hinnerk Oktober/November 2019
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30 GESUNDHEIT<br />
BEAUTY<br />
Mikrowellen stoppen Schwitzen<br />
Die heißen Sommertage sind zwar<br />
vorbei. Wenn die körpereigene<br />
„Klimaanlage“ aber ständig auf<br />
Hochtouren läuft, ist Schwitzen ein<br />
Ganzjahr-Problem. Der medizinische<br />
Ausdruck dafür heißt Hyperhidose.<br />
Und die ist anlagebedingt.<br />
Aber auch immer mehr Patienten<br />
mit „normaler“ Schweißsekretion in<br />
den Achselhöhlen fühlen sich davon<br />
beeinträchtigt und wünschen eine<br />
Behandlung.<br />
Ärzte konnten die überaktiven<br />
Schweißdrüsen bisher nur vorübergehend<br />
mit Botox stilllegen oder sie<br />
chirurgisch entfernen. Nun gibt es<br />
eine weitere Methode, die nicht nur<br />
effektiv, sondern auch schonend<br />
ist: MiraDry, ein Gerät, das mit<br />
Mikrowellen-Energie arbeitet. „Ohne<br />
Spritze oder Skalpell kommen die<br />
Betroffenen nie wieder ins Schwitzen“,<br />
erklärt der Hamburger Hautarzt<br />
Dr. Welf Prager. „MiraDry verödet<br />
die Schweißdrüsen dauerhaft.“<br />
Während der etwa einstündigen<br />
Behandlung führt der Mediziner die<br />
„Mikrowellen-Pistole“ mit der glatten<br />
Keramikoberfläche Punkt für Punkt<br />
über die Achsel. Die Haut wird sanft<br />
angesaugt, das Gewebe mit den<br />
Schweißdrüsen darunter auf etwa 60<br />
Grad erwärmt, die Drüsen funktionsuntüchtig<br />
gemacht. Das eingebaute<br />
Kühlsystem verhindert, dass die Haut<br />
verletzt wird. „MiraDry hat Sofort-<br />
Effekt“, so Dr. Prager. „Über Schweißflecken<br />
braucht man sich nach der<br />
Behandlung nie wieder Gedanken zu<br />
machen.“ Netter Nebeneffekt: Die<br />
Haut wird samtweich und glatt. Die<br />
Mikrowellen-Energie befreit die Achseln<br />
nämlich auch von Haaren. Dabei<br />
werden sogar die extrem hellen oder<br />
feinen Härchen erwischt, die selbst<br />
beim Lasern nicht erfasst werden.<br />
Prager & Partner, Hemmingstedter Weg 168, Hamburg,<br />
www.derma-hamburg.de, www.facebook.com/Pragerundpartner/,<br />
www.instagram.com/welf.prager/<br />
NACHGEFRAGT<br />
Sport und HIV<br />
Thora Bleckwedel von PhysioCity gibt<br />
Tipps, worauf HIV-Positive beim Training<br />
achten sollten.<br />
Wie sieht das optimale Bewegungsprogramm<br />
für HIV-Positive aus?<br />
Das ideale Training vermehrt körpereigene<br />
Mitochondrien. Diese Strukturen der<br />
Zellatmung machen uns leistungsfähig, sie<br />
werden durch einige ART-Medikamente<br />
aber geschädigt. Wer viele Mitochondrien<br />
hat, verringert das Risiko von Fettstoffwechselstörungen,<br />
Herzschädigungen<br />
und Diabetes. Also von Krankheiten, die<br />
heute das Leben bei einer HIV-Infektion<br />
verkürzen.<br />
Durch was für ein Training werden<br />
Mitochondrien vermehrt?<br />
Durch möglichst häufiges Bewegen im<br />
Bereich der Grundlagenausdauer. Das ist<br />
ein eher langsames Tempo, wobei der Körper<br />
einen hohen Anteil an Fett verbrennt.<br />
Dabei steigt die Regenerationsfähigkeit.<br />
Dazu ein bis zwei Mal Krafttraining pro<br />
Woche.<br />
Also Fatburning?<br />
Nein. Unter „Fatburning“<br />
verstehen viele<br />
möglichst viel Energie<br />
in kurzer Zeit zu verbrennen,<br />
wie beim HIIT-<br />
Training (Hochintensives<br />
Intervalltraining). Das wäre<br />
langfristig Raubbau weil die<br />
Regenerationsfähigkeit nachts<br />
abnimmt. Danach kann die Immunabwehr<br />
einige Stunden sogar sinken.<br />
Ich meine ein aerobes Ausdauertraining in<br />
einem Pulsbereich, in dem Mitochondrien<br />
entstehen. Den Bereich können wir mit<br />
einer individuellen Leistungsdiagnostik<br />
feststellen.<br />
Wie kann so ein Training gesteuert<br />
werden?<br />
Mit Pulsuhren. Wir vermitteln das Wissen<br />
dazu entweder individuell oder im<br />
Rahmen von Präventionskursen. Bei letzteren<br />
zahlen sogar die Krankenkassen<br />
und es macht Spaß, in der Gruppe zu<br />
trainieren.<br />
Wie kommen Sie auf das Thema<br />
Sport und HIV?<br />
André Widulle hat früher im AK St.-Georg<br />
schon im Bereich der Infektiologie gearbeitet.<br />
Für mich ist es wichtig weiterzugeben,<br />
dass Mitochondrien das Leben verlängern<br />
können. Sie sind die ideale Pille: Ungiftig<br />
und körpereigen.<br />
PhysioCity, Koppel 85 – 87, Hamburg,<br />
Bushaltestelle „AK St. Georg“,<br />
01751281405, www.physiocity-hamburg.de