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hinnerk Oktober/November 2019

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6 SZENE<br />

Vor 800 Zuschauenden<br />

werden die Filmtage<br />

jedes Jahr auf Kampnagel<br />

eröffnet.<br />

Rosa von Praunheim war im<br />

vergangenen Jahr zu Gast<br />

und stellte mit seinem Film<br />

MÄNNERFREUNDSCHAFTEN<br />

zur Diskussion, wie schwul<br />

Goethe und Schiller waren. In<br />

diesem Jahr präsentiert er bei<br />

uns seinen neuen Spielfilm<br />

DARKROOM - TÖDLICHE<br />

TROPFEN<br />

FOTOS: LSF<br />

JUBILÄUM<br />

DAS COMMUNITY-FILMFEST<br />

Von 15. bis 20. <strong>November</strong> finden<br />

die 30. Lesbisch Schwule<br />

Filmtage Hamburg (LSF). Rund 60<br />

Filme werden gezeigt, rund 15.000<br />

Besucher erwartet. Die LSF sind<br />

anders, als andere queere Filmfeste.<br />

Und die meisten Jüngeren<br />

kommen ganz nach ihnen.<br />

Die Wendejahre. Im Westen der Republik<br />

wendeten sich Studierende der Universität<br />

Hamburg der Frage „Wie wird Homosexualität<br />

im Film dargestellt“ zu. Die<br />

Antwort war ernüchternd: Der Schwule<br />

ist immer der Mörder. Oder die Leiche.<br />

Oder hat Aids. Das zu ändern ist der<br />

Gründungsgedanke der LSF. Eine Plattform<br />

für Filmschaffende aller Genres und<br />

Gender und ihrer Zuschauer zu schaffen,<br />

die die Vielseitigkeit queeren Lebens<br />

angemessen repräsentieren. Schaut man/<br />

frau/divers sich das von einem immer<br />

noch größtenteils ehrenamtlich und<br />

basisdemokratisch arbeitenden Team<br />

organisierte Festival heute an, kann man<br />

nur sagen: Respekt. Das hat funktioniert.<br />

Ob Familienkomödie, Horrorstreifen,<br />

Dokumentation oder sogar Pornografie:<br />

Der Regenbogen hat auch auf Zelluloid<br />

alle Farben. Und weil die LSF daher Anteil<br />

daran haben, dass diese Vielfalt es heute<br />

auch bis in die Flure von NDR und ZDF<br />

geschafft hat, wurden sie im letzten Jahr<br />

mit dem Max-Brauer-Preis der Alfred<br />

Toepfer Stiftung F.V.S. ausgezeichnet. Das<br />

unabhängige Kuratorium bezeichnete die<br />

Filmtage in der Würdigung als „nicht mehr<br />

wegzudenkende Institution in Hamburg,<br />

die gesellschaftliches, engagiertes Forum<br />

für alle Film- und Kulturinteressierten<br />

auch gegen den<br />

Mainstream bildet und so<br />

Vielfalt mitgestaltet“. Die LSF<br />

sind bei aller Professionalisierung<br />

all die Jahre trotzdem<br />

eine Art Gegenentwurf zu<br />

den Teddy-Awards in Berlin<br />

geblieben, die als offizieller<br />

Teil der Berlinale zwar queere,<br />

aber auch „klassische“<br />

Filmpreise geworden sind.<br />

Bei den LSF gibt es keine<br />

Festivalleitung, das Programm<br />

wird vom Team gemeinsam<br />

erstellt und bestimmt, die<br />

Preise werden von einer<br />

unabhängigen Jury, nämlich<br />

dem Publikum vergeben. Mit<br />

Ausnahme des Jurypreises,<br />

der von einer Fachjury<br />

vergeben wird. Außerdem<br />

veranstaltet das Team in<br />

Kooperation mit der queeren<br />

Szene Hamburgs das ganze<br />

Jahr über Veranstaltungen, die<br />

meistens direkt, manchmal<br />

aber auch nur über drei<br />

Ecken mit Filmkunst zu tun<br />

haben. Wenn ihr jetzt Lust habt, euch<br />

auch einzubringen, meldet euch unter<br />

helfen-filmtage@lsf-hamburg.de, um<br />

vielleicht schon dieses Jahr die LSF,<br />

das queere Community-Filmfestival zu<br />

deinem zu machen. *ck<br />

Das komplette Programm der Lesbisch Schwule Filmtage<br />

Hamburg wie immer im LSF-Magazin gedruckt oder auf<br />

www.lsf-hamburg.de und epaper.blu.fm!

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