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hinnerk Oktober/November 2019

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OKTOBER / NOVEMBER <strong>2019</strong> | AUSGABE 307 | WWW.HINNERK.DE<br />

BREMEN | HANNOVER | HAMBURG<br />

DIVERSITY<br />

Queere<br />

Identitäten –<br />

So divers ist<br />

die Szene<br />

SZENE<br />

30. Lesbisch<br />

Schwule Filmtage<br />

Hamburg<br />

POPSTAR<br />

GESUNDHEIT<br />

PrEP auf Rezept,<br />

HIV-Therapie 2.0<br />

& HCV im Fokus<br />

ADAM<br />

LAMBERT<br />

spricht Klartext<br />

INTERVIEWS: SCHROTTGRENZE, 35 JAHRE AIDS-HILFE HAMBURG,<br />

JAMIE BELL, SAMMLUNG JAKOB, CHARLI XCX


iletto Bett<br />

WER FEIERN KANN,<br />

DARF AUCH HERRLICH<br />

SCHLAFEN!<br />

6 0 J a h r e<br />

it´s a tree story.<br />

TEAM 7 Hamburg City<br />

D 10, Domstraße 10<br />

20095 Hamburg<br />

www.team7-hamburg.de<br />

TEAM 7 Hamburg<br />

Stahltwiete 14a (Phoenixhof)<br />

22761 Hamburg-Altona<br />

www.team7-hamburg.de<br />

TEAM 7 Düsseldorf<br />

Stilwerk, Grünstraße 15<br />

40212 Düsseldorf<br />

www.team7-duesseldorf.de<br />

TEAM 7 Stuttgart<br />

Friedrichstraße 16<br />

70174 Stuttgart<br />

www.team7-stuttgart.de<br />

TEAM 7 München<br />

Herzogspitalstraße 3<br />

80331 München<br />

www.team7-muenchen.de


INTRO 3<br />

Inhalt<br />

epaper.blu.fm<br />

Alle Magazine online!<br />

SZENE<br />

Olivia Jones wird 50.<br />

Szenesterne gratulieren<br />

der bekanntesten Dragqueen<br />

Deutschlands.<br />

Die Becher auf dem<br />

Foto sind übrigens nicht<br />

anlässlich des<br />

50. entstanden.<br />

Kostenlos<br />

NORDDEUTSCHLAND<br />

Glitterbox lockte im<br />

Mai 3.000 Menschen<br />

aus ganz Norddeutschland<br />

nach Hannover.<br />

Im <strong>Oktober</strong> glittert es<br />

mit Phil Fuldner, Horse<br />

Meat Disco und Barbara<br />

Tucker weiter.<br />

GESUNDHEIT<br />

Die App zu PrEP. Die<br />

Digitalisierung im Gesundheitswesen<br />

kommt<br />

nur schleppend voran.<br />

Hein & Fiete und Sven<br />

Niedersachsen halfen<br />

mit, dass das für PrEP-<br />

Nutzer schneller geht.<br />

GESUNDHEIT<br />

35 Jahre Aids-Hilfe<br />

Hamburg. Lutz Johannson<br />

stand uns Rede und<br />

Antwort zu Vergangenheit<br />

und Zukunft der<br />

HIV-Selbshilfe.<br />

Liebe <strong>hinnerk</strong><br />

Leser*innen,<br />

der Sommer ist vorbei, der goldene<br />

Herbst beginnt, Szene und Kultur im<br />

Norden schimmern wieder regenbogenbunt:<br />

Hamburgs queeres Filmfestival<br />

feiert seinen 30. Geburtstag,<br />

auch Hannover und Bremen zeigen,<br />

was Filmschaffende der ganzen Welt<br />

ersonnen und produziert haben. Die<br />

Punkrocker von Schrottgrenze feiern<br />

mit euch ihre Coming-out, ein neues<br />

Album und ihr 25. Bandjubiläum und<br />

schlussendlich wird die inoffizielle<br />

Bürgermeisterin von St. Pauli stolze<br />

50 Jahre alt. Im Jahr 35 der Aids-Hilfe<br />

Hamburg bedeutet die PrEP einen<br />

Paradigmenwechsel in der Prävention –<br />

was sich in diesem Bereich und unter<br />

dem Stichwort sexuelle Gesundheit<br />

tut, haben wir ebenso zusammengetragen,<br />

wie Beispiele queeren Lebens<br />

heute in unserem Diversity-Special.<br />

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!<br />

Deine <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />

www.<strong>hinnerk</strong>.de<br />

www.facebook.com/<strong>hinnerk</strong>.magazin


4 SZENE<br />

Community<br />

MR.CHAPS OKTOBERFEST<br />

Am 5. <strong>Oktober</strong> wird die<br />

CONTACT-Bar ab 19<br />

Uhr zur geschlossenen<br />

Gesellschaft. Nur wer noch<br />

schnell bei MR.CHAPS oder<br />

eben in der CONTACT bei<br />

Micco und seinem Team<br />

ein Eintrittsband erwirbt,<br />

erfährt, was wirklich beim<br />

<strong>Oktober</strong>fest des Lederund<br />

Fetischurgesteins ab<br />

geht. Jedenfalls zeitweise.<br />

Ab 22 Uhr könnt ihr Ingo<br />

und dem Team doch noch<br />

zuprosten, dann habt ihr<br />

aber ggf. das beste schon<br />

verpasst. Mehr Infos gibt<br />

es unter facebook.com/<br />

MR.CHAPS.Hamburg!<br />

FACHTAGUNG<br />

Der 2. Fachtag der LAG<br />

Lesben & Schwule in<br />

Hamburg widmet sich<br />

unter dem Motto „Gutes<br />

Leben – auch im Alter!“ den<br />

auf dem ersten Fachtag<br />

erarbeiteten Themen Wohnen,<br />

Finanzen und soziales<br />

Umfeld. Wie können die<br />

Forderungen Wirklichkeit<br />

werden? Die Veranstalter:<br />

„Altern ist nichts für<br />

Feiglinge, wir müssen<br />

selbst aktiv werden und<br />

diese gelingt uns besser<br />

gemeinsam!“ Eva Burgdorf<br />

von der Netzwerkstelle<br />

Lesben in Hamburg und<br />

Olaf Eigenbrodt vom LSVD<br />

Hamburg laden am 29.10.<br />

ins MHC (Borgweg 8), um<br />

mit euch von 18 bis 21 Uhr<br />

politische Forderungen<br />

in konkrete Projekte zu<br />

denken.<br />

www.lsvd-hamburg.de<br />

Ja, es ist wirklich schon wieder soweit.<br />

Jedenfalls bald. Ab dem 25. <strong>November</strong><br />

stehen sie wieder da. Die Buden an der<br />

Ecke Lange Reihe/Kirchenallee und verbreiten<br />

Familiengefühl unter den Mitgliedern<br />

der großen queeren Wahlfamilie, die<br />

auf den Namen Szene oder Community<br />

hört. Glühwein und Klönschnack. erwartet<br />

die Besucher und zielgruppenaffine Musik<br />

statt Weihnachtslieder.<br />

Freitags und samstags mit live-Auswahl<br />

durch die Szene-DJs der Stadt auf.<br />

Wie immer unterstützen des Abends<br />

Das abgebildete Pamphlet wurde<br />

Anfang September in den Briefkasten<br />

eines schwulen Wohnprojektes<br />

gesteckt. Der Finder ist nicht nur angewidert,<br />

sondern alarmiert und würde gerne<br />

herausfinden, ob es sich hier um eine<br />

persönliche Widmung oder eine Kampagne<br />

handelt.<br />

Bei Facebook ist das Bild zwar extrem weit<br />

verbreitet worden, sachdienliche Hinweise<br />

sind allerdings bis Redaktionsschluss nicht<br />

eingegangen. Darum bitten wir auch noch<br />

mal ganz klassisch per Suchanzeige im<br />

gedruckten Magazin um eure Mithilfe:<br />

Hat jemand von euch ähnliche oder gleiche<br />

Hassbotschaften erhalten? Hinweise bitte<br />

an redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de und selbstverständlich<br />

auch an die Polizei.<br />

BUDENZAUBER<br />

WINTER PRIDE<br />

Gruppen und Vereine den Ausschank, so<br />

dass ein Teil der Erlöse deren finanzieller<br />

Ausstattung zugute kommt. Die genauen<br />

Termine wann wer was ausschenkt oder<br />

auflegt findet ihr online. Dort gibt es auch<br />

wie in den letzten Jahren die genaueren<br />

Konditionen für die exklusiven Miethütten<br />

für die private oder geschäftliche Sause.<br />

25.11. – 30.12. (außer 24. – 26.12.),<br />

Winter Pride, Hamburg, Ecke Lange Reihe/<br />

Kirchenallee, S + U Hauptbahnhof,<br />

Fr + Sa 12 – 24 Uhr, So – Do 12 – 22 Uhr,<br />

www.winterpride.de<br />

HOMOPHOBIE<br />

Habt ihr auch so etwas gefunden?<br />

Übrigens kann es sich beim Autor des<br />

Hasswerkes nicht wirklich um einen frommen<br />

Christen handeln: Das alte Testament<br />

ist für diese durch Jesu Lehre abgelöst<br />

worden. Ein obskurer Einzeltäter oder doch<br />

eine Gruppe? Helft mit, es herauszufinden.<br />

Gemeinsam gegen den Hass! *ck


SZENE 5<br />

BENEFIZ-KUNSTAUSSTELLUNG<br />

„Hamburg mit Linse<br />

und Pinsel“<br />

Wasser, markante Ecken, hanseatische Vielfalt,<br />

Hamburger Stimmung, Hamburger Wirtschaft<br />

und Moin Moin, Mensch – das sind die Themen,<br />

denen sich die Maler*innen Heike Gramckow,<br />

Jean Pierre Kunkel und die Fotografen Gesche Cordes<br />

und Chris Lambertsen für diese Ausstellung widmen.<br />

Zeitgleich zur Ausstellung gibt es viele Vorträge und<br />

Workshops, Lesungen und kleine Konzerte, zu denen<br />

wir herzlich in die Galerie einladen. Wir fragten bei<br />

Chris Lambertsen nach, wie er an die Ausstellung<br />

herangegangen ist.<br />

Minitrip Göteborg<br />

ab<br />

€ 89<br />

*<br />

15.–17. <strong>November</strong> ab Kiel<br />

Your Host and<br />

Special Guest:<br />

Frieda Friday<br />

Jetzt buchen auf<br />

www.StenaLine.de/Gays-On-Waves<br />

oder unter (0180) 6020100**<br />

Music by:<br />

Baltic Live<br />

* Preis pro Person für zwei Nächte in einer Standard kabine<br />

innen für 1–2 Personen bei Belegung mit 2 zah lenden<br />

Personen (Betten übereinander), inkl. Hafen- und<br />

Umweltgebühren, Plätze nach Verfügbarkeit<br />

** 20 ct/Anruf aus dem dt. Festnetz, bei telefonischer<br />

Buchung zzgl. € 15 Buchungsgebühr<br />

© chris lambertsen<br />

Was wird es von Dir zu sehen und zu erwerben<br />

geben?<br />

Die Kuratorien Heike Gramckow hatte uns als Stichworte<br />

Hamburg Stimmung, Hamburg mit auf den Weg<br />

gegeben. Da ich von Haus aus Architekturfotograf bin,<br />

habe ich sechs Motive aus meiner Reihe „Hafen ohne<br />

Schiffe“ ausgewählt. Ich bin eher ein Purist, der ohne<br />

Michel und Fischbrötchen auskommt. Ein CSD-Motiv<br />

ist aber auch dabei. „Die Tunte am Gänsemarkt“<br />

von 1981. Die Motive sind alle nur in kleiner Auflage<br />

zwischen fünf und zehn Stück erhältlich. Für Liebhaber<br />

vielleicht interessant: Die Schwarzweiß-Bilder sind<br />

keine Drucke, sondern Silber-Gelatine auf Barytpapier.<br />

Das Männermotiv aus dem Jahr 2006 sollte dem Leser<br />

wenn alles geklappt hat, gerade ins Auge springen.<br />

(lacht) *ck<br />

8. – 14.11., Levantehaus (Obergeschoss über der<br />

Post), Mönckebergstraße 7, Hamburg, 11 bis 19 Uhr,<br />

www.hamburg-leuchtfeuer.de,<br />

www.kunsthatherz.com<br />

KARTENVORVERKAUF<br />

AB 28.09.<strong>2019</strong><br />

UNTER<br />

WWW.LSF-HAMBURG.DE


6 SZENE<br />

Vor 800 Zuschauenden<br />

werden die Filmtage<br />

jedes Jahr auf Kampnagel<br />

eröffnet.<br />

Rosa von Praunheim war im<br />

vergangenen Jahr zu Gast<br />

und stellte mit seinem Film<br />

MÄNNERFREUNDSCHAFTEN<br />

zur Diskussion, wie schwul<br />

Goethe und Schiller waren. In<br />

diesem Jahr präsentiert er bei<br />

uns seinen neuen Spielfilm<br />

DARKROOM - TÖDLICHE<br />

TROPFEN<br />

FOTOS: LSF<br />

JUBILÄUM<br />

DAS COMMUNITY-FILMFEST<br />

Von 15. bis 20. <strong>November</strong> finden<br />

die 30. Lesbisch Schwule<br />

Filmtage Hamburg (LSF). Rund 60<br />

Filme werden gezeigt, rund 15.000<br />

Besucher erwartet. Die LSF sind<br />

anders, als andere queere Filmfeste.<br />

Und die meisten Jüngeren<br />

kommen ganz nach ihnen.<br />

Die Wendejahre. Im Westen der Republik<br />

wendeten sich Studierende der Universität<br />

Hamburg der Frage „Wie wird Homosexualität<br />

im Film dargestellt“ zu. Die<br />

Antwort war ernüchternd: Der Schwule<br />

ist immer der Mörder. Oder die Leiche.<br />

Oder hat Aids. Das zu ändern ist der<br />

Gründungsgedanke der LSF. Eine Plattform<br />

für Filmschaffende aller Genres und<br />

Gender und ihrer Zuschauer zu schaffen,<br />

die die Vielseitigkeit queeren Lebens<br />

angemessen repräsentieren. Schaut man/<br />

frau/divers sich das von einem immer<br />

noch größtenteils ehrenamtlich und<br />

basisdemokratisch arbeitenden Team<br />

organisierte Festival heute an, kann man<br />

nur sagen: Respekt. Das hat funktioniert.<br />

Ob Familienkomödie, Horrorstreifen,<br />

Dokumentation oder sogar Pornografie:<br />

Der Regenbogen hat auch auf Zelluloid<br />

alle Farben. Und weil die LSF daher Anteil<br />

daran haben, dass diese Vielfalt es heute<br />

auch bis in die Flure von NDR und ZDF<br />

geschafft hat, wurden sie im letzten Jahr<br />

mit dem Max-Brauer-Preis der Alfred<br />

Toepfer Stiftung F.V.S. ausgezeichnet. Das<br />

unabhängige Kuratorium bezeichnete die<br />

Filmtage in der Würdigung als „nicht mehr<br />

wegzudenkende Institution in Hamburg,<br />

die gesellschaftliches, engagiertes Forum<br />

für alle Film- und Kulturinteressierten<br />

auch gegen den<br />

Mainstream bildet und so<br />

Vielfalt mitgestaltet“. Die LSF<br />

sind bei aller Professionalisierung<br />

all die Jahre trotzdem<br />

eine Art Gegenentwurf zu<br />

den Teddy-Awards in Berlin<br />

geblieben, die als offizieller<br />

Teil der Berlinale zwar queere,<br />

aber auch „klassische“<br />

Filmpreise geworden sind.<br />

Bei den LSF gibt es keine<br />

Festivalleitung, das Programm<br />

wird vom Team gemeinsam<br />

erstellt und bestimmt, die<br />

Preise werden von einer<br />

unabhängigen Jury, nämlich<br />

dem Publikum vergeben. Mit<br />

Ausnahme des Jurypreises,<br />

der von einer Fachjury<br />

vergeben wird. Außerdem<br />

veranstaltet das Team in<br />

Kooperation mit der queeren<br />

Szene Hamburgs das ganze<br />

Jahr über Veranstaltungen, die<br />

meistens direkt, manchmal<br />

aber auch nur über drei<br />

Ecken mit Filmkunst zu tun<br />

haben. Wenn ihr jetzt Lust habt, euch<br />

auch einzubringen, meldet euch unter<br />

helfen-filmtage@lsf-hamburg.de, um<br />

vielleicht schon dieses Jahr die LSF,<br />

das queere Community-Filmfestival zu<br />

deinem zu machen. *ck<br />

Das komplette Programm der Lesbisch Schwule Filmtage<br />

Hamburg wie immer im LSF-Magazin gedruckt oder auf<br />

www.lsf-hamburg.de und epaper.blu.fm!


SZENE 7<br />

LUCIÉRNAGAS (GLÜHWÜRMCHEN)<br />

präsentiert<br />

<strong>hinnerk</strong> präsentiert als langjähriger Medienpartner<br />

der LSF auch in diesem Jahr wieder einen Film, der<br />

sich einem aktuellen queeren Gesellschaftsthema<br />

annimmt. Der im letzten Jahr gedrehte Film LUCIÉR-<br />

NAGAS handelt von einem schwulen Geflüchteten aus<br />

dem Iran. Als blinder Passagier auf einem Frachtschiff<br />

aus der Türkei landet er in Mexico und baut sich ein<br />

neues Leben auf. Nicht, ohne die Freude über neue<br />

Freiheiten immer wieder mit Sehnsucht nach seinem<br />

Geliebten, der noch in der Türkei feststeckt, zu<br />

tauschen. Ein Film, der in Zeiten von Abschiebungen<br />

durch das BAMF in Verfolgerländer und populistische<br />

Diffamierung von Asylsuchenden hoffentlich Verstand<br />

und Herzen öffnet. Im Anschluss an die Vorführung am<br />

19. <strong>Oktober</strong> um 20 Uhr im Passage Kino, wird Hauptdarsteller<br />

Arash Marandi für ein Filmgespräch vor Ort sein.<br />

FOTO: FIGA FILMS FOTO: FIGA FILMS<br />

LSF-ECKDATEN<br />

Die Eröffnungsgala mit dem schwulen Tanzfilm<br />

„AND THEN WE DANCED“ aus Georgien findet<br />

am 15. <strong>Oktober</strong> ab 19:30 Uhr auf Kampnagel statt.<br />

Eine den obigen Text vertiefende Diskussion über<br />

„Queere Sichtbarkeit im Film“, u. a. mit Regisseur<br />

Kai. S. Pieck gibt es am 18. <strong>Oktober</strong> um 15 Uhr im<br />

Metropolis Kino. Dort findet am 20. <strong>Oktober</strong> auch<br />

die Abschlussgala und die Verleihung von Jury- und<br />

QueerScope-Preises statt. Das Festival endet dort<br />

ab 20:30 Uhr mit dem Film THE GARDEN LEFT<br />

BEHIND.<br />

www.lsf-hamburg.de<br />

FOTO: SALZGEBER FOTO: SALZGEBER<br />

Optik Weser: Vorhang auf<br />

für Hamburg Eyewear<br />

Optik Weser GmbH<br />

Spitalerstr. 9 | 20095 Hamburg<br />

Fon: 040-32 70 07 | E-Mail: info@optik-weser.de<br />

MO bis SA 10:00 - 20:00 Uhr<br />

www.optik-weser.de


8 SZENE<br />

WIEGENFEST<br />

Auch eine Geburtstagsfeier, aber die des Mehrweg Pfandbechers St. Pauli.<br />

Von links nach rechts: Falko Droßmann (Bezirksamtsleiter), Uli Pforr (Künstler),<br />

Olivia Jones, Julia Staron (IG St. Pauli), Andy Grote (Innensenator), Michael Garvs<br />

(Klimapatenschaft GmbH), Sebastian Holtz (Carlsberg Deutschland GmbH) und<br />

Thomas Jankowski (Astra St. Pauli Brauerei)<br />

FOTO: ASTRA ST. PAULI BRAUEREI<br />

OLIVIA JONES:<br />

5 JAHRZEHNTE!<br />

Nochmals<br />

50 Jahre und<br />

Olivia Jones wird 100!<br />

Wir ließen die Szene<br />

gratulieren.<br />

AMANDA COX:<br />

Eine Legende wird 50<br />

Jahre! Unglaublich und<br />

so wunderbar! Ein Hoch<br />

auf unsere Queen of<br />

Hamburg Olivia!<br />

(Auf dem Bild neben ihr:<br />

DJ Metanoize)<br />

FOTO: O. HAASE<br />

VALERY PEARL:<br />

50 Jahre Glamour, Party, Spaß<br />

und politische Statements<br />

verdienen nicht nur die<br />

herzlichsten Glückwünsche,<br />

sondern auch den größten<br />

Respekt. Auf viele weitere<br />

bunte Jahre! Happy Birthday!<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

DJ BERRY E./MIDNIGHT MONKEY:<br />

Olivia, du bist seit Jahren das Bunteste auf<br />

dem Hamburger Kiez und hast ihn über<br />

die Jahre zu einem besseren Ort gemacht.<br />

Bleib so präsent, lebensfroh und lustig, wie<br />

ich dich kennengelernt habe.<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

GLORIA GLAMOUR:<br />

Ich kann es gar nicht fassen. Unsere Muddi<br />

wird ein halbes Jahrhundert. Ob beim<br />

Parteitag mit „kleinen braunen Hasen“, im<br />

„Dschungelcamp“ oder bei der Bundesversammlung,<br />

Olivia ick liebe dir!<br />

FOTO: ENRICO DATU<br />

GEENA TEQUILA:<br />

Kaum zu glauben aber wahr, sie wird nun<br />

50 Jahr. Kiezgröße und Bürgermeisterin<br />

von St. Pauli jubiliert. Ich wünsche Dir<br />

alles Liebe!<br />

FOTO: J. PETERS<br />

CHRISTIAN KNUTH:<br />

Ganz St. Pauli trinkt auf die Bürgermeisterin der<br />

Herzen, das BDM-Vorzeigemodell, die Kinderbuch-<br />

„Queererin“, die Bundespräsidentenwahlfrau, die<br />

Partyveranstalterin und nicht zuletzt: die äußerst<br />

umtriebige wie erfolgreiche Geschäftsfrau. Nein, den<br />

Geschäftsmann. In Zeiten von Wikipedia und Google<br />

ist es wohl in Ordnung, wenn ich dir, lieber Oliver,<br />

diese Zeilen auch mit deinem Klarnamen schreibe.<br />

20 deiner nun bald 50 Lebensjahre kenne ich dich.<br />

Privat und als Gastgeberin in der Szene, kurz später<br />

sozusagen als Mitbewerber im Veranstalterwettstreit<br />

und dann auch schon begleitend beruflich als<br />

Eurogay-Redakteur im Anti-Schill-Wahlkampf. Mein<br />

erster Außeneinsatz. Warum soviel zu mir? Weil ich<br />

auf eine Sache hinaus will: Du bist für mich eine der<br />

Konstanten in der Hamburger Community (die –<br />

ganz typisch Hamburg – manchmal mit dir hadert).<br />

Du bist im besten Sinne Hamburger, der wenn er<br />

Familie sagt, auch Familie macht. Auf dich ist Verlass,<br />

sowohl geschäftlich als auch dort, wo das Private<br />

geschäftlich oder politisch wird. Ich bewundere deine<br />

Geradlinigkeit und die Gabe, das Schrille hanseatisch<br />

gemacht zu haben. Alles Liebe und Gute für dich!


10<br />

SZENE<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

16:00 Dragon Sauna,<br />

Wellness-Tag, Zwischen<br />

16 und 20<br />

Uhr heizt das Aufgussteam<br />

stündlich<br />

ein. Alle Infos unter<br />

www.aufgussteam.<br />

de, Pulverteich 37<br />

1. So 16:30 Rote Flora,<br />

Queer-Feministisches<br />

Café, open<br />

to all genders. We<br />

should all be feminists!,<br />

Achidi-John-<br />

Platz 1<br />

17:00 Startschuss, Darts<br />

mit Startschuss,<br />

für Ungeübte und<br />

Geübte in der „Gaybar<br />

Extratour“, Zimmerpforte<br />

1. Infos:<br />

Thomas, Tel. 040<br />

2805 0984, darts@<br />

startschuss.org ,<br />

Pulverteich 21<br />

2. 4. So 15:30 mhc -<br />

Magnus-Hirschfeld-<br />

Centrum, Café<br />

Laubfrosch - Treff<br />

schwuler Senioren<br />

bei Kaffee und<br />

Kuchen, Bis 17:30<br />

Uhr, Borgweg 8<br />

MONTAG<br />

10:00 Aids-Seelsorge<br />

im IFZ, Frühstückangebot<br />

der AIDS-<br />

Seelsorge, Rostocker<br />

Str. 7<br />

16:00 Hein & Fiete, PrEP<br />

Sprechstunde, ohne<br />

Anmeldung, kostenlos<br />

& anonym, Tel:<br />

28050984, Pulverteich<br />

21<br />

1. Mo 18:00 mhc -<br />

Magnus-Hirschfeld-<br />

Centrum, Bi-<br />

Pan-Stammtisch,<br />

Borgweg 8<br />

19:00 Dragon Sauna,<br />

Dragon goes Italy,<br />

Französisch? Zwischen<br />

19 und 21<br />

Uhr kostenlos Pasta<br />

essen, Pulverteich<br />

37<br />

DIENSTAG<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

Single-Tag, Dienstags<br />

lohnt es sich<br />

NICHT zuhause zu<br />

bleiben! Denn an<br />

diesem Tag zahlen<br />

alle Singles, und die<br />

die es gerne wären,<br />

für einen Schrank<br />

weniger., Pulverteich<br />

37<br />

18:30 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Queerer Deutsch-<br />

Gesprächskreis für<br />

LGBT* Geflüchtete,<br />

(Sprachbrücke<br />

e.V. im mhc-Café)<br />

Anmeldung: kontakt@sprachbruecke-hamburg.de,<br />

Borgweg 8<br />

MITTWOCH<br />

12:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Regenbogen-Kantine<br />

- Kochen und Essen<br />

in Gemeinschaft,<br />

mit Voranmeldung,<br />

Lange Reihe 30<br />

13:00 Dragon Sauna, 40<br />

Up, Ab 40 auf der<br />

Altersuhr zahlst du<br />

statt 20 15 EURt<br />

inklusive Schrank.<br />

Außerdem macht<br />

Aufgüsse von 19 bis<br />

21 Uhr stündlich<br />

Pulverteich 37<br />

19:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Kostenlose<br />

Rechtsberatung,<br />

Mit RA Sven-Uwe<br />

Blum, Anmeldung<br />

erforderlich unter<br />

0402790069, Borgweg<br />

8<br />

2. 4. Mi 18:00 Aids-Hilfe<br />

Hamburg e.V., Verein<br />

Sociosus: Raum der<br />

Stille, bis 19 Uhr,<br />

Lange Reihe 30<br />

2. Mi 19:00 Brauhaus<br />

Joh. Albrecht,<br />

Stammtisch der<br />

LSU-Hamburg,<br />

Adolphsbrücke 7<br />

3. Mi 19:30 M&V, SPDqueer-Stammtisch,<br />

Lange Reihe 22<br />

DONNERSTAG<br />

17:00 JBZ, Mixtapes,<br />

Jugendgruppe,<br />

Barmbeker Str. 71<br />

19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Infoline<br />

04019411, Infoangebot<br />

bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 30<br />

20:00 Café International,<br />

RegenbogenCafé<br />

Leer, bis 24 Uhr,<br />

Kupenwarf 1<br />

FREITAG<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

DoppelGänger, Freiticket<br />

zum Eintritt<br />

dazu, von Freitag 13<br />

Uhr bis Sonntag 24<br />

Uhr durchgehend<br />

geöffnet., Pulverteich<br />

37<br />

3. Fr 19:00 Feinkost<br />

Hafencity, Stammtisch<br />

Nordbären, bis<br />

01 Uhr, Am Kaiserkai<br />

27<br />

SAMSTAG<br />

16:00 Hein & Fiete, Der<br />

Männertreff, Offene<br />

Gruppe für vielseitig<br />

Interessierte, Pulverteich<br />

21<br />

1. Sa 19:00 Pink Channel,<br />

funDYKE auf<br />

Tide 96.0, http://<br />

www.pinkchannel.<br />

net<br />

2. 3. Sa 19:00 Pink<br />

Channel, Magazin<br />

auf Tide 96.0, http://<br />

www.pinkchannel.<br />

net<br />

MI 2.10.<br />

15:30 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, PC & Internet –<br />

Fragen und Antworten<br />

mit René Rehse,<br />

Rostocker Str. 7<br />

19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Gebärden<br />

AIDS-Team, Beratung<br />

für Menschen<br />

mit Einschränkung<br />

des Gehörsinns<br />

unter: gebaerdenteam@aidshilfehamburg.de.<br />

Bis 21<br />

Uhr, Lange Reihe 30<br />

19:00 Schulz am Phoenix,<br />

Queerbeet.<br />

LesBiSchwuler Treff,<br />

Elzer Str. 2<br />

DO 3.10.<br />

19:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Selbsthilfegruppe<br />

„HIV &<br />

Positiv.leben“, Lange<br />

Reihe 30<br />

SA 12.10.<br />

22:00 Kampnagel, Salon<br />

Queertronique:<br />

Les Liaisons Dangereuses,<br />

(KMH),<br />

Jarrestraße 20<br />

MO 14.10.<br />

19:30 ZEIT-Café, Pride<br />

Salon, Diskussion,<br />

Austausch, Begegnung,<br />

Speersort 1<br />

MI 16.10.<br />

19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Projekt<br />

Dietrich, Infoabend<br />

zum Generationsprojekt<br />

für den<br />

älteren schwulen<br />

Mann, Lange Reihe<br />

30<br />

DO 17.10.<br />

10:00 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, Frauenfrühstück<br />

für positive Frauen,<br />

Rostocker Str. 7<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Selbsthilfegruppe<br />

- Bunte<br />

Vielfalt, Lange<br />

Reihe 30<br />

FR 25.10.<br />

11:00 Aids-Seelsorge<br />

im IFZ, Veteranentreffen<br />

- Frühstück<br />

für langzeitpositive<br />

Männer, Rostocker<br />

Str. 7<br />

SA 26.10.<br />

11:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Körperorientiertes<br />

Selbstmanagement-Workshop,<br />

Für Menschen<br />

mit chronischen<br />

Erkrankungen (all<br />

gender welcome)<br />

Kostenfrei, Anmeldung<br />

erforderlich<br />

bis zum 22.10.<strong>2019</strong>,<br />

Lange Reihe 30<br />

15:00 Leben mit Behinderung,<br />

Freizeitgruppe<br />

„Mann liebt Mann“ -<br />

Kaffeeklatsch, bis 18<br />

Uhr, Südring 36<br />

SO 27.10.<br />

13:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Café Afrika,<br />

Lange Reihe 30<br />

MO 28.10.<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

HHero for a day,<br />

Immer am letzten<br />

Montag des Monats<br />

gehen 3 EUR des<br />

Eintrittspreises<br />

direkt als Spende an<br />

Hein & Fiete. Und<br />

von 19 – 21 Uhr<br />

gibt es das beliebte<br />

Pastabüfett., Pulverteich<br />

37<br />

DI 29.10.<br />

15:00 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, Gesellschaftsspiele,<br />

(IFZ), Rostocker<br />

Str. 7<br />

MO 11.11.<br />

19:30 ZEIT-Café, Pride<br />

Salon, Diskussion,<br />

Austausch, Begegnung,<br />

Speersort 1<br />

SA 23.11.<br />

18:00 Feinkost Hafencity,<br />

Gänse-Essen der<br />

Nordnären, Infos<br />

und Reservierung:<br />

www.nordbaerenhamburg.de,<br />

Am<br />

Kaiserkai 27<br />

MO 25.11.<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

HHero for a day,<br />

Immer am letzten<br />

Montag des Monats<br />

gehen 4 EUR des<br />

Eintrittspreises<br />

direkt als Spende an<br />

Hein & Fiete. Und<br />

von 19 – 21 Uhr<br />

gibt es das beliebte<br />

Pastabüfett., Pulverteich<br />

37<br />

DI 26.11.<br />

19:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Regenbogenfamilie -<br />

gründen und Leben,<br />

von Mhc- Lesbenberatung,<br />

Borgweg 8<br />

DO 28.11.<br />

18:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Gutes Leben - auch<br />

im Alter!, Fachtag<br />

der LAG Lesben &<br />

Schwule in Hamburg.<br />

Bis 21 Uhr,<br />

Borgweg 8<br />

SA 30.11.<br />

15:00 Leben mit Behinderung,<br />

Freizeitgruppe<br />

„Mann liebt Mann“<br />

- Adventskaffee -<br />

Besuch von Andersrum<br />

WG`s, bis 18<br />

Uhr, Südring 36


INFORMIER’<br />

DICH!<br />

WEISST DU,<br />

dass jede der drei Safer-<br />

Sex-Methoden wirksam<br />

vor HIV schützt?<br />

Verschiedene Menschen –<br />

verschiedene Methoden.<br />

Schutz verdient Respekt!<br />

Erfahre mehr auf:<br />

www.iwwit.de


12 KULTUR<br />

präsentiert<br />

FOTOS: CHANTAL PAHLSSON-GIDDINGS<br />

SCHROTTGRENZE<br />

zerpflücken den Heteromainstream<br />

Zwischen Rockfestivalbühnen<br />

und Dragshow. Zwischen<br />

Punkrockgitarren und eingängigen<br />

Popmelodien. Zwischen kleinen<br />

Alltagsgeschichten und unmissverständlichen<br />

Statements. Überall<br />

bewegt sich die Hamburger Band<br />

Schrottgrenze, auch mit ihrem<br />

neuen Album Alles zerpflücken:<br />

„Somewhere in Between.“ Was wird<br />

hier zerpflückt? In erster Linie die<br />

verdammte Heteronormativität.<br />

Hier werden von Anfang an keine<br />

Gefangenen gemacht und Sänger<br />

Alexander Tsitsigias stellt sich<br />

gleich als „kräftige Schwester“<br />

Saskia Lavaux in einem politischen<br />

Körper vor.<br />

Rückblick: Mit dem viel beachteten<br />

Schrottgrenze-Comeback-Album Glitzer<br />

auf Beton öffnete die bereits 1994 gegründete<br />

Band 2017 ein neues Kapitel. Denn es<br />

war nicht nur ein Comeback nach sieben<br />

Jahren Pause, sondern auch das erste<br />

Album nach dem späten Coming-out von<br />

Sänger Alex. Alles zerpflücken setzt genau<br />

dort an, wo der Vorgänger aufgehört hat –<br />

und geht dabei noch einen bedeutenden<br />

Schritt weiter. Denn Alles zerpflücken will<br />

Fragen aufwerfen: Dekonstruieren, oder<br />

Zerpflücken eben. Fragen gestellt werden<br />

nach kritischer Männlichkeit, Geschlechterrollen,<br />

Freiräumen, Rassismus und<br />

Antisemitismus. So heißt es in Traurige<br />

Träume: „Wie der Humanismus hier zerfällt/<br />

Und wenn diese Welt /Wirklich zerfällt/hilft<br />

dir auch kein Beten und kein nach unten<br />

treten.“ Keine Frage, Alles zerpflücken ist<br />

das bisher politischste und wütendste<br />

Album der Band. Klare Standpunkte ohne<br />

einfache Parolen. Der politische Anspruch<br />

auf „Alles zerpflücken“ zeigt sich auch an<br />

der Gästeliste des Albums. Mit Elf und Dirk<br />

von der legendären Hamburger Politpunkband<br />

Slime verweisen Schrottgrenze nicht<br />

nur auf ihre musikalische Verwurzelung<br />

im Punk, sondern bringen mit ihnen<br />

gemeinsam mit Das Kapital einen fast<br />

40 Jahre alten Slime-Klassiker zu neuen<br />

Ufern. Genre-übergreifend steuert auch<br />

die queerfeministische Berliner Rapperin<br />

Sookee einen Part auf Traurige Träume bei.<br />

Da stellt sich nur noch die Frage: Punk?<br />

Pop? Rock? Indie? Egal! Denn genau so wie<br />

sich Saskia Lavaux in kein Rollenklischee<br />

drängen lassen möchte, haben sich auch<br />

Timo Sauer, Hauke Röh und Benni Thiel<br />

schon wieder der musikalischen Schublade<br />

verweigert. Power-Pop oder Indierock sind<br />

vielleicht die Begrifflichkeiten, auf die man<br />

sich bei Schrottgrenze einigen kann, wenn<br />

es schnell gehen muss. Schrottgrenze<br />

gelingt der Spagat, den kaum jemand<br />

hinbekommt: Die Lieder auf dem Album<br />

funktionieren gleichsam in der queeren<br />

Bar, auf der Antifa-Demo oder bei der<br />

Erstsemester-Party. Man kann zu ihnen die<br />

Faust recken, man kann dazu knutschen<br />

oder einfach nur feiern.<br />

Auf www.<strong>hinnerk</strong>.de lest ihr unser<br />

ausführliches Interview mit Alexander<br />

Tsitsigias aka Saskia Lavaux!<br />

18.10., Bandjubiläum und Album-Release,<br />

Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66,<br />

Hamburg, U Feldstraße, 18:30 Uhr,<br />

www.schrottgrenze.de


KULTUR 13<br />

AUSSTELLUNG<br />

#AndyWarhol:<br />

Bucerius Kunst Forum<br />

Die Werke eines der wichtigsten Pop-Art-<br />

Künstler sind bis zum 12. Januar 2020<br />

im Rahmen der Ausstellung „Amerika!<br />

Disney, Rockwell, Pollock, Warhol.“ in<br />

Hamburg zu sehen: Andy Warhol.<br />

Der Exzentriker mit dunkler Sonnenbrille, das Muttersöhnchen,<br />

der Madonna-Kumpel, der Künstler:<br />

Andy Warhol revolutionierte die Kunstwelt, seine<br />

Bilder und Videos waren auch eine Aussage gegen<br />

die biedere Ästhetik der Nachkriegszeit und eine<br />

gedankliche Fokussierung auf die Wohlstandsgesellschaft<br />

und Konsumgüterindustrie. Stars wie Aretha<br />

Franklin, Debbie Harry, Diana Ross und Liza<br />

Minelli wurden von ihm zu Kunstwerken stilisiert,<br />

er selbst inszenierte aber auch einen Big Mac oder<br />

Dosen zur Kunst.<br />

Der „Studio 54“-Fan wurde durch seine Siebdrucke<br />

weltberühmt, sein stets offenes Atelier „The Factory“<br />

wurde dank seiner prominenten Freunde wie Keith<br />

Haring und Mick Jagger zum Synonym für das<br />

kreative Amerika. Nach einem Attentat durch die<br />

Frauenrechtlerin Valerie Solanas 1968, bei dem<br />

Warhol durch Schusswunden lebensgefährlich<br />

verletzt wurde, veränderte sich Andy Warhols<br />

Umgang sowohl mit seinen Mitmenschen als auch<br />

mit seiner Kunst: Er konzentrierte sich auf Bilder und<br />

Siebdrucke, weniger auf Filme. *rä<br />

Nordanker<br />

Rechtsanwalt<br />

Sven-Uwe Blum<br />

Rechtsanwalt<br />

Fon 040 · 413 046 40<br />

blum@kanzlei-blum.de<br />

kanzlei-blum.de<br />

Nordanker<br />

Steuerberater<br />

Sven Partheil-Böhnke<br />

Diplom-Betriebswirt,<br />

Steuerberater<br />

Fon 040 · 334 69 14-00<br />

info@nordstb.de<br />

nord-anker.de<br />

Kleine Johannisstraße 10 · 20457 Hamburg<br />

Amerika! Disney, Rockwell, Pollock, Warhol.,<br />

bis 12.1.2020, www.buceriuskunstforum.de<br />

Rainer Witt<br />

Schwerpunkt<br />

Implantologie<br />

Yvonne Zecher<br />

Schwerpunkt<br />

Parodontologie<br />

Christoph Merz<br />

Schwerpunkt<br />

Endodontie<br />

Wurzelbehandlung<br />

mit Mikroskop<br />

Mann und Frau<br />

Bild: Andy Warhol: Silver Liz, 1963. Sammlung Froehlich, Stuttgart<br />

© <strong>2019</strong> The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. /<br />

Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York.<br />

Foto: Sammlung Froehlich, Stuttgart


14 KULTUR<br />

AUSSTELLUNG<br />

#LÜNEBURG:<br />

Nackte Handwerker<br />

Ein Symbol zieht sich aus. Extrem<br />

wichtig für die Entwicklung der<br />

Kultur – und auch heute noch für unser<br />

aller Leben – sind Handwerker. Und die<br />

präsentieren sich nun erstmals im Kontext<br />

ihres Handwerks nackt.<br />

Die Ausstellung „Kluft & Haut. Fotoporträts<br />

junger Menschen auf der Walz“ der Filmemacher<br />

und Zwillingsbrüder Benjamin und<br />

Dominik Reding, die Künstler wurden unter<br />

anderem durch die Filme „Oi! Warning“ und<br />

„Für den unbekannten Hund“ bekannt,<br />

eröffnet Ende September im Museum<br />

Lüneburg (Willy-Brandt-Str. 1).<br />

„Wir wollen mit dieser radikalen Präsentation<br />

des urdeutschen Traditionssymbols<br />

des Wandergesellen dem Sprachkanon<br />

der neuen Rechten die Begriffe Tradition,<br />

Heimat und Brauchtum entreißen und mit<br />

Realität, ungeschminkt und ungeschönt,<br />

neu füllen und interpretieren“, verraten<br />

die beiden Künstler dazu. „Fotograf Benjamin<br />

Reding präsentiert zusammen mit<br />

seinem Bruder auf 40 fast lebensgroßen<br />

Doppelporträts die Generation der aktuell<br />

reisenden Wandergesellen und Wandergesellinnen,<br />

je einmal in ihrer traditionellen<br />

Kluft mit Knotenstock und Reisebündel,<br />

und einmal in ihrer, durch das Leben auf der<br />

Straße und die harte handwerkliche Arbeit<br />

gezeichneten Nacktheit“, ergänzt das<br />

Museum Lüneburg. Die Ausstellung läuft<br />

bis zum 27. <strong>Oktober</strong>, Wandergesell*innen in<br />

Kluft erhalten einen Kaffee gratis und freien<br />

Eintritt! *rä<br />

www.museumlueneburg.de


TOUR<br />

HERE WE GO AGAIN,<br />

CHER<br />

KULTUR 15<br />

„Wenn du nicht bereit bist, auch einmal lächerlich<br />

zu sein, dann wirst du nie großartig sein! Glaubst<br />

du denn, ich wäre so lange dabei, wenn ich darüber<br />

nachdenken würde, was die Leute sagen? Ich zieh<br />

mir meinen G-String an und mache weiter“, sagte<br />

„Strong Enough“-Sängerin Cher einmal. Das hat die<br />

Künstlerin ganz nach vorne gebracht, nicht nur seit<br />

den 1960er-Jahren in den Hitlisten, sondern auch als<br />

Role Model. Jetzt kann man sie live erleben. *rä<br />

13.10., Cher: „Here We Go Again“-Tour <strong>2019</strong>, Barclaycard<br />

Arena, Hamburg, Sylvesterallee 10, S Stellingen, 20 Uhr<br />

FOTO: WARNER MUSIC<br />

GEBURTSTAG<br />

Alles Gute, geschätzter<br />

Christoph Klimke!<br />

FOTO: R. RÜHMEIER<br />

Der am 22. <strong>November</strong> 1959 in<br />

Oberhausen geborene Autor<br />

arbeitet regelmäßig in Norden, er<br />

veröffentlichte viele international<br />

beachtete Bücher, u. a. „Der Sünder,<br />

Fragen an Pier Paolo“, „Blaue Träume“,<br />

„Du mein Ich“, „Wo das Dunkel dunkel<br />

genug“ sowie „Fernweh“.<br />

Zudem schrieb Christoph Klimke<br />

mehrere Theaterstücke. Bekannt<br />

wurde auch seine Zusammenarbeit mit<br />

dem Dichter Mario Wirz (1956 – 2013).<br />

Ausgezeichnet wurde er unter anderem<br />

mit dem Ernst-Barlach-Preis für<br />

Literatur.<br />

„Geboren bin ich am Totensonntag<br />

im <strong>November</strong> 1959, ein gutes Omen<br />

eigentlich. Im Kindergarten kommandierten<br />

uns Nonnen, die die Heilige<br />

Inquisition zurücksehnten, deshalb<br />

uns Ungehörige auf den Tisch stellten,<br />

damit alle anderen Kinder dann den<br />

Schuldigen auslachten“, so Christoph<br />

Klimke in „Unwiderruflich glücklich“<br />

(Querverlag, www.querverlag.de). *rä


16<br />

KULTUR<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

DI 1.10.<br />

19:30 Thalia Theater, Die<br />

Tragödie von Romeo<br />

und Julia, von William<br />

Shakespeare /<br />

Regie Jette Steckel,<br />

Alstertor 1<br />

MI 2.10.<br />

19:30 First Stage Theater,<br />

Fame - Das<br />

Musical, Thedestr.<br />

15<br />

DO 3.10.<br />

19:30 StageClub,<br />

Quatsch Comedy<br />

- Die Show, Moderation:<br />

Frank Fischer,<br />

Stresemannstraße<br />

163<br />

FR 4.10.<br />

23:59 Schmidt-Theater,<br />

Kay Ray Late Night,<br />

Spielbudenplatz 24<br />

SO 6.10.<br />

20:00 Polittbüro, Lisa<br />

Eckhart: Die Vorteile<br />

des Lasters, Steindamm<br />

45<br />

MI 9.10.<br />

19:00 Schmidtchen,<br />

WIR: Familie ist, was<br />

man draus macht!,<br />

Musical-Comedy,<br />

Spielbudenplatz<br />

21/22<br />

DO 10.10.<br />

20:00 Laeiszhalle,<br />

Herman van Veen,<br />

Hamburg-Mitte<br />

Johannes-Brahms-<br />

Platz<br />

SO 13.10.<br />

18:00 Barclaycard Arena,<br />

CHER - Here We Go<br />

Again Tour <strong>2019</strong>,<br />

Sylvesterallee 10<br />

MO 14.10.<br />

19:30 Schmidt-Theater,<br />

Ades Zabel &<br />

Company: Ediths<br />

Geburtstach, Spielbudenplatz<br />

24<br />

21:00 Laeiszhalle,<br />

Richard David<br />

Precht, Harbour<br />

Front Literaturfestival,<br />

Hamburg-Mitte<br />

Johannes-Brahms-<br />

Platz<br />

DI 15.10.<br />

20:00 Laeiszhalle, Eloy<br />

de Jong - „Kopf<br />

aus - Herz an“ Tour,<br />

Hamburg-Mitte<br />

Johannes-Brahms-<br />

Platz<br />

MI 16.10.<br />

20:00 Kampnagel, Annika<br />

Scharm, Hannah<br />

Wischnewski:<br />

Miezen: Copycats<br />

<strong>2019</strong>, Theater &<br />

Performance (K4),<br />

Jarrestraße 20<br />

DO 17.10.<br />

21:00 Uebel&Gefährlich,<br />

Stereo Total, Feldstr.<br />

66<br />

FR 18.10.<br />

19:30 Staatsoper, Bernstein<br />

Dances, Ballettrevue<br />

von John<br />

Neumeier, Große<br />

Theaterstraße 34<br />

SA 19.10.<br />

20:00 Fabrik, Heather<br />

Nova, Barnerstraße<br />

36<br />

SO 20.10.<br />

19:00 Schmidt-Theater,<br />

Elke Winter: Häppchenplatte<br />

des<br />

Lebens, Spielbudenplatz<br />

24<br />

19:30 Ohnsorg Theater,<br />

Extrawurst, Heidi-<br />

Kabel-Platz 1<br />

MO 21.10.<br />

21:30 Metropolis Kino,<br />

Queerfilmnacht:<br />

Bonnie & Bonnie, Kl.<br />

Theaterstr. 10<br />

DI 22.10.<br />

19:00 Literaturhaus<br />

Hamburg e.V.,<br />

Philosophisches<br />

Café – Gast: Rüdiger<br />

Safranski, Schwanenwik<br />

38<br />

MI 23.10.<br />

20:00 Planetarium Hamburg,<br />

Raphaël Marionneau:<br />

Le Voyage<br />

Abstrait feat.<br />

Mousse T., House<br />

Art meets French<br />

Chill-Out. Weitere<br />

Aufführung um: 22<br />

Uhr, Linnéring 1<br />

DO 24.10.<br />

20:00 kukuun, Scharfgestellt<br />

St. Pauli, Talk.<br />

Musik. Getränke mit<br />

Astrid Rolle & Peter<br />

G. Dirmeier, Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

FR 25.10.<br />

19:30 Schauspielhaus,<br />

Serotonin, von<br />

Michel Houellebecq,<br />

Kirchenallee 39<br />

SA 26.10.<br />

19:30 Hamburger<br />

Engelsaal, Marlene<br />

Dietrich - Das Hamburg-Konzert<br />

1960,<br />

Valentinskamp<br />

40-42<br />

SO 27.10.<br />

19:00 Schmidt-Theater,<br />

Sven Ratzke: Where<br />

Are We Now, Spielbudenplatz<br />

24<br />

19:00 Schmidts Tivoli,<br />

Gustav Peter Wöhler<br />

Band: Love Is The<br />

Drug, Spielbudenplatz<br />

27<br />

MI 30.10.<br />

19:00 Schmidtchen,<br />

Tante Woo und<br />

Roman Who?:<br />

Bosom Buddies –<br />

Beste Freundschaft,<br />

Spielbudenplatz<br />

21/22<br />

21:15 Metropolis Kino,<br />

LSF: Nachbeben<br />

– Best of LSF, Kl.<br />

Theaterstr. 10<br />

FR 1.11.<br />

20:00 Fabrik, Mundstuhl<br />

- Flamongos, Barnerstraße<br />

36<br />

SA 2.11.<br />

19:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Theatergruppe Kulturbeutel:<br />

Mord auf<br />

Entzug, (mhc.Cafe),<br />

Borgweg 8<br />

20:30 Metropolis Kino,<br />

Musikbingo Soli-<br />

Abend für die<br />

Lesbisch Schwulen<br />

Filmtage, mit DJ<br />

bosie M., Miss van<br />

Biss, yesbutno. Bis<br />

1 Uhr, Kl. Theaterstr.<br />

10<br />

20:00 kukuun, Club-BIN-<br />

GO! mit RICARDO<br />

M., Einlass 19 Uhr,<br />

Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

SO 3.11.<br />

18:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Theatergruppe Kulturbeutel:<br />

Mord auf<br />

Entzug, (mhc.Cafe),<br />

Borgweg 8<br />

19:00 Schmidts Tivoli,<br />

Gustav Peter Wöhler<br />

Band: Love Is The<br />

Drug, Spielbudenplatz<br />

27<br />

MO 4.11.<br />

19:30 Schmidt-Theater,<br />

Suchtpotenzial:<br />

Sexuelle Belustigung,<br />

Spielbudenplatz<br />

24<br />

DO 7.11.<br />

19:30 Staatsoper, Ein<br />

Sommernachtstraum,<br />

Ballett von<br />

John Neumeier,<br />

Große Theaterstraße<br />

34<br />

FR 8.11.<br />

18:00 Kampnagel, Hamburger<br />

Krimifestival<br />

<strong>2019</strong>, www.krimifestival-hamburg.de,<br />

Jarrestraße 20<br />

20:00 St. Marien-Dom,<br />

W.A. Mozart: Messe<br />

c-Moll, Danziger<br />

Str. 60<br />

SO 10.11.<br />

19:00 Schmidtchen,<br />

Pornosüchtig - Die<br />

Comedy-Show,<br />

Spielbudenplatz<br />

21/22<br />

DI 12.11.<br />

19:00 Thalia Theater,<br />

Eine Familie, von<br />

Tracy Letts; Regie:<br />

Antú Romero<br />

Nunes, Alstertor 1<br />

FR 15.11.<br />

19:30 First Stage Theater,<br />

Die große Weihnachtsshow<br />

<strong>2019</strong>,<br />

Thedestr. 15<br />

SO 17.11.<br />

19:00 Schmidt-Theater,<br />

CAVEQUEEN, Spielbudenplatz<br />

24<br />

DI 19.11.<br />

19:30 Literaturhaus<br />

Hamburg e.V., Dagmar<br />

Feist stellt die<br />

„Prize-Papers“ vor,<br />

Lina Beckmann<br />

liest aus den von<br />

gekaperten Schiffen<br />

zusammengetragene<br />

Briefen<br />

aus dem 17. und<br />

18. Jahrhundert,<br />

Schwanenwik 38<br />

MI 20.11.<br />

19:00 Große Freiheit 36,<br />

Stefanie Heinzmann,<br />

Große Freiheit<br />

36<br />

FR 22.11.<br />

19:30 St. Pauli Theater,<br />

herzscheiße - Liebeskummerliebeslieder,<br />

Spielbudenplatz<br />

29-30<br />

20:00 Alma Hoppes<br />

Lustspielhaus,<br />

Florian Schroeder:<br />

Ausnahmezustand,<br />

Ludolfstr. 53<br />

SA 23.11.<br />

15:00 Schmidts Tivoli,<br />

POMPÖS <strong>2019</strong><br />

- Das große Winterspektakel,<br />

weitere<br />

Vorstellung um: 20<br />

Uhr, Spielbudenplatz<br />

27<br />

SO 24.11.<br />

18:30 First Stage Theater,<br />

Die große Weihnachtsshow<br />

<strong>2019</strong>,<br />

Thedestr. 15<br />

MO 25.11.<br />

19:30 Schmidt-Theater,<br />

Gayle Tufts: American<br />

Woman, Spielbudenplatz<br />

24<br />

MI 27.11.<br />

20:00 Imperial Theater,<br />

IMPROSLAM!,<br />

Improtheater Steife<br />

Brise, Reeperbahn 5<br />

DO 28.11.<br />

20:00 Schauspielhaus,<br />

Heinz Strunk: Nach<br />

Notat zu Bett, Kirchenallee<br />

39<br />

SA 30.11.<br />

19:00 Große Freiheit 36,<br />

OMD, Große Frei<br />

Wöchentlich<br />

MALEREI<br />

10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />

Rembrandt<br />

- Meisterwerke aus<br />

der Sammlung, bis<br />

zum 05. Jan 2020;<br />

Tägl. außer Mo.,<br />

Glockengießerwall<br />

5<br />

10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />

Edith Dekyndts:<br />

They Shoot<br />

Horses, ; Tägl. außer<br />

Mo., Glockengießerwall<br />

5<br />

10:00 Hamburger Kunsthalle,<br />

Unfinisched<br />

Stories, bis zum<br />

30. Aug 2020; Tägl.<br />

außer Mo., Glockengießerwall<br />

5<br />

11:00 Bucerius Kunst<br />

Forum, Disney,<br />

Rockwell, Pollock,<br />

Warhol - Ikonen<br />

Amerikas, Bis<br />

12.01.2020, Tägl.<br />

geöffnet, Alter<br />

Wall 12<br />

11:00 Jenisch Haus -<br />

Museum für Kunst<br />

und Kultur an der<br />

Elbe, Tanz des<br />

Lebens. 100 Jahre<br />

Hamburgische<br />

Sezession, Tägl<br />

außer Di., bis zum<br />

13.01.2020, Baron-<br />

Voght-Str. 50<br />

FOTOGRAFIE<br />

11:00 Deichtorhallen,<br />

Baselitz, Richter,<br />

Polke, Kiefer, Halle<br />

für aktuelle Kunst.<br />

Tägl. ausser Mo.,<br />

Deichtorstraße 1<br />

SONSTIGES<br />

10:00 Museum für Kunst<br />

und Gewerbe,<br />

Manufaktur Des<br />

Klangs - 2000<br />

Jahre Orgelbau Und<br />

Orgelspiel, Tägl.<br />

außer Mo., Steintorplatz<br />

10:00 Museum für Kunst<br />

und Gewerbe, Max<br />

Sauerlandt und<br />

die Hamburgische<br />

Sezession, Tägl.<br />

außer Mo., Steintorplatz<br />

12:00 Kunstverein<br />

Hamburg, Peaches:<br />

Whose Jizz Is This?,<br />

bis zum 20.10.<strong>2019</strong>,<br />

Tägl. Di.- So. 12 - 18<br />

Uhr, Klosterwall 23<br />

22:30 Zeise Kinos, Zeise<br />

Latenight - Sneak<br />

Preview, jeden Mi.,<br />

OmU, Friedensallee<br />

7-9


ALLES, WAS DU FÜR DEN URLAUB WISSEN MUSST!<br />

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Rosenthaler Straße 36, 10178 Berlin / Germany


18 NACHTLEBEN<br />

FOTO: PETER PANE<br />

TIPP<br />

WOHLFÜHL-BURGER bei Peter Pane<br />

Burger-Restaurants sind beliebt<br />

und das Angebot in den urbanen<br />

Metropolen ist vielfältig. Bei Peter Pane<br />

lohnt sich das genaue Hinschauen – und<br />

natürlich das Schlemmen!<br />

Saftige Burger aus verschiedenen Brotsorten<br />

mit Rind- oder Hähnchenfleisch,<br />

vegetarischen oder veganen Varianten<br />

belegt, dazu frische Salate, krosse Fritten<br />

mit leckeren Dips und zum Schluss ein<br />

süßes Dessert – schon die Peter-Pane-<br />

Speisekarte lässt kaum Wünsche offen.<br />

Mit über 32 Restaurants bundesweit ist Peter<br />

Pane zwar eine Restaurant-Kette, die sich<br />

aber trotzdem angenehm vom Mainstream<br />

abhebt – denn Personality und Individualität<br />

werden hier sorgfältig gepflegt. Das beginnt<br />

schon bei der Inneneinrichtung: In warmen<br />

Holz- und Naturtönen gehalten und detailverliebt<br />

mit vielen Lichtobjekten gestaltet, wird<br />

der Style jedem Restaurantort angepasst, um<br />

jeweils eine gemütliche Klubatmosphäre mit<br />

Wohlfühleffekt zu schaffen. Zum Konzept<br />

gehört daher auch eine gut sortierte Bar mit<br />

frischen Longdrinks und Cocktails.<br />

Auch das Peter-Pane-Personal glänzt<br />

mit dem Charme der Individualität und<br />

ist genauso bunt wie die Gäste. Und die<br />

treffen sich hier vom Mittagstisch bis zum<br />

After-Work-Dinner oder Party-Warm-up. In<br />

Hamburg findet man Peter Pane inzwischen<br />

an sechs verschiedenen Orten – zum Beispiel<br />

auch im queeren Kiez in St. Georg. *bjö<br />

Peter Pane – Hamburg Turnhalle, Lange<br />

Reihe 107, Hamburg, tägl. 11 Uhr – open<br />

end, weitere Locations in Hamburg über<br />

www.peterpane.de<br />

AFTER-SHOW-DINNER<br />

mit RICARDO M. im<br />

BUDERSAND Hotel –<br />

Golf & Spa auf Sylt<br />

FOTO: BUNDESRAND<br />

Was für den New Yorker<br />

die Hamptons sind,<br />

ist für uns Hamburger<br />

unser Sylt. Erholsam<br />

und repräsentativ zugleich. Vom<br />

70er Jahre-Charme in Westerland<br />

über Schampus-Geschnattere in<br />

Kampen bis zu vielseitig nutzbaren<br />

Dünen alles vorhanden. Und auch<br />

noch mega Insta-Story tauglich!<br />

Einen Standort solltet Ihr Euch für<br />

Eure Postings ab sofort merken:<br />

das Budersand in Hörnum. Das<br />

5-Sterne-Superior Hotel ist<br />

Deutschlands fünftteuerstes Hotel.<br />

Golfplatz, Spa, eigenes Sterne-<br />

Restaurant und 2009 mitten in die<br />

Dünen direkt ans Meer gesetzt.<br />

Zauselnder Nordsee-Wind im Gel-<br />

Haar stehe ich fix und feddich von<br />

meiner Sommer-Comedy-Show-<br />

Tournee vor dem von Wella-Erbin<br />

Claudia Ebert erbauten und durch<br />

Hoteldirektor Marco Winter privat<br />

geführten Design-Gebäude. In der<br />

Lobby erklingt sanftes Klavierspiel<br />

vom 120.000 Euro teuren Flügel. Ob<br />

ich zum Check-In ein Glas Champagner<br />

möchte, so der gutaussehende<br />

junge Mann im straffen Anzug mit<br />

wellendem Haar. „Nur, wenn wir es<br />

zusammen trinken“ möchte ich<br />

antworten, kann mich aber gerade<br />

noch hanseatisch zurückhalten.<br />

Schon folgt der nächste Höhepunkt<br />

– vorerst: er wolle mir mein Zimmer<br />

zeigen. Gut, das kann ich nun<br />

wirklich nicht ablehnen!<br />

BUDERSAND Hotel - Golf & Spa,<br />

Am Kai 3, Hörnum/ Sylt,<br />

www.budersand.de<br />

Zum vollständigen Testbericht von<br />

Ricardo geht es auf <strong>hinnerk</strong>.de<br />

RICARDO M. auf der Bühne<br />

2.11., Club-BINGO! mit RICARDO M., kukuun, Spielbudenplatz<br />

22, Hamburg, S Reeperbahn, 20 Uhr<br />

9.11., Landhotel-BINGO! mit RICARDO M.,<br />

Landhotel Müller, Lieserstraße 17, 54550 Daun<br />

www.ricardo-m.com<br />

FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST


NACHTLEBEN 19<br />

GEWINNE / REISE<br />

Ostseetörn „Gays on Waves“<br />

Es gibt so viele Gründe, Gewässer<br />

lieber gemütlich auf einem Schiff<br />

zu überqueren. Richtig angenehm wird das,<br />

wenn noch ein paar Freunde, Familie oder<br />

die Wahlfamilie auf der Reise mit dabei sind<br />

und der Zweck der Fahrt, nämlich die Überbrückung<br />

einer Entfernung, zur Nebensache<br />

wird. Eine ganze Reiseindustrie hat sich aus<br />

diesem Grund entwickelt, und es gibt auch<br />

längst schwule oder queere Ausfahrten in<br />

die Urlaubsregionen dieser Welt. Diese als<br />

a) Unerfahrener in langen Schiffsreisen oder<br />

b) als nicht so szeneverbundener Queer zu<br />

entern, erfordert ein gewisses Maß an Abenteuerlust.<br />

Wie gut, dass es Fähren gibt, die<br />

euch ganz klassisch von A nach B bringen.<br />

DAS PROGRAMM<br />

STENA LINE hat für den 15. bis 17. <strong>November</strong><br />

auf der Strecke Kiel – Göteborg so etwas wie<br />

einen „Schiffsreisen-Schnupperkurs“ erfunden.<br />

Gays on Waves ist ein Kurztrip auf der<br />

Fähre mit queerem Partyvergnügen als<br />

regenbogenglitzerndes Extra:<br />

■■<br />

Empfang und persönliche Betreuung<br />

durch die 1. Offiziöse der Stena<br />

Germanica, Host Frieda Friday<br />

■■<br />

Ein Show- und Partyprogramm an<br />

beiden Überfahrtsabenden von und<br />

mit der besagten Miss Friday und der<br />

Band Baltic Live<br />

■■<br />

Ein Musik Quiz<br />

■■<br />

Ein Dragqueen-Bingo<br />

■■<br />

Einen ganzen Tag Zeit, um Göteborg,<br />

die beschaulichste der schwedischen<br />

Metropolen, zu entdecken<br />

Frida Friday meldete sich bereits telefonisch<br />

bei unserem Team und klang mehr<br />

als aufgeregt:<br />

„Ihr könnt es euch kaum vorstellen, aber<br />

für diese zwei Tage habe ich inzwischen<br />

ein Team dabei, das Lady Gaga erblassen<br />

lassen würde. Make-up, Haare, Kofferträger<br />

und so weiter. Ich habe in wenigen Stunden<br />

insgesamt 14 Kostümwechsel vor mir,<br />

und ganz ehrlich: Außenstehende könnten<br />

denken, das sei völlig geistesgestört. Aber<br />

keine Sorge: Ich bin ganz bei Sinnen und<br />

freue mich so riesig auf diese Reise.“ *ck<br />

Das ganze Vergnügen ist ab sofort<br />

über www.stena-line.de buchbar. Auf<br />

www.<strong>hinnerk</strong>.de verlosen wir eine Kabine!<br />

DEIN GAY LIFESTYLE<br />

Berlin • Köln • Hamburg • München<br />

brunos.de /brunos.de @brunos_de<br />

Picture by Andrew Christian


20 NACHTLEBEN<br />

FOTO: T. ZURBRÜGGE<br />

TWENTYFIVE<br />

„BEEFY KIEZ FLESHBACK“<br />

beim Camp77<br />

Treffendes Motto, liebes Camp77-<br />

Team! Nicht nur, dass der Ex-<br />

Neidklub das Ex-Wohnzimmer deiner Party<br />

ist, mit Alan Taylor habt ihr euch auch ein<br />

mächtig großes Stück Muskelfleisch als für<br />

die Musik Verantwortlichen an Bord geholt.<br />

Gegenüber <strong>hinnerk</strong> freut sich der<br />

Camp77-Neuzugang, der in ganz<br />

Europa die schwulen Massen begeistert,<br />

auf Hamburg: „Ich habe nur positive<br />

Erwartungen. Ich hoffe, den Leuten gefällt<br />

meine Musik und vielleicht lernt man<br />

sich und mich ja auch noch persönlich<br />

kennen!“ Also ran an die Buletten! Wem<br />

das nicht so behagt, der hat noch rund<br />

1.000 andere Besucher, Arno von Dannen<br />

Marc Majewski und Vanity Trash zur<br />

Auswahl, um die LED-geflashten Synapsen<br />

mit zwischenmenschlicher Interaktion<br />

abzulenken. Alex vom Camp-Team: „Die<br />

Party steht außerhalb aller Normen und<br />

auch außerhalb jeder Zeit. Eine Welt für<br />

sich. Das CAMP ist der geeignete Ort,<br />

deine geheimen Sehnsüchte auszuleben.<br />

Träume werden wahr und manifestieren<br />

sich in Fleisch & Blut! Hier bist zu Zuhause<br />

und Willkommen! *ck<br />

5.10., CAMP77_Gluecksmodul:<br />

„Beefy Kiez Fleshback”, TWENTYFIVE<br />

(Ex-Neidklub), Reeperbahn 25, Hamburg,<br />

S Reeperbahn, 23:30 Uhr<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Betty und Kaey<br />

FUNDBUREAU<br />

Hugs and Kisses<br />

Die Warm-up-Party zu den „Lesbisch Schwulen Filmtagen<br />

Hamburg“ wird am 12. <strong>Oktober</strong> die Szene mit so illustren<br />

Künstlern und angekündigten Gästen wie Didine, Miss<br />

van Biss, Martha Hari, Kaey, Betty BücKse sowie Eva Gallo<br />

und Monsieur Schneider erfreuen. Es ist aber auch ein<br />

Abschied! „Hugs and Kisses sagt Tschüss und DANKE für<br />

die tollen Partys im Fundbureau! Wir hauen das letzte Mal<br />

auf die Tonne!“, verrät das Team online. Los geht es um 22<br />

Uhr, die erste Stunde ist der Eintritt frei. *rä<br />

12.10., Hugs and Kisses, Fundbureau,<br />

Stresemannstr. 114, 22 Uhr


NACHTASYL<br />

Süße Träume<br />

zum 30.<br />

NACHGEFRAGT<br />

NACHTLEBEN 21<br />

Als die „Lesbisch Schwule Filmtage<br />

Hamburg“ (LSF) das Projektorlicht<br />

der Zelluloidsäle erblickte, war „Sweet<br />

Dreams“ von den Eurythmics schon im<br />

Grundschulalter. Annie Lennox eckte<br />

damals an und faszinierte. Eine Frau<br />

mit roten Stoppelhaaren, und einem<br />

so männlichen Habitus – Genderbender<br />

ist keine Erfindung der Neuzeit.<br />

Damals sagte man noch androgyn<br />

zu dem, was heute vielleicht schon<br />

genderqueer wäre oder gar fluid? Der<br />

Motto-Titel zur DARE!-LSF-Soliparty<br />

ist jedenfalls ein Treffer. Am 19. <strong>Oktober</strong><br />

versüßt euch Sven Enzelmann<br />

die Nacht im gleichnamigen Asyl über<br />

dem Thalia Theater. Ein Euro vom<br />

Eintritt wandert direkt zu Querbild e.V.,<br />

dem Veranstalter der LSF Hamburg.<br />

Durchatmen ist dann nur kurz<br />

angesagt, weil im <strong>November</strong> mit dem<br />

2. und dem 30. (in Kooperation mit<br />

der Aids-Hilfe Hamburg) gleich zwei<br />

weitere DARE!-Termine feststehen. *ck<br />

19.10., DARE! @ Nachtasyl,<br />

Thalia Theater, Alstertor,<br />

S + U Jungfernstieg, 22:30 Uhr<br />

GEENA + AMANDA:<br />

„Ja, wir wollen nach Hamburg!“<br />

Ein Paukenschlag in der Travestieszene<br />

der Hauptstadt.<br />

Gleich zwei Diven wollen<br />

Berlin verlassen und ins – aus<br />

Berliner Sicht – beschauliche Hamburg<br />

ziehen. Wir chatteten mit Amanda Cox.<br />

Warum ziehst du denn nach<br />

Hamburg?<br />

Geena und ich sind Rampensäue und<br />

lieben es, die Massen zu unterhalten.<br />

Und da in Berlin leider gefühlt langsam<br />

jede Bühne für kleine Künstler stirbt,<br />

dachten wir uns, warum nicht in die<br />

Stadt ziehen, die für ihre Kultur und ihre<br />

Bühnen lebt! Nicht umsonst sind hier die<br />

größten Musicals vertreten und mehrere<br />

stets gut besuchte Varietés und Bühnen.<br />

Freust du dich auf eine WG mit<br />

Geena?<br />

Wir hatten ja schon fast ein halbes Jahr<br />

lang uns das Zimmer geteilt in meiner<br />

damaligen Wohnungsnot, so fremd ist<br />

uns das Zusammenleben nicht. Und da<br />

wir eh gefühlt sieben Tage die Woche<br />

aufeinanderhocken und uns ständig<br />

sehen, ist ein Zusammenleben fast<br />

unausweichlich.<br />

Weiß Olivia Jones schon, dass ihr<br />

kommt?<br />

Barbie Stupid, Lee Jackson, Devina<br />

Devil und die großartige Eve Champagne<br />

wissen es schon und freuen sich<br />

sehr auf uns, und ich glaub schon, dass<br />

die gute Olivia Wind davon bekommen<br />

hat!<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.facebook.com/DragQueensBerlin<br />

FOTO: M. RÄDEL


22<br />

NACHTLEBEN<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Toms Saloon, After<br />

Weekend Club, Pulverteich<br />

17<br />

22:00 Wunderbar, Blow<br />

Me Up, Eine Nacht<br />

mit René, Talstraße<br />

14<br />

23:00 SLUTCLUB,<br />

Fuck the Rest, Kein<br />

dresscode, Rostocker<br />

Straße 20<br />

MONTAG<br />

19:00 Eldorado Bar,<br />

Queere Biere - it‘s<br />

Mongäy, Wohlwillstraße<br />

50<br />

20:00 Extratour, Georgs<br />

Stammtisch,<br />

Offener Stammtisch<br />

für schwule<br />

Männer, Zimmerpforte<br />

1<br />

20:00 SLUTCLUB,<br />

Cheap & Sexy Wednesday,<br />

2-4-1 bis 23<br />

Uhr, danach regulärer<br />

Barbetrieb,<br />

Rostocker Straße 20<br />

DONNERSTAG<br />

20:00 SLUTCLUB,<br />

Sleazy & Easy Party,<br />

Dresscode: Nackt,<br />

ab 23 Uhr ohne<br />

Dresscode, Rostocker<br />

Straße 20<br />

20:00 Generation Bar,<br />

Blond am Donnerstag,<br />

Stammtisch,<br />

Lange Reihe 81<br />

1. 3. 4. 5. Do 20:00<br />

Contact Bar, Open<br />

House! Barabend,<br />

Men only., Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Longdrink Night,<br />

Pulverteich 17<br />

22:00 Wunderbar, Ein<br />

Kessel Buntes, Talstraße<br />

14<br />

FREITAG<br />

SA 5.10.<br />

19:00 Contact Bar,<br />

„O‘zapft is“. Das<br />

MR.CHAPS <strong>Oktober</strong>fest,<br />

Ab 22 Uhr<br />

offen für alle, Danziger<br />

Str. 51<br />

23:00 Große Freiheit<br />

36, Kaiserkeller:<br />

SHAKESQUEER<br />

– CSD Special, lesbischwul.<br />

queer. we<br />

are here. DJ‘s Sony<br />

Straight - DJ & DJ<br />

trust.the.girl, Große<br />

Freiheit 36<br />

23:00 TWENTYFIVE<br />

(ex-Neidklub), 36,<br />

Camp77, Reeperbahn<br />

25<br />

23:00 Unterm Strich,<br />

Libertine x LSF<br />

Party, mit SUZé, /<br />

hei/, BRUNA, Reeperbahn<br />

136<br />

SA 19.10.<br />

23:55 Prinzenbar, Pop<br />

The Floor, Pop, RnB<br />

und Club Sounds<br />

mit DJ Berry E,<br />

Kastanienallee 20<br />

23:00 Große Freiheit<br />

36, 90’s Reloaded,<br />

(mixed), Große Freiheit<br />

36<br />

23:59 Fundbureau,<br />

Streunerkatze lädt<br />

zum Tanz, (Mixed),<br />

Stresemannstraße<br />

114<br />

23:30 Hafenklang, Destination:<br />

Kingston,<br />

Reggae, Dancehall,<br />

HipHop, Ska, Dub,<br />

Große Elbstr. 84<br />

FR 1.11.<br />

23:59 Uebel&Gefährlich,<br />

DaddysBoy #2, Your<br />

Queer House Friday,<br />

Feldstr. 66<br />

SA 2.11.<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE! – the 80s<br />

club for gays +<br />

friends at Nachtasyl,<br />

Alstertor 1<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Montags- schwule<br />

Gossipbörse, Talstraße<br />

14<br />

DIENSTAG<br />

09:00 Erotixx, Bi-Day,<br />

Hamburger Berg 36<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Contact Bar,<br />

Penny-Pincher, Men<br />

only. Der Abend für<br />

alle Pfennigfuchser.<br />

Bis 22 Uhr, Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Tom want YOU!,<br />

Pulverteich 17<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Zauberhaft. Selten.<br />

Schön., Talstraße 14<br />

MITTWOCH<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Contact Bar, Die<br />

Schnapsidee: Shot!,<br />

Men only, Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Bergfest, Pulverteich<br />

17<br />

1. 3. 4. 5. Mi 20:00<br />

SLUTCLUB, Cheap<br />

& Sexy Wednesday,<br />

2-4-1 bis 23 Uhr,<br />

danach regulärer<br />

Barbetrieb, Rostocker<br />

Straße 20<br />

20:00 Contact Bar,<br />

NACKT! Naked-<br />

Sexparty, Men<br />

only. Ab 23:55 Uhr<br />

Bar-Night., Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Crazy Friday, Pulverteich<br />

17<br />

21:00 Generation Bar,<br />

Sounds on the floor,<br />

mit den G-Bar-DJs,<br />

Lange Reihe 81<br />

22:00 SLUTCLUB,<br />

Shooters Friday,<br />

Kein Dresscode,<br />

Rostocker Straße 20<br />

3. Fr 19:00 LiZ, FLITtchenkneipe,<br />

für<br />

Frauen, Lesben,<br />

Trans und Inter<br />

(FLTI), Karolinenstr.<br />

21(HH)<br />

SAMSTAG<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Club Gallery mit<br />

Live DJ, Pulverteich<br />

17<br />

21:00 Generation Bar,<br />

City Night Beats,<br />

mit den G-Bar-DJs,<br />

Lange Reihe 81<br />

1. 3. 4. 5. Sa 22:00<br />

SLUTCLUB, Slut-<br />

Club Non Stop, bis 5<br />

Uhr, strikter Dresscode,<br />

Rostocker<br />

Straße 20<br />

05:00 SLUTCLUB,<br />

Insomnia Frühclub,<br />

kein Dresscode,<br />

Rostocker Straße 20<br />

2. Sa 22:00 SLUTCLUB,<br />

SlutClub Non Stop<br />

mit BLUF-Stammtisch,<br />

Strict dresscode,<br />

Rostocker<br />

Straße 20<br />

SO 6.10.<br />

16:00 Hofbräu Wirtshaus<br />

Speersort, 8.<br />

Hamburger Gaywiesn,<br />

Einlass bis<br />

17 Uhr. Mit Valery<br />

Pearl & DJ Sunshine,<br />

Speersort 1<br />

16:00 Kuhstall, L-Wiesn<br />

#3, <strong>Oktober</strong>fest<br />

für Frauen mit den<br />

alpha girls, Reeperbahn<br />

19-21<br />

DO 10.10.<br />

20:00 Contact Bar,<br />

AHNUNGSLOS!<br />

Das Quiz mit Rudi &<br />

Nils, (mixed) Motto:<br />

Guten Tag, mein<br />

Name ist Lohse, ich<br />

kaufe hier ein, Danziger<br />

Str. 51<br />

SA 12.10.<br />

22:00 Fundbureau, Hugs<br />

and Kisses Party<br />

Queer Party, DJs:<br />

Monsieur Schneider,<br />

Julie Wood,<br />

Miss van Biss, Dj.<br />

Bones u.a. Special<br />

: Queerer Klamottentausch,<br />

Stresemannstraße<br />

114<br />

MI 16.10.<br />

16:00 Spielbudenplatz,<br />

St. Pauli Nachtmarkt,<br />

bis 22 Uhr,<br />

Spielbudenplatz<br />

FR 18.10.<br />

22:00 Kampnagel, Afro<br />

Pride mit DJ Waxs,<br />

(MIxed) KMH, Jarrestraße<br />

20<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE! „Sweet<br />

Dreams“, the 80s<br />

club for gays +<br />

friends at Nachtasyl,<br />

Alstertor 1<br />

FR 25.10.<br />

22:00 Große Freiheit 36,<br />

Kaiserkeller: Dark<br />

Mass, (mixed) Dark<br />

Electro Music mit<br />

DJ Claus, Große<br />

Freiheit 36<br />

SA 26.10.<br />

23:00 Große Freiheit<br />

36, Return To The<br />

80‘s, (mixed), Große<br />

Freiheit 36<br />

MI 30.10.<br />

16:00 Spielbudenplatz,<br />

Winterdeck, M - Sa<br />

von 16 - mindestens<br />

22 Uhr, Spielbudenplatz<br />

22:00 Große Freiheit<br />

36, Zombieland 36<br />

– Halloween Party,<br />

(mixed), Große Freiheit<br />

36<br />

SA 16.11.<br />

23:55 Docks, GAY -<br />

Timetravel (The<br />

Next Chapter), Pop,<br />

RnB & Electronic<br />

Music mit DJ Berry<br />

E. u.a., Spielbudenplatz<br />

19<br />

MO 25.11.<br />

12:00 WinterPride –<br />

Weihnachten unter<br />

dem Regenbogen,<br />

bis 22 Uhr geöffnet,<br />

Kirchenallee/Ecke<br />

Lange Reihe 2<br />

SA 30.11.<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE! – the 80s<br />

club for gays +<br />

friends at Nachtasyl,<br />

Alstertor 1


24 NORDDEUTSCHLAND<br />

HANNOVER<br />

Perlen –<br />

Queer Film Festival<br />

In 30 Vorstellungen präsentiert das<br />

Team die schönsten, mitreißendsten,<br />

unterhaltsamsten und informativsten<br />

queeren Spielfilme, Dokumentarfilme und<br />

Kurzfilme der letzten Zeit, davon eine<br />

Rekordzahl von 6 Kurzfilmprogrammen.<br />

Es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit den<br />

TRANS*KIDS, sondern unter dem Motto<br />

YOUNG DESIRES auch drei mittellange<br />

Filme, die sich thematisch um die<br />

Sehnsüchte junger Menschen außerhalb<br />

der gesellschaftlichen Norm drehen. Ein<br />

inhaltlicher Schwerpunkt des Festivals<br />

gehört dem historischen Rückblick und<br />

lautet: 50 Jahre Stonewall.<br />

Das häufig unterrepräsentierte Thema<br />

Intersexualität ist in diesem Jahr mit<br />

gleich drei Filmen vertreten ist.<br />

19. – 26.10., Perlen –<br />

Queer Film Festival Hannover,<br />

www.facebook.com/perlenfilmfestival<br />

Robert Martin Dadanski stets<br />

im Gespräch mit der Presse<br />

NACHGEFRAGT<br />

Quo vadis<br />

CSD Bremen?<br />

Was für ein toller, bunter Tag im<br />

kleinsten Bundesland! Der 3. CSD<br />

Bremen der Neuzeit wurde Ende<br />

August an der Wesermetropole<br />

erfolgreich durchgeführt. Der<br />

Demonstrationszug stand dieses<br />

Jahr unter dem Motto „40 Jahre<br />

CSD Deutschland“. Und wie heißt es<br />

immer so schön: „Dreimal ist Bremer<br />

Recht“. Und das wurde wortwörtlich<br />

zum umgesetzt:<br />

■■<br />

Die Regenbogenfahne wurde zum<br />

ersten Mal am Bremer Rathaus<br />

gehisst<br />

■■<br />

Der neue Bürgermeister von Bremen<br />

Andreas Bovenschulte demonstrierte<br />

bis zum Schluss mit<br />

■■<br />

Der Demonstrationszug führte dieses<br />

Jahr sogar über den Bahnhofsvorplatz.<br />

Toll!<br />

Leider herrschte in diesem Jahr<br />

in einigen Teilen der Community<br />

dennoch Unzufriedenheit. <strong>hinnerk</strong><br />

fragte bei Vorstandsmitglied und<br />

Pressesprecher Robert Martin<br />

Dadanski nach, der bereitwillig und<br />

transparent antwortete. Das Interview<br />

findet ihr unter www.<strong>hinnerk</strong>.de und<br />

www.csd-bremen.de! *mr<br />

FOTOS: M. RÄTZ<br />

Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />

demonstrierte bis zum Schluss mit<br />

BREMEN<br />

26 Jahre queerfilm<br />

festival<br />

Filmkunst im CITY 46 – das Team war<br />

seit dem 25. Jubiläum im vergangenen<br />

Jahr nicht untätig: es hat sich auf<br />

die unermüdliche Suche nach neuen<br />

Filmen gemacht, ist als Team mit neuen<br />

engagierten Menschen näher zusammengerückt<br />

und hat über 250 Kurz- und<br />

Langfilme gesichtet. Das Ergebnis: ein<br />

buntes Programm mit Spielfilmen und<br />

Dokumentationen, die in Bremen – und<br />

teilweise auch in Deutschland und<br />

sogar in Europa – als Erstaufführung<br />

zu sehen sind und vielfältige LGBTIQ*-<br />

Lebensentwürfe und -bedingungen aus<br />

heutiger Sicht beleuchten.<br />

8. – 13.10., queerfilm festival Bremen,<br />

www.queerfilm.de<br />

HANNOVER<br />

Die zweite Glitterbox mit<br />

Horse Meat Disco!<br />

Nach dem großen Erfolg der 1. Glitterbox<br />

in Hannover mit 3.000 Gästen aus ganz<br />

Deutschland geht es im <strong>Oktober</strong> nochmal<br />

eine Schippe aufgeglittert weiter (beeilt<br />

euch mit dem Kartenkauf, zwei Kategorien<br />

sind bereits futsch). Das Konzept<br />

aus 1970ern und Moderne mit Drags<br />

und Discokugeln bleibt, neu sind neben<br />

Weltstar und Lokalheld Mousse T. diesmal<br />

Barbara Tucker, Horse Meat Disco und<br />

Phil Fuldner gebucht. Selbst aus Hamburg<br />

und Berlin gucken unsere Redaktionen ein<br />

bisschen neidvoll auf die Leinestadt. Viele<br />

Spaß! *ck<br />

26.10., Glitterbox „Let‘s Dance“, Kuppelsaal<br />

im Hannover Congress Centrum,<br />

Kuppelsaal, Theodor-Heuss-Platz 1 – 3, 22<br />

Uhr, www.visit-hannover.com/glitterbox


GESELLSCHAFT<br />

Queeres Jugendzentrum<br />

Hannover<br />

Hannover hat seit Ende August ein Queeres Jugendzentrum<br />

in Trägerschaft des Andersraum e.V. Das<br />

Jugendzentrum ist niedersachsenweit das erste seiner Art.<br />

DIE FRAKTION hatte das Projekt erst im letzten Jahr durch<br />

Anträge im Rat der Stadt weiter vorangetrieben. Alle Infos<br />

zum Zentrum findet ihr auf www.andersraum.de, hier kurz<br />

der Beweis, warum es mehr als nötig ist, Schutzräume für<br />

Minderheiten bereitzustellen (Orthographie und Grammatik<br />

sind aus den öffentlichen Facebook-Kommentaren<br />

übernommen) – besonders die zweite Frage erscheint in<br />

höflichem Gewand, offenbart aber deutliche Vorbehalte:<br />

MICHAEL<br />

§<br />

LEIPOLD<br />

RECHTSANWALT und<br />

FACHANWALT für Familienrecht<br />

• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />

• Strafrecht<br />

• Ausländer- und Asylrecht<br />

Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 357 147 34<br />

Fax: (040) 357 147 37<br />

www.kanzlei-leipold.de<br />

NORDDEUTSCHLAND 25<br />

„Haben wir nicht schon genug Jugendzentren in der<br />

Stadt? Muss es jetzt noch eines geben wo andere<br />

Geschlechtsidentität bevorzugt werden? Kann ich<br />

eigentlich auch als Männliche hete rein, oder muss ich<br />

mich erst zum Pfirsich-Minz Geschlecht bekennen?“<br />

„Hallo ich bin neugierig, was macht das Jugendzentrum<br />

zu einem queeren Jugendzentrum? Gab es<br />

Probleme in anderen Jugendzentrum, sodass eine<br />

Separation nötig wurde? Oder ging es darum einen Ort<br />

zum kennenlernen zu schaffen?“<br />

RALeipold_40x62_1015.indd 1 27.08.15 22:43<br />

Ihre Apotheke im<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 8:30 bis 19:00 Uhr<br />

Sa 8:30 bis 15:00 Uhr<br />

EPES<br />

Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 24 56 64 · Fax: (040) 24 44 26<br />

der Langen Reihe<br />

Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />

info@epes-apotheke24.de<br />

Inh.: Uta Capellen-Antz e.Kfr.<br />

Tel.: (040) 24 56 64<br />

Fax: (040) 24 44 26<br />

Der Andersraum antwortete freundlich und bestimmt:<br />

„Hey, das Jugendzentrum wird zum einen durch die Leute,<br />

die es besuchen, aber auch durch spezifische Angebote<br />

zu einem queeren Ort. Es soll vor allem ein Schutzraum<br />

für junge Menschen sein, die sich in der heteronormativen<br />

Gesellschaft nicht oder nur zum Teil wohlfühlen. Und<br />

natürlich bietet der Raum auch die Gelegenheit, andere<br />

queere Menschen im selben Alter kennenzulernen und<br />

Freundschaften zu schließen. Hierdurch wird das Angebot<br />

für junge Menschen in Hannover lediglich erweitert und<br />

nicht separiert. Interessierte cis-hetero* Jugendliche sind<br />

jederzeit herzlich willkommen.“<br />

Es bleibt viel zu tun, solange solche Fragen diskutiert<br />

werden müssen. *ck<br />

SCHWUL-LESBISCH-TRANS*<br />

FILMFESTIVAL• IN• BREMEN<br />

08.-13. OKTOBER <strong>2019</strong><br />

WWW.QUEERFILM.DE


26<br />

NORD<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

Wöchentlich<br />

MI 2.10.<br />

SA 12.10.<br />

DI 22.10.<br />

SONNTAG<br />

1. So 15:00 Bronx,<br />

Kaffeeklatsch mit<br />

Heinz, Bohnenstraße<br />

1B, Bremen<br />

16:00 PERSEUS Club<br />

Sauna, Ermäßigter<br />

Eintritt, Waller<br />

Heerstr. 126, Bremen<br />

18:00 Joe‘s Hannover,<br />

S.O.S. – Sex on<br />

Sunday, 1 Freigetränk,<br />

Odeonstr. 5,<br />

Hannover<br />

MONTAG<br />

10:00 Hannöversche<br />

Aids-Hilfe e.V.,<br />

Infoline 0511.19411,<br />

bis 12 Uhr, Lange<br />

Laube 14, Hannover<br />

15:00 K13 Sauna, Feierabendverkehr,<br />

Klävemannstr 13,<br />

Oldenburg<br />

DIENSTAG<br />

14:00 Vulkan-Sauna,<br />

Gayromeo Day, Mitglieder<br />

zahlen 10<br />

Eur Eintritt. Bis 23<br />

Uhr, Otto-Brenner-<br />

Str. 15, Hannover<br />

MITTWOCH<br />

11:00 RAT & TAT, Lesben-<br />

und Aidsberatung,<br />

(04 21) 70<br />

41 70; Bis 13 Uhr,<br />

Theodor-Körner-<br />

Str. 1, Bremen<br />

DONNERSTAG<br />

15:00 HuK, Offene Tür -<br />

Homosexuelle und<br />

Kirche Hannover,<br />

bis 18 Uhr, Schuhstr.<br />

4, Hannover<br />

FREITAG<br />

18:30 Familienzentrum<br />

Aurich, Ulrichs*<br />

Café & Kultur für<br />

Gays & Friends, bis<br />

23 Uhr, Jahnstr. 2,<br />

Aurich<br />

22:00 Bar Romantis,<br />

Friday Quiz Time,<br />

Lavesstr. 64, Hannover<br />

4. Fr 23:00 Traum<br />

GmbH-Kino, Gays<br />

and Friends, [kleine<br />

Halle] Schwule,<br />

lesbische und bisexuelle<br />

Dancenight,<br />

Grasweg 19, Kiel<br />

SAMSTAG<br />

21:00 Burgklause,<br />

Schlagerparty, die<br />

Hits der 70er, 80er,<br />

90er, Burgstr. 11,<br />

Hannover<br />

23:00 Modernes, Bremen<br />

Schwuppt,<br />

Neustadtswall 28,<br />

Bremen<br />

DO 3.10.<br />

17:00 Festhalle Marris,<br />

GAYTOBERFEST-<br />

Party, Schützenplatz,<br />

Hannover<br />

DI 8.10.<br />

19:00 City46, queerfilm<br />

festival: Der<br />

lange Kurzfilm-<br />

Eröffnungsabend,<br />

Birkenstraße 1,<br />

Bremen<br />

DO 10.10.<br />

18:00 City46, queerfilm<br />

festiva, Birkenstraße<br />

1, Bremen<br />

FR 11.10.<br />

18:00 City46, queerfilm<br />

festival: Doku Doppel,<br />

Birkenstraße 1,<br />

Bremen<br />

23:00 Funpark, VOLU-<br />

ME XXL - 9 Jahre<br />

Volume, Expo<br />

Plaza 9, Hannover<br />

SO 13.10.<br />

16:00 City46, queerfilm<br />

festival, Birkenstraße<br />

1, Bremen<br />

FR 18.10.<br />

20:30 Pumpe, Queerfilmnacht:<br />

Bonnie<br />

& Bonnie, Haßstr.<br />

22, Kiel<br />

22:00 Schwule Sau,<br />

Wunderperlen -<br />

Eröffnungsparty<br />

Perlen-Filmfestival,<br />

Schaufelder Str.<br />

30a, Hannover<br />

SA 19.10.<br />

16:30 Kino im Künstlerhaus,<br />

Eröffnung<br />

des 23. Queer Film<br />

Festivals PERLEN,<br />

mit Sektempfang<br />

und Live-Musik,<br />

Sophienstr. 2, Hannover<br />

22:00 Alhambra, MännerFabrik<br />

– Okto-<br />

BärFest, men only.,<br />

Hermannstraße 83,<br />

Oldenburg<br />

SO 20.10.<br />

14:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

MO 21.10.<br />

18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

20:15 Apollo Kino,<br />

Queerfilmnacht.<br />

Limmerstr. 50,<br />

Hannover<br />

18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

MI 23.10.<br />

18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

DO 24.10.<br />

18:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

FR 25.10.<br />

14:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

SA 26.10.<br />

14:00 Kino im Künstlerhaus,<br />

Perlen, Programm<br />

auf <strong>hinnerk</strong>.<br />

de Sophienstr. 2,<br />

Hannover<br />

22:00 Kuppelsaal,<br />

Glitterbox, mit<br />

Horse Meat Disco,<br />

Barbara Tucker,<br />

Mousse T., Phil<br />

Fuldner, Theodor-<br />

Heuss-Platz 1-3,<br />

Hannover<br />

MI 30.10.<br />

23:00 Puerto Rico Club,<br />

feel good – Hannover<br />

Gay-Night, DJs:<br />

Carrie Gold, Ricardo<br />

Castillo, Giorgio,<br />

Leonhardtstr. 11,<br />

Hannover<br />

FR 1.11.<br />

20:00 Masa - Afghanisches<br />

Restaurant,<br />

Stammtisch<br />

der Leinebären,<br />

Georgstr. 50b,<br />

Hannover<br />

SA 2.11.<br />

22:00 Alhambra, Halloween<br />

Party, der<br />

lesbischwulen<br />

Mottoparty, Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

SA 9.11.<br />

23:00 Schlachthof<br />

Magazinkeller,<br />

Strohfeuer Elektroparty,<br />

Findorffstraße<br />

51, Bremen<br />

FR 15.11.<br />

21:00 Zone 283,<br />

Fetish Weekend,<br />

Kornstraße 283,<br />

Bremen<br />

SA 16.11.<br />

22:00 Alhambra,<br />

MÄNNERfabrik,<br />

men only., Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

MO 18.11.<br />

20:15 Apollo Kino,<br />

WoMonGay: Carmen<br />

& Lola, OmU,<br />

Limmerstr. 50,<br />

Hannover<br />

SA 23.11.<br />

21:00 Schwule Sau,<br />

SchlagerSau, Die<br />

beste Schlager-<br />

Party, Schaufelder<br />

Str. 30a, Hannover<br />

DO 28.11.<br />

20:00 Metropol Theater<br />

Bremen, One Night<br />

Of Tina - A Tribute<br />

to the Music of<br />

Tina Turner, Richtweg<br />

7, Bremen<br />

FR 29.11.<br />

22:00 Walk of Fame,<br />

p.i.n.k. Party, Friedrichstr.<br />

9, Münster<br />

SA 30.11.<br />

22:00 Zone 283, Rubber<br />

& Neopren, Dresscode,<br />

Kornstraße<br />

283, Bremen<br />

23:00 Alhambra, Rosa<br />

Disco, Dance,<br />

Charts, House und<br />

Klassiker, Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg


27


28 STYLE<br />

LOOP LIGHT<br />

Das Besondere an der LOOP-Lampe von<br />

Himmee? Nö, nicht die Form, sondern die<br />

Ausmaße. Mit einer Breite und Höhe von<br />

jeweils 1,80 Metern ist die Leuchte ein echter<br />

Gigant und trägt deshalb auch selbigen<br />

Beinamen. Produktion nur auf Nachfrage.<br />

www.himmee.com<br />

AUSSERGEWOHNLICH<br />

So hast du noch nie gewohnt.<br />

SOME STRINGS ATTACHED<br />

Diese clevere Sideboard-Lösung des chilenischen Jungdesigners<br />

Emmanuel Gonzalezist inspiriert von den Seilen eines Boxrings.<br />

Die ungewöhnliche Alternative zu Glas- oder Holztüren erlaubt<br />

dem Besitzer einen schnellen Zugriff auf den Inhalt des Möbels,<br />

elektronische Geräte im Inneren können problemlos per Fernbedienung<br />

gesteuert werden, auch wenn das Cuerda-Sideboard<br />

„geschlossen“ ist.<br />

www.emmanuelgonzalez.cl<br />

SCHÖNE AUSSICHTEN<br />

Zugegeben, der Sitzende hat nicht viel von dem einzigartigen Anblick<br />

der Him & Her Chairs, aber jeder Gast wird zunächst stutzen, wenn er die<br />

freizügigen Essstühle sieht. Das Design ist abgeleitet vom Panton-Stuhl<br />

des dänischen Designers Verner Panton. Nur die Pobacken, die es sowohl<br />

in männlicher als auch in weiblicher Ausführung gibt, haben die Italiener<br />

von Casamania noch hinzugefügt. Wir haben nichts dagegen.<br />

www.horm.it<br />

FOLD IT!<br />

Wie viel Gewicht kann ein einzelnes Stück<br />

Stoff tragen? Eine Person mindestens! Ausprobiert<br />

hat’s das Studio Dror aus New York.<br />

Das Testobjekt: ein Sessel aus gefaltetem Filz.<br />

Die Struktur gibt der Lehne ausreichend Halt,<br />

sodass kein Kleber oder Nähte notwendig<br />

sind, um das Möbel in Form zu halten. So viel<br />

Konstruktionsgenie gefiel auch Superstar<br />

Rihanna, die sich in ihrem „S&M“-Video auf<br />

dem Peacock Chair räkelte.<br />

www.studiodror.com


JUBILÄUM<br />

40 Jahre CABINET,<br />

40 neue Oberflächen<br />

zum Jubiläum<br />

STYLE 29<br />

1979 wurde die CABINET Schranksysteme<br />

AG aus der Taufe gehoben.<br />

Anlässlich des runden Geburtstages lanciert<br />

das Unternehmen nun 40 einzigartige Dekore<br />

für deine maßgefertigten Einbauschränke,<br />

die ausschließlich im Jubiläumsjahr erworben<br />

werden können.<br />

„40 Jahre Unternehmenserfahrung sorgen<br />

dafür, dass ein CABINET mehr ist als nur ein<br />

Schrank“, sagt Vorstandsvorsitzender Jens<br />

Leyrer. „Seit der Gründung haben weit über<br />

110.000 maßgefertigte Einbauschränke<br />

die Produktionsstätte verlassen. Jeder ein<br />

Einzelstück – hergestellt ganz nach den individuellen<br />

Wünschen der CABINET-Kundinnen<br />

und -Kunden.“<br />

Bei den 40 exklusiven neuen Oberflächen hat<br />

sich das CABINET-Designteam von aktuellen<br />

Einrichtungstrends inspirieren lassen. Neben<br />

eindrucksvollen intensiven Trendfarben wie<br />

„Sienarot“, „Himmelblau“, „Agave“, und „Royalblau“,<br />

stehen ebenfalls natürlich anmutende<br />

Dekore wie „Lindberg Eiche“, „Sand Pine“,<br />

„Berg Esche“ sowie „Okapi Walnut“ im Fokus.<br />

Die natürlich anmutenden Holzoptiken stellen<br />

einen außerordentlichen Wohlfühlfaktor<br />

und ein gesundes Raumgefühl dar.<br />

Mit diesen und den weiteren Jubiläumsdekoren<br />

verweist CABINET einmal mehr<br />

auf das ganze Spektrum seiner exklusiven<br />

Möglichkeiten.<br />

Schrankideen nach Maß GmbH,<br />

Willy-Brandt-Straße 55, Hamburg,<br />

www.cabinet-hamburg.de


30 GESUNDHEIT<br />

BEAUTY<br />

Mikrowellen stoppen Schwitzen<br />

Die heißen Sommertage sind zwar<br />

vorbei. Wenn die körpereigene<br />

„Klimaanlage“ aber ständig auf<br />

Hochtouren läuft, ist Schwitzen ein<br />

Ganzjahr-Problem. Der medizinische<br />

Ausdruck dafür heißt Hyperhidose.<br />

Und die ist anlagebedingt.<br />

Aber auch immer mehr Patienten<br />

mit „normaler“ Schweißsekretion in<br />

den Achselhöhlen fühlen sich davon<br />

beeinträchtigt und wünschen eine<br />

Behandlung.<br />

Ärzte konnten die überaktiven<br />

Schweißdrüsen bisher nur vorübergehend<br />

mit Botox stilllegen oder sie<br />

chirurgisch entfernen. Nun gibt es<br />

eine weitere Methode, die nicht nur<br />

effektiv, sondern auch schonend<br />

ist: MiraDry, ein Gerät, das mit<br />

Mikrowellen-Energie arbeitet. „Ohne<br />

Spritze oder Skalpell kommen die<br />

Betroffenen nie wieder ins Schwitzen“,<br />

erklärt der Hamburger Hautarzt<br />

Dr. Welf Prager. „MiraDry verödet<br />

die Schweißdrüsen dauerhaft.“<br />

Während der etwa einstündigen<br />

Behandlung führt der Mediziner die<br />

„Mikrowellen-Pistole“ mit der glatten<br />

Keramikoberfläche Punkt für Punkt<br />

über die Achsel. Die Haut wird sanft<br />

angesaugt, das Gewebe mit den<br />

Schweißdrüsen darunter auf etwa 60<br />

Grad erwärmt, die Drüsen funktionsuntüchtig<br />

gemacht. Das eingebaute<br />

Kühlsystem verhindert, dass die Haut<br />

verletzt wird. „MiraDry hat Sofort-<br />

Effekt“, so Dr. Prager. „Über Schweißflecken<br />

braucht man sich nach der<br />

Behandlung nie wieder Gedanken zu<br />

machen.“ Netter Nebeneffekt: Die<br />

Haut wird samtweich und glatt. Die<br />

Mikrowellen-Energie befreit die Achseln<br />

nämlich auch von Haaren. Dabei<br />

werden sogar die extrem hellen oder<br />

feinen Härchen erwischt, die selbst<br />

beim Lasern nicht erfasst werden.<br />

Prager & Partner, Hemmingstedter Weg 168, Hamburg,<br />

www.derma-hamburg.de, www.facebook.com/Pragerundpartner/,<br />

www.instagram.com/welf.prager/<br />

NACHGEFRAGT<br />

Sport und HIV<br />

Thora Bleckwedel von PhysioCity gibt<br />

Tipps, worauf HIV-Positive beim Training<br />

achten sollten.<br />

Wie sieht das optimale Bewegungsprogramm<br />

für HIV-Positive aus?<br />

Das ideale Training vermehrt körpereigene<br />

Mitochondrien. Diese Strukturen der<br />

Zellatmung machen uns leistungsfähig, sie<br />

werden durch einige ART-Medikamente<br />

aber geschädigt. Wer viele Mitochondrien<br />

hat, verringert das Risiko von Fettstoffwechselstörungen,<br />

Herzschädigungen<br />

und Diabetes. Also von Krankheiten, die<br />

heute das Leben bei einer HIV-Infektion<br />

verkürzen.<br />

Durch was für ein Training werden<br />

Mitochondrien vermehrt?<br />

Durch möglichst häufiges Bewegen im<br />

Bereich der Grundlagenausdauer. Das ist<br />

ein eher langsames Tempo, wobei der Körper<br />

einen hohen Anteil an Fett verbrennt.<br />

Dabei steigt die Regenerationsfähigkeit.<br />

Dazu ein bis zwei Mal Krafttraining pro<br />

Woche.<br />

Also Fatburning?<br />

Nein. Unter „Fatburning“<br />

verstehen viele<br />

möglichst viel Energie<br />

in kurzer Zeit zu verbrennen,<br />

wie beim HIIT-<br />

Training (Hochintensives<br />

Intervalltraining). Das wäre<br />

langfristig Raubbau weil die<br />

Regenerationsfähigkeit nachts<br />

abnimmt. Danach kann die Immunabwehr<br />

einige Stunden sogar sinken.<br />

Ich meine ein aerobes Ausdauertraining in<br />

einem Pulsbereich, in dem Mitochondrien<br />

entstehen. Den Bereich können wir mit<br />

einer individuellen Leistungsdiagnostik<br />

feststellen.<br />

Wie kann so ein Training gesteuert<br />

werden?<br />

Mit Pulsuhren. Wir vermitteln das Wissen<br />

dazu entweder individuell oder im<br />

Rahmen von Präventionskursen. Bei letzteren<br />

zahlen sogar die Krankenkassen<br />

und es macht Spaß, in der Gruppe zu<br />

trainieren.<br />

Wie kommen Sie auf das Thema<br />

Sport und HIV?<br />

André Widulle hat früher im AK St.-Georg<br />

schon im Bereich der Infektiologie gearbeitet.<br />

Für mich ist es wichtig weiterzugeben,<br />

dass Mitochondrien das Leben verlängern<br />

können. Sie sind die ideale Pille: Ungiftig<br />

und körpereigen.<br />

PhysioCity, Koppel 85 – 87, Hamburg,<br />

Bushaltestelle „AK St. Georg“,<br />

01751281405, www.physiocity-hamburg.de


GESUNDHEIT<br />

IN HAMBURG<br />

D<br />

oppelGänger<br />

Freitags erhältst Du für jedes gekaufte Ticket einen Gutschein, mit dem Du<br />

innerhalb von vier Wochen unsere Sauna am Freitag erneut besuchen kannst.<br />

ÄRZTE<br />

■ Christian Aust,<br />

Urologie,<br />

Eppendorfer Landstr. 44,<br />

& 4603463,<br />

www.uro-eppendorf.de<br />

■ Andreas Britz,<br />

Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />

Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />

Lasertherapie,<br />

Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />

Allergologie,<br />

Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />

www.dr-britz.de<br />

■ Elbpneumologie<br />

Dres. med. Aries & Partner,<br />

Lungenheilkunde, Allergologie,<br />

Struenseehaus, Mörkenstr. 47,<br />

& 3903534,<br />

altona@elbpneumologie.de<br />

■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />

Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />

www.dammtorpraxis.de<br />

■ ICH Grindel,<br />

Dr. med. Thomas Buhk,<br />

Dr. med. Stefan Fenske,<br />

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen<br />

Stellbrink,<br />

All gemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Grindelallee 35, & 4132 420,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ ICH Stadtmitte,<br />

Dr. med. Axel Adam,<br />

Stefan Hansen,<br />

PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />

Dr. med. Michael Sabranski,<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />

Allgemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Glockengießerwall 1,<br />

& 28004200,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />

Hamburg,<br />

Prof. Andreas Plettenberg,<br />

Dr. Albrecht Stoehr,<br />

Prof. Jörg Petersen,<br />

Dr. Peter Buggisch,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />

Haus L, & 28407600,<br />

www.ifi-medizin.de<br />

■ Oliver Neubauer,<br />

Facharzt für Urologie,<br />

Herthastr. 12, & 64224500,<br />

www.urologe-hamburg.com<br />

■ Schwerpunktpraxis<br />

Nerven-Psyche,<br />

Dr. med. Hans Ramm,<br />

Dr. med. Andrea Oster,<br />

Neurologie, Psychiatrie,<br />

Psychotherapie,<br />

Kreuzweg 7, & 245464,<br />

www.nervenarzt-hh.de<br />

■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie,<br />

Elbgaustr. 112., & 841084,<br />

www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />

■ Dr. med. Ulrich Reuters,<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

Plastische Operationen,<br />

Rothenbaumchaussee 5, & 4800848<br />

■ Ralf Siemen,<br />

Praktischer Arzt,<br />

Königstr. 1, & 314144<br />

■ Josef Stuch,Dr.<br />

All gemeinmedizin,<br />

Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />

■ Ambulanzzentrum des UKE,<br />

Bereich Infektiologie:<br />

Dr. med. Olaf Degen,<br />

Dr. med. Sabine Jordan,<br />

Dr. med. Sandra Hertling,<br />

Dr. med. Stefan Schmiedel,<br />

Dr. med. Anja Hüfner,<br />

Fachärzte für Innere Medizin<br />

/Allgemeinmedizin/Tropenmedizin,<br />

HIV, STD,Infektion- & Tropenkrankheiten,<br />

Hepatitis<br />

Universitätsklinikum Eppendorf,<br />

Martinistr. 52, &741052831,<br />

infektionen@uke.de<br />

■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />

Dermatologie,<br />

ästhetische Dermatologie,<br />

operative Dermatologie,<br />

Allergologie, Phlebologie,<br />

Lasermedizin,<br />

Hemmingstedter Weg 168,<br />

& 040 81 991 991<br />

www.derma-hamburg.de<br />

ZAHNÄRZTE<br />

■ Dr. Dirk Ergenzinger & Martin Schuh,<br />

Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />

www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />

COACHING<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie.de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Kathrin Eßmann,<br />

Berufliches und psychologisches<br />

Coaching, Supervision,<br />

Teamberatung,<br />

Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />

www.kathrin-essmann.de<br />

■ Ruthemann Coaching,<br />

Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />

Professor-Brix-Weg 4, & 31171492<br />

www.ruthemann-coaching.de<br />

■ easylife Therapiezentrum,<br />

einfach abnehmen Winterhuder,<br />

Marktplatz 6-7, & 309875130,<br />

www.easylife-hh.de<br />

APOTHEKEN<br />

■ Alexander Apotheke St. Georg,<br />

Steindamm 81, & 28009922,<br />

www.alexapo.de<br />

■ Alexander Apotheke City-Süd,<br />

Beim Strohhause 2, & 97078827,<br />

www.alexapo.de<br />

■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />

Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />

& 241241<br />

■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />

Lange Reihe 39, & 245044<br />

■ Epes Apotheke,<br />

Lange Reihe 58, & 245664<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie .de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Kathrin Eßmann,<br />

Systemische Therapie,<br />

lösungsfokussierte Kurzintervention,<br />

Max-Brauer-Allee 54, & 43099379,<br />

www.kathrin-essmann.de<br />

■ Christian Perro, Dr. med.,<br />

Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />

& 464554<br />

■ Kurt Strobeck,<br />

Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />

& 32527214


32 GESUNDHEIT<br />

FOTOS: MOHAMMAD ALZABADI PHOTOGRAPHY<br />

INTERVIEW<br />

35 Jahre Aids-Hilfe Hamburg<br />

Das Jubiläum der HIV-Selbsthilfeorganisation<br />

wurde im Sommer ausgelassen mit<br />

einer großen Party gefeiert. Dass selbst<br />

Hamburgs 1. Bürgermeister Peter Tschentscher<br />

mit dabei war (Foto links, links neben<br />

Lutz Johannsen), ist Indiz dafür, was die<br />

Aids-Hilfe Hamburg in den 35 Jahren seit<br />

Gründung alles erreicht hat und welchen<br />

Stellenwert ihr Tun in der Stadt genießt. Wir<br />

sprachen mit Lutz Johannsen, Mitglied des<br />

Aufsichtsrats der AIDS Hilfe Hamburg e.V.<br />

und Vorstandsvorsitzender der Hamburgischen<br />

Regenbogenstiftung über die<br />

Vergangenheit und was aktuell getan wird,<br />

um den massiven Veränderungen in der<br />

HIV-Prävention gerecht zu werden.<br />

Warum bist du vor 30 Jahren bei der<br />

Aids-Hilfe gelandet?<br />

Viele meiner Freunde sind damals krank<br />

geworden, sehr viele auch gestorben. Ich<br />

hatte sehr viel Glück und wollte etwas tun.<br />

Die Politik hat uns damals im Stich gelassen<br />

und es war klar: Wenn wir den Arsch nicht<br />

selber hochbekommen, wird uns keiner<br />

helfen. Also bin ich zur damals fünf Jahre<br />

alten Aids-Hilfe und habe als Buddy<br />

Menschen mit HIV begleitet.<br />

Es gab 1989 noch keine Antiretrovirale<br />

Therapie. Was konntet ihr<br />

überhaupt tun?<br />

Wir haben versucht Informationen zu<br />

sammeln und zu verbreiten. Das Internet<br />

gab es noch nicht, also haben wir gefaxt,<br />

kopiert und Informationen über HIV so<br />

überhaupt ersteinmal unter die Leute<br />

gebracht: Was ist das für eine Krankheit,<br />

wie bekommt man die, wie kann man sich<br />

schützen. Gleichzeitig haben wir Betroffene<br />

unterstützt: Behördengänge mit ihnen<br />

gemacht, Arztbesuche und leider auch in<br />

vielen, sehr vielen Fällen die letzten Wochen<br />

und Tage ihres Lebens geplant und erlebt.<br />

Beide Schwerpunkte eurer Tätigkeit<br />

habt ihr in eigene Projekte professionalisiert<br />

…<br />

… ja. Ich hatte den Verein „Big Spender“<br />

gegründet, um Gelder für Prävention und<br />

Versorgung zu sammeln. Mit 100.000<br />

D-Mark Anschubfinanzierung konnte so<br />

unser Projekt Hamburg Leuchtfeuer als<br />

Sterbehospiz für HIV-Positive unterstützt<br />

werden, das später als Verein eigenständig<br />

wurde. Hein & Fiete mit dem Schwerpunkt<br />

Prävention für schwule und bisexuelle<br />

Männer ist auch aus der Aids-Hilfe hervorgegangen.<br />

Insgesamt haben wir damals<br />

mit „Big Spender“ über eine Million D-Mark<br />

akquirieren und nutzen können.<br />

Gibt es etwas, was du mit einem<br />

besonderen Gefühl betrachtest<br />

rückblickend?<br />

Dass Menschen mit HIV heute teilweise<br />

nur noch eine Tablette am Tag nehmen<br />

müssen und ein annähernd normales Leben<br />

führen können. Es gab Zeiten, da gab es<br />

keinerlei Therapieoption, dann eine lange<br />

Zeit, in der HIV-Positive bis zu 30 Tabletten<br />

täglich nehmen mussten, die auch noch<br />

nach einem strickten Zeitplan getaktet. Wir<br />

haben damals als Buddys zur Seite gestanden,<br />

damit das überhaupt funktioniert. Ja.<br />

Der medizinische Fortschritt ist der größte<br />

Segen, wenn ich so zurückschaue.<br />

Was ist denn zurzeit das wichtigste<br />

Thema bei euch?<br />

Die Bildung zu sexuellen und geschlechtlichen<br />

Themen bei Jugendlichen und<br />

Migranten ist unser aktueller Hauptfokus.<br />

Die Verstetigung und Verbesserung des<br />

Wissens dazu betrifft aber alle Alters- und<br />

Bevölkerungsgruppen. Das wird uns weiter<br />

begleiten.<br />

Was meinst du konkret?<br />

Wir haben trotz HIV und Aids vor 35 Jahren<br />

freier gelebt. Ich empfinde den Rolleback,<br />

den Rechtsruck in der Gesellschaft als<br />

drängendstes Problem, auch in der HIV-<br />

Prävention. Wir werden weiter gegen Stigmatisierung<br />

und für sexuelle wie geschlechtliche<br />

Selbstbestimmung eintreten müssen und<br />

dies auch tun. Auch unabhängig von HIV gab<br />

und gibt es für uns viel zu tun, um sexuelle<br />

Gesundheit für alle Menschen zu erreichen.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

NEU!<br />

Wegen des starken Interesses an<br />

der PrEP hat die Aids-Hilfe Hamburg<br />

einen PrEP-Check eingerichtet. Ohne<br />

Anmeldung und anonym kannst<br />

du dich montags und dienstags<br />

zwischen 17 und 19 Uhr ausführlich<br />

beraten lassen. Für 35 Euro können<br />

sogar alle notwendigen Untersuchungen<br />

vor Ort vorgenommen werden<br />

(HIV-Test, Syphilis-Test, Chlamydienund<br />

Gonokokken-Test, Nierenfunktionscheck).<br />

Auf Wunsch werden die<br />

Untersuchungsergebnisse in einem<br />

PrEP-Check-Heft dokumentiert, um<br />

mit der verschreibenden Ärzt*in alles<br />

Weitere besprechen zu können.<br />

AIDS-Hilfe Hamburg, Lange Reihe<br />

30 – 32, Bushaltestelle Gurlittstraße,<br />

www.aidshilfe-hamburg.de


GESUNDHEIT 33<br />

NEU<br />

Die App zur PrEP<br />

„prepared“ ist eine von SVeN, Herzenslust, Hein & Fiete<br />

und dem Schwulen Netzwerk NRW technisch ausgefeilte<br />

Lösung für PrEP-Nutzer der „Generation Digital“..<br />

Die App ist für iOS und Android kostenlos verfügbar.<br />

Egal ob du die PrEP anlassbezogen oder dauerhaft<br />

nimmst, die App erinnert dich nicht nur an die<br />

Einnahme deiner Tablette, sondern auch an alle<br />

verpflichtenden Untersuchungen vor und während der<br />

PrEP. Besonders pfiffig:<br />

Du weißt, dass du zum Beispiel am 17. <strong>Oktober</strong> zum<br />

HustlaBall oder am 9. <strong>November</strong> zur SNAX ins Berghain<br />

möchtest? Dann trag diese Termine ein und „prepared“<br />

erinnert dich rechtzeitig daran, mit der anlassbezogenen<br />

PrEP zu beginnen.<br />

Die Daten werden übrigens ausschließlich auf deinem<br />

Smartphone gespeichert, auch Untersuchungsberichte<br />

und Testergebnisse, die du in die App laden kannst,<br />

werden von der App nicht weitergegeben<br />

DAMMTORPRAXIS<br />

HIV-/Hepatitis-Behandlung - Reisemedizin<br />

Dammtorstr. 27<br />

20354 Hamburg<br />

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Stefan Linnig<br />

Facharzt für Allgemeinmedizin<br />

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Telefon (040) 357 156 38<br />

Telefax (040) 357 156 39<br />

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www.lotsenhaus-bestattungen.de<br />

PREP-APP BIETET SERVICE UND HOHE<br />

SICHERHEIT PREPARED<br />

„Es ist uns gelungen, die Funktionalität der App<br />

mit dem Sicherheitsbedürfnis der Nutzer*innen zu<br />

verbinden: Sämtliche sensiblen Daten werden nur auf<br />

dem Gerät gespeichert. Das App-Icon und der Name<br />

‚prepared‘ lassen nicht auf die Nutzungder PrEP schließen.<br />

Das war uns wichtig“, sagt Andreas Paruszewski,<br />

Landeskoordinator des AHN-Präventionsnetzwerks<br />

SVeN. Aus Sicht von Marc Grenz, Projektleiter des<br />

schwulen Checkpoints Hein & Fiete, wird die App<br />

dazu beitragen, die PrEP-Präventionsstrategie in ihrer<br />

Komplexität zu verstehen und richtig umzusetzen.<br />

PrEP-User Matti Seithe aus Berlin hält es für eine<br />

„große Hilfe“, dass die neue App ihn nicht nur bei der<br />

täglichen, sondern auch bei der anlassbezogenen<br />

Einnahme unterstützen kann.<br />

FOTO: PEMEDIA GMBH


34 GESUNDHEIT<br />

FOTO: UKE<br />

NACHGEFRAGT<br />

PrEP als Kassenleistung<br />

Was ändert sich in Hamburg?<br />

FOTO: HEIN & FIETE<br />

Auf der kommenden Seite dieser Ausgabe<br />

findet ihr alle Infos zur PrEP auf<br />

Kassenrezept. Die Umstellung hat aber<br />

in Hamburg spezielle Auswirkungen.<br />

Wir sprachen mit Marc Grenz von Hein<br />

& Fiete und Dr. Guido Schäfer aus dem<br />

Ambulanzzentrum des UKE.<br />

Warum gibt es „PrEP komplett“<br />

nicht mehr und warum kann man<br />

die PrEP-Checks nicht mehr bei<br />

Hein & Fiete durchführen lassen?<br />

Marc: Die Angebote waren dafür<br />

gedacht, eine Versorgungslücke im<br />

Gesundheitssystem zu schließen. Diese<br />

ist mit der Übernahme der PrEP-Kosten<br />

durch die gesetzlichen Krankenkassen<br />

jetzt grundsätzlich geschlossen worden.<br />

Jeder gesetzlich Versicherte hat Anspruch<br />

auf die PrEP und alle dazugehörigen Tests<br />

und Untersuchungen.<br />

Dr. Schäfer: Wir bieten prinzipiell zu<br />

allen Sprechstundenzeiten eine PrEP-<br />

Betreuung an. Zusätzlich zur ärztlichen<br />

Beratung besteht ab <strong>Oktober</strong> immer<br />

donnerstags die Möglichkeit einer zusätzlichen,<br />

vertiefenden Beratung zur PrEP,<br />

mit einem Mitarbeiter von Hein & Fiete<br />

bei uns vor Ort in unserer Ambulanz.<br />

Marc: Zwischen 16 und 20 Uhr an jedem<br />

Montag kann man diese Beratung auch<br />

bei uns im Haus in Anspruch nehmen.<br />

Nur die Tests und Untersuchungen<br />

müssen halt bei den Schwerpunktärzten<br />

oder zum Beispiel im UKE durchgeführt<br />

werden.<br />

Dr. Schäfer: Die Kassenübernahme<br />

macht das Konstrukt, das Hein & Fiete,<br />

CASAblanca, die Schwerpunktpraxen<br />

und wir gemeinsam durchgeführt haben,<br />

unnötig. Es kann jetzt von Beratung über<br />

Blutentnahmen, STI-Checks und das<br />

Rezept alles aus einer Hand durchgeführt<br />

werden.<br />

Wie ist denn bisher der Zulauf?<br />

Dr. Schäfer: Wir haben starken Zulauf,<br />

haben aber zurzeit noch Kapazitäten. Wir<br />

arbeiten ja mit Terminen und versuchen,<br />

jeder Anfrage gerecht zu werden.<br />

Es gab in Foren wie PrEP.jetzt Fragen,<br />

was Menschen mit einer privaten<br />

Krankenversicherung tun sollen.<br />

Marc: Am besten ist es, ihr fragt<br />

einmal bei eurer Versicherung nach,<br />

und natürlich könnt ihr mit eurem Arzt<br />

sprechen. Ich bin mir relativ sicher, dass<br />

es Lösungen geben wird. Und übrigens<br />

ist es ja nicht so, dass Hein & Fiete jetzt<br />

geschlossen wird. Wie vor PrEP auch<br />

bieten wir dienstags und donnerstags<br />

unseren kostenlosen STI-Check an<br />

für Menschen, die einen Risikokontakt<br />

hatten oder sexuell aktiv sind und<br />

sichergehen wollen. Wie gewohnt ist das<br />

von 16 bis 20 Uhr ohne Anmeldung und<br />

anonym möglich.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Infos und Termine in der Infektiologie<br />

des UKE: www.uke.de/mvz/infektiologie,<br />

prep@uke.de, 040 741052831<br />

www.heinfiete.de<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) &<br />

Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Christian Knuth (ck)<br />

BESUCHERADRESSE:<br />

Berlin: Sophienstr. 8, 10178 Berlin,<br />

T: 030 4431980, F: 030 44319877,<br />

redaktion.berlin@blu.fm<br />

Hamburg: T: 040 280081-76 /-77,<br />

F: 040 28008178, redaktion@<strong>hinnerk</strong>.de<br />

Frankfurt: T: 069 83044510 F: 069<br />

83040990, redaktion@gab-magazin.de<br />

Köln: T: 0221 29497538,<br />

termine@rik-magazin.de,<br />

c.lohrum@rik-magazin.de<br />

München: Lindwurmstr. 71-73, 4.OG,<br />

80337 München, T: 089 5529716-10,<br />

Vertrieb: redaktion@leo-magazin.de<br />

MITARBEITER:<br />

Thomas Wassermann, Matthias Rätz<br />

(mr), Ricardo M., Christian Lütjens,<br />

Jonathan Fink, Christian K. L. Fischer (fis),<br />

Leander Milbrecht (lm), Steffen Rüth<br />

Sebastian Ahlefeld (sea)<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />

Art-Direktion: Janis Cimbulis<br />

Cover: Brian Jamie Photo,<br />

www.brianjamie.com<br />

ANZEIGEN:<br />

Berlin: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

Sebastian Ahlefeld (SEA):<br />

Sebastian Ahlefeld@blu.fm<br />

Ulli Pridat: ulli@blu-event.de<br />

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Köln: Christian Fischer (cf):<br />

christian.fischer@blu.fm<br />

München: Christian Fischer (cf):<br />

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VERLAG:<br />

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Rosenthaler Str. 36, 10178 Berlin<br />

Verwaltung: Sonja Ohnesorge<br />

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Hendrik Techel, Markus Pritzlaff (mp),<br />

Christian Fischer (cf)<br />

Vertrieb: CartellX, Eigenvertrieb<br />

Druck: PerCom, Vertriebsgesellschaft<br />

mbH, Am Busbahnhof 1,<br />

24784 Westerrönfeld<br />

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Tel. 030-4 190 93 31<br />

Zeppelinstr. 6, 16356 Ahrensfelde,<br />

Gläubiger-ID DE06 ZZZ 000 000 793 04<br />

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dass du monatlich dein <strong>hinnerk</strong> Magazin<br />

bekommst. Bitte unterstütze beim Ausgehen<br />

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Es gilt die <strong>hinnerk</strong> Anzeigenpreisliste<br />

(gültig seit 1. Januar <strong>2019</strong>). Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel geben nicht<br />

unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis auf deren<br />

sexuelle Identität. Wir freuen uns über<br />

eingesandte Beiträge, behalten uns aber<br />

eine Veröffentlichung oder Kürzung vor.<br />

Für eingesandte Manuskripte und Fotos<br />

wird nicht gehaftet. Der Nachdruck von<br />

Text, Fotos, Grafik oder Anzeigen ist nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />

möglich. Für den Inhalt der Anzeigen sind die<br />

Inserenten verantwortlich. Bei Gewinnspielen<br />

ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der<br />

Gerichtsstand ist Berlin. Abonnement:<br />

Inlandspreis 30 Euro pro Jahr, Auslandspreis<br />

50 Euro pro Jahr. Bei Lastschriften wird<br />

die Abogebühr am 3. Bankarbeitstag des<br />

laufenden Monats abgebucht.<br />

Die Anzeigenbelegunsgeinheit<br />

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unterliegt der IVW-Auflagenkontrolle


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Es ist deine Entscheidung, mit einer<br />

erfolgreichen Behandlung kannst du<br />

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GESUNDHEIT<br />

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Prävention. Alles über Kondome, PrEP<br />

und Schutz durch Therapie findest du<br />

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#PrEPIstDa!<br />

Schutz vor HIV auf Kassenrezept<br />

Die von Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn durchgesetzte Kostenübernahme<br />

der medikamentösen HIV-<br />

Prävention durch die gesetzlichen<br />

Krankenkassen ist mit dem Stichtag<br />

1. September gültig. Wer Anspruch auf<br />

die PrEP hat, wer sie verschreiben darf<br />

und was genau die Kassen bezahlen:<br />

Du willst keine PrEP?<br />

Wer PrEP nicht will, kann sich vor HIV fast<br />

genauso sicher schützen, indem er Kondome<br />

benutzt. Eine Übertragung des Virus ist<br />

vollständig ausgeschlossen, wenn der Sex<br />

mit einem HIV-Positiven unter funktionierender<br />

Therapie stattfindet.<br />

Du willst die PrEP?<br />

Dann bekommst du sie auch. So einfach<br />

lassen sich die jetzt vorliegenden Regelungen<br />

zur PrEP auf Kassenrezept zusammenfassen.<br />

Konkret haben laut Papier Menschen<br />

mit einem „substanziellem Risiko“<br />

Anspruch auf die Verschreibung. Es reicht,<br />

wenn du dem Arzt sagst, dass du gerne Sex<br />

ohne Kondom haben möchtest oder bereits<br />

hattest. Alle nötigen Beratungen und<br />

Untersuchungen werden von der Krankenkasse<br />

bezahlt.<br />

PRÄVENTION<br />

Kann ich dafür zu meinem Hausarzt<br />

gehen?<br />

Jein! Nur wenn dein Hausarzt ein „fachlich<br />

befähigter“ Arzt ist. Das sind alle Ärzte,<br />

die auf die Behandlung von HIV-Patienten<br />

spezialisiert sind („Schwerpunktpraxen“)<br />

und Ärzte, die eine Befähigung durch Weiterbildung<br />

und/oder Erfahrung vorweisen<br />

können. Eine Liste mit befähigten Ärzten<br />

mit praktischer Suchfunktion über deine<br />

Postleitzahl findest du unter www.dagnae.de.<br />

Play safe und hab Spaß! *ck<br />

Wichtig: Keine der drei HIV-<br />

Präventionsmethoden schützt<br />

sicher vor anderen sexuell übertragbaren<br />

Infektionen (STI) wie Tripper,<br />

Syphilis oder Chlamydien. Auch das<br />

Kondom reduziert das Risiko nur.<br />

Faustregel: Wer sexuell aktiv ist, sollte<br />

mindestens einmal im Jahr einen<br />

STI-Check machen! Diese Checks<br />

werden von den Krankenkassen<br />

übernommen, wenn du mit dem<br />

Arzt ehrlich über dein Sexualleben<br />

sprichst und dieser ein Ansteckungsrisiko<br />

diagnostiziert.


NACHGEFRAGT<br />

Schlau zu HIV mit<br />

Dr. Thomas Buhk<br />

Laut Robert Koch-<br />

Institut hat sich<br />

die Anzahl der<br />

Menschen mit HIV<br />

über vierzig Jahre<br />

seit den 1990ern<br />

verfünffacht.<br />

Warum das so<br />

ist und welche<br />

Folgen das für<br />

die Therapie hat,<br />

erklärt uns Dr. Thomas Buhk, Facharzt<br />

für Innere Medizin und Infektiologe am<br />

Infektionsmedizinischen Centrum Hamburg<br />

(ICH/www.ich-hamburg.de). *ck<br />

Warum gibt es so viel mehr über<br />

40-jährige HIV-Positive?<br />

Mit einer HIV-Infektion ist von einer nicht<br />

nur normalen Lebenserwartung auszugehen<br />

– auch, was zu betonen ich finde sich lohnt,<br />

von einer normalen Gesundheitserwartung.<br />

Menschen mit einer HIV-Infektion sind<br />

gesunde Menschen – die HIV-Infektion hat<br />

sich von einer potenziell tödlich verlaufenden<br />

und lebenszeitverkürzenden Infektion<br />

zu einer lebensbegleitenden Kondition<br />

gewandelt. Allerdings sollte nicht vergessen<br />

werden, dass HIV-positive Menschen, die<br />

rauchen ein deutlich erhöhtes Morbiditätsund<br />

Mortalitätsrisiko im Vergleich zur nichtrauchenden<br />

Bevölkerung haben! Trotz einer<br />

HIV-Infektion gesund leben zu können, trifft<br />

also nicht für jeden zu.<br />

Zurück zur Frage: Unsere Patienten, die sich<br />

vor 20, 30, 40 Jahren mit HIV infizierten,<br />

können heute dank der Fortschritte in der<br />

HIV-Medizin stabil leben, so hat die Gruppe<br />

der über 40-Jährigen sich dadurch vergrößert,<br />

dass die damals Jungen diese Altersgrenze<br />

inzwischen überschritten haben. Die Neuinfektionen<br />

insgesamt nehmen zwar eher ab,<br />

doch prozentual ist nach den Berechnungen<br />

des RKI die Neuinfektionsrate bei älteren Altersgruppen<br />

leicht zunehmend, also erhöht!<br />

Gibt es besondere Anforderungen<br />

an die HIV-Therapie bei älteren<br />

Menschen?<br />

Je älter wir Menschen werden, desto höher<br />

ist das Risiko für Begleiterkrankungen und<br />

zusätzliche Medikamenteneinahmen, so<br />

dass Wechselwirkungen der unterschiedlichen<br />

Therapien unbedingt zu berücksichtigen<br />

sind! Wenn es geht, versuche ich bei den<br />

Patienten, die ich ärztlich begleite und die<br />

weitere Medikamente einnehmen müssen,<br />

GESUNDHEIT<br />

boosterfreie Regime und ggf. Therapien zu<br />

verordnen, die unbedenklicher für Wechselwirkungen<br />

sind. Jeder Patient kann übrigens<br />

selber seine Therapien auf der Liverpool-Seite<br />

www.hiv-druginteractions.org auf etwaige<br />

Wechselwirkungen überprüfen.<br />

Was sollte Ihrer Meinung nach getan<br />

werden, um die Awareness für „HIV<br />

im Alter“ bei Nicht-Schwerpunktärzten<br />

und in der Pflege zu steigern?<br />

An erster Stelle sollten alle Ärzte – aber auch<br />

andere Gruppen, die im Gesundheitswesen<br />

arbeiten – Indikatorerkrankungen oder Indikatorsymptome,<br />

die auf eine HIV-Infektion<br />

hinweisen, kennen. Etwa eine Gürtelrose,<br />

ein oraler Soor, eine Thrombozytopenie,<br />

eine Luesinfektion oder eine andere STD<br />

z.B. sollten immer Anlass sein dem Patienten<br />

einen HIV-Test anzubieten. Sexualität gibt<br />

es in jedem Alter und in vielen bunten Farben.<br />

Bei älteren Menschen eine HIV-Infektion<br />

zu übersehen, sollte uns nicht passieren,<br />

bzw. auch ältere Patienten, die ein Risikoverhalten<br />

leben, eine HIV-Infektion zu<br />

erwerben, sollten über die Möglichkeit einer<br />

PrEP aufgeklärt werden, um sie vor einer HIV-<br />

Infektion besser schützen zu können. [...]<br />

Lest das ganze Interview auf<br />

www.blu.fm/topics/schlau-zu-hiv/!<br />

Sind Sie schon PrEPariert?<br />

Mit Kalenderaufdruck die Übersicht<br />

behalten – bei der PrEP ist das Timing<br />

entscheidend.<br />

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder<br />

Apotheker!<br />

Eine freundliche Empfehlung von TAD Pharma


GESUNDHEIT<br />

INTERVIEW<br />

HIV-Therapie 2.0<br />

Seit Mitte der 1990er-Jahre kann das<br />

HI-Virus, der Auslöser von Aids, mit der<br />

antiretroviralen Kombinationstherapie<br />

(ART) in Schach gehalten werden. Was<br />

anfangs noch eine komplizierte und mit starken<br />

Nebenwirkungen verbundene Tortur für den Patienten<br />

und seinen Körper war, ist dank immensem<br />

Forschungsaufwand der pharmazeutischen Unternehmen<br />

und der Wissenschaft heute eine alltagstaugliche<br />

Therapie geworden, bei der Betroffene im<br />

besten Fall nur noch eine Tablette täglich einnehmen<br />

müssen und eine normale Lebenserwartung<br />

ohne gravierende gesundheitliche Nachteile haben.<br />

Im Prinzip beruhen aber auch diese „Single-Tablet-<br />

Regimes“ genannten HIV-Therapien immer noch auf<br />

der Kombination dreier Wirkstoffe, wie zu Beginn der<br />

ART. In den Wirkstoffklassen gibt es eine Vielzahl an<br />

Varianten, sodass insgesamt ein recht großer Pool<br />

für Kombinationsmöglichkeiten je nach Verträglichkeit,<br />

Lifestyle und Resistenzen des HIV-Positiven<br />

zur Verfügung steht. Ein beruhigender Status quo.<br />

Alles erledigt also? Im Gegenteil: Über die aktuell<br />

wegweisenden Neuerungen in der HIV-Therapie und<br />

den Stand der Forschung sprachen wir mit Siegfried<br />

Schwarze vom Verein „Projekt Information“.<br />

Wie fit ist die ART für die Zukunft, wenn<br />

doch im Prinzip keine wirklich neuen<br />

Wirkmechanismen dazugekommen sind<br />

und weniger geforscht wird? Was ist zum<br />

Beispiel mit Resistenzen?<br />

Resistenzen können langfristig ein Problem werden.<br />

Statistisch tritt bei rund zehn Prozent der<br />

Patienten eine Resistenz gegen einen Wirkstoff<br />

oder eine Wirkstoffklasse auf. Dadurch, dass die<br />

Medikamente heute wirksamer sind, also die<br />

Wirkstoffe besser und länger im Körper bleiben,<br />

auch wenn die Adhärenz (Therapietreue,<br />

Anm. d. Red.) nicht einhundertprozentig ist,<br />

sinkt diese Zahl aber aktuell. Es ist auch richtig,<br />

dass seitens der Pharmaindustrie weniger<br />

geforscht wird. Der HIV-Markt ist inzwischen<br />

ein klassischer Verdrängungsmarkt. Im Prinzip<br />

forschen aktuell nur noch die drei Unternehmen<br />

MSD, Gilead Sciences und ViiV Healthcare. Alle<br />

anderen haben ihre HIV-Medikamente zwar noch<br />

auf dem Markt und schöpfen sozusagen den<br />

Rahm ab, investieren aber kaum in die Erforschung<br />

neuer Medikamente.<br />

Womit wir beim eigentlichen Thema des<br />

Interviews sind. Denn ganz im Gegensatz zur<br />

etwas düster wirkenden Bestandsaufnahme<br />

gibt es aktuell einige bemerkenswerte Neuigkeiten.<br />

Die PrEP als Implantat wurde von MSD<br />

auf der IAS-Konferenz in Mexiko vorgestellt.<br />

Was ist das?


Neu ist nicht die Form der Verabreichung<br />

durch ein Implantat. Das wird schon lange<br />

zum Beispiel in der Empfängnisverhütung<br />

eingesetzt. Man bekommt ein etwa<br />

streichholzgroßes Polymer-Stäbchen in<br />

den Oberarm gesetzt, das dann über ein<br />

Jahr die Wirkstoffe abgibt. Gilead arbeitet<br />

aktuell zum Beispiel daran, Tenofovir (in<br />

Kombination mit Emtricitabin als Truvada<br />

bekannt, Anm. d. Red.) als Implantat zu<br />

entwickeln. Das von MSD vorgestellte<br />

Medikament Islatravir dagegen beruht auf<br />

einem völlig neuen Wirkstoff. Interessanterweise<br />

wurde er zuerst in Sojasoße entdeckt.<br />

Was nicht bedeutet, dass Sojasoße vor HIV<br />

schützt! (lacht)<br />

„Eine ganz neue<br />

Wirkstoffklasse“<br />

Ich sehe schon die „BILD“-<br />

Schlagzeile …<br />

Ein großer Vorteil dieses Wirkstoffs ist,<br />

dass er in unglaublich kleinen Dosierungen<br />

ausreichend wirkt. Um das zu veranschaulichen:<br />

Bisher reichen die Tagesdosierungen<br />

von ungefähr 25 Milligramm bis zu<br />

einigen 100 Milligramm. Die notwendige<br />

Tagesdosis von Islatravir wird wahrscheinlich<br />

nur ein halbes Milligramm betragen.<br />

Das ist für eine Depot-Therapie natürlich<br />

sehr vorteilhaft. Die Daten, die auf der<br />

IAS vorgestellt wurden, lassen hoffen,<br />

dass mit dem Implantat tatsächlich eine<br />

Wirkdauer von einem Jahr erreicht werden<br />

kann. Das Medikament ist aber nicht nur<br />

ein neuer Wirkstoff, sondern gehört zu<br />

einer ganz neuen Wirkstoffklasse, den<br />

Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-<br />

Translocations-Inhibitoren. Für diese haben<br />

wir noch keine Langzeiterfahrungen,<br />

wie es mit der Verträglichkeit aussieht,<br />

und müssen weitere Studien abwarten.<br />

Es gibt aber ja weitere Depot-Therapieansätze.<br />

Wie ist da der Stand?<br />

Es wird auch mit den bekannten Wirkstoffklassen<br />

an neuen Therapieformen<br />

gearbeitet. Das hat den Vorteil, dass die<br />

Langzeitverträglichkeit der verwendeten<br />

Substanzen gut erforscht ist. Im kommenden<br />

Jahr werden die ersten Depotspritzen<br />

zur Behandlung zugelassen werden. Wir<br />

wissen es noch nicht ganz genau, aber<br />

zunächst werden es wohl monatliche,<br />

eventuell zweimonatliche Spritzen sein.<br />

ViiV Healthcare hat sie mit dem seit Jahren<br />

angewendeten Rilpivirin und dem neuen<br />

Medikament Cabotegravir, einer Schwestersubstanz<br />

des ebenfalls lange verwendeten<br />

Dolutegravir, entwickelt. Cabotegravir wird<br />

übrigens gleichzeitig für die PrEP erforscht,<br />

hier wäre eine dreimonatige Depotgabe<br />

denkbar.<br />

„Da ist noch<br />

Spiel drin!“<br />

Was ist der Vorteil dieser Depot-<br />

Therapien?<br />

Sie bieten einerseits die Möglichkeit,<br />

Patienten zu behandeln, die Schwierigkeiten<br />

mit der Adhärenz haben. Wichtiger<br />

ist aber noch, dass sie hervorragend für<br />

jegliche Umfelder geeignet sind, in denen<br />

die HIV-Infektion nicht bekannt werden<br />

soll. Wo Tabletten nicht auffallen sollen.<br />

Das kann in Gefängnissen sein, in Familien,<br />

wo vielleicht das Kind die Infektion der<br />

Mutter oder des Vaters nicht bemerken<br />

soll. Bei Migranten, die ihre Familie in<br />

religiös besonders strenggläubigen Ländern<br />

besuchen. Bei Flugbegleitern oder anderen,<br />

die beruflich in diese Länder müssen oder<br />

dort ihren Urlaub verbringen wollen.<br />

Wie kommt es, dass wir hier jeweils<br />

nur noch über zwei Wirkstoffe<br />

sprechen? Ist die Dreierkombi ein<br />

Auslaufmodell?<br />

Die Dreierkombi ist einfach historisch gewachsen.<br />

Bei Retrovir in den 1990ern haben<br />

wir gesehen, dass das Virus maximal sechs<br />

Monate brauchte, um sich anzupassen. Mit<br />

zwei Wirkstoffen hat es dann ca. drei Jahre<br />

gedauert, bis das Virus resistent war. Erst mit<br />

der Einführung der Proteasehemmer 1996<br />

gelang es, das Virus dauerhaft unter die<br />

Nachweisgrenze zu bringen, also seine Vermehrung<br />

und damit Anpassungsmöglichkeit<br />

nachhaltig zu unterbinden. Inzwischen sind<br />

wir in der Situation, dass die Medikamente<br />

viel, viel wirksamer sind und wir sehen, dass<br />

drei keine magische Zahl ist. Studien zeigen<br />

sogar, dass die modernsten Protease- und<br />

Integrasehemmer so wirksam sind, dass sie<br />

theoretisch einzeln wirken würden. Das ist<br />

aber nur Theorie und niemand möchte sich<br />

eine Resistenz gegen diese hochwirksamen<br />

Wirkstoffe einhandeln. Für viele Patienten<br />

reichen aber in Zukunft zwei Wirkstoffe aus,<br />

wie bei den eben genannten erwarteten<br />

neuen Therapien. In Deutschland ist mit<br />

Dolutegravir/Lamivudin (Dovato, Anm. d. Red.)<br />

in diesem Jahr schon die zweite Zweierkombination<br />

zugelassen worden, Juluca ist schon<br />

etwas länger auf dem Markt.<br />

Sie haben im Vorfeld auch eine<br />

Infusion angesprochen …<br />

Mit Ibalizumab von Theratechnologies steht<br />

das erste Medikament zur Behandlung<br />

durch eine alle zwei Wochen zu gebende<br />

Infusion kurz vor der europäischen<br />

Zulassung. Es ist speziell für Patienten<br />

entwickelt worden, die wegen Resistenzen<br />

oder Unverträglichkeiten nur wenige<br />

Therapieoptionen haben. Infusionen sind<br />

im Vergleich zur Depotspritze aufwendig,<br />

man kommt an den Tropf, muss warten,<br />

aber: Es wird in Zukunft vermutlich weitere<br />

Medikamente wie dieses geben, deren<br />

Wirkung nicht mehr auf chemischen kleinen<br />

Molekülen beruhen, sondern mit menschlichen<br />

Antikörpern arbeiten. Das ist zurzeit<br />

noch extrem teuer. Die angesprochene<br />

Therapie wird rund 130.000 Euro im Jahr<br />

kosten, allerdings ist sie für betroffene Menschen<br />

(in den USA schätzungsweise 25.000,<br />

Anm. d. Red.) ein lebensrettender Segen.<br />

Bei anderen Erkrankungen hat man die<br />

Verweildauer der Antikörper im Organismus<br />

bereits durch Tricks so weit verlängert, dass<br />

eine halbjährliche Infusion möglich ist. Da ist<br />

noch Spiel drin.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Auf www.blu.fm/topics/hiv spricht<br />

Siegfried Schwarze im zweiten<br />

Teil dieses Interviews über weitere<br />

spannende Ansätze, wie die eventuell<br />

einmal mögliche Heilung durch eine<br />

Gentherapie und den Stand der Erforschung<br />

eines Impfstoffes.<br />

Siegfried Schwarze ist Vorstandsmitglied<br />

bei Projekt Information e.<br />

V., einem Verein, der HIV-infizierte<br />

Menschen, ihre Freunde, Angehörigen<br />

und Ärzte über Forschung,<br />

Entwicklung und Anwendung von<br />

schulmedizinischen, unterstützenden<br />

und holistischen Behandlungsmethoden<br />

informiert. Im ständigen<br />

interdisziplinären Informationsaustausch<br />

mit Medizinern, Naturheilkundlern,<br />

Psychologen, Therapeuten<br />

und Pflegern entsteht so alle zwei<br />

Monate eine Vereinszeitschrift,<br />

die diese Informationen sammelt.<br />

Zudem schafft Projekt Information<br />

mit POSITIVER RAUM Möglichkeiten<br />

des Austausches und der Vernetzung<br />

HIV-Positiver in ländlichen Gebieten.<br />

www.projektinfo.de<br />

GESUNDHEIT


GESUNDHEIT<br />

SEXUALITÄT<br />

Keine Angst vor Sex!<br />

Seit Anfang der 1980er-Jahre ist<br />

HIV allgegenwärtiger Begleiter<br />

schwuler Männer. Egal, ob man infiziert ist<br />

oder nicht: Das Virus beeinflusst fundamental<br />

die Art und Weise, wie wir leben<br />

und lieben, denn HIV ist zum Synonym für<br />

Angst geworden. Eine angstfreie Sexualität<br />

kennen viele Schwule daher überhaupt<br />

nicht (mehr).<br />

Diese Tatsache ist besonders deswegen<br />

erstaunlich, weil HIV inzwischen eine gut<br />

behandelbare chronische Krankheit ist und<br />

die Schutzmöglichkeiten durch Kondom,<br />

PrEP und Schutz durch Therapie so individuell<br />

wie einfach geworden sind.<br />

SEXANGST 2.0<br />

Im Sommer erreichte eine Studie hohe<br />

mediale Aufmerksamkeit, nach der es<br />

erstmals mehr Syphilisansteckungen als<br />

HIV-Neuinfektionen in Europa gab. Diese<br />

aus rein epidemiologischer Sicht eigentlich<br />

gute Nachricht wurde fast durchgängig so<br />

dargestellt, dass Sorglosigkeit<br />

und Kondomverzicht<br />

eine Gefahr für die sexuelle<br />

Gesundheit der Bevölkerung<br />

darstellen. Dabei<br />

fehlte eine entscheidende<br />

Einordnung: Die Syphilis ist<br />

einfach zu heilen, Resistenzen<br />

sind nicht bekannt.<br />

Und ein Rückgang der<br />

HIV-Neuinfektionen in<br />

Europa von 31.000 im Jahr<br />

2016 auf 25.353 in 2017<br />

ist Beweis dafür, dass die<br />

HIV-Prävention erfolgreich<br />

funktioniert.<br />

SEXUELLE GESUNDHEIT<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)<br />

hat sexuelle Gesundheit als Ziel definiert.<br />

FOTO: TEAM RH PHOTOGRAPHY / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />

Und sie stellt sich klar und deutlich gegen<br />

psychisch belastende Ängste, die zum<br />

Beispiel durch fehlende Aufklärung oder<br />

falsche Information über Geschlechtskrankheiten<br />

ausgelöst werden können:<br />

„Sexuelle Gesundheit setzt eine positive<br />

und respektvolle Haltung zu Sexualität<br />

und sexuellen Beziehungen voraus sowie<br />

die Möglichkeit, angenehme und sichere<br />

sexuelle Erfahrungen zu machen, und<br />

zwar frei von Zwang, Diskriminierung und<br />

Gewalt. Sexuelle Gesundheit lässt sich nur<br />

erlangen und erhalten, wenn die sexuellen<br />

Rechte aller Menschen geachtet, geschützt<br />

und erfüllt werden.“<br />

HIV, AIDS UND SEXUALFEINDLICHKEIT<br />

Unter dem Titel „Fortwährende Eingriffe“<br />

ist im Männerschwarm Verlag ein Sammelband<br />

mit Aufsätzen, Vorträgen und<br />

Reden des Sexualwissenschaftlers Martin<br />

Dannecker erschienen. Diese Sammlung<br />

von Texten zu HIV und AIDS über<br />

vier Jahrzehnte hilft hervorragend beim<br />

Verständnis, warum Angst vor Sexualität<br />

in der HIV-Krise durchaus nachvollziehbar<br />

und berechtigt war.<br />

Gleichzeitig entlarven die<br />

Texte aber auch, wie diese<br />

Angst von Anfang an und<br />

bis heute moralisierend<br />

und sexualfeindlich missbraucht<br />

wurde und wird.<br />

Dem gilt es sich mit aller<br />

Macht entgegenzustellen,<br />

um eine neue Angst vor<br />

und Stigmatisierung von<br />

Sexualität nicht zuzulassen.<br />

*ck<br />

„Fortwährende Eingriffe“<br />

von Martin Dannecker,<br />

Buch / Broschur, 232 Seiten, ISBN<br />

9783863002718, Lesungen im <strong>Oktober</strong>,<br />

<strong>November</strong> und Dezember, Termine und<br />

Infos unter www.maennerschwarm.de<br />

KOSMETIK<br />

Rasieren neu entdecken!<br />

Männer am Morgen – dem einen steckt noch die letzte Nacht in<br />

den Knochen, dem anderen das bevorstehende Date. Zum Glück<br />

gibt es jetzt was Neues in Männerbädern,<br />

das dich frisch wie ein junges<br />

Salatblatt in den Tag gehen lässt:<br />

Boldking. Der sensationelle Online-<br />

Rasierservice mit den extrascharfen<br />

Klingen, dem nachhaltigen Recyclingservice<br />

und den natürlichen<br />

Hautpflegeprodukten für<br />

obenrum und untenrum.<br />

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WENIGER KOPF<br />

ZERBRECHEN<br />

MEHR<br />

HERZ<br />

KLOPFEN<br />

Zu wissen was alles in deiner HIV-Therapie<br />

steckt, kann dich gelassener machen. Sprich<br />

mit deinem Arzt, was für dich und dein<br />

langfristig gesundes Leben am Besten ist.<br />

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GESUNDHEIT<br />

SEXUALITÄT<br />

LATTE<br />

MACHO<br />

FOTO: R. PEREZ / CC0<br />

Augen und Sitzfleischsensoren auf beim Fahrradkauf. Der richtige Sattel ist für die Organe rund um den Penis und damit für seine dauerhafte Leistungsfähigkeit Pflicht!<br />

Keinen hochkriegen. Schlappschwanz.<br />

Versager. Neben<br />

Gedanken um die Größe seines<br />

Geschlechtsteiles, zählt wohl eine<br />

verminderte Leistungsfähigkeit des<br />

Penis zu den Urängsten des modernen<br />

Mannes. Dabei ist die Erektile<br />

Dysfunktion (ED), umgangssprachlich<br />

die Erektionsstörung, weder<br />

selten noch ein Drama noch etwas,<br />

das nicht in den meisten Fällen<br />

abstellbar wäre.<br />

Wie funktioniert die Latte?<br />

Ein komplexes System aus psychischen<br />

und körperlichen Abläufen, an dem neben<br />

deinem Kopf die Blutgefäße, Nerven und<br />

bestimmte Hormone und Botenstoffe<br />

beteiligt sind, sorgt dafür, dass in deinem<br />

Penis Stimmung aufkommt. Stimmung<br />

meint hier die Drosselung des Blutabflusses<br />

bei gleichzeitig erhöhter Blutzufuhr.<br />

Platz für das zusätzliche Volumen schaffen<br />

erweiterte Gefäße in den Schwellkörpern.<br />

Ergebnis bei perfektem Zusammenspiel:<br />

eine einsatzbereite Prachtlatte.<br />

Servicehinweise zur Lattenpflege<br />

Bevor wir gleich erklären, was gegen eine<br />

ED getan werden kann, wollen wir noch<br />

kurz ganz allgemein darauf hinweisen, was<br />

deinem Penis alles die Laune verderben<br />

kann. Dein Lebensstil ist nämlich maßgeblich<br />

daran beteiligt, ob du zu den rund 20<br />

Prozent der Männer gehörst, die unter ED<br />

leiden oder nicht: Rauchen, Alkoholmissbrauch,<br />

Drogenkonsum und Übergewicht<br />

sowie durch sie ausgelöste Erkrankungen<br />

wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck,<br />

erhöhte Blutfettwerte und Arteriosklerose<br />

sind durch dich kontrollierbare Faktoren,<br />

die deinem Steifen die Luft – Verzeihung<br />

– das Blut abwürgen. Andere Ursachen der<br />

ED, wie Schlafapnoe, Schilddrüsenunterfunktion<br />

oder Schilddrüsenüberfunktion,<br />

Multiple Sklerose, Operationen im Beckenbereich<br />

oder Verletzungen an der Wirbelsäule<br />

oder am Becken sowie Verletzungen<br />

an Nerven oder Schwellkörpern, kannst du<br />

weniger gut selbst beeinflussen. Prinzipiell<br />

gilt: Wenn du länger als sechs Monate unter<br />

einer ED leidest, geh damit zum Arzt,<br />

denn wie eben beschrieben,<br />

kann der Hänger beim Sex<br />

ein Symptom einer ernsten<br />

Erkrankung sein!<br />

Was hilft?<br />

Viagra. Ja, aber nein. Glücklicherweise<br />

gibt es heute nicht<br />

mehr nur die extrem teure<br />

blaue Pille, die 1998 auf<br />

den Markt kam und als<br />

Erstes eine ernst zu<br />

nehmende medizinische<br />

Hilfe schuf. Ihr<br />

Wirkstoff Sildenafil<br />

ist heutzutage von<br />

vielen Herstellern günstig und auch in größeren<br />

Packungen auf Rezept erhältlich. Er<br />

gehört zur Klasse der Phosphodiesterase-<br />

5-Hemmer (= PDE-5-Hemmer), die den<br />

Abbau körpereigener erektionsfördernder<br />

Botenstoffe im Penis vermindern. Dadurch<br />

wird die Konzentration dieser Botenstoffe<br />

erhöht und die Entstehung und Beibehaltung<br />

einer Erektion gefördert. Zur Stoffklasse<br />

der PDE-5-Hemmer gehören neben<br />

Sildenafil auch Vardenafil und Tadalafil, die<br />

sich vor allem in der Wirkschnelligkeit<br />

und -dauer unterscheiden. Letzterer wirkt<br />

mit bis zu 36 Stunden am längsten und<br />

kann auch zusammen mit der Nahrung<br />

eingenommen werden. Sildenafil wirkt<br />

langsamer, wenn mit dem romantischen<br />

Dinner eingenommen. Wer auf Chemie<br />

verzichten will, kann mit Cockringen und<br />

Penispumpen auch recht wirksam<br />

Hand an die werdende Latte<br />

legen, hier kommt es aber dann<br />

darauf an, wie der Partner zu<br />

solchen Spielzeugen steht. Nicht,<br />

dass ihm dann die Lust vergeht,<br />

denn dann hilft auch kein PDE-<br />

5-Hemmer mehr: Die wichtigste<br />

Zutat für eine pralle Erektion ist<br />

und bleibt die sexuelle Stimulation,<br />

die Erregung, die Lust<br />

auf Sex. Darauf eine Latte!<br />

*ck<br />

www.hormosan.com


NEU<br />

ENTDECKE GRUPPEN<br />

In den Gruppen finden sich Menschen die sind wie du, man tut sich zusammen um<br />

Spaß zu haben oder um miteinander zu diskutieren - du entscheidest.<br />

Du kannst kostenlos einer Gruppe beitreten oder selbst eine gründen.<br />

131<br />

Socks-and-Underwear<br />

260<br />

ShowerBoys<br />

437<br />

Leathergear<br />

WEITERE INFOS<br />

planetromeo.com/de/groups


DIVERSITY<br />

Liebe Leser,<br />

unabhängig vom (nicht immer eindeutigen) biologischen<br />

Geschlecht definieren sich aufgeklärte Menschen heute<br />

so, wie sie sich fühlen und WIE SIE EBEN SIND. Lesbisch,<br />

schwul, trans* oder queer oder, oder ... Das stößt manch<br />

einen vor den Kopf, der jahrzehntelang dafür gekämpft<br />

hat, ein Schwuler sein zu dürfen: Dem behagt es nicht,<br />

dass er jetzt in einer Schublade mit „den“ Lesben ist und<br />

„nur noch“ queer ist. Es geht aber nicht um Schubladen, es<br />

geht um Freiheit. Wir stellen dir hier ein paar Queers vor. Viel<br />

Spaß beim Lesen! *rä<br />

FOTO: S. MARTINELLI<br />

BUCHTIPP<br />

#Transsexualität: Gottes Schöpfung<br />

Ein wahrlich ungewöhnlicher<br />

Lebensweg, den das Buch<br />

„Endlich ich“ erzählt. „Darf ich das<br />

mir von Gott gegebene Geschlecht<br />

verändern?“, fragte Pfarrer Sebastian<br />

Wolfrum sich immer wieder.<br />

Bis zu seinem Coming-out 2017 kannte<br />

ihn seine Gemeinde als Silke, doch die<br />

war er nicht. Seine „Häutung“, wie er seine<br />

bewusste Entscheidung nennt,<br />

verkündete er dann in der Kirche<br />

im fränkischen Veitshöchheim.<br />

Bis dahin war es für ihn ein langer<br />

Prozess. Darf er als Christ in die<br />

Schöpfung so stark eingreifen?<br />

Darf er das als Pfarrer? Wie reagiert<br />

die Gemeinde? Denn auch wenn<br />

man das nutzen darf/soll/kann,<br />

was Göttin/Gott einem an Fähigkeiten<br />

und Möglichkeiten gegeben<br />

hat, ist da immer noch das Umfeld,<br />

das soziale Gefüge, das es nun<br />

mit einem neuen Menschen zu<br />

tun hat. Das vor wenigen Monaten<br />

beim Münchner Claudius Verlag<br />

erschienene Buch „Endlich ich –<br />

Ein transsexueller Pfarrer auf dem<br />

Weg zu sich selbst“ ist ein äußerst<br />

intimer und lesenswerter Blick auf<br />

einen mutigen Menschen. Und es<br />

macht Mut, zu sich zu stehen! Wir<br />

chatteten mit dem Pfarrer.<br />

Kannst du mit dem Wort<br />

„queer“ etwas anfangen oder<br />

lehnst du das eher ab?<br />

Ich finde das Wort sehr treffend.<br />

Es zeigt einfach, dass es mehr<br />

zwischen Himmel und Erde gibt,<br />

als in unsere vertrauten Schubladen<br />

passt. Soweit ich das erkennen kann,<br />

ist „queer“ nicht negativ besetzt. Auch das<br />

hilft queeren Menschen, sich in unserer<br />

Gesellschaft wiederzufinden.<br />

Wovor hattest du mehr Angst: vor<br />

der Reaktion der Gemeinde, deiner<br />

Freunde oder der Kirche?<br />

Angst ist vielleicht nicht ganz zutreffend.<br />

Die größten Fragen hatte ich schon<br />

Richtung Kirche und Gemeinde. Kann<br />

ich in meinem Beruf bleiben, kann ich in<br />

meiner Gemeinde bleiben? Das war ja nicht<br />

von Anfang an sicher. Und die Reaktion in<br />

einem 10.000-Einwohner-Ort kann man im<br />

Vorfeld immer schwer einschätzen.<br />

Welche Hürde musst/willst du noch<br />

bezwingen?<br />

Die größten Hürden habe ich hinter mir.<br />

Jetzt gilt es vor allem, sich im Alltag des<br />

neuen, richtigen Lebens einzufinden.<br />

Die Operationen werden sicher noch mal<br />

eine Herausforderung. Sie sind für mich<br />

der letzte Schritt zur äußeren<br />

Angleichung.<br />

Wie lebt es sich als Trans* auf<br />

dem Land? Musas man mehr<br />

kämpfen?<br />

Die Region hier ist ja eher städtisch<br />

geprägt. Aber klar, es ist etwas<br />

überschaubarer als in den großen<br />

Metropolen. Ich würde nicht<br />

sagen, dass ich mehr kämpfen<br />

musste. Aber als Pfarrer bin ich<br />

auch öffentliche Person und kann<br />

in einem kleineren Lebensraum<br />

nicht so einfach in der Anonymität<br />

abtauchen. Insofern bin ich mehr<br />

gefordert. Vielleicht hilft das sogar<br />

eher. Dadurch, dass die Menschen<br />

mich seit Jahren kennen, fiel es<br />

vielen sogar leichter, meinen Weg<br />

zu akzeptieren, weil sie konkret eine<br />

Person vor Augen haben, die sich<br />

auf den Weg der Transition macht.<br />

Sie erleben, dass ich zunehmend in<br />

mir ruhe und es sich sehr stimmig<br />

anfühlt.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.claudius.de


DIVERSITY<br />

INTERVIEW<br />

FOTO: MICHAEL MIKLAS, MAKE-UP UND HAIRSTYLING:<br />

AVRIL PAUL, ARTWORK: MORITZ GRUHL, ADDITIONAL<br />

PRODUCTION: MARTINA BREITENFELD<br />

FELIX RÄUBERS<br />

atmosphärische Welt voller Symbole<br />

Wir sprachen mit dem Ex-<br />

Polarkreis-18-Sänger über<br />

seine Kunst und sein Sein.<br />

Wovon handelt dein Lied „Burning<br />

Sky“?<br />

Die Auseinandersetzung mit dem eigenen<br />

Geschlecht, der männlichen und weiblichen<br />

Seite in mir selbst, ist eines der<br />

drastischsten inneren Spannungsfelder,<br />

die ich für mich, und die jeder irgendwann<br />

in sich erlebt. Darüber wollte ich einen<br />

Song schreiben. Obwohl ich mich nicht als<br />

transsexueller Mensch verstehe, zumindest<br />

nicht auf der physischen Seite, habe<br />

ich diese Ambivalenzen natürlich in mir,<br />

denn regelmäßig werde ich mit den Grenzen<br />

meiner eigenen Geschlechtsidentität<br />

konfrontiert. Alltägliche Situationen, in denen<br />

ich nicht weiß, ob meine Handlung als<br />

männlich oder weiblich empfunden wird,<br />

und wo ich mich frage, was es überhaupt<br />

bedeutet, männlich oder weiblich zu sein.<br />

Ein heikles Thema, wo ich bei vielen auf<br />

Distanz stoße. Ein klares Zeichen also,<br />

dass genau hier ein besonders persönliches<br />

Thema für jeden von uns liegt, sonst<br />

würde man sich nicht so dagegen wehren.<br />

Der Song „Burning Sky“ beschreibt eine<br />

ikonische Figur, die sich traut, bis aufs<br />

Letzte zu ihrer eigenen Geschlechtsidentität<br />

zu stehen.<br />

Auf dem Bild bist du halb Mann, halb<br />

Frau. Oder auch ein Mensch, mal<br />

geschminkt, mal pur. Ist Make-up<br />

denn immer weiblich?<br />

Auf dem Bild wollte ich die weiblichen<br />

und männlichen Anteile in mir in einem<br />

Bild zusammenfassen. Hält man eine<br />

Gesichtshälfte zu, wirkt die noch offene<br />

andere Hälfte wie eine eigenständige Persönlichkeit,<br />

beides Anteile, die wirklich in<br />

meinem Gesicht sind. Avril Paul von Make<br />

Up Society hat das Make-up sehr subtil<br />

angewendet und letztlich nur die Anteile<br />

in mir hervorgehoben, die sowieso schon<br />

da waren.<br />

Magst du das Wort „queer“?<br />

Ich mag, dass „queer“ vieles offenlässt.<br />

Ein Sammelbegriff, unter dem man Andersartigkeit,<br />

Querdenkerei, Freiheit und<br />

Vielseitigkeit zusammenbringt.<br />

Du trittst in Sachsen auf. Deine<br />

Heimat ist ziemlich in Verruf geraten.<br />

Woran denkst du, wenn du an<br />

Sachsen denkst?<br />

Für mich persönlich hat sich meine<br />

Heimat Dresden nicht großartig verändert.<br />

Es ist immer noch die Stadt, in der<br />

meine Familie, meine Schulfreunde und<br />

die Mitglieder meiner Band „Polarkreis 18“<br />

leben. Wenn ich zu Hause bin, mache ich<br />

die Dinge, die ich immer schon gemacht<br />

habe. Dass Dresden nicht gerade die progressivste<br />

Stadt ist, hängt mit der langen<br />

Geschichte als Barock- und Residenzstadt<br />

zusammen.<br />

Natürlich stimmen mich die aktuellen Veränderungen<br />

nachdenklich, ich habe hier<br />

aber noch nicht die richtigen Antworten<br />

gefunden.<br />

*Interview: Michael Rädel


46 DIVERSITY<br />

NACHGEFRAGT<br />

VANESSA UND<br />

KATHARINA<br />

„Wir sind treu“<br />

Zwei junge Frauen, die wissen,<br />

wie man sich im Internet<br />

inszeniert. Vanessa und Katharina<br />

wissen aber auch, wie sie ihre Liebe<br />

trotz aller Instagram-Versuchungen<br />

am Leben und ehrlich halten. Wir<br />

chatteten mit den beiden Influencerinnen.<br />

Wie habt ihr euch kennengelernt?<br />

Katharina: Dazu muss ich dich auf eine<br />

kleine Reise in der Zeit mitnehmen. Wir<br />

beide kennen uns seit vielen Jahren<br />

schon, wobei kennen ein zu starker Begriff<br />

ist. Wir sind zusammen in Brandenburg<br />

aufs Gymnasium gegangen, wo die<br />

Sitten streng und die Bürgersteige um 18<br />

Uhr hochgeklappt sind. Als ich eine junge<br />

Erwachsene war, wollte ich raus ins große<br />

Berlin und das Leben kennenlernen und<br />

zog dann auch recht schnell in die Stadt<br />

und startete mein eigenes Leben und<br />

ließ meine Heimat hinter mir. Fünf Jahre<br />

später hat sich mein Leben gewandelt,<br />

was mich dazu veranlasst hat, eine neue<br />

Frisur zu machen – von langen Roten<br />

auf einen blonden Bob. Jedenfalls lud<br />

ich neue Bilder bei Instagram (witzigerweise)<br />

hoch und Vanessa ist darauf<br />

aufmerksam geworden und schrieb mir,<br />

um zu erfahren, wie es mir so ergangen<br />

ist die letzten Jahre. Wir verstanden uns<br />

auf Anhieb wunderbar und wurden dicke<br />

fette Freunde – zumindest vorerst. Über<br />

die Zeit und durch die vielen Partys und<br />

durchzechten Nächte hat sich mehr<br />

entwickelt: Und da wären wir auch schon<br />

im Heute, fast zwei Jahre später. Das hat<br />

lange gedauert, der Prozess war nicht<br />

leicht, aber mittlerweile haben wir es so<br />

verinnerlicht, dass wir zeigen wollen, dass<br />

es eben auch anderes Glück gibt, fernab<br />

von Schwarz und Weiß. Unterstützend in<br />

jedem Fall dazu: Berlin. Berlin ist eine so<br />

offene Stadt, in der jeder alles sein kann<br />

und dafür zwar schräg angeguckt wird,<br />

aber das Motto „leben und leben lassen“<br />

stärker ausgeprägt ist.<br />

Wart ihr anfangs getrennt auf Instagram?<br />

Gab es da auch mal eine Art<br />

Wettrennen?<br />

Vanessa: Wir sind beide auch getrennt auf<br />

Instagram, nach wie vor, und verfolgen fleißig<br />

das Leben entfernter Freunde. Zumal<br />

wir ein Statement setzen wollen – alleine<br />

halten wir unsere Accounts mehr banal:<br />

Klamotten, Kaffee mit Freunden usw.


Stören all die schönen Menschen<br />

nicht tagtäglich den Alltag, irgendwie<br />

muss man ja mithalten?<br />

Katharina: Ja sicher, die Einflüsse sind<br />

groß. Aber Berlin ist es auch und mittlerweile<br />

unser beider Heimat. Insofern<br />

ja. Aber etwas mit Content zu bieten,<br />

der nicht schnell anödet ... das finden<br />

wir immer seltener. So müssen wir<br />

gestehen, ein Mithalten ist es weniger,<br />

eher ein Inspirieren und dabei selbst<br />

verstehen, wie man die anderen nicht<br />

anödet.<br />

Wie haltet ihr es mit der Treue?<br />

Vanessa: Wie halten denn „normale“<br />

Beziehungen das mit der Treue? Kurz<br />

und knapp: Wir sind treu. Unserer Meinung<br />

nach ergibt das Zusammensein<br />

sonst wenig Sinn. Entgegen der Annahmen<br />

von vielen haben wir uns bewusst<br />

zu dieser Beziehung entschieden und<br />

auch dazu, diese monogam zu führen.<br />

Könnt ihr auch mal ein paar Tage<br />

ohne Instagram?<br />

Katharina: Eigentlich nein. Zwar posten<br />

wir nicht stündlich, aber den letzten<br />

Schrei wollen wir nie verpassen. Instagram<br />

ist irgendwie unsere Jugend. Wenn<br />

die Teenies von neuen Apps sprechen,<br />

fühlen wir uns alt – Instagram ist und<br />

bleibt daher unser täglicher Begleiter,<br />

„in“ ist es auch immer noch.<br />

Wie lesbisch oder queer definiert<br />

ihr euch?<br />

Vanessa: Wieso wird alles differenziert?<br />

Wieso heißt der eine Teil Lebenspartner?<br />

Wieso muss es sich um eine<br />

„schwule“ oder „lesbische“ Hochzeit<br />

handeln? Reden wir nicht immer von<br />

Gleichberechtigung und Angleichung?<br />

Differenzierende Begrifflichkeiten zu<br />

finden, fördert nicht die Gleichberechtigung<br />

oder führt zu einer Identifikation<br />

mit „den anderen“. Deshalb haben wir<br />

da keine genaue Definition.<br />

Mögt ihr das Wort „queer“<br />

überhaupt?<br />

Katharina: Nicht so richtig. Wir nennen<br />

es lieber „Liebe“.<br />

Gibt es denn eine lesbische<br />

Identität?<br />

Vanessa: Für uns ist das eine Stereotypisierung.<br />

Ich bin eine Frau, das<br />

ist meine Identität, und ich liebe eine<br />

andere Frau.<br />

Wie macht ihr jungen Menschen<br />

Mut beim Coming-out?<br />

Katharina: Berührungspunkte schaffen.<br />

Instagram ist auch unter jungen Leuten<br />

noch modern. Damit es greifbar für<br />

junge Mädchen wird, sich ihre Sexualität<br />

bewusst zu machen, helfen nationale<br />

Instagrammer. Und das wollen wir sein.<br />

Wenn man sich Mädchen aus den USA<br />

oder England oder anderen Ländern<br />

anschaut, in denen weitgehend offen<br />

damit umgegangen wird, wirkt das so<br />

entfernt und nicht nahbar. Das wollen<br />

wir ändern.<br />

Stichwort Sexismus: Können sich<br />

eure Follower benehmen?<br />

Vanessa: Na ja ... Es hält sich in Grenzen.<br />

Aber Dreier-Angebote sind öfter dabei,<br />

Nudes auch und oft Angebote, die nichts<br />

im Rahmen einer Beziehung verloren<br />

haben. Aber damit müssen wir wohl<br />

leben. Uns ist das lieber, als wenn gleichgeschlechtliche<br />

Pärchen diskriminiert<br />

werden – wir nehmen es also mit Humor.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.instagram.com/coupleontourx<br />

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DIVERSITY<br />

Coca-Cola zeigt Flagge für Offenheit,<br />

Akzeptanz und Vielfalt 2016 ist die<br />

Regenbogenflagge erstmals an der<br />

deutschen Firmenzentrale in Berlin<br />

gehisst worden.<br />

BUNTES JUBILÄUM<br />

Coca-Cola: Weil Vielfalt verbindet<br />

FOTO: COCA-COLA<br />

Auf der ganzen Welt bringt<br />

Coca-Cola Menschen<br />

zusammen. Offenheit, Akzeptanz<br />

und Vielfalt sind gelebte Werte –<br />

international, national und lokal.<br />

Zum 90-jährigen Jubiläum von<br />

Coca-Cola in Deutschland lädt das<br />

Unternehmen in seinem Online-<br />

Magazin zu einer digitalen Zeitreise<br />

rund um die Menschen, Marken<br />

und Meilensteine des größten<br />

deutschen Getränkeherstellers ein<br />

und zeigt, dass gelebte Vielfalt den<br />

Unterschied machen kann.<br />

In Deutschland beschäftigt Coca-Cola<br />

8.000 Menschen aus mehr als 60 Nationen,<br />

die an 35 Standorten bundesweit in der<br />

Verwaltung, Logistik, Produktion oder im<br />

Verkauf tätig sind. Fünf Generationen – von<br />

den Babyboomern bis hin zur Generation<br />

Z – sind somit Teil der Belegschaft des<br />

größten deutschen Getränkeunternehmens.<br />

Felicitas von Kyaw, Geschäftsführerin<br />

Personal und Arbeitsdirektorin bei der<br />

Coca-Cola European Partners Deutschland<br />

GmbH betont: „Die Vielfalt unserer<br />

Belegschaft macht uns stolz. Wir sind<br />

überzeugt, dass Akzeptanz, Wertschätzung<br />

und Förderung von Vielfalt<br />

Unternehmen zukunftsfähig machen.<br />

Wir fördern eine offene Arbeitsatmosphäre,<br />

in der sich niemand verstecken<br />

muss – unabhängig von Geschlecht,<br />

Alter, sexueller Orientierung, physischen<br />

Fähigkeiten, ethnischer Zugehörigkeit<br />

oder Religion. Diskriminierung und<br />

Ausgrenzung sind für uns in keiner Form<br />

akzeptabel.“<br />

Felicitas von Kyaw<br />

Annette Pampel, Diversity Consultant<br />

bei der Coca-Cola European Partners<br />

Deutschland GmbH, erläutert: „Vielfalt<br />

ist komplex und äußerst bereichernd. Es<br />

gilt, das Bewusstsein und eine stärkere<br />

Sensibilisierung nach innen und<br />

nach außen zu erreichen. Die heutigen<br />

demografischen Veränderungen und<br />

die damit verbundenen Anforderungen<br />

an die Arbeitswelt sind für Unternehmen<br />

durchaus herausfordernd. Ich bin<br />

daher stolz darauf, dass ich als Diversity<br />

FOTO: HOFFOTOGRAFEN<br />

Consultant die Möglichkeiten ausschöpfen<br />

kann, um die Vielfalt der Belegschaft<br />

zu fördern. Gerade die junge Generation<br />

tritt selbstbewusster für Vielfalt ein und<br />

erwartet eine offene Firmenkultur. Und<br />

das ist auch richtig, denn wir verbringen<br />

den größten Teil des Tages an unserem<br />

Arbeitsplatz. Dort möchte ich so sein können,<br />

wie ich bin – in all meinen Facetten.<br />

Für unsere Kolleginnen und Kollegen wird<br />

es zunehmend selbstverständlich, dass<br />

die Person, mit der er oder sie zusammenarbeitet,<br />

möglicherweise nicht den<br />

gleichen Hintergrund oder ein anderes<br />

Lebensumfeld hat.“<br />

MEHR GLEICHBERECHTIGUNG FÜR<br />

DIE LGBTIQ*-COMMUNITY<br />

Seit mehr als 15 Jahren setzt sich das<br />

Unternehmen weltweit mit unterschiedlichen<br />

Initiativen für die Gleichberechtigung<br />

seiner LGBTIQ*-Mitarbeitenden ein.<br />

2014 gründet sich bei Coca-Cola Deutschland<br />

das erste europäische LGBTIQ*-<br />

Netzwerk für Mitarbeitende in Europa.<br />

Das Rainbow-Netzwerk, mit heute 90<br />

Mitgliedern, ist eines von vielen LGBTIQ*-<br />

Netzwerken weltweit.<br />

2016 zeigt Coca-Cola erstmals Flagge<br />

und hisst die Regenbogenflagge an der<br />

deutschen Firmenzentrale in Berlin. Drei<br />

Jahre später werden Regenbogenflaggen<br />

auch an den Standorten Lüneburg, Herten,<br />

Dorsten, Köln, Fürstenfeldbruck und<br />

Berlin-Hohenschönhausen gehisst.


DIVERSITY<br />

2017 erhält Coca-Cola Deutschland das<br />

Siegel „Pride 500“, eine Auszeichnung der<br />

Uhlala Group, die auch die größte europäische<br />

LGBTIQ*-Karrieremesse ausrichtet,<br />

bei der der Getränkehersteller seit vielen<br />

Jahren präsent ist.<br />

2018 kooperiert Coca-Cola mit dem<br />

niedersächsischen Verein SCHLAU, der<br />

ein neues Verständnis für Transgender<br />

weckt und die Begleitung der Transition im<br />

Arbeitsumfeld unterstützt.<br />

Coca-Cola steht im engen Austausch<br />

mit der LGBTIQ*-Community sowie den<br />

verschiedenen Firmennetzwerken und<br />

engagiert sich bei der Sticks&Stones,<br />

den Respect Gaymes, den CSD-Paraden<br />

sowie den Nachhaltigkeitsaktionstagen.<br />

Bisheriger Höhepunkt der Aktivitäten,<br />

um noch mehr Sichtbarkeit für Diversität<br />

ins öffentliche Bewusstsein zu bringen,<br />

waren die CSD-Teilnahmen <strong>2019</strong> in Köln,<br />

Berlin und Hamburg. Mit dem Motto<br />

„Hate Can‘t Dance – Love Can“ und<br />

einer auf 100.000 Stück limitierten<br />

Sonderedition der Coca-Cola Love-Can<br />

eroberten die Trucks die Herzen der<br />

CSD-Besucher.<br />

Als Diversity Consultant weiß Annette<br />

Pampel um die Herausforderungen der<br />

Zukunft und wünscht sich: „Jeder Einzelne<br />

von uns muss seine Einstellung gegenüber<br />

vermeintlichem ‚Anders-Sein‘ oder<br />

‚Fremd-Sein‘ reflektieren. Und dies in<br />

jeglicher Hinsicht – sei es in Bezug auf<br />

die kulturelle oder soziale Herkunft, das<br />

Geschlecht, die Religion, ein gesundheitliches<br />

Handicap, die geschlechtliche Identität<br />

oder sexuelle Orientierung. Anstelle<br />

von Schwierigkeiten sollte jeder vor allem<br />

Potenziale und Bereicherung sehen. Denn<br />

FOTO: COCA-COLA<br />

In 2018 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den LSVD Berlin-Brandenburg in Berlin-Schöneberg unterstützt.<br />

verschiedene Perspektiven und unterschiedliche<br />

Sichtweisen sind es, die uns<br />

voranbringen und weiterentwickeln.“<br />

Annette Pampel<br />

VIELFALT BEI DEN GETRÄNKEN<br />

Vor 90 Jahren startete Coca-Cola in<br />

Deutschland mit nur einem Getränk, der<br />

FOTO: COCA-COLA<br />

klassischen Coke in der ikonischen 0,2-Liter-<br />

Mehrweg-Glasflasche. Heute füllt das<br />

Unternehmen 80 verschiedene Getränke<br />

in diversen Größen bundesweit ab. Jedes<br />

dritte Getränk im deutschen Sortiment<br />

ist kalorienreduziert oder kalorienfrei. Die<br />

Klassiker Coca-Cola, Fanta, Sprite und<br />

Mezzo Mix gibt es generell mit oder ohne<br />

Zucker. Das Unternehmen investiert pro<br />

Liter Getränk etwa dreimal so viel in Werbung<br />

von Getränken mit weniger und ohne<br />

Zucker als für Produkte mit Zucker. Ebenso<br />

verbessert Coca-Cola bestehende Rezepturen<br />

und entwickelt neue Geschmacksvarianten<br />

sowie gänzlich neue Getränke.<br />

Allein 2018 führte der Getränkehersteller<br />

16 Getränke in zum Teil neuen Kategorien<br />

in Deutschland ein. Auch in <strong>2019</strong><br />

setzt Coca-Cola auf Innovationen, darunter<br />

die Coca-Cola light taste in den Varianten<br />

Ginger Lime und Exotic Mango, die Honest<br />

Bio Limonade, Aquarius, Coke Energy und<br />

Fuze Tea Limette-Minze.<br />

FOTO: COCA-COLA<br />

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DIVERSITY<br />

LUST KENNT<br />

PSYCHOLOGIE<br />

Der Volksmund sagt, Gegensätze<br />

ziehen sich an, und<br />

meint damit weniger Dunkel und<br />

Blond, obwohl auch das oftmals<br />

der Fall ist. Vielmehr bezieht er sich<br />

hier auf Wesenszüge, wenn Freunde<br />

behaupten, diese zwei Menschen<br />

wären sehr verschieden. Welcher Art<br />

sind diese Gegensätze?<br />

Häufig beobachtet man in Beziehungen<br />

einen eher ruhigeren und einen mehr<br />

unternehmungslustigen Menschen. C. G.<br />

Jung fasst diese beiden Haupttypen<br />

unter Extrovertierten und Introvertierten<br />

zusammen. Fast keine längere Beziehung<br />

besteht, ohne dass sich zwei dieser<br />

unterschiedlichen Protagonisten gefunden<br />

hätten. Was kennzeichnet diese Unterschiede<br />

im Alltag? Nun, der eine würde<br />

gerne etwas Neues erleben und der andere<br />

Gewohntes vertiefen. Beide scheinen<br />

aber den Wunsch zu haben, ihre Unterschiedlichkeit,<br />

und häufig Quelle täglichen<br />

Streits, auszuhalten, sodass man bei ihrem<br />

Miteinander von einem existenziellen<br />

Bedürfnis sprechen muss.<br />

KEINE MORAL!<br />

Schon der biblische Schöpfungsmythos<br />

kennt die existenzielle Notwendigkeit,<br />

dass sich zwei Menschen ergänzen. „Sie<br />

werden ein Leib sein“, heißt es in Genesis<br />

2,24. Stärker kann man sich nicht ergänzen.<br />

Ein Wunsch, der nach Erich Fromm<br />

die Triebfeder unserer Paarsuche ist. Man<br />

fühlt sich unvollständig, ja ergänzungsbedürftig,<br />

und hält deshalb nach einem<br />

Objekt Ausschau, das diesen Zustand abmildert,<br />

indem es den eigenen Mangel ausgleicht.<br />

Für Fromm hat dieser Findungsakt<br />

einen starken Warencharakter, werden<br />

doch Vereinbarungen getroffen, bei dem<br />

beide das Gefühl haben, einen gleichwertigen<br />

Tausch zu vollziehen.<br />

Kein BBB – so hieß es früher in Kontaktanzeigen,<br />

womit Brille, Bart und Bauch gemeint<br />

waren. In einer Kölner Sauna wurde<br />

sogar ein sogenannter „Fettabscheider“<br />

in den Cruisingbereich gebaut, der nur<br />

Besucher mit einer bestimmten Statur<br />

Durchlass gewährte. Die Moralisten von<br />

heute würden heißlaufen bei ihrem nächsten<br />

Shitstorm! Auch die Sprache auf den<br />

gegenwärtigen Datingplattformen lässt an<br />

Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig –<br />

und damit tief blicken. Keine Alten, keine<br />

Fetten, keine Transen kann man dort lesen.<br />

Welche Schlussfolgerungen ergeben sich<br />

daraus hinsichtlich der Ergänzungsbedürftigkeit?<br />

Auf der unbewussten Ebene ist<br />

die Abwehr von Weiblichkeit, wie die einer<br />

Transe, ein Indikator dafür, dass die eigene<br />

Weiblichkeit bereits so dominant ist, dass<br />

mehr davon keine sinnvolle Ergänzung<br />

wäre. Viele Präferenzen sind psychologisch<br />

betrachtet Hilferufe nach Linderung des<br />

eigenen Mangels. Daher ist der Sexualakt<br />

auch perfekt geeignet, diesem Mangel<br />

entgegenzuwirken. Das Objekt meines<br />

Ergänzungswunsches wird quasi mit mir<br />

auch körperlich verschmolzen.<br />

Es macht daher keinen Sinn, die Suche<br />

nach einem Araber als Fetisch und die<br />

Ablehnung eines Asiaten als Rassismus<br />

zu bewerten. Bei der Assimilation von Andersartigkeit<br />

wird zu Selbstergänzung ein<br />

reales, individuelles Objekt benötigt, aber<br />

keine Gruppenaussage getroffen. Der Versuch<br />

von Grindr, psychologisch begründete<br />

Sexualpräferenzen zu „Hassbotschaften“<br />

zu stilisieren, greift daher ins Leere. In eine<br />

Leere, die reife Persönlichkeiten mit Frustrationstoleranz<br />

gefüllt haben, während<br />

andere infantil geblieben sind. Auswahl<br />

ist immer auch Ausschluss. Eine robuste<br />

Psyche wird daher eine Zurückweisung<br />

als solche erkennen und nicht als einen<br />

Akt der Diskriminierung. Es wird ohnehin<br />

amüsant zu beobachten, wie Grindr die<br />

vermeintlichen Hassbotschaften erfassen<br />

will. Der Kundensupport war in der Vergangenheit<br />

schon ein Desaster – zum Glück!<br />

*Olaf Alp


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MUSIK<br />

INTERVIEW<br />

ADAM<br />

LAMBERT:<br />

„Ich wollte die volle Dosis!“<br />

Aber du schon, oder?<br />

Ja, aber der Schlüssel ist, die Auftritte zu<br />

genießen und nicht zu hart zu sich selbst<br />

zu sein. Auch das ist eine Form der Disziplin<br />

– nicht überanalysieren!<br />

Ist es ein großer Unterschied, wenn<br />

du deine eigenen Songs singst?<br />

Ich habe festgestellt, dass ich mich härter<br />

beurteile, wenn ich die Queen-Songs<br />

singe, weil die Latte so hoch liegt. Man<br />

vergleicht mich sowieso schon mit Freddie.<br />

Mit deinen Liedern kannst du es<br />

lockerer angehen lassen?<br />

Wenn ich solo auftrete, ist es meine Show!<br />

Ich habe mehr Freiheit – aber auch mehr<br />

Druck, weil es Musik ist, die noch nicht den<br />

Test der Zeit bestanden hat. Bei Queen<br />

kann jeder jeden Text mitsingen – meine<br />

Sachen sind einfach neu.<br />

Auch wenn er in „Bohemian<br />

Rhapsody“ nur einen Cameo-<br />

Auftritt hat, ist Adam Lambert seit<br />

vielen Jahren die Stimme, mit der<br />

Queen um die Welt touren. Auch<br />

seine Solokarriere ist im Höhenflug,<br />

wie das neue Album „Velvet“ beweist.<br />

Wir trafen den gut gelaunten<br />

Charmeur auf einen Schwatz im<br />

Soho House Berlin.<br />

Du kennst die Stadt gut, oder?<br />

Ich habe in Berlin gelebt, als ich in „Hair“<br />

mitgespielt habe. Das war 2003, wenn ich<br />

mich richtig erinnere … Es ist so lange her!<br />

Du warst jung und Berlins Nachtleben<br />

legendär. Warst du mittendrin oder<br />

gab es nur die Arbeit?<br />

Oh nein! Ich habe viele Erfahrungen<br />

gemacht – und viele davon zum ersten<br />

Mal! (lacht) Ich war feiern, zum Beispiel im<br />

KitKatClub. Ich wollte die volle Dosis! Wir<br />

lernten schnell Einheimische kennen und<br />

die zeigten uns wirklich alles.<br />

Hast du heute noch die Zeit, so<br />

einzutauchen?<br />

In dieser Art von Klub war ich schon lange<br />

nicht mehr. Wenn ich auf Tour bin, muss<br />

ich auf mich achtgeben, vor allem auf<br />

meine Stimme.<br />

Ist es beängstigend, dass dein Leben<br />

so von deiner Stimme abhängt?<br />

Es löst schon leicht neurotische Tendenzen<br />

aus. Wenn man so oft mit dem<br />

Flugzeug reist, bekommt man leicht eine<br />

Erkältung. Ständig veränderte Temperaturen,<br />

Wetter, Allergien … Ich bin da ein<br />

bisschen zum Hypochonder geworden.<br />

Aber wenn ich mit Queen unterwegs bin,<br />

singe ich oft so laut, dass niemand die<br />

kleinen Unsauberkeiten hört.<br />

Du hast dir viel Zeit mit dem Album<br />

gelassen.<br />

Wenn du Kreativität erzwingst, fühlt es<br />

sich falsch an. Mit diesem Album wollte ich<br />

alles in Ruhe machen. Ich bin kein geduldiger<br />

Mensch, aber ich sagte mir: ein Schritt<br />

nach dem anderen.<br />

Auf der Bühne sein zu wollen ist das<br />

eine, aber jeder Schritt, den du tust,<br />

ist ein öffentlicher. Wie lebst du<br />

damit?<br />

Früher hat es mich überwältigt, aber man<br />

gewöhnt sich daran. Und man lernt. In<br />

den Anfängen von Twitter habe ich ein<br />

paar Sachen rausgehauen, die mich in den<br />

Hintern gebissen haben. Jetzt suche ich<br />

mir die Momente, Leute vor den Kopf zu<br />

stoßen, sehr genau aus.<br />

Was du in vielen Ländern ja schon<br />

tust, weil du bist, wer du bist.<br />

Oh ja! Schwulsein! Aber es ist halt so: Ich<br />

kann nur sein, wer ich bin. Und ich kann<br />

damit nur so ehrlich und offen umgehen<br />

wie möglich – und dafür entschuldige ich<br />

mich nirgends und bei niemandem! Ich<br />

weiß, dass es viele Orte gibt, an denen das …<br />

anders gesehen wird. Aber denen schenke<br />

ich nicht meine Energie. Es gibt so viele, die<br />

das Leben mit mir feiern.<br />

Wie ist es, wenn du trotzdem in<br />

solche Länder kommst? Beispiel<br />

Russland.<br />

Es ist lange her, dass wir dort waren. Das<br />

letzte Mal vor acht Jahren. Als ich auf einer<br />

Solotour dort war – ich weiß nicht mehr<br />

genau wann – wurden gewisse Drohungen<br />

gemacht … Daraus zieht man seine Schlüsse:<br />

Okay, dann eben nicht! Aber in Polen war es<br />

großartig! Hoffentlich können die russischen<br />

Fans einfach dahin kommen.<br />

*Interview: Christian K.L. Fischer<br />

FOTO: JOSEPH SINCLAIR


ROCK<br />

Shakespears Sister<br />

live und „Best of“<br />

MUSIK<br />

26 Jahre nach ihrer offiziellen<br />

Auflösung haben sich Shakespears<br />

Sister wieder vereint!<br />

Das feiern Siobhan Fahey und<br />

Marcella Detroit nicht nur<br />

mit der neuen Single „All The<br />

Queen’s Horses“, sondern auch<br />

mit einer Best-of-CD ihres<br />

kompletten Schaffens. „Singles<br />

Party“ erschien im Sommer, im<br />

<strong>November</strong> spielt die Band 14<br />

Konzerte in England. 1989 erschien<br />

das Debütalbum „Sacred Heart“,<br />

begleitet von der Hitsingle „You’re<br />

History“, beides Top-10-Erfolge. Das<br />

zweite Album „Hormonally Yours“, das<br />

1992 erschien, war sogar noch erfolgreicher<br />

mit den Hitsingles „I Don’t<br />

Care“, „Hello (Turn Your Radio On)“ und<br />

ihrem größten Hit „Stay“, der alleine<br />

acht Wochen auf Platz 1 der britischen<br />

Charts war. Willkommen zurück!<br />

COMEBACK<br />

Lana Del Rey<br />

„Norman Fucking Rockwell!“<br />

Sie bezeichnete sich einst als „Gangsta Nancy Sinatra“ und schuf sogleich<br />

ein neues Genre: „Hollywood Pop/Sadcore“. Ihr neues Album setzt weiter<br />

auf den Retro-Touch ist aber mehr Pop-Art denn Sadcore. „Norman Fucking<br />

Rockwell!“ schreibt die Erfolgsgeschichte der Melancholischen weiter, die<br />

uns schon mit „Video Games“ und „Love“ verzauberte. *rä<br />

INDIE<br />

Wer sagt denn das?<br />

Deichkind sind zurück mit dem<br />

Album „Wer sagt denn das?“<br />

Offenbar haben sie das kiebigste<br />

aller Satzzeichen, nämlich das<br />

Fragezeichen, entdeckt oder wie<br />

haben wir das zu verstehen mit<br />

dem Titel, ja, wie? Wie haben wir<br />

es zu verstehen, dass die Gruppe<br />

DEICHKIND nun auf der einen Seite<br />

Songs wie „Keine Party“ und „Party 2“<br />

aufblättert und auf der anderen Seite<br />

mit „1000 Jahre Bier“, „Knallbonbon“ und<br />

„Powerbank“ abfeiert? Wie geht das zusammen,<br />

wie geht das zu trennen? Wer<br />

sagt denn „müssen“ und meint „dürfen“<br />

und „sollen“?<br />

POP<br />

MIKA <strong>2019</strong><br />

FOTO: UNIVERSAL MUSIC<br />

Seit 2007 landet der Musiker einen Charthit („Relax (Take It Easy)“, „We<br />

Are Golden“, „Grace Kelly“ ...) nach dem anderen. Besonders in Italien und<br />

Frankreich ist der in Beirut/Libanon Geborene ein Superstar. Sein „großes“<br />

Coming-out hatte er 2012 – wobei aufmerksame Hörer schon immer<br />

wussten, was Sache ist ... Jetzt meldet er sich mit „My Name Is Michael<br />

Holbrook“ zurück. Wir freuen uns! *rä


MUSIK<br />

NACHGEFRAGT<br />

CHARLI<br />

S<br />

XCX:<br />

laut und leise<br />

„Was daran jetzt sexy sein<br />

soll, kann ich nicht nachvollziehen“,<br />

motzt Charlotte Emma<br />

Aitchison aus Cambridge, die sich<br />

beruflich Charli XCX nennt und seit<br />

dem Welterfolg des von ihr verfassten<br />

Icona-Pop-Knallers „I Love It“ zu<br />

Beginn der Zehnerjahre ein Popstar<br />

ist, wenn man sie auf die erotische<br />

Komponente des Covers ihres<br />

dritten, schlicht „Charli“ betitelten<br />

Albums anspricht.<br />

Sieht man sie dort doch oberhalb der Taille<br />

nackt, bekleidet lediglich von einem langen<br />

bunten Wurm, der vielleicht auch eine<br />

dünne Schlange sein könnte. Allerdings, da<br />

muss man der 27-Jährigen beipflichten,<br />

blickt sie nicht besonders lasziv auf dem<br />

Bild, sondern eher etwas weggetreten<br />

oder so, als meditiere sie. „Du und ihr alle<br />

haltet das für erotisch, weil der weibliche<br />

Körper durch die Medien total sexualisiert<br />

wurde“, setzt die erklärte Feministin<br />

(„Immer mehr Macht in der Musikindustrie<br />

liegt in den Händen von Frauen“) ihre Tirade<br />

nun fort. „Ich habe einen Körper, du hast<br />

einen Körper, meine Mutter hat auch einen<br />

Körper.“ Ja, und? „Ich bin doch einfach<br />

nur unbekleidet. Wäre ich alt, ein Mann<br />

oder hätte mein Körper eine andere Form,<br />

würdest du doch auch nicht sagen, dass<br />

das sexy aussieht.“ Da mag sie recht haben,<br />

aber Kunst ist halt nun einmal frei interpretierbar.<br />

Jedenfalls, so Charli, sich selbst<br />

wieder einigermaßen im Zaum habend,<br />

wollte sie sich auf dem Foto so zeigen, wie<br />

sie eben ist: unverstellt und echt. „Mir geht<br />

es um Ehrlichkeit und um Wahrheit. Dieses<br />

Ziel, aufrichtig zu sein, verfolge ich auch<br />

mit meinen neuen Liedern“, beteuert sie.<br />

Und besser, man fragt an dieser Stelle jetzt<br />

nicht auch noch, warum „Señorita“, der<br />

Sommerhit von Camila Cabello und Shawn<br />

Mendes, der Handanlegung<br />

acht verschiedener<br />

Songwriter/-innen<br />

bedurfte (von denen sie<br />

eine war), wo doch ein<br />

Kompositionspraktikant<br />

locker genügt hätte.<br />

Aber Widersprüche<br />

müssen ja nicht<br />

schlecht sein, und<br />

deshalb zelebriert die<br />

mittlerweile in Los Angeles<br />

lebende Charli die<br />

ihrigen. „Früher habe ich<br />

mich leicht geschämt, Popmusik zu lieben“,<br />

sagt sie, „aber da war ich 16 und wollte cool<br />

sein. Heute ist mir klar, dass es kaum etwas<br />

Cooleres gibt als guten Pop.“ Von dem<br />

„Charli“ glücklicherweise voll ist. Vier Jahre<br />

sind ins Land gezogen, seit Charlis vorheriger<br />

Platte „Sucker“ (mit den Hits „Boom<br />

Clap“ und „Break The Rules“), „in dieser<br />

Zeit habe ich unglaublich viele Erfahrungen<br />

gesammelt und bin gereift.“ Einerseits.<br />

„Andererseits wollte ich auch Partysongs<br />

auf dem Album haben, die zeigen, wie<br />

viel Spaß mir das Leben macht.“ Und so<br />

ist „Charli“ ein überzeugender Electro-<br />

Synthie-Pop-Spagat aus Abgehnummern<br />

wie „Click“ oder „Shake It“, ein bisschen<br />

Pop-Nostalgie wie auf „1999“, einem Duett<br />

mit Troye Sivan sowie persönlichen Songs<br />

wie „Gone“, einer Zusammenarbeit mit<br />

Christine and the Queens, die Unsicherheiten,<br />

Ängste und Zweifel aufgreift. „In<br />

dem Song geht es um<br />

das Gefühl, wertlos und<br />

einsam im Zimmer zu<br />

sitzen. Ich bin recht<br />

impulsiv und gehe gerne<br />

feiern, das heißt jedoch<br />

nicht, dass ich solche<br />

Phasen nicht kenne.<br />

Und bei Christine ist<br />

es ähnlich. Ich liebe sie<br />

einfach als Menschen<br />

und als Künstlerin, sie<br />

inspiriert mich extrem.“<br />

Besonders persönlich<br />

wird Charli XCX meist dann, wenn sie den<br />

Gang rausnimmt, so wie in „White Mercedes“,<br />

der das Hin- und Hergerissen-Sein<br />

in einer fünfjährigen On-Off-Beziehung<br />

zum Inhalt hat. „Inzwischen sind wir fest<br />

zusammen, also war die wacklige Phase<br />

nicht umsonst“, so Charli, lächelnd und<br />

mit dem Gespräch offenbar versöhnt.<br />

*Interview: Steffen Rüth


HOW<br />

ABBAMANIA<br />

„Mamma Mia“, „Dancing Queen“, „One of Us“, „Gimme!<br />

Gimme! Gimme! (A Man After Midnight)“, „Waterloo“, „Take<br />

a Chance on Me“ oder auch „Under Attack“ und „Lay All<br />

Your Love on Me“, die Liste der Hits von ABBA ist lang. Die<br />

Musiker beeinflussten zwischen 1972 und 1982 wie kaum<br />

eine andere die weltweite Musikwelt. Und auch nach dem<br />

REVUE<br />

Band-Ende inspirierten die vier Musiker Stars wie Madonna,<br />

Ace of Base und MIKA. ABBAMANIA THE SHOW feiert<br />

dieses Jahr mit „The Super Trouper Tour 2020“ diesen<br />

Erfolg und macht u. a. in Berlin, Nürnberg, Hannover und<br />

München Station. Voulez-vous? *rä<br />

www.eventim.de<br />

MUSIK<br />

POP<br />

Anna Ternheim<br />

„A Space For<br />

Lost Time“<br />

Seit dem 2004er-Debütalbum „Somebody<br />

Outside“ wird die Sängerin und<br />

Gitarristin in ihrer Heimat Schweden,<br />

aber auch in Westeuropa und den USA,<br />

mit stetig wachsender Begeisterung für<br />

ihre Musik gewordene Innenbetrachtungen<br />

geschätzt. Die 41-Jährige, die<br />

zu ihren großen Einflüssen Künstler wie<br />

Bob Dylan, Leonard Cohen und Tom<br />

Waits zählt, blickt in Schweden auf einen<br />

konstant großen Erfolg. Das neue Album<br />

wird auch bei uns funktionieren!<br />

FUNK<br />

Prince<br />

„Sign o' the Times“<br />

Sammler aufgepasst! Der legendäre<br />

1987er-Konzertfilm von und mit Prince<br />

ist jetzt – remastert und zum ersten<br />

Mal – (außer in Australien & Japan)<br />

auf Blu-Ray verfügbar mit Sound in<br />

Dolby Atmos und Auro-3D + DVD!<br />

Als aufwendige Deluxe Edition in<br />

12"-Verpackung mit 102-minütiger<br />

Interview-Dokumentation „Prince – The<br />

Peach & Black Times“ und exklusivem<br />

Audiokommentar von The Peach And<br />

Black Podcast sowie Bonus-Blu-Ray<br />

und DVD mit über zwei Stunden Extra-<br />

Interviews, großformatigem Booklet,<br />

DIN-A1-Kinoplakat und fünf Schwarz-<br />

Weiß-Fotos.<br />

BLUES<br />

Danny Bryant<br />

„Means of Escape”<br />

„Ich wollte, dass diese Songs ihre<br />

Dringlichkeit und Aufregung behalten<br />

und sich nicht in einer Überproduktion<br />

verlieren. Die Tracks hat<br />

meine reguläre Road-Band (sowohl<br />

in Quartett- als auch in neunköpfiger<br />

Big-Band-Besetzung) eingespielt.<br />

Zum größten Teil haben wir so das<br />

Album gemacht – minimale Overdubs<br />

und viel Spaß und Leidenschaft.“ Das<br />

Werk ist nicht nur das 11. Studioalbum<br />

des von der Kritik hochgelobten britischen<br />

Bluesrockgitarristen, es ist auch<br />

das erste von ihm selbst produzierte<br />

Album.<br />

BLUES<br />

Beth Hart „War in My Mind“<br />

Was für eine Stimme! Neuere Fans kennen<br />

Beth hauptsächlich als die alles erobernde<br />

globale Ikone, die von der Times und vielen<br />

anderen Medien gefeiert wird. Um ihren<br />

Hintergrund und die vielen Achterbahnfahrten<br />

in ihrem Leben zu verstehen, sollte<br />

man sich die Texte von „War in My Mind“<br />

genauer ansehen. Sie erzählen schonungslos<br />

ehrlich von den Höhen und Tiefen der<br />

letzten Jahrzehnte: von Beths Kindheit in<br />

den 70er-Jahren in Los Angeles, in der sich<br />

bereits ihr musikalisches Talent und ihr<br />

unsteter Geist offenbarten, und von ihrer<br />

chaotischen Erziehung bis zum Verlust<br />

ihrer geliebten Schwester Sharon.


MUSIK<br />

HOUSE<br />

WOLFRAM<br />

AUS WIEN<br />

Der Produzent und DJ aus Österreich meldet<br />

sich Mitte September mit einem neuen Album<br />

zurück.<br />

Auf seinem neuen Werk „Amadeus“ versammelt<br />

Wolfram so ungleiche Künstler und<br />

Promis wie Peaches, Haddaway und Pamela<br />

Anderson. Unsere Anspieltipps sind „My Love Is<br />

For Real (Live At The Cathedral) (feat. Haddaway)“,<br />

„Automatic (Peaches singt den 1978er-Hit „Automatic<br />

Lover“!)“ sowie „Graffiti in Teheran“. Das Album ist<br />

eine sehr unterhaltende Mischung aus House à la Chicago,<br />

Eurodance „wie damals“ und Italo Disco der 1980er – trotzdem<br />

steht, nein, tanzt es mit beiden Beinen im Hier und<br />

Jetzt. Gut zu wissen: Der in Wien lebende Musiker ist auch<br />

als marfloW und Diskokaine erfolgreich in der Klub- und<br />

Musikwelt unterwegs. *rä<br />

FOTO: A. ROBOTNICK<br />

TOUR<br />

Lauv: Für immer traurig<br />

Bombenwetter, lachende Leute<br />

um einen herum, trotzdem<br />

ist man traurig. Das kennt Musiker<br />

Lauv (Ari Staprans Leff) aus eigener<br />

Erfahrung. Daraus entstand ein Lied.<br />

„Ich schrieb SAD FOREVER in einer<br />

Zeit, in der ich extrem down war.<br />

Ich hatte es mit Depressionen und<br />

Zwangsstörungen zu tun, aber ich<br />

hatte die Hilfe, die ich brauchte,<br />

nicht wirklich erkannt oder bekommen“,<br />

verrät der Künstler. „Während<br />

ich anfangs zögerte, war es ein<br />

wichtiger erster Schritt, um Hilfe zu<br />

bitten. Psychische Erkrankungen<br />

sind etwas, das für die Außenwelt<br />

oftmals nicht erkennbar ist. Es ist<br />

eine andauernde Reise mit Höhen<br />

und Tiefen ... Das Erlangen von<br />

Stabilität ist ein Prozess, an dem<br />

ich immer noch intensiv arbeiten<br />

muss.“ Mithilfe der Musik erkämpft<br />

sich der 1994 Geborene Lebensmut<br />

zurück und will auch anderen<br />

Stärke geben: Sie sind nicht allein.<br />

*rä<br />

Lauv: „How I’m Feeling“-Tour:<br />

25.10., Berlin, Tempodrom, 26.10.,<br />

Köln, Palladium, 28.10., Hamburg,<br />

Docks<br />

FOTO: WOLFRAMS VATER<br />

FOTO: S. KOHLI<br />

DISCO<br />

Dicke Beats und<br />

süßer Gesang<br />

Der 1952 geborene Franzose Cerrone ist einer<br />

DER europäischen Disco-Produzenten. Seine<br />

Hits wie „Supernature“, „You<br />

Are the One“ oder auch<br />

„Love in C Minor“ sind<br />

heute noch Tanzflächenfüller.<br />

Ähnlich wie sein,<br />

ähem, Konkurrent<br />

Giorgio Moroder hatte<br />

er eine Mission: mit<br />

rhythmischer Musik die<br />

Leute zum Tanzen bringen.<br />

Zwei Sätze genügten Cerrone mitunter, Hauptsache<br />

die Beats und Geigen stimmten. Natürlich<br />

gab es auch von ihm viele Stücke mit richtigem<br />

Text, etwa „Supernature“ von 1977/1978, das<br />

von einer recht bedrohlichen Zukunft erzählt,<br />

in der sich Mutter Natur und Geschöpfe aus<br />

der Erde, aktiviert durch Chemikalien, an der<br />

Menschheit rächen ... Oder auch „You Are the<br />

One“ mit Jocelyn Brown, ein starkes Discobrett<br />

mit viel, viel Soul. Wer sich durch Cerrones<br />

Werk durchhören will, dem sei die Box „Cerrone:<br />

Classic Albums“ empfohlen: Vinyl-Platten und<br />

CDs mit Musik aus den 1970ern, die Lieder der<br />

1980er sollen bald folgen. Sein letztes Album<br />

„Red Lips“ erschien 2016 und war nicht zuletzt<br />

wegen Gastmusikern wie Kiesza einmal mehr<br />

erfolgreich. Seine Version von Disco gehört auch<br />

heute noch zu jeder guten Party! *rä


MUSIK<br />

FOTO: M. ARFMANN<br />

A TRIBUTE TO THE MUSIC OF TINA TURNER<br />

AB 14.11.<strong>2019</strong> AUF TOUR<br />

Berlin, Bremen, Bochum, Dortmund, Essen, Frankfurt a.M., Stuttgart<br />

und viele weitere Städte<br />

SOUL<br />

Wahlhamburgerin Onejiru<br />

Aufgewachsen ist die Sängerin in Wanne-Eickel und<br />

Nairobi, jetzt lebt sie in Hamburg. Dort gründete sie<br />

eeden of Hamburg, ein Co-Creation Space für Frauen mit<br />

Visionen. Die hat sie. Und auch eine tolle Stimme.<br />

Ende August erschien ihr Album „Higher Than High“, dort<br />

vereint sie unterschiedlichste Einflüsse zu einem souligen,<br />

poppigen Ganzen. „In einem Drei-Minuten-Popsong will ich<br />

meine Botschaft rüberbringen.“ Und ihre Botschaft ist klar:<br />

Meinungsfreiheit! Die Wichtigkeit, die Stimme zu erheben,<br />

aber auch: Toleranz, Selbstbewusstsein und Lebensfreude.<br />

Unsere Anspieltipps sind „Jerusalem“, „Story of My Life“ und<br />

„Higher Than High“. Bald geht die Künstlerin mit ihrem neuen<br />

Album auf Tour: „Ich freue mich, meine Songs in echten<br />

Räumen vor echten Menschen zu spielen“, so Onejiru. Und<br />

wir freuen uns auf Onejiru! *rä<br />

feat. Marc Martel<br />

AB 08.01.2020 AUF TOUR<br />

Bremen, Berlin, Hamburg, Hannover,<br />

Düsseldorf, Köln, Nürnberg, Stuttgart,<br />

Frankfurt a.M. und viele weitere Städte<br />

AB 01.03.2020 AUF TOUR<br />

Bremen, München, Hannover, Dortmund, Frankfurt a.M., Essen, Mannheim, Düsseldorf, Leipzig<br />

und viele weitere Städte<br />

www.eventim.de<br />

WIEGENFEST<br />

3 Jahrzehnte Soul II Soul<br />

Vor ca. drei Jahrzehnten ging es so richtig los mit der Karriere<br />

von Soul II Soul. Mit „Keep on Movin“, „Get a Life“, „Joy“ oder<br />

auch „Back to Life“ schuf der kreative Kopf dahinter, Jazzie<br />

B, zusammen mit wechselnden Sängerinnen und Sängern<br />

bis 1997 Hits für die Ewigkeit. Kaum ein Jahr, in dem nicht<br />

einer der Hits der Band gecovert wird! Die Sängerin des<br />

Klassikers „A Dream’s Dream“, Victoria Wilson-James, sang<br />

später übrigens auch bei The Shamen, Soul-Königin Penny<br />

Ford zuvor und danach bei SNAP!, Sängerin Caron Wheeler<br />

startete solo durch – und ist mit Jazzie B ab und an live zu<br />

erleben. *rä soul2soul.co.uk


FILM<br />

INTERVIEW<br />

JAMIE BELL:<br />

„... einen Bogen um mich gemacht ...“<br />

Facettenreicher als die von<br />

Jamie Bell kann eine Schauspielerkarriere<br />

kaum sein. Als Teenager<br />

gab er sein Debüt als kleiner<br />

Balletttänzer im Sensationserfolg<br />

„Billy Elliott – I Will Dance“, anschließend<br />

war er in so unterschiedlichen<br />

Filmen wie „Dear Wendy“, „King<br />

Kong“ oder „Jane Eyre“ zu sehen.<br />

Für Steven Spielberg spielte er die<br />

Hauptrolle in „Die Abenteuer von<br />

Tim und Struppi“, für Lars von Trier<br />

stand er in „Nymphomaniac“ auf<br />

Sadomaso-Sex. In diesem Jahr<br />

war er bereits als Bernie Taupin im<br />

Elton-John-Film „Rocketman“ (ab<br />

10.10. auf DVD) zu sehen, nun spielt<br />

der 33-Jährige, der in zweiter Ehe<br />

mit Kollegin Kate Mara verheiratet<br />

und Vater von zwei Kindern ist, in<br />

„Skin“ einen brutalen Neonazi.<br />

Mr. Bell, in Ihrer Rolle in „Skin“ sind<br />

Sie über und über mit Tattoos übersät.<br />

Haben Sie real auch welche?<br />

Ja, ein paar. Allerdings ist keines von<br />

denen mit irgendeiner Ideologie oder so<br />

verbunden. Sie erinnern eher an private<br />

Momente wie etwa die Geburt meines<br />

ersten Sohnes. Ich finde den Schmerz,<br />

der mit Tätowierungen einhergehen kann,<br />

ehrlich gesagt nicht ohne. Mich im Gesicht<br />

tätowieren zu lassen, könnte ich mir daher<br />

zum Beispiel echt nicht vorstellen.<br />

Wie lange saßen Sie bei den Dreharbeiten<br />

morgens im Make-up-Stuhl,<br />

um sich all die Tätowierungen aufmalen<br />

zu lassen?<br />

Gesicht und Hände dauerten etwa<br />

zweieinhalb Stunden. Wenn Szenen dran<br />

waren, in denen ich mit freiem Oberkörper<br />

zu sehen war, konnten es auch schon mal<br />

über fünf Stunden sein.<br />

Sie sind in dem Look auch raus auf<br />

die Straße gegangen. Wie waren die<br />

Reaktionen?<br />

Das war eine interessante Erfahrung.<br />

Den ehemaligen Neonazi Bryon Widner,<br />

den ich im Film spiele, gibt es ja wirklich,<br />

und die Tattoos in seinem Gesicht ließ er<br />

sich natürlich nicht zuletzt stechen, um<br />

den Leuten Angst zu machen. Und um<br />

in Ruhe gelassen zu werden. Eigentlich<br />

hätte er sich auch „Fuck Off“ auf die Stirn<br />

tätowieren lassen können. Ich selbst fand<br />

jedenfalls interessant, dass die Leute gar<br />

nicht unbedingt so sehr gestarrt haben.<br />

Eher haben sie entweder einen Bogen um<br />

mich gemacht oder das Zeug in meinem<br />

Gesicht ganz bewusst ignoriert.<br />

Die Geschichte, die „Skin“ erzählt,<br />

ist verdammt starker Tobak. War<br />

dies die schwierigste Rolle Ihrer<br />

Karriere?<br />

Es war auf jeden Fall die, auf die ich mich am<br />

gründlichsten vorbereiten musste. Angefangen<br />

mit den rein physischen Aspekten, also<br />

den Tätowierungen, aber auch Perücken<br />

oder Zahn- und Nasenprothesen. Gleichzeitig<br />

habe ich in Los Angeles aber auch<br />

mit einer Frau zusammengearbeitet, die<br />

Schauspieler psychologisch auf ihre Rollen<br />

vorbereitet. Sie ließ sich von mir meine<br />

Lebensgeschichte erzählen und erklärte<br />

mir dann, dass ich darin alles finden würde,<br />

um diese Rolle zu verkörpern. Erst wollte<br />

ich mich beschweren, schließlich habe ich<br />

mit einem brutalen Neonazi eigentlich<br />

nichts gemeinsam. Aber dann zeigte sie mir


FILM<br />

FOTOS: 24 BILDER/ ASCOT ELITE<br />

Momente, Erfahrungen und Beziehungen in<br />

meinem Leben, die eben doch in irgendeiner<br />

Weise mit denen von Bryon korrespondierten.<br />

Das war unglaublich hilfreich.<br />

Genauso natürlich wie meine persönliche<br />

Begegnung mit ihm selbst.<br />

Sie haben ihn getroffen?<br />

Ja, er lebt im Zeugenschutzprogramm,<br />

aber für mich wurde ein Treffen arrangiert<br />

und ich durfte ihn besuchen. Vier Tage<br />

lang saß ich bei ihm in der Garage und er<br />

rauchte in der Zeit ungefähr 3.000 Zigaretten.<br />

Ich habe das kaum ausgehalten: Kaum<br />

war eine Packung alle, wurde die nächste<br />

aufgemacht. Am liebsten wollte ich immer<br />

die Garagentür aufreißen und frische Luft<br />

hereinlassen, aber dafür war er viel zu nervös,<br />

weil er ständig fürchtet, erschossen zu<br />

werden. Vor der Vergeltung seiner ehemaligen<br />

Kameraden hat er wirklich Angst, was<br />

mich dann auch nicht sonderlich sicher<br />

fühlen ließ.<br />

Wie hat er auf Sie gewirkt?<br />

Zunächst einmal war ich erstaunt, wie wenig<br />

man noch von den Tattoos im Gesicht<br />

sieht. Er hat sie sich ja entfernen lassen,<br />

und mehr als ein paar Hautverfärbungen<br />

sind wirklich nicht zu sehen. Ansonsten war<br />

er ausgesprochen eloquent und kultiviert,<br />

ein guter Gastgeber und interessierter Gesprächspartner.<br />

Seine Frau hat er mir auch<br />

vorgestellt. Er bereut seine Vergangenheit<br />

zutiefst und weiß genau, dass er die Schuld,<br />

die er auf sich geladen hat, sein Leben lang<br />

nicht loswerden wird. Ich dachte die ganze<br />

Zeit darüber nach, wie anders sein Leben<br />

eigentlich hätte verlaufen können, denn er<br />

hätte das Zeug gehabt zu einem positiven,<br />

glücklichen Leben. Und im<br />

gleichen Atemzug habe ich mir<br />

dann die Frage gestellt, wie schnell<br />

wohl auch mein Leben ein ganz<br />

anderes hätte werden können,<br />

wäre ich nicht als Junge für diesen<br />

wunderbaren Tanzfilm namens<br />

„Billy Elliott“ besetzt worden. Eine<br />

falsche Abzweigung genügt ja<br />

meistens schon ...<br />

Können Sie die Negativität einer<br />

solchen Rolle von der eigenen<br />

Psyche fernhalten oder färbt die<br />

während der Dreharbeiten ab?<br />

Natürlich muss man versuchen, all die<br />

Emotionen der Figur möglichst nicht zu<br />

nah an sich heranzulassen. Und sich vor<br />

Augen zu führen, dass mein Leben ein<br />

ganz anderes ist und ich einen kleinen<br />

Sohn habe, für den ich ein toller Papa sein<br />

will, hilft dabei schon mal. Aber gleichzeitig<br />

kann man sich natürlich nicht vollkommen<br />

frei davon machen, schließlich<br />

muss ich die Rolle ja mit Haut und Haar<br />

verkörpern. Das Körperliche ist in diesem<br />

Fall sehr wichtig gewesen, auch jenseits<br />

der Tattoos. Ich war viel im Gym, um<br />

mich so aufzupumpen, wie es Skinheads<br />

oft tun. Außerdem wollte ich unbedingt<br />

zunehmen, deswegen habe ich ziemlich<br />

viel ungesundes Zeug gegessen, Erdnussbutter,<br />

Eis, all solche Sachen. All der<br />

Zucker hat mich echt depressiv gemacht.<br />

Und allzu erfolgreich war die Sache auch<br />

nicht, denn kaum fingen wir dann mit dem<br />

eigentlichen Dreh an, purzelten automatisch<br />

wieder die Kilos. Ich habe wirklich<br />

keine Ahnung, wie mein Kollege Christian<br />

Bale das mit seinem ständigen Ab- und<br />

Zunehmen für seine Rollen immer macht.<br />

Ich fand das echt unglaublich anstrengend<br />

und mühsam.<br />

Hatten Sie eigentlich gar keine<br />

Bedenken, einen solchen Neonazi zu<br />

spielen?<br />

Oh doch, und wie. Insgesamt habe ich<br />

dem Regisseur Guy Nattiv sicherlich<br />

viermal abgesagt. Nicht zuletzt, als im<br />

Sommer 2017 diese unfassbare rechtsextreme<br />

Demonstration durch Charlottesville<br />

zog. Ich hatte das Gefühl, es<br />

könnte unangebracht sein, eine solche<br />

Geschichte zu erzählen. Warum sollten<br />

wir diese Menschen noch mehr ins<br />

Rampenlicht rücken? Wir wissen, dass es<br />

diese Szene gibt, wir sehen es auf den<br />

Titelblättern der Zeitungen. Eine Frau ist<br />

in Charlottesville getötet worden, jemand<br />

hatte seine Tochter verloren. Muss man<br />

das noch mit einem Kinofilm befeuern?<br />

Aber dann verebbten die Schlagzeilen<br />

und ich begann wieder zu überlegen, ob<br />

es nicht doch Sinn machen könnte, davon<br />

zu erzählen, dass sich Menschen ändern<br />

können. Und dass es gerade in Zeiten wie<br />

diesen hilfreich sein könnte, Geschichten<br />

zu sehen, die auch davon handeln, welche<br />

Wirkung die Güte und Großzügigkeit von<br />

Fremden haben kann. Denn wir sehen ja<br />

auch Menschen wie den Antifaschisten<br />

Daryle Lamont Jenkins, die Bryon dabei<br />

geholfen haben, sein Leben zu verändern.<br />

Sie haben „Billy Elliott“ bereits<br />

erwähnt. Der Film ist 19 Jahre her,<br />

damals waren Sie 14 Jahre alt und<br />

spielten Ihre erste Rolle. Hatten Sie<br />

einen Plan, wie Ihnen der Übergang<br />

vom Kinderstar zum erwachsenen<br />

Schauspieler gelingen würde?<br />

Absolut nicht. Aber ich war immer von guten<br />

Leuten umgeben, die mich in die richtige<br />

Richtung gelenkt haben. Ihnen und<br />

mir ging es immer eher um eine langfristige<br />

Karriere als um schnellen Erfolg oder<br />

so. Deswegen habe ich stets versucht, mit<br />

spannenden Filmemachern zu<br />

arbeiten und interessante, auch<br />

kleine Rollen zu spielen, und<br />

mich nicht als Hauptdarsteller in<br />

irgendwelchem Mist verheizen<br />

zu lassen.<br />

*Interview: Jonathan Fink<br />

„Skin“, Kinostart: 3.10.


FILM<br />

FOTO: SALZGEBER<br />

DVD<br />

Helmut Berger, meine Mutter und ich<br />

Der Österreicher Helmut Berger<br />

(*29. Mai 1944) posierte 1970<br />

als erster Mann auf dem „Vogue“-Cover,<br />

er drehte mit Liz Taylor und Madonna,<br />

gewann die wichtigsten Filmpreise – und<br />

doch denkt man vor allem an Drogen und<br />

RTL, wenn man seinen Namen hört.<br />

Seine große Liebe war zugleich sein<br />

Förderer und Entdecker: Luchino Visconti,<br />

ein italienischer Theater-, Opern- und<br />

Filmregisseur mit Weltruhm. Als dieser<br />

1976 starb, begann Helmut Berger,<br />

Zuflucht in den Räuschen dieser Welt zu<br />

suchen. Seine Karriere verlief fortan anders<br />

als erwartet, wenn er auch in den 1980ern<br />

unter anderem noch beim „Denver Clan“<br />

mitwirkte und bis zur Jahrtausendwende<br />

immer wieder auch in großen Produktionen<br />

(u. a. in „Der Pate III“ von Francis Ford<br />

Coppola) eine Rolle bekam. Aber eben nur<br />

noch eine Rolle.<br />

„Helmut Berger, meine Mutter und ich“<br />

von Filmemacherin Valesca Peters ist kein<br />

Spielfilm, es ist die – anrührende und fast<br />

liebevolle – Annährung eines Fans, Bettina<br />

Vorndamme, an ihr einstiges Idol, begleitet<br />

von der Kamera. Dank der Filmemacherin<br />

Peters werden wir Zeuge der Begegnung<br />

verschiedenster Menschen an einen Weltstar<br />

in der tiefsten Provinz, in Paris und<br />

Berlin. Intim, ehrlich, lustig und dem großen<br />

Helmut Berger gerecht werdend.<br />

Wir erleben in diesem wunderbaren Film<br />

einen feinsinnigen Mann, einen Menschen,<br />

der sein Comeback an der Berliner<br />

Volksbühne wagt, einen Künstler, der, so<br />

schwierig er im Umgang auch sein mag,<br />

bewundert und nicht belächelt werden<br />

sollte. *rä<br />

www.salzgeber.de<br />

KULT<br />

Vom Winde verweht?<br />

Nein, Polyester!<br />

Ein schräges Meisterwerk<br />

aus dem Jahr 1981<br />

erscheint im Herbst neu<br />

auf Blu-Ray und DVD.<br />

Erzählt wird in dem Film<br />

von Francine Fishpaw<br />

(Divine) aus Baltimore,<br />

die sich mit allen, wirklich<br />

allen schlimmen Dingen<br />

des Lebens rumschlagen<br />

muss: eine Mutter, die sie<br />

nur ausnutzt und beleidigt<br />

(„Verdränge deinen Urin<br />

doch in dein Fettgewebe!“),<br />

kriminelle Kinder, ein<br />

liebloser, untreuer und fieser Ehemann. Und dann noch<br />

diese Alkoholsucht! Denn anfangs glaubt Francine, dass<br />

sie die hochprozentige Stütze im Leben braucht, aber<br />

sie erlebt eine Wandlung – nachdem sie unter anderem<br />

in eine Handtasche gekotzt hat –, als sie auf Todd<br />

Tomorrow trifft und auch die liebenswerte Cuddles sich<br />

ihrer annimmt … *rä<br />

www.facebook.com/DivineOfficialPage<br />

KINO<br />

Gregor Schmidinger:<br />

Nevrland<br />

Anfang des Jahres feierte der Film beim „40. Filmfestivals<br />

Max Ophüls Preis“ in Saarbrücken seine Weltpremiere. Im<br />

<strong>Oktober</strong> startet er im Kino.<br />

„Nevrland“ erzählt in extrem kunstvoller Bildsprache eine<br />

Geschichte über Sexualität und die mit ihr so eng verknüpften<br />

Ängste besonders jüngerer Menschen, die sich zu<br />

psychischen Störungen steigern können oder sich durch<br />

Selbstfindung und Ausprobieren heilen. Bekannt wurde der<br />

am 16. April 1985 in Österreich geborene Regisseur Gregor<br />

Schmidinger durch seine beiden gesellschaftskritischen<br />

Kurzfilme „The Boy Next Door“ (2008) und vier Jahre später<br />

„Homophobia“. <strong>2019</strong> gewann er mit dem Film „Nevrland“<br />

beim „Filmfestivals Max Ophüls Preis“ eine Auszeichnung. Er<br />

ist auch Teil vom Projekt „Porn Film Festival Vienna“. *ck/rä<br />

FOTO: SALZGEBER


In Thailand glauben wir daran,<br />

dass Vielfalt wunderbar ist.<br />

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www.thaiair.de<br />

*Es gelten Tarifbestimmungen


KUNST<br />

INTERVIEW<br />

SAMMLUNG JAKOB:<br />

„Das zu machen, was andere nicht tun, ist immer gut“<br />

Gemälde, Grafiken,<br />

raumfüllende Klang- und<br />

Videoinstallationen und auch<br />

klassische Skulpturen: Die Sammlung<br />

des Freiburger Lukas Jakob<br />

kann sich sehen lassen.<br />

Wir fragten nach.<br />

Du bist 1998 geboren, wann ging<br />

es denn los mit der Kunst?<br />

In den letzten fünf Jahren war ich selbst<br />

in verschiedenen Bereichen der Kunst<br />

tätig, sei es Literatur, elektronische<br />

Musik oder bildende Künste. So richtig<br />

los ging es mit meiner ersten Einzelausstellung<br />

im Alter von 16 Jahren in der<br />

Jugendkunstgalerie Freiburg. Ich sehe es<br />

heute als gutes Fundament an, um die<br />

Arbeiten der Künstler in meiner Sammlung<br />

aus einem anderen Blickwinkel zu<br />

sehen. Aktuell konzentriere ich mich<br />

aber auf meine Sammlung.<br />

Dein erstes Kunstobjekt war ...<br />

Zwei Grafiken von Michael Rausch.<br />

Welche Künstler inspirieren dich<br />

besonders?<br />

Die Arbeiten von Berliner Künstlerinnen<br />

wie Isa Genzken, Sati Zech oder Katharina<br />

Grosse ziehen mich bereits seit Jahren in<br />

ihren Bann. Ich weiß selbst nicht so genau,<br />

wieso es mir die „Berlinerinnen“ so angetan<br />

haben.<br />

Auf welche Anschaffung bist du<br />

besonders stolz?<br />

Eine Arbeit von Katharina Grosse, die zu<br />

den wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen<br />

zählt. Sie ist ebenfalls in Freiburg<br />

geboren, wusstest du das?<br />

Wonach entscheidest du, was du<br />

erwirbst?<br />

Generell arbeite ich mich gerne an einem<br />

Kunstwerk ab. Deshalb interessieren mich<br />

auch Arbeiten, die ich nicht ganz verstehe,<br />

viel mehr als Arbeiten, die gefällig sind.<br />

Auswirkungen auf den Kunstkauf haben<br />

aber für meine Sammlung auch das Œuvre<br />

des Künstlers, seine kommenden Projekte<br />

und natürlich auch der Preis. Der Kauf muss<br />

immer etwas wehtun, nur dann kann er beständig<br />

sein. Außerdem kaufe ich nur Kunst<br />

von Künstlern, die aktuell noch leben.<br />

Dein Herz schlägt für Pop-Art, oder?<br />

Weil einige Arbeiten sehr farbenfroh sind?<br />

Das täuscht. Außer vielleicht den Arbeiten<br />

des Berliner Künstlers Christian Perdix<br />

lassen sich keine Künstler der Sammlung<br />

so wirklich in die Pop-Art kategorisieren.<br />

Schwerpunktmäßig verfolge ich eher Abstraktion,<br />

Konzept und Medienkunst. Mein<br />

Partner liebt Pop-Art – ich eher weniger.<br />

Du bist in Freiburg geboren und<br />

dortgeblieben. Was magst du an der<br />

Stadt?<br />

Ich habe auch schon kurze Zeit in Karlsruhe<br />

gelebt und mich in Mannheim oder Berlin<br />

verliebt, habe aber immer wieder hierher<br />

zurückgefunden. Natürlich wäre aus kultureller<br />

Sicht eine Großstadt erst mal interessanter.<br />

Für mich zeichnet sich Freiburg aber<br />

durch eine einzigartige Lebensqualität aus.<br />

Sei es das viele Grün, der Münstermarkt,<br />

die Schwarzwälder Küche oder die große<br />

Familie. Ich habe mich im Tempo dieser<br />

Stadt gefunden.


KUNST<br />

Und was magst du an der Kunstszene?<br />

Wir haben einen perfekten Standpunkt im Dreiländereck<br />

und sind schnell an international wichtigen Kunsthappenings<br />

wie der Art Basel oder der Art Karlsruhe und nur einen<br />

Sprung von Mailand entfernt. Freiburg selbst bietet einige<br />

wenige, aber dafür umso interessantere Galerien und Institutionen<br />

wie das E-Werk, Kunsthaus L6, die Galerie Marek<br />

Kralewski oder der JugendKunstPakour.<br />

Es sind wunderbare Ausstellungen, die mich immer wieder<br />

aufs Neue mit ihrer Qualität Überraschen.<br />

Stichwort Szene: Wie empfindest du die queere<br />

Szene dort?<br />

Wir haben hier in Freiburg nicht zuletzt durch die vielen Studenten<br />

eine überschaubare, sich entwickelnde Szene und<br />

einen fantastischen CSD mit tollen Dragqueens wie zum<br />

Beispiel Candy Crystal. Hier findet jeder schnell Anschluss.<br />

Außerdem zeichnet sich das Nachleben durch ausgesprochen<br />

hochwertige elektronische Musik und exzentrische<br />

Partys, wie sie in Berlin zu finden sind, aus.<br />

Magst du denn das Wort queer?<br />

Das zu machen, was andere nicht tun, ist immer gut.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.sammlung-jakob.com


MODE<br />

FOTOS: KOWA BERLIN<br />

TREND<br />

REGEN?<br />

WIND?<br />

SCHNEE?<br />

KEIN PROBLEM!<br />

Ein rational denkender Mensch weiß, dass er auch in der kalten Jahreszeit raus<br />

muss, um gesund (auch körperlich!) zu bleiben. Und in IVANMAN sieht er damit<br />

auch noch so richtig trendig aus.<br />

Die Herbst/Winter-Kollektion des 2010 von Designer Ivan Mandzukic in Berlin<br />

gegründeten Modelabels setzt gekonnt auf den Spagat zwischen Sportswear<br />

und Klassik. „Sportive Elemente und Produkte aus dem Activewear-Bereich<br />

treffen auf klassische Schnitte und ruhige Materialien“, verrät der Modedesigner.<br />

„Die ernste Fassade wird aufgebrochen und bleibt dynamisch. Das<br />

Zusammenspiel von Artikeln aus dem Lauf- und Radsport mit geradlinigen<br />

Herrenhosen und -mänteln schafft eine einzigartige sowie kontemporäre<br />

Ästhetik. Sattes Senfgelb und kühles Grau werden von knalligen<br />

Farbdetails aufgemischt.“ Wir finden es klasse! *rä www.ivanman.org


TIPP<br />

Mode aus Bayern: „Mei, is des schee“<br />

Es liegt nicht nur an dem blauen Himmel und dem satten Waldgrün im<br />

Hintergrund, dass wir von der Mode von MAERZ Muenchen angetan sind.<br />

MODE<br />

Uns überzeugen die klassischen Schnitte und die Materialien: Leinen sowie<br />

Leinen-, Baumwoll- und Merinomischungen. Also kein Polyester (aka Plastik),<br />

nein, der Bayer – und nicht nur der – mag es natürlich. Merinowolle ist sehr<br />

angenehm auf der Haut zu tragen, denn sie ist leicht und atmungsaktiv. Ideal<br />

also auch für hitzige Spätsommer ... Besonders gut finden wir die Weste aus<br />

zweifarbigem Leinenstrick mit körniger Struktur. Schick, diese Mode. *rä<br />

www.maerz.de


BUCH<br />

KURZGESCHICHTEN<br />

Queere Leben,<br />

queere Identitäten<br />

Dass es neben Mann und Frau noch<br />

mehr gibt, ist immer wieder Thema bei<br />

uns. Ja, das weibliche Geschlecht ist<br />

jenes, dass die Kinder austrägt. Der Cis-<br />

Mann kann das nicht. Aber wollen wir<br />

uns gesellschaftlich darauf reduzieren<br />

lassen?<br />

COMIC<br />

„Knock Out!“<br />

Der Berliner Graphic-Novel-Künstler<br />

Reinhard Kleist widmet sich in seinem<br />

neuen Buch dem amerikanischen<br />

Boxweltmeister Emile Griffith (1938 –<br />

2013), der zeitlebens als Sportler gefeiert<br />

wurde – als queerer Mann aber<br />

mit Repressalien zu kämpfen hatte.<br />

„Knock Out!“ heißt der neue Comic<br />

von Reinhard Kleist, der Ende August<br />

bei CARLSEN erscheinen wird. In ihm<br />

erfahren wir mehr über das Leben des<br />

Boxers, der 1962 seinen Gegner im<br />

Ring so stark verletzte, dass dieser an<br />

den Folgen starb. „Wie seltsam das<br />

ist … Ich töte einen Mann, und die<br />

meisten Leute verstehen das und verzeihen<br />

mir. Hingegen, ich liebe einen<br />

Mann, und so viele halten das für eine<br />

unverzeihliche Sünde, die mich zu<br />

einem schlechten Menschen macht.<br />

Wenn ich auch nicht im Gefängnis<br />

gelandet bin, so war ich trotzdem fast<br />

mein ganzes Leben lang eingesperrt“,<br />

so Emile Griffith dazu. 1992 wurde<br />

der Sportler fast zu Tode geprügelt,<br />

als er eine Schwulenbar verließ ... Die<br />

Graphic Novel lässt uns teilhaben<br />

an seinen inneren Kämpfen, seinem<br />

Wunsch zu lieben, und gibt einen<br />

erdrückenden Einblick in die Gesellschaft<br />

des 20. Jahrhunderts. *rä<br />

www.carlsen.de<br />

Queere Menschen sind nicht nur „genau<br />

so“ oder „genau so“. Queere Menschen<br />

können Transmann oder Intersexuelle<br />

sein. Sie können Transfrauen, Bisexuelle<br />

oder Dragqueens sein. Das mag<br />

heteronormativ geprägte Mitmenschen<br />

verwirren, ist aber so. Vielfalt wird dem<br />

Leben gerecht, nicht das Streben nach<br />

gesellschaftlichen Traditionen (aka<br />

Repressionen und Vorschriften). „You<br />

were born naked, the rest is drag“ – ein<br />

Satz, der RuPaul zugesprochen wird und<br />

beständig (zu Recht) in der queerfeministischen<br />

Szene zitiert wird.<br />

GESELLSCHAFT<br />

Von der Triebhaftigkeit<br />

des Klerus<br />

In der Bibel erzählt die Geschichte von<br />

Sodom und Gomorra von zwei Städten, die<br />

in Schwefel und Feuer untergehen, da sich ihre<br />

Bewohner von Gott abgewendet haben, indem sie<br />

Gäste zum Sex nötigen und auch sonst dem puren<br />

Hedonismus, nicht der Nächstenliebe, frönen.<br />

Durchaus auch Dinge, die man dem Vatikanstaat,<br />

der katholischen Kirche vorwerfen könne, heißt es<br />

da oft. Das Buch „Sodom – Macht, Homosexualität<br />

und Doppelmoral im Vatikan“ des französischen<br />

Soziologen und Journalisten Frédéric Martel, das im September bei S. Fischer Verlag<br />

erscheint, beschäftigt sich mit diesen Vorwürfen. Und zwar äußerst spannend,<br />

etwas populistisch, aber immer (anscheinend) fundiert und gespickt mit Aussagen<br />

bekannter Persönlichkeiten und Insider. *rä<br />

Wie verlosen drei Exemplare auf www.blu.fm/gewinne, www.fischerverlage.de<br />

Das Buch „Blaue Augenbrauen“ aus der<br />

BuchLabs Series (www.buchlabs.org,<br />

Amsterdam) ist ein Gemeinschaftsprojekt<br />

von sechs Autor*innen, mit dabei<br />

sind unter anderem Hardy Krüger und<br />

Casjen Griesel. In ihren Geschichten<br />

geht es um Identitäten und Rollen, um<br />

Küchentische, Mykonos und Sonnenmilch.<br />

Vor allem geht es in den Geschichten<br />

aber um Begegnungen, um<br />

unterschiedlichste Erlebnisse und queere<br />

Lebenswelten. Entstanden ist das Buch<br />

in einem Schreibworkshop der Akademie<br />

Waldschlösschen, geteilt wurden persönliche<br />

Schlüsselerlebnisse, kulturelle<br />

Hintergründe und Intimes. Herausgekommen<br />

ist dabei dann dieses Buch.<br />

Sehr lesenswert und unterhaltsam. *rä


No time<br />

for dullness<br />

THE BOLD MONKEY COLLECTION<br />

JETZT NEU IN DER WÄSCHEREI<br />

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