TRENDYone | Das Magazin - Allgäu - Mai 2018
ESVK: Abschluss einer Erfolgreicher Saison, der TRENDYone Trachten-Check, Autofrühling in Kempten
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Automobil<br />
Sportmotoren<br />
Moderne Antriebskonzepte im Vergleich<br />
Einst wurde die Leistung sportlicher Fahrzeuge maßgeblich durch Faktoren<br />
wie den Hubraum und die Anzahl der Zylinder beeinflusst. Heute<br />
sind Sportmotoren fast allesamt aufgeladen - ein Umstand, den einige<br />
Autofans bedauern. Doch was steckt hinter Begriffen wie Turbo, Biturbo und<br />
Kompressor? Wo liegen die Vor- und Nachteile der Antriebskonzepte?<br />
Downsizing macht auch vor Sportwagen<br />
nicht Halt<br />
Kaum etwas lässt die Herzen ambitionierter<br />
Sportwagenfans höher schlagen<br />
als der blubbernde V8-Sound<br />
großvolumiger Motoren. Echte PS-Puristen<br />
fürchten nichts mehr als das sogenannte<br />
Turbo-Loch, das eine rasante<br />
Fahrt auf der Ideallinie zumindest<br />
für eine Sekunde unterbricht und eine<br />
flüssige Fahrweise erschwert. Kritiker<br />
betonen außerdem, dass die notwendige<br />
Leistung immer erst mit Verspätung<br />
zur Verfügung steht und aufgeladenen<br />
Motoren am oberen Ende<br />
der Drehzahlskala die Luft ausgeht.<br />
Dennoch werden sich Schnellfahrer<br />
daran gewöhnen müssen, dass der<br />
geliebte Saugmotor selbst im klassischen<br />
Sportwagensegment bald der<br />
Vergangenheit angehören wird. Auch<br />
hier greift das „Downsizing“, bei dem<br />
Hubraum durch Aufladung kompensiert<br />
wird. Der Hintergrund sind in erster<br />
Linie verschärfte Gesetzesvorgaben<br />
für den Verbrauch und die Emissionen.<br />
Turbo vs. Kompressor<br />
Einige Sauger gibt es noch im Sportwagenbereich<br />
– beispielsweise den Porsche<br />
GT3, den Ferrari F12 und den Audi<br />
R8 V10. Die Mehrzahl der Modelle wird<br />
jedoch bereits mit verdichteter Luft<br />
aufgeladen. Hierbei sind im Wesentlichen<br />
zwei Verfahren zu unterscheiden:<br />
die Aufladung mit mechanischem<br />
Kompressor und mit Abgasturbolader.<br />
Beide Varianten verdichten angesaugte<br />
Luft und versorgen die Zylinder mit zusätzlichem<br />
Sauerstoff. Hierdurch steigt<br />
SAUGMOTOR VOM<br />
AUSSTERBEN BEDROHT<br />
das maximale Drehmoment und somit<br />
auch die Leistung des Motors. Teils<br />
werden beide Konzepte kombiniert,<br />
wobei der Kompressor insbesondere<br />
die Schwächen des Turbos im niedrigen<br />
Drehzahlbereich kompensieren kann.<br />
Unterschiede bestehen in erster Linie<br />
bei der Effizienz. Ein Kompressor ist<br />
über eine Kurbelwelle mit dem Motor<br />
verbunden und nutzt dessen Antriebsleistung,<br />
um Luft zu verdichten. Anders<br />
beim Turbo: Er verwertet die Energie<br />
und den Druck des heißen Abgasstroms<br />
und erzielt auf diese Weise einen höheren<br />
Wirkungsgrad als der Kompressor.<br />
Es ist davon auszugehen, dass die Ära<br />
der Kompressoren aus Gründen des<br />
höheren Energieverbrauchs bald zu<br />
Ende gehen wird.<br />
381 PS mit 2-Liter-Motor<br />
Ein Extrembeispiel für die Möglichkeiten<br />
der Turboaufladung ist der aktuelle<br />
Mercedes-AMG A 45. Mit einem<br />
Zweiliter-Turbo-Serienmotor erzeugt<br />
er sagenhafte 381 PS und 475 Nm<br />
Drehmoment. Um diese Leistungszahlen<br />
aus dem verhältnismäßig kleinen<br />
Motor herauszuholen, ist enormer Ladedruck<br />
erforderlich – im Falle des A<br />
45 satte 1,8 bar. Damit hierdurch kein<br />
Turbo-Loch entsteht, kommen Technologien<br />
wie der Twin-Scroll-Lader<br />
zum Einsatz, der die Abgaskanäle von<br />
zwei Zylindern in einem optimierten<br />
Krümmer bündelt. Eine geschmiedete<br />
Kurbelwelle, geschmiedete Kolben und<br />
härter beschichtete Laufbahnen sollen<br />
die Reibung optimieren.