hinnerk Oktober/November 2019
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OKTOBER / NOVEMBER <strong>2019</strong> | AUSGABE 307 | WWW.HINNERK.DE<br />
BREMEN | HANNOVER | HAMBURG<br />
DIVERSITY<br />
Queere<br />
Identitäten –<br />
So divers ist<br />
die Szene<br />
SZENE<br />
30. Lesbisch<br />
Schwule Filmtage<br />
Hamburg<br />
POPSTAR<br />
GESUNDHEIT<br />
PrEP auf Rezept,<br />
HIV-Therapie 2.0<br />
& HCV im Fokus<br />
ADAM<br />
LAMBERT<br />
spricht Klartext<br />
INTERVIEWS: SCHROTTGRENZE, 35 JAHRE AIDS-HILFE HAMBURG,<br />
JAMIE BELL, SAMMLUNG JAKOB, CHARLI XCX
iletto Bett<br />
WER FEIERN KANN,<br />
DARF AUCH HERRLICH<br />
SCHLAFEN!<br />
6 0 J a h r e<br />
it´s a tree story.<br />
TEAM 7 Hamburg City<br />
D 10, Domstraße 10<br />
20095 Hamburg<br />
www.team7-hamburg.de<br />
TEAM 7 Hamburg<br />
Stahltwiete 14a (Phoenixhof)<br />
22761 Hamburg-Altona<br />
www.team7-hamburg.de<br />
TEAM 7 Düsseldorf<br />
Stilwerk, Grünstraße 15<br />
40212 Düsseldorf<br />
www.team7-duesseldorf.de<br />
TEAM 7 Stuttgart<br />
Friedrichstraße 16<br />
70174 Stuttgart<br />
www.team7-stuttgart.de<br />
TEAM 7 München<br />
Herzogspitalstraße 3<br />
80331 München<br />
www.team7-muenchen.de
INTRO 3<br />
Inhalt<br />
epaper.blu.fm<br />
Alle Magazine online!<br />
SZENE<br />
Olivia Jones wird 50.<br />
Szenesterne gratulieren<br />
der bekanntesten Dragqueen<br />
Deutschlands.<br />
Die Becher auf dem<br />
Foto sind übrigens nicht<br />
anlässlich des<br />
50. entstanden.<br />
Kostenlos<br />
NORDDEUTSCHLAND<br />
Glitterbox lockte im<br />
Mai 3.000 Menschen<br />
aus ganz Norddeutschland<br />
nach Hannover.<br />
Im <strong>Oktober</strong> glittert es<br />
mit Phil Fuldner, Horse<br />
Meat Disco und Barbara<br />
Tucker weiter.<br />
GESUNDHEIT<br />
Die App zu PrEP. Die<br />
Digitalisierung im Gesundheitswesen<br />
kommt<br />
nur schleppend voran.<br />
Hein & Fiete und Sven<br />
Niedersachsen halfen<br />
mit, dass das für PrEP-<br />
Nutzer schneller geht.<br />
GESUNDHEIT<br />
35 Jahre Aids-Hilfe<br />
Hamburg. Lutz Johannson<br />
stand uns Rede und<br />
Antwort zu Vergangenheit<br />
und Zukunft der<br />
HIV-Selbshilfe.<br />
Liebe <strong>hinnerk</strong><br />
Leser*innen,<br />
der Sommer ist vorbei, der goldene<br />
Herbst beginnt, Szene und Kultur im<br />
Norden schimmern wieder regenbogenbunt:<br />
Hamburgs queeres Filmfestival<br />
feiert seinen 30. Geburtstag,<br />
auch Hannover und Bremen zeigen,<br />
was Filmschaffende der ganzen Welt<br />
ersonnen und produziert haben. Die<br />
Punkrocker von Schrottgrenze feiern<br />
mit euch ihre Coming-out, ein neues<br />
Album und ihr 25. Bandjubiläum und<br />
schlussendlich wird die inoffizielle<br />
Bürgermeisterin von St. Pauli stolze<br />
50 Jahre alt. Im Jahr 35 der Aids-Hilfe<br />
Hamburg bedeutet die PrEP einen<br />
Paradigmenwechsel in der Prävention –<br />
was sich in diesem Bereich und unter<br />
dem Stichwort sexuelle Gesundheit<br />
tut, haben wir ebenso zusammengetragen,<br />
wie Beispiele queeren Lebens<br />
heute in unserem Diversity-Special.<br />
Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!<br />
Deine <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />
www.<strong>hinnerk</strong>.de<br />
www.facebook.com/<strong>hinnerk</strong>.magazin
4 SZENE<br />
Community<br />
MR.CHAPS OKTOBERFEST<br />
Am 5. <strong>Oktober</strong> wird die<br />
CONTACT-Bar ab 19<br />
Uhr zur geschlossenen<br />
Gesellschaft. Nur wer noch<br />
schnell bei MR.CHAPS oder<br />
eben in der CONTACT bei<br />
Micco und seinem Team<br />
ein Eintrittsband erwirbt,<br />
erfährt, was wirklich beim<br />
<strong>Oktober</strong>fest des Lederund<br />
Fetischurgesteins ab<br />
geht. Jedenfalls zeitweise.<br />
Ab 22 Uhr könnt ihr Ingo<br />
und dem Team doch noch<br />
zuprosten, dann habt ihr<br />
aber ggf. das beste schon<br />
verpasst. Mehr Infos gibt<br />
es unter facebook.com/<br />
MR.CHAPS.Hamburg!<br />
FACHTAGUNG<br />
Der 2. Fachtag der LAG<br />
Lesben & Schwule in<br />
Hamburg widmet sich<br />
unter dem Motto „Gutes<br />
Leben – auch im Alter!“ den<br />
auf dem ersten Fachtag<br />
erarbeiteten Themen Wohnen,<br />
Finanzen und soziales<br />
Umfeld. Wie können die<br />
Forderungen Wirklichkeit<br />
werden? Die Veranstalter:<br />
„Altern ist nichts für<br />
Feiglinge, wir müssen<br />
selbst aktiv werden und<br />
diese gelingt uns besser<br />
gemeinsam!“ Eva Burgdorf<br />
von der Netzwerkstelle<br />
Lesben in Hamburg und<br />
Olaf Eigenbrodt vom LSVD<br />
Hamburg laden am 29.10.<br />
ins MHC (Borgweg 8), um<br />
mit euch von 18 bis 21 Uhr<br />
politische Forderungen<br />
in konkrete Projekte zu<br />
denken.<br />
www.lsvd-hamburg.de<br />
Ja, es ist wirklich schon wieder soweit.<br />
Jedenfalls bald. Ab dem 25. <strong>November</strong><br />
stehen sie wieder da. Die Buden an der<br />
Ecke Lange Reihe/Kirchenallee und verbreiten<br />
Familiengefühl unter den Mitgliedern<br />
der großen queeren Wahlfamilie, die<br />
auf den Namen Szene oder Community<br />
hört. Glühwein und Klönschnack. erwartet<br />
die Besucher und zielgruppenaffine Musik<br />
statt Weihnachtslieder.<br />
Freitags und samstags mit live-Auswahl<br />
durch die Szene-DJs der Stadt auf.<br />
Wie immer unterstützen des Abends<br />
Das abgebildete Pamphlet wurde<br />
Anfang September in den Briefkasten<br />
eines schwulen Wohnprojektes<br />
gesteckt. Der Finder ist nicht nur angewidert,<br />
sondern alarmiert und würde gerne<br />
herausfinden, ob es sich hier um eine<br />
persönliche Widmung oder eine Kampagne<br />
handelt.<br />
Bei Facebook ist das Bild zwar extrem weit<br />
verbreitet worden, sachdienliche Hinweise<br />
sind allerdings bis Redaktionsschluss nicht<br />
eingegangen. Darum bitten wir auch noch<br />
mal ganz klassisch per Suchanzeige im<br />
gedruckten Magazin um eure Mithilfe:<br />
Hat jemand von euch ähnliche oder gleiche<br />
Hassbotschaften erhalten? Hinweise bitte<br />
an redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de und selbstverständlich<br />
auch an die Polizei.<br />
BUDENZAUBER<br />
WINTER PRIDE<br />
Gruppen und Vereine den Ausschank, so<br />
dass ein Teil der Erlöse deren finanzieller<br />
Ausstattung zugute kommt. Die genauen<br />
Termine wann wer was ausschenkt oder<br />
auflegt findet ihr online. Dort gibt es auch<br />
wie in den letzten Jahren die genaueren<br />
Konditionen für die exklusiven Miethütten<br />
für die private oder geschäftliche Sause.<br />
25.11. – 30.12. (außer 24. – 26.12.),<br />
Winter Pride, Hamburg, Ecke Lange Reihe/<br />
Kirchenallee, S + U Hauptbahnhof,<br />
Fr + Sa 12 – 24 Uhr, So – Do 12 – 22 Uhr,<br />
www.winterpride.de<br />
HOMOPHOBIE<br />
Habt ihr auch so etwas gefunden?<br />
Übrigens kann es sich beim Autor des<br />
Hasswerkes nicht wirklich um einen frommen<br />
Christen handeln: Das alte Testament<br />
ist für diese durch Jesu Lehre abgelöst<br />
worden. Ein obskurer Einzeltäter oder doch<br />
eine Gruppe? Helft mit, es herauszufinden.<br />
Gemeinsam gegen den Hass! *ck
SZENE 5<br />
BENEFIZ-KUNSTAUSSTELLUNG<br />
„Hamburg mit Linse<br />
und Pinsel“<br />
Wasser, markante Ecken, hanseatische Vielfalt,<br />
Hamburger Stimmung, Hamburger Wirtschaft<br />
und Moin Moin, Mensch – das sind die Themen,<br />
denen sich die Maler*innen Heike Gramckow,<br />
Jean Pierre Kunkel und die Fotografen Gesche Cordes<br />
und Chris Lambertsen für diese Ausstellung widmen.<br />
Zeitgleich zur Ausstellung gibt es viele Vorträge und<br />
Workshops, Lesungen und kleine Konzerte, zu denen<br />
wir herzlich in die Galerie einladen. Wir fragten bei<br />
Chris Lambertsen nach, wie er an die Ausstellung<br />
herangegangen ist.<br />
Minitrip Göteborg<br />
ab<br />
€ 89<br />
*<br />
15.–17. <strong>November</strong> ab Kiel<br />
Your Host and<br />
Special Guest:<br />
Frieda Friday<br />
Jetzt buchen auf<br />
www.StenaLine.de/Gays-On-Waves<br />
oder unter (0180) 6020100**<br />
Music by:<br />
Baltic Live<br />
* Preis pro Person für zwei Nächte in einer Standard kabine<br />
innen für 1–2 Personen bei Belegung mit 2 zah lenden<br />
Personen (Betten übereinander), inkl. Hafen- und<br />
Umweltgebühren, Plätze nach Verfügbarkeit<br />
** 20 ct/Anruf aus dem dt. Festnetz, bei telefonischer<br />
Buchung zzgl. € 15 Buchungsgebühr<br />
© chris lambertsen<br />
Was wird es von Dir zu sehen und zu erwerben<br />
geben?<br />
Die Kuratorien Heike Gramckow hatte uns als Stichworte<br />
Hamburg Stimmung, Hamburg mit auf den Weg<br />
gegeben. Da ich von Haus aus Architekturfotograf bin,<br />
habe ich sechs Motive aus meiner Reihe „Hafen ohne<br />
Schiffe“ ausgewählt. Ich bin eher ein Purist, der ohne<br />
Michel und Fischbrötchen auskommt. Ein CSD-Motiv<br />
ist aber auch dabei. „Die Tunte am Gänsemarkt“<br />
von 1981. Die Motive sind alle nur in kleiner Auflage<br />
zwischen fünf und zehn Stück erhältlich. Für Liebhaber<br />
vielleicht interessant: Die Schwarzweiß-Bilder sind<br />
keine Drucke, sondern Silber-Gelatine auf Barytpapier.<br />
Das Männermotiv aus dem Jahr 2006 sollte dem Leser<br />
wenn alles geklappt hat, gerade ins Auge springen.<br />
(lacht) *ck<br />
8. – 14.11., Levantehaus (Obergeschoss über der<br />
Post), Mönckebergstraße 7, Hamburg, 11 bis 19 Uhr,<br />
www.hamburg-leuchtfeuer.de,<br />
www.kunsthatherz.com<br />
KARTENVORVERKAUF<br />
AB 28.09.<strong>2019</strong><br />
UNTER<br />
WWW.LSF-HAMBURG.DE
6 SZENE<br />
Vor 800 Zuschauenden<br />
werden die Filmtage<br />
jedes Jahr auf Kampnagel<br />
eröffnet.<br />
Rosa von Praunheim war im<br />
vergangenen Jahr zu Gast<br />
und stellte mit seinem Film<br />
MÄNNERFREUNDSCHAFTEN<br />
zur Diskussion, wie schwul<br />
Goethe und Schiller waren. In<br />
diesem Jahr präsentiert er bei<br />
uns seinen neuen Spielfilm<br />
DARKROOM - TÖDLICHE<br />
TROPFEN<br />
FOTOS: LSF<br />
JUBILÄUM<br />
DAS COMMUNITY-FILMFEST<br />
Von 15. bis 20. <strong>November</strong> finden<br />
die 30. Lesbisch Schwule<br />
Filmtage Hamburg (LSF). Rund 60<br />
Filme werden gezeigt, rund 15.000<br />
Besucher erwartet. Die LSF sind<br />
anders, als andere queere Filmfeste.<br />
Und die meisten Jüngeren<br />
kommen ganz nach ihnen.<br />
Die Wendejahre. Im Westen der Republik<br />
wendeten sich Studierende der Universität<br />
Hamburg der Frage „Wie wird Homosexualität<br />
im Film dargestellt“ zu. Die<br />
Antwort war ernüchternd: Der Schwule<br />
ist immer der Mörder. Oder die Leiche.<br />
Oder hat Aids. Das zu ändern ist der<br />
Gründungsgedanke der LSF. Eine Plattform<br />
für Filmschaffende aller Genres und<br />
Gender und ihrer Zuschauer zu schaffen,<br />
die die Vielseitigkeit queeren Lebens<br />
angemessen repräsentieren. Schaut man/<br />
frau/divers sich das von einem immer<br />
noch größtenteils ehrenamtlich und<br />
basisdemokratisch arbeitenden Team<br />
organisierte Festival heute an, kann man<br />
nur sagen: Respekt. Das hat funktioniert.<br />
Ob Familienkomödie, Horrorstreifen,<br />
Dokumentation oder sogar Pornografie:<br />
Der Regenbogen hat auch auf Zelluloid<br />
alle Farben. Und weil die LSF daher Anteil<br />
daran haben, dass diese Vielfalt es heute<br />
auch bis in die Flure von NDR und ZDF<br />
geschafft hat, wurden sie im letzten Jahr<br />
mit dem Max-Brauer-Preis der Alfred<br />
Toepfer Stiftung F.V.S. ausgezeichnet. Das<br />
unabhängige Kuratorium bezeichnete die<br />
Filmtage in der Würdigung als „nicht mehr<br />
wegzudenkende Institution in Hamburg,<br />
die gesellschaftliches, engagiertes Forum<br />
für alle Film- und Kulturinteressierten<br />
auch gegen den<br />
Mainstream bildet und so<br />
Vielfalt mitgestaltet“. Die LSF<br />
sind bei aller Professionalisierung<br />
all die Jahre trotzdem<br />
eine Art Gegenentwurf zu<br />
den Teddy-Awards in Berlin<br />
geblieben, die als offizieller<br />
Teil der Berlinale zwar queere,<br />
aber auch „klassische“<br />
Filmpreise geworden sind.<br />
Bei den LSF gibt es keine<br />
Festivalleitung, das Programm<br />
wird vom Team gemeinsam<br />
erstellt und bestimmt, die<br />
Preise werden von einer<br />
unabhängigen Jury, nämlich<br />
dem Publikum vergeben. Mit<br />
Ausnahme des Jurypreises,<br />
der von einer Fachjury<br />
vergeben wird. Außerdem<br />
veranstaltet das Team in<br />
Kooperation mit der queeren<br />
Szene Hamburgs das ganze<br />
Jahr über Veranstaltungen, die<br />
meistens direkt, manchmal<br />
aber auch nur über drei<br />
Ecken mit Filmkunst zu tun<br />
haben. Wenn ihr jetzt Lust habt, euch<br />
auch einzubringen, meldet euch unter<br />
helfen-filmtage@lsf-hamburg.de, um<br />
vielleicht schon dieses Jahr die LSF,<br />
das queere Community-Filmfestival zu<br />
deinem zu machen. *ck<br />
Das komplette Programm der Lesbisch Schwule Filmtage<br />
Hamburg wie immer im LSF-Magazin gedruckt oder auf<br />
www.lsf-hamburg.de und epaper.blu.fm!
SZENE 7<br />
LUCIÉRNAGAS (GLÜHWÜRMCHEN)<br />
präsentiert<br />
<strong>hinnerk</strong> präsentiert als langjähriger Medienpartner<br />
der LSF auch in diesem Jahr wieder einen Film, der<br />
sich einem aktuellen queeren Gesellschaftsthema<br />
annimmt. Der im letzten Jahr gedrehte Film LUCIÉR-<br />
NAGAS handelt von einem schwulen Geflüchteten aus<br />
dem Iran. Als blinder Passagier auf einem Frachtschiff<br />
aus der Türkei landet er in Mexico und baut sich ein<br />
neues Leben auf. Nicht, ohne die Freude über neue<br />
Freiheiten immer wieder mit Sehnsucht nach seinem<br />
Geliebten, der noch in der Türkei feststeckt, zu<br />
tauschen. Ein Film, der in Zeiten von Abschiebungen<br />
durch das BAMF in Verfolgerländer und populistische<br />
Diffamierung von Asylsuchenden hoffentlich Verstand<br />
und Herzen öffnet. Im Anschluss an die Vorführung am<br />
19. <strong>Oktober</strong> um 20 Uhr im Passage Kino, wird Hauptdarsteller<br />
Arash Marandi für ein Filmgespräch vor Ort sein.<br />
FOTO: FIGA FILMS FOTO: FIGA FILMS<br />
LSF-ECKDATEN<br />
Die Eröffnungsgala mit dem schwulen Tanzfilm<br />
„AND THEN WE DANCED“ aus Georgien findet<br />
am 15. <strong>Oktober</strong> ab 19:30 Uhr auf Kampnagel statt.<br />
Eine den obigen Text vertiefende Diskussion über<br />
„Queere Sichtbarkeit im Film“, u. a. mit Regisseur<br />
Kai. S. Pieck gibt es am 18. <strong>Oktober</strong> um 15 Uhr im<br />
Metropolis Kino. Dort findet am 20. <strong>Oktober</strong> auch<br />
die Abschlussgala und die Verleihung von Jury- und<br />
QueerScope-Preises statt. Das Festival endet dort<br />
ab 20:30 Uhr mit dem Film THE GARDEN LEFT<br />
BEHIND.<br />
www.lsf-hamburg.de<br />
FOTO: SALZGEBER FOTO: SALZGEBER<br />
Optik Weser: Vorhang auf<br />
für Hamburg Eyewear<br />
Optik Weser GmbH<br />
Spitalerstr. 9 | 20095 Hamburg<br />
Fon: 040-32 70 07 | E-Mail: info@optik-weser.de<br />
MO bis SA 10:00 - 20:00 Uhr<br />
www.optik-weser.de
8 SZENE<br />
WIEGENFEST<br />
Auch eine Geburtstagsfeier, aber die des Mehrweg Pfandbechers St. Pauli.<br />
Von links nach rechts: Falko Droßmann (Bezirksamtsleiter), Uli Pforr (Künstler),<br />
Olivia Jones, Julia Staron (IG St. Pauli), Andy Grote (Innensenator), Michael Garvs<br />
(Klimapatenschaft GmbH), Sebastian Holtz (Carlsberg Deutschland GmbH) und<br />
Thomas Jankowski (Astra St. Pauli Brauerei)<br />
FOTO: ASTRA ST. PAULI BRAUEREI<br />
OLIVIA JONES:<br />
5 JAHRZEHNTE!<br />
Nochmals<br />
50 Jahre und<br />
Olivia Jones wird 100!<br />
Wir ließen die Szene<br />
gratulieren.<br />
AMANDA COX:<br />
Eine Legende wird 50<br />
Jahre! Unglaublich und<br />
so wunderbar! Ein Hoch<br />
auf unsere Queen of<br />
Hamburg Olivia!<br />
(Auf dem Bild neben ihr:<br />
DJ Metanoize)<br />
FOTO: O. HAASE<br />
VALERY PEARL:<br />
50 Jahre Glamour, Party, Spaß<br />
und politische Statements<br />
verdienen nicht nur die<br />
herzlichsten Glückwünsche,<br />
sondern auch den größten<br />
Respekt. Auf viele weitere<br />
bunte Jahre! Happy Birthday!<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
DJ BERRY E./MIDNIGHT MONKEY:<br />
Olivia, du bist seit Jahren das Bunteste auf<br />
dem Hamburger Kiez und hast ihn über<br />
die Jahre zu einem besseren Ort gemacht.<br />
Bleib so präsent, lebensfroh und lustig, wie<br />
ich dich kennengelernt habe.<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
GLORIA GLAMOUR:<br />
Ich kann es gar nicht fassen. Unsere Muddi<br />
wird ein halbes Jahrhundert. Ob beim<br />
Parteitag mit „kleinen braunen Hasen“, im<br />
„Dschungelcamp“ oder bei der Bundesversammlung,<br />
Olivia ick liebe dir!<br />
FOTO: ENRICO DATU<br />
GEENA TEQUILA:<br />
Kaum zu glauben aber wahr, sie wird nun<br />
50 Jahr. Kiezgröße und Bürgermeisterin<br />
von St. Pauli jubiliert. Ich wünsche Dir<br />
alles Liebe!<br />
FOTO: J. PETERS<br />
CHRISTIAN KNUTH:<br />
Ganz St. Pauli trinkt auf die Bürgermeisterin der<br />
Herzen, das BDM-Vorzeigemodell, die Kinderbuch-<br />
„Queererin“, die Bundespräsidentenwahlfrau, die<br />
Partyveranstalterin und nicht zuletzt: die äußerst<br />
umtriebige wie erfolgreiche Geschäftsfrau. Nein, den<br />
Geschäftsmann. In Zeiten von Wikipedia und Google<br />
ist es wohl in Ordnung, wenn ich dir, lieber Oliver,<br />
diese Zeilen auch mit deinem Klarnamen schreibe.<br />
20 deiner nun bald 50 Lebensjahre kenne ich dich.<br />
Privat und als Gastgeberin in der Szene, kurz später<br />
sozusagen als Mitbewerber im Veranstalterwettstreit<br />
und dann auch schon begleitend beruflich als<br />
Eurogay-Redakteur im Anti-Schill-Wahlkampf. Mein<br />
erster Außeneinsatz. Warum soviel zu mir? Weil ich<br />
auf eine Sache hinaus will: Du bist für mich eine der<br />
Konstanten in der Hamburger Community (die –<br />
ganz typisch Hamburg – manchmal mit dir hadert).<br />
Du bist im besten Sinne Hamburger, der wenn er<br />
Familie sagt, auch Familie macht. Auf dich ist Verlass,<br />
sowohl geschäftlich als auch dort, wo das Private<br />
geschäftlich oder politisch wird. Ich bewundere deine<br />
Geradlinigkeit und die Gabe, das Schrille hanseatisch<br />
gemacht zu haben. Alles Liebe und Gute für dich!
10<br />
SZENE<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
16:00 Dragon Sauna,<br />
Wellness-Tag, Zwischen<br />
16 und 20<br />
Uhr heizt das Aufgussteam<br />
stündlich<br />
ein. Alle Infos unter<br />
www.aufgussteam.<br />
de, Pulverteich 37<br />
1. So 16:30 Rote Flora,<br />
Queer-Feministisches<br />
Café, open<br />
to all genders. We<br />
should all be feminists!,<br />
Achidi-John-<br />
Platz 1<br />
17:00 Startschuss, Darts<br />
mit Startschuss,<br />
für Ungeübte und<br />
Geübte in der „Gaybar<br />
Extratour“, Zimmerpforte<br />
1. Infos:<br />
Thomas, Tel. 040<br />
2805 0984, darts@<br />
startschuss.org ,<br />
Pulverteich 21<br />
2. 4. So 15:30 mhc -<br />
Magnus-Hirschfeld-<br />
Centrum, Café<br />
Laubfrosch - Treff<br />
schwuler Senioren<br />
bei Kaffee und<br />
Kuchen, Bis 17:30<br />
Uhr, Borgweg 8<br />
MONTAG<br />
10:00 Aids-Seelsorge<br />
im IFZ, Frühstückangebot<br />
der AIDS-<br />
Seelsorge, Rostocker<br />
Str. 7<br />
16:00 Hein & Fiete, PrEP<br />
Sprechstunde, ohne<br />
Anmeldung, kostenlos<br />
& anonym, Tel:<br />
28050984, Pulverteich<br />
21<br />
1. Mo 18:00 mhc -<br />
Magnus-Hirschfeld-<br />
Centrum, Bi-<br />
Pan-Stammtisch,<br />
Borgweg 8<br />
19:00 Dragon Sauna,<br />
Dragon goes Italy,<br />
Französisch? Zwischen<br />
19 und 21<br />
Uhr kostenlos Pasta<br />
essen, Pulverteich<br />
37<br />
DIENSTAG<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
Single-Tag, Dienstags<br />
lohnt es sich<br />
NICHT zuhause zu<br />
bleiben! Denn an<br />
diesem Tag zahlen<br />
alle Singles, und die<br />
die es gerne wären,<br />
für einen Schrank<br />
weniger., Pulverteich<br />
37<br />
18:30 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Queerer Deutsch-<br />
Gesprächskreis für<br />
LGBT* Geflüchtete,<br />
(Sprachbrücke<br />
e.V. im mhc-Café)<br />
Anmeldung: kontakt@sprachbruecke-hamburg.de,<br />
Borgweg 8<br />
MITTWOCH<br />
12:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Regenbogen-Kantine<br />
- Kochen und Essen<br />
in Gemeinschaft,<br />
mit Voranmeldung,<br />
Lange Reihe 30<br />
13:00 Dragon Sauna, 40<br />
Up, Ab 40 auf der<br />
Altersuhr zahlst du<br />
statt 20 15 EURt<br />
inklusive Schrank.<br />
Außerdem macht<br />
Aufgüsse von 19 bis<br />
21 Uhr stündlich<br />
Pulverteich 37<br />
19:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Kostenlose<br />
Rechtsberatung,<br />
Mit RA Sven-Uwe<br />
Blum, Anmeldung<br />
erforderlich unter<br />
0402790069, Borgweg<br />
8<br />
2. 4. Mi 18:00 Aids-Hilfe<br />
Hamburg e.V., Verein<br />
Sociosus: Raum der<br />
Stille, bis 19 Uhr,<br />
Lange Reihe 30<br />
2. Mi 19:00 Brauhaus<br />
Joh. Albrecht,<br />
Stammtisch der<br />
LSU-Hamburg,<br />
Adolphsbrücke 7<br />
3. Mi 19:30 M&V, SPDqueer-Stammtisch,<br />
Lange Reihe 22<br />
DONNERSTAG<br />
17:00 JBZ, Mixtapes,<br />
Jugendgruppe,<br />
Barmbeker Str. 71<br />
19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Infoline<br />
04019411, Infoangebot<br />
bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 30<br />
20:00 Café International,<br />
RegenbogenCafé<br />
Leer, bis 24 Uhr,<br />
Kupenwarf 1<br />
FREITAG<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
DoppelGänger, Freiticket<br />
zum Eintritt<br />
dazu, von Freitag 13<br />
Uhr bis Sonntag 24<br />
Uhr durchgehend<br />
geöffnet., Pulverteich<br />
37<br />
3. Fr 19:00 Feinkost<br />
Hafencity, Stammtisch<br />
Nordbären, bis<br />
01 Uhr, Am Kaiserkai<br />
27<br />
SAMSTAG<br />
16:00 Hein & Fiete, Der<br />
Männertreff, Offene<br />
Gruppe für vielseitig<br />
Interessierte, Pulverteich<br />
21<br />
1. Sa 19:00 Pink Channel,<br />
funDYKE auf<br />
Tide 96.0, http://<br />
www.pinkchannel.<br />
net<br />
2. 3. Sa 19:00 Pink<br />
Channel, Magazin<br />
auf Tide 96.0, http://<br />
www.pinkchannel.<br />
net<br />
MI 2.10.<br />
15:30 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, PC & Internet –<br />
Fragen und Antworten<br />
mit René Rehse,<br />
Rostocker Str. 7<br />
19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Gebärden<br />
AIDS-Team, Beratung<br />
für Menschen<br />
mit Einschränkung<br />
des Gehörsinns<br />
unter: gebaerdenteam@aidshilfehamburg.de.<br />
Bis 21<br />
Uhr, Lange Reihe 30<br />
19:00 Schulz am Phoenix,<br />
Queerbeet.<br />
LesBiSchwuler Treff,<br />
Elzer Str. 2<br />
DO 3.10.<br />
19:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Selbsthilfegruppe<br />
„HIV &<br />
Positiv.leben“, Lange<br />
Reihe 30<br />
SA 12.10.<br />
22:00 Kampnagel, Salon<br />
Queertronique:<br />
Les Liaisons Dangereuses,<br />
(KMH),<br />
Jarrestraße 20<br />
MO 14.10.<br />
19:30 ZEIT-Café, Pride<br />
Salon, Diskussion,<br />
Austausch, Begegnung,<br />
Speersort 1<br />
MI 16.10.<br />
19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Projekt<br />
Dietrich, Infoabend<br />
zum Generationsprojekt<br />
für den<br />
älteren schwulen<br />
Mann, Lange Reihe<br />
30<br />
DO 17.10.<br />
10:00 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, Frauenfrühstück<br />
für positive Frauen,<br />
Rostocker Str. 7<br />
18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Selbsthilfegruppe<br />
- Bunte<br />
Vielfalt, Lange<br />
Reihe 30<br />
FR 25.10.<br />
11:00 Aids-Seelsorge<br />
im IFZ, Veteranentreffen<br />
- Frühstück<br />
für langzeitpositive<br />
Männer, Rostocker<br />
Str. 7<br />
SA 26.10.<br />
11:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Körperorientiertes<br />
Selbstmanagement-Workshop,<br />
Für Menschen<br />
mit chronischen<br />
Erkrankungen (all<br />
gender welcome)<br />
Kostenfrei, Anmeldung<br />
erforderlich<br />
bis zum 22.10.<strong>2019</strong>,<br />
Lange Reihe 30<br />
15:00 Leben mit Behinderung,<br />
Freizeitgruppe<br />
„Mann liebt Mann“ -<br />
Kaffeeklatsch, bis 18<br />
Uhr, Südring 36<br />
SO 27.10.<br />
13:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />
e.V., Café Afrika,<br />
Lange Reihe 30<br />
MO 28.10.<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
HHero for a day,<br />
Immer am letzten<br />
Montag des Monats<br />
gehen 3 EUR des<br />
Eintrittspreises<br />
direkt als Spende an<br />
Hein & Fiete. Und<br />
von 19 – 21 Uhr<br />
gibt es das beliebte<br />
Pastabüfett., Pulverteich<br />
37<br />
DI 29.10.<br />
15:00 Aids-Seelsorge im<br />
IFZ, Gesellschaftsspiele,<br />
(IFZ), Rostocker<br />
Str. 7<br />
MO 11.11.<br />
19:30 ZEIT-Café, Pride<br />
Salon, Diskussion,<br />
Austausch, Begegnung,<br />
Speersort 1<br />
SA 23.11.<br />
18:00 Feinkost Hafencity,<br />
Gänse-Essen der<br />
Nordnären, Infos<br />
und Reservierung:<br />
www.nordbaerenhamburg.de,<br />
Am<br />
Kaiserkai 27<br />
MO 25.11.<br />
13:00 Dragon Sauna,<br />
HHero for a day,<br />
Immer am letzten<br />
Montag des Monats<br />
gehen 4 EUR des<br />
Eintrittspreises<br />
direkt als Spende an<br />
Hein & Fiete. Und<br />
von 19 – 21 Uhr<br />
gibt es das beliebte<br />
Pastabüfett., Pulverteich<br />
37<br />
DI 26.11.<br />
19:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Regenbogenfamilie -<br />
gründen und Leben,<br />
von Mhc- Lesbenberatung,<br />
Borgweg 8<br />
DO 28.11.<br />
18:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Gutes Leben - auch<br />
im Alter!, Fachtag<br />
der LAG Lesben &<br />
Schwule in Hamburg.<br />
Bis 21 Uhr,<br />
Borgweg 8<br />
SA 30.11.<br />
15:00 Leben mit Behinderung,<br />
Freizeitgruppe<br />
„Mann liebt Mann“<br />
- Adventskaffee -<br />
Besuch von Andersrum<br />
WG`s, bis 18<br />
Uhr, Südring 36
INFORMIER’<br />
DICH!<br />
WEISST DU,<br />
dass jede der drei Safer-<br />
Sex-Methoden wirksam<br />
vor HIV schützt?<br />
Verschiedene Menschen –<br />
verschiedene Methoden.<br />
Schutz verdient Respekt!<br />
Erfahre mehr auf:<br />
www.iwwit.de
12 KULTUR<br />
präsentiert<br />
FOTOS: CHANTAL PAHLSSON-GIDDINGS<br />
SCHROTTGRENZE<br />
zerpflücken den Heteromainstream<br />
Zwischen Rockfestivalbühnen<br />
und Dragshow. Zwischen<br />
Punkrockgitarren und eingängigen<br />
Popmelodien. Zwischen kleinen<br />
Alltagsgeschichten und unmissverständlichen<br />
Statements. Überall<br />
bewegt sich die Hamburger Band<br />
Schrottgrenze, auch mit ihrem<br />
neuen Album Alles zerpflücken:<br />
„Somewhere in Between.“ Was wird<br />
hier zerpflückt? In erster Linie die<br />
verdammte Heteronormativität.<br />
Hier werden von Anfang an keine<br />
Gefangenen gemacht und Sänger<br />
Alexander Tsitsigias stellt sich<br />
gleich als „kräftige Schwester“<br />
Saskia Lavaux in einem politischen<br />
Körper vor.<br />
Rückblick: Mit dem viel beachteten<br />
Schrottgrenze-Comeback-Album Glitzer<br />
auf Beton öffnete die bereits 1994 gegründete<br />
Band 2017 ein neues Kapitel. Denn es<br />
war nicht nur ein Comeback nach sieben<br />
Jahren Pause, sondern auch das erste<br />
Album nach dem späten Coming-out von<br />
Sänger Alex. Alles zerpflücken setzt genau<br />
dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat –<br />
und geht dabei noch einen bedeutenden<br />
Schritt weiter. Denn Alles zerpflücken will<br />
Fragen aufwerfen: Dekonstruieren, oder<br />
Zerpflücken eben. Fragen gestellt werden<br />
nach kritischer Männlichkeit, Geschlechterrollen,<br />
Freiräumen, Rassismus und<br />
Antisemitismus. So heißt es in Traurige<br />
Träume: „Wie der Humanismus hier zerfällt/<br />
Und wenn diese Welt /Wirklich zerfällt/hilft<br />
dir auch kein Beten und kein nach unten<br />
treten.“ Keine Frage, Alles zerpflücken ist<br />
das bisher politischste und wütendste<br />
Album der Band. Klare Standpunkte ohne<br />
einfache Parolen. Der politische Anspruch<br />
auf „Alles zerpflücken“ zeigt sich auch an<br />
der Gästeliste des Albums. Mit Elf und Dirk<br />
von der legendären Hamburger Politpunkband<br />
Slime verweisen Schrottgrenze nicht<br />
nur auf ihre musikalische Verwurzelung<br />
im Punk, sondern bringen mit ihnen<br />
gemeinsam mit Das Kapital einen fast<br />
40 Jahre alten Slime-Klassiker zu neuen<br />
Ufern. Genre-übergreifend steuert auch<br />
die queerfeministische Berliner Rapperin<br />
Sookee einen Part auf Traurige Träume bei.<br />
Da stellt sich nur noch die Frage: Punk?<br />
Pop? Rock? Indie? Egal! Denn genau so wie<br />
sich Saskia Lavaux in kein Rollenklischee<br />
drängen lassen möchte, haben sich auch<br />
Timo Sauer, Hauke Röh und Benni Thiel<br />
schon wieder der musikalischen Schublade<br />
verweigert. Power-Pop oder Indierock sind<br />
vielleicht die Begrifflichkeiten, auf die man<br />
sich bei Schrottgrenze einigen kann, wenn<br />
es schnell gehen muss. Schrottgrenze<br />
gelingt der Spagat, den kaum jemand<br />
hinbekommt: Die Lieder auf dem Album<br />
funktionieren gleichsam in der queeren<br />
Bar, auf der Antifa-Demo oder bei der<br />
Erstsemester-Party. Man kann zu ihnen die<br />
Faust recken, man kann dazu knutschen<br />
oder einfach nur feiern.<br />
Auf www.<strong>hinnerk</strong>.de lest ihr unser<br />
ausführliches Interview mit Alexander<br />
Tsitsigias aka Saskia Lavaux!<br />
18.10., Bandjubiläum und Album-Release,<br />
Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66,<br />
Hamburg, U Feldstraße, 18:30 Uhr,<br />
www.schrottgrenze.de
KULTUR 13<br />
AUSSTELLUNG<br />
#AndyWarhol:<br />
Bucerius Kunst Forum<br />
Die Werke eines der wichtigsten Pop-Art-<br />
Künstler sind bis zum 12. Januar 2020<br />
im Rahmen der Ausstellung „Amerika!<br />
Disney, Rockwell, Pollock, Warhol.“ in<br />
Hamburg zu sehen: Andy Warhol.<br />
Der Exzentriker mit dunkler Sonnenbrille, das Muttersöhnchen,<br />
der Madonna-Kumpel, der Künstler:<br />
Andy Warhol revolutionierte die Kunstwelt, seine<br />
Bilder und Videos waren auch eine Aussage gegen<br />
die biedere Ästhetik der Nachkriegszeit und eine<br />
gedankliche Fokussierung auf die Wohlstandsgesellschaft<br />
und Konsumgüterindustrie. Stars wie Aretha<br />
Franklin, Debbie Harry, Diana Ross und Liza<br />
Minelli wurden von ihm zu Kunstwerken stilisiert,<br />
er selbst inszenierte aber auch einen Big Mac oder<br />
Dosen zur Kunst.<br />
Der „Studio 54“-Fan wurde durch seine Siebdrucke<br />
weltberühmt, sein stets offenes Atelier „The Factory“<br />
wurde dank seiner prominenten Freunde wie Keith<br />
Haring und Mick Jagger zum Synonym für das<br />
kreative Amerika. Nach einem Attentat durch die<br />
Frauenrechtlerin Valerie Solanas 1968, bei dem<br />
Warhol durch Schusswunden lebensgefährlich<br />
verletzt wurde, veränderte sich Andy Warhols<br />
Umgang sowohl mit seinen Mitmenschen als auch<br />
mit seiner Kunst: Er konzentrierte sich auf Bilder und<br />
Siebdrucke, weniger auf Filme. *rä<br />
Nordanker<br />
Rechtsanwalt<br />
Sven-Uwe Blum<br />
Rechtsanwalt<br />
Fon 040 · 413 046 40<br />
blum@kanzlei-blum.de<br />
kanzlei-blum.de<br />
Nordanker<br />
Steuerberater<br />
Sven Partheil-Böhnke<br />
Diplom-Betriebswirt,<br />
Steuerberater<br />
Fon 040 · 334 69 14-00<br />
info@nordstb.de<br />
nord-anker.de<br />
Kleine Johannisstraße 10 · 20457 Hamburg<br />
Amerika! Disney, Rockwell, Pollock, Warhol.,<br />
bis 12.1.2020, www.buceriuskunstforum.de<br />
Rainer Witt<br />
Schwerpunkt<br />
Implantologie<br />
Yvonne Zecher<br />
Schwerpunkt<br />
Parodontologie<br />
Christoph Merz<br />
Schwerpunkt<br />
Endodontie<br />
Wurzelbehandlung<br />
mit Mikroskop<br />
Mann und Frau<br />
Bild: Andy Warhol: Silver Liz, 1963. Sammlung Froehlich, Stuttgart<br />
© <strong>2019</strong> The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. /<br />
Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York.<br />
Foto: Sammlung Froehlich, Stuttgart
14 KULTUR<br />
AUSSTELLUNG<br />
#LÜNEBURG:<br />
Nackte Handwerker<br />
Ein Symbol zieht sich aus. Extrem<br />
wichtig für die Entwicklung der<br />
Kultur – und auch heute noch für unser<br />
aller Leben – sind Handwerker. Und die<br />
präsentieren sich nun erstmals im Kontext<br />
ihres Handwerks nackt.<br />
Die Ausstellung „Kluft & Haut. Fotoporträts<br />
junger Menschen auf der Walz“ der Filmemacher<br />
und Zwillingsbrüder Benjamin und<br />
Dominik Reding, die Künstler wurden unter<br />
anderem durch die Filme „Oi! Warning“ und<br />
„Für den unbekannten Hund“ bekannt,<br />
eröffnet Ende September im Museum<br />
Lüneburg (Willy-Brandt-Str. 1).<br />
„Wir wollen mit dieser radikalen Präsentation<br />
des urdeutschen Traditionssymbols<br />
des Wandergesellen dem Sprachkanon<br />
der neuen Rechten die Begriffe Tradition,<br />
Heimat und Brauchtum entreißen und mit<br />
Realität, ungeschminkt und ungeschönt,<br />
neu füllen und interpretieren“, verraten<br />
die beiden Künstler dazu. „Fotograf Benjamin<br />
Reding präsentiert zusammen mit<br />
seinem Bruder auf 40 fast lebensgroßen<br />
Doppelporträts die Generation der aktuell<br />
reisenden Wandergesellen und Wandergesellinnen,<br />
je einmal in ihrer traditionellen<br />
Kluft mit Knotenstock und Reisebündel,<br />
und einmal in ihrer, durch das Leben auf der<br />
Straße und die harte handwerkliche Arbeit<br />
gezeichneten Nacktheit“, ergänzt das<br />
Museum Lüneburg. Die Ausstellung läuft<br />
bis zum 27. <strong>Oktober</strong>, Wandergesell*innen in<br />
Kluft erhalten einen Kaffee gratis und freien<br />
Eintritt! *rä<br />
www.museumlueneburg.de
TOUR<br />
HERE WE GO AGAIN,<br />
CHER<br />
KULTUR 15<br />
„Wenn du nicht bereit bist, auch einmal lächerlich<br />
zu sein, dann wirst du nie großartig sein! Glaubst<br />
du denn, ich wäre so lange dabei, wenn ich darüber<br />
nachdenken würde, was die Leute sagen? Ich zieh<br />
mir meinen G-String an und mache weiter“, sagte<br />
„Strong Enough“-Sängerin Cher einmal. Das hat die<br />
Künstlerin ganz nach vorne gebracht, nicht nur seit<br />
den 1960er-Jahren in den Hitlisten, sondern auch als<br />
Role Model. Jetzt kann man sie live erleben. *rä<br />
13.10., Cher: „Here We Go Again“-Tour <strong>2019</strong>, Barclaycard<br />
Arena, Hamburg, Sylvesterallee 10, S Stellingen, 20 Uhr<br />
FOTO: WARNER MUSIC<br />
GEBURTSTAG<br />
Alles Gute, geschätzter<br />
Christoph Klimke!<br />
FOTO: R. RÜHMEIER<br />
Der am 22. <strong>November</strong> 1959 in<br />
Oberhausen geborene Autor<br />
arbeitet regelmäßig in Norden, er<br />
veröffentlichte viele international<br />
beachtete Bücher, u. a. „Der Sünder,<br />
Fragen an Pier Paolo“, „Blaue Träume“,<br />
„Du mein Ich“, „Wo das Dunkel dunkel<br />
genug“ sowie „Fernweh“.<br />
Zudem schrieb Christoph Klimke<br />
mehrere Theaterstücke. Bekannt<br />
wurde auch seine Zusammenarbeit mit<br />
dem Dichter Mario Wirz (1956 – 2013).<br />
Ausgezeichnet wurde er unter anderem<br />
mit dem Ernst-Barlach-Preis für<br />
Literatur.<br />
„Geboren bin ich am Totensonntag<br />
im <strong>November</strong> 1959, ein gutes Omen<br />
eigentlich. Im Kindergarten kommandierten<br />
uns Nonnen, die die Heilige<br />
Inquisition zurücksehnten, deshalb<br />
uns Ungehörige auf den Tisch stellten,<br />
damit alle anderen Kinder dann den<br />
Schuldigen auslachten“, so Christoph<br />
Klimke in „Unwiderruflich glücklich“<br />
(Querverlag, www.querverlag.de). *rä
16<br />
KULTUR<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
DI 1.10.<br />
19:30 Thalia Theater, Die<br />
Tragödie von Romeo<br />
und Julia, von William<br />
Shakespeare /<br />
Regie Jette Steckel,<br />
Alstertor 1<br />
MI 2.10.<br />
19:30 First Stage Theater,<br />
Fame - Das<br />
Musical, Thedestr.<br />
15<br />
DO 3.10.<br />
19:30 StageClub,<br />
Quatsch Comedy<br />
- Die Show, Moderation:<br />
Frank Fischer,<br />
Stresemannstraße<br />
163<br />
FR 4.10.<br />
23:59 Schmidt-Theater,<br />
Kay Ray Late Night,<br />
Spielbudenplatz 24<br />
SO 6.10.<br />
20:00 Polittbüro, Lisa<br />
Eckhart: Die Vorteile<br />
des Lasters, Steindamm<br />
45<br />
MI 9.10.<br />
19:00 Schmidtchen,<br />
WIR: Familie ist, was<br />
man draus macht!,<br />
Musical-Comedy,<br />
Spielbudenplatz<br />
21/22<br />
DO 10.10.<br />
20:00 Laeiszhalle,<br />
Herman van Veen,<br />
Hamburg-Mitte<br />
Johannes-Brahms-<br />
Platz<br />
SO 13.10.<br />
18:00 Barclaycard Arena,<br />
CHER - Here We Go<br />
Again Tour <strong>2019</strong>,<br />
Sylvesterallee 10<br />
MO 14.10.<br />
19:30 Schmidt-Theater,<br />
Ades Zabel &<br />
Company: Ediths<br />
Geburtstach, Spielbudenplatz<br />
24<br />
21:00 Laeiszhalle,<br />
Richard David<br />
Precht, Harbour<br />
Front Literaturfestival,<br />
Hamburg-Mitte<br />
Johannes-Brahms-<br />
Platz<br />
DI 15.10.<br />
20:00 Laeiszhalle, Eloy<br />
de Jong - „Kopf<br />
aus - Herz an“ Tour,<br />
Hamburg-Mitte<br />
Johannes-Brahms-<br />
Platz<br />
MI 16.10.<br />
20:00 Kampnagel, Annika<br />
Scharm, Hannah<br />
Wischnewski:<br />
Miezen: Copycats<br />
<strong>2019</strong>, Theater &<br />
Performance (K4),<br />
Jarrestraße 20<br />
DO 17.10.<br />
21:00 Uebel&Gefährlich,<br />
Stereo Total, Feldstr.<br />
66<br />
FR 18.10.<br />
19:30 Staatsoper, Bernstein<br />
Dances, Ballettrevue<br />
von John<br />
Neumeier, Große<br />
Theaterstraße 34<br />
SA 19.10.<br />
20:00 Fabrik, Heather<br />
Nova, Barnerstraße<br />
36<br />
SO 20.10.<br />
19:00 Schmidt-Theater,<br />
Elke Winter: Häppchenplatte<br />
des<br />
Lebens, Spielbudenplatz<br />
24<br />
19:30 Ohnsorg Theater,<br />
Extrawurst, Heidi-<br />
Kabel-Platz 1<br />
MO 21.10.<br />
21:30 Metropolis Kino,<br />
Queerfilmnacht:<br />
Bonnie & Bonnie, Kl.<br />
Theaterstr. 10<br />
DI 22.10.<br />
19:00 Literaturhaus<br />
Hamburg e.V.,<br />
Philosophisches<br />
Café – Gast: Rüdiger<br />
Safranski, Schwanenwik<br />
38<br />
MI 23.10.<br />
20:00 Planetarium Hamburg,<br />
Raphaël Marionneau:<br />
Le Voyage<br />
Abstrait feat.<br />
Mousse T., House<br />
Art meets French<br />
Chill-Out. Weitere<br />
Aufführung um: 22<br />
Uhr, Linnéring 1<br />
DO 24.10.<br />
20:00 kukuun, Scharfgestellt<br />
St. Pauli, Talk.<br />
Musik. Getränke mit<br />
Astrid Rolle & Peter<br />
G. Dirmeier, Spielbudenplatz<br />
21-22<br />
FR 25.10.<br />
19:30 Schauspielhaus,<br />
Serotonin, von<br />
Michel Houellebecq,<br />
Kirchenallee 39<br />
SA 26.10.<br />
19:30 Hamburger<br />
Engelsaal, Marlene<br />
Dietrich - Das Hamburg-Konzert<br />
1960,<br />
Valentinskamp<br />
40-42<br />
SO 27.10.<br />
19:00 Schmidt-Theater,<br />
Sven Ratzke: Where<br />
Are We Now, Spielbudenplatz<br />
24<br />
19:00 Schmidts Tivoli,<br />
Gustav Peter Wöhler<br />
Band: Love Is The<br />
Drug, Spielbudenplatz<br />
27<br />
MI 30.10.<br />
19:00 Schmidtchen,<br />
Tante Woo und<br />
Roman Who?:<br />
Bosom Buddies –<br />
Beste Freundschaft,<br />
Spielbudenplatz<br />
21/22<br />
21:15 Metropolis Kino,<br />
LSF: Nachbeben<br />
– Best of LSF, Kl.<br />
Theaterstr. 10<br />
FR 1.11.<br />
20:00 Fabrik, Mundstuhl<br />
- Flamongos, Barnerstraße<br />
36<br />
SA 2.11.<br />
19:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Theatergruppe Kulturbeutel:<br />
Mord auf<br />
Entzug, (mhc.Cafe),<br />
Borgweg 8<br />
20:30 Metropolis Kino,<br />
Musikbingo Soli-<br />
Abend für die<br />
Lesbisch Schwulen<br />
Filmtage, mit DJ<br />
bosie M., Miss van<br />
Biss, yesbutno. Bis<br />
1 Uhr, Kl. Theaterstr.<br />
10<br />
20:00 kukuun, Club-BIN-<br />
GO! mit RICARDO<br />
M., Einlass 19 Uhr,<br />
Spielbudenplatz<br />
21-22<br />
SO 3.11.<br />
18:00 mhc - Magnus-<br />
Hirschfeld-Centrum,<br />
Theatergruppe Kulturbeutel:<br />
Mord auf<br />
Entzug, (mhc.Cafe),<br />
Borgweg 8<br />
19:00 Schmidts Tivoli,<br />
Gustav Peter Wöhler<br />
Band: Love Is The<br />
Drug, Spielbudenplatz<br />
27<br />
MO 4.11.<br />
19:30 Schmidt-Theater,<br />
Suchtpotenzial:<br />
Sexuelle Belustigung,<br />
Spielbudenplatz<br />
24<br />
DO 7.11.<br />
19:30 Staatsoper, Ein<br />
Sommernachtstraum,<br />
Ballett von<br />
John Neumeier,<br />
Große Theaterstraße<br />
34<br />
FR 8.11.<br />
18:00 Kampnagel, Hamburger<br />
Krimifestival<br />
<strong>2019</strong>, www.krimifestival-hamburg.de,<br />
Jarrestraße 20<br />
20:00 St. Marien-Dom,<br />
W.A. Mozart: Messe<br />
c-Moll, Danziger<br />
Str. 60<br />
SO 10.11.<br />
19:00 Schmidtchen,<br />
Pornosüchtig - Die<br />
Comedy-Show,<br />
Spielbudenplatz<br />
21/22<br />
DI 12.11.<br />
19:00 Thalia Theater,<br />
Eine Familie, von<br />
Tracy Letts; Regie:<br />
Antú Romero<br />
Nunes, Alstertor 1<br />
FR 15.11.<br />
19:30 First Stage Theater,<br />
Die große Weihnachtsshow<br />
<strong>2019</strong>,<br />
Thedestr. 15<br />
SO 17.11.<br />
19:00 Schmidt-Theater,<br />
CAVEQUEEN, Spielbudenplatz<br />
24<br />
DI 19.11.<br />
19:30 Literaturhaus<br />
Hamburg e.V., Dagmar<br />
Feist stellt die<br />
„Prize-Papers“ vor,<br />
Lina Beckmann<br />
liest aus den von<br />
gekaperten Schiffen<br />
zusammengetragene<br />
Briefen<br />
aus dem 17. und<br />
18. Jahrhundert,<br />
Schwanenwik 38<br />
MI 20.11.<br />
19:00 Große Freiheit 36,<br />
Stefanie Heinzmann,<br />
Große Freiheit<br />
36<br />
FR 22.11.<br />
19:30 St. Pauli Theater,<br />
herzscheiße - Liebeskummerliebeslieder,<br />
Spielbudenplatz<br />
29-30<br />
20:00 Alma Hoppes<br />
Lustspielhaus,<br />
Florian Schroeder:<br />
Ausnahmezustand,<br />
Ludolfstr. 53<br />
SA 23.11.<br />
15:00 Schmidts Tivoli,<br />
POMPÖS <strong>2019</strong><br />
- Das große Winterspektakel,<br />
weitere<br />
Vorstellung um: 20<br />
Uhr, Spielbudenplatz<br />
27<br />
SO 24.11.<br />
18:30 First Stage Theater,<br />
Die große Weihnachtsshow<br />
<strong>2019</strong>,<br />
Thedestr. 15<br />
MO 25.11.<br />
19:30 Schmidt-Theater,<br />
Gayle Tufts: American<br />
Woman, Spielbudenplatz<br />
24<br />
MI 27.11.<br />
20:00 Imperial Theater,<br />
IMPROSLAM!,<br />
Improtheater Steife<br />
Brise, Reeperbahn 5<br />
DO 28.11.<br />
20:00 Schauspielhaus,<br />
Heinz Strunk: Nach<br />
Notat zu Bett, Kirchenallee<br />
39<br />
SA 30.11.<br />
19:00 Große Freiheit 36,<br />
OMD, Große Frei<br />
Wöchentlich<br />
MALEREI<br />
10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />
Rembrandt<br />
- Meisterwerke aus<br />
der Sammlung, bis<br />
zum 05. Jan 2020;<br />
Tägl. außer Mo.,<br />
Glockengießerwall<br />
5<br />
10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />
Edith Dekyndts:<br />
They Shoot<br />
Horses, ; Tägl. außer<br />
Mo., Glockengießerwall<br />
5<br />
10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />
Unfinisched<br />
Stories, bis zum<br />
30. Aug 2020; Tägl.<br />
außer Mo., Glockengießerwall<br />
5<br />
11:00 Bucerius Kunst<br />
Forum, Disney,<br />
Rockwell, Pollock,<br />
Warhol - Ikonen<br />
Amerikas, Bis<br />
12.01.2020, Tägl.<br />
geöffnet, Alter<br />
Wall 12<br />
11:00 Jenisch Haus -<br />
Museum für Kunst<br />
und Kultur an der<br />
Elbe, Tanz des<br />
Lebens. 100 Jahre<br />
Hamburgische<br />
Sezession, Tägl<br />
außer Di., bis zum<br />
13.01.2020, Baron-<br />
Voght-Str. 50<br />
FOTOGRAFIE<br />
11:00 Deichtorhallen,<br />
Baselitz, Richter,<br />
Polke, Kiefer, Halle<br />
für aktuelle Kunst.<br />
Tägl. ausser Mo.,<br />
Deichtorstraße 1<br />
SONSTIGES<br />
10:00 Museum für Kunst<br />
und Gewerbe,<br />
Manufaktur Des<br />
Klangs - 2000<br />
Jahre Orgelbau Und<br />
Orgelspiel, Tägl.<br />
außer Mo., Steintorplatz<br />
10:00 Museum für Kunst<br />
und Gewerbe, Max<br />
Sauerlandt und<br />
die Hamburgische<br />
Sezession, Tägl.<br />
außer Mo., Steintorplatz<br />
12:00 Kunstverein<br />
Hamburg, Peaches:<br />
Whose Jizz Is This?,<br />
bis zum 20.10.<strong>2019</strong>,<br />
Tägl. Di.- So. 12 - 18<br />
Uhr, Klosterwall 23<br />
22:30 Zeise Kinos, Zeise<br />
Latenight - Sneak<br />
Preview, jeden Mi.,<br />
OmU, Friedensallee<br />
7-9
ALLES, WAS DU FÜR DEN URLAUB WISSEN MUSST!<br />
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Rosenthaler Straße 36, 10178 Berlin / Germany
18 NACHTLEBEN<br />
FOTO: PETER PANE<br />
TIPP<br />
WOHLFÜHL-BURGER bei Peter Pane<br />
Burger-Restaurants sind beliebt<br />
und das Angebot in den urbanen<br />
Metropolen ist vielfältig. Bei Peter Pane<br />
lohnt sich das genaue Hinschauen – und<br />
natürlich das Schlemmen!<br />
Saftige Burger aus verschiedenen Brotsorten<br />
mit Rind- oder Hähnchenfleisch,<br />
vegetarischen oder veganen Varianten<br />
belegt, dazu frische Salate, krosse Fritten<br />
mit leckeren Dips und zum Schluss ein<br />
süßes Dessert – schon die Peter-Pane-<br />
Speisekarte lässt kaum Wünsche offen.<br />
Mit über 32 Restaurants bundesweit ist Peter<br />
Pane zwar eine Restaurant-Kette, die sich<br />
aber trotzdem angenehm vom Mainstream<br />
abhebt – denn Personality und Individualität<br />
werden hier sorgfältig gepflegt. Das beginnt<br />
schon bei der Inneneinrichtung: In warmen<br />
Holz- und Naturtönen gehalten und detailverliebt<br />
mit vielen Lichtobjekten gestaltet, wird<br />
der Style jedem Restaurantort angepasst, um<br />
jeweils eine gemütliche Klubatmosphäre mit<br />
Wohlfühleffekt zu schaffen. Zum Konzept<br />
gehört daher auch eine gut sortierte Bar mit<br />
frischen Longdrinks und Cocktails.<br />
Auch das Peter-Pane-Personal glänzt<br />
mit dem Charme der Individualität und<br />
ist genauso bunt wie die Gäste. Und die<br />
treffen sich hier vom Mittagstisch bis zum<br />
After-Work-Dinner oder Party-Warm-up. In<br />
Hamburg findet man Peter Pane inzwischen<br />
an sechs verschiedenen Orten – zum Beispiel<br />
auch im queeren Kiez in St. Georg. *bjö<br />
Peter Pane – Hamburg Turnhalle, Lange<br />
Reihe 107, Hamburg, tägl. 11 Uhr – open<br />
end, weitere Locations in Hamburg über<br />
www.peterpane.de<br />
AFTER-SHOW-DINNER<br />
mit RICARDO M. im<br />
BUDERSAND Hotel –<br />
Golf & Spa auf Sylt<br />
FOTO: BUNDESRAND<br />
Was für den New Yorker<br />
die Hamptons sind,<br />
ist für uns Hamburger<br />
unser Sylt. Erholsam<br />
und repräsentativ zugleich. Vom<br />
70er Jahre-Charme in Westerland<br />
über Schampus-Geschnattere in<br />
Kampen bis zu vielseitig nutzbaren<br />
Dünen alles vorhanden. Und auch<br />
noch mega Insta-Story tauglich!<br />
Einen Standort solltet Ihr Euch für<br />
Eure Postings ab sofort merken:<br />
das Budersand in Hörnum. Das<br />
5-Sterne-Superior Hotel ist<br />
Deutschlands fünftteuerstes Hotel.<br />
Golfplatz, Spa, eigenes Sterne-<br />
Restaurant und 2009 mitten in die<br />
Dünen direkt ans Meer gesetzt.<br />
Zauselnder Nordsee-Wind im Gel-<br />
Haar stehe ich fix und feddich von<br />
meiner Sommer-Comedy-Show-<br />
Tournee vor dem von Wella-Erbin<br />
Claudia Ebert erbauten und durch<br />
Hoteldirektor Marco Winter privat<br />
geführten Design-Gebäude. In der<br />
Lobby erklingt sanftes Klavierspiel<br />
vom 120.000 Euro teuren Flügel. Ob<br />
ich zum Check-In ein Glas Champagner<br />
möchte, so der gutaussehende<br />
junge Mann im straffen Anzug mit<br />
wellendem Haar. „Nur, wenn wir es<br />
zusammen trinken“ möchte ich<br />
antworten, kann mich aber gerade<br />
noch hanseatisch zurückhalten.<br />
Schon folgt der nächste Höhepunkt<br />
– vorerst: er wolle mir mein Zimmer<br />
zeigen. Gut, das kann ich nun<br />
wirklich nicht ablehnen!<br />
BUDERSAND Hotel - Golf & Spa,<br />
Am Kai 3, Hörnum/ Sylt,<br />
www.budersand.de<br />
Zum vollständigen Testbericht von<br />
Ricardo geht es auf <strong>hinnerk</strong>.de<br />
RICARDO M. auf der Bühne<br />
2.11., Club-BINGO! mit RICARDO M., kukuun, Spielbudenplatz<br />
22, Hamburg, S Reeperbahn, 20 Uhr<br />
9.11., Landhotel-BINGO! mit RICARDO M.,<br />
Landhotel Müller, Lieserstraße 17, 54550 Daun<br />
www.ricardo-m.com<br />
FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST
NACHTLEBEN 19<br />
GEWINNE / REISE<br />
Ostseetörn „Gays on Waves“<br />
Es gibt so viele Gründe, Gewässer<br />
lieber gemütlich auf einem Schiff<br />
zu überqueren. Richtig angenehm wird das,<br />
wenn noch ein paar Freunde, Familie oder<br />
die Wahlfamilie auf der Reise mit dabei sind<br />
und der Zweck der Fahrt, nämlich die Überbrückung<br />
einer Entfernung, zur Nebensache<br />
wird. Eine ganze Reiseindustrie hat sich aus<br />
diesem Grund entwickelt, und es gibt auch<br />
längst schwule oder queere Ausfahrten in<br />
die Urlaubsregionen dieser Welt. Diese als<br />
a) Unerfahrener in langen Schiffsreisen oder<br />
b) als nicht so szeneverbundener Queer zu<br />
entern, erfordert ein gewisses Maß an Abenteuerlust.<br />
Wie gut, dass es Fähren gibt, die<br />
euch ganz klassisch von A nach B bringen.<br />
DAS PROGRAMM<br />
STENA LINE hat für den 15. bis 17. <strong>November</strong><br />
auf der Strecke Kiel – Göteborg so etwas wie<br />
einen „Schiffsreisen-Schnupperkurs“ erfunden.<br />
Gays on Waves ist ein Kurztrip auf der<br />
Fähre mit queerem Partyvergnügen als<br />
regenbogenglitzerndes Extra:<br />
■■<br />
Empfang und persönliche Betreuung<br />
durch die 1. Offiziöse der Stena<br />
Germanica, Host Frieda Friday<br />
■■<br />
Ein Show- und Partyprogramm an<br />
beiden Überfahrtsabenden von und<br />
mit der besagten Miss Friday und der<br />
Band Baltic Live<br />
■■<br />
Ein Musik Quiz<br />
■■<br />
Ein Dragqueen-Bingo<br />
■■<br />
Einen ganzen Tag Zeit, um Göteborg,<br />
die beschaulichste der schwedischen<br />
Metropolen, zu entdecken<br />
Frida Friday meldete sich bereits telefonisch<br />
bei unserem Team und klang mehr<br />
als aufgeregt:<br />
„Ihr könnt es euch kaum vorstellen, aber<br />
für diese zwei Tage habe ich inzwischen<br />
ein Team dabei, das Lady Gaga erblassen<br />
lassen würde. Make-up, Haare, Kofferträger<br />
und so weiter. Ich habe in wenigen Stunden<br />
insgesamt 14 Kostümwechsel vor mir,<br />
und ganz ehrlich: Außenstehende könnten<br />
denken, das sei völlig geistesgestört. Aber<br />
keine Sorge: Ich bin ganz bei Sinnen und<br />
freue mich so riesig auf diese Reise.“ *ck<br />
Das ganze Vergnügen ist ab sofort<br />
über www.stena-line.de buchbar. Auf<br />
www.<strong>hinnerk</strong>.de verlosen wir eine Kabine!<br />
DEIN GAY LIFESTYLE<br />
Berlin • Köln • Hamburg • München<br />
brunos.de /brunos.de @brunos_de<br />
Picture by Andrew Christian
20 NACHTLEBEN<br />
FOTO: T. ZURBRÜGGE<br />
TWENTYFIVE<br />
„BEEFY KIEZ FLESHBACK“<br />
beim Camp77<br />
Treffendes Motto, liebes Camp77-<br />
Team! Nicht nur, dass der Ex-<br />
Neidklub das Ex-Wohnzimmer deiner Party<br />
ist, mit Alan Taylor habt ihr euch auch ein<br />
mächtig großes Stück Muskelfleisch als für<br />
die Musik Verantwortlichen an Bord geholt.<br />
Gegenüber <strong>hinnerk</strong> freut sich der<br />
Camp77-Neuzugang, der in ganz<br />
Europa die schwulen Massen begeistert,<br />
auf Hamburg: „Ich habe nur positive<br />
Erwartungen. Ich hoffe, den Leuten gefällt<br />
meine Musik und vielleicht lernt man<br />
sich und mich ja auch noch persönlich<br />
kennen!“ Also ran an die Buletten! Wem<br />
das nicht so behagt, der hat noch rund<br />
1.000 andere Besucher, Arno von Dannen<br />
Marc Majewski und Vanity Trash zur<br />
Auswahl, um die LED-geflashten Synapsen<br />
mit zwischenmenschlicher Interaktion<br />
abzulenken. Alex vom Camp-Team: „Die<br />
Party steht außerhalb aller Normen und<br />
auch außerhalb jeder Zeit. Eine Welt für<br />
sich. Das CAMP ist der geeignete Ort,<br />
deine geheimen Sehnsüchte auszuleben.<br />
Träume werden wahr und manifestieren<br />
sich in Fleisch & Blut! Hier bist zu Zuhause<br />
und Willkommen! *ck<br />
5.10., CAMP77_Gluecksmodul:<br />
„Beefy Kiez Fleshback”, TWENTYFIVE<br />
(Ex-Neidklub), Reeperbahn 25, Hamburg,<br />
S Reeperbahn, 23:30 Uhr<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
Betty und Kaey<br />
FUNDBUREAU<br />
Hugs and Kisses<br />
Die Warm-up-Party zu den „Lesbisch Schwulen Filmtagen<br />
Hamburg“ wird am 12. <strong>Oktober</strong> die Szene mit so illustren<br />
Künstlern und angekündigten Gästen wie Didine, Miss<br />
van Biss, Martha Hari, Kaey, Betty BücKse sowie Eva Gallo<br />
und Monsieur Schneider erfreuen. Es ist aber auch ein<br />
Abschied! „Hugs and Kisses sagt Tschüss und DANKE für<br />
die tollen Partys im Fundbureau! Wir hauen das letzte Mal<br />
auf die Tonne!“, verrät das Team online. Los geht es um 22<br />
Uhr, die erste Stunde ist der Eintritt frei. *rä<br />
12.10., Hugs and Kisses, Fundbureau,<br />
Stresemannstr. 114, 22 Uhr
NACHTASYL<br />
Süße Träume<br />
zum 30.<br />
NACHGEFRAGT<br />
NACHTLEBEN 21<br />
Als die „Lesbisch Schwule Filmtage<br />
Hamburg“ (LSF) das Projektorlicht<br />
der Zelluloidsäle erblickte, war „Sweet<br />
Dreams“ von den Eurythmics schon im<br />
Grundschulalter. Annie Lennox eckte<br />
damals an und faszinierte. Eine Frau<br />
mit roten Stoppelhaaren, und einem<br />
so männlichen Habitus – Genderbender<br />
ist keine Erfindung der Neuzeit.<br />
Damals sagte man noch androgyn<br />
zu dem, was heute vielleicht schon<br />
genderqueer wäre oder gar fluid? Der<br />
Motto-Titel zur DARE!-LSF-Soliparty<br />
ist jedenfalls ein Treffer. Am 19. <strong>Oktober</strong><br />
versüßt euch Sven Enzelmann<br />
die Nacht im gleichnamigen Asyl über<br />
dem Thalia Theater. Ein Euro vom<br />
Eintritt wandert direkt zu Querbild e.V.,<br />
dem Veranstalter der LSF Hamburg.<br />
Durchatmen ist dann nur kurz<br />
angesagt, weil im <strong>November</strong> mit dem<br />
2. und dem 30. (in Kooperation mit<br />
der Aids-Hilfe Hamburg) gleich zwei<br />
weitere DARE!-Termine feststehen. *ck<br />
19.10., DARE! @ Nachtasyl,<br />
Thalia Theater, Alstertor,<br />
S + U Jungfernstieg, 22:30 Uhr<br />
GEENA + AMANDA:<br />
„Ja, wir wollen nach Hamburg!“<br />
Ein Paukenschlag in der Travestieszene<br />
der Hauptstadt.<br />
Gleich zwei Diven wollen<br />
Berlin verlassen und ins – aus<br />
Berliner Sicht – beschauliche Hamburg<br />
ziehen. Wir chatteten mit Amanda Cox.<br />
Warum ziehst du denn nach<br />
Hamburg?<br />
Geena und ich sind Rampensäue und<br />
lieben es, die Massen zu unterhalten.<br />
Und da in Berlin leider gefühlt langsam<br />
jede Bühne für kleine Künstler stirbt,<br />
dachten wir uns, warum nicht in die<br />
Stadt ziehen, die für ihre Kultur und ihre<br />
Bühnen lebt! Nicht umsonst sind hier die<br />
größten Musicals vertreten und mehrere<br />
stets gut besuchte Varietés und Bühnen.<br />
Freust du dich auf eine WG mit<br />
Geena?<br />
Wir hatten ja schon fast ein halbes Jahr<br />
lang uns das Zimmer geteilt in meiner<br />
damaligen Wohnungsnot, so fremd ist<br />
uns das Zusammenleben nicht. Und da<br />
wir eh gefühlt sieben Tage die Woche<br />
aufeinanderhocken und uns ständig<br />
sehen, ist ein Zusammenleben fast<br />
unausweichlich.<br />
Weiß Olivia Jones schon, dass ihr<br />
kommt?<br />
Barbie Stupid, Lee Jackson, Devina<br />
Devil und die großartige Eve Champagne<br />
wissen es schon und freuen sich<br />
sehr auf uns, und ich glaub schon, dass<br />
die gute Olivia Wind davon bekommen<br />
hat!<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.facebook.com/DragQueensBerlin<br />
FOTO: M. RÄDEL
22<br />
NACHTLEBEN<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
Wöchentlich<br />
SONNTAG<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Toms Saloon, After<br />
Weekend Club, Pulverteich<br />
17<br />
22:00 Wunderbar, Blow<br />
Me Up, Eine Nacht<br />
mit René, Talstraße<br />
14<br />
23:00 SLUTCLUB,<br />
Fuck the Rest, Kein<br />
dresscode, Rostocker<br />
Straße 20<br />
MONTAG<br />
19:00 Eldorado Bar,<br />
Queere Biere - it‘s<br />
Mongäy, Wohlwillstraße<br />
50<br />
20:00 Extratour, Georgs<br />
Stammtisch,<br />
Offener Stammtisch<br />
für schwule<br />
Männer, Zimmerpforte<br />
1<br />
20:00 SLUTCLUB,<br />
Cheap & Sexy Wednesday,<br />
2-4-1 bis 23<br />
Uhr, danach regulärer<br />
Barbetrieb,<br />
Rostocker Straße 20<br />
DONNERSTAG<br />
20:00 SLUTCLUB,<br />
Sleazy & Easy Party,<br />
Dresscode: Nackt,<br />
ab 23 Uhr ohne<br />
Dresscode, Rostocker<br />
Straße 20<br />
20:00 Generation Bar,<br />
Blond am Donnerstag,<br />
Stammtisch,<br />
Lange Reihe 81<br />
1. 3. 4. 5. Do 20:00<br />
Contact Bar, Open<br />
House! Barabend,<br />
Men only., Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Longdrink Night,<br />
Pulverteich 17<br />
22:00 Wunderbar, Ein<br />
Kessel Buntes, Talstraße<br />
14<br />
FREITAG<br />
SA 5.10.<br />
19:00 Contact Bar,<br />
„O‘zapft is“. Das<br />
MR.CHAPS <strong>Oktober</strong>fest,<br />
Ab 22 Uhr<br />
offen für alle, Danziger<br />
Str. 51<br />
23:00 Große Freiheit<br />
36, Kaiserkeller:<br />
SHAKESQUEER<br />
– CSD Special, lesbischwul.<br />
queer. we<br />
are here. DJ‘s Sony<br />
Straight - DJ & DJ<br />
trust.the.girl, Große<br />
Freiheit 36<br />
23:00 TWENTYFIVE<br />
(ex-Neidklub), 36,<br />
Camp77, Reeperbahn<br />
25<br />
23:00 Unterm Strich,<br />
Libertine x LSF<br />
Party, mit SUZé, /<br />
hei/, BRUNA, Reeperbahn<br />
136<br />
SA 19.10.<br />
23:55 Prinzenbar, Pop<br />
The Floor, Pop, RnB<br />
und Club Sounds<br />
mit DJ Berry E,<br />
Kastanienallee 20<br />
23:00 Große Freiheit<br />
36, 90’s Reloaded,<br />
(mixed), Große Freiheit<br />
36<br />
23:59 Fundbureau,<br />
Streunerkatze lädt<br />
zum Tanz, (Mixed),<br />
Stresemannstraße<br />
114<br />
23:30 Hafenklang, Destination:<br />
Kingston,<br />
Reggae, Dancehall,<br />
HipHop, Ska, Dub,<br />
Große Elbstr. 84<br />
FR 1.11.<br />
23:59 Uebel&Gefährlich,<br />
DaddysBoy #2, Your<br />
Queer House Friday,<br />
Feldstr. 66<br />
SA 2.11.<br />
22:30 Thalia Theater,<br />
DARE! – the 80s<br />
club for gays +<br />
friends at Nachtasyl,<br />
Alstertor 1<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Montags- schwule<br />
Gossipbörse, Talstraße<br />
14<br />
DIENSTAG<br />
09:00 Erotixx, Bi-Day,<br />
Hamburger Berg 36<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Contact Bar,<br />
Penny-Pincher, Men<br />
only. Der Abend für<br />
alle Pfennigfuchser.<br />
Bis 22 Uhr, Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Tom want YOU!,<br />
Pulverteich 17<br />
22:00 Wunderbar,<br />
Zauberhaft. Selten.<br />
Schön., Talstraße 14<br />
MITTWOCH<br />
16:00 Generation Bar,<br />
Cocktail Happy<br />
Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />
Lange Reihe 81<br />
20:00 Contact Bar, Die<br />
Schnapsidee: Shot!,<br />
Men only, Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Bergfest, Pulverteich<br />
17<br />
1. 3. 4. 5. Mi 20:00<br />
SLUTCLUB, Cheap<br />
& Sexy Wednesday,<br />
2-4-1 bis 23 Uhr,<br />
danach regulärer<br />
Barbetrieb, Rostocker<br />
Straße 20<br />
20:00 Contact Bar,<br />
NACKT! Naked-<br />
Sexparty, Men<br />
only. Ab 23:55 Uhr<br />
Bar-Night., Danziger<br />
Str. 51<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Crazy Friday, Pulverteich<br />
17<br />
21:00 Generation Bar,<br />
Sounds on the floor,<br />
mit den G-Bar-DJs,<br />
Lange Reihe 81<br />
22:00 SLUTCLUB,<br />
Shooters Friday,<br />
Kein Dresscode,<br />
Rostocker Straße 20<br />
3. Fr 19:00 LiZ, FLITtchenkneipe,<br />
für<br />
Frauen, Lesben,<br />
Trans und Inter<br />
(FLTI), Karolinenstr.<br />
21(HH)<br />
SAMSTAG<br />
20:00 Toms Saloon,<br />
Club Gallery mit<br />
Live DJ, Pulverteich<br />
17<br />
21:00 Generation Bar,<br />
City Night Beats,<br />
mit den G-Bar-DJs,<br />
Lange Reihe 81<br />
1. 3. 4. 5. Sa 22:00<br />
SLUTCLUB, Slut-<br />
Club Non Stop, bis 5<br />
Uhr, strikter Dresscode,<br />
Rostocker<br />
Straße 20<br />
05:00 SLUTCLUB,<br />
Insomnia Frühclub,<br />
kein Dresscode,<br />
Rostocker Straße 20<br />
2. Sa 22:00 SLUTCLUB,<br />
SlutClub Non Stop<br />
mit BLUF-Stammtisch,<br />
Strict dresscode,<br />
Rostocker<br />
Straße 20<br />
SO 6.10.<br />
16:00 Hofbräu Wirtshaus<br />
Speersort, 8.<br />
Hamburger Gaywiesn,<br />
Einlass bis<br />
17 Uhr. Mit Valery<br />
Pearl & DJ Sunshine,<br />
Speersort 1<br />
16:00 Kuhstall, L-Wiesn<br />
#3, <strong>Oktober</strong>fest<br />
für Frauen mit den<br />
alpha girls, Reeperbahn<br />
19-21<br />
DO 10.10.<br />
20:00 Contact Bar,<br />
AHNUNGSLOS!<br />
Das Quiz mit Rudi &<br />
Nils, (mixed) Motto:<br />
Guten Tag, mein<br />
Name ist Lohse, ich<br />
kaufe hier ein, Danziger<br />
Str. 51<br />
SA 12.10.<br />
22:00 Fundbureau, Hugs<br />
and Kisses Party<br />
Queer Party, DJs:<br />
Monsieur Schneider,<br />
Julie Wood,<br />
Miss van Biss, Dj.<br />
Bones u.a. Special<br />
: Queerer Klamottentausch,<br />
Stresemannstraße<br />
114<br />
MI 16.10.<br />
16:00 Spielbudenplatz,<br />
St. Pauli Nachtmarkt,<br />
bis 22 Uhr,<br />
Spielbudenplatz<br />
FR 18.10.<br />
22:00 Kampnagel, Afro<br />
Pride mit DJ Waxs,<br />
(MIxed) KMH, Jarrestraße<br />
20<br />
22:30 Thalia Theater,<br />
DARE! „Sweet<br />
Dreams“, the 80s<br />
club for gays +<br />
friends at Nachtasyl,<br />
Alstertor 1<br />
FR 25.10.<br />
22:00 Große Freiheit 36,<br />
Kaiserkeller: Dark<br />
Mass, (mixed) Dark<br />
Electro Music mit<br />
DJ Claus, Große<br />
Freiheit 36<br />
SA 26.10.<br />
23:00 Große Freiheit<br />
36, Return To The<br />
80‘s, (mixed), Große<br />
Freiheit 36<br />
MI 30.10.<br />
16:00 Spielbudenplatz,<br />
Winterdeck, M - Sa<br />
von 16 - mindestens<br />
22 Uhr, Spielbudenplatz<br />
22:00 Große Freiheit<br />
36, Zombieland 36<br />
– Halloween Party,<br />
(mixed), Große Freiheit<br />
36<br />
SA 16.11.<br />
23:55 Docks, GAY -<br />
Timetravel (The<br />
Next Chapter), Pop,<br />
RnB & Electronic<br />
Music mit DJ Berry<br />
E. u.a., Spielbudenplatz<br />
19<br />
MO 25.11.<br />
12:00 WinterPride –<br />
Weihnachten unter<br />
dem Regenbogen,<br />
bis 22 Uhr geöffnet,<br />
Kirchenallee/Ecke<br />
Lange Reihe 2<br />
SA 30.11.<br />
22:30 Thalia Theater,<br />
DARE! – the 80s<br />
club for gays +<br />
friends at Nachtasyl,<br />
Alstertor 1
24 NORDDEUTSCHLAND<br />
HANNOVER<br />
Perlen –<br />
Queer Film Festival<br />
In 30 Vorstellungen präsentiert das<br />
Team die schönsten, mitreißendsten,<br />
unterhaltsamsten und informativsten<br />
queeren Spielfilme, Dokumentarfilme und<br />
Kurzfilme der letzten Zeit, davon eine<br />
Rekordzahl von 6 Kurzfilmprogrammen.<br />
Es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit den<br />
TRANS*KIDS, sondern unter dem Motto<br />
YOUNG DESIRES auch drei mittellange<br />
Filme, die sich thematisch um die<br />
Sehnsüchte junger Menschen außerhalb<br />
der gesellschaftlichen Norm drehen. Ein<br />
inhaltlicher Schwerpunkt des Festivals<br />
gehört dem historischen Rückblick und<br />
lautet: 50 Jahre Stonewall.<br />
Das häufig unterrepräsentierte Thema<br />
Intersexualität ist in diesem Jahr mit<br />
gleich drei Filmen vertreten ist.<br />
19. – 26.10., Perlen –<br />
Queer Film Festival Hannover,<br />
www.facebook.com/perlenfilmfestival<br />
Robert Martin Dadanski stets<br />
im Gespräch mit der Presse<br />
NACHGEFRAGT<br />
Quo vadis<br />
CSD Bremen?<br />
Was für ein toller, bunter Tag im<br />
kleinsten Bundesland! Der 3. CSD<br />
Bremen der Neuzeit wurde Ende<br />
August an der Wesermetropole<br />
erfolgreich durchgeführt. Der<br />
Demonstrationszug stand dieses<br />
Jahr unter dem Motto „40 Jahre<br />
CSD Deutschland“. Und wie heißt es<br />
immer so schön: „Dreimal ist Bremer<br />
Recht“. Und das wurde wortwörtlich<br />
zum umgesetzt:<br />
■■<br />
Die Regenbogenfahne wurde zum<br />
ersten Mal am Bremer Rathaus<br />
gehisst<br />
■■<br />
Der neue Bürgermeister von Bremen<br />
Andreas Bovenschulte demonstrierte<br />
bis zum Schluss mit<br />
■■<br />
Der Demonstrationszug führte dieses<br />
Jahr sogar über den Bahnhofsvorplatz.<br />
Toll!<br />
Leider herrschte in diesem Jahr<br />
in einigen Teilen der Community<br />
dennoch Unzufriedenheit. <strong>hinnerk</strong><br />
fragte bei Vorstandsmitglied und<br />
Pressesprecher Robert Martin<br />
Dadanski nach, der bereitwillig und<br />
transparent antwortete. Das Interview<br />
findet ihr unter www.<strong>hinnerk</strong>.de und<br />
www.csd-bremen.de! *mr<br />
FOTOS: M. RÄTZ<br />
Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />
demonstrierte bis zum Schluss mit<br />
BREMEN<br />
26 Jahre queerfilm<br />
festival<br />
Filmkunst im CITY 46 – das Team war<br />
seit dem 25. Jubiläum im vergangenen<br />
Jahr nicht untätig: es hat sich auf<br />
die unermüdliche Suche nach neuen<br />
Filmen gemacht, ist als Team mit neuen<br />
engagierten Menschen näher zusammengerückt<br />
und hat über 250 Kurz- und<br />
Langfilme gesichtet. Das Ergebnis: ein<br />
buntes Programm mit Spielfilmen und<br />
Dokumentationen, die in Bremen – und<br />
teilweise auch in Deutschland und<br />
sogar in Europa – als Erstaufführung<br />
zu sehen sind und vielfältige LGBTIQ*-<br />
Lebensentwürfe und -bedingungen aus<br />
heutiger Sicht beleuchten.<br />
8. – 13.10., queerfilm festival Bremen,<br />
www.queerfilm.de<br />
HANNOVER<br />
Die zweite Glitterbox mit<br />
Horse Meat Disco!<br />
Nach dem großen Erfolg der 1. Glitterbox<br />
in Hannover mit 3.000 Gästen aus ganz<br />
Deutschland geht es im <strong>Oktober</strong> nochmal<br />
eine Schippe aufgeglittert weiter (beeilt<br />
euch mit dem Kartenkauf, zwei Kategorien<br />
sind bereits futsch). Das Konzept<br />
aus 1970ern und Moderne mit Drags<br />
und Discokugeln bleibt, neu sind neben<br />
Weltstar und Lokalheld Mousse T. diesmal<br />
Barbara Tucker, Horse Meat Disco und<br />
Phil Fuldner gebucht. Selbst aus Hamburg<br />
und Berlin gucken unsere Redaktionen ein<br />
bisschen neidvoll auf die Leinestadt. Viele<br />
Spaß! *ck<br />
26.10., Glitterbox „Let‘s Dance“, Kuppelsaal<br />
im Hannover Congress Centrum,<br />
Kuppelsaal, Theodor-Heuss-Platz 1 – 3, 22<br />
Uhr, www.visit-hannover.com/glitterbox
GESELLSCHAFT<br />
Queeres Jugendzentrum<br />
Hannover<br />
Hannover hat seit Ende August ein Queeres Jugendzentrum<br />
in Trägerschaft des Andersraum e.V. Das<br />
Jugendzentrum ist niedersachsenweit das erste seiner Art.<br />
DIE FRAKTION hatte das Projekt erst im letzten Jahr durch<br />
Anträge im Rat der Stadt weiter vorangetrieben. Alle Infos<br />
zum Zentrum findet ihr auf www.andersraum.de, hier kurz<br />
der Beweis, warum es mehr als nötig ist, Schutzräume für<br />
Minderheiten bereitzustellen (Orthographie und Grammatik<br />
sind aus den öffentlichen Facebook-Kommentaren<br />
übernommen) – besonders die zweite Frage erscheint in<br />
höflichem Gewand, offenbart aber deutliche Vorbehalte:<br />
MICHAEL<br />
§<br />
LEIPOLD<br />
RECHTSANWALT und<br />
FACHANWALT für Familienrecht<br />
• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />
• Strafrecht<br />
• Ausländer- und Asylrecht<br />
Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />
Tel.: (040) 357 147 34<br />
Fax: (040) 357 147 37<br />
www.kanzlei-leipold.de<br />
NORDDEUTSCHLAND 25<br />
„Haben wir nicht schon genug Jugendzentren in der<br />
Stadt? Muss es jetzt noch eines geben wo andere<br />
Geschlechtsidentität bevorzugt werden? Kann ich<br />
eigentlich auch als Männliche hete rein, oder muss ich<br />
mich erst zum Pfirsich-Minz Geschlecht bekennen?“<br />
„Hallo ich bin neugierig, was macht das Jugendzentrum<br />
zu einem queeren Jugendzentrum? Gab es<br />
Probleme in anderen Jugendzentrum, sodass eine<br />
Separation nötig wurde? Oder ging es darum einen Ort<br />
zum kennenlernen zu schaffen?“<br />
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Ihre Apotheke im<br />
Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 8:30 bis 19:00 Uhr<br />
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Tel.: (040) 24 56 64 · Fax: (040) 24 44 26<br />
der Langen Reihe<br />
Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />
info@epes-apotheke24.de<br />
Inh.: Uta Capellen-Antz e.Kfr.<br />
Tel.: (040) 24 56 64<br />
Fax: (040) 24 44 26<br />
Der Andersraum antwortete freundlich und bestimmt:<br />
„Hey, das Jugendzentrum wird zum einen durch die Leute,<br />
die es besuchen, aber auch durch spezifische Angebote<br />
zu einem queeren Ort. Es soll vor allem ein Schutzraum<br />
für junge Menschen sein, die sich in der heteronormativen<br />
Gesellschaft nicht oder nur zum Teil wohlfühlen. Und<br />
natürlich bietet der Raum auch die Gelegenheit, andere<br />
queere Menschen im selben Alter kennenzulernen und<br />
Freundschaften zu schließen. Hierdurch wird das Angebot<br />
für junge Menschen in Hannover lediglich erweitert und<br />
nicht separiert. Interessierte cis-hetero* Jugendliche sind<br />
jederzeit herzlich willkommen.“<br />
Es bleibt viel zu tun, solange solche Fragen diskutiert<br />
werden müssen. *ck<br />
SCHWUL-LESBISCH-TRANS*<br />
FILMFESTIVAL• IN• BREMEN<br />
08.-13. OKTOBER <strong>2019</strong><br />
WWW.QUEERFILM.DE
26<br />
NORD<br />
ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />
WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />
KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />
Wöchentlich<br />
MI 2.10.<br />
SA 12.10.<br />
DI 22.10.<br />
SONNTAG<br />
1. So 15:00 Bronx,<br />
Kaffeeklatsch mit<br />
Heinz, Bohnenstraße<br />
1B, Bremen<br />
16:00 PERSEUS Club<br />
Sauna, Ermäßigter<br />
Eintritt, Waller<br />
Heerstr. 126, Bremen<br />
18:00 Joe‘s Hannover,<br />
S.O.S. – Sex on<br />
Sunday, 1 Freigetränk,<br />
Odeonstr. 5,<br />
Hannover<br />
MONTAG<br />
10:00 Hannöversche<br />
Aids-Hilfe e.V.,<br />
Infoline 0511.19411,<br />
bis 12 Uhr, Lange<br />
Laube 14, Hannover<br />
15:00 K13 Sauna, Feierabendverkehr,<br />
Klävemannstr 13,<br />
Oldenburg<br />
DIENSTAG<br />
14:00 Vulkan-Sauna,<br />
Gayromeo Day, Mitglieder<br />
zahlen 10<br />
Eur Eintritt. Bis 23<br />
Uhr, Otto-Brenner-<br />
Str. 15, Hannover<br />
MITTWOCH<br />
11:00 RAT & TAT, Lesben-<br />
und Aidsberatung,<br />
(04 21) 70<br />
41 70; Bis 13 Uhr,<br />
Theodor-Körner-<br />
Str. 1, Bremen<br />
DONNERSTAG<br />
15:00 HuK, Offene Tür -<br />
Homosexuelle und<br />
Kirche Hannover,<br />
bis 18 Uhr, Schuhstr.<br />
4, Hannover<br />
FREITAG<br />
18:30 Familienzentrum<br />
Aurich, Ulrichs*<br />
Café & Kultur für<br />
Gays & Friends, bis<br />
23 Uhr, Jahnstr. 2,<br />
Aurich<br />
22:00 Bar Romantis,<br />
Friday Quiz Time,<br />
Lavesstr. 64, Hannover<br />
4. Fr 23:00 Traum<br />
GmbH-Kino, Gays<br />
and Friends, [kleine<br />
Halle] Schwule,<br />
lesbische und bisexuelle<br />
Dancenight,<br />
Grasweg 19, Kiel<br />
SAMSTAG<br />
21:00 Burgklause,<br />
Schlagerparty, die<br />
Hits der 70er, 80er,<br />
90er, Burgstr. 11,<br />
Hannover<br />
23:00 Modernes, Bremen<br />
Schwuppt,<br />
Neustadtswall 28,<br />
Bremen<br />
DO 3.10.<br />
17:00 Festhalle Marris,<br />
GAYTOBERFEST-<br />
Party, Schützenplatz,<br />
Hannover<br />
DI 8.10.<br />
19:00 City46, queerfilm<br />
festival: Der<br />
lange Kurzfilm-<br />
Eröffnungsabend,<br />
Birkenstraße 1,<br />
Bremen<br />
DO 10.10.<br />
18:00 City46, queerfilm<br />
festiva, Birkenstraße<br />
1, Bremen<br />
FR 11.10.<br />
18:00 City46, queerfilm<br />
festival: Doku Doppel,<br />
Birkenstraße 1,<br />
Bremen<br />
23:00 Funpark, VOLU-<br />
ME XXL - 9 Jahre<br />
Volume, Expo<br />
Plaza 9, Hannover<br />
SO 13.10.<br />
16:00 City46, queerfilm<br />
festival, Birkenstraße<br />
1, Bremen<br />
FR 18.10.<br />
20:30 Pumpe, Queerfilmnacht:<br />
Bonnie<br />
& Bonnie, Haßstr.<br />
22, Kiel<br />
22:00 Schwule Sau,<br />
Wunderperlen -<br />
Eröffnungsparty<br />
Perlen-Filmfestival,<br />
Schaufelder Str.<br />
30a, Hannover<br />
SA 19.10.<br />
16:30 Kino im Künstlerhaus,<br />
Eröffnung<br />
des 23. Queer Film<br />
Festivals PERLEN,<br />
mit Sektempfang<br />
und Live-Musik,<br />
Sophienstr. 2, Hannover<br />
22:00 Alhambra, MännerFabrik<br />
– Okto-<br />
BärFest, men only.,<br />
Hermannstraße 83,<br />
Oldenburg<br />
SO 20.10.<br />
14:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
MO 21.10.<br />
18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
20:15 Apollo Kino,<br />
Queerfilmnacht.<br />
Limmerstr. 50,<br />
Hannover<br />
18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
MI 23.10.<br />
18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
DO 24.10.<br />
18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
FR 25.10.<br />
14:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
SA 26.10.<br />
14:00 Kino im Künstlerhaus,<br />
Perlen, Programm<br />
auf <strong>hinnerk</strong>.<br />
de Sophienstr. 2,<br />
Hannover<br />
22:00 Kuppelsaal,<br />
Glitterbox, mit<br />
Horse Meat Disco,<br />
Barbara Tucker,<br />
Mousse T., Phil<br />
Fuldner, Theodor-<br />
Heuss-Platz 1-3,<br />
Hannover<br />
MI 30.10.<br />
23:00 Puerto Rico Club,<br />
feel good – Hannover<br />
Gay-Night, DJs:<br />
Carrie Gold, Ricardo<br />
Castillo, Giorgio,<br />
Leonhardtstr. 11,<br />
Hannover<br />
FR 1.11.<br />
20:00 Masa - Afghanisches<br />
Restaurant,<br />
Stammtisch<br />
der Leinebären,<br />
Georgstr. 50b,<br />
Hannover<br />
SA 2.11.<br />
22:00 Alhambra, Halloween<br />
Party, der<br />
lesbischwulen<br />
Mottoparty, Hermannstraße<br />
83,<br />
Oldenburg<br />
SA 9.11.<br />
23:00 Schlachthof<br />
Magazinkeller,<br />
Strohfeuer Elektroparty,<br />
Findorffstraße<br />
51, Bremen<br />
FR 15.11.<br />
21:00 Zone 283,<br />
Fetish Weekend,<br />
Kornstraße 283,<br />
Bremen<br />
SA 16.11.<br />
22:00 Alhambra,<br />
MÄNNERfabrik,<br />
men only., Hermannstraße<br />
83,<br />
Oldenburg<br />
MO 18.11.<br />
20:15 Apollo Kino,<br />
WoMonGay: Carmen<br />
& Lola, OmU,<br />
Limmerstr. 50,<br />
Hannover<br />
SA 23.11.<br />
21:00 Schwule Sau,<br />
SchlagerSau, Die<br />
beste Schlager-<br />
Party, Schaufelder<br />
Str. 30a, Hannover<br />
DO 28.11.<br />
20:00 Metropol Theater<br />
Bremen, One Night<br />
Of Tina - A Tribute<br />
to the Music of<br />
Tina Turner, Richtweg<br />
7, Bremen<br />
FR 29.11.<br />
22:00 Walk of Fame,<br />
p.i.n.k. Party, Friedrichstr.<br />
9, Münster<br />
SA 30.11.<br />
22:00 Zone 283, Rubber<br />
& Neopren, Dresscode,<br />
Kornstraße<br />
283, Bremen<br />
23:00 Alhambra, Rosa<br />
Disco, Dance,<br />
Charts, House und<br />
Klassiker, Hermannstraße<br />
83,<br />
Oldenburg
27
28 STYLE<br />
LOOP LIGHT<br />
Das Besondere an der LOOP-Lampe von<br />
Himmee? Nö, nicht die Form, sondern die<br />
Ausmaße. Mit einer Breite und Höhe von<br />
jeweils 1,80 Metern ist die Leuchte ein echter<br />
Gigant und trägt deshalb auch selbigen<br />
Beinamen. Produktion nur auf Nachfrage.<br />
www.himmee.com<br />
AUSSERGEWOHNLICH<br />
So hast du noch nie gewohnt.<br />
SOME STRINGS ATTACHED<br />
Diese clevere Sideboard-Lösung des chilenischen Jungdesigners<br />
Emmanuel Gonzalezist inspiriert von den Seilen eines Boxrings.<br />
Die ungewöhnliche Alternative zu Glas- oder Holztüren erlaubt<br />
dem Besitzer einen schnellen Zugriff auf den Inhalt des Möbels,<br />
elektronische Geräte im Inneren können problemlos per Fernbedienung<br />
gesteuert werden, auch wenn das Cuerda-Sideboard<br />
„geschlossen“ ist.<br />
www.emmanuelgonzalez.cl<br />
SCHÖNE AUSSICHTEN<br />
Zugegeben, der Sitzende hat nicht viel von dem einzigartigen Anblick<br />
der Him & Her Chairs, aber jeder Gast wird zunächst stutzen, wenn er die<br />
freizügigen Essstühle sieht. Das Design ist abgeleitet vom Panton-Stuhl<br />
des dänischen Designers Verner Panton. Nur die Pobacken, die es sowohl<br />
in männlicher als auch in weiblicher Ausführung gibt, haben die Italiener<br />
von Casamania noch hinzugefügt. Wir haben nichts dagegen.<br />
www.horm.it<br />
FOLD IT!<br />
Wie viel Gewicht kann ein einzelnes Stück<br />
Stoff tragen? Eine Person mindestens! Ausprobiert<br />
hat’s das Studio Dror aus New York.<br />
Das Testobjekt: ein Sessel aus gefaltetem Filz.<br />
Die Struktur gibt der Lehne ausreichend Halt,<br />
sodass kein Kleber oder Nähte notwendig<br />
sind, um das Möbel in Form zu halten. So viel<br />
Konstruktionsgenie gefiel auch Superstar<br />
Rihanna, die sich in ihrem „S&M“-Video auf<br />
dem Peacock Chair räkelte.<br />
www.studiodror.com
JUBILÄUM<br />
40 Jahre CABINET,<br />
40 neue Oberflächen<br />
zum Jubiläum<br />
STYLE 29<br />
1979 wurde die CABINET Schranksysteme<br />
AG aus der Taufe gehoben.<br />
Anlässlich des runden Geburtstages lanciert<br />
das Unternehmen nun 40 einzigartige Dekore<br />
für deine maßgefertigten Einbauschränke,<br />
die ausschließlich im Jubiläumsjahr erworben<br />
werden können.<br />
„40 Jahre Unternehmenserfahrung sorgen<br />
dafür, dass ein CABINET mehr ist als nur ein<br />
Schrank“, sagt Vorstandsvorsitzender Jens<br />
Leyrer. „Seit der Gründung haben weit über<br />
110.000 maßgefertigte Einbauschränke<br />
die Produktionsstätte verlassen. Jeder ein<br />
Einzelstück – hergestellt ganz nach den individuellen<br />
Wünschen der CABINET-Kundinnen<br />
und -Kunden.“<br />
Bei den 40 exklusiven neuen Oberflächen hat<br />
sich das CABINET-Designteam von aktuellen<br />
Einrichtungstrends inspirieren lassen. Neben<br />
eindrucksvollen intensiven Trendfarben wie<br />
„Sienarot“, „Himmelblau“, „Agave“, und „Royalblau“,<br />
stehen ebenfalls natürlich anmutende<br />
Dekore wie „Lindberg Eiche“, „Sand Pine“,<br />
„Berg Esche“ sowie „Okapi Walnut“ im Fokus.<br />
Die natürlich anmutenden Holzoptiken stellen<br />
einen außerordentlichen Wohlfühlfaktor<br />
und ein gesundes Raumgefühl dar.<br />
Mit diesen und den weiteren Jubiläumsdekoren<br />
verweist CABINET einmal mehr<br />
auf das ganze Spektrum seiner exklusiven<br />
Möglichkeiten.<br />
Schrankideen nach Maß GmbH,<br />
Willy-Brandt-Straße 55, Hamburg,<br />
www.cabinet-hamburg.de
30 GESUNDHEIT<br />
BEAUTY<br />
Mikrowellen stoppen Schwitzen<br />
Die heißen Sommertage sind zwar<br />
vorbei. Wenn die körpereigene<br />
„Klimaanlage“ aber ständig auf<br />
Hochtouren läuft, ist Schwitzen ein<br />
Ganzjahr-Problem. Der medizinische<br />
Ausdruck dafür heißt Hyperhidose.<br />
Und die ist anlagebedingt.<br />
Aber auch immer mehr Patienten<br />
mit „normaler“ Schweißsekretion in<br />
den Achselhöhlen fühlen sich davon<br />
beeinträchtigt und wünschen eine<br />
Behandlung.<br />
Ärzte konnten die überaktiven<br />
Schweißdrüsen bisher nur vorübergehend<br />
mit Botox stilllegen oder sie<br />
chirurgisch entfernen. Nun gibt es<br />
eine weitere Methode, die nicht nur<br />
effektiv, sondern auch schonend<br />
ist: MiraDry, ein Gerät, das mit<br />
Mikrowellen-Energie arbeitet. „Ohne<br />
Spritze oder Skalpell kommen die<br />
Betroffenen nie wieder ins Schwitzen“,<br />
erklärt der Hamburger Hautarzt<br />
Dr. Welf Prager. „MiraDry verödet<br />
die Schweißdrüsen dauerhaft.“<br />
Während der etwa einstündigen<br />
Behandlung führt der Mediziner die<br />
„Mikrowellen-Pistole“ mit der glatten<br />
Keramikoberfläche Punkt für Punkt<br />
über die Achsel. Die Haut wird sanft<br />
angesaugt, das Gewebe mit den<br />
Schweißdrüsen darunter auf etwa 60<br />
Grad erwärmt, die Drüsen funktionsuntüchtig<br />
gemacht. Das eingebaute<br />
Kühlsystem verhindert, dass die Haut<br />
verletzt wird. „MiraDry hat Sofort-<br />
Effekt“, so Dr. Prager. „Über Schweißflecken<br />
braucht man sich nach der<br />
Behandlung nie wieder Gedanken zu<br />
machen.“ Netter Nebeneffekt: Die<br />
Haut wird samtweich und glatt. Die<br />
Mikrowellen-Energie befreit die Achseln<br />
nämlich auch von Haaren. Dabei<br />
werden sogar die extrem hellen oder<br />
feinen Härchen erwischt, die selbst<br />
beim Lasern nicht erfasst werden.<br />
Prager & Partner, Hemmingstedter Weg 168, Hamburg,<br />
www.derma-hamburg.de, www.facebook.com/Pragerundpartner/,<br />
www.instagram.com/welf.prager/<br />
NACHGEFRAGT<br />
Sport und HIV<br />
Thora Bleckwedel von PhysioCity gibt<br />
Tipps, worauf HIV-Positive beim Training<br />
achten sollten.<br />
Wie sieht das optimale Bewegungsprogramm<br />
für HIV-Positive aus?<br />
Das ideale Training vermehrt körpereigene<br />
Mitochondrien. Diese Strukturen der<br />
Zellatmung machen uns leistungsfähig, sie<br />
werden durch einige ART-Medikamente<br />
aber geschädigt. Wer viele Mitochondrien<br />
hat, verringert das Risiko von Fettstoffwechselstörungen,<br />
Herzschädigungen<br />
und Diabetes. Also von Krankheiten, die<br />
heute das Leben bei einer HIV-Infektion<br />
verkürzen.<br />
Durch was für ein Training werden<br />
Mitochondrien vermehrt?<br />
Durch möglichst häufiges Bewegen im<br />
Bereich der Grundlagenausdauer. Das ist<br />
ein eher langsames Tempo, wobei der Körper<br />
einen hohen Anteil an Fett verbrennt.<br />
Dabei steigt die Regenerationsfähigkeit.<br />
Dazu ein bis zwei Mal Krafttraining pro<br />
Woche.<br />
Also Fatburning?<br />
Nein. Unter „Fatburning“<br />
verstehen viele<br />
möglichst viel Energie<br />
in kurzer Zeit zu verbrennen,<br />
wie beim HIIT-<br />
Training (Hochintensives<br />
Intervalltraining). Das wäre<br />
langfristig Raubbau weil die<br />
Regenerationsfähigkeit nachts<br />
abnimmt. Danach kann die Immunabwehr<br />
einige Stunden sogar sinken.<br />
Ich meine ein aerobes Ausdauertraining in<br />
einem Pulsbereich, in dem Mitochondrien<br />
entstehen. Den Bereich können wir mit<br />
einer individuellen Leistungsdiagnostik<br />
feststellen.<br />
Wie kann so ein Training gesteuert<br />
werden?<br />
Mit Pulsuhren. Wir vermitteln das Wissen<br />
dazu entweder individuell oder im<br />
Rahmen von Präventionskursen. Bei letzteren<br />
zahlen sogar die Krankenkassen<br />
und es macht Spaß, in der Gruppe zu<br />
trainieren.<br />
Wie kommen Sie auf das Thema<br />
Sport und HIV?<br />
André Widulle hat früher im AK St.-Georg<br />
schon im Bereich der Infektiologie gearbeitet.<br />
Für mich ist es wichtig weiterzugeben,<br />
dass Mitochondrien das Leben verlängern<br />
können. Sie sind die ideale Pille: Ungiftig<br />
und körpereigen.<br />
PhysioCity, Koppel 85 – 87, Hamburg,<br />
Bushaltestelle „AK St. Georg“,<br />
01751281405, www.physiocity-hamburg.de
GESUNDHEIT<br />
IN HAMBURG<br />
D<br />
oppelGänger<br />
Freitags erhältst Du für jedes gekaufte Ticket einen Gutschein, mit dem Du<br />
innerhalb von vier Wochen unsere Sauna am Freitag erneut besuchen kannst.<br />
ÄRZTE<br />
■ Christian Aust,<br />
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www.uro-eppendorf.de<br />
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Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />
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Stefan Hansen,<br />
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Dr. med. Michael Sabranski,<br />
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Dr. Peter Buggisch,<br />
HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />
Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />
Haus L, & 28407600,<br />
www.ifi-medizin.de<br />
■ Oliver Neubauer,<br />
Facharzt für Urologie,<br />
Herthastr. 12, & 64224500,<br />
www.urologe-hamburg.com<br />
■ Schwerpunktpraxis<br />
Nerven-Psyche,<br />
Dr. med. Hans Ramm,<br />
Dr. med. Andrea Oster,<br />
Neurologie, Psychiatrie,<br />
Psychotherapie,<br />
Kreuzweg 7, & 245464,<br />
www.nervenarzt-hh.de<br />
■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />
Facharzt für Neurologie,<br />
Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />
Psychotherapie,<br />
Elbgaustr. 112., & 841084,<br />
www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />
■ Dr. med. Ulrich Reuters,<br />
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />
Plastische Operationen,<br />
Rothenbaumchaussee 5, & 4800848<br />
■ Ralf Siemen,<br />
Praktischer Arzt,<br />
Königstr. 1, & 314144<br />
■ Josef Stuch,Dr.<br />
All gemeinmedizin,<br />
Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />
■ Ambulanzzentrum des UKE,<br />
Bereich Infektiologie:<br />
Dr. med. Olaf Degen,<br />
Dr. med. Sabine Jordan,<br />
Dr. med. Sandra Hertling,<br />
Dr. med. Stefan Schmiedel,<br />
Dr. med. Anja Hüfner,<br />
Fachärzte für Innere Medizin<br />
/Allgemeinmedizin/Tropenmedizin,<br />
HIV, STD,Infektion- & Tropenkrankheiten,<br />
Hepatitis<br />
Universitätsklinikum Eppendorf,<br />
Martinistr. 52, &741052831,<br />
infektionen@uke.de<br />
■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />
Dermatologie,<br />
ästhetische Dermatologie,<br />
operative Dermatologie,<br />
Allergologie, Phlebologie,<br />
Lasermedizin,<br />
Hemmingstedter Weg 168,<br />
& 040 81 991 991<br />
www.derma-hamburg.de<br />
ZAHNÄRZTE<br />
■ Dr. Dirk Ergenzinger & Martin Schuh,<br />
Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />
www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />
COACHING<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />
(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />
& (0179) 5270700,<br />
www.therapie.de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Kathrin Eßmann,<br />
Berufliches und psychologisches<br />
Coaching, Supervision,<br />
Teamberatung,<br />
Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />
www.kathrin-essmann.de<br />
■ Ruthemann Coaching,<br />
Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />
Professor-Brix-Weg 4, & 31171492<br />
www.ruthemann-coaching.de<br />
■ easylife Therapiezentrum,<br />
einfach abnehmen Winterhuder,<br />
Marktplatz 6-7, & 309875130,<br />
www.easylife-hh.de<br />
APOTHEKEN<br />
■ Alexander Apotheke St. Georg,<br />
Steindamm 81, & 28009922,<br />
www.alexapo.de<br />
■ Alexander Apotheke City-Süd,<br />
Beim Strohhause 2, & 97078827,<br />
www.alexapo.de<br />
■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />
Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />
& 241241<br />
■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />
Lange Reihe 39, & 245044<br />
■ Epes Apotheke,<br />
Lange Reihe 58, & 245664<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />
(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />
& (0179) 5270700,<br />
www.therapie .de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Kathrin Eßmann,<br />
Systemische Therapie,<br />
lösungsfokussierte Kurzintervention,<br />
Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />
www.kathrin-essmann.de<br />
■ Christian Perro, Dr. med.,<br />
Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />
& 464554<br />
■ Kurt Strobeck,<br />
Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />
& 32527214
32 GESUNDHEIT<br />
FOTOS: MOHAMMAD ALZABADI PHOTOGRAPHY<br />
INTERVIEW<br />
35 Jahre Aids-Hilfe Hamburg<br />
Das Jubiläum der HIV-Selbsthilfeorganisation<br />
wurde im Sommer ausgelassen mit<br />
einer großen Party gefeiert. Dass selbst<br />
Hamburgs 1. Bürgermeister Peter Tschentscher<br />
mit dabei war (Foto links, links neben<br />
Lutz Johannsen), ist Indiz dafür, was die<br />
Aids-Hilfe Hamburg in den 35 Jahren seit<br />
Gründung alles erreicht hat und welchen<br />
Stellenwert ihr Tun in der Stadt genießt. Wir<br />
sprachen mit Lutz Johannsen, Mitglied des<br />
Aufsichtsrats der AIDS Hilfe Hamburg e.V.<br />
und Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen<br />
Regenbogenstiftung über die<br />
Vergangenheit und was aktuell getan wird,<br />
um den massiven Veränderungen in der<br />
HIV-Prävention gerecht zu werden.<br />
Warum bist du vor 30 Jahren bei der<br />
Aids-Hilfe gelandet?<br />
Viele meiner Freunde sind damals krank<br />
geworden, sehr viele auch gestorben. Ich<br />
hatte sehr viel Glück und wollte etwas tun.<br />
Die Politik hat uns damals im Stich gelassen<br />
und es war klar: Wenn wir den Arsch nicht<br />
selber hochbekommen, wird uns keiner<br />
helfen. Also bin ich zur damals fünf Jahre<br />
alten Aids-Hilfe und habe als Buddy<br />
Menschen mit HIV begleitet.<br />
Es gab 1989 noch keine Antiretrovirale<br />
Therapie. Was konntet ihr<br />
überhaupt tun?<br />
Wir haben versucht Informationen zu<br />
sammeln und zu verbreiten. Das Internet<br />
gab es noch nicht, also haben wir gefaxt,<br />
kopiert und Informationen über HIV so<br />
überhaupt ersteinmal unter die Leute<br />
gebracht: Was ist das für eine Krankheit,<br />
wie bekommt man die, wie kann man sich<br />
schützen. Gleichzeitig haben wir Betroffene<br />
unterstützt: Behördengänge mit ihnen<br />
gemacht, Arztbesuche und leider auch in<br />
vielen, sehr vielen Fällen die letzten Wochen<br />
und Tage ihres Lebens geplant und erlebt.<br />
Beide Schwerpunkte eurer Tätigkeit<br />
habt ihr in eigene Projekte professionalisiert<br />
…<br />
… ja. Ich hatte den Verein „Big Spender“<br />
gegründet, um Gelder für Prävention und<br />
Versorgung zu sammeln. Mit 100.000<br />
D-Mark Anschubfinanzierung konnte so<br />
unser Projekt Hamburg Leuchtfeuer als<br />
Sterbehospiz für HIV-Positive unterstützt<br />
werden, das später als Verein eigenständig<br />
wurde. Hein & Fiete mit dem Schwerpunkt<br />
Prävention für schwule und bisexuelle<br />
Männer ist auch aus der Aids-Hilfe hervorgegangen.<br />
Insgesamt haben wir damals<br />
mit „Big Spender“ über eine Million D-Mark<br />
akquirieren und nutzen können.<br />
Gibt es etwas, was du mit einem<br />
besonderen Gefühl betrachtest<br />
rückblickend?<br />
Dass Menschen mit HIV heute teilweise<br />
nur noch eine Tablette am Tag nehmen<br />
müssen und ein annähernd normales Leben<br />
führen können. Es gab Zeiten, da gab es<br />
keinerlei Therapieoption, dann eine lange<br />
Zeit, in der HIV-Positive bis zu 30 Tabletten<br />
täglich nehmen mussten, die auch noch<br />
nach einem strickten Zeitplan getaktet. Wir<br />
haben damals als Buddys zur Seite gestanden,<br />
damit das überhaupt funktioniert. Ja.<br />
Der medizinische Fortschritt ist der größte<br />
Segen, wenn ich so zurückschaue.<br />
Was ist denn zurzeit das wichtigste<br />
Thema bei euch?<br />
Die Bildung zu sexuellen und geschlechtlichen<br />
Themen bei Jugendlichen und<br />
Migranten ist unser aktueller Hauptfokus.<br />
Die Verstetigung und Verbesserung des<br />
Wissens dazu betrifft aber alle Alters- und<br />
Bevölkerungsgruppen. Das wird uns weiter<br />
begleiten.<br />
Was meinst du konkret?<br />
Wir haben trotz HIV und Aids vor 35 Jahren<br />
freier gelebt. Ich empfinde den Rolleback,<br />
den Rechtsruck in der Gesellschaft als<br />
drängendstes Problem, auch in der HIV-<br />
Prävention. Wir werden weiter gegen Stigmatisierung<br />
und für sexuelle wie geschlechtliche<br />
Selbstbestimmung eintreten müssen und<br />
dies auch tun. Auch unabhängig von HIV gab<br />
und gibt es für uns viel zu tun, um sexuelle<br />
Gesundheit für alle Menschen zu erreichen.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
NEU!<br />
Wegen des starken Interesses an<br />
der PrEP hat die Aids-Hilfe Hamburg<br />
einen PrEP-Check eingerichtet. Ohne<br />
Anmeldung und anonym kannst<br />
du dich montags und dienstags<br />
zwischen 17 und 19 Uhr ausführlich<br />
beraten lassen. Für 35 Euro können<br />
sogar alle notwendigen Untersuchungen<br />
vor Ort vorgenommen werden<br />
(HIV-Test, Syphilis-Test, Chlamydienund<br />
Gonokokken-Test, Nierenfunktionscheck).<br />
Auf Wunsch werden die<br />
Untersuchungsergebnisse in einem<br />
PrEP-Check-Heft dokumentiert, um<br />
mit der verschreibenden Ärzt*in alles<br />
Weitere besprechen zu können.<br />
AIDS-Hilfe Hamburg, Lange Reihe<br />
30 – 32, Bushaltestelle Gurlittstraße,<br />
www.aidshilfe-hamburg.de
GESUNDHEIT 33<br />
NEU<br />
Die App zur PrEP<br />
„prepared“ ist eine von SVeN, Herzenslust, Hein & Fiete<br />
und dem Schwulen Netzwerk NRW technisch ausgefeilte<br />
Lösung für PrEP-Nutzer der „Generation Digital“..<br />
Die App ist für iOS und Android kostenlos verfügbar.<br />
Egal ob du die PrEP anlassbezogen oder dauerhaft<br />
nimmst, die App erinnert dich nicht nur an die<br />
Einnahme deiner Tablette, sondern auch an alle<br />
verpflichtenden Untersuchungen vor und während der<br />
PrEP. Besonders pfiffig:<br />
Du weißt, dass du zum Beispiel am 17. <strong>Oktober</strong> zum<br />
HustlaBall oder am 9. <strong>November</strong> zur SNAX ins Berghain<br />
möchtest? Dann trag diese Termine ein und „prepared“<br />
erinnert dich rechtzeitig daran, mit der anlassbezogenen<br />
PrEP zu beginnen.<br />
Die Daten werden übrigens ausschließlich auf deinem<br />
Smartphone gespeichert, auch Untersuchungsberichte<br />
und Testergebnisse, die du in die App laden kannst,<br />
werden von der App nicht weitergegeben<br />
DAMMTORPRAXIS<br />
HIV-/Hepatitis-Behandlung - Reisemedizin<br />
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20354 Hamburg<br />
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SICHERHEIT PREPARED<br />
„Es ist uns gelungen, die Funktionalität der App<br />
mit dem Sicherheitsbedürfnis der Nutzer*innen zu<br />
verbinden: Sämtliche sensiblen Daten werden nur auf<br />
dem Gerät gespeichert. Das App-Icon und der Name<br />
‚prepared‘ lassen nicht auf die Nutzungder PrEP schließen.<br />
Das war uns wichtig“, sagt Andreas Paruszewski,<br />
Landeskoordinator des AHN-Präventionsnetzwerks<br />
SVeN. Aus Sicht von Marc Grenz, Projektleiter des<br />
schwulen Checkpoints Hein & Fiete, wird die App<br />
dazu beitragen, die PrEP-Präventionsstrategie in ihrer<br />
Komplexität zu verstehen und richtig umzusetzen.<br />
PrEP-User Matti Seithe aus Berlin hält es für eine<br />
„große Hilfe“, dass die neue App ihn nicht nur bei der<br />
täglichen, sondern auch bei der anlassbezogenen<br />
Einnahme unterstützen kann.<br />
FOTO: PEMEDIA GMBH
34 GESUNDHEIT<br />
FOTO: UKE<br />
NACHGEFRAGT<br />
PrEP als Kassenleistung<br />
Was ändert sich in Hamburg?<br />
FOTO: HEIN & FIETE<br />
Auf der kommenden Seite dieser Ausgabe<br />
findet ihr alle Infos zur PrEP auf<br />
Kassenrezept. Die Umstellung hat aber<br />
in Hamburg spezielle Auswirkungen.<br />
Wir sprachen mit Marc Grenz von Hein<br />
& Fiete und Dr. Guido Schäfer aus dem<br />
Ambulanzzentrum des UKE.<br />
Warum gibt es „PrEP komplett“<br />
nicht mehr und warum kann man<br />
die PrEP-Checks nicht mehr bei<br />
Hein & Fiete durchführen lassen?<br />
Marc: Die Angebote waren dafür<br />
gedacht, eine Versorgungslücke im<br />
Gesundheitssystem zu schließen. Diese<br />
ist mit der Übernahme der PrEP-Kosten<br />
durch die gesetzlichen Krankenkassen<br />
jetzt grundsätzlich geschlossen worden.<br />
Jeder gesetzlich Versicherte hat Anspruch<br />
auf die PrEP und alle dazugehörigen Tests<br />
und Untersuchungen.<br />
Dr. Schäfer: Wir bieten prinzipiell zu<br />
allen Sprechstundenzeiten eine PrEP-<br />
Betreuung an. Zusätzlich zur ärztlichen<br />
Beratung besteht ab <strong>Oktober</strong> immer<br />
donnerstags die Möglichkeit einer zusätzlichen,<br />
vertiefenden Beratung zur PrEP,<br />
mit einem Mitarbeiter von Hein & Fiete<br />
bei uns vor Ort in unserer Ambulanz.<br />
Marc: Zwischen 16 und 20 Uhr an jedem<br />
Montag kann man diese Beratung auch<br />
bei uns im Haus in Anspruch nehmen.<br />
Nur die Tests und Untersuchungen<br />
müssen halt bei den Schwerpunktärzten<br />
oder zum Beispiel im UKE durchgeführt<br />
werden.<br />
Dr. Schäfer: Die Kassenübernahme<br />
macht das Konstrukt, das Hein & Fiete,<br />
CASAblanca, die Schwerpunktpraxen<br />
und wir gemeinsam durchgeführt haben,<br />
unnötig. Es kann jetzt von Beratung über<br />
Blutentnahmen, STI-Checks und das<br />
Rezept alles aus einer Hand durchgeführt<br />
werden.<br />
Wie ist denn bisher der Zulauf?<br />
Dr. Schäfer: Wir haben starken Zulauf,<br />
haben aber zurzeit noch Kapazitäten. Wir<br />
arbeiten ja mit Terminen und versuchen,<br />
jeder Anfrage gerecht zu werden.<br />
Es gab in Foren wie PrEP.jetzt Fragen,<br />
was Menschen mit einer privaten<br />
Krankenversicherung tun sollen.<br />
Marc: Am besten ist es, ihr fragt<br />
einmal bei eurer Versicherung nach,<br />
und natürlich könnt ihr mit eurem Arzt<br />
sprechen. Ich bin mir relativ sicher, dass<br />
es Lösungen geben wird. Und übrigens<br />
ist es ja nicht so, dass Hein & Fiete jetzt<br />
geschlossen wird. Wie vor PrEP auch<br />
bieten wir dienstags und donnerstags<br />
unseren kostenlosen STI-Check an<br />
für Menschen, die einen Risikokontakt<br />
hatten oder sexuell aktiv sind und<br />
sichergehen wollen. Wie gewohnt ist das<br />
von 16 bis 20 Uhr ohne Anmeldung und<br />
anonym möglich.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
Infos und Termine in der Infektiologie<br />
des UKE: www.uke.de/mvz/infektiologie,<br />
prep@uke.de, 040 741052831<br />
www.heinfiete.de<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Christian Fischer (cf) &<br />
Michael Rädel (rä)<br />
Chefredakteur:<br />
Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />
Stellv. Chefredakteur:<br />
Christian Knuth (ck)<br />
BESUCHERADRESSE:<br />
Berlin: Sophienstr. 8, 10178 Berlin,<br />
T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />
redaktion.berlin@blu.fm<br />
Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />
F: 040 28008178, redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de<br />
Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069<br />
83040990, redaktion@gab-magazin.de<br />
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Thomas Wassermann, Matthias Rätz<br />
(mr), Ricardo M., Christian Lütjens,<br />
Jonathan Fink, Christian K. L. Fischer (fis),<br />
Leander Milbrecht (lm), Steffen Rüth<br />
Sebastian Ahlefeld (sea)<br />
Lektorat (ausgewählte Texte):<br />
Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />
Art-Direktion: Janis Cimbulis<br />
Cover: Brian Jamie Photo,<br />
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und Schutz durch Therapie findest du<br />
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Schutz vor HIV auf Kassenrezept<br />
Die von Bundesgesundheitsminister<br />
Jens Spahn durchgesetzte Kostenübernahme<br />
der medikamentösen HIV-<br />
Prävention durch die gesetzlichen<br />
Krankenkassen ist mit dem Stichtag<br />
1. September gültig. Wer Anspruch auf<br />
die PrEP hat, wer sie verschreiben darf<br />
und was genau die Kassen bezahlen:<br />
Du willst keine PrEP?<br />
Wer PrEP nicht will, kann sich vor HIV fast<br />
genauso sicher schützen, indem er Kondome<br />
benutzt. Eine Übertragung des Virus ist<br />
vollständig ausgeschlossen, wenn der Sex<br />
mit einem HIV-Positiven unter funktionierender<br />
Therapie stattfindet.<br />
Du willst die PrEP?<br />
Dann bekommst du sie auch. So einfach<br />
lassen sich die jetzt vorliegenden Regelungen<br />
zur PrEP auf Kassenrezept zusammenfassen.<br />
Konkret haben laut Papier Menschen<br />
mit einem „substanziellem Risiko“<br />
Anspruch auf die Verschreibung. Es reicht,<br />
wenn du dem Arzt sagst, dass du gerne Sex<br />
ohne Kondom haben möchtest oder bereits<br />
hattest. Alle nötigen Beratungen und<br />
Untersuchungen werden von der Krankenkasse<br />
bezahlt.<br />
PRÄVENTION<br />
Kann ich dafür zu meinem Hausarzt<br />
gehen?<br />
Jein! Nur wenn dein Hausarzt ein „fachlich<br />
befähigter“ Arzt ist. Das sind alle Ärzte,<br />
die auf die Behandlung von HIV-Patienten<br />
spezialisiert sind („Schwerpunktpraxen“)<br />
und Ärzte, die eine Befähigung durch Weiterbildung<br />
und/oder Erfahrung vorweisen<br />
können. Eine Liste mit befähigten Ärzten<br />
mit praktischer Suchfunktion über deine<br />
Postleitzahl findest du unter www.dagnae.de.<br />
Play safe und hab Spaß! *ck<br />
Wichtig: Keine der drei HIV-<br />
Präventionsmethoden schützt<br />
sicher vor anderen sexuell übertragbaren<br />
Infektionen (STI) wie Tripper,<br />
Syphilis oder Chlamydien. Auch das<br />
Kondom reduziert das Risiko nur.<br />
Faustregel: Wer sexuell aktiv ist, sollte<br />
mindestens einmal im Jahr einen<br />
STI-Check machen! Diese Checks<br />
werden von den Krankenkassen<br />
übernommen, wenn du mit dem<br />
Arzt ehrlich über dein Sexualleben<br />
sprichst und dieser ein Ansteckungsrisiko<br />
diagnostiziert.
NACHGEFRAGT<br />
Schlau zu HIV mit<br />
Dr. Thomas Buhk<br />
Laut Robert Koch-<br />
Institut hat sich<br />
die Anzahl der<br />
Menschen mit HIV<br />
über vierzig Jahre<br />
seit den 1990ern<br />
verfünffacht.<br />
Warum das so<br />
ist und welche<br />
Folgen das für<br />
die Therapie hat,<br />
erklärt uns Dr. Thomas Buhk, Facharzt<br />
für Innere Medizin und Infektiologe am<br />
Infektionsmedizinischen Centrum Hamburg<br />
(ICH/www.ich-hamburg.de). *ck<br />
Warum gibt es so viel mehr über<br />
40-jährige HIV-Positive?<br />
Mit einer HIV-Infektion ist von einer nicht<br />
nur normalen Lebenserwartung auszugehen<br />
– auch, was zu betonen ich finde sich lohnt,<br />
von einer normalen Gesundheitserwartung.<br />
Menschen mit einer HIV-Infektion sind<br />
gesunde Menschen – die HIV-Infektion hat<br />
sich von einer potenziell tödlich verlaufenden<br />
und lebenszeitverkürzenden Infektion<br />
zu einer lebensbegleitenden Kondition<br />
gewandelt. Allerdings sollte nicht vergessen<br />
werden, dass HIV-positive Menschen, die<br />
rauchen ein deutlich erhöhtes Morbiditätsund<br />
Mortalitätsrisiko im Vergleich zur nichtrauchenden<br />
Bevölkerung haben! Trotz einer<br />
HIV-Infektion gesund leben zu können, trifft<br />
also nicht für jeden zu.<br />
Zurück zur Frage: Unsere Patienten, die sich<br />
vor 20, 30, 40 Jahren mit HIV infizierten,<br />
können heute dank der Fortschritte in der<br />
HIV-Medizin stabil leben, so hat die Gruppe<br />
der über 40-Jährigen sich dadurch vergrößert,<br />
dass die damals Jungen diese Altersgrenze<br />
inzwischen überschritten haben. Die Neuinfektionen<br />
insgesamt nehmen zwar eher ab,<br />
doch prozentual ist nach den Berechnungen<br />
des RKI die Neuinfektionsrate bei älteren Altersgruppen<br />
leicht zunehmend, also erhöht!<br />
Gibt es besondere Anforderungen<br />
an die HIV-Therapie bei älteren<br />
Menschen?<br />
Je älter wir Menschen werden, desto höher<br />
ist das Risiko für Begleiterkrankungen und<br />
zusätzliche Medikamenteneinahmen, so<br />
dass Wechselwirkungen der unterschiedlichen<br />
Therapien unbedingt zu berücksichtigen<br />
sind! Wenn es geht, versuche ich bei den<br />
Patienten, die ich ärztlich begleite und die<br />
weitere Medikamente einnehmen müssen,<br />
GESUNDHEIT<br />
boosterfreie Regime und ggf. Therapien zu<br />
verordnen, die unbedenklicher für Wechselwirkungen<br />
sind. Jeder Patient kann übrigens<br />
selber seine Therapien auf der Liverpool-Seite<br />
www.hiv-druginteractions.org auf etwaige<br />
Wechselwirkungen überprüfen.<br />
Was sollte Ihrer Meinung nach getan<br />
werden, um die Awareness für „HIV<br />
im Alter“ bei Nicht-Schwerpunktärzten<br />
und in der Pflege zu steigern?<br />
An erster Stelle sollten alle Ärzte – aber auch<br />
andere Gruppen, die im Gesundheitswesen<br />
arbeiten – Indikatorerkrankungen oder Indikatorsymptome,<br />
die auf eine HIV-Infektion<br />
hinweisen, kennen. Etwa eine Gürtelrose,<br />
ein oraler Soor, eine Thrombozytopenie,<br />
eine Luesinfektion oder eine andere STD<br />
z.B. sollten immer Anlass sein dem Patienten<br />
einen HIV-Test anzubieten. Sexualität gibt<br />
es in jedem Alter und in vielen bunten Farben.<br />
Bei älteren Menschen eine HIV-Infektion<br />
zu übersehen, sollte uns nicht passieren,<br />
bzw. auch ältere Patienten, die ein Risikoverhalten<br />
leben, eine HIV-Infektion zu<br />
erwerben, sollten über die Möglichkeit einer<br />
PrEP aufgeklärt werden, um sie vor einer HIV-<br />
Infektion besser schützen zu können. [...]<br />
Lest das ganze Interview auf<br />
www.blu.fm/topics/schlau-zu-hiv/!<br />
Sind Sie schon PrEPariert?<br />
Mit Kalenderaufdruck die Übersicht<br />
behalten – bei der PrEP ist das Timing<br />
entscheidend.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder<br />
Apotheker!<br />
Eine freundliche Empfehlung von TAD Pharma
GESUNDHEIT<br />
INTERVIEW<br />
HIV-Therapie 2.0<br />
Seit Mitte der 1990er-Jahre kann das<br />
HI-Virus, der Auslöser von Aids, mit der<br />
antiretroviralen Kombinationstherapie<br />
(ART) in Schach gehalten werden. Was<br />
anfangs noch eine komplizierte und mit starken<br />
Nebenwirkungen verbundene Tortur für den Patienten<br />
und seinen Körper war, ist dank immensem<br />
Forschungsaufwand der pharmazeutischen Unternehmen<br />
und der Wissenschaft heute eine alltagstaugliche<br />
Therapie geworden, bei der Betroffene im<br />
besten Fall nur noch eine Tablette täglich einnehmen<br />
müssen und eine normale Lebenserwartung<br />
ohne gravierende gesundheitliche Nachteile haben.<br />
Im Prinzip beruhen aber auch diese „Single-Tablet-<br />
Regimes“ genannten HIV-Therapien immer noch auf<br />
der Kombination dreier Wirkstoffe, wie zu Beginn der<br />
ART. In den Wirkstoffklassen gibt es eine Vielzahl an<br />
Varianten, sodass insgesamt ein recht großer Pool<br />
für Kombinationsmöglichkeiten je nach Verträglichkeit,<br />
Lifestyle und Resistenzen des HIV-Positiven<br />
zur Verfügung steht. Ein beruhigender Status quo.<br />
Alles erledigt also? Im Gegenteil: Über die aktuell<br />
wegweisenden Neuerungen in der HIV-Therapie und<br />
den Stand der Forschung sprachen wir mit Siegfried<br />
Schwarze vom Verein „Projekt Information“.<br />
Wie fit ist die ART für die Zukunft, wenn<br />
doch im Prinzip keine wirklich neuen<br />
Wirkmechanismen dazugekommen sind<br />
und weniger geforscht wird? Was ist zum<br />
Beispiel mit Resistenzen?<br />
Resistenzen können langfristig ein Problem werden.<br />
Statistisch tritt bei rund zehn Prozent der<br />
Patienten eine Resistenz gegen einen Wirkstoff<br />
oder eine Wirkstoffklasse auf. Dadurch, dass die<br />
Medikamente heute wirksamer sind, also die<br />
Wirkstoffe besser und länger im Körper bleiben,<br />
auch wenn die Adhärenz (Therapietreue,<br />
Anm. d. Red.) nicht einhundertprozentig ist,<br />
sinkt diese Zahl aber aktuell. Es ist auch richtig,<br />
dass seitens der Pharmaindustrie weniger<br />
geforscht wird. Der HIV-Markt ist inzwischen<br />
ein klassischer Verdrängungsmarkt. Im Prinzip<br />
forschen aktuell nur noch die drei Unternehmen<br />
MSD, Gilead Sciences und ViiV Healthcare. Alle<br />
anderen haben ihre HIV-Medikamente zwar noch<br />
auf dem Markt und schöpfen sozusagen den<br />
Rahm ab, investieren aber kaum in die Erforschung<br />
neuer Medikamente.<br />
Womit wir beim eigentlichen Thema des<br />
Interviews sind. Denn ganz im Gegensatz zur<br />
etwas düster wirkenden Bestandsaufnahme<br />
gibt es aktuell einige bemerkenswerte Neuigkeiten.<br />
Die PrEP als Implantat wurde von MSD<br />
auf der IAS-Konferenz in Mexiko vorgestellt.<br />
Was ist das?
Neu ist nicht die Form der Verabreichung<br />
durch ein Implantat. Das wird schon lange<br />
zum Beispiel in der Empfängnisverhütung<br />
eingesetzt. Man bekommt ein etwa<br />
streichholzgroßes Polymer-Stäbchen in<br />
den Oberarm gesetzt, das dann über ein<br />
Jahr die Wirkstoffe abgibt. Gilead arbeitet<br />
aktuell zum Beispiel daran, Tenofovir (in<br />
Kombination mit Emtricitabin als Truvada<br />
bekannt, Anm. d. Red.) als Implantat zu<br />
entwickeln. Das von MSD vorgestellte<br />
Medikament Islatravir dagegen beruht auf<br />
einem völlig neuen Wirkstoff. Interessanterweise<br />
wurde er zuerst in Sojasoße entdeckt.<br />
Was nicht bedeutet, dass Sojasoße vor HIV<br />
schützt! (lacht)<br />
„Eine ganz neue<br />
Wirkstoffklasse“<br />
Ich sehe schon die „BILD“-<br />
Schlagzeile …<br />
Ein großer Vorteil dieses Wirkstoffs ist,<br />
dass er in unglaublich kleinen Dosierungen<br />
ausreichend wirkt. Um das zu veranschaulichen:<br />
Bisher reichen die Tagesdosierungen<br />
von ungefähr 25 Milligramm bis zu<br />
einigen 100 Milligramm. Die notwendige<br />
Tagesdosis von Islatravir wird wahrscheinlich<br />
nur ein halbes Milligramm betragen.<br />
Das ist für eine Depot-Therapie natürlich<br />
sehr vorteilhaft. Die Daten, die auf der<br />
IAS vorgestellt wurden, lassen hoffen,<br />
dass mit dem Implantat tatsächlich eine<br />
Wirkdauer von einem Jahr erreicht werden<br />
kann. Das Medikament ist aber nicht nur<br />
ein neuer Wirkstoff, sondern gehört zu<br />
einer ganz neuen Wirkstoffklasse, den<br />
Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-<br />
Translocations-Inhibitoren. Für diese haben<br />
wir noch keine Langzeiterfahrungen,<br />
wie es mit der Verträglichkeit aussieht,<br />
und müssen weitere Studien abwarten.<br />
Es gibt aber ja weitere Depot-Therapieansätze.<br />
Wie ist da der Stand?<br />
Es wird auch mit den bekannten Wirkstoffklassen<br />
an neuen Therapieformen<br />
gearbeitet. Das hat den Vorteil, dass die<br />
Langzeitverträglichkeit der verwendeten<br />
Substanzen gut erforscht ist. Im kommenden<br />
Jahr werden die ersten Depotspritzen<br />
zur Behandlung zugelassen werden. Wir<br />
wissen es noch nicht ganz genau, aber<br />
zunächst werden es wohl monatliche,<br />
eventuell zweimonatliche Spritzen sein.<br />
ViiV Healthcare hat sie mit dem seit Jahren<br />
angewendeten Rilpivirin und dem neuen<br />
Medikament Cabotegravir, einer Schwestersubstanz<br />
des ebenfalls lange verwendeten<br />
Dolutegravir, entwickelt. Cabotegravir wird<br />
übrigens gleichzeitig für die PrEP erforscht,<br />
hier wäre eine dreimonatige Depotgabe<br />
denkbar.<br />
„Da ist noch<br />
Spiel drin!“<br />
Was ist der Vorteil dieser Depot-<br />
Therapien?<br />
Sie bieten einerseits die Möglichkeit,<br />
Patienten zu behandeln, die Schwierigkeiten<br />
mit der Adhärenz haben. Wichtiger<br />
ist aber noch, dass sie hervorragend für<br />
jegliche Umfelder geeignet sind, in denen<br />
die HIV-Infektion nicht bekannt werden<br />
soll. Wo Tabletten nicht auffallen sollen.<br />
Das kann in Gefängnissen sein, in Familien,<br />
wo vielleicht das Kind die Infektion der<br />
Mutter oder des Vaters nicht bemerken<br />
soll. Bei Migranten, die ihre Familie in<br />
religiös besonders strenggläubigen Ländern<br />
besuchen. Bei Flugbegleitern oder anderen,<br />
die beruflich in diese Länder müssen oder<br />
dort ihren Urlaub verbringen wollen.<br />
Wie kommt es, dass wir hier jeweils<br />
nur noch über zwei Wirkstoffe<br />
sprechen? Ist die Dreierkombi ein<br />
Auslaufmodell?<br />
Die Dreierkombi ist einfach historisch gewachsen.<br />
Bei Retrovir in den 1990ern haben<br />
wir gesehen, dass das Virus maximal sechs<br />
Monate brauchte, um sich anzupassen. Mit<br />
zwei Wirkstoffen hat es dann ca. drei Jahre<br />
gedauert, bis das Virus resistent war. Erst mit<br />
der Einführung der Proteasehemmer 1996<br />
gelang es, das Virus dauerhaft unter die<br />
Nachweisgrenze zu bringen, also seine Vermehrung<br />
und damit Anpassungsmöglichkeit<br />
nachhaltig zu unterbinden. Inzwischen sind<br />
wir in der Situation, dass die Medikamente<br />
viel, viel wirksamer sind und wir sehen, dass<br />
drei keine magische Zahl ist. Studien zeigen<br />
sogar, dass die modernsten Protease- und<br />
Integrasehemmer so wirksam sind, dass sie<br />
theoretisch einzeln wirken würden. Das ist<br />
aber nur Theorie und niemand möchte sich<br />
eine Resistenz gegen diese hochwirksamen<br />
Wirkstoffe einhandeln. Für viele Patienten<br />
reichen aber in Zukunft zwei Wirkstoffe aus,<br />
wie bei den eben genannten erwarteten<br />
neuen Therapien. In Deutschland ist mit<br />
Dolutegravir/Lamivudin (Dovato, Anm. d. Red.)<br />
in diesem Jahr schon die zweite Zweierkombination<br />
zugelassen worden, Juluca ist schon<br />
etwas länger auf dem Markt.<br />
Sie haben im Vorfeld auch eine<br />
Infusion angesprochen …<br />
Mit Ibalizumab von Theratechnologies steht<br />
das erste Medikament zur Behandlung<br />
durch eine alle zwei Wochen zu gebende<br />
Infusion kurz vor der europäischen<br />
Zulassung. Es ist speziell für Patienten<br />
entwickelt worden, die wegen Resistenzen<br />
oder Unverträglichkeiten nur wenige<br />
Therapieoptionen haben. Infusionen sind<br />
im Vergleich zur Depotspritze aufwendig,<br />
man kommt an den Tropf, muss warten,<br />
aber: Es wird in Zukunft vermutlich weitere<br />
Medikamente wie dieses geben, deren<br />
Wirkung nicht mehr auf chemischen kleinen<br />
Molekülen beruhen, sondern mit menschlichen<br />
Antikörpern arbeiten. Das ist zurzeit<br />
noch extrem teuer. Die angesprochene<br />
Therapie wird rund 130.000 Euro im Jahr<br />
kosten, allerdings ist sie für betroffene Menschen<br />
(in den USA schätzungsweise 25.000,<br />
Anm. d. Red.) ein lebensrettender Segen.<br />
Bei anderen Erkrankungen hat man die<br />
Verweildauer der Antikörper im Organismus<br />
bereits durch Tricks so weit verlängert, dass<br />
eine halbjährliche Infusion möglich ist. Da ist<br />
noch Spiel drin.<br />
*Interview: Christian Knuth<br />
Auf www.blu.fm/topics/hiv spricht<br />
Siegfried Schwarze im zweiten<br />
Teil dieses Interviews über weitere<br />
spannende Ansätze, wie die eventuell<br />
einmal mögliche Heilung durch eine<br />
Gentherapie und den Stand der Erforschung<br />
eines Impfstoffes.<br />
Siegfried Schwarze ist Vorstandsmitglied<br />
bei Projekt Information e.<br />
V., einem Verein, der HIV-infizierte<br />
Menschen, ihre Freunde, Angehörigen<br />
und Ärzte über Forschung,<br />
Entwicklung und Anwendung von<br />
schulmedizinischen, unterstützenden<br />
und holistischen Behandlungsmethoden<br />
informiert. Im ständigen<br />
interdisziplinären Informationsaustausch<br />
mit Medizinern, Naturheilkundlern,<br />
Psychologen, Therapeuten<br />
und Pflegern entsteht so alle zwei<br />
Monate eine Vereinszeitschrift,<br />
die diese Informationen sammelt.<br />
Zudem schafft Projekt Information<br />
mit POSITIVER RAUM Möglichkeiten<br />
des Austausches und der Vernetzung<br />
HIV-Positiver in ländlichen Gebieten.<br />
www.projektinfo.de<br />
GESUNDHEIT
GESUNDHEIT<br />
SEXUALITÄT<br />
Keine Angst vor Sex!<br />
Seit Anfang der 1980er-Jahre ist<br />
HIV allgegenwärtiger Begleiter<br />
schwuler Männer. Egal, ob man infiziert ist<br />
oder nicht: Das Virus beeinflusst fundamental<br />
die Art und Weise, wie wir leben<br />
und lieben, denn HIV ist zum Synonym für<br />
Angst geworden. Eine angstfreie Sexualität<br />
kennen viele Schwule daher überhaupt<br />
nicht (mehr).<br />
Diese Tatsache ist besonders deswegen<br />
erstaunlich, weil HIV inzwischen eine gut<br />
behandelbare chronische Krankheit ist und<br />
die Schutzmöglichkeiten durch Kondom,<br />
PrEP und Schutz durch Therapie so individuell<br />
wie einfach geworden sind.<br />
SEXANGST 2.0<br />
Im Sommer erreichte eine Studie hohe<br />
mediale Aufmerksamkeit, nach der es<br />
erstmals mehr Syphilisansteckungen als<br />
HIV-Neuinfektionen in Europa gab. Diese<br />
aus rein epidemiologischer Sicht eigentlich<br />
gute Nachricht wurde fast durchgängig so<br />
dargestellt, dass Sorglosigkeit<br />
und Kondomverzicht<br />
eine Gefahr für die sexuelle<br />
Gesundheit der Bevölkerung<br />
darstellen. Dabei<br />
fehlte eine entscheidende<br />
Einordnung: Die Syphilis ist<br />
einfach zu heilen, Resistenzen<br />
sind nicht bekannt.<br />
Und ein Rückgang der<br />
HIV-Neuinfektionen in<br />
Europa von 31.000 im Jahr<br />
2016 auf 25.353 in 2017<br />
ist Beweis dafür, dass die<br />
HIV-Prävention erfolgreich<br />
funktioniert.<br />
SEXUELLE GESUNDHEIT<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />
hat sexuelle Gesundheit als Ziel definiert.<br />
FOTO: TEAM RH PHOTOGRAPHY / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />
Und sie stellt sich klar und deutlich gegen<br />
psychisch belastende Ängste, die zum<br />
Beispiel durch fehlende Aufklärung oder<br />
falsche Information über Geschlechtskrankheiten<br />
ausgelöst werden können:<br />
„Sexuelle Gesundheit setzt eine positive<br />
und respektvolle Haltung zu Sexualität<br />
und sexuellen Beziehungen voraus sowie<br />
die Möglichkeit, angenehme und sichere<br />
sexuelle Erfahrungen zu machen, und<br />
zwar frei von Zwang, Diskriminierung und<br />
Gewalt. Sexuelle Gesundheit lässt sich nur<br />
erlangen und erhalten, wenn die sexuellen<br />
Rechte aller Menschen geachtet, geschützt<br />
und erfüllt werden.“<br />
HIV, AIDS UND SEXUALFEINDLICHKEIT<br />
Unter dem Titel „Fortwährende Eingriffe“<br />
ist im Männerschwarm Verlag ein Sammelband<br />
mit Aufsätzen, Vorträgen und<br />
Reden des Sexualwissenschaftlers Martin<br />
Dannecker erschienen. Diese Sammlung<br />
von Texten zu HIV und AIDS über<br />
vier Jahrzehnte hilft hervorragend beim<br />
Verständnis, warum Angst vor Sexualität<br />
in der HIV-Krise durchaus nachvollziehbar<br />
und berechtigt war.<br />
Gleichzeitig entlarven die<br />
Texte aber auch, wie diese<br />
Angst von Anfang an und<br />
bis heute moralisierend<br />
und sexualfeindlich missbraucht<br />
wurde und wird.<br />
Dem gilt es sich mit aller<br />
Macht entgegenzustellen,<br />
um eine neue Angst vor<br />
und Stigmatisierung von<br />
Sexualität nicht zuzulassen.<br />
*ck<br />
„Fortwährende Eingriffe“<br />
von Martin Dannecker,<br />
Buch / Broschur, 232 Seiten, ISBN<br />
9783863002718, Lesungen im <strong>Oktober</strong>,<br />
<strong>November</strong> und Dezember, Termine und<br />
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den Knochen, dem anderen das bevorstehende Date. Zum Glück<br />
gibt es jetzt was Neues in Männerbädern,<br />
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steckt, kann dich gelassener machen. Sprich<br />
mit deinem Arzt, was für dich und dein<br />
langfristig gesundes Leben am Besten ist.<br />
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GESUNDHEIT<br />
SEXUALITÄT<br />
LATTE<br />
MACHO<br />
FOTO: R. PEREZ / CC0<br />
Augen und Sitzfleischsensoren auf beim Fahrradkauf. Der richtige Sattel ist für die Organe rund um den Penis und damit für seine dauerhafte Leistungsfähigkeit Pflicht!<br />
Keinen hochkriegen. Schlappschwanz.<br />
Versager. Neben<br />
Gedanken um die Größe seines<br />
Geschlechtsteiles, zählt wohl eine<br />
verminderte Leistungsfähigkeit des<br />
Penis zu den Urängsten des modernen<br />
Mannes. Dabei ist die Erektile<br />
Dysfunktion (ED), umgangssprachlich<br />
die Erektionsstörung, weder<br />
selten noch ein Drama noch etwas,<br />
das nicht in den meisten Fällen<br />
abstellbar wäre.<br />
Wie funktioniert die Latte?<br />
Ein komplexes System aus psychischen<br />
und körperlichen Abläufen, an dem neben<br />
deinem Kopf die Blutgefäße, Nerven und<br />
bestimmte Hormone und Botenstoffe<br />
beteiligt sind, sorgt dafür, dass in deinem<br />
Penis Stimmung aufkommt. Stimmung<br />
meint hier die Drosselung des Blutabflusses<br />
bei gleichzeitig erhöhter Blutzufuhr.<br />
Platz für das zusätzliche Volumen schaffen<br />
erweiterte Gefäße in den Schwellkörpern.<br />
Ergebnis bei perfektem Zusammenspiel:<br />
eine einsatzbereite Prachtlatte.<br />
Servicehinweise zur Lattenpflege<br />
Bevor wir gleich erklären, was gegen eine<br />
ED getan werden kann, wollen wir noch<br />
kurz ganz allgemein darauf hinweisen, was<br />
deinem Penis alles die Laune verderben<br />
kann. Dein Lebensstil ist nämlich maßgeblich<br />
daran beteiligt, ob du zu den rund 20<br />
Prozent der Männer gehörst, die unter ED<br />
leiden oder nicht: Rauchen, Alkoholmissbrauch,<br />
Drogenkonsum und Übergewicht<br />
sowie durch sie ausgelöste Erkrankungen<br />
wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck,<br />
erhöhte Blutfettwerte und Arteriosklerose<br />
sind durch dich kontrollierbare Faktoren,<br />
die deinem Steifen die Luft – Verzeihung<br />
– das Blut abwürgen. Andere Ursachen der<br />
ED, wie Schlafapnoe, Schilddrüsenunterfunktion<br />
oder Schilddrüsenüberfunktion,<br />
Multiple Sklerose, Operationen im Beckenbereich<br />
oder Verletzungen an der Wirbelsäule<br />
oder am Becken sowie Verletzungen<br />
an Nerven oder Schwellkörpern, kannst du<br />
weniger gut selbst beeinflussen. Prinzipiell<br />
gilt: Wenn du länger als sechs Monate unter<br />
einer ED leidest, geh damit zum Arzt,<br />
denn wie eben beschrieben,<br />
kann der Hänger beim Sex<br />
ein Symptom einer ernsten<br />
Erkrankung sein!<br />
Was hilft?<br />
Viagra. Ja, aber nein. Glücklicherweise<br />
gibt es heute nicht<br />
mehr nur die extrem teure<br />
blaue Pille, die 1998 auf<br />
den Markt kam und als<br />
Erstes eine ernst zu<br />
nehmende medizinische<br />
Hilfe schuf. Ihr<br />
Wirkstoff Sildenafil<br />
ist heutzutage von<br />
vielen Herstellern günstig und auch in größeren<br />
Packungen auf Rezept erhältlich. Er<br />
gehört zur Klasse der Phosphodiesterase-<br />
5-Hemmer (= PDE-5-Hemmer), die den<br />
Abbau körpereigener erektionsfördernder<br />
Botenstoffe im Penis vermindern. Dadurch<br />
wird die Konzentration dieser Botenstoffe<br />
erhöht und die Entstehung und Beibehaltung<br />
einer Erektion gefördert. Zur Stoffklasse<br />
der PDE-5-Hemmer gehören neben<br />
Sildenafil auch Vardenafil und Tadalafil, die<br />
sich vor allem in der Wirkschnelligkeit<br />
und -dauer unterscheiden. Letzterer wirkt<br />
mit bis zu 36 Stunden am längsten und<br />
kann auch zusammen mit der Nahrung<br />
eingenommen werden. Sildenafil wirkt<br />
langsamer, wenn mit dem romantischen<br />
Dinner eingenommen. Wer auf Chemie<br />
verzichten will, kann mit Cockringen und<br />
Penispumpen auch recht wirksam<br />
Hand an die werdende Latte<br />
legen, hier kommt es aber dann<br />
darauf an, wie der Partner zu<br />
solchen Spielzeugen steht. Nicht,<br />
dass ihm dann die Lust vergeht,<br />
denn dann hilft auch kein PDE-<br />
5-Hemmer mehr: Die wichtigste<br />
Zutat für eine pralle Erektion ist<br />
und bleibt die sexuelle Stimulation,<br />
die Erregung, die Lust<br />
auf Sex. Darauf eine Latte!<br />
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In den Gruppen finden sich Menschen die sind wie du, man tut sich zusammen um<br />
Spaß zu haben oder um miteinander zu diskutieren - du entscheidest.<br />
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WEITERE INFOS<br />
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DIVERSITY<br />
Liebe Leser,<br />
unabhängig vom (nicht immer eindeutigen) biologischen<br />
Geschlecht definieren sich aufgeklärte Menschen heute<br />
so, wie sie sich fühlen und WIE SIE EBEN SIND. Lesbisch,<br />
schwul, trans* oder queer oder, oder ... Das stößt manch<br />
einen vor den Kopf, der jahrzehntelang dafür gekämpft<br />
hat, ein Schwuler sein zu dürfen: Dem behagt es nicht,<br />
dass er jetzt in einer Schublade mit „den“ Lesben ist und<br />
„nur noch“ queer ist. Es geht aber nicht um Schubladen, es<br />
geht um Freiheit. Wir stellen dir hier ein paar Queers vor. Viel<br />
Spaß beim Lesen! *rä<br />
FOTO: S. MARTINELLI<br />
BUCHTIPP<br />
#Transsexualität: Gottes Schöpfung<br />
Ein wahrlich ungewöhnlicher<br />
Lebensweg, den das Buch<br />
„Endlich ich“ erzählt. „Darf ich das<br />
mir von Gott gegebene Geschlecht<br />
verändern?“, fragte Pfarrer Sebastian<br />
Wolfrum sich immer wieder.<br />
Bis zu seinem Coming-out 2017 kannte<br />
ihn seine Gemeinde als Silke, doch die<br />
war er nicht. Seine „Häutung“, wie er seine<br />
bewusste Entscheidung nennt,<br />
verkündete er dann in der Kirche<br />
im fränkischen Veitshöchheim.<br />
Bis dahin war es für ihn ein langer<br />
Prozess. Darf er als Christ in die<br />
Schöpfung so stark eingreifen?<br />
Darf er das als Pfarrer? Wie reagiert<br />
die Gemeinde? Denn auch wenn<br />
man das nutzen darf/soll/kann,<br />
was Göttin/Gott einem an Fähigkeiten<br />
und Möglichkeiten gegeben<br />
hat, ist da immer noch das Umfeld,<br />
das soziale Gefüge, das es nun<br />
mit einem neuen Menschen zu<br />
tun hat. Das vor wenigen Monaten<br />
beim Münchner Claudius Verlag<br />
erschienene Buch „Endlich ich –<br />
Ein transsexueller Pfarrer auf dem<br />
Weg zu sich selbst“ ist ein äußerst<br />
intimer und lesenswerter Blick auf<br />
einen mutigen Menschen. Und es<br />
macht Mut, zu sich zu stehen! Wir<br />
chatteten mit dem Pfarrer.<br />
Kannst du mit dem Wort<br />
„queer“ etwas anfangen oder<br />
lehnst du das eher ab?<br />
Ich finde das Wort sehr treffend.<br />
Es zeigt einfach, dass es mehr<br />
zwischen Himmel und Erde gibt,<br />
als in unsere vertrauten Schubladen<br />
passt. Soweit ich das erkennen kann,<br />
ist „queer“ nicht negativ besetzt. Auch das<br />
hilft queeren Menschen, sich in unserer<br />
Gesellschaft wiederzufinden.<br />
Wovor hattest du mehr Angst: vor<br />
der Reaktion der Gemeinde, deiner<br />
Freunde oder der Kirche?<br />
Angst ist vielleicht nicht ganz zutreffend.<br />
Die größten Fragen hatte ich schon<br />
Richtung Kirche und Gemeinde. Kann<br />
ich in meinem Beruf bleiben, kann ich in<br />
meiner Gemeinde bleiben? Das war ja nicht<br />
von Anfang an sicher. Und die Reaktion in<br />
einem 10.000-Einwohner-Ort kann man im<br />
Vorfeld immer schwer einschätzen.<br />
Welche Hürde musst/willst du noch<br />
bezwingen?<br />
Die größten Hürden habe ich hinter mir.<br />
Jetzt gilt es vor allem, sich im Alltag des<br />
neuen, richtigen Lebens einzufinden.<br />
Die Operationen werden sicher noch mal<br />
eine Herausforderung. Sie sind für mich<br />
der letzte Schritt zur äußeren<br />
Angleichung.<br />
Wie lebt es sich als Trans* auf<br />
dem Land? Musas man mehr<br />
kämpfen?<br />
Die Region hier ist ja eher städtisch<br />
geprägt. Aber klar, es ist etwas<br />
überschaubarer als in den großen<br />
Metropolen. Ich würde nicht<br />
sagen, dass ich mehr kämpfen<br />
musste. Aber als Pfarrer bin ich<br />
auch öffentliche Person und kann<br />
in einem kleineren Lebensraum<br />
nicht so einfach in der Anonymität<br />
abtauchen. Insofern bin ich mehr<br />
gefordert. Vielleicht hilft das sogar<br />
eher. Dadurch, dass die Menschen<br />
mich seit Jahren kennen, fiel es<br />
vielen sogar leichter, meinen Weg<br />
zu akzeptieren, weil sie konkret eine<br />
Person vor Augen haben, die sich<br />
auf den Weg der Transition macht.<br />
Sie erleben, dass ich zunehmend in<br />
mir ruhe und es sich sehr stimmig<br />
anfühlt.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.claudius.de
DIVERSITY<br />
INTERVIEW<br />
FOTO: MICHAEL MIKLAS, MAKE-UP UND HAIRSTYLING:<br />
AVRIL PAUL, ARTWORK: MORITZ GRUHL, ADDITIONAL<br />
PRODUCTION: MARTINA BREITENFELD<br />
FELIX RÄUBERS<br />
atmosphärische Welt voller Symbole<br />
Wir sprachen mit dem Ex-<br />
Polarkreis-18-Sänger über<br />
seine Kunst und sein Sein.<br />
Wovon handelt dein Lied „Burning<br />
Sky“?<br />
Die Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />
Geschlecht, der männlichen und weiblichen<br />
Seite in mir selbst, ist eines der<br />
drastischsten inneren Spannungsfelder,<br />
die ich für mich, und die jeder irgendwann<br />
in sich erlebt. Darüber wollte ich einen<br />
Song schreiben. Obwohl ich mich nicht als<br />
transsexueller Mensch verstehe, zumindest<br />
nicht auf der physischen Seite, habe<br />
ich diese Ambivalenzen natürlich in mir,<br />
denn regelmäßig werde ich mit den Grenzen<br />
meiner eigenen Geschlechtsidentität<br />
konfrontiert. Alltägliche Situationen, in denen<br />
ich nicht weiß, ob meine Handlung als<br />
männlich oder weiblich empfunden wird,<br />
und wo ich mich frage, was es überhaupt<br />
bedeutet, männlich oder weiblich zu sein.<br />
Ein heikles Thema, wo ich bei vielen auf<br />
Distanz stoße. Ein klares Zeichen also,<br />
dass genau hier ein besonders persönliches<br />
Thema für jeden von uns liegt, sonst<br />
würde man sich nicht so dagegen wehren.<br />
Der Song „Burning Sky“ beschreibt eine<br />
ikonische Figur, die sich traut, bis aufs<br />
Letzte zu ihrer eigenen Geschlechtsidentität<br />
zu stehen.<br />
Auf dem Bild bist du halb Mann, halb<br />
Frau. Oder auch ein Mensch, mal<br />
geschminkt, mal pur. Ist Make-up<br />
denn immer weiblich?<br />
Auf dem Bild wollte ich die weiblichen<br />
und männlichen Anteile in mir in einem<br />
Bild zusammenfassen. Hält man eine<br />
Gesichtshälfte zu, wirkt die noch offene<br />
andere Hälfte wie eine eigenständige Persönlichkeit,<br />
beides Anteile, die wirklich in<br />
meinem Gesicht sind. Avril Paul von Make<br />
Up Society hat das Make-up sehr subtil<br />
angewendet und letztlich nur die Anteile<br />
in mir hervorgehoben, die sowieso schon<br />
da waren.<br />
Magst du das Wort „queer“?<br />
Ich mag, dass „queer“ vieles offenlässt.<br />
Ein Sammelbegriff, unter dem man Andersartigkeit,<br />
Querdenkerei, Freiheit und<br />
Vielseitigkeit zusammenbringt.<br />
Du trittst in Sachsen auf. Deine<br />
Heimat ist ziemlich in Verruf geraten.<br />
Woran denkst du, wenn du an<br />
Sachsen denkst?<br />
Für mich persönlich hat sich meine<br />
Heimat Dresden nicht großartig verändert.<br />
Es ist immer noch die Stadt, in der<br />
meine Familie, meine Schulfreunde und<br />
die Mitglieder meiner Band „Polarkreis 18“<br />
leben. Wenn ich zu Hause bin, mache ich<br />
die Dinge, die ich immer schon gemacht<br />
habe. Dass Dresden nicht gerade die progressivste<br />
Stadt ist, hängt mit der langen<br />
Geschichte als Barock- und Residenzstadt<br />
zusammen.<br />
Natürlich stimmen mich die aktuellen Veränderungen<br />
nachdenklich, ich habe hier<br />
aber noch nicht die richtigen Antworten<br />
gefunden.<br />
*Interview: Michael Rädel
46 DIVERSITY<br />
NACHGEFRAGT<br />
VANESSA UND<br />
KATHARINA<br />
„Wir sind treu“<br />
Zwei junge Frauen, die wissen,<br />
wie man sich im Internet<br />
inszeniert. Vanessa und Katharina<br />
wissen aber auch, wie sie ihre Liebe<br />
trotz aller Instagram-Versuchungen<br />
am Leben und ehrlich halten. Wir<br />
chatteten mit den beiden Influencerinnen.<br />
Wie habt ihr euch kennengelernt?<br />
Katharina: Dazu muss ich dich auf eine<br />
kleine Reise in der Zeit mitnehmen. Wir<br />
beide kennen uns seit vielen Jahren<br />
schon, wobei kennen ein zu starker Begriff<br />
ist. Wir sind zusammen in Brandenburg<br />
aufs Gymnasium gegangen, wo die<br />
Sitten streng und die Bürgersteige um 18<br />
Uhr hochgeklappt sind. Als ich eine junge<br />
Erwachsene war, wollte ich raus ins große<br />
Berlin und das Leben kennenlernen und<br />
zog dann auch recht schnell in die Stadt<br />
und startete mein eigenes Leben und<br />
ließ meine Heimat hinter mir. Fünf Jahre<br />
später hat sich mein Leben gewandelt,<br />
was mich dazu veranlasst hat, eine neue<br />
Frisur zu machen – von langen Roten<br />
auf einen blonden Bob. Jedenfalls lud<br />
ich neue Bilder bei Instagram (witzigerweise)<br />
hoch und Vanessa ist darauf<br />
aufmerksam geworden und schrieb mir,<br />
um zu erfahren, wie es mir so ergangen<br />
ist die letzten Jahre. Wir verstanden uns<br />
auf Anhieb wunderbar und wurden dicke<br />
fette Freunde – zumindest vorerst. Über<br />
die Zeit und durch die vielen Partys und<br />
durchzechten Nächte hat sich mehr<br />
entwickelt: Und da wären wir auch schon<br />
im Heute, fast zwei Jahre später. Das hat<br />
lange gedauert, der Prozess war nicht<br />
leicht, aber mittlerweile haben wir es so<br />
verinnerlicht, dass wir zeigen wollen, dass<br />
es eben auch anderes Glück gibt, fernab<br />
von Schwarz und Weiß. Unterstützend in<br />
jedem Fall dazu: Berlin. Berlin ist eine so<br />
offene Stadt, in der jeder alles sein kann<br />
und dafür zwar schräg angeguckt wird,<br />
aber das Motto „leben und leben lassen“<br />
stärker ausgeprägt ist.<br />
Wart ihr anfangs getrennt auf Instagram?<br />
Gab es da auch mal eine Art<br />
Wettrennen?<br />
Vanessa: Wir sind beide auch getrennt auf<br />
Instagram, nach wie vor, und verfolgen fleißig<br />
das Leben entfernter Freunde. Zumal<br />
wir ein Statement setzen wollen – alleine<br />
halten wir unsere Accounts mehr banal:<br />
Klamotten, Kaffee mit Freunden usw.
Stören all die schönen Menschen<br />
nicht tagtäglich den Alltag, irgendwie<br />
muss man ja mithalten?<br />
Katharina: Ja sicher, die Einflüsse sind<br />
groß. Aber Berlin ist es auch und mittlerweile<br />
unser beider Heimat. Insofern<br />
ja. Aber etwas mit Content zu bieten,<br />
der nicht schnell anödet ... das finden<br />
wir immer seltener. So müssen wir<br />
gestehen, ein Mithalten ist es weniger,<br />
eher ein Inspirieren und dabei selbst<br />
verstehen, wie man die anderen nicht<br />
anödet.<br />
Wie haltet ihr es mit der Treue?<br />
Vanessa: Wie halten denn „normale“<br />
Beziehungen das mit der Treue? Kurz<br />
und knapp: Wir sind treu. Unserer Meinung<br />
nach ergibt das Zusammensein<br />
sonst wenig Sinn. Entgegen der Annahmen<br />
von vielen haben wir uns bewusst<br />
zu dieser Beziehung entschieden und<br />
auch dazu, diese monogam zu führen.<br />
Könnt ihr auch mal ein paar Tage<br />
ohne Instagram?<br />
Katharina: Eigentlich nein. Zwar posten<br />
wir nicht stündlich, aber den letzten<br />
Schrei wollen wir nie verpassen. Instagram<br />
ist irgendwie unsere Jugend. Wenn<br />
die Teenies von neuen Apps sprechen,<br />
fühlen wir uns alt – Instagram ist und<br />
bleibt daher unser täglicher Begleiter,<br />
„in“ ist es auch immer noch.<br />
Wie lesbisch oder queer definiert<br />
ihr euch?<br />
Vanessa: Wieso wird alles differenziert?<br />
Wieso heißt der eine Teil Lebenspartner?<br />
Wieso muss es sich um eine<br />
„schwule“ oder „lesbische“ Hochzeit<br />
handeln? Reden wir nicht immer von<br />
Gleichberechtigung und Angleichung?<br />
Differenzierende Begrifflichkeiten zu<br />
finden, fördert nicht die Gleichberechtigung<br />
oder führt zu einer Identifikation<br />
mit „den anderen“. Deshalb haben wir<br />
da keine genaue Definition.<br />
Mögt ihr das Wort „queer“<br />
überhaupt?<br />
Katharina: Nicht so richtig. Wir nennen<br />
es lieber „Liebe“.<br />
Gibt es denn eine lesbische<br />
Identität?<br />
Vanessa: Für uns ist das eine Stereotypisierung.<br />
Ich bin eine Frau, das<br />
ist meine Identität, und ich liebe eine<br />
andere Frau.<br />
Wie macht ihr jungen Menschen<br />
Mut beim Coming-out?<br />
Katharina: Berührungspunkte schaffen.<br />
Instagram ist auch unter jungen Leuten<br />
noch modern. Damit es greifbar für<br />
junge Mädchen wird, sich ihre Sexualität<br />
bewusst zu machen, helfen nationale<br />
Instagrammer. Und das wollen wir sein.<br />
Wenn man sich Mädchen aus den USA<br />
oder England oder anderen Ländern<br />
anschaut, in denen weitgehend offen<br />
damit umgegangen wird, wirkt das so<br />
entfernt und nicht nahbar. Das wollen<br />
wir ändern.<br />
Stichwort Sexismus: Können sich<br />
eure Follower benehmen?<br />
Vanessa: Na ja ... Es hält sich in Grenzen.<br />
Aber Dreier-Angebote sind öfter dabei,<br />
Nudes auch und oft Angebote, die nichts<br />
im Rahmen einer Beziehung verloren<br />
haben. Aber damit müssen wir wohl<br />
leben. Uns ist das lieber, als wenn gleichgeschlechtliche<br />
Pärchen diskriminiert<br />
werden – wir nehmen es also mit Humor.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
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DIVERSITY<br />
Coca-Cola zeigt Flagge für Offenheit,<br />
Akzeptanz und Vielfalt 2016 ist die<br />
Regenbogenflagge erstmals an der<br />
deutschen Firmenzentrale in Berlin<br />
gehisst worden.<br />
BUNTES JUBILÄUM<br />
Coca-Cola: Weil Vielfalt verbindet<br />
FOTO: COCA-COLA<br />
Auf der ganzen Welt bringt<br />
Coca-Cola Menschen<br />
zusammen. Offenheit, Akzeptanz<br />
und Vielfalt sind gelebte Werte –<br />
international, national und lokal.<br />
Zum 90-jährigen Jubiläum von<br />
Coca-Cola in Deutschland lädt das<br />
Unternehmen in seinem Online-<br />
Magazin zu einer digitalen Zeitreise<br />
rund um die Menschen, Marken<br />
und Meilensteine des größten<br />
deutschen Getränkeherstellers ein<br />
und zeigt, dass gelebte Vielfalt den<br />
Unterschied machen kann.<br />
In Deutschland beschäftigt Coca-Cola<br />
8.000 Menschen aus mehr als 60 Nationen,<br />
die an 35 Standorten bundesweit in der<br />
Verwaltung, Logistik, Produktion oder im<br />
Verkauf tätig sind. Fünf Generationen – von<br />
den Babyboomern bis hin zur Generation<br />
Z – sind somit Teil der Belegschaft des<br />
größten deutschen Getränkeunternehmens.<br />
Felicitas von Kyaw, Geschäftsführerin<br />
Personal und Arbeitsdirektorin bei der<br />
Coca-Cola European Partners Deutschland<br />
GmbH betont: „Die Vielfalt unserer<br />
Belegschaft macht uns stolz. Wir sind<br />
überzeugt, dass Akzeptanz, Wertschätzung<br />
und Förderung von Vielfalt<br />
Unternehmen zukunftsfähig machen.<br />
Wir fördern eine offene Arbeitsatmosphäre,<br />
in der sich niemand verstecken<br />
muss – unabhängig von Geschlecht,<br />
Alter, sexueller Orientierung, physischen<br />
Fähigkeiten, ethnischer Zugehörigkeit<br />
oder Religion. Diskriminierung und<br />
Ausgrenzung sind für uns in keiner Form<br />
akzeptabel.“<br />
Felicitas von Kyaw<br />
Annette Pampel, Diversity Consultant<br />
bei der Coca-Cola European Partners<br />
Deutschland GmbH, erläutert: „Vielfalt<br />
ist komplex und äußerst bereichernd. Es<br />
gilt, das Bewusstsein und eine stärkere<br />
Sensibilisierung nach innen und<br />
nach außen zu erreichen. Die heutigen<br />
demografischen Veränderungen und<br />
die damit verbundenen Anforderungen<br />
an die Arbeitswelt sind für Unternehmen<br />
durchaus herausfordernd. Ich bin<br />
daher stolz darauf, dass ich als Diversity<br />
FOTO: HOFFOTOGRAFEN<br />
Consultant die Möglichkeiten ausschöpfen<br />
kann, um die Vielfalt der Belegschaft<br />
zu fördern. Gerade die junge Generation<br />
tritt selbstbewusster für Vielfalt ein und<br />
erwartet eine offene Firmenkultur. Und<br />
das ist auch richtig, denn wir verbringen<br />
den größten Teil des Tages an unserem<br />
Arbeitsplatz. Dort möchte ich so sein können,<br />
wie ich bin – in all meinen Facetten.<br />
Für unsere Kolleginnen und Kollegen wird<br />
es zunehmend selbstverständlich, dass<br />
die Person, mit der er oder sie zusammenarbeitet,<br />
möglicherweise nicht den<br />
gleichen Hintergrund oder ein anderes<br />
Lebensumfeld hat.“<br />
MEHR GLEICHBERECHTIGUNG FÜR<br />
DIE LGBTIQ*-COMMUNITY<br />
Seit mehr als 15 Jahren setzt sich das<br />
Unternehmen weltweit mit unterschiedlichen<br />
Initiativen für die Gleichberechtigung<br />
seiner LGBTIQ*-Mitarbeitenden ein.<br />
2014 gründet sich bei Coca-Cola Deutschland<br />
das erste europäische LGBTIQ*-<br />
Netzwerk für Mitarbeitende in Europa.<br />
Das Rainbow-Netzwerk, mit heute 90<br />
Mitgliedern, ist eines von vielen LGBTIQ*-<br />
Netzwerken weltweit.<br />
2016 zeigt Coca-Cola erstmals Flagge<br />
und hisst die Regenbogenflagge an der<br />
deutschen Firmenzentrale in Berlin. Drei<br />
Jahre später werden Regenbogenflaggen<br />
auch an den Standorten Lüneburg, Herten,<br />
Dorsten, Köln, Fürstenfeldbruck und<br />
Berlin-Hohenschönhausen gehisst.
DIVERSITY<br />
2017 erhält Coca-Cola Deutschland das<br />
Siegel „Pride 500“, eine Auszeichnung der<br />
Uhlala Group, die auch die größte europäische<br />
LGBTIQ*-Karrieremesse ausrichtet,<br />
bei der der Getränkehersteller seit vielen<br />
Jahren präsent ist.<br />
2018 kooperiert Coca-Cola mit dem<br />
niedersächsischen Verein SCHLAU, der<br />
ein neues Verständnis für Transgender<br />
weckt und die Begleitung der Transition im<br />
Arbeitsumfeld unterstützt.<br />
Coca-Cola steht im engen Austausch<br />
mit der LGBTIQ*-Community sowie den<br />
verschiedenen Firmennetzwerken und<br />
engagiert sich bei der Sticks&Stones,<br />
den Respect Gaymes, den CSD-Paraden<br />
sowie den Nachhaltigkeitsaktionstagen.<br />
Bisheriger Höhepunkt der Aktivitäten,<br />
um noch mehr Sichtbarkeit für Diversität<br />
ins öffentliche Bewusstsein zu bringen,<br />
waren die CSD-Teilnahmen <strong>2019</strong> in Köln,<br />
Berlin und Hamburg. Mit dem Motto<br />
„Hate Can‘t Dance – Love Can“ und<br />
einer auf 100.000 Stück limitierten<br />
Sonderedition der Coca-Cola Love-Can<br />
eroberten die Trucks die Herzen der<br />
CSD-Besucher.<br />
Als Diversity Consultant weiß Annette<br />
Pampel um die Herausforderungen der<br />
Zukunft und wünscht sich: „Jeder Einzelne<br />
von uns muss seine Einstellung gegenüber<br />
vermeintlichem ‚Anders-Sein‘ oder<br />
‚Fremd-Sein‘ reflektieren. Und dies in<br />
jeglicher Hinsicht – sei es in Bezug auf<br />
die kulturelle oder soziale Herkunft, das<br />
Geschlecht, die Religion, ein gesundheitliches<br />
Handicap, die geschlechtliche Identität<br />
oder sexuelle Orientierung. Anstelle<br />
von Schwierigkeiten sollte jeder vor allem<br />
Potenziale und Bereicherung sehen. Denn<br />
FOTO: COCA-COLA<br />
In 2018 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den LSVD Berlin-Brandenburg in Berlin-Schöneberg unterstützt.<br />
verschiedene Perspektiven und unterschiedliche<br />
Sichtweisen sind es, die uns<br />
voranbringen und weiterentwickeln.“<br />
Annette Pampel<br />
VIELFALT BEI DEN GETRÄNKEN<br />
Vor 90 Jahren startete Coca-Cola in<br />
Deutschland mit nur einem Getränk, der<br />
FOTO: COCA-COLA<br />
klassischen Coke in der ikonischen 0,2-Liter-<br />
Mehrweg-Glasflasche. Heute füllt das<br />
Unternehmen 80 verschiedene Getränke<br />
in diversen Größen bundesweit ab. Jedes<br />
dritte Getränk im deutschen Sortiment<br />
ist kalorienreduziert oder kalorienfrei. Die<br />
Klassiker Coca-Cola, Fanta, Sprite und<br />
Mezzo Mix gibt es generell mit oder ohne<br />
Zucker. Das Unternehmen investiert pro<br />
Liter Getränk etwa dreimal so viel in Werbung<br />
von Getränken mit weniger und ohne<br />
Zucker als für Produkte mit Zucker. Ebenso<br />
verbessert Coca-Cola bestehende Rezepturen<br />
und entwickelt neue Geschmacksvarianten<br />
sowie gänzlich neue Getränke.<br />
Allein 2018 führte der Getränkehersteller<br />
16 Getränke in zum Teil neuen Kategorien<br />
in Deutschland ein. Auch in <strong>2019</strong><br />
setzt Coca-Cola auf Innovationen, darunter<br />
die Coca-Cola light taste in den Varianten<br />
Ginger Lime und Exotic Mango, die Honest<br />
Bio Limonade, Aquarius, Coke Energy und<br />
Fuze Tea Limette-Minze.<br />
FOTO: COCA-COLA<br />
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DIVERSITY<br />
LUST KENNT<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Der Volksmund sagt, Gegensätze<br />
ziehen sich an, und<br />
meint damit weniger Dunkel und<br />
Blond, obwohl auch das oftmals<br />
der Fall ist. Vielmehr bezieht er sich<br />
hier auf Wesenszüge, wenn Freunde<br />
behaupten, diese zwei Menschen<br />
wären sehr verschieden. Welcher Art<br />
sind diese Gegensätze?<br />
Häufig beobachtet man in Beziehungen<br />
einen eher ruhigeren und einen mehr<br />
unternehmungslustigen Menschen. C. G.<br />
Jung fasst diese beiden Haupttypen<br />
unter Extrovertierten und Introvertierten<br />
zusammen. Fast keine längere Beziehung<br />
besteht, ohne dass sich zwei dieser<br />
unterschiedlichen Protagonisten gefunden<br />
hätten. Was kennzeichnet diese Unterschiede<br />
im Alltag? Nun, der eine würde<br />
gerne etwas Neues erleben und der andere<br />
Gewohntes vertiefen. Beide scheinen<br />
aber den Wunsch zu haben, ihre Unterschiedlichkeit,<br />
und häufig Quelle täglichen<br />
Streits, auszuhalten, sodass man bei ihrem<br />
Miteinander von einem existenziellen<br />
Bedürfnis sprechen muss.<br />
KEINE MORAL!<br />
Schon der biblische Schöpfungsmythos<br />
kennt die existenzielle Notwendigkeit,<br />
dass sich zwei Menschen ergänzen. „Sie<br />
werden ein Leib sein“, heißt es in Genesis<br />
2,24. Stärker kann man sich nicht ergänzen.<br />
Ein Wunsch, der nach Erich Fromm<br />
die Triebfeder unserer Paarsuche ist. Man<br />
fühlt sich unvollständig, ja ergänzungsbedürftig,<br />
und hält deshalb nach einem<br />
Objekt Ausschau, das diesen Zustand abmildert,<br />
indem es den eigenen Mangel ausgleicht.<br />
Für Fromm hat dieser Findungsakt<br />
einen starken Warencharakter, werden<br />
doch Vereinbarungen getroffen, bei dem<br />
beide das Gefühl haben, einen gleichwertigen<br />
Tausch zu vollziehen.<br />
Kein BBB – so hieß es früher in Kontaktanzeigen,<br />
womit Brille, Bart und Bauch gemeint<br />
waren. In einer Kölner Sauna wurde<br />
sogar ein sogenannter „Fettabscheider“<br />
in den Cruisingbereich gebaut, der nur<br />
Besucher mit einer bestimmten Statur<br />
Durchlass gewährte. Die Moralisten von<br />
heute würden heißlaufen bei ihrem nächsten<br />
Shitstorm! Auch die Sprache auf den<br />
gegenwärtigen Datingplattformen lässt an<br />
Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig –<br />
und damit tief blicken. Keine Alten, keine<br />
Fetten, keine Transen kann man dort lesen.<br />
Welche Schlussfolgerungen ergeben sich<br />
daraus hinsichtlich der Ergänzungsbedürftigkeit?<br />
Auf der unbewussten Ebene ist<br />
die Abwehr von Weiblichkeit, wie die einer<br />
Transe, ein Indikator dafür, dass die eigene<br />
Weiblichkeit bereits so dominant ist, dass<br />
mehr davon keine sinnvolle Ergänzung<br />
wäre. Viele Präferenzen sind psychologisch<br />
betrachtet Hilferufe nach Linderung des<br />
eigenen Mangels. Daher ist der Sexualakt<br />
auch perfekt geeignet, diesem Mangel<br />
entgegenzuwirken. Das Objekt meines<br />
Ergänzungswunsches wird quasi mit mir<br />
auch körperlich verschmolzen.<br />
Es macht daher keinen Sinn, die Suche<br />
nach einem Araber als Fetisch und die<br />
Ablehnung eines Asiaten als Rassismus<br />
zu bewerten. Bei der Assimilation von Andersartigkeit<br />
wird zu Selbstergänzung ein<br />
reales, individuelles Objekt benötigt, aber<br />
keine Gruppenaussage getroffen. Der Versuch<br />
von Grindr, psychologisch begründete<br />
Sexualpräferenzen zu „Hassbotschaften“<br />
zu stilisieren, greift daher ins Leere. In eine<br />
Leere, die reife Persönlichkeiten mit Frustrationstoleranz<br />
gefüllt haben, während<br />
andere infantil geblieben sind. Auswahl<br />
ist immer auch Ausschluss. Eine robuste<br />
Psyche wird daher eine Zurückweisung<br />
als solche erkennen und nicht als einen<br />
Akt der Diskriminierung. Es wird ohnehin<br />
amüsant zu beobachten, wie Grindr die<br />
vermeintlichen Hassbotschaften erfassen<br />
will. Der Kundensupport war in der Vergangenheit<br />
schon ein Desaster – zum Glück!<br />
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MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
ADAM<br />
LAMBERT:<br />
„Ich wollte die volle Dosis!“<br />
Aber du schon, oder?<br />
Ja, aber der Schlüssel ist, die Auftritte zu<br />
genießen und nicht zu hart zu sich selbst<br />
zu sein. Auch das ist eine Form der Disziplin<br />
– nicht überanalysieren!<br />
Ist es ein großer Unterschied, wenn<br />
du deine eigenen Songs singst?<br />
Ich habe festgestellt, dass ich mich härter<br />
beurteile, wenn ich die Queen-Songs<br />
singe, weil die Latte so hoch liegt. Man<br />
vergleicht mich sowieso schon mit Freddie.<br />
Mit deinen Liedern kannst du es<br />
lockerer angehen lassen?<br />
Wenn ich solo auftrete, ist es meine Show!<br />
Ich habe mehr Freiheit – aber auch mehr<br />
Druck, weil es Musik ist, die noch nicht den<br />
Test der Zeit bestanden hat. Bei Queen<br />
kann jeder jeden Text mitsingen – meine<br />
Sachen sind einfach neu.<br />
Auch wenn er in „Bohemian<br />
Rhapsody“ nur einen Cameo-<br />
Auftritt hat, ist Adam Lambert seit<br />
vielen Jahren die Stimme, mit der<br />
Queen um die Welt touren. Auch<br />
seine Solokarriere ist im Höhenflug,<br />
wie das neue Album „Velvet“ beweist.<br />
Wir trafen den gut gelaunten<br />
Charmeur auf einen Schwatz im<br />
Soho House Berlin.<br />
Du kennst die Stadt gut, oder?<br />
Ich habe in Berlin gelebt, als ich in „Hair“<br />
mitgespielt habe. Das war 2003, wenn ich<br />
mich richtig erinnere … Es ist so lange her!<br />
Du warst jung und Berlins Nachtleben<br />
legendär. Warst du mittendrin oder<br />
gab es nur die Arbeit?<br />
Oh nein! Ich habe viele Erfahrungen<br />
gemacht – und viele davon zum ersten<br />
Mal! (lacht) Ich war feiern, zum Beispiel im<br />
KitKatClub. Ich wollte die volle Dosis! Wir<br />
lernten schnell Einheimische kennen und<br />
die zeigten uns wirklich alles.<br />
Hast du heute noch die Zeit, so<br />
einzutauchen?<br />
In dieser Art von Klub war ich schon lange<br />
nicht mehr. Wenn ich auf Tour bin, muss<br />
ich auf mich achtgeben, vor allem auf<br />
meine Stimme.<br />
Ist es beängstigend, dass dein Leben<br />
so von deiner Stimme abhängt?<br />
Es löst schon leicht neurotische Tendenzen<br />
aus. Wenn man so oft mit dem<br />
Flugzeug reist, bekommt man leicht eine<br />
Erkältung. Ständig veränderte Temperaturen,<br />
Wetter, Allergien … Ich bin da ein<br />
bisschen zum Hypochonder geworden.<br />
Aber wenn ich mit Queen unterwegs bin,<br />
singe ich oft so laut, dass niemand die<br />
kleinen Unsauberkeiten hört.<br />
Du hast dir viel Zeit mit dem Album<br />
gelassen.<br />
Wenn du Kreativität erzwingst, fühlt es<br />
sich falsch an. Mit diesem Album wollte ich<br />
alles in Ruhe machen. Ich bin kein geduldiger<br />
Mensch, aber ich sagte mir: ein Schritt<br />
nach dem anderen.<br />
Auf der Bühne sein zu wollen ist das<br />
eine, aber jeder Schritt, den du tust,<br />
ist ein öffentlicher. Wie lebst du<br />
damit?<br />
Früher hat es mich überwältigt, aber man<br />
gewöhnt sich daran. Und man lernt. In<br />
den Anfängen von Twitter habe ich ein<br />
paar Sachen rausgehauen, die mich in den<br />
Hintern gebissen haben. Jetzt suche ich<br />
mir die Momente, Leute vor den Kopf zu<br />
stoßen, sehr genau aus.<br />
Was du in vielen Ländern ja schon<br />
tust, weil du bist, wer du bist.<br />
Oh ja! Schwulsein! Aber es ist halt so: Ich<br />
kann nur sein, wer ich bin. Und ich kann<br />
damit nur so ehrlich und offen umgehen<br />
wie möglich – und dafür entschuldige ich<br />
mich nirgends und bei niemandem! Ich<br />
weiß, dass es viele Orte gibt, an denen das …<br />
anders gesehen wird. Aber denen schenke<br />
ich nicht meine Energie. Es gibt so viele, die<br />
das Leben mit mir feiern.<br />
Wie ist es, wenn du trotzdem in<br />
solche Länder kommst? Beispiel<br />
Russland.<br />
Es ist lange her, dass wir dort waren. Das<br />
letzte Mal vor acht Jahren. Als ich auf einer<br />
Solotour dort war – ich weiß nicht mehr<br />
genau wann – wurden gewisse Drohungen<br />
gemacht … Daraus zieht man seine Schlüsse:<br />
Okay, dann eben nicht! Aber in Polen war es<br />
großartig! Hoffentlich können die russischen<br />
Fans einfach dahin kommen.<br />
*Interview: Christian K.L. Fischer<br />
FOTO: JOSEPH SINCLAIR
ROCK<br />
Shakespears Sister<br />
live und „Best of“<br />
MUSIK<br />
26 Jahre nach ihrer offiziellen<br />
Auflösung haben sich Shakespears<br />
Sister wieder vereint!<br />
Das feiern Siobhan Fahey und<br />
Marcella Detroit nicht nur<br />
mit der neuen Single „All The<br />
Queen’s Horses“, sondern auch<br />
mit einer Best-of-CD ihres<br />
kompletten Schaffens. „Singles<br />
Party“ erschien im Sommer, im<br />
<strong>November</strong> spielt die Band 14<br />
Konzerte in England. 1989 erschien<br />
das Debütalbum „Sacred Heart“,<br />
begleitet von der Hitsingle „You’re<br />
History“, beides Top-10-Erfolge. Das<br />
zweite Album „Hormonally Yours“, das<br />
1992 erschien, war sogar noch erfolgreicher<br />
mit den Hitsingles „I Don’t<br />
Care“, „Hello (Turn Your Radio On)“ und<br />
ihrem größten Hit „Stay“, der alleine<br />
acht Wochen auf Platz 1 der britischen<br />
Charts war. Willkommen zurück!<br />
COMEBACK<br />
Lana Del Rey<br />
„Norman Fucking Rockwell!“<br />
Sie bezeichnete sich einst als „Gangsta Nancy Sinatra“ und schuf sogleich<br />
ein neues Genre: „Hollywood Pop/Sadcore“. Ihr neues Album setzt weiter<br />
auf den Retro-Touch ist aber mehr Pop-Art denn Sadcore. „Norman Fucking<br />
Rockwell!“ schreibt die Erfolgsgeschichte der Melancholischen weiter, die<br />
uns schon mit „Video Games“ und „Love“ verzauberte. *rä<br />
INDIE<br />
Wer sagt denn das?<br />
Deichkind sind zurück mit dem<br />
Album „Wer sagt denn das?“<br />
Offenbar haben sie das kiebigste<br />
aller Satzzeichen, nämlich das<br />
Fragezeichen, entdeckt oder wie<br />
haben wir das zu verstehen mit<br />
dem Titel, ja, wie? Wie haben wir<br />
es zu verstehen, dass die Gruppe<br />
DEICHKIND nun auf der einen Seite<br />
Songs wie „Keine Party“ und „Party 2“<br />
aufblättert und auf der anderen Seite<br />
mit „1000 Jahre Bier“, „Knallbonbon“ und<br />
„Powerbank“ abfeiert? Wie geht das zusammen,<br />
wie geht das zu trennen? Wer<br />
sagt denn „müssen“ und meint „dürfen“<br />
und „sollen“?<br />
POP<br />
MIKA <strong>2019</strong><br />
FOTO: UNIVERSAL MUSIC<br />
Seit 2007 landet der Musiker einen Charthit („Relax (Take It Easy)“, „We<br />
Are Golden“, „Grace Kelly“ ...) nach dem anderen. Besonders in Italien und<br />
Frankreich ist der in Beirut/Libanon Geborene ein Superstar. Sein „großes“<br />
Coming-out hatte er 2012 – wobei aufmerksame Hörer schon immer<br />
wussten, was Sache ist ... Jetzt meldet er sich mit „My Name Is Michael<br />
Holbrook“ zurück. Wir freuen uns! *rä
MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
CHARLI<br />
S<br />
XCX:<br />
laut und leise<br />
„Was daran jetzt sexy sein<br />
soll, kann ich nicht nachvollziehen“,<br />
motzt Charlotte Emma<br />
Aitchison aus Cambridge, die sich<br />
beruflich Charli XCX nennt und seit<br />
dem Welterfolg des von ihr verfassten<br />
Icona-Pop-Knallers „I Love It“ zu<br />
Beginn der Zehnerjahre ein Popstar<br />
ist, wenn man sie auf die erotische<br />
Komponente des Covers ihres<br />
dritten, schlicht „Charli“ betitelten<br />
Albums anspricht.<br />
Sieht man sie dort doch oberhalb der Taille<br />
nackt, bekleidet lediglich von einem langen<br />
bunten Wurm, der vielleicht auch eine<br />
dünne Schlange sein könnte. Allerdings, da<br />
muss man der 27-Jährigen beipflichten,<br />
blickt sie nicht besonders lasziv auf dem<br />
Bild, sondern eher etwas weggetreten<br />
oder so, als meditiere sie. „Du und ihr alle<br />
haltet das für erotisch, weil der weibliche<br />
Körper durch die Medien total sexualisiert<br />
wurde“, setzt die erklärte Feministin<br />
(„Immer mehr Macht in der Musikindustrie<br />
liegt in den Händen von Frauen“) ihre Tirade<br />
nun fort. „Ich habe einen Körper, du hast<br />
einen Körper, meine Mutter hat auch einen<br />
Körper.“ Ja, und? „Ich bin doch einfach<br />
nur unbekleidet. Wäre ich alt, ein Mann<br />
oder hätte mein Körper eine andere Form,<br />
würdest du doch auch nicht sagen, dass<br />
das sexy aussieht.“ Da mag sie recht haben,<br />
aber Kunst ist halt nun einmal frei interpretierbar.<br />
Jedenfalls, so Charli, sich selbst<br />
wieder einigermaßen im Zaum habend,<br />
wollte sie sich auf dem Foto so zeigen, wie<br />
sie eben ist: unverstellt und echt. „Mir geht<br />
es um Ehrlichkeit und um Wahrheit. Dieses<br />
Ziel, aufrichtig zu sein, verfolge ich auch<br />
mit meinen neuen Liedern“, beteuert sie.<br />
Und besser, man fragt an dieser Stelle jetzt<br />
nicht auch noch, warum „Señorita“, der<br />
Sommerhit von Camila Cabello und Shawn<br />
Mendes, der Handanlegung<br />
acht verschiedener<br />
Songwriter/-innen<br />
bedurfte (von denen sie<br />
eine war), wo doch ein<br />
Kompositionspraktikant<br />
locker genügt hätte.<br />
Aber Widersprüche<br />
müssen ja nicht<br />
schlecht sein, und<br />
deshalb zelebriert die<br />
mittlerweile in Los Angeles<br />
lebende Charli die<br />
ihrigen. „Früher habe ich<br />
mich leicht geschämt, Popmusik zu lieben“,<br />
sagt sie, „aber da war ich 16 und wollte cool<br />
sein. Heute ist mir klar, dass es kaum etwas<br />
Cooleres gibt als guten Pop.“ Von dem<br />
„Charli“ glücklicherweise voll ist. Vier Jahre<br />
sind ins Land gezogen, seit Charlis vorheriger<br />
Platte „Sucker“ (mit den Hits „Boom<br />
Clap“ und „Break The Rules“), „in dieser<br />
Zeit habe ich unglaublich viele Erfahrungen<br />
gesammelt und bin gereift.“ Einerseits.<br />
„Andererseits wollte ich auch Partysongs<br />
auf dem Album haben, die zeigen, wie<br />
viel Spaß mir das Leben macht.“ Und so<br />
ist „Charli“ ein überzeugender Electro-<br />
Synthie-Pop-Spagat aus Abgehnummern<br />
wie „Click“ oder „Shake It“, ein bisschen<br />
Pop-Nostalgie wie auf „1999“, einem Duett<br />
mit Troye Sivan sowie persönlichen Songs<br />
wie „Gone“, einer Zusammenarbeit mit<br />
Christine and the Queens, die Unsicherheiten,<br />
Ängste und Zweifel aufgreift. „In<br />
dem Song geht es um<br />
das Gefühl, wertlos und<br />
einsam im Zimmer zu<br />
sitzen. Ich bin recht<br />
impulsiv und gehe gerne<br />
feiern, das heißt jedoch<br />
nicht, dass ich solche<br />
Phasen nicht kenne.<br />
Und bei Christine ist<br />
es ähnlich. Ich liebe sie<br />
einfach als Menschen<br />
und als Künstlerin, sie<br />
inspiriert mich extrem.“<br />
Besonders persönlich<br />
wird Charli XCX meist dann, wenn sie den<br />
Gang rausnimmt, so wie in „White Mercedes“,<br />
der das Hin- und Hergerissen-Sein<br />
in einer fünfjährigen On-Off-Beziehung<br />
zum Inhalt hat. „Inzwischen sind wir fest<br />
zusammen, also war die wacklige Phase<br />
nicht umsonst“, so Charli, lächelnd und<br />
mit dem Gespräch offenbar versöhnt.<br />
*Interview: Steffen Rüth
HOW<br />
ABBAMANIA<br />
„Mamma Mia“, „Dancing Queen“, „One of Us“, „Gimme!<br />
Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“, „Waterloo“, „Take<br />
a Chance on Me“ oder auch „Under Attack“ und „Lay All<br />
Your Love on Me“, die Liste der Hits von ABBA ist lang. Die<br />
Musiker beeinflussten zwischen 1972 und 1982 wie kaum<br />
eine andere die weltweite Musikwelt. Und auch nach dem<br />
REVUE<br />
Band-Ende inspirierten die vier Musiker Stars wie Madonna,<br />
Ace of Base und MIKA. ABBAMANIA THE SHOW feiert<br />
dieses Jahr mit „The Super Trouper Tour 2020“ diesen<br />
Erfolg und macht u. a. in Berlin, Nürnberg, Hannover und<br />
München Station. Voulez-vous? *rä<br />
www.eventim.de<br />
MUSIK<br />
POP<br />
Anna Ternheim<br />
„A Space For<br />
Lost Time“<br />
Seit dem 2004er-Debütalbum „Somebody<br />
Outside“ wird die Sängerin und<br />
Gitarristin in ihrer Heimat Schweden,<br />
aber auch in Westeuropa und den USA,<br />
mit stetig wachsender Begeisterung für<br />
ihre Musik gewordene Innenbetrachtungen<br />
geschätzt. Die 41-Jährige, die<br />
zu ihren großen Einflüssen Künstler wie<br />
Bob Dylan, Leonard Cohen und Tom<br />
Waits zählt, blickt in Schweden auf einen<br />
konstant großen Erfolg. Das neue Album<br />
wird auch bei uns funktionieren!<br />
FUNK<br />
Prince<br />
„Sign o' the Times“<br />
Sammler aufgepasst! Der legendäre<br />
1987er-Konzertfilm von und mit Prince<br />
ist jetzt – remastert und zum ersten<br />
Mal – (außer in Australien & Japan)<br />
auf Blu-Ray verfügbar mit Sound in<br />
Dolby Atmos und Auro-3D + DVD!<br />
Als aufwendige Deluxe Edition in<br />
12"-Verpackung mit 102-minütiger<br />
Interview-Dokumentation „Prince – The<br />
Peach & Black Times“ und exklusivem<br />
Audiokommentar von The Peach And<br />
Black Podcast sowie Bonus-Blu-Ray<br />
und DVD mit über zwei Stunden Extra-<br />
Interviews, großformatigem Booklet,<br />
DIN-A1-Kinoplakat und fünf Schwarz-<br />
Weiß-Fotos.<br />
BLUES<br />
Danny Bryant<br />
„Means of Escape”<br />
„Ich wollte, dass diese Songs ihre<br />
Dringlichkeit und Aufregung behalten<br />
und sich nicht in einer Überproduktion<br />
verlieren. Die Tracks hat<br />
meine reguläre Road-Band (sowohl<br />
in Quartett- als auch in neunköpfiger<br />
Big-Band-Besetzung) eingespielt.<br />
Zum größten Teil haben wir so das<br />
Album gemacht – minimale Overdubs<br />
und viel Spaß und Leidenschaft.“ Das<br />
Werk ist nicht nur das 11. Studioalbum<br />
des von der Kritik hochgelobten britischen<br />
Bluesrockgitarristen, es ist auch<br />
das erste von ihm selbst produzierte<br />
Album.<br />
BLUES<br />
Beth Hart „War in My Mind“<br />
Was für eine Stimme! Neuere Fans kennen<br />
Beth hauptsächlich als die alles erobernde<br />
globale Ikone, die von der Times und vielen<br />
anderen Medien gefeiert wird. Um ihren<br />
Hintergrund und die vielen Achterbahnfahrten<br />
in ihrem Leben zu verstehen, sollte<br />
man sich die Texte von „War in My Mind“<br />
genauer ansehen. Sie erzählen schonungslos<br />
ehrlich von den Höhen und Tiefen der<br />
letzten Jahrzehnte: von Beths Kindheit in<br />
den 70er-Jahren in Los Angeles, in der sich<br />
bereits ihr musikalisches Talent und ihr<br />
unsteter Geist offenbarten, und von ihrer<br />
chaotischen Erziehung bis zum Verlust<br />
ihrer geliebten Schwester Sharon.
MUSIK<br />
HOUSE<br />
WOLFRAM<br />
AUS WIEN<br />
Der Produzent und DJ aus Österreich meldet<br />
sich Mitte September mit einem neuen Album<br />
zurück.<br />
Auf seinem neuen Werk „Amadeus“ versammelt<br />
Wolfram so ungleiche Künstler und<br />
Promis wie Peaches, Haddaway und Pamela<br />
Anderson. Unsere Anspieltipps sind „My Love Is<br />
For Real (Live At The Cathedral) (feat. Haddaway)“,<br />
„Automatic (Peaches singt den 1978er-Hit „Automatic<br />
Lover“!)“ sowie „Graffiti in Teheran“. Das Album ist<br />
eine sehr unterhaltende Mischung aus House à la Chicago,<br />
Eurodance „wie damals“ und Italo Disco der 1980er – trotzdem<br />
steht, nein, tanzt es mit beiden Beinen im Hier und<br />
Jetzt. Gut zu wissen: Der in Wien lebende Musiker ist auch<br />
als marfloW und Diskokaine erfolgreich in der Klub- und<br />
Musikwelt unterwegs. *rä<br />
FOTO: A. ROBOTNICK<br />
TOUR<br />
Lauv: Für immer traurig<br />
Bombenwetter, lachende Leute<br />
um einen herum, trotzdem<br />
ist man traurig. Das kennt Musiker<br />
Lauv (Ari Staprans Leff) aus eigener<br />
Erfahrung. Daraus entstand ein Lied.<br />
„Ich schrieb SAD FOREVER in einer<br />
Zeit, in der ich extrem down war.<br />
Ich hatte es mit Depressionen und<br />
Zwangsstörungen zu tun, aber ich<br />
hatte die Hilfe, die ich brauchte,<br />
nicht wirklich erkannt oder bekommen“,<br />
verrät der Künstler. „Während<br />
ich anfangs zögerte, war es ein<br />
wichtiger erster Schritt, um Hilfe zu<br />
bitten. Psychische Erkrankungen<br />
sind etwas, das für die Außenwelt<br />
oftmals nicht erkennbar ist. Es ist<br />
eine andauernde Reise mit Höhen<br />
und Tiefen ... Das Erlangen von<br />
Stabilität ist ein Prozess, an dem<br />
ich immer noch intensiv arbeiten<br />
muss.“ Mithilfe der Musik erkämpft<br />
sich der 1994 Geborene Lebensmut<br />
zurück und will auch anderen<br />
Stärke geben: Sie sind nicht allein.<br />
*rä<br />
Lauv: „How I’m Feeling“-Tour:<br />
25.10., Berlin, Tempodrom, 26.10.,<br />
Köln, Palladium, 28.10., Hamburg,<br />
Docks<br />
FOTO: WOLFRAMS VATER<br />
FOTO: S. KOHLI<br />
DISCO<br />
Dicke Beats und<br />
süßer Gesang<br />
Der 1952 geborene Franzose Cerrone ist einer<br />
DER europäischen Disco-Produzenten. Seine<br />
Hits wie „Supernature“, „You<br />
Are the One“ oder auch<br />
„Love in C Minor“ sind<br />
heute noch Tanzflächenfüller.<br />
Ähnlich wie sein,<br />
ähem, Konkurrent<br />
Giorgio Moroder hatte<br />
er eine Mission: mit<br />
rhythmischer Musik die<br />
Leute zum Tanzen bringen.<br />
Zwei Sätze genügten Cerrone mitunter, Hauptsache<br />
die Beats und Geigen stimmten. Natürlich<br />
gab es auch von ihm viele Stücke mit richtigem<br />
Text, etwa „Supernature“ von 1977/1978, das<br />
von einer recht bedrohlichen Zukunft erzählt,<br />
in der sich Mutter Natur und Geschöpfe aus<br />
der Erde, aktiviert durch Chemikalien, an der<br />
Menschheit rächen ... Oder auch „You Are the<br />
One“ mit Jocelyn Brown, ein starkes Discobrett<br />
mit viel, viel Soul. Wer sich durch Cerrones<br />
Werk durchhören will, dem sei die Box „Cerrone:<br />
Classic Albums“ empfohlen: Vinyl-Platten und<br />
CDs mit Musik aus den 1970ern, die Lieder der<br />
1980er sollen bald folgen. Sein letztes Album<br />
„Red Lips“ erschien 2016 und war nicht zuletzt<br />
wegen Gastmusikern wie Kiesza einmal mehr<br />
erfolgreich. Seine Version von Disco gehört auch<br />
heute noch zu jeder guten Party! *rä
MUSIK<br />
FOTO: M. ARFMANN<br />
A TRIBUTE TO THE MUSIC OF TINA TURNER<br />
AB 14.11.<strong>2019</strong> AUF TOUR<br />
Berlin, Bremen, Bochum, Dortmund, Essen, Frankfurt a.M., Stuttgart<br />
und viele weitere Städte<br />
SOUL<br />
Wahlhamburgerin Onejiru<br />
Aufgewachsen ist die Sängerin in Wanne-Eickel und<br />
Nairobi, jetzt lebt sie in Hamburg. Dort gründete sie<br />
eeden of Hamburg, ein Co-Creation Space für Frauen mit<br />
Visionen. Die hat sie. Und auch eine tolle Stimme.<br />
Ende August erschien ihr Album „Higher Than High“, dort<br />
vereint sie unterschiedlichste Einflüsse zu einem souligen,<br />
poppigen Ganzen. „In einem Drei-Minuten-Popsong will ich<br />
meine Botschaft rüberbringen.“ Und ihre Botschaft ist klar:<br />
Meinungsfreiheit! Die Wichtigkeit, die Stimme zu erheben,<br />
aber auch: Toleranz, Selbstbewusstsein und Lebensfreude.<br />
Unsere Anspieltipps sind „Jerusalem“, „Story of My Life“ und<br />
„Higher Than High“. Bald geht die Künstlerin mit ihrem neuen<br />
Album auf Tour: „Ich freue mich, meine Songs in echten<br />
Räumen vor echten Menschen zu spielen“, so Onejiru. Und<br />
wir freuen uns auf Onejiru! *rä<br />
feat. Marc Martel<br />
AB 08.01.2020 AUF TOUR<br />
Bremen, Berlin, Hamburg, Hannover,<br />
Düsseldorf, Köln, Nürnberg, Stuttgart,<br />
Frankfurt a.M. und viele weitere Städte<br />
AB 01.03.2020 AUF TOUR<br />
Bremen, München, Hannover, Dortmund, Frankfurt a.M., Essen, Mannheim, Düsseldorf, Leipzig<br />
und viele weitere Städte<br />
www.eventim.de<br />
WIEGENFEST<br />
3 Jahrzehnte Soul II Soul<br />
Vor ca. drei Jahrzehnten ging es so richtig los mit der Karriere<br />
von Soul II Soul. Mit „Keep on Movin“, „Get a Life“, „Joy“ oder<br />
auch „Back to Life“ schuf der kreative Kopf dahinter, Jazzie<br />
B, zusammen mit wechselnden Sängerinnen und Sängern<br />
bis 1997 Hits für die Ewigkeit. Kaum ein Jahr, in dem nicht<br />
einer der Hits der Band gecovert wird! Die Sängerin des<br />
Klassikers „A Dream’s Dream“, Victoria Wilson-James, sang<br />
später übrigens auch bei The Shamen, Soul-Königin Penny<br />
Ford zuvor und danach bei SNAP!, Sängerin Caron Wheeler<br />
startete solo durch – und ist mit Jazzie B ab und an live zu<br />
erleben. *rä soul2soul.co.uk
FILM<br />
INTERVIEW<br />
JAMIE BELL:<br />
„... einen Bogen um mich gemacht ...“<br />
Facettenreicher als die von<br />
Jamie Bell kann eine Schauspielerkarriere<br />
kaum sein. Als Teenager<br />
gab er sein Debüt als kleiner<br />
Balletttänzer im Sensationserfolg<br />
„Billy Elliott – I Will Dance“, anschließend<br />
war er in so unterschiedlichen<br />
Filmen wie „Dear Wendy“, „King<br />
Kong“ oder „Jane Eyre“ zu sehen.<br />
Für Steven Spielberg spielte er die<br />
Hauptrolle in „Die Abenteuer von<br />
Tim und Struppi“, für Lars von Trier<br />
stand er in „Nymphomaniac“ auf<br />
Sadomaso-Sex. In diesem Jahr<br />
war er bereits als Bernie Taupin im<br />
Elton-John-Film „Rocketman“ (ab<br />
10.10. auf DVD) zu sehen, nun spielt<br />
der 33-Jährige, der in zweiter Ehe<br />
mit Kollegin Kate Mara verheiratet<br />
und Vater von zwei Kindern ist, in<br />
„Skin“ einen brutalen Neonazi.<br />
Mr. Bell, in Ihrer Rolle in „Skin“ sind<br />
Sie über und über mit Tattoos übersät.<br />
Haben Sie real auch welche?<br />
Ja, ein paar. Allerdings ist keines von<br />
denen mit irgendeiner Ideologie oder so<br />
verbunden. Sie erinnern eher an private<br />
Momente wie etwa die Geburt meines<br />
ersten Sohnes. Ich finde den Schmerz,<br />
der mit Tätowierungen einhergehen kann,<br />
ehrlich gesagt nicht ohne. Mich im Gesicht<br />
tätowieren zu lassen, könnte ich mir daher<br />
zum Beispiel echt nicht vorstellen.<br />
Wie lange saßen Sie bei den Dreharbeiten<br />
morgens im Make-up-Stuhl,<br />
um sich all die Tätowierungen aufmalen<br />
zu lassen?<br />
Gesicht und Hände dauerten etwa<br />
zweieinhalb Stunden. Wenn Szenen dran<br />
waren, in denen ich mit freiem Oberkörper<br />
zu sehen war, konnten es auch schon mal<br />
über fünf Stunden sein.<br />
Sie sind in dem Look auch raus auf<br />
die Straße gegangen. Wie waren die<br />
Reaktionen?<br />
Das war eine interessante Erfahrung.<br />
Den ehemaligen Neonazi Bryon Widner,<br />
den ich im Film spiele, gibt es ja wirklich,<br />
und die Tattoos in seinem Gesicht ließ er<br />
sich natürlich nicht zuletzt stechen, um<br />
den Leuten Angst zu machen. Und um<br />
in Ruhe gelassen zu werden. Eigentlich<br />
hätte er sich auch „Fuck Off“ auf die Stirn<br />
tätowieren lassen können. Ich selbst fand<br />
jedenfalls interessant, dass die Leute gar<br />
nicht unbedingt so sehr gestarrt haben.<br />
Eher haben sie entweder einen Bogen um<br />
mich gemacht oder das Zeug in meinem<br />
Gesicht ganz bewusst ignoriert.<br />
Die Geschichte, die „Skin“ erzählt,<br />
ist verdammt starker Tobak. War<br />
dies die schwierigste Rolle Ihrer<br />
Karriere?<br />
Es war auf jeden Fall die, auf die ich mich am<br />
gründlichsten vorbereiten musste. Angefangen<br />
mit den rein physischen Aspekten, also<br />
den Tätowierungen, aber auch Perücken<br />
oder Zahn- und Nasenprothesen. Gleichzeitig<br />
habe ich in Los Angeles aber auch<br />
mit einer Frau zusammengearbeitet, die<br />
Schauspieler psychologisch auf ihre Rollen<br />
vorbereitet. Sie ließ sich von mir meine<br />
Lebensgeschichte erzählen und erklärte<br />
mir dann, dass ich darin alles finden würde,<br />
um diese Rolle zu verkörpern. Erst wollte<br />
ich mich beschweren, schließlich habe ich<br />
mit einem brutalen Neonazi eigentlich<br />
nichts gemeinsam. Aber dann zeigte sie mir
FILM<br />
FOTOS: 24 BILDER/ ASCOT ELITE<br />
Momente, Erfahrungen und Beziehungen in<br />
meinem Leben, die eben doch in irgendeiner<br />
Weise mit denen von Bryon korrespondierten.<br />
Das war unglaublich hilfreich.<br />
Genauso natürlich wie meine persönliche<br />
Begegnung mit ihm selbst.<br />
Sie haben ihn getroffen?<br />
Ja, er lebt im Zeugenschutzprogramm,<br />
aber für mich wurde ein Treffen arrangiert<br />
und ich durfte ihn besuchen. Vier Tage<br />
lang saß ich bei ihm in der Garage und er<br />
rauchte in der Zeit ungefähr 3.000 Zigaretten.<br />
Ich habe das kaum ausgehalten: Kaum<br />
war eine Packung alle, wurde die nächste<br />
aufgemacht. Am liebsten wollte ich immer<br />
die Garagentür aufreißen und frische Luft<br />
hereinlassen, aber dafür war er viel zu nervös,<br />
weil er ständig fürchtet, erschossen zu<br />
werden. Vor der Vergeltung seiner ehemaligen<br />
Kameraden hat er wirklich Angst, was<br />
mich dann auch nicht sonderlich sicher<br />
fühlen ließ.<br />
Wie hat er auf Sie gewirkt?<br />
Zunächst einmal war ich erstaunt, wie wenig<br />
man noch von den Tattoos im Gesicht<br />
sieht. Er hat sie sich ja entfernen lassen,<br />
und mehr als ein paar Hautverfärbungen<br />
sind wirklich nicht zu sehen. Ansonsten war<br />
er ausgesprochen eloquent und kultiviert,<br />
ein guter Gastgeber und interessierter Gesprächspartner.<br />
Seine Frau hat er mir auch<br />
vorgestellt. Er bereut seine Vergangenheit<br />
zutiefst und weiß genau, dass er die Schuld,<br />
die er auf sich geladen hat, sein Leben lang<br />
nicht loswerden wird. Ich dachte die ganze<br />
Zeit darüber nach, wie anders sein Leben<br />
eigentlich hätte verlaufen können, denn er<br />
hätte das Zeug gehabt zu einem positiven,<br />
glücklichen Leben. Und im<br />
gleichen Atemzug habe ich mir<br />
dann die Frage gestellt, wie schnell<br />
wohl auch mein Leben ein ganz<br />
anderes hätte werden können,<br />
wäre ich nicht als Junge für diesen<br />
wunderbaren Tanzfilm namens<br />
„Billy Elliott“ besetzt worden. Eine<br />
falsche Abzweigung genügt ja<br />
meistens schon ...<br />
Können Sie die Negativität einer<br />
solchen Rolle von der eigenen<br />
Psyche fernhalten oder färbt die<br />
während der Dreharbeiten ab?<br />
Natürlich muss man versuchen, all die<br />
Emotionen der Figur möglichst nicht zu<br />
nah an sich heranzulassen. Und sich vor<br />
Augen zu führen, dass mein Leben ein<br />
ganz anderes ist und ich einen kleinen<br />
Sohn habe, für den ich ein toller Papa sein<br />
will, hilft dabei schon mal. Aber gleichzeitig<br />
kann man sich natürlich nicht vollkommen<br />
frei davon machen, schließlich<br />
muss ich die Rolle ja mit Haut und Haar<br />
verkörpern. Das Körperliche ist in diesem<br />
Fall sehr wichtig gewesen, auch jenseits<br />
der Tattoos. Ich war viel im Gym, um<br />
mich so aufzupumpen, wie es Skinheads<br />
oft tun. Außerdem wollte ich unbedingt<br />
zunehmen, deswegen habe ich ziemlich<br />
viel ungesundes Zeug gegessen, Erdnussbutter,<br />
Eis, all solche Sachen. All der<br />
Zucker hat mich echt depressiv gemacht.<br />
Und allzu erfolgreich war die Sache auch<br />
nicht, denn kaum fingen wir dann mit dem<br />
eigentlichen Dreh an, purzelten automatisch<br />
wieder die Kilos. Ich habe wirklich<br />
keine Ahnung, wie mein Kollege Christian<br />
Bale das mit seinem ständigen Ab- und<br />
Zunehmen für seine Rollen immer macht.<br />
Ich fand das echt unglaublich anstrengend<br />
und mühsam.<br />
Hatten Sie eigentlich gar keine<br />
Bedenken, einen solchen Neonazi zu<br />
spielen?<br />
Oh doch, und wie. Insgesamt habe ich<br />
dem Regisseur Guy Nattiv sicherlich<br />
viermal abgesagt. Nicht zuletzt, als im<br />
Sommer 2017 diese unfassbare rechtsextreme<br />
Demonstration durch Charlottesville<br />
zog. Ich hatte das Gefühl, es<br />
könnte unangebracht sein, eine solche<br />
Geschichte zu erzählen. Warum sollten<br />
wir diese Menschen noch mehr ins<br />
Rampenlicht rücken? Wir wissen, dass es<br />
diese Szene gibt, wir sehen es auf den<br />
Titelblättern der Zeitungen. Eine Frau ist<br />
in Charlottesville getötet worden, jemand<br />
hatte seine Tochter verloren. Muss man<br />
das noch mit einem Kinofilm befeuern?<br />
Aber dann verebbten die Schlagzeilen<br />
und ich begann wieder zu überlegen, ob<br />
es nicht doch Sinn machen könnte, davon<br />
zu erzählen, dass sich Menschen ändern<br />
können. Und dass es gerade in Zeiten wie<br />
diesen hilfreich sein könnte, Geschichten<br />
zu sehen, die auch davon handeln, welche<br />
Wirkung die Güte und Großzügigkeit von<br />
Fremden haben kann. Denn wir sehen ja<br />
auch Menschen wie den Antifaschisten<br />
Daryle Lamont Jenkins, die Bryon dabei<br />
geholfen haben, sein Leben zu verändern.<br />
Sie haben „Billy Elliott“ bereits<br />
erwähnt. Der Film ist 19 Jahre her,<br />
damals waren Sie 14 Jahre alt und<br />
spielten Ihre erste Rolle. Hatten Sie<br />
einen Plan, wie Ihnen der Übergang<br />
vom Kinderstar zum erwachsenen<br />
Schauspieler gelingen würde?<br />
Absolut nicht. Aber ich war immer von guten<br />
Leuten umgeben, die mich in die richtige<br />
Richtung gelenkt haben. Ihnen und<br />
mir ging es immer eher um eine langfristige<br />
Karriere als um schnellen Erfolg oder<br />
so. Deswegen habe ich stets versucht, mit<br />
spannenden Filmemachern zu<br />
arbeiten und interessante, auch<br />
kleine Rollen zu spielen, und<br />
mich nicht als Hauptdarsteller in<br />
irgendwelchem Mist verheizen<br />
zu lassen.<br />
*Interview: Jonathan Fink<br />
„Skin“, Kinostart: 3.10.
FILM<br />
FOTO: SALZGEBER<br />
DVD<br />
Helmut Berger, meine Mutter und ich<br />
Der Österreicher Helmut Berger<br />
(*29. Mai 1944) posierte 1970<br />
als erster Mann auf dem „Vogue“-Cover,<br />
er drehte mit Liz Taylor und Madonna,<br />
gewann die wichtigsten Filmpreise – und<br />
doch denkt man vor allem an Drogen und<br />
RTL, wenn man seinen Namen hört.<br />
Seine große Liebe war zugleich sein<br />
Förderer und Entdecker: Luchino Visconti,<br />
ein italienischer Theater-, Opern- und<br />
Filmregisseur mit Weltruhm. Als dieser<br />
1976 starb, begann Helmut Berger,<br />
Zuflucht in den Räuschen dieser Welt zu<br />
suchen. Seine Karriere verlief fortan anders<br />
als erwartet, wenn er auch in den 1980ern<br />
unter anderem noch beim „Denver Clan“<br />
mitwirkte und bis zur Jahrtausendwende<br />
immer wieder auch in großen Produktionen<br />
(u. a. in „Der Pate III“ von Francis Ford<br />
Coppola) eine Rolle bekam. Aber eben nur<br />
noch eine Rolle.<br />
„Helmut Berger, meine Mutter und ich“<br />
von Filmemacherin Valesca Peters ist kein<br />
Spielfilm, es ist die – anrührende und fast<br />
liebevolle – Annährung eines Fans, Bettina<br />
Vorndamme, an ihr einstiges Idol, begleitet<br />
von der Kamera. Dank der Filmemacherin<br />
Peters werden wir Zeuge der Begegnung<br />
verschiedenster Menschen an einen Weltstar<br />
in der tiefsten Provinz, in Paris und<br />
Berlin. Intim, ehrlich, lustig und dem großen<br />
Helmut Berger gerecht werdend.<br />
Wir erleben in diesem wunderbaren Film<br />
einen feinsinnigen Mann, einen Menschen,<br />
der sein Comeback an der Berliner<br />
Volksbühne wagt, einen Künstler, der, so<br />
schwierig er im Umgang auch sein mag,<br />
bewundert und nicht belächelt werden<br />
sollte. *rä<br />
www.salzgeber.de<br />
KULT<br />
Vom Winde verweht?<br />
Nein, Polyester!<br />
Ein schräges Meisterwerk<br />
aus dem Jahr 1981<br />
erscheint im Herbst neu<br />
auf Blu-Ray und DVD.<br />
Erzählt wird in dem Film<br />
von Francine Fishpaw<br />
(Divine) aus Baltimore,<br />
die sich mit allen, wirklich<br />
allen schlimmen Dingen<br />
des Lebens rumschlagen<br />
muss: eine Mutter, die sie<br />
nur ausnutzt und beleidigt<br />
(„Verdränge deinen Urin<br />
doch in dein Fettgewebe!“),<br />
kriminelle Kinder, ein<br />
liebloser, untreuer und fieser Ehemann. Und dann noch<br />
diese Alkoholsucht! Denn anfangs glaubt Francine, dass<br />
sie die hochprozentige Stütze im Leben braucht, aber<br />
sie erlebt eine Wandlung – nachdem sie unter anderem<br />
in eine Handtasche gekotzt hat –, als sie auf Todd<br />
Tomorrow trifft und auch die liebenswerte Cuddles sich<br />
ihrer annimmt … *rä<br />
www.facebook.com/DivineOfficialPage<br />
KINO<br />
Gregor Schmidinger:<br />
Nevrland<br />
Anfang des Jahres feierte der Film beim „40. Filmfestivals<br />
Max Ophüls Preis“ in Saarbrücken seine Weltpremiere. Im<br />
<strong>Oktober</strong> startet er im Kino.<br />
„Nevrland“ erzählt in extrem kunstvoller Bildsprache eine<br />
Geschichte über Sexualität und die mit ihr so eng verknüpften<br />
Ängste besonders jüngerer Menschen, die sich zu<br />
psychischen Störungen steigern können oder sich durch<br />
Selbstfindung und Ausprobieren heilen. Bekannt wurde der<br />
am 16. April 1985 in Österreich geborene Regisseur Gregor<br />
Schmidinger durch seine beiden gesellschaftskritischen<br />
Kurzfilme „The Boy Next Door“ (2008) und vier Jahre später<br />
„Homophobia“. <strong>2019</strong> gewann er mit dem Film „Nevrland“<br />
beim „Filmfestivals Max Ophüls Preis“ eine Auszeichnung. Er<br />
ist auch Teil vom Projekt „Porn Film Festival Vienna“. *ck/rä<br />
FOTO: SALZGEBER
In Thailand glauben wir daran,<br />
dass Vielfalt wunderbar ist.<br />
www.gothaibefree.com<br />
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www.thaiair.de<br />
*Es gelten Tarifbestimmungen
KUNST<br />
INTERVIEW<br />
SAMMLUNG JAKOB:<br />
„Das zu machen, was andere nicht tun, ist immer gut“<br />
Gemälde, Grafiken,<br />
raumfüllende Klang- und<br />
Videoinstallationen und auch<br />
klassische Skulpturen: Die Sammlung<br />
des Freiburger Lukas Jakob<br />
kann sich sehen lassen.<br />
Wir fragten nach.<br />
Du bist 1998 geboren, wann ging<br />
es denn los mit der Kunst?<br />
In den letzten fünf Jahren war ich selbst<br />
in verschiedenen Bereichen der Kunst<br />
tätig, sei es Literatur, elektronische<br />
Musik oder bildende Künste. So richtig<br />
los ging es mit meiner ersten Einzelausstellung<br />
im Alter von 16 Jahren in der<br />
Jugendkunstgalerie Freiburg. Ich sehe es<br />
heute als gutes Fundament an, um die<br />
Arbeiten der Künstler in meiner Sammlung<br />
aus einem anderen Blickwinkel zu<br />
sehen. Aktuell konzentriere ich mich<br />
aber auf meine Sammlung.<br />
Dein erstes Kunstobjekt war ...<br />
Zwei Grafiken von Michael Rausch.<br />
Welche Künstler inspirieren dich<br />
besonders?<br />
Die Arbeiten von Berliner Künstlerinnen<br />
wie Isa Genzken, Sati Zech oder Katharina<br />
Grosse ziehen mich bereits seit Jahren in<br />
ihren Bann. Ich weiß selbst nicht so genau,<br />
wieso es mir die „Berlinerinnen“ so angetan<br />
haben.<br />
Auf welche Anschaffung bist du<br />
besonders stolz?<br />
Eine Arbeit von Katharina Grosse, die zu<br />
den wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen<br />
zählt. Sie ist ebenfalls in Freiburg<br />
geboren, wusstest du das?<br />
Wonach entscheidest du, was du<br />
erwirbst?<br />
Generell arbeite ich mich gerne an einem<br />
Kunstwerk ab. Deshalb interessieren mich<br />
auch Arbeiten, die ich nicht ganz verstehe,<br />
viel mehr als Arbeiten, die gefällig sind.<br />
Auswirkungen auf den Kunstkauf haben<br />
aber für meine Sammlung auch das Œuvre<br />
des Künstlers, seine kommenden Projekte<br />
und natürlich auch der Preis. Der Kauf muss<br />
immer etwas wehtun, nur dann kann er beständig<br />
sein. Außerdem kaufe ich nur Kunst<br />
von Künstlern, die aktuell noch leben.<br />
Dein Herz schlägt für Pop-Art, oder?<br />
Weil einige Arbeiten sehr farbenfroh sind?<br />
Das täuscht. Außer vielleicht den Arbeiten<br />
des Berliner Künstlers Christian Perdix<br />
lassen sich keine Künstler der Sammlung<br />
so wirklich in die Pop-Art kategorisieren.<br />
Schwerpunktmäßig verfolge ich eher Abstraktion,<br />
Konzept und Medienkunst. Mein<br />
Partner liebt Pop-Art – ich eher weniger.<br />
Du bist in Freiburg geboren und<br />
dortgeblieben. Was magst du an der<br />
Stadt?<br />
Ich habe auch schon kurze Zeit in Karlsruhe<br />
gelebt und mich in Mannheim oder Berlin<br />
verliebt, habe aber immer wieder hierher<br />
zurückgefunden. Natürlich wäre aus kultureller<br />
Sicht eine Großstadt erst mal interessanter.<br />
Für mich zeichnet sich Freiburg aber<br />
durch eine einzigartige Lebensqualität aus.<br />
Sei es das viele Grün, der Münstermarkt,<br />
die Schwarzwälder Küche oder die große<br />
Familie. Ich habe mich im Tempo dieser<br />
Stadt gefunden.
KUNST<br />
Und was magst du an der Kunstszene?<br />
Wir haben einen perfekten Standpunkt im Dreiländereck<br />
und sind schnell an international wichtigen Kunsthappenings<br />
wie der Art Basel oder der Art Karlsruhe und nur einen<br />
Sprung von Mailand entfernt. Freiburg selbst bietet einige<br />
wenige, aber dafür umso interessantere Galerien und Institutionen<br />
wie das E-Werk, Kunsthaus L6, die Galerie Marek<br />
Kralewski oder der JugendKunstPakour.<br />
Es sind wunderbare Ausstellungen, die mich immer wieder<br />
aufs Neue mit ihrer Qualität Überraschen.<br />
Stichwort Szene: Wie empfindest du die queere<br />
Szene dort?<br />
Wir haben hier in Freiburg nicht zuletzt durch die vielen Studenten<br />
eine überschaubare, sich entwickelnde Szene und<br />
einen fantastischen CSD mit tollen Dragqueens wie zum<br />
Beispiel Candy Crystal. Hier findet jeder schnell Anschluss.<br />
Außerdem zeichnet sich das Nachleben durch ausgesprochen<br />
hochwertige elektronische Musik und exzentrische<br />
Partys, wie sie in Berlin zu finden sind, aus.<br />
Magst du denn das Wort queer?<br />
Das zu machen, was andere nicht tun, ist immer gut.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.sammlung-jakob.com
MODE<br />
FOTOS: KOWA BERLIN<br />
TREND<br />
REGEN?<br />
WIND?<br />
SCHNEE?<br />
KEIN PROBLEM!<br />
Ein rational denkender Mensch weiß, dass er auch in der kalten Jahreszeit raus<br />
muss, um gesund (auch körperlich!) zu bleiben. Und in IVANMAN sieht er damit<br />
auch noch so richtig trendig aus.<br />
Die Herbst/Winter-Kollektion des 2010 von Designer Ivan Mandzukic in Berlin<br />
gegründeten Modelabels setzt gekonnt auf den Spagat zwischen Sportswear<br />
und Klassik. „Sportive Elemente und Produkte aus dem Activewear-Bereich<br />
treffen auf klassische Schnitte und ruhige Materialien“, verrät der Modedesigner.<br />
„Die ernste Fassade wird aufgebrochen und bleibt dynamisch. Das<br />
Zusammenspiel von Artikeln aus dem Lauf- und Radsport mit geradlinigen<br />
Herrenhosen und -mänteln schafft eine einzigartige sowie kontemporäre<br />
Ästhetik. Sattes Senfgelb und kühles Grau werden von knalligen<br />
Farbdetails aufgemischt.“ Wir finden es klasse! *rä www.ivanman.org
TIPP<br />
Mode aus Bayern: „Mei, is des schee“<br />
Es liegt nicht nur an dem blauen Himmel und dem satten Waldgrün im<br />
Hintergrund, dass wir von der Mode von MAERZ Muenchen angetan sind.<br />
MODE<br />
Uns überzeugen die klassischen Schnitte und die Materialien: Leinen sowie<br />
Leinen-, Baumwoll- und Merinomischungen. Also kein Polyester (aka Plastik),<br />
nein, der Bayer – und nicht nur der – mag es natürlich. Merinowolle ist sehr<br />
angenehm auf der Haut zu tragen, denn sie ist leicht und atmungsaktiv. Ideal<br />
also auch für hitzige Spätsommer ... Besonders gut finden wir die Weste aus<br />
zweifarbigem Leinenstrick mit körniger Struktur. Schick, diese Mode. *rä<br />
www.maerz.de
BUCH<br />
KURZGESCHICHTEN<br />
Queere Leben,<br />
queere Identitäten<br />
Dass es neben Mann und Frau noch<br />
mehr gibt, ist immer wieder Thema bei<br />
uns. Ja, das weibliche Geschlecht ist<br />
jenes, dass die Kinder austrägt. Der Cis-<br />
Mann kann das nicht. Aber wollen wir<br />
uns gesellschaftlich darauf reduzieren<br />
lassen?<br />
COMIC<br />
„Knock Out!“<br />
Der Berliner Graphic-Novel-Künstler<br />
Reinhard Kleist widmet sich in seinem<br />
neuen Buch dem amerikanischen<br />
Boxweltmeister Emile Griffith (1938 –<br />
2013), der zeitlebens als Sportler gefeiert<br />
wurde – als queerer Mann aber<br />
mit Repressalien zu kämpfen hatte.<br />
„Knock Out!“ heißt der neue Comic<br />
von Reinhard Kleist, der Ende August<br />
bei CARLSEN erscheinen wird. In ihm<br />
erfahren wir mehr über das Leben des<br />
Boxers, der 1962 seinen Gegner im<br />
Ring so stark verletzte, dass dieser an<br />
den Folgen starb. „Wie seltsam das<br />
ist … Ich töte einen Mann, und die<br />
meisten Leute verstehen das und verzeihen<br />
mir. Hingegen, ich liebe einen<br />
Mann, und so viele halten das für eine<br />
unverzeihliche Sünde, die mich zu<br />
einem schlechten Menschen macht.<br />
Wenn ich auch nicht im Gefängnis<br />
gelandet bin, so war ich trotzdem fast<br />
mein ganzes Leben lang eingesperrt“,<br />
so Emile Griffith dazu. 1992 wurde<br />
der Sportler fast zu Tode geprügelt,<br />
als er eine Schwulenbar verließ ... Die<br />
Graphic Novel lässt uns teilhaben<br />
an seinen inneren Kämpfen, seinem<br />
Wunsch zu lieben, und gibt einen<br />
erdrückenden Einblick in die Gesellschaft<br />
des 20. Jahrhunderts. *rä<br />
www.carlsen.de<br />
Queere Menschen sind nicht nur „genau<br />
so“ oder „genau so“. Queere Menschen<br />
können Transmann oder Intersexuelle<br />
sein. Sie können Transfrauen, Bisexuelle<br />
oder Dragqueens sein. Das mag<br />
heteronormativ geprägte Mitmenschen<br />
verwirren, ist aber so. Vielfalt wird dem<br />
Leben gerecht, nicht das Streben nach<br />
gesellschaftlichen Traditionen (aka<br />
Repressionen und Vorschriften). „You<br />
were born naked, the rest is drag“ – ein<br />
Satz, der RuPaul zugesprochen wird und<br />
beständig (zu Recht) in der queerfeministischen<br />
Szene zitiert wird.<br />
GESELLSCHAFT<br />
Von der Triebhaftigkeit<br />
des Klerus<br />
In der Bibel erzählt die Geschichte von<br />
Sodom und Gomorra von zwei Städten, die<br />
in Schwefel und Feuer untergehen, da sich ihre<br />
Bewohner von Gott abgewendet haben, indem sie<br />
Gäste zum Sex nötigen und auch sonst dem puren<br />
Hedonismus, nicht der Nächstenliebe, frönen.<br />
Durchaus auch Dinge, die man dem Vatikanstaat,<br />
der katholischen Kirche vorwerfen könne, heißt es<br />
da oft. Das Buch „Sodom – Macht, Homosexualität<br />
und Doppelmoral im Vatikan“ des französischen<br />
Soziologen und Journalisten Frédéric Martel, das im September bei S. Fischer Verlag<br />
erscheint, beschäftigt sich mit diesen Vorwürfen. Und zwar äußerst spannend,<br />
etwas populistisch, aber immer (anscheinend) fundiert und gespickt mit Aussagen<br />
bekannter Persönlichkeiten und Insider. *rä<br />
Wie verlosen drei Exemplare auf www.blu.fm/gewinne, www.fischerverlage.de<br />
Das Buch „Blaue Augenbrauen“ aus der<br />
BuchLabs Series (www.buchlabs.org,<br />
Amsterdam) ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />
von sechs Autor*innen, mit dabei<br />
sind unter anderem Hardy Krüger und<br />
Casjen Griesel. In ihren Geschichten<br />
geht es um Identitäten und Rollen, um<br />
Küchentische, Mykonos und Sonnenmilch.<br />
Vor allem geht es in den Geschichten<br />
aber um Begegnungen, um<br />
unterschiedlichste Erlebnisse und queere<br />
Lebenswelten. Entstanden ist das Buch<br />
in einem Schreibworkshop der Akademie<br />
Waldschlösschen, geteilt wurden persönliche<br />
Schlüsselerlebnisse, kulturelle<br />
Hintergründe und Intimes. Herausgekommen<br />
ist dabei dann dieses Buch.<br />
Sehr lesenswert und unterhaltsam. *rä
No time<br />
for dullness<br />
THE BOLD MONKEY COLLECTION<br />
JETZT NEU IN DER WÄSCHEREI<br />
Sessel Don´t Love Me<br />
Daybed Lazy Daydreamer<br />
Sessel Princess Have Feelings<br />
Stuhl Kiss The Froggy<br />
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