungen<br />
umsetzen?<br />
Theo Mettenborg: <strong>Das</strong> was wir versprochen<br />
haben, halten wir auch.<br />
Wir arbeiten sehr konkret an den<br />
Schwerpunktsetzungen, z.B. für<br />
unsere Schulen und Kitas, im Florapark,<br />
für vielfältige Freizeitangebote<br />
und die Unterstützung eines<br />
breiten Vereinslebens, aber auch<br />
an der Schaffung von Wohnraum,<br />
der allen Bedürfnissen unserer Bürgerinnen<br />
und Bürger nachkommt,<br />
mit privaten Investitionen oder unmittelbar<br />
durch uns als Stadt. Manches<br />
Verfahren dauert aber einfach<br />
länger, als ich mir das wünsche.
37<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Was meinen<br />
Sie damit im speziellen?<br />
Theo Mettenborg: Vor allem die<br />
Bauleitplanverfahren sind oftmals<br />
sehr zäh. Ich würde mir schnellere<br />
Verfahren wünschen. Bei den gesetzlichen<br />
Anforderungen und den<br />
prägenden Rechtsprechungen ist<br />
das aber leider kaum noch möglich.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welches sind<br />
die drei wichtigsten Initiativen,<br />
die direkt von Ihnen ausgegangen<br />
sind?<br />
Theo Mettenborg: Ich habe bewusst<br />
in all den Jahren die zahlreichen<br />
Projekte unserer Stadt<br />
uns allen zugeordnet. Ich halte<br />
das für angemessener und auch<br />
fairer im Zusammenwirken mit<br />
unseren Stadträten. Ich bin in alle<br />
wesentlichen Projekte früh eingebunden<br />
und bei wichtigen Entwicklungen<br />
und Themen von Beginn<br />
an sehr aktiv. Manch großes<br />
Projekt begann mit einem ersten<br />
Telefonat mit unseren Fraktionsvorsitzenden,<br />
wie z. B. der Erwerb<br />
des Grundstücks für unsere neue<br />
Stadthalle. Eine der wichtigsten<br />
Weichenstellungen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welches sind<br />
Ihre drei wichtigsten Projekte der<br />
letzten Jahre überhaupt?<br />
Theo Mettenborg: Für unsere<br />
Stadt sind es gerade nicht nur<br />
drei, sondern eine Vielzahl wichtiger<br />
Projekte. Selbstverständlich<br />
der Neubau unserer Stadthalle in<br />
der Mitte unserer Stadt. Ebenso<br />
die Entscheidung im Jahr 2012 ein<br />
eigenes Jugendamt zu gründen.<br />
Unsere Erneuerungen im Flora-<br />
Park seit 2010 sind sehr langfristig<br />
für neue Freizeitangebote und attraktive<br />
Spielbereiche (wie z.B. den<br />
Skatepark) gedacht; die wichtigen<br />
Investitionen in unsere Schulen<br />
insgesamt, auch die Entscheidung<br />
für unsere Gesamtschule nach einem<br />
durchaus sehr emotional geführten<br />
Dialog. Die Straffung der<br />
Strukturen in unserer Verwaltung<br />
und die 2010/11 vollzogene erste<br />
Haushaltskonsolidierung mit 5,5<br />
Mio € erfolgswirksamen Verbesserungen<br />
jährlich sind genauso<br />
bedeutungsvoll wie der neu gestaltete<br />
Dorfplatz für Batenhorst,<br />
die umfangreiche Unterstützung<br />
für Rot Weiß St.Vit oder das Küsterhaus<br />
und Energieautarkie für Lintel<br />
oder der Emsradweg vom Doktorplatz<br />
bis zum Konrad Adenauer<br />
Platz…..um nur einige Beispiele zu<br />
nennen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Was würden<br />
Sie noch nennen?<br />
Theo Mettenborg: Na ja, ich meine<br />
wir sollten durchaus wertschätzen,<br />
was wir überhaupt haben. Die laufenden<br />
Dienstleistungen, die wir<br />
in unserer Stadt geben, bieten einen<br />
hohen Standard – mit unseren<br />
Bädern, Bibliotheken, einem exzellenten<br />
Feuerwehr- und Rettungsdienst,<br />
dem direkten Bürgerservice<br />
im Rathaus oder auch dem gesamten<br />
Kulturangebot. Aktuell investieren<br />
wir mal so nebenbei auf<br />
unserer Kläranlage in die nächste<br />
Reinigungsstufe 6 Mio €. Vieles<br />
läuft wirklich selbstverständlich.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Was geschieht<br />
mit dem bisherigen Reethus und<br />
dauert der Doktorplatz nicht einfach<br />
zu lange?<br />
Theo Mettenborg: Der bisherige<br />
Standort unseres Reethuses wird<br />
nach dem Rückbau 2020 als neue<br />
Grünfläche unseren Flora-Park<br />
weiter stärken. Der Doktorplatz<br />
mit seiner Neugestaltung wäre<br />
nur für sich gesehen durchaus<br />
schneller umzusetzen gewesen.<br />
Für die Realisierung der Förderung<br />
durch das Land NRW mit immerhin<br />
900.000 € benötigen wir<br />
zwingend die Einbettung in das<br />
ISEK Rheda – ein sehr aufwendig<br />
erstellter Stadterneuerungskatalog<br />
mit insgesamt 30 Mio €. Um<br />
möglichen Sorgen vorzugreifen:<br />
Wir bereiten gerade auch für Wiedenbrück<br />
ein ergänzendes ISEK<br />
vor und wollen ebenso für unsere<br />
Dörfer einen vergleichbaren Weg<br />
gehen. Unser Blick geht bis 2035.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welches sind<br />
Ihre unangenehmsten und Ihre positivsten<br />
Erfahrungen?<br />
Theo Mettenborg: Ich habe in den<br />
letzten 10 Jahren ganz viele begeisternde<br />
Begegnungen mit tollen<br />
Herzebrocker Str. 12|Rheda-Wiedenbrück<br />
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38 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
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und Jugendliche mit ihren großartigen<br />
Talenten, liebe und wohlwollende<br />
Gespräche mit älteren<br />
Mitbürgern oder auch großartige<br />
Erfahrungen in den Treffen mit unseren<br />
Partnerstädten gehabt. Ich<br />
konnte Rheda-Wiedenbrück aus<br />
dem Amt heraus ganz besonders<br />
kennen und lieben lernen. Dafür<br />
bin ich sehr dankbar. In einzelnen<br />
Anliegen nicht helfen zu können,<br />
geht mir immer noch ein Stück<br />
zu Herzen – besonders bei spürbarer<br />
Not. Manchmal sind mir<br />
aber leider die Hände gebunden.<br />
Die persönlichen Anfeindungen<br />
in der Hochphase der Flüchtlingskrise<br />
2016 ist sicher die bitterste<br />
Erfahrung gewesen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Können Sie<br />
das näher schildern.<br />
Theo Mettenborg: Naja, da war<br />
schon alles dabei. Wesentlich<br />
bleibt mir aber in Erinnerung<br />
eine großartige Teamleistung<br />
bei diesem immensen Kraftakt.<br />
Wir haben in kürzester Zeit umfangreich<br />
Schlaf- und Wohnmöglichkeiten<br />
geschaffen, die große<br />
Notunterkunft in den Burgturnhallen<br />
geleitet. Viele Rheda-Wiedenbrücker<br />
haben einzigartige<br />
Unterstützungsleistung und<br />
-bereitschaft gezeigt. Ich habe<br />
außergewöhnlichen freiwilligen<br />
Einsatz erlebt. <strong>Das</strong> waren unbeschreibliche<br />
und sehr berührende<br />
Momente!<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Sie stehen für<br />
eine offene und kritikfordernde<br />
Amtsführung. Wie gelingt es Ihnen,<br />
damit umzugehen?<br />
Offene, konstruktive Kritik fördert<br />
die besten Ergebnisse. Gemeinsam<br />
heben wir die größten Potentiale.<br />
Jeden Tag immer wieder neu<br />
mit manchmal überraschenden<br />
Entwicklungen. <strong>Das</strong> macht mir<br />
Freude und ist eine bereichernde<br />
Motivation.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Wie beschreiben<br />
Sie Ihr Verhältnis zu Ihrer<br />
»Stamm«-Fraktion CDU und den<br />
anderen Fraktionen im Stadtrat?<br />
Theo Mettenborg: Ich schätze<br />
die Zusammenarbeit mit allen<br />
Fraktionen und achte sehr auf<br />
einen gleichen Informationsfluss<br />
oder auch eine gleichzeitige Einbindung<br />
in allen wesentlichen<br />
Angelegenheiten. <strong>Das</strong> Miteinander<br />
mit »meiner«, wie Sie es sagen,<br />
CDU-Fraktion – ich bin ja formal<br />
nur Gast – (lacht) basiert auf gegenseitigem<br />
Vertrauen und einem<br />
guten Miteinander.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Die Rhedaraner<br />
fühlen sich immer abgehängt,<br />
hört man. Wie sehen sie den Vorwurf?<br />
Alles gehe nach Wiedenbrück?<br />
Theo Mettenborg: Die vielfach<br />
zu hörende Einschätzung gilt es<br />
mit sehr viel Bedacht aufzunehmen.<br />
<strong>Das</strong> Gefühl lässt sich nach<br />
meiner Einschätzung durch die<br />
erheblichen Herausforderungen<br />
für Rheda aus der größeren Zuwanderung<br />
der osteuropäischen<br />
MitbürgerInnen begründen. Auch<br />
der Verlust von Teilen der historischen<br />
städtebaulichen Wurzeln<br />
schmerzt sicherlich. Dennoch<br />
objektiv gesehen, hat Rheda viel<br />
Charmantes zu bieten. Der Rosengarten,<br />
der Steinweg und der<br />
Weg im Erlenbruchwald waren für<br />
600.000 € eine wichtige Erneuerung.<br />
Auch die Gestaltung der Wilhelmstraße<br />
für über 400.000 € als<br />
Landesstraße war eine bewusste<br />
Entscheidung unseres Stadtrates.<br />
Objektiv bewertet halten wir mit<br />
dem gesamten städtischen Aufgaben-<br />
und Maßnahmenkatalog<br />
eine faire Balance zwischen allen<br />
fünf Stadtteilen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: In welchem<br />
Maße kommt es Ihnen zugute,<br />
dass Sie den Verwaltungsdienst<br />
von der Pike auf sowie die Abläufe<br />
in der hiesigen Stadtverwaltung<br />
kennen?<br />
Theo Mettenborg: <strong>Das</strong> schadet<br />
wahrscheinlich erst mal nicht.<br />
Ich glaube aber, dass ein gesunder<br />
Menschenverstand und ein<br />
offenes Hineingehen in wichtige<br />
Themen unverzichtbar sind. Die<br />
Freude an der Zusammenarbeit<br />
mit anderen ist sicher ein Garant<br />
des Erfolgs. Entscheidungen basieren<br />
nicht nur auf Wissen sondern
39<br />
auch auf dem Willen gestalten zu<br />
wollen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Wie sehen Sie<br />
Ihre Rolle als Chef der Stadtverwaltung?<br />
Theo Mettenborg: Ich bin als<br />
Teamspieler angetreten und verstehe<br />
so auch das konstruktive,<br />
wertschätzende Miteinander. Ich<br />
nutze meine Richtlinienkompetenz<br />
und schätze das gemeinsame<br />
Verständnis als wichtige Dienstleistungspartner.<br />
Ich schätze das<br />
Rathausteam und die starke Teamleistung<br />
der letzten Jahre.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Welche Dinge<br />
möchten Sie noch bis zum Ende<br />
Ihrer Amtszeit umsetzen?<br />
Theo Mettenborg: Ganz hohe Priorität<br />
hat für mich die Schaffung<br />
von Wohnraum in unserer Stadt.<br />
Wichtig ist mir auch die Stärkung<br />
der digitalen Medienkompetenz<br />
in unseren Schulen. Unsere Stadt<br />
grüner machen. Bei allen Straßenbaumaßnahmen<br />
das Grün mitdenken<br />
– allein schon für unser<br />
Stadtklima. Die lebendige Stadt<br />
von übermorgen sieht anders aus<br />
als heute. Dazu gibt es interessante<br />
Perspektiven. Hierzu benötigen<br />
wir einen aktiven Bürgerdialog –<br />
auch um Sorgen zu nehmen.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Wer Sie beobachtet,<br />
spürt, dass Sie das Amt<br />
des Bürgermeisters mit Freude<br />
ausüben. Kann man daraus schließen,<br />
dass Sie ein weiteres Mal für<br />
das Amt des Bürgermeisters kandidieren?<br />
Theo Mettenborg: Ich bin mit viel<br />
Herzblut im Amt. Die Aufgaben<br />
als Bürgermeister erfüllen mich<br />
mit besonderer Freude. Ich werde<br />
selbstverständlich im nächsten<br />
Jahr nochmal antreten. Alles Weitere<br />
entscheiden die Rheda-Wiedenbrücker.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: Die von Ihnen<br />
genannten Aufgaben bleiben<br />
in den kommenden Jahren auf der<br />
Agenda für Rheda-Wiedenbrück.<br />
Welche Chancen sehen Sie diese<br />
Ziele zu erreichen?<br />
Theo Mettenborg: Wichtige wesentliche<br />
Grundlagen für unsere<br />
wachsende Stadt sind vorbereitet,<br />
die Weichen gestellt, unser Ziele<br />
klar erreichbar. <strong>Das</strong> können wir in<br />
naher Zukunft sehen. Ich denke,<br />
die ansprechende Gestaltung von<br />
anstehenden großen Stadtquartieren<br />
ist sehr erfreulich. Und darüber<br />
hinaus: Die Digitalisierungsstrategie<br />
für unser Haus steht, im<br />
Klimaschutz wollen wir besser<br />
werden. Mindestens zwei weitere<br />
Kitas werden wir bauen, unsere Innenstädte<br />
denken wir lebenswert,<br />
lebendig und innovativ weiter. <strong>Das</strong><br />
alles geht besser im Dialog. Zahlreiche<br />
Straßen- und umfangreiche<br />
Kanalsanierungen im ganzen<br />
Stadtgebiet stehen an, qualitätsvolle<br />
Wohn- und Lebensquartiere<br />
mit gefördertem Wohnungsbau<br />
und Barrierefreiheit entstehen<br />
ganz sicher. Abschließend ist mir<br />
der Hinweis wichtig, dass Investitionen<br />
in unsere Schul-, Sport- und<br />
Freizeitbereiche sinnvoll geplant<br />
sind. Unser Aufgabenspektrum ist<br />
sehr breit. Wahrscheinlich habe ich<br />
bei der Fülle jetzt etwas vergessen.<br />
Sehen Sie es mir bitte nach... und<br />
für Überraschungen sind wir immer<br />
gut, zwei oder drei können<br />
bzw. werden es schon sein.<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong>: In einem Satz<br />
Bitte vollenden Sie die angefangenen<br />
Sätze:<br />
Bei den Interessenvertretungen<br />
Initiative Rheda und Gewerbeverein<br />
Wiedenbrück denke ich,<br />
großartig, dass wir sie haben.<br />
Die Zukunft der Innenstädte<br />
müssen und können wir gestalten.…<br />
Der Fortbestand der Wenneberschule<br />
bedeutet für mich eine<br />
wichtige Anerkennung für bürgerschaftliche<br />
Mitwirkung.…<br />
Durch Amazon geht die Welt nicht<br />
unter.…<br />
Die Wohnungsnot in Rheda-Wiedenbrück<br />
bereitet mir die größten<br />
Sorgen.…<br />
Klimaschutz vor Ort ist eine Verpflichtung<br />
für unsere Zukunft …<br />
Gewerbegebiete benötigen wir in<br />
einer Wachstumsregion.…<br />
Ein positiver Haushalt macht die<br />
Dinge leichter.…<br />
Raimund Kemper
40 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Normales Überholmanöver in den Gegenverkehr in der Dominikaischen.<br />
CHAOS UNTER PALMEN<br />
Verkehrs gefährliche Urlaubsländer<br />
Als ich die ersten beiden Male in<br />
Griechenland war, habe ich die<br />
Griechen vor allem als eines kennengelernt:<br />
als tiefenentspannt.<br />
Bei meinem dritten Besuch, habe<br />
ich diesen Eindruck ein wenig revidiert,<br />
denn ich war zum ersten<br />
Mal als Autofahrer da. Ich stand<br />
mit dem geliehenen Campingbulli<br />
in Thessaloniki auf einer dreispurigen<br />
Straße. Anders als die drei<br />
Fahrzeuge vor mir, war ich nicht<br />
über die rote Ampel gefahren,<br />
sondern wartete brav als Erster<br />
auf der mittleren Spur auf Grün.<br />
Rechts neben stand ein Wagen,<br />
links neben mir auch, dreispurig<br />
eben. Doch innerhalb von Sekunden<br />
stand noch ein zusätzlicher<br />
Wagen rechts und ein zusätzlicher<br />
Wagen links von mir, was die<br />
Straße zur fünfspurigen machte.<br />
Vor mich setzte sich ein Moped.<br />
Als die Ampel dann grün wurde,<br />
reichte der Platz natürlich nicht<br />
für alle Fahrzeuge, was zu munteren<br />
Überholmanövern rechts, links<br />
und mittig führte. An der nächsten<br />
Kreuzung fand das gleiche Schauspiel<br />
statt. Aber da war mir schon<br />
klar, dass Fahrbahnmarkierungen<br />
und Lichtzeichenanlagen eher<br />
dekorativen Charakter haben. Gefahren<br />
wird, wo gerade Platz ist,<br />
geparkt natürlich auch, wie ich<br />
später feststellte.<br />
Egal wie, Hauptsache<br />
einheitlich?<br />
Eine landläufige Theorie besagt,<br />
dass nichts passiert, solange nur<br />
alle so fahren – ob Klüngler oder<br />
Berserker fahren spiele keine Rolle,<br />
Hauptsache einheitlich. Klingt<br />
überzeugend, ist aber falsch, wie<br />
ein Blick in Unfallstatistiken verrät.<br />
Und die zeigen, dass in Griechenland<br />
auf die Bevölkerungszahl<br />
hochgerechnet fast doppelt so viele<br />
Menschen im Straßenverkehr<br />
sterben wie bei uns. Im Klartext<br />
sterben dort statistisch gesehen<br />
sieben von 100.000 Menschen im<br />
Straßenverkehr, oder fast einer auf<br />
10.000 Fahrzeuge. In Island dagegen<br />
sterben auf 10.000 Fahrzeuge<br />
gerechnet lediglich 0,15 Menschen,<br />
also rund sechsmal weniger als<br />
in Griechenland. <strong>Das</strong> deckt sich<br />
durchaus mit dem subjektiven<br />
Empfinden, denn außerhalb der<br />
Hauptstadt Reykjavik, wo es zu<br />
Stoßzeiten schon eng wird, gibt<br />
es einfach wenige Autos auf der<br />
Straße. Und auf der Straße ist fast<br />
wörtlich zu nehmen, denn abgesehen<br />
von der zum Teil autobahnähnlich<br />
ausgebauten Landstraße, die<br />
rund um die Insel führt, sind bei<br />
weitem nicht alle Straßen so, wie<br />
man sie sich in Deutschland vorstellt.<br />
Vielmehr gibt es jede Menge<br />
Schotterpisten, vor denen man<br />
in Deutschland warnen würde. In<br />
Island gehören sie zum Bild, allein<br />
auf die Pisten, die wirklich nur mit<br />
Spezialfahrzeugen befahren werden<br />
können, wird hingewiesen.<br />
Dazu zählen auch Lavafelder.<br />
Europa vergleichsweise<br />
sicher wie Abrahams<br />
Schoß<br />
Eigentlich müssten schlechte Straßen,<br />
die noch dazu unübersichtlich<br />
sind und durch Berge führen<br />
zu Unfällen aller Art führen. Tut<br />
es aber in Europa nicht, vor allem<br />
im Norden nicht. Schweden und<br />
Norwegen verzeichnen mehr als<br />
ein Drittel weniger fatale Unfälle<br />
als Deutschland. Also muss es<br />
doch mit der Mentalität der Einwohner<br />
zusammenhängen. Und<br />
die bekommt man als Tourist<br />
schon schnell mit, spätestens ab<br />
der ersten Taxifahrt. Wenn dann<br />
auch noch irgendwas mit »Safari«<br />
angekündigt wird, bedeutet das
41<br />
Fußgänger leben gefährlich in Südamerika<br />
keineswegs immer, dass man wilde<br />
Tiere zu sehen bekommt, sondern<br />
eher wilde Fahrweise und Sicherheitsvorkehrungen,<br />
die unser TÜV<br />
auch als wild ansehen würde. In<br />
der Dominikanischen Republik wie<br />
in anderen Karibikstaaten werden<br />
touristische Ausflügler in offene<br />
Pritschenwagen mit Sitzbänken<br />
verpfercht. Die sind deutlich billiger<br />
als Busse und luftiger, was<br />
meistens ein Vorteil ist. Aber bei<br />
weitem nicht so sicher. Vielleicht<br />
hilft es den Nerven, wenn man<br />
immer nur zur Seite schaut und<br />
die Landschaft genießt. Dann bekommt<br />
man, wenn man Glück hat,<br />
nicht mit, wie das Gefährt in die<br />
gefährliche Kurve donnert, dabei<br />
die durchgezogene Linie überfährt<br />
und gleichzeitig überholt wird, bei<br />
entsprechendem Gegenverkehr.<br />
Der Eindruck, dass dies doch relativ<br />
gefährlich ist und die griechischen<br />
Autofahrer vergleichsweise ausgesprochen<br />
besonnen sind, drängt<br />
sich auf und wird statistisch nachgewiesen.<br />
Die sogenannte Travel<br />
Risk Map von International SOS, die<br />
Daten sammelt, um das Reiserisiko<br />
vor allem für Geschäftsreisende<br />
aber auch für Touristen kalkulierbar<br />
zu machen, kommt zu folgendem<br />
Ergebnis bei weltweitem Reisen:<br />
»<strong>Das</strong> höchste Risiko im Straßenverkehr<br />
besteht demnach in einem<br />
Großteil der afrikanischen Staaten,<br />
in Saudi-Arabien, im Oman, im Iran,<br />
in Kasachstan, Thailand und Vietnam<br />
sowie in der Dominikanischen<br />
Republik«. Dabei sind die Straßen<br />
in Omans Hauptstadt Muscat mit<br />
jeder Menge Blitzern versehen.<br />
<strong>Das</strong> hat wohl seinen Grund, denn<br />
Verkehrszeichen wie Stoppschilder<br />
oder Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
werden ansonsten als reine<br />
Empfehlung verstanden.<br />
Amerika unrühmlicher<br />
Spitzenreiter<br />
Die Travel Risk Map nennt keine<br />
Staaten auf dem amerikanischen<br />
Kontinent, abgesehen von der<br />
Dominikanischen Republik. Eine<br />
OECD-Studie von 2015 weist dagegen<br />
aus, dass in den USA mehr als<br />
zehn Menschen auf 100.000 Einwohner<br />
im Straßenverkehr sterben,<br />
was mich bei der besonnenen, um<br />
nicht zu sagen lahmen Fahrweise<br />
der meisten Amerikaner wirklich<br />
verwundert. Dabei gibt es insgesamt<br />
gut 30.000 Verkehrstote – das<br />
ist übrigens in etwa so viel, wie in<br />
den USA durch Schusswaffen jedes<br />
Jahr umkommen, aber das ist wieder<br />
ein ganz anderes Thema. Noch<br />
schlimmer sieht es in Südamerika<br />
aus, denn in Chile sterben zwölf<br />
von 100.000 Menschen im Straßenverkehr,<br />
in Argentinien noch mehr.<br />
Welche Schlüsse kann man daraus<br />
ziehen? Dazu müsste es eine Statistik<br />
geben, die auflistet, wie viele<br />
Touristen zu Schaden kommen,<br />
aufgeschlüsselt in: wenn sie selbst<br />
fahren oder wenn sie gefahren werden.<br />
<strong>Das</strong> gibt es meines Wissens<br />
nicht, wohl aber Angaben zu einzelnen<br />
Ländern. Auf alle Fälle ist es<br />
so, dass das Risiko von Verkehrsunfällen<br />
mit schlimmen Folgen höher<br />
ist als das Infektionsrisiko mit Tropenkrankheiten,<br />
das Fernreisende<br />
zu recht ebenfalls fürchten, meint<br />
jedenfalls Stefan Eßer, Ärztlicher<br />
Leiter von International SOS im<br />
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kaum sein könnte, ohne<br />
jemals in Kitsch zu verfallen.<br />
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ungeschminkten Rassismus zeigen,<br />
gelingt es dem Film, dem<br />
Geschehen noch ein komisches<br />
Element abzutrotzen. Ein wirklich<br />
gelungenes Roadmovie über<br />
den Rassismus.<br />
HÖRBUCH: JO NESBØ<br />
»Macbeth«<br />
Eigentlich nerven mich unbestimmte<br />
Schauplätze. Einen<br />
solchen findet man in Jo Nesbøs<br />
»Macbeth«, der in einer maroden<br />
Industriestadt im Norden spielt.<br />
Vielleicht wollte der norwegische<br />
Erfolgsautor vermeiden,<br />
die schottische – denn nur um<br />
Schottland kann es in diesem<br />
Roman gehen – Großstadt zu<br />
nennen, weil er nicht mit dem<br />
Schotten Ian Rankin verglichen<br />
werden wollte, dessen düstere<br />
Krimis in Edinburgh spielen.<br />
Doch viel mehr gibt es meiner<br />
Meinung nach nicht zu meckern,<br />
es sei denn, man kennt<br />
seinen Macbeth von Shakespeare<br />
zu gut, denn dann ist manche<br />
Wendung in der Handlung nicht<br />
überraschend. Die Figuren des<br />
Krimis, der im Jetzt spielt, sind<br />
alle nach den Helden der Tragödie<br />
benannt, wobei die Adligen<br />
natürlich nicht mehr »edle Degen«<br />
sind, sondern Chief Inspec-<br />
Der Titel dieses Films bezieht<br />
sich auf einen Reiseführer aus<br />
den Sechziger Jahren. Es ist ein<br />
Reiseführer der speziellen Art,<br />
die für eine ganz spezielle Epoche<br />
der amerikanischen Geschichte<br />
steht. Die USA im Jahr 1962. Der<br />
hoch kultivierte Afro-Amerikaner<br />
Dr. Don Shirley (Mahershala Ali)<br />
ist ein begnadeter klassischer Pianist<br />
und geht auf Tournee. Diese<br />
führt ihn in die Südstaaten der<br />
USA. Er reist also aus dem verhältnismäßig<br />
aufgeklärten und<br />
toleranten New York bis in den<br />
amerikanischen Süden, wo noch<br />
strikte Rassentrennung herrscht.<br />
Als Fahrer engagiert er den Italo-<br />
Amerikaner Tony Lip (Viggo Mortensen),<br />
der nicht gerade im Ruf<br />
steht, ein Intellektueller zu sein,<br />
sondern sich bislang mit Gelegenheitsjobs<br />
über Wasser gehalten<br />
hat, unter anderem auch<br />
als Türsteher. Die Schule hat er<br />
nach der siebten Klasse abgebrochen,<br />
aber wie man im Sumpf der<br />
Großstadt überlebt, weiß er sehr<br />
wohl. Zwar scheint er im Grunde<br />
seines Herzen Rassist zu sein,<br />
aber um Frau und Kinder ernähren<br />
zu können, nimmt er den<br />
Job als Chauffeur an. Während<br />
der langen Fahrt, bei der sie sich<br />
am sogenannten Negro Motorist<br />
Green Book orientieren, in dem<br />
die wenigen Unterkünfte und<br />
Restaurants aufgelistet sind, in<br />
dem auch schwarze Gäste willkommen<br />
sind, entwickelt sich<br />
langsam eine Freundschaft zwitor<br />
oder was der britische Polizeiapparat<br />
noch an klangvollen<br />
Dienstgraden bietet.<br />
Macbeth ist ein beinharter<br />
Cop, der aus der Gosse kommt<br />
und sich hochgedient hat. Seine<br />
schlimmsten Feinde sind<br />
die Drogenbosse, die er in aller<br />
Härte verfolgt. Bei ihm gibt es<br />
keine Deals. Doch auch für seine<br />
Vorgesetzten hat der gute<br />
Mann nicht viel übrig, kommen<br />
die doch allesamt aus den besseren<br />
Gegenden. Geld und die<br />
entsprechende Bildung haben<br />
die Vorgesetzten aufsteigen<br />
lassen, ohne dass sie sich die<br />
Hände schmutzig machen mussten.<br />
Immerhin hat er es bis zum<br />
Inspector gebracht und an Geld<br />
mangelt es ebenfalls nicht, denn<br />
seiner Geliebten, die schlicht<br />
Lady genannt wird, gehört das<br />
vornehme Casino der Stadt. Deren<br />
Ehrgeiz und seinem eigenen<br />
Streben nach Geld, Respekt und<br />
vor allem Macht verdankt er es,<br />
dass er den Pfad des Gesetzes<br />
schließlich verlässt und alle seine<br />
Gegenspieler aus dem Weg<br />
räumt. Und das nicht durch raffinierte<br />
Intrigen, sondern durch<br />
rohe Gewalt. Die dunklen Kräfte,<br />
denen er eigentlich den Kampf<br />
angesagt hatte, ergreifen mehr<br />
und mehr Besitz von ihm. Die<br />
Hörbuchversion dauert knapp<br />
20 Stunden, wird aber durch<br />
den spannenden Stoff und die<br />
Interpretation des renommierten<br />
Schauspielers Wolfram Koch<br />
niemals langweilig. Erschienen<br />
im Hörverlag.<br />
EREBOS IST ZURÜCK …<br />
UND HAT DAZUGELERNT<br />
Erebos 2<br />
– Ursula<br />
Poznanski<br />
Zehn Jahre sind vergangen, seit<br />
Nick und seine Freunde das Spiel<br />
Erebos bezwingen konnten. Die<br />
Freunde sind erwachsen geworden,<br />
das Leben könnte schlechter<br />
sein…<br />
Doch als plötzlich das rote E auf<br />
Nicks Handy aufblitzt, weiß er:<br />
Erebos ist zurück und mächtiger<br />
als je zuvor. Denn nun hat er sich<br />
zu einem modernen Computerspiel<br />
weiterentwickelt, welches<br />
sich der neusten Technik bedient.<br />
Ihm zu entkommen ist<br />
also fast unmöglich… Spieler<br />
werden rekrutiert und vor rätselhafte<br />
Aufgaben gestellt, denen<br />
sie sich nicht entziehen können.<br />
Schon bald beginnt Erebos, Nicks<br />
Leben Stück für Stück zu zerstören<br />
und auch Derek wird von Erebos<br />
manipuliert.<br />
Aber welches Ziel verfolgt er dieses<br />
Mal? Und noch viel wichtiger:<br />
Wer hat das Spiel reaktiviert?<br />
Der sehnlich erwartete zweite<br />
Teil des Fantasy-Action-Thrillers<br />
»Erebos« ist nun endlich erschienen<br />
und weckt hohe Erwartungen<br />
bei den Fans.<br />
Durch wechselnde Perspektiven<br />
und den flüssigen Schreibstil ist<br />
ein aufregendes Leseerlebnis<br />
vorprogrammiert. Ursula Poznanski<br />
ist ein würdiger Nachfolger<br />
gelungen, der nicht nur die<br />
Jugend, sondern auch Erwachsene<br />
mitreißt. <strong>Das</strong> Tolle dabei:<br />
Poznanskis Geschichten sind<br />
zwar immer fiktiv, aber niemals<br />
unmöglich… Fazit: <strong>Das</strong> mitreißende<br />
Buch in limitierter Edition<br />
inklusive Signatur der Autorin ist<br />
für Poznanski-Fans ein absolutes<br />
Muss!<br />
Erschienen und erhältlich bei der<br />
Buchhandlung Güth ist »Erebos<br />
2« als gebundener Titel mit 512<br />
Seiten im Loewe-Verlag und kostet<br />
19,95 €.
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44 KRIMI-TIPPS<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
JØRN LIER HORST<br />
»Jagdhunde«<br />
Norwegen zählt zu den sichersten<br />
Ländern der Welt. Und natürlich zu<br />
den landschaftlich schönsten. Und<br />
außerdem ist der Lebensstandard<br />
mit der höchste der Welt. Doch<br />
ähnlich wie in den anderen skandinavischen<br />
Ländern muss wohl<br />
auch in Norwegen ein Hang zum<br />
Düsteren bestehen. Sind es die<br />
endlosen, dunklen Winter, in denen<br />
im Norden des Landes mittags<br />
das Licht kaum ausreicht,<br />
um eine Zeitung lesen zu können?<br />
Ich weiß es nicht. Was ich dagegen<br />
weiß ist, dass die skandinavischen<br />
Krimis eine Klasse für sich darstellen.<br />
<strong>Das</strong> ist auch in Norwegen so.<br />
Berühmtester Vertreter ist wohl Erfolgsautor<br />
Jo Nesbø (siehe unseren<br />
Hörbuchtipp), der bei der Frankfurter<br />
Buchmesse im <strong>Oktober</strong> seinen<br />
neuesten Roman vorstellen wird.<br />
Nesbø hat mittlerweile mehr als 20<br />
Millionen Bücher verkauft und ist<br />
in 47 Sprachen übersetzt.<br />
Da die Buchmesse in diesem Jahr<br />
den Schwerpunkt Norwegen hat,<br />
nehmen wir dies zum Anlass, auch<br />
weniger bekannte Autoren vorzustellen.<br />
Beginnen wir mit Jørn Lier<br />
Horst, der zehn Jahre jünger als<br />
Nesbø ist und durchaus das Zeug<br />
hat, einmal genauso bekannt zu<br />
werden. In Norwegen ist er das<br />
wohl schon. Jørn Lier Horst arbeitete<br />
lange in leitender Stellung bei<br />
der norwegischen Kriminalpolizei,<br />
bevor er Schriftsteller wurde.<br />
2004 erschien sein erster Roman.<br />
Seither ist er mit seiner Reihe um<br />
Kommissar William Wisting in die<br />
vorderste Reihe der norwegischen<br />
Krimiautoren aufgerückt. Für seine<br />
Werke erhielt er den Preis der<br />
norwegischen Buchhändler sowie<br />
den Riverton Prisen, den wichtigsten<br />
Krimipreis Norwegens, außerdem<br />
2012 den Preis für den besten<br />
skandinavischen Kriminalroman<br />
des Jahres überhaupt.<br />
In »Jagdhunde« sind die Zeiten<br />
ungemütlich für Hauptkommissar<br />
William Wisting: Wegen des<br />
Vorwurfs, Beweise manipuliert<br />
zu haben, wird er vom Dienst suspendiert.<br />
Der Fall, um den es geht,<br />
liegt schon siebzehn Jahre zurück.<br />
Damals war die junge Cecilia Linde<br />
erst verschwunden und dann<br />
ermordet aufgefunden worden.<br />
Wisting hatte den Täter überführen<br />
können, doch nun stellt sich<br />
heraus, dass die Beweise gefälscht<br />
waren. Ein gefundenes Fressen für<br />
die Medien, unversehens findet<br />
sich der Hauptkommissar in der<br />
Rolle des Gejagten wieder. Ihm<br />
bleibt nur ein Ausweg. Er muss so<br />
schnell wie möglich herausfinden,<br />
was damals wirklich geschah.<br />
Erschienen ist der Krimi, der anders<br />
als manch anderer aus Skandinavien<br />
ohne Gemetzel auskommt, bei<br />
Droemer, 397 Seiten, 10,99 Euro.<br />
ØISTEIN BORGE<br />
»Hinterhalt«<br />
Im gleichen Verlag erschienen ist<br />
auch »Hinterhalt« (315 Seiten, 9,99<br />
Euro), der neue Krimi des Norwegers<br />
Øistein Borge. Der Schauplatz<br />
ist zwar Nordirland, doch<br />
skandinavischer könnte ein Krimi<br />
trotzdem kaum sein. <strong>Das</strong> liegt<br />
nicht zuletzt an Bogart Bull, seines<br />
Zeichens Europol-Kommissar<br />
aus Oslo. Und Bull hat momentan<br />
Rücken, wie man so schön in Westfalen<br />
sagen würde. Allerdings geht<br />
es bei ihm nicht um Zipperlein,<br />
denn er hat gerade eine Operation<br />
hinter sich und ist erstmal bis auf<br />
Weiteres krankgeschrieben. Zeit<br />
für einen Urlaub in Nordirland, wo<br />
Bull als nordirisch-norwegisches<br />
Kind aufgewachsen ist. Aber mit<br />
dem Urlaub wird es dann doch<br />
nichts, denn Bulls Chefin, die ihn<br />
lieber gehen als kommen sieht, hat<br />
einen Auftrag für ihn, kaum dass er<br />
in Belfast gelandet ist. Ein älteres<br />
norwegisches Ehepaar ist spurlos<br />
verschwunden. Deren Tochter bekleidet<br />
ein hohes Amt im Finanzministerium<br />
der Hauptstadt und<br />
so gibt es mächtig Druck, was die<br />
Nachforschungen angeht.<br />
<strong>Das</strong> Ehepaar wird schließlich ermordet<br />
aufgefunden, zusammen<br />
mit einem Toten, in dessen leeren<br />
Augenhöhlen eine Lilie steckt – das<br />
alte Symbol des irischen Freiheitskampfes.<br />
Und so darf sich Bull<br />
nicht nur mit der eigenen Familiengeschichte<br />
auseinandersetzen,<br />
die natürlich auch nicht so ganz<br />
unkompliziert ist, sondern auch<br />
mit Ereignissen, die in die Siebziger<br />
Jahre zurück reichen, als sich<br />
die IRA und die entsprechenden<br />
paramilitärischen Gruppierungen<br />
der Loyalisten buchstäblich bis<br />
aufs Blut bekämpften. Die Leserschaft<br />
profitiert davon, dass sie<br />
nicht nur einen wirklich originellen<br />
und spannenden Krimi liest,<br />
sondern dass »Hinterhalt« auch an<br />
diese unselige Epoche der europäischen<br />
Geschichte gemahnt, die im<br />
Rahmen des Brexit leider wieder<br />
an Aktualität gewonnen hat.<br />
DAVID LAGERCRANTZ<br />
»Vernichtung«<br />
Gut, Lagercrantz ist jetzt kein<br />
Norweger sondern Schwede,<br />
aber das sind ja die Nachbarn<br />
im Hohen Norden. Und die Atmosphäre<br />
im letzten Roman des<br />
Millennium-Zyklus’, der mit den<br />
Büchern Stieg Larssons angefangen<br />
hat und auf Wunsch der Familie<br />
des verstorbenen Larssons<br />
von David Lagercrantz weitergeführt<br />
wurde, ist sowas von skandinavisch.<br />
Los geht es erneut mit<br />
rätselhaften Ereignissen. Ein im<br />
teuren Wintermantel gekleideter<br />
Obdachloser wird im Hochsommer<br />
tot auf dem Stockholmer<br />
Mariatorget an eine Birke gelehnt<br />
gefunden. In seiner Jackentasche<br />
findet sich die Telefonnummer<br />
des Enthüllungsjournalisten Mikael<br />
Blomkvist, den Lesern der<br />
Millennium-Reihe wohlbekannt.<br />
Als eine DNA-Analyse ergibt, dass<br />
der Obdachlose ein sogenanntes<br />
Super-Gen besaß, das nur in einer<br />
bestimmten Ethnie in Nepal vorkommt,<br />
wird Blomkvist hellhörig<br />
und nimmt die Recherche auf.<br />
Lisbeth Salander, die zweite<br />
Hauptfigur der Millennium-Romane,<br />
scheint zunächst spurlos<br />
verschwunden. Doch hält sie sich<br />
in Moskau auf, wo sie einen Anschlag<br />
auf ihre verhasste Schwester<br />
Camilla plant. Blomkvist<br />
spürt Salander schließlich auf<br />
und bittet um Unterstützung.<br />
Tatsächlich findet sie heraus,<br />
dass der Obdachlose ein Sherpa<br />
war, der an einer dramatischen<br />
Mount-Everest-Expedition mit<br />
tödlichem Ausgang teilgenommen<br />
hatte. Blomkvist kontaktiert<br />
einen der Überlebenden der Expedition<br />
und verschwindet plötzlich<br />
spurlos. Salander macht sich<br />
sofort auf die Suche nach ihm.<br />
Sie spürt, dass Blomkvist in großer<br />
Gefahr schwebt. Mehr soll<br />
über das gelungene Finale, das<br />
soeben als Hardcover bei Heyne<br />
erschienen ist (429 Seiten, 22<br />
Euro) nicht verraten werden. Die<br />
Lektüre lohnt!
45<br />
Wieso sind wir blauäugig?<br />
Wie kann man nur so blauäugig<br />
sein? Gibt man diese Frage in ein<br />
Übersetzungsprogramm, dann<br />
bekommt man die Wort-für-Wort-<br />
Übersetzung. Es scheint, als ob<br />
blauäugig nur im Deutschen für<br />
naiv, arglos, leichtgläubig, unbedarft<br />
steht. Dabei scheint die<br />
Erklärung für diese Redensart in<br />
der Biologie beheimatet zu sein.<br />
Denn zunächst haben Babys immer<br />
blaue Augen. Der Grund dafür ist,<br />
dass die Farbpigmente auf der Iris,<br />
der Regenbogenhaut, noch nicht<br />
in ausreichendem Maße vorhanden<br />
sind. Die ergeben erst später<br />
die eigentliche Augenfarbe. Also<br />
wird offenbar die Augenfarbe des<br />
Kleinstkindes stellvertretend für<br />
dessen Naivität benannt.<br />
Blaue Augen als<br />
Vaterschaftstest?<br />
Tatsächlich wurde blauen Augen,<br />
wenn sie dann nach dem Babyalter<br />
immer noch blau waren, bis<br />
vor ganz wenigen Jahren noch<br />
weitere Eigenschaften zugeschrieben.<br />
Sie sollten nämlich einen Vaterschaftstest<br />
ersetzen. Wie das?<br />
Es galt die Regel, dass Kinder von<br />
Eltern, die beide blaue Augen haben,<br />
keine andere Augenfarbe als<br />
selbst blau haben können. Bekam<br />
eine Frau mit blauen Augen ein<br />
Kind mit braunen, dann war klar,<br />
dass der blauäugige Mann an ihrer<br />
Seite nicht der Vater sein konnte.<br />
Gestützt wurde diese Annahme<br />
auch durch wissenschaftliche Untersuchungen.<br />
Der norwegische<br />
Psychologie Professor Bruno Laeng<br />
veröffentlichte 2006 eine Studie, in<br />
der er der Frage nachging, warum<br />
blauäugige Männer Frauen mit<br />
derselben Augenfarbe bevorzugen.<br />
In Tests mit 88 männlichen und<br />
weiblichen Studenten wurde ihnen<br />
aufgetragen, Attraktivität anhand<br />
von Bildern auf einem Computer zu<br />
bewerten. Die Bilder waren jedoch<br />
so bearbeitet, dass zwei Versionen<br />
desselben Gesichts zu sehen waren,<br />
einmal mit braunen und einmal<br />
mit blauen Augen. Die Frauen<br />
zeigten dabei keine Präferenzen,<br />
ganz gleich, ob sie selbst braune<br />
oder blaue Augen hatten. Braunäugigen<br />
Männern gefielen ebenfalls<br />
jeweils die Gesichter unabhängig<br />
von der Augenfarbe. Allein die blauäugigen<br />
Männer bevorzugten die<br />
blauäugigen Frauen. Der Professor,<br />
der damals noch an der Universität<br />
von Tromsö lehrte, erklärte dieses<br />
Verhalten mit dem offenbar tief sitzenden<br />
Misstrauen der Männer, die<br />
ja nur bei blauäugigen Frauen relativ<br />
sicher über die Vaterschaft sein<br />
konnten. Sie hätten das Gefühl, das<br />
»eigene Blut« erkennen zu können.<br />
<strong>Das</strong> nun wiederum ist so eine Sache<br />
in Skandinavien und auch in<br />
den Baltischen Staaten. Rund um<br />
die Ostsee ist nämlich der Raum,<br />
in dem die meisten Menschen mit<br />
blauen Augen leben und gleichzeitig<br />
die wenigsten mit braunen<br />
Augen. In Finnland nehmen die<br />
Blauäugigen 90 Prozent der Bevölkerung<br />
ein. Der Treuebeweis wird<br />
dadurch dann natürlich etwas verwässert,<br />
denn die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass der Liebhaber der Ehefrau<br />
ebenfalls blaue Augen hat, ist damit<br />
wirklich hoch.<br />
Erbfolge komplizierter<br />
als gedacht<br />
Im ganzen Rest der Welt haben<br />
rund 90 der Menschen braune<br />
Augen. Grüne Augen haben dagegen<br />
nur zwei Prozent. Vor hundert<br />
Jahren war noch jeder zweite<br />
Einwohner der USA blauäugig. Die<br />
Einwanderer aus Nordeuropa mit<br />
ihren damals noch vielen Kindern<br />
hatten dafür gesorgt. Heute hat<br />
nur noch jeder sechste Amerikaner<br />
blaue Augen. Der Grund dafür<br />
ist, dass die braune Augenfarbe des<br />
Augenfarb-Gens dominant ist, sie<br />
sich also gegen die blauen Augen<br />
durchsetzt, die rezessiv sind. Daher<br />
galten die Gesetze der Genetik<br />
folgender Maßen: Haben beide Eltern<br />
blaue Augen, haben die Kinder<br />
auch immer blaue Augen; haben<br />
die Eltern beide braune Augen,<br />
hat drei Viertel der Kinder braune<br />
Augen. Allerdings stimmt vor allem<br />
die erste Annahme nicht, wie<br />
schon im März 2017 zu lesen war.<br />
Denn die Natur hat – offenbar in<br />
Unkenntnis der wissenschaftlichen<br />
Ergebnisse – es so eingerichtet,<br />
dass auch Babys von Blauäugigen<br />
häufig braune Augen haben. <strong>Das</strong><br />
sogenannte Davenport-Modell,<br />
nach dem eben 99 Prozent aller<br />
Kinder von Blauäugigen blaue Augen<br />
haben, gilt heute als überholt,<br />
denn anders als vermutet, sind<br />
mehrere Gene für die Augenfarbe<br />
verantwortlich. Einig sind sich die<br />
Wissenschaftler wohl darüber, dass<br />
es vor 10.000 Jahren nur braune<br />
Augen gab. Es wird vermutet, dass<br />
sich die blaue Augenfarbe als Mutation<br />
in der Mittelsteinzeit entwickelt<br />
hat. Vollkommen einig sind<br />
sich die Forscher darin, dass man<br />
von der Augenfarbe auf irgendwelche<br />
Charaktereigenschaften schließen<br />
könne. Wer sowas glaubt, ist<br />
wirklich blauäugig!<br />
FAKE<br />
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46 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Dr. Hugo empfiehlt<br />
Hallo Freunde,<br />
der Herbst ist da und Halloween steht vor<br />
der Tür. Bastelt euch eine tolle Dosenlaterne<br />
aus alten Konservendosen. Außerdem<br />
habe ich ein Rätsel für euch, erratet<br />
ihr welches Wort ich suche?<br />
Ich bin ein Spielball der Natur,<br />
und richte mich nie häuslich ein.<br />
Ich schwebe durch die ganze Welt;<br />
bin selten dort, wo hinbestellt<br />
(Lösung unten Links)<br />
Euer Dr. Hugo<br />
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Ihr braucht dazu:<br />
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Werkzeug, um Löcher zu machen<br />
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• Kerze oder Teelicht<br />
So geht’s:<br />
Dies ist ein Eltern-Kind-Projekt!<br />
Bitte fragt eure Eltern, ob Sie euch helfen.<br />
Säubert die leeren Dosen und entfernt<br />
gegebenenfalls das Etikett. <strong>Das</strong> geht<br />
gut, wenn man es eine Weile in lauwarmem<br />
Wasser einweichen lässt. Anschließend<br />
zeichnet ihr mit dem Stift<br />
die Punkte vor, wo später ein Loch gebohrt<br />
werden soll. Zu Halloween sollte<br />
es natürlich ein witziges oder gruseliges<br />
Gesicht sein. Ansonsten wirken<br />
aber auch andere Formen und dekorative<br />
Muster bei Dosenlaternen besonders<br />
schön.<br />
Fragt nun eure Eltern, ob sie euch die<br />
Löcher bohren. Zwischen den einzelnen<br />
Löchern sollte stets ein Abstand von<br />
mindestens einem Lochdurchmesser<br />
bleiben, damit das Blech nicht reißt und<br />
das Muster zerstört.<br />
Für einen zusätzlichen Effekt und stimmungsvolles<br />
Licht könnt ihr die Dose<br />
aber nun noch besprühen. Führt diese<br />
Arbeit am besten draußen durch und<br />
legt Zeitungspapier darunter. Wenn ihr<br />
möchtet, könnt ihr die Dosenlartene<br />
noch mit Herbstblättern verschönern,<br />
hier ist eure ganze Kreativität gefragt.<br />
Nun könnt ihr eine Kerze in die Dose<br />
stellen und anzünden.<br />
Viel Spaß beim Basteln!<br />
2.<br />
3.<br />
Lösung des Rätsels S.51<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
Lösung: <strong>Das</strong> Wetter
47<br />
Der erste Oberstufenjahrgang mit Simon Uphus, Oliver Sichau, Dominik Heikel und Nicole Wasner (rechts)<br />
STÄDTISCHE GESAMTSCHULE<br />
Premiere: Oberstufe erfolgreich gestartet<br />
In diesem Schuljahr startet erstmals<br />
an der Städtischen Gesamtschule<br />
Rheda-Wiedenbrück die Oberstufe.<br />
»Es ist schon etwas Besonderes die<br />
ersten Schülerinnen und Schüler<br />
zum Abitur zu begleiten«, sagt Oliver<br />
Sichau, der seit diesem Schuljahr<br />
die Oberstufenkoordination am<br />
Standort Rheda übernimmt. »Wir<br />
freuen uns sehr auf die drei Jahre<br />
mit unserer Stufe« ergänzen die<br />
Jahrgangsstufenleitungen Nicole<br />
Wasner und Simon Uphus, die bereits<br />
vor den Sommerferien einige<br />
Tage mit ihren zukünftigen Oberstufenschülerinnen<br />
und -schülern<br />
verbracht haben. Dabei standen<br />
neben einigen vorbereitenden Maßnahmen<br />
vor allem auch das Kennenlernen<br />
und Einstimmen auf die<br />
Sekundarstufe II im Vordergrund.<br />
Denn bereits die Fächerwahlen in<br />
den Wochen vor den Sommerferien<br />
warfen ihre Schatten auf den Start<br />
in die Oberstufe voraus. »Schon bei<br />
unserer feierlichen Entlassung des<br />
10. Jahrgangs waren bei den künftigen<br />
EF-Schülerinnen und -Schülern<br />
Vorfreude und Spannung in Bezug<br />
auf das kommende Schuljahr und<br />
die drei Jahre bis zum Abitur spürbar!«<br />
berichtet der stellvertretende<br />
Schulleiter Dominik Heikel, der viele<br />
dieser Jugendlichen bereits seit vielen<br />
Jahren kennt und ihren Werdegang<br />
nicht ohne Stolz beobachtet<br />
und begleitet. Die Jahrgangsstufe<br />
umfasst derzeit 87 Schülerinnen<br />
und Schüler, worunter auch einige<br />
von anderen Schulen in der Region<br />
kommen. »Wir freuen uns über das<br />
Interesse an unserer Oberstufe« sagt<br />
Oliver Sichau, der dabei auch auf<br />
einige Besonderheiten des Fächerangebots<br />
hinweist. Dieses umfasst<br />
u.a. einen Sport-Leistungskurs, das<br />
Fach Ernährungslehre und neben<br />
Englisch vier weitere Fremdsprachen<br />
(Spanisch, Französisch, Italienisch<br />
und Latein), was manch einen bei<br />
der Kurswahl vor die buchstäbliche<br />
»Qual der Wahl« gestellt hat. Ein<br />
weiteres Highlight bildet die im <strong>Oktober</strong><br />
anstehende Kennenlernfahrt<br />
nach Straßburg des gesamten Jahrgangs,<br />
bei der neben dem Besuch<br />
der Europäischen Institutionen auch<br />
Programmpunkte geplant sind, die<br />
vor allem den Zusammenhalt der<br />
neu gebildeten Stufe stärken sollen.<br />
Pünktlich zum neuen Schuljahr<br />
konnte die Gesamtschule zudem 11<br />
neue Kolleginnen und Kollegen begrüßen,<br />
die das vorhandene Team<br />
unterstützen werden. Zudem wurde<br />
das Team im Sekretariat um zwei<br />
neue Sekretärinnen verstärkt.<br />
Inh. Björn Noethen<br />
Mama und Papa sagen,<br />
der Björn macht das schon.<br />
Steildach<br />
Flachdach<br />
Bauklempnerei<br />
Fassadenbau<br />
Balkonsanierung<br />
Innenausbau<br />
Dachfenster<br />
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48 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Schwedenrätsel<br />
Gebetsschlusswort<br />
Muse der<br />
Liebesdichtung<br />
Grundstoffteilchen<br />
Schmuckstück<br />
Kfz-Z.<br />
Landkreis<br />
Rostock<br />
ugs. für<br />
matt,<br />
kraftlos<br />
Wundmal<br />
landwirtschaftliches<br />
Gerät<br />
Selbstgefälligkeit<br />
äußerste<br />
Armut<br />
Sternschnuppe<br />
ergreifen,<br />
erbeuten<br />
Null<br />
beim<br />
Roulette<br />
4 ment<br />
hübsch<br />
9<br />
belgische<br />
Stadt<br />
altes<br />
Wegemaß<br />
weltumfassend<br />
Hauptstadt<br />
Armeniens<br />
Folgerichtigkeit<br />
Südafrikanerin<br />
Glanz-,<br />
Höhepunkt<br />
(franz.)<br />
Sohn<br />
Abrahams<br />
im A. T.<br />
leer,<br />
unausgefüllt<br />
Kirchenmusikinstru-<br />
Kuhantilope<br />
fasanenartiger<br />
Vogel<br />
gepflegt,<br />
sauber;<br />
Aufgeld<br />
anstrengend<br />
Wintersportgerät<br />
Abk.: International<br />
Space<br />
Station<br />
Wüstenei<br />
Gerüst,<br />
Skelett<br />
griechischer<br />
Buchstabe<br />
japanische<br />
Insel<br />
1<br />
ohne<br />
Zweck<br />
und Verstand<br />
würfeln;<br />
rätseln<br />
7<br />
Schwermetall<br />
Schwertlilie<br />
blutsaugendes<br />
Insekt<br />
Europ.<br />
Fußballverband<br />
(Abk.)<br />
Teil des<br />
Buches<br />
Bestand,<br />
tatsächlicher<br />
Vorrat<br />
untätig<br />
Geliebte<br />
des Zeus<br />
Fischfett<br />
andernfalls;<br />
außerdem<br />
silberweißes,<br />
weiches<br />
Metall<br />
Lichtspieltheater<br />
Vornehmtuer<br />
afroamerik.<br />
Popmusikstil<br />
römischer<br />
Kaiser<br />
Hülle,<br />
Futteral<br />
Lösung:<br />
häufig,<br />
mehrfach<br />
kaufmännisch:<br />
heute<br />
6<br />
ital.<br />
Mittelmeerinsel<br />
Einspruchsrecht,<br />
Einspruch<br />
Briefumschlag<br />
Zentrum<br />
Südfrucht<br />
Bindewort<br />
Schreitvogel,<br />
Sichler<br />
5<br />
Tochter<br />
des<br />
Tantalus<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
3<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Iridium<br />
2<br />
Herrenjackett<br />
Monatsname<br />
mittelasiat.<br />
Fürstentitel<br />
norwegische<br />
Hafenstadt<br />
Unser Lösungswort vom letzten Mal: Alltagsmenschen<br />
Sudoku<br />
Tragen Sie in die leeren Felder die Ziffern 1 bis 9 so ein, dass in jeder Zeile, jeder<br />
Spalte und jedem 3-x-3-Gebiet jede der Ziffern 1 bis 9 genau einmal vorkommt.<br />
leicht<br />
3 1 7<br />
4 8 7<br />
7 6 3 1 9<br />
4 6 5 8<br />
2 9 1 6<br />
1 7 3 2 8<br />
6 4 9<br />
9 7 1<br />
mittel<br />
1 7 5 4<br />
6 8 4 7<br />
4 6<br />
7 3<br />
3 8 9 4<br />
4 2<br />
2 7<br />
4 5 9 2<br />
4 2 6 5
49<br />
»Wiedenbrücker Ansichten«, Monat Juni 2020<br />
»Rhedaer Ansichten«, Monat Juli 2020<br />
HISTORISCHE KALENDER 2020<br />
Fundgrube seltener Fotos<br />
(Kem) Die bei den Heimatfreunden<br />
beliebten Kalender »Rhedaer<br />
Ansichten« und »Wiedenbrücker<br />
Ansichten« für 2020 liegen jetzt<br />
vor. Die von Jochen Sänger herausgegebenen<br />
Kalender sind<br />
geschichtsbehaftete »Schatztruhen«<br />
und laden zum Blättern,<br />
Suchen und Finden ein. Monat<br />
für Monat bieten sie alte Ansichten<br />
aus den beiden Stadtteilen,<br />
darunter mehrere bislang unveröffentlichte<br />
Fotos. Auf einem<br />
Sonderblatt erläutert der Verfasser<br />
die einzelnen Abbildungen.<br />
Beispielsweise schreibt er zu<br />
dem abgebildeten Juni-Blatt der<br />
„Wiedenbrücker Ansichten“.Die<br />
Mönchstraße zierte wegen der<br />
stolzen Fachwerkhäuser so manche<br />
Ansichtskarte. Diese wurde<br />
Ende 1906 auf dem Postamt zu<br />
Wiedenbrück gestempelt. Die<br />
gelblichen Klinker des Hotels<br />
Wartburg und des rechts zu sehenden<br />
Gebäudes wurden aus<br />
»Wiedenbrücker Kit« gebrannt.<br />
Um 1900 gab es im Umfeld von<br />
Wiedenbrück noch mehrere Ziegeleien,<br />
eine davon war Daake am<br />
Stadtholz. Deren Gebäude wurde<br />
umgesetzt und beherbergt heute<br />
die Gaststätte »Alte Tenne«.<br />
Zu der obigen Abbildung aus<br />
den „Rhedaer Ansichten erfährt<br />
der Leser: Der Ratshausvorplatz<br />
diente bei allen großen Jubiläen,<br />
Schützenfesten und Meisterschaftsfeiern<br />
der Sportvereine<br />
als beliebter Veranstaltungsort.<br />
Der Männergesangverein Rheda<br />
feierte 1922 sein 50. Stiftungsfest<br />
auf dem Rathausvorplatz. Dicht<br />
gedrängt die Teilnehmerschar, die<br />
in festlicher Bekleidung dem Er-<br />
eignis folgt. Auch die »Liedertafel<br />
– Eintracht Wiedenbrück« feierte<br />
mit. Die Werbung des Schlossermeisters<br />
Albert Lohmann spricht<br />
für sich. Aber der Rathausplatz<br />
hatte auch einen offiziellen Namen.<br />
Es war der Wilhelmsplatz<br />
und mit der Namensgebung sollte<br />
an den Stifter des Rathaus Wilhelm<br />
Fontaine erinnert werden.“<br />
Interessenten können die Kalender<br />
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50 BEKANNTMACHUNGEN<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Standesamtliche Nachrichten<br />
Vom 16.08.<strong>2019</strong> – 15.09.<strong>2019</strong><br />
Standesamtsberzirk Rheda-Wiedenbrück<br />
Eheschließungen:<br />
Denise Anita England geb. Becker<br />
und Haluk Yasbay, Marlies-<br />
Zimmermeier-Weg 49; Sandra<br />
Tielking und Marko Hoyer, Brachumstraße<br />
8; Yvonne Böckamp<br />
und Markus Beckmann, Heidbrinkstraße<br />
77; Irina Karpunowa<br />
und Vitali Harder, Hegerskamp<br />
12; Rosanna Strauß und Andreas<br />
Babinsky, Westerfeld 50 d; Lena<br />
Wöstemeier und Tim Marius<br />
Wessel, Ubierring 50, 50678 Köln;<br />
Birsen Öztürk, Geranienweg 5<br />
und Onur Kavraz, Nordstraße 17,<br />
33613 Bielefeld; Natascha Mundt<br />
und Felix Bäumker, Schulbach 19;<br />
Saskia Gabriele Carla Alterbaum<br />
und Marvin Sommerfeld, Sölder<br />
Bruch 29, 44289 Dortmund; Andreea-Gabriele<br />
Coman und Chris<br />
Andy Dahmen, Droste-Hülshoff-<br />
Straße 8; Isolde Gabriele Kaluba<br />
geb. Neugebauer und Andreas<br />
Musial, Mallinckrodtstraße 15;<br />
Isabelle Schnückel und Christian<br />
Isringhaus, Albertstraße 27,<br />
59065 Dortmund<br />
Breite Straße 9<br />
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Sterbefälle:<br />
Werner Horst Janke, Drostenweg<br />
15; Marlies Bernhardine<br />
Mestekemper geb. Sasse, Reitäckerstraße<br />
5; Lydia Thiessen<br />
geb. Kliewer, Wasserstraße<br />
17; Christiane Gertrud Lach<br />
geb. Pelka, Am Holzbach 23;<br />
Elly Wally Heike geb. Reichert,<br />
Weichselstraße 9; Johannes<br />
Josef Oellers, Ringstraße 11;<br />
Margarete Ruth Rose geb. zur<br />
Mühlen, Parkstraße 15; Margod<br />
Fäseke geb. Thiele, Kettelerstraße<br />
7; Irmgard Diesperger<br />
geb. Grün, Siechenstraße 62;<br />
Wolfgang Roth, Neuenkirchener<br />
Straße 60; Harri Herbert<br />
Martin Erich Berg, Biberstraße<br />
21; Werner Vogelpohl, Höchtestraße<br />
14, 33449 Langenberg;<br />
Maria Laufkötter, Maaßfeld 2;<br />
Helmut Roggenkamp, Großer<br />
Wall 44<br />
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51<br />
Lösung von<br />
Dr. Hugos<br />
Kinderseite<br />
(S.46)<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
© Jan Duefelsiek<br />
Förderung der<br />
Elektromobilität<br />
4.<br />
6.<br />
5.<br />
7.<br />
2.<br />
3.<br />
1.<br />
<strong>Das</strong> Ziel der Bundesregierung ist<br />
es, die Zahl der Elektroautos auf<br />
deutschen Straßen auszuweiten.<br />
Dazu hat das Bundeskabinett am<br />
31. Juli <strong>2019</strong> den Entwurf eines Gesetzes<br />
zur weiteren steuerlichen<br />
Förderung der Elektromobilität<br />
beschlossen. Unter anderem sind<br />
folgende Regelungen vorgesehen,<br />
um das Ziel einer umweltfreundlichen<br />
Mobilität zu erreichen: Seit<br />
dem 1. Januar <strong>2019</strong> beträgt die Bemessungsgrundlage<br />
bei der Dienstwagenbesteuerung<br />
für die private<br />
Nutzung eines betrieblichen Elektro-<br />
oder extern aufladbaren Hybridelektrofahrzeugs<br />
nicht mehr 1%,<br />
sondern 0,5% des Bruttolistenpreises.<br />
Diese Maßnahme war zunächst<br />
bis Ende 2021 befristet und wird nun<br />
bis Ende 2030 verlängert. <strong>Das</strong> elektrische<br />
Aufladen eines Elektro- oder<br />
Hybridelektrofahrzeugs im Betriebs<br />
des Arbeitsgebers ist aktuell steuerfrei<br />
und war zunächst bis Ende 2020<br />
befristet. Auch dieser Steuervorteil<br />
wird bis Ende 2030 verlängert.<br />
Ein weiterer Steuervorteil wird für<br />
rein elektrische Lieferfahrzeuge<br />
eingeführt. Bei Anschaffung eines<br />
solchen Fahrzeugs gewährt der<br />
Gesetzgeber, neben der regulären<br />
Abschreibung, eine Sonderabschreibung<br />
von 50% im Jahr der<br />
Anschaffung. Diese Maßnahme<br />
greift ab dem Jahr 2020 und ist<br />
ebenfalls bis 2030 befristet. Weitere<br />
Maßnahmen zur Förderung<br />
der umweltfreundlichen Mobilität<br />
sind Anreize zur verstärkten Nutzung<br />
öffentlicher Verkehrsmittel<br />
und des Fahrrads. Überlässt der<br />
Arbeitgeber seinem Arbeitnehmer<br />
ein betriebliches Fahrrad, so ist<br />
diese Überlassung seit dem Jahresbeginn<br />
steuerfrei, wenn die Überlassung<br />
zusätzlich zum ohnehin<br />
geschuldeten Arbeitslohn erfolgt.<br />
Die Steuerbefreiung gilt sowohl<br />
für herkömmliche Fahrräder als<br />
auch für Elektrofahrräder und war<br />
zunächst bis 2021 begrenzt. Der Gesetzgeber<br />
hat auch diesen Zeitraum<br />
bis Ende 2030 verlängert.<br />
Auch die Überlassung von Jobtickets<br />
ist seit dem Jahresbeginn<br />
steuerfrei, allerdings unter Anrechnung<br />
auf die Entfernungspauschale.<br />
In Zukunft können Jobtickets jedoch<br />
mit 25% pauschal versteuert<br />
werden, sodass die Anrechnung auf<br />
die Entfernungspauschale entfällt.<br />
Alle Regelungen sollen, sofern nicht<br />
ausdrücklich etwas anderes angegeben<br />
ist, am Tag nach der Verkündigung<br />
in Kraft treten. <strong>Das</strong> Gesetz<br />
soll noch bis zum Jahresende verabschiedet<br />
werden.<br />
Es ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung<br />
die Fristen für die Förderung<br />
der Elektromobilität deutlich<br />
verlängert hat und unterstreicht die<br />
Aktualität dieses Themas.<br />
Anna-Lena Wenning<br />
Die Autorin ist Steuerberaterin in<br />
der Kanzlei Wortmann & Partner<br />
& Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
· Steuerberatungsgesellschaft,<br />
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Anzeigenleitung: Birgit Ebeling & Sarina Schiller<br />
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Druck: Bonifatius GmbH, Karl-Schurz-Str. 26,<br />
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<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong> wird als Monatsmagazin mit großer Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit bearbeitet. Eine Gewähr für Richtigkeit<br />
und Vollständigkeit wird nicht übernommen. Jegliche Ansprüche müssen abgelehnt werden. Namentlich gekennzeichnete<br />
Artikel stimmen nicht unbedingt mit der Meinung des Herausgebers überein. Für unverlangt eingesandte Manuskripte,<br />
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ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fällt insbesondere die<br />
gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-Rom.
52 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
anzeigen<br />
Strahlende Gesichter bei Kindern und Erwachsenen: KFZ-Meister Paul Rosin (2.v.l.) übergab die Spende aus Anlass des Firmenjubiläums an Heinrich Koch vom Förderverein St.<br />
Aegidius, Claudia Kriedemann, Leiterin der Kita St. Antonius, Beate Hustert, Leiterin des St.-Vinzenz-Kindergartens, und Daniela Dürbusch vom Förderverein (v.r.).<br />
KITA-FÖRDERVEREIN ST. AEGIDIUS ERHÄLT SPENDE VON KFZ-MEISTER PAUL ROSIN<br />
Werkstatt-Jubiläum kommt Kindern zugute<br />
Über eine Spende in Höhe von 1000<br />
Euro darf sich der Kita-Förderverein<br />
St. Aegidius in Wiedenbrück freuen:<br />
Anlässlich der Feier zum 40-jährigen<br />
Firmenbestehen hatte KFZ-Meister<br />
Paul Rosin eine Tombola veranstaltet,<br />
deren Erlös zwei Kindergärten<br />
aus dem Stadtgebiet zugute kommen<br />
sollte. Rosin stockte den Betrag<br />
auf die runde Summe von 1000<br />
Euro auf. Die beiden Kitas wurden<br />
per Losverfahren ermittelt, und<br />
der Förderverein St. Aegidius hatte<br />
das nötige Glück bei der Ziehung.<br />
<strong>Das</strong> Geld soll zur Anschaffung von<br />
Spielmaterialien verwendet werden.<br />
KREISSPARKASSE WIEDENBRÜCK<br />
Sabine Reinke gewinnt Gold bei<br />
der Sparlotterie<br />
Bei der Sonder-Auslosung der<br />
Sparlotterie der Kreissparkasse<br />
Wiedenbrück hat Sabine Reinke<br />
einen 250 Gramm Goldbarren gewonnen.<br />
<strong>Das</strong> ist bereits der dritte<br />
Goldbarren in Folge, der bei einer<br />
Sonderauslosung an das heimische<br />
Kreditinstitut ging. Da macht es<br />
natürlich umso mehr Freude die<br />
gute Nachricht an die Gewinnerin<br />
weiterzugeben. So freute sich die<br />
Wiedenbrückerin auch riesig über<br />
diesen doch sehr unerwarteten<br />
Preis. »Als ich die Nachricht bekam,<br />
war ich wirklich total überrascht<br />
und musste nochmal nachfragen,<br />
ob es tatsächlich stimmt«, erzählt<br />
Sabine Reinke bei der Preisübergabe<br />
in der Geschäftsstelle Wiedenbrück.<br />
Als nun der stellvertretende<br />
Leiter des Vermögensmanagements,<br />
Robin Rieksneuwöhner,<br />
ihr den Gewinn überreichte, nahm<br />
sie die Glückwünsche gern entgegen.<br />
Sie besitzt zwar seit einigen<br />
Jahren Lose der Sparlotterie, große<br />
Gewinne waren allerdings bislang<br />
noch nicht dabei. Neben den Goldbarren<br />
wurden zusätzlich auch<br />
Geldgewinne und PKW verlost. Die<br />
nächste Auslosung der Sparlotterie<br />
der Sparkassen ist bereits am 11.<br />
September. Auch dann können mit<br />
einem Loseinsatz von 6 Euro wieder<br />
interessante Preise gewonnen<br />
werden. »Die Lose der Sparlotterie<br />
bieten die perfekte Möglichkeit,<br />
um das Sparen mit der Förderung<br />
heimischer Projekte zu verbinden.<br />
Denn von den 6 Euro werden<br />
Robin Rieksneuwöhner (stellv. Leiter des Vermögensmanagement der Kreissparkasse<br />
Wiedenbrück) überreichte den 250-Gramm-Goldbarren an die glückliche Gewinnerin<br />
Sabine Reinke.<br />
4,80 gespart und weitere 30 Cent<br />
kommen lokalen gemeinnützigen<br />
Projekten zugute. Somit besteht<br />
bei einem tatsächlichen Einsatz<br />
von 90 Cent die Chance auf tolle<br />
Preise, wie am Beispiel von Sabine<br />
Reinke deutlich wird«, informiert<br />
Robin Rieksneuwöhner.
anzeigen<br />
53<br />
(V. l.) Ludger Weeg, Dipl.-Kaufmann und Steuerberater mit Michael Bandl, Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
LUDGER WEEG | STEUERBERATUNG + VERMÖGENSPLANUNG<br />
Michael Bandl verstärkt Kanzlei<br />
Seit dem 01.02.<strong>2019</strong> verstärkt<br />
Herr Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Michael Bandl unsere<br />
Kanzlei. Herr Bandl betreut unsere<br />
Mandanten im Wesentlichen<br />
im Bereich der Vermögens- und<br />
Unternehmensnachfolge. Nach<br />
seiner fast zehnjährigen Tätigkeit<br />
in namhaften Wirtschaftsprüfungs-<br />
und Steuerberatungsge-<br />
sellschaften in Düsseldorf ist Herr<br />
Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Bandl seit nunmehr zehn Jahren in<br />
seiner Heimatregion in Ostwestfalen<br />
tätig. Nach erfolgreichem<br />
Abschluss des Studienlehrgangs<br />
»Zertifizierter Unternehmensnachfolgeberater«<br />
am Zentrum<br />
für Unternehmensnachfolge an<br />
der Universität Mannheim im<br />
Jahr 2015 darf sich Herr Bandl zertifizierter<br />
Unternehmensnachfolgeberater<br />
(zentUma e.V.) nennen.<br />
Der Studienlehrgang richtet sich<br />
an Rechtsanwälte und Steuerberater<br />
und vermittelt unter anderem<br />
Kenntnisse zur vorweggenommenen<br />
Erbfolge, Unternehmensumwandlungen<br />
und Umwandlungssteuerrecht,<br />
zum Erbrecht<br />
und Erbschaftsteuerrecht, sowie<br />
zu pflichtteilsrechtlichen Besonderheiten<br />
und zu familien- und<br />
güterrechtlichen Gestaltungen im<br />
Bereich der Unternehmensnachfolge.<br />
Damit verfügt die Kanzlei<br />
nunmehr über zwei qualifizierte<br />
Berater in diesem Bereich.<br />
Wir begrüßen Herrn Bandl in unserer<br />
Kanzlei und freuen uns, Ihre<br />
ganzheitliche Betreuung und Beratung<br />
durch Herrn Bandl weiter<br />
ausbauen zu können.<br />
Die Gäste der Kochshow folgten gebannt der Präsentation.<br />
Björn Freitag gab Tipps für die perfekte Zubereitung von Rindersteaks.<br />
HUNDERTE GÄSTE ZUR FEIER DES 10. JUBILÄUM DES WERKSVERKAUFS<br />
Sternekoch Björn Freitag kocht im Tönnies Werks restaurant<br />
Sternekoch Björn Freitag hat mit<br />
hunderten Besuchern das zehnjährige<br />
Jubiläum des Tönnies<br />
Werksverkaufs gefeiert. Während<br />
der einstündigen Kochshow<br />
im Werksrestaurant gab Freitag<br />
Tipps für die Zubereitung des<br />
perfekten Rindersteaks. Gebraten<br />
wurde Allgäuer Färse, frisch<br />
aus dem Werksverkauf.<br />
Bei sommerlichen Temperaturen<br />
erklärte Freitag die unterschiedlichen<br />
Zubereitungsmöglichkeiten<br />
in Grill, Pfanne oder Sizzle<br />
Zone. Gleichzeitig betonte er,<br />
beim Kauf auf die Qualität zu<br />
achten. Allgäuer Färse steht bei<br />
ihm hoch im Kurs und bietet gegenüber<br />
dem US- und südamerikanischen<br />
Rindfleisch viele<br />
Vorteile.<br />
Der Geschmackstest der Besucher<br />
hat es bewiesen. Ein Jubiläumssteak<br />
das schmeckt.
54 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
anzeigen<br />
<strong>Das</strong> Ehepaar Toraman mit der Mitarbeiterin Maria Berndt laden die Kundinnen und Kunden in die neuen Räume des Instituts für<br />
Laser & Ästhetik an der Schulte-Möntingstr. 3 ein. Nicht auf dem Foto: Dr. Anna Rogalski, Allgemeinmedizinerin, Dr. Heike Hoffmann,<br />
Dermatologin, Helena Fielbert, Mitarbeitern.<br />
1 – 2 HAARFREI & MEHR IST UMGEZOGEN<br />
An gewohnter Adresse in neuen Räumen<br />
(Kem) »Wir freuen uns unsere<br />
Kundinnen und Kunden jetzt in<br />
unseren neuen Räumlichkeiten<br />
begrüßen zu können«, berichten<br />
die Inhaber mit ihrem Team. Sie<br />
befinden sich jetzt direkt neben<br />
dem bisherigen Standort an der<br />
gewohnten Adresse Schulte-Möntingstr.<br />
3. <strong>Das</strong> Team des Fachinstituts<br />
konnte sich schon über manches<br />
Kompliment zu dem neuen<br />
Domizil freuen. Es überrascht mit<br />
einem sehr ansprechenden ebenfalls<br />
neuen Interieur. Unverändert<br />
vertrauen können die Kundinnen<br />
und Kunden auf die Leidenschaft<br />
der Mannschaft bei den angebotenen<br />
vielfältigen ästhetischen<br />
Behandlungen stets ein optimales<br />
Ergebnis zu erzielen. So bleibt das<br />
Institut nach dem Inkrafttreten<br />
der Verordnung zur Modernisierung<br />
des Strahlenschutzgesetzes<br />
am 1. Januar 2020 berechtigt die<br />
Laser-Tattoo-Entfernung mit seinem<br />
qualifizierten Fachpersonal<br />
unter Aufsicht der Dermatologin<br />
des Hauses weiterhin durchzuführen.<br />
Im <strong>Oktober</strong> bietet es 20 % auf<br />
alle Laser-Tattoo-Entfernungen.<br />
Auf eine kompetente Behandlung<br />
können die Kundinnen und Kunden<br />
ebenfalls bei der dauerhaften<br />
Haarentfernung mit der Laser-<br />
Methode setzen. <strong>Das</strong> gilt natürlich<br />
ebenfalls für die schmerzfreie<br />
Reduzierung von Cellulite und<br />
Fettpölsterchen an den Problemzonen<br />
mit Ultraschall und Radiofrequenz<br />
– ganz ohne OP. Nicht<br />
zu vergessen die sofort wirkende<br />
Faltenauffüllung, Lippenkorrektur<br />
etc. durch eine erfahrene Ärztin<br />
sowie die unterschiedlichen<br />
Wellness-Massagen und weiteren<br />
Angebote. Die Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr 9–18 Uhr, Sa 9–14 Uhr, und<br />
nach Vereinbarung. Weitere Infos:<br />
www.1-2haarfrei.com, Kontakte:<br />
Ruf 05242-5783330<br />
es oft viel schwerer als ich«, sagt<br />
er. Einen Hof in Stromberg hat<br />
der seit 24 Jahren beeinträchtigte<br />
Mann so umgebaut, dass er<br />
ihn bewirtschaften kann. In der<br />
Freizeit läuft er Ski und springt<br />
mit dem Fallschirm. Auf dem Altstadtfest<br />
präsentierte er sich mit<br />
seinem neuen Hobby, der Kettensägeschnitzerei<br />
und einigen von<br />
ihm geschaffenen Exponaten. In<br />
Burg Sternberg im Extertal ging er<br />
in die Lehre. Zwischenzeitlich lädt<br />
er dort selber zu Workshops ein.<br />
Patric Sinnerbrink<br />
SEIT DEM 18. LEBENSJAHR QUERSCHNITTSGELÄHMT<br />
Und trotzdem voll im Leben<br />
(Kem) Patric Sinnerbrink hatte gerade<br />
den Führerschein gemacht.<br />
Es war dann eine Kurve, die den<br />
Achtzehnjährigen im Auto schaff-<br />
te. Sein bisheriges Leben war aufgrund<br />
einer Querschnittslähmung<br />
vorbei. Er nahm den Kampf mit<br />
seinem Schicksal an. Der heute<br />
Zweiundvierzigjährige entschied<br />
sich für ein neues, aktives Leben.<br />
Mit einem Taxi transportiert er<br />
Kinder mit Handicap. »Die haben
2RAD BUTSCHKO<br />
Mit Tarof zum<br />
Ausbildungsplatz<br />
(CL) »Tarof« ist ein arabisches Wort<br />
und bedeutet: sich bekannt machen;<br />
es steht aber auch Synonym<br />
für die traditionellen Höflichkeitsrituale<br />
des iranischen Lebens. Im<br />
Iran werden Wohlwollen, Rücksichtnahme,<br />
Zuvorkommenheit<br />
und Einsatz sehr groß geschrieben.<br />
Diese Werte prägen auch den<br />
29-jährigen Amir-Hossein Manshoureh<br />
aus dem Iran. Er verließ<br />
vor 3 Jahren sein Zuhause, seine<br />
Familie und seine Freunde und begab<br />
sich auf die ungewisse Reise<br />
in eine neue Zukunft. In seinem<br />
kleinen Gepäck befanden sich<br />
Tarof, Leidenschaft für Sport und<br />
sein ungestillter Wissensdurst.<br />
Seine Reise führte Amir nach<br />
Rheda-Wiedenbrück. Genauer gesagt<br />
zu Jens Butschko und seinem<br />
Team von 2Rad Butschko. Bei 2Rad<br />
Butschko spürt man den familiären<br />
wie freundschaftlichen Zusammenhalt<br />
schon beim Betreten<br />
des Geschäfts bzw. der Werkstatt.<br />
Amir-Hossein Manshoureh, der neue Azubi von 2Rad Butschko<br />
<strong>Das</strong> faszinierte auch Amir und er<br />
hegte den Wunsch, sich als Teil<br />
des Hauses 2Rad Butschko einzufügen.<br />
Mit persönlichem Einsatz<br />
und guter Auffassungsgabe<br />
brachte er sich selbst innerhalb<br />
kurzer Zeit die deutsche Sprache<br />
bei. Jens Butschko imponierte<br />
dieses Engagement sofort und<br />
so gab er Amir die Möglichkeit,<br />
seine technische Raffinesse und<br />
Teamgeist bei einem Praktikum<br />
unter Beweis zu stellen. Amir<br />
wuchs über diese Aufgabe hinaus<br />
und so verwundert es nicht, dass<br />
aus dem Praktikumsplatz nun<br />
ein Ausbildungsplatz zum Zweirad-Mechatroniker<br />
geworden ist.<br />
Die Mitarbeiter und die Kunden<br />
schätzen den zuvorkommenden<br />
wie fleißigen Einsatz von Amir<br />
sehr und freuen sich, dass Amir<br />
anzeigen<br />
nun fester Teil des Teams von 2Rad<br />
Butschko bleibt.<br />
2Rad Butschko · Herzebrocker<br />
Straße 12 · Rheda-Wiedenbrück,<br />
Tel.: 05242-43167<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag–Freitag: 9.30–13.00 Uhr<br />
Montag, Dienstag, Donnerstag<br />
und Freitag: 14.30–19.00 Uhr sowie<br />
Samstag: 9.30–13.00 Uhr<br />
55<br />
TSG RHEDA<br />
HANDBALLABTEILUNG<br />
Neue Trikots<br />
für zusätzliche<br />
E-Jugendmannschaft<br />
Die E-Jugend der TSG Rheda<br />
Handballabteilung, tritt in dieser<br />
Saison <strong>2019</strong>/2020 mit zwei Teams<br />
an, daher wurde es dringend notwendig,<br />
Trikots zu besorgen. Die<br />
Allianz Henrik Kraska hat sich<br />
bereit erklärt, zusammen mit<br />
dem Hauptverein der TSG Rheda<br />
die Kosten für die neuen Trikots<br />
für die E-Jugendlichen zu übernehmen.<br />
Auf dem Bild sieht man die Kids<br />
der TSG mit dem Sponsor Henrik<br />
Kraska von der Allianz Kras-<br />
Die E-Jugend-Handball-Mannschaft der TSG Rheda freut sich über die gesponserten Trikots.<br />
ka und auch die Trainer der E-<br />
Jugend, Klaus Holste, und Marc<br />
und Alexander Vormweg. Vielen<br />
Dank sagt die Handballabteilung<br />
an Allianz Kraska und den TSG<br />
Hauptverein.<br />
Die neue Saison ist gerade gestartet<br />
und die TSG Rheda startet<br />
diese Saison mit 6 Mannschaften<br />
in die Sasion.<br />
Wer Lust und Zeit hat am Handballsport<br />
schaut einfach mal unter<br />
der TSG Rheda Homepage:<br />
www.tsg-rheda.de
56 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
anzeigen<br />
Media nun seine Produktrange<br />
um die führenden Premiummarken<br />
Metz, Panasonic, LG, Revox,<br />
Yamaha und T+A, um nur einige<br />
zu nennen, weiter aus. Peter Linnemann,<br />
Inhaber von Brökelmann<br />
Media, blickt voller Dankbarkeit<br />
zurück und mit gesundem Optimismus<br />
nach vorne: »Es ist etwas<br />
Besonderes, den Status einer<br />
LOEWE Galerie zu tragen. <strong>Das</strong><br />
verdeutlicht unseren Anspruch an<br />
Spitzenqualität, Technik, Design<br />
und Service. Diesen führen wir<br />
selbstverständlich mit starken<br />
Marken, Lösungen und Partnern<br />
weiter fort«.<br />
Brökelmann Media – ein starkes Team: Ralf Demmin, Lennart Thome, Reinhild Linnemann, Peter Linnemann und Sebastian Linnemann<br />
BRÖKELMANN MEDIA<br />
Mit starken Marken, starken Lösungen und als<br />
starker Partner in die Zukunft<br />
(CL) Doch werfen wir erstmal einen<br />
Blick in die Vergangenheit<br />
und stellen uns der Frage: Was<br />
haben Satisfaction, Imagine und<br />
Billie Jean gemeinsam? Stimmt,<br />
es sind wunderbare Evergreens,<br />
die Jung und Alt, gestern und<br />
morgen miteinander verbinden.<br />
Es versteckt sich aber auch noch<br />
eine weitere Gemeinsamkeit hinter<br />
diesen großartigen Songs. Alle<br />
drei wurden mit Bandmaschinen<br />
aus dem Hause Studer / Revox,<br />
dem legendärem Schweizer HIFI-<br />
Pionier abgemischt. Seit 70 Jahren<br />
zu finden in allen großen Tonstudios<br />
– von London bis New York…<br />
und auch in Rheda-Wiedenbrück!<br />
Zwar nicht in einem Tonstudio,<br />
sondern bei Brökelmann Media,<br />
dem Fachgeschäft für TV-Geräte,<br />
Audiosysteme, Netzwerke, Satellitentechnik<br />
und Alarmsysteme.<br />
Passend zur Aktion Nachtlichter<br />
am 27.9.19 rückt Brökelmann<br />
Media alte und neue technische<br />
Sternchen der Musik- und Fernsehgeschichte<br />
nebeneinander ins<br />
rechte Licht und präsentiert eine<br />
Sonderausstellung mit dem Thema<br />
»Eine Zeitreise durch die Welt<br />
der Unterhaltungselektronik«, unterstützt<br />
durch Exponate des Radiomuseums<br />
Verstärkeramt. Sehr<br />
treffend, denn das Motto »alt und<br />
neu, gestern und morgen« begleitet<br />
Brökelmann Media durch<br />
das Jahr <strong>2019</strong>. Nachdem LOEWE,<br />
das einstige Flagschiff des Fachgeschäfts<br />
am Klingelbrink, im<br />
Frühjahr seine Insolvenz bekannt<br />
gegeben hat, baut Brökelmann<br />
Brökelmann Medientechnik ·<br />
Klingelbrink 18 · Rheda-Wiedenbrück<br />
· Tel. 05242 / 90440 ·<br />
www.broekelmann-media.de<br />
Öffnungszeiten: Mo.–Fr. 9.00–<br />
12.30 Uhr und 14.30–18.30 Uhr ·<br />
Sa. 10.00–14.00 Uhr<br />
Partner der CITYBONUSCARD<br />
Revox A700 – Mit diesem Aufnahmegerät<br />
wurde Musikgeschichte geschrieben<br />
Wiedenbrück-Kalender 2020<br />
jetzt erhältlich bei Güth<br />
In und um Wiedenbrück gibt es<br />
immer wieder viel Schönes zu sehen<br />
und zu entdecken: Alexandra<br />
Ströker hat diese besonderen<br />
Bilder auch für das kommende<br />
Jahr 2020 eingefangen und verbreitet<br />
mit diesen Lichtspielen,<br />
Farben und Perspektiven eine<br />
träumerische Stimmung. Jeder<br />
Monat bietet neue Bilder und Detailaufnahmen<br />
mit ganz eigener<br />
Atmosphäre, so dass scheinbar<br />
Altbekanntes neu entdeckt werden<br />
kann.<br />
Erhältlich in der Buchhandlung<br />
Güth, 20 €.
anzeigen<br />
57<br />
AUTOHAUS FORD LÜCKENOTTO<br />
Ausbildung wird groß geschrieben<br />
Beim Ford-Händler A. Lückenotto<br />
GmbH haben vier junge<br />
Menschen ihre Ausbildung begonnen.<br />
Geschäftsführer Hans<br />
Carree übernimmt als Arbeitgeber<br />
gerne die damit verbundene<br />
gesellschaftliche Verantwortung<br />
– bedeutet dies doch gleichzeitig<br />
eine Investition in die Zukunft<br />
des Autohauses. Insgesamt beschäftigt<br />
das Unternehmen zurzeit<br />
47 Mitarbeiter/innen, darunter<br />
12 Auszubildende in den<br />
Berufen Kfz-Mechatroniker und<br />
Kaufmann/-frau im Groß- und<br />
Außenhandel. Vier davon treten<br />
im Januar ihre Abschlussprüfungen<br />
an.<br />
(V.l.) Werkstattleiter Christian Berner, die Kfz-Mechatroniker-Azubis Can Ergi, Philip<br />
Lemke und Oskar Brzeczek, Geschäftsführer Hans Carree und die Auszubildende zur<br />
Kauffrau im Groß- und Außenhandel Darlin Breitländer.<br />
SCHAUTAGE BEI P.<br />
STÜKERJÜRGEN AM<br />
5. + 6. OKTOBER<br />
»Ökoquente«<br />
Heizsysteme<br />
und Bäder<br />
mit Herz<br />
<strong>Das</strong> Team der p. stükerjürgen<br />
gmbh lädt herzlich zu den<br />
Schautagen im Studio für Bad<br />
& Heizung am Basterweg 10 in<br />
Rietberg-Varensell ein. Hier erfährt<br />
der interessierte Besucher<br />
am Samstag, 5. und Sonntag, 6.<br />
<strong>Oktober</strong> (o.B. o.V.) jeweils von<br />
11 bis 17 Uhr alles über aktuelle<br />
Trends im Bad und ökologischkonsequente<br />
Heizsysteme.<br />
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kerjürgen gmbh Ihr Wunschbad.<br />
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ab der Planungsphase, denn die<br />
Fachleute organisieren das Komplettbad<br />
mit allen an der Badsanierung<br />
beteiligten Gewerken.<br />
Eine neue, ökologische Heiztechnik<br />
verringert den CO2-Ausstoß<br />
und spart Energiekosten. Kombiniert<br />
mit einer Solar-Thermie-<br />
Anlage lassen sich neben Ressourcen<br />
zusätzlich erhebliche<br />
Heizkosten einsparen; denn die<br />
Sonne schreibt keine Rechnung.<br />
Pellets- oder Wärmepumpenanlagen<br />
bieten Unabhängigkeit von<br />
fossilen Brennstoffen und tragen<br />
zur Klimaverbesserung bei. Denn<br />
welche Welt wollen wir unseren<br />
Kindern hinterlassen? Sparsame<br />
Heizungsanlagen werden mit<br />
lukrativen Fördermitteln unterstützt.<br />
Nutzen Sie die Schautage<br />
und informieren Sie sich unverbindlich<br />
bei den anwesenden<br />
Fachberatern. <strong>Das</strong> Team der p.<br />
stükerjürgen gmbh freut sich auf<br />
Ihren Besuch.<br />
Willkommen im Studio für Bad &<br />
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Rietberg-Varensell, Basterweg 10<br />
Fon: 0 52 44 – 93 21 90<br />
Mo-Fr: 9 – 12.30 h u. 14 – 18 h<br />
Sa: nach Vereinbarung<br />
Foto: Bemm
58 KLEINANZEIGEN<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Die CDU startet eine Initiative gegen die Stein-Tristess in den Vorgärten.<br />
STEINWÜSTEN UND GRÜNE TRISTESSE<br />
Insekten verhungern<br />
Ein populäres Thema: Im Sommer<br />
sind die Bienen- und Hummelvölker<br />
groß. Ihre Vermehrung hat<br />
begonnen. Aber ihnen fehlt die<br />
Nahrung!<br />
Denn wie sieht es aus in Stadt<br />
und Land? In den Wohnquartieren<br />
breiten sich die Steinwüsten in<br />
den Vorgärten aus. In den Gärten<br />
sprießt vielfach geschorener Rasen<br />
pur.<br />
Auf den Äckern wogen Mais-<br />
»Wälder« soweit das Auge reicht.<br />
Die Wiesen werden vor der Blüte<br />
für die Heuernte abgemäht. Für<br />
viele Insekten bedeutet dies eine<br />
Hungerkatastrophe!<br />
Vielfalt in Gärten und<br />
auf Äckern<br />
Tatsächlich aber können Vorgärten,<br />
Gärten, Äcker und Wiesen Rettungsinseln<br />
für die Insekten sein:<br />
Es braucht nur etwas zu blühen.<br />
Doch während in der Landwirtschaft<br />
allgemein sichtbar die Bauern<br />
zunehmend allerorten Blühstreifen<br />
anlegen, setzen die Städter<br />
weiterhin auf pflegeleichte und<br />
wasserundurchlässige Steinwüsten<br />
vor dem Haus. Die Stein-Tristesse<br />
heizt sich zudem stärker auf, speichert<br />
Wärme und strahlt diese<br />
wieder ab. Pure Rasenflächen sind<br />
keine Alternative. Sie verfügen<br />
nicht über das erforderliche Blütenangebot.<br />
Wie können Sie helfen?<br />
»Säen Sie entlang ihres Gartenzauns,<br />
vor ihrem Haus oder entlang<br />
einer Hecke einen Streifen<br />
mit Wildblumen. Es entsteht ein<br />
farbenprächtiger Blühstreifen, der<br />
zahlreichen Insekten als Lebensraum<br />
und Nahrungsgrundlage<br />
dient«, empfiehlt beispielsweise<br />
der Naturschutzbund.<br />
Vortrag<br />
Über den idealen Vorgarten berät<br />
Philippe Dahlmann, Gartenberater<br />
vom Verband Wohneigentum, am<br />
20. Februar 2020, 18.00 Uhr, im<br />
Pfarrheim St. Johannes, Nonenstraße.<br />
Da die Teilnehmerzahl der kostenlosen<br />
Veranstaltung begrenzt<br />
ist, bittet der Vorsitzende Siedlerbundes,<br />
Roland Dust um eine rasche<br />
Anmeldung, Ruf: 05242-42614.<br />
Verbot von Steingärten<br />
Viele Städte, beispielsweise Oberhausen<br />
und Darmstadt, haben das<br />
Problem schon längst erkannt.<br />
Teilweise reagieren sie mit Verboten.<br />
Die CDU-Fraktion greift dieses<br />
Thema für Rheda-Wiedenbrück auf.<br />
»Dabei ist ein ausdrückliches Verbot<br />
eigentlich nur eine Bekräftigung<br />
bereits bestehender Regelungen,<br />
wenn man sich den § 8 BauO NRW<br />
ansieht. Danach ist es gar nicht<br />
zulässig, diese Gärten anzulegen,<br />
denn die Bauordnung sagt, dass<br />
die Geländeflächen, die nicht bebaut<br />
sind, wasseraufnahmefähig<br />
herzustellen sind und dass sie zu<br />
begrünen und zu bepflanzen sind«,<br />
schreibt die CDU-Fraktion.<br />
Sie bittet die Stadtverwaltung u.<br />
a. zu prüfen, welche rechtlichen<br />
Möglichkeiten die Stadt hat, Steinvorgärten<br />
und Steingärten zu verhindern,<br />
z. B. durch zusätzliche<br />
Aufnahme eines Verbotes im Bebauungsplan<br />
für Neubaugebiete<br />
und inwieweit die Bauordnung<br />
anzuwenden ist und damit alle<br />
Eigentümer informiert werden<br />
müssen, die Anlage von Steingärten<br />
zu unterlassen sowie welche<br />
Möglichkeiten der Sanktionierung<br />
die Stadt hat, falls das Verbot nicht<br />
umgesetzt wird.<br />
Im Bau-, Stadtentwicklungs-, Umwelt-<br />
und Verkehrsausschuss fand<br />
die CDU-Initiative eine breite Unterstützung.<br />
Der Bündnisgrüne<br />
Peter Rentrup freute sich, dass es<br />
gut zu wissen sei, dass im Rheda-<br />
Wiedenbrücker Rathaus nunmehr<br />
nicht mehr nur eine Verbotspartei<br />
vertreten sei. Dirk Kursim (SPD)<br />
konnte sich den Plagiats-Vorwurf<br />
nicht verkneifen. Der CDU-Antrag<br />
erinnere ihn stark an eine ähnliche<br />
Initiative aus der Bürgerschaft.<br />
Raimund Kemper<br />
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TERMINE<br />
61<br />
SEPTEMBER<br />
MI 25<br />
9.00 Licht(e) Welten<br />
Die Varenseller Künstlerin Melanie<br />
Vollmer zeigt Bilder und Fotografien<br />
bis 28. Okt. im Bistro-Café Anker Villa.<br />
Zeiten: Mo, Mi 9–18 Uhr | Do, Fr 9–21<br />
Uhr | Sa, So und Feiertag: 9.30–18 Uhr.<br />
15.00 Urlaub 70–90<br />
Ausstellung mit Urlaubsfotos aus der<br />
Rheda-Wiedenbrücker Bevölkerung,<br />
die vor der digitalen Zeit und dem<br />
Aufkommen der sozialen Netzwerke<br />
entstanden. Bis 20. <strong>Oktober</strong>. Zeiten:<br />
Mo–Do, 15–17 Uhr | So 14–17 Uhr.<br />
DO 26<br />
15.00–18.00 Kindertreff:<br />
Kegelmeister oder Pumpenkönig?<br />
Kegeln mit dem Jugendhaus St. Aegidius.<br />
Anmeldung: Tel. 05242/903713<br />
(Teilnehmer-Limit). Kosten: keine –<br />
Spenden sind sehr willkommen.<br />
19.30 Die Dt. Gesellschaft zur Rettung<br />
Schiffbrüchiger stellt sich vor<br />
Mit einem musikalischen Beitrag der<br />
Emsmöwen im Luise-Hensel-Saal im<br />
im Stadthaus. Eintritt: frei.<br />
20.00 Die Großen Sieben:<br />
Der Tatortreiniger<br />
»Schotty« entfernt, was keiner sehen<br />
will und begegnet Fremden im Ausnahmezustand...<br />
Aufführung nach<br />
der NDR-Kult-Serie mit dem Westf.<br />
Landestheater im Ratsgymnasium.<br />
Restkarten: AK 20 € p.P. Infos: Flora<br />
Westfalica, Tel. 05242-9301-0.<br />
FR 27<br />
18.00–23.00 Nachtlichter<br />
Einkaufspaß in Wiedenbrück.<br />
18.30 Martina Bergmann:<br />
»Mein Leben mit Martha«<br />
Martina Bergmann hat einen autobiografischen<br />
Roman über ihr Zusammenleben<br />
mit Martha geschrieben, die<br />
dement ist. Die beiden haben sich über<br />
Marthas Lebensgefährten kennengelernt.<br />
Nach seinem Tod zog sie zu<br />
Martha. Die Autorin schreibt über die<br />
Missgunst derer, die sie als Erbschleicherin<br />
sehen, Erfahrungen mit Behörden<br />
und schwierige, aber auch schöne<br />
Erlebnisse. Lesung in der Stadtbibliothek<br />
Rheda, mitveranstaltet vom Heimatverein<br />
Rheda. Eintritt: frei.<br />
SA 28<br />
10.00–17.00 Arbeitsplatz-Messe<br />
im A2 Forum. Auch: 29. Sept. Eintritt:<br />
frei. Infos: www.arbeitsplatz-messe.de<br />
10.00–12.00 E-Bike-Training<br />
für Anfänger<br />
in Kooperation mit der Verkehrswacht<br />
GT auf dem Schulhof des Ratsgymnasiums.<br />
Ohne Gebühr. Infos: vhs-re.de<br />
10.00–22.00 Perry Rhodan-Con /<br />
Lesung aus Band 3000 »Mythos Erde«<br />
Fans und Freunde der größten Science-Fiction-Serie<br />
der Welt machen<br />
das Kulturgut Haus Nottbeck für zwei<br />
Tage zum Zentrum des Rhodan-Universums<br />
(So 29. Sept. 10–14 Uhr). Heidrun<br />
Scheer, die Witwe des Autors K.<br />
H. Scheer, wird aus den Anfängen der<br />
Serie erzählen. Renier Baaken liest Sa<br />
28. Sept. 20 Uhr aus dem Band 3000<br />
»Mythos Erde«. Viele Prominente und<br />
bekannte Fans aus dem Perryversum<br />
füllen das umfangreiche Programm<br />
mit Inhalt. Tageskarte SA: VVK 12 € / 11<br />
€ – TK 15 € / 14 € | Tageskarte SO: VVK<br />
8 € / 7 € – TK: 10 € / 9 € | Dauerkarte SA<br />
& SO: VVK 18 € / 14 € – TK 22 € / 20 €.<br />
Lesungs-Karten für alle Nichtteilnehmer<br />
des Cons: VVK 10 € / 8 € | AK 12 €<br />
/ 10 €. Tickets und Anmeldung: www.<br />
gut-con-<strong>2019</strong>.terranischer-club-eden.<br />
com | Infos: www.kulturgut- nottbeck.<br />
de, Tel. 02529/945590.<br />
SO 29<br />
8.10 Von Bad Fredeburg nach<br />
Wenholthausen<br />
wandert der SGV, Abt. Gütersloh, auf<br />
dem Sauerland Höhenflug. Gäste sind<br />
herzlich willkommen. Bushalt: Getränkemarkt,<br />
Bielefelder Str. 139. Anmeldung<br />
und Info: Monika und Friedhelm<br />
Molitor, Tel. 0175/2198392.<br />
11.00 Zukunft braucht Herkunft – 1<br />
150 Jahre Pfarrei St. Clemens<br />
Beim Pfarrfest des pastoralen Raums<br />
Rheda-Herzebrock-Clarholz gibt es<br />
den ganzen Tag über Unterhaltung<br />
für Jung und Alt. Essen und Trinken<br />
in vielen Varianten wird für kleines<br />
Geld angeboten. Parallel dazu findet<br />
der traditionelle Gemeindeflohmarkt<br />
statt. Eintritt: frei. Ort: Wilhelmstr.<br />
19. Parkmöglichkeiten vorhanden.<br />
14.00–18.00 Back to the 80s<br />
Erleben Sie ein Jahrzehnt in der Sonderausstellung<br />
im Radio- u. Telefonmuseum,<br />
Eusterbrockstr. 44. Geöffnet:<br />
Sa und So 14–18 Uhr. Bis 10. Feb.<br />
14.00 Führungen im Schloss Rheda<br />
(Roman. Schlosskapelle und histor.<br />
Räume im Barocktrakt). Dauer: ca. 1<br />
Std. Treff: Schlossmühle 7 (ohne Anmeldung).<br />
Kosten: 12 € / ermäßigt 6 €.<br />
Auch: So 6., 13., 20. und 27. <strong>Oktober</strong>.<br />
15.30 Fidolino – Kombiniere,<br />
eine Haydn-Arbeit<br />
Geigenvirtuosin Zupfine Streicherzart<br />
hat einen Ton verloren. Ihre Geige<br />
schweigt ausgerechnet bei ihrem<br />
Lieblingsstück »Alles schweiget« von<br />
Joseph Haydn. Meisterdetektivin<br />
Schnüffelhorch macht sich auf die Suche.<br />
Ein Konzert für kleine und große<br />
Spurensucher im Stadthaus Wiedenbrück<br />
(Ltg, Konzepz, Moderation: Claudia<br />
Runde). Eintritt: TK 1 Erw. und 1<br />
Kind: 15 € | weiteres Kind: 5 € | weiterer<br />
Erw. 9 €. Karten und Abos auch bei der<br />
Flora Westfalica, Tel. 05242-9301-0.<br />
17.30 Evensong<br />
Musikalisches Abendlob mit dem Ensemble<br />
Cantemus in St. Aegidius.<br />
19.00 Kinobus<br />
Der JKR zeigt an der Spielerei den Film<br />
The Social Network. Eintritt: frei.<br />
MO 30<br />
14.00–16.00 Schlichter statt Richter<br />
Termine der Schiedsleute Geurten und<br />
Kappelhoff: 30. Sept. u. 7. Okt. (K), 14.<br />
Okt. (G). Ort: Rathaus Rheda, Raum 156.<br />
Termin anfrage: Tel. 05242/963302.<br />
OKTOBER<br />
DI 1<br />
17.30 Flotte Feierabendrunde<br />
Radtour mit dem ADFC Gütersloh<br />
1<br />
Die St.-Clemens-Gemeinde feiert 150-jähriges Bestehen.<br />
2<br />
Friedemann Wuttke<br />
über 30 km (ca. 20 km/h). Kosten:<br />
Nichtmitgl. 2 €. Tourleitung: Dieter<br />
Hansch, d.hansch@adfc-guetersloh.<br />
de, Tel. 0171/7820925. Start: Reethus.<br />
Weiterer Termin: 8. <strong>Oktober</strong>.<br />
18.00 Populismus aus der Mitte der<br />
Gesellschaft. Wie kann man kontern?<br />
Dr. Klaus-Peter Hufer hat ein Argumentationstraining<br />
gegen Stammtischparolen<br />
entwickelt und referiert<br />
im Haus der Kreativität. Eintritt: frei.<br />
Infos: vhs-re.de<br />
DO 3<br />
15.00 Herbstkirmes Wiedenbrück<br />
Bis 7. <strong>Oktober</strong>. So 13–18 Uhr Geschäfte<br />
verkaufsoffen. Mo Krammarkt 8–15<br />
Uhr auf der Langen Straße. Infos vorn.<br />
SA 5<br />
11.00 Eine kleine Marktmusik<br />
mit Angelika Riegel in der Stadtkirche.<br />
Eintritt: frei.<br />
18.00 Internat. Rhedaer Orgeltage<br />
Orgelkonzert mit dem Kirchenchor<br />
in der St.-Clemens-Kirche Rheda.<br />
(Ltg. Harald Gokus). Weitere Termine:<br />
6. Okt, 18.30 Uhr: Eröffnungskonzert<br />
mit: Johnny Singers, Projektchor<br />
Cantiamo (Ltg. Ulrike Nowak-Heil),<br />
Kinderchor, Jugendchor, Choralschola<br />
und Kirchenchor St. Clemens (Ltg. Harald<br />
Gokus) | 8. Okt, 11 Uhr: Konzert für<br />
Kinder und Erwachsene mit Burkhard<br />
Schlüter (Sprecher) und Harald Gokus<br />
(Orgel) | 11. Okt, 18.30 Uhr: Konzert<br />
»Film und Orgelimprovisation« mit<br />
Paolo Oreni (Paris, Orgel) | 12. Okt, 18<br />
Uhr: Orgelkonzert zur Vorabendmesse<br />
| 13. Okt, 18.30 Uhr: Abschlusskonzert<br />
mit Sara Musumeci (Catania, Orgel).<br />
Eintritt: jeweils frei – Türkollekte.<br />
SO 6<br />
11.00–16.00 Mädchen Klamotte –<br />
Der Mädelsflohmarkt<br />
im A 2 Forum. Eintritt: ab 12 J. 3,50 € |<br />
www.maedchenklamotte.de<br />
11.00 Öffentliche Führung<br />
durch Wiedenbrück. Ohne Anmeldung.<br />
Start: Adenauerplatz. Kosten: 3 €.<br />
14.30 Erntedankfest in Clarholz<br />
mit großem Festumzug sowie festlich<br />
geschmückter Pfarrkirche. Konzert<br />
nach dem Umzug bei Kaffee und<br />
Kuchen im Festzelt. Parkpl. kostenlos.<br />
Infos: www.erntedank-clarholz.de<br />
19.00 Thommy am Klavier –<br />
Empire State of Mind<br />
Musik von Bach bis Billy Joel, interpretiert<br />
von Thomas Großekathöfer<br />
in der Kreuzkirche. Eintritt: frei.<br />
DI 8<br />
2<br />
20.00 musica da camera: Mandelring<br />
Quartett & Friedemann Wuttke<br />
In der Orangerie spielen Sebastian<br />
Schmidt (Violine), Nanette Schmidt<br />
(Violine), Andreas Willwohl (Viola),<br />
Bernhard Schmidt (Violoncello) und<br />
Friedemann Wuttke (Gitarre) u.a. Werke<br />
von Astor Piazzolla und Luigi Boccherini.<br />
Eintritt: 8er-Abo: 139 €, 6er-<br />
Abo: 109 €, 4er-Abo: 79 €, Einzelkarte:<br />
22 €, Kinder/Jugendliche: 11 €. Karten<br />
im VVK bei der Flora Westfalica, Rathausplatz<br />
8-10, Tel. 05242-9301-0.
62 TERMINE<br />
<strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
3<br />
Viele Künstler/innen laden wieder zum Tag des offenen Ateliers ein. Foto: ???<br />
MI 9<br />
15.00–16.30 Zeit für die Seele<br />
Geschichten, Gedichte, Lieder und<br />
Musik zum Thema Traditionen im Seniorenpark<br />
»Carpe diem«. Mit Kaffeetrinken.<br />
Für Senioren und Interessierte.<br />
Gestaltung: Pfarrer Rainer Moritz.<br />
19.00–20.30 Die entspannende<br />
Wirkung der Musik<br />
Erläuterungen und Beispiele von Musiktherapeutin<br />
Sita Pollmeier im Haus<br />
der Kreativität. Eintritt: AK 3 €. Infos:<br />
vhs-re.de<br />
19.30–22.00 »Zeit für Klartext« –<br />
Poetry Slam<br />
Die VHS Reckenberg-Ems lädt zusammen<br />
mit dem Reckenberg-Berufskolleg<br />
in den Luise-Hensel-Saal im Stadthaus.<br />
Ermöglicht durch die Volksbank<br />
Bielefeld-Gütersloh. Eintritt: frei.<br />
DO 10<br />
13.30 Seniorenwanderung<br />
im Raum Raum Füchtorf / Schloss<br />
Harkotten mit dem SGV, Abt. Gütersloh.<br />
Gäste sind herzlich willkommen.<br />
Treff für Fahrgemeinschaften:<br />
Marktplatz Gütersloh. Info: Elisabeth<br />
und Berno Keuper, Tel. 0170/2807984.<br />
15.00–18.00 Kindertreff: Fenster<br />
Bemalen mit bunter Fingermalfarbe<br />
im Jugendhaus St. Aegidius. Anmeldung:<br />
Tel. 05242/903713 (Teilnehmer-<br />
Limit). Kosten: keine – Spenden sind<br />
sehr willkommen.<br />
18.00–20.00 1939 – Westfalenfahrt<br />
und Beginn des 2. Weltkrieges<br />
Ca. 700 »Altgardisten« steuerten auch<br />
Rheda-Wiedenbrück an. Im Archiv des<br />
Heimatvereins Wiedenbrück-Reckenberg<br />
wurde dazu Bild- und Filmmaterial<br />
entdeckt. Informationen von Dr.<br />
Wilhelm Sprang im Luise-Hensel-Saal.<br />
Eintritt: frei. Infos: vhs-re.de<br />
FR 11<br />
17.00 Demokratiefest /<br />
Demokratiekonferenz<br />
Aktiv gegen Rechtsextremismus,<br />
Gewalt und Menschenfeindlichkeit.<br />
Veranstaltung des Jugendforums der<br />
Demokratiepartnerschaft Rheda-Wiedenbrück<br />
im Reethus mit Vorträgen<br />
und Diskussionen für alle Interessierten.<br />
Ohne Gebühr. Infos: vhs-re.de<br />
SA 12<br />
10.00–17.00 Schweige und singe<br />
Tag der Meditation im Gemeindehaus<br />
Rheda (Ltg. Rainer Moritz). Mittagessen:<br />
Jeder bringt etwas mit, das mit<br />
den anderen geteilt werden kann.<br />
Für Getränke ist gesorgt. Kosten:<br />
25 €. Anmeldung: bis 2. Okt. (max.<br />
18 Tln.) unter 05242/983910 bzw.<br />
gemeindebuero@angekreuzt.de<br />
14.00–17.00 Repair Café<br />
im Foyer der Oster rath-Realschule.<br />
Spende nach eigenem Ermessen.<br />
19.30–21.30 Konzert: Julia Biel<br />
Die britische Multiinstrumentalistin<br />
ist eine der interessantesten Sängerinnen<br />
des int. Jazz. Mit ihrer elektrisierenden<br />
Stimme räumt sie seit 2005<br />
weltweit Preise ab. Ihre Musik transportiert<br />
Gefühle von Sehnsucht, Sinnlichkeit,<br />
Ausgelassenheit oder aber<br />
Wut und erzeugt eine lange nachhaltende<br />
Spannung. Einlass: 19 Uhr.<br />
Ihr Konzert ist Teil des Münsterland<br />
Festivals part 10. Karten im Kulturgut<br />
Haus Nottbeck. VVK: 18 € / 16 € |<br />
AK: 20 € / 18 €. Infos: www.kulturgutnottbeck.de,<br />
Tel. 02529/945590.<br />
20.00 Nightwash on Tour<br />
Mit David Werker (der typische Morgen-,<br />
Mittag- und Abendmuffel), Ben<br />
Schmid (der Jean-Claude van Damme<br />
unter den Comedians), FALK (der<br />
prämierte Liedermacher und Lyriker,<br />
Kabarettist und Songwriter), Sertac<br />
Mutlu (der in in versch. Figuren<br />
schlüpft) sowie Juri von Stavenhagen<br />
(bissig, roh, aber immer ehrlich)<br />
im Reethus. Restkarten: ab 23 €, ggf.<br />
zzgl. Gebühren im VVK u.a. bei der<br />
Flora Westfalica, Rathausplatz 8-10,<br />
Tel. 05242-9301-0.<br />
SO 13<br />
10.30 Hochamt<br />
Mit der der Choralschola u. Gregorianischen<br />
Gesängen in St. Aegidius.<br />
3<br />
11.00–18.00 Tag des offenen Ateliers<br />
14 Künstler/innen bieten Interessierten<br />
wieder die Möglichkeit Einblicke<br />
zu gewinnen, sich auszutauschen<br />
und Werke zu erwerben. Ostenbergstraße<br />
80: Karl-Heinz Essig – Malerei<br />
| Rentruper Straße 4: Petra Rentrup<br />
– Holzbildhauerei | Hauptstraße 33:<br />
Helga Kirchberg – fantastische Tonplastiken<br />
und Skulpturen | Hauptstraße<br />
24: Jutta Koch – beseelte und
63<br />
tanzende Menschen | Birgit Frieda<br />
Amhoff – Portraits | Willi Repke – farbige<br />
Glasobjekte | Petra Wagener – Arbeiten<br />
auf Leinwand / Holz zwischen<br />
Abstraktion und fast Erkennbarem<br />
| Marianne Zimmer – »Räume und<br />
Wege« und »Tanz mal drüber nach!«<br />
| Marion Arens (Gastkünstlerin aus<br />
Bielefeld) – phantasievolle Malerei |<br />
Osnabrücker Ring 60: Jürgen Türksch<br />
– fantasievolle bzw. realitätsnahe<br />
Kunstwerke | Lange Straße 31: Ottilie<br />
Dreier – künstlerische Werke |Georgstraße<br />
7: Editha Martini – bunte Welt<br />
der Träume und Phantasie | Burgweg<br />
96: Michael Bachus – Landschaftsmalerei<br />
und mediterrane Motive | Eichenstraße<br />
28, Langenberg: Bernd<br />
Bergkemper – abstrakte Tierplastiken.<br />
MO 14<br />
15.00–18.00 Crash-Kurs: Easy Learning<br />
Nervosität, Prüfungs- und Versagensangst,<br />
Konzentrationsschwäche<br />
oder totaler Blackout in der Prüfung?<br />
Gerhild Schnittker vermittelt Schüler/innen<br />
ab 10 J. Methoden, die das<br />
Lernen leichter machen. Kurs bis Mi<br />
16. Okt. im Atelier 1921, Breite Straße<br />
26. Kosten: 45 €. Verpflegung bitte<br />
mitbringen. Anmeldung (Teilnehmer-Limit):<br />
Corinna Kühn (vkm), Tel.<br />
05244/40576471 bzw. corinna.kuehn<br />
@vkmgt.de<br />
FR 18<br />
14.00–19.00 Große Vogelausstellung<br />
auf 850 m² mit vielen großen Freiflugvolieren,<br />
ca. 300 Vögeln, großer<br />
Tombola an allen Tagen, kleiner Vogelbörse,<br />
großer Cafeteria, Grillwagen<br />
und Hüpfburg im Bauhof, Hauptstr.<br />
152. Auch am 19. Okt. 10 bis 18 Uhr und<br />
20. Okt. 9 bis 17 Uhr. Veranstalter: Vogelschutz<br />
u. Liebhaberverein 1961.<br />
20.00 KleinKunst-SixPack: 4<br />
Reis against the Spülmachine<br />
<strong>Das</strong> Musik-Comedy-Duo (Onkel Hanke<br />
und Philipp Kasburg), das 2018 den<br />
NDR Comedy Contest gewonnen hat,<br />
kommt mit »Die fitteste Band der<br />
Welt« ins Reethus und startet ohne<br />
Aufwärmphase einen Lachmarathon<br />
aus Liedparodien. Karten: VVK 22 €<br />
p.P. bei der Flora Westfalica, Rathausplatz<br />
8–10, Tel. 05242/9301-0.<br />
SO 20<br />
9.00–15.00 Volksflohmarkt<br />
in Batenhorst (Hubertushalle). Info:<br />
www.volksflohmarkt.de<br />
11.00 Ingo Börchers<br />
»Ferien auf Sagrotan«<br />
Ingo Börchers ist bekennender Hypochonder.<br />
Denn Pilze und Bakterien,<br />
Viren und Parasiten, Sporen und<br />
Schmarotzer lauern überall… Kabarett<br />
im Sudhaus der Hohenfelder Brauerei,<br />
Wiedenbrücker Str. 155, Langenberg,<br />
veranstaltet von vitART. Eintritt: 18 €.<br />
VVK Buchhandl. Rulf und LesART.<br />
15.00–18.00 Tanztee im Reethus<br />
Die Flora Westfalica lädt zu Live-Musik,<br />
Kaffee und Kuchen. Eintritt: 3 €<br />
MO 21<br />
19.00 Konzert zum 35. Weihetag der<br />
Fischer & Krämer-Orgel<br />
Mit Harald Gokus in St. Clemens.<br />
4<br />
reis against the spülmachine<br />
DO 24<br />
20.00 Die Großen Sieben:<br />
Die Mausefalle<br />
Noch am Eröffnungstag ermittelt ein<br />
Sergeant in der gerade geerbten abgelegenen<br />
Pension nach einem Mörder...<br />
Stück von Agatha Christie mit dem<br />
Berliner Kriminal Theater im Ratsgymnasium.<br />
Restkarten: AK 20 € p.P. Infos:<br />
Flora Westfalica, Tel. 05242-9301-0.<br />
SA 26<br />
13.00–18.00 Kreativ-Markt<br />
Heimische Hobbykünstler stellen sich<br />
mit ihren Arbeiten vor. Modeschmuck,<br />
Filzdeko, Lichterketten, Puppenkleidung,<br />
Karten u. Taschen können erworben<br />
werden. Auch So 27. Okt. 11–18<br />
Uhr. Eintritt: frei!<br />
Foto: Jan-Lucas Huesing<br />
13.00–19.00 Rassekaninchen-<br />
Ausstellung<br />
Mit ca. 250 Kaninchen, selbst gemachtem<br />
Kuchen und Waffeln, Kaffee,<br />
Getränken u. einer großen Tombola<br />
im städtischen Bauhof an der<br />
Hauptstr. Auch So 27. Okt. 10–17 Uhr.<br />
17.00 UniJAZZity –<br />
JugendJazzOrchester Westfalen<br />
Lassen Sie sich mitreßen vom Gewinner<br />
des WDR Jazzpreises 2016 mit einem<br />
Repertoire zw. Swing, modernem<br />
Jazz, Latin und Pop! Auf dem Kulturgut<br />
feiert das neue Programm des Ensembles<br />
mit Jugendl. zw. 11 u. 17 J. (Ltg.<br />
Christian Kappe) Premiere. Eintritt:<br />
TK: 8 € / 6 €. Infos: www.kulturgutnottbeck.de,<br />
Tel. 02529/945590.<br />
Ein anderes Wort<br />
Caritas!<br />
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Caritas-Sozialstation Rheda | Ringstraße 1c | 33378 Rheda-Wd. | Tel.: 05242/4049376 | cs.rheda@caritas-guetersloh.de<br />
Caritas-Sozialstation Wiedenbrück | St.-Vinzenz-Straße 1 | 33378 Rheda-Wd. | Tel.: 05242/591555 | cs.wiedenbrueck@caritas-guetersloh.de
Mit uns<br />
64 <strong>Das</strong> <strong>Stadtgespräch</strong><br />
Nachhaltig<br />
wohnen<br />
Kräuselvelours-Teppichboden<br />
hinter der diskreten Oberfläche verbirgt dieser Boden<br />
einen soliden und starken Charakter, wenn schlichte<br />
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Sedna ® Teppichboden ist weich, luxuriös und nachhaltig. Er ist mit ECONYL ® gefertigt, ein regeneriertes Nylongarn aus recyceltem Abfall, darunter alte<br />
Teppiche und weggeworfene Fischernetze, die vom Meeresboden aufgesammelt wurden. Sedna ® unterstützt also die Rettung Tausender wunderbarer<br />
Meeresbewohner wie Seeschildkröten, Delfine und Robben, die sich nicht länger in diesem lebensbedrohlichen Müll in den Ozeanen verfangen.<br />
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