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planet toys 5/19

Fachmagazin für den Spielwaren- und Buchhandel

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EDITORIAL<br />

<strong>planet</strong> <strong>toys</strong> 3<br />

KEEP IT SIMPLE!<br />

Die reiferen Feinschmecker unter den<br />

Schwarmgeistern, die Fußball trotz aller<br />

Kommerzialisierung immer noch als die<br />

Mutter alle Spiele betrachten, werden<br />

sich noch an die faszinierende niederländische<br />

Variante entsinnen, die in die Annalen<br />

dieses Sports als „Totaalvoetball“<br />

eingegangen ist. Das führte zwar <strong>19</strong>74<br />

nicht zum WM-Titel des Oranje-Teams,<br />

weil eben keiner so schön fliegen konnte<br />

wie der „Frankfurter Jung“ Hölzenbein,<br />

aber der totale Fußball bescherte uns<br />

unvergessliche Momente, denn wer wollte,<br />

der Fußball wirklich liebt, schon den<br />

zerstörerischen italienischen Catenaccio<br />

sehen? Mit Carpaccio hätten wir uns abgefunden,<br />

aber mit einem Türriegel?<br />

Wunderbare Momente des „Totaalkopens“<br />

erlebt man im „In den Olifant“<br />

in Antwerpen. Auch wenn die geballte<br />

Schwarmintelligenz uns unermüdlich<br />

versichert – und ihre Argumente sind ja<br />

auch nicht von der Hand zu weisen! –,<br />

dass heute das stationäre Geschäft die<br />

Potenziale des Internets nutzen muss,<br />

in Antwerpen findet man ein Beispiel,<br />

dass es auch anders und (fast) ohne Netz<br />

geht. „In den Olifant“ setzt auf ein sinnlich-emotionales<br />

„Totaalconcept“. Hier<br />

wird kein Halligalli oder Pillepalle praktiziert,<br />

sondern die beiden Inhaberinnen<br />

haben ein sicheres „Gespür“ für Ware,<br />

die sie wunderbar zu präsentieren verstehen.<br />

BWLer würden beim Anblick der<br />

zwei verwinkelten Etagen augenblicklich<br />

unters Sauerstoffzelt robben; Mütter, die<br />

entdecken und finden wollen, nur dankbar<br />

sein. Es ist, als hätte „In den Olifant“<br />

die Maxime von Johan Cruyff aufs eigene<br />

Haus übertragen: „Das einfache Spielzeuggeschäft<br />

ist das schönste, aber das<br />

schönste ist auch das schwerste.“ „In<br />

den Olifant“ ist eine Benchmark für erfolgreiche<br />

Spielwarengeschäfte im Zeitalter<br />

von Klick.Klick.Glück. Mehr dazu<br />

auf Seite 46.<br />

Erst Anfang Oktober war von AKK zu erfahren,<br />

dass Deutschland zu langsam und<br />

zu kompliziert sei. Sieht man einmal von<br />

der Frage ab, wer in diesem Land eigentlich<br />

ständig bremst und alles verkompliziert,<br />

um sich dann von einer 16-jährigen<br />

Klimaaktivistin Beine machen zu lassen,<br />

kommen wir nicht umhin festzustellen,<br />

dass wir nicht nur bei Infrastrukturmaßnahmen<br />

ein Tempoproblem haben. „Es<br />

kann nicht so weitergehen!“, schrieb uns<br />

Anfang Juli ein Spielzeughändler, weil<br />

er an seine „junge Kundschaft“ dachte.<br />

Keep it simple wünscht man sich auch<br />

im deutschen Spielzeugfachhandel beim<br />

Thema „Verpackungsmaterial und Stopfmaterial<br />

in sinnlosen Mengen“, das täglich<br />

in einer Mainzer Spielzeugküche<br />

„hochkocht“. Die Vorzeichen für eine<br />

konzertierte Aktion stehen günstig, denn<br />

auch bei Herstellern hat man die Zeichen<br />

der Zeit erkannt. Welche, lesen Sie auf<br />

Seite 12.<br />

Wir sind jedes Jahr aufs Neue perplex,<br />

wenn uns die Pressemitteilungen zur<br />

Spiel Essen erreichen. Das Spielefest eilt<br />

seit Jahren von Rekord zu Rekord, während<br />

andere Messen sich schwertun, ihr<br />

Niveau zu halten. Die Entwicklung überrascht<br />

umso mehr, als wir offensichtlich<br />

in Krisenzeiten leben, wenn wir nur auf<br />

die Buchbranche blicken. Ein aktueller<br />

Titel, der uns vorbereiten soll, was<br />

da kommen könnte: „Grand Hotel Abgrund“.<br />

Trotz aller Untergangsszenarien,<br />

die sich seit Jahren auf den Sachbuchtiteln<br />

finden, spielen wir immer mehr,<br />

warum, weiß eigentlich keiner so genau,<br />

außer, dass mal wieder vieles zusammenkommt.<br />

Was alles, das lesen Sie auf<br />

Seite 24 und dort erfahren Sie auch, dass<br />

die Spielebranche eine riesige Chance<br />

geboten bekommt, weil jetzt Spielen offensichtlich<br />

doch Schule macht.<br />

Also: Durchhalten und weitermachen!<br />

Ihr Ulrich Texter<br />

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