14.10.2019 Aufrufe

Aus erster Hand

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Aus</strong> <strong>erster</strong> <strong>Hand</strong> I 2019/2020<br />

Branche: Gesundheit, Pflege und Hygiene 67<br />

Augenoptiker *(94)<br />

Kein Knick in der Optik<br />

Modebewusst<br />

Bei vielen Menschen lässt die Sehkraft nach, und sie merken es erst, wenn<br />

der Sänger auf der Bühne „verschwimmt“, das Stoppschild viel zu spät<br />

erkannt wird, wenn beim „Fernsehen“ das Gefühl entsteht, dauernd in der<br />

letzten Reihe zu sitzen. Menschen wollen gut sehen und dabei attraktiv<br />

aussehen. Der Augenoptiker kümmert sich also in zweierlei Hinsicht ums<br />

Auge. Man kennt die aktuelle Brillenmode und hat einen Blick für das<br />

Gestell, das am besten zum Kunden passt.<br />

Schliff mit Pfiff<br />

Im Vordergrund steht natürlich das Glas mit dem richtigen Schliff für besseres<br />

Sehen oder die entsprechende Kontaktlinse. Die Anfertigung erfolgt<br />

entweder nach eigenen Überprüfungen oder nach Verordnung des<br />

Augenarztes.<br />

Sicheres Bedienen optischer Geräte in der Werkstatt und spezielles physikalisches<br />

Wissen gehören ebenso zum Alltag wie die persönlich, freundliche<br />

Beratung im Verkaufsraum. Wer gern Menschen hilft, Spaß an Mode<br />

hat, wird in diesem Beruf viel Freude haben.<br />

Besonderheiten<br />

Das Augenoptiker-<strong>Hand</strong>werk beschäftigt sich mit Dingen, die immer<br />

gebraucht werden: mit Brillen und mit Mode. Die Lehrlingszahlen sind<br />

stabil. Es gibt für ausgebildete Fachkräfte gute Berufschancen.<br />

<strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate)<br />

Zuständige Berufsschule: Osnabrück<br />

ÜLU: 1. Lehrjahr 2 Wochen, ab dem 2. Lehrjahr 4 Wochen<br />

Lehrgangsort: Osnabrück<br />

Friseur<br />

Hazim Ibrahim, 27 Jahre<br />

Salon Ali Hu, Papenburg<br />

Friseur *(244)<br />

Top-Styling statt alter Zöpfe<br />

Alles über einen Kamm scheren ist out<br />

Heute genügt es nicht mehr, die Haare kurz zu schneiden, damit sie<br />

gepflegt aussehen. Die Frisur soll viel mehr zum Typ, zum Kopf – zum ganzen<br />

persönlichen Erscheinungsbild passen und beitragen. Der Kunde will<br />

gestylt sein, Image und Individualität zeigen. Und top-aktuell soll’s auch<br />

noch sein. Der jeweilige Frisuren-Look wird natürlich von Modeströmungen<br />

beeinflusst. Das ist wie bei der Bekleidung.<br />

Stylen statt schneiden<br />

Der clevere Friseur kennt Trends und weiß, was en vogue ist. Aber ganz<br />

gleich, ob er sich „Hair-Stylist“, „Hair-Designer“ nennt oder sich eine andere<br />

moderne Bezeichnung gibt, seine Kunden erwarten: Geschick beim<br />

Schneiden, Färben, bei der Dauerwelle, Maniküre; individuelle Beratung<br />

wenn’s z. B. um die Anwendung von Perücken und Toupets geht oder um<br />

fachgerechte Tipps für Make-up und kosmetische Artikel.<br />

Außer dem Fachwissen muss auch Einfühlungsvermögen und Verständnis<br />

für die Belange der Kunden mitgebracht werden. Wer gern mit Menschen<br />

umgeht, Kreativität und Fingerspitzengefühl besitzt, hat gute<br />

Chancen einen eigenen Salon zu eröffnen – oder als Maskenbildner, Frisuren<br />

– und Modeberater bei Film, Fernsehen oder Theater engagiert zu<br />

werden.<br />

Besonderheiten<br />

Der Beruf des Friseurs umfasst vielerlei Bereiche – von der Beurteilung der<br />

Haut, Haare bis hin zur individuellen Beratung des Kunden. Dass bei solch<br />

einer Palette der moderne Friseur nicht ohne Grundkenntnisse der Biologie<br />

und Chemie auskommt, versteht sich von selbst. Aber auch in Sachen<br />

Mode und Trends sollte sich ein guter Friseur auskennen.<br />

<strong>Aus</strong>bildungsdauer: 3 Jahre (36 Monate)<br />

Zuständige Berufsschulen: Bersenbrück, Lingen, Melle, Meppen,<br />

Nordhorn, Papenburg<br />

ÜLU: Ab dem 2. Lehrjahr 3 Wochen<br />

Lehrgangsorte:<br />

Lingen, Meppen, Nordhorn, Osnabrück, Papenburg<br />

Foto: Reiner Brinkrolf<br />

„Bevor ich aus meiner Heimat Syrien vor zweieinhalb Jahren flüchten<br />

musste, habe ich dort bereits neben meinem Studium als Friseur-<strong>Aus</strong>hilfe<br />

gejobbt. Obwohl ich in Syrien nur im Herrensalon<br />

bedient habe, konnte ich bereits dort den Spaß an diesem Beruf entdecken.<br />

Mittlerweile mache ich die Arbeit an Damen und Herren<br />

gleich gern.<br />

Ich mag den Kontakt zu den Menschen und die Kommunikation mit<br />

Kunden und Kollegen. Das Team ist gut, mein Meister zeigt mir viel.<br />

Insbesondere im Damenbereich finde ich große Unterstützung.<br />

Ich mag den Beruf des Friseurs sehr. Man hat zwar auch Stress,<br />

besonders, wenn der Salon voll ist und die Kunden warten müssen;<br />

aber mein Tag ist ausgefüllt und ich kann am Ende des Tages auf<br />

meine zufriedene Kundschaft blicken.<br />

Gerade der Anfang meiner <strong>Aus</strong>bildung war alles andere als einfach.<br />

Ich konnte kein Deutsch und habe die <strong>Aus</strong>bildung nach einem halben<br />

Jahr Sprachkurs begonnen. Aber ich habe auch nach dem<br />

Sprachkurs, auch zuhause weiter die Sprache gelernt. Ein Tipp:<br />

Beginnt mit leichten Filmen im Fernsehen, am besten aus dem Kinderprogramm..<br />

.<br />

Nach meiner Gesellenprüfung möchte ich erstmal weiter in meinem<br />

jetzigen <strong>Aus</strong>bildungsbetrieb weiter arbeiten und Erfahrungen<br />

sammeln. Weiterbildungen, z. B. im Bereich der Coloration, kann ich<br />

mir gut vorstellen. Vielleicht mache ich später auch mal die Meisterprüfung;<br />

das aber frühestens in zwei Jahren.“

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!