Foto: MEV Verlag GmbH, Germany 66 <strong>Aus</strong> <strong>erster</strong> <strong>Hand</strong> I 2018/2019 2017/2018 <strong>Aus</strong>bildungsberufe Gesundheit, Pflege und Hygiene
<strong>Aus</strong> <strong>erster</strong> <strong>Hand</strong> I 2019/2020 Branche: Gesundheit, Pflege und Hygiene 67 Augenoptiker *(94) Kein Knick in der Optik Modebewusst Bei vielen Menschen lässt die Sehkraft nach, und sie merken es erst, wenn der Sänger auf der Bühne „verschwimmt“, das Stoppschild viel zu spät erkannt wird, wenn beim „Fernsehen“ das Gefühl entsteht, dauernd in der letzten Reihe zu sitzen. Menschen wollen gut sehen und dabei attraktiv aussehen. Der Augenoptiker kümmert sich also in zweierlei Hinsicht ums Auge. Man kennt die aktuelle Brillenmode und hat einen Blick für das Gestell, das am besten zum Kunden passt. Schliff mit Pfiff Im Vordergrund steht natürlich das Glas mit dem richtigen Schliff für besseres Sehen oder die entsprechende Kontaktlinse. Die Anfertigung erfolgt entweder nach eigenen Überprüfungen oder nach Verordnung des Augenarztes. Sicheres Bedienen optischer Geräte in der Werkstatt und spezielles physikalisches Wissen gehören ebenso zum Alltag wie die persönlich, freundliche Beratung im Verkaufsraum. Wer gern Menschen hilft, Spaß an Mode hat, wird in diesem Beruf viel Freude haben. Besonderheiten Das Augenoptiker-<strong>Hand</strong>werk beschäftigt sich mit Dingen, die immer gebraucht werden: mit Brillen und mit Mode. Die Lehrlingszahlen sind stabil. Es gibt für ausgebildete Fachkräfte gute Berufschancen. <strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate) Zuständige Berufsschule: Osnabrück ÜLU: 1. Lehrjahr 2 Wochen, ab dem 2. Lehrjahr 4 Wochen Lehrgangsort: Osnabrück Friseur Hazim Ibrahim, 27 Jahre Salon Ali Hu, Papenburg Friseur *(244) Top-Styling statt alter Zöpfe Alles über einen Kamm scheren ist out Heute genügt es nicht mehr, die Haare kurz zu schneiden, damit sie gepflegt aussehen. Die Frisur soll viel mehr zum Typ, zum Kopf – zum ganzen persönlichen Erscheinungsbild passen und beitragen. Der Kunde will gestylt sein, Image und Individualität zeigen. Und top-aktuell soll’s auch noch sein. Der jeweilige Frisuren-Look wird natürlich von Modeströmungen beeinflusst. Das ist wie bei der Bekleidung. Stylen statt schneiden Der clevere Friseur kennt Trends und weiß, was en vogue ist. Aber ganz gleich, ob er sich „Hair-Stylist“, „Hair-Designer“ nennt oder sich eine andere moderne Bezeichnung gibt, seine Kunden erwarten: Geschick beim Schneiden, Färben, bei der Dauerwelle, Maniküre; individuelle Beratung wenn’s z. B. um die Anwendung von Perücken und Toupets geht oder um fachgerechte Tipps für Make-up und kosmetische Artikel. Außer dem Fachwissen muss auch Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Belange der Kunden mitgebracht werden. Wer gern mit Menschen umgeht, Kreativität und Fingerspitzengefühl besitzt, hat gute Chancen einen eigenen Salon zu eröffnen – oder als Maskenbildner, Frisuren – und Modeberater bei Film, Fernsehen oder Theater engagiert zu werden. Besonderheiten Der Beruf des Friseurs umfasst vielerlei Bereiche – von der Beurteilung der Haut, Haare bis hin zur individuellen Beratung des Kunden. Dass bei solch einer Palette der moderne Friseur nicht ohne Grundkenntnisse der Biologie und Chemie auskommt, versteht sich von selbst. Aber auch in Sachen Mode und Trends sollte sich ein guter Friseur auskennen. <strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate) Zuständige Berufsschulen: Bersenbrück, Lingen, Melle, Meppen, Nordhorn, Papenburg ÜLU: Ab dem 2. Lehrjahr 3 Wochen Lehrgangsorte: Lingen, Meppen, Nordhorn, Osnabrück, Papenburg Foto: Reiner Brinkrolf „Bevor ich aus meiner Heimat Syrien vor zweieinhalb Jahren flüchten musste, habe ich dort bereits neben meinem Studium als Friseur-<strong>Aus</strong>hilfe gejobbt. Obwohl ich in Syrien nur im Herrensalon bedient habe, konnte ich bereits dort den Spaß an diesem Beruf entdecken. Mittlerweile mache ich die Arbeit an Damen und Herren gleich gern. Ich mag den Kontakt zu den Menschen und die Kommunikation mit Kunden und Kollegen. Das Team ist gut, mein Meister zeigt mir viel. Insbesondere im Damenbereich finde ich große Unterstützung. Ich mag den Beruf des Friseurs sehr. Man hat zwar auch Stress, besonders, wenn der Salon voll ist und die Kunden warten müssen; aber mein Tag ist ausgefüllt und ich kann am Ende des Tages auf meine zufriedene Kundschaft blicken. Gerade der Anfang meiner <strong>Aus</strong>bildung war alles andere als einfach. Ich konnte kein Deutsch und habe die <strong>Aus</strong>bildung nach einem halben Jahr Sprachkurs begonnen. Aber ich habe auch nach dem Sprachkurs, auch zuhause weiter die Sprache gelernt. Ein Tipp: Beginnt mit leichten Filmen im Fernsehen, am besten aus dem Kinderprogramm.. . Nach meiner Gesellenprüfung möchte ich erstmal weiter in meinem jetzigen <strong>Aus</strong>bildungsbetrieb weiter arbeiten und Erfahrungen sammeln. Weiterbildungen, z. B. im Bereich der Coloration, kann ich mir gut vorstellen. Vielleicht mache ich später auch mal die Meisterprüfung; das aber frühestens in zwei Jahren.“