Höxter-Kurier 519
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Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 36 19. Oktober 2019 Seite 8<br />
Mit moderner Technik einen Arbeitsplatz geschaffen: Ein handliches Tablet hilft<br />
Sie sind verabredet. Jeden Tag.<br />
Auch am Wochenende. Der<br />
Ferndolmetschdienst und Andrea<br />
Hiddersen. Ihr Arbeitsplatz<br />
liegt direkt an der Weser in der<br />
Senioren<br />
Zeitung<br />
Soziales<br />
& Gesundheit<br />
Kurstadt Bad Karlshafen, dem<br />
nördlichsten Zipfel Hessens.<br />
Es ist die Rehabilitationsklinik<br />
Carolinum mit angeschlossenem<br />
Seniorenwohnsitz. Dort wird<br />
Andrea Hiddersen als Altenpflegehelferin<br />
für die Pflege von fortgeschritten<br />
demenzerkrankten<br />
Personen eingesetzt. Sie hat seit<br />
Geburt eine beidseitige Taubheit<br />
und ist vom Versorgungsamt als<br />
schwerbehinderter Mensch anerkannt.<br />
Im Gespräch mit Hörenden<br />
Während der Schichtübergabe erhält Andrea Hiddersen die Informationen der Kollegen in<br />
Gebärdensprache über den Ferndolmetschdienst (v.l.) Angela Schwalm, Jaqueline Rose, Dominik<br />
Strümpel und Andrea Hiddersen. Verdeckt: Diana Nistor.<br />
verwendet sie keine Form der<br />
lautsprachlichen Äußerung, so<br />
dass sie von Menschen, die die<br />
Gebärdensprache nicht beherrschen,<br />
nicht verstanden wird.<br />
Dennoch kann Andrea Hiddersen<br />
in der Pflege auf der Station<br />
der Demenzkranken beschäftigt<br />
werden und dies sehr erfolgreich:<br />
„Verständigungsprobleme treten<br />
in dieser Gruppe der Bewohner<br />
weniger auf, da sie die Demenzkranken<br />
über die visuelle,<br />
bildliche Verständigung zum Teil<br />
besser erreicht, als ihre hörenden<br />
Kollegen dies mit der Lautsprache<br />
können“, erzählt der Arbeitgeber.<br />
Doch die Bewohner verstehen<br />
ist das eine. Den Kollegen<br />
bei der Schichtübergabe zu<br />
berichten, dass sich z.B. eine<br />
Medikamentengabe verändert<br />
hat, das andere. An dieser Stelle<br />
kommt die moderne Technik zum<br />
Einsatz. Jeden Tag, pünktlich zur<br />
Schichtübergabe meldet sich ein<br />
Gebärdensprachdolmetscher auf<br />
dem handlichen Tablet das vor<br />
Andrea Hiddersen auf dem Tisch<br />
im Besprechungsraum steht.<br />
Alle sitzen im Kreis und die<br />
Rücksprache kann beginnen.<br />
Schon gestikuliert die Dame „im<br />
Tablet“ und übersetzt was die<br />
Kollegen zu berichten haben,<br />
so dass Andrea Hiddersen sich<br />
Notizen zu jedem Bewohner<br />
machen kann. Im Gegenzug<br />
übersetzt der Dienst die Beobachtungen<br />
von Andrea Hiddersen<br />
in gesprochenes Wort. Nach 10<br />
Minuten ist alles vorbei und die<br />
Beschäftigten der Station sind<br />
über alle Neuigkeiten informiert.<br />
Die Schicht wurde erfolgreich<br />
übergeben und für die einen<br />
beginnt der Arbeitstag, für die<br />
anderen endet er.<br />
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An einem Augusttag fuhren<br />
meine Kollegin Gudrun und<br />
ich nach Fürstenberg, um das<br />
kleine, aber feine Heimatmuseum<br />
zu besuchen. Wir hatten<br />
es durch Zufall entdeckt. Sehr<br />
Mittlerweile hat der Klimawandel,<br />
und auch das Baumsterben,<br />
etliche mit Fichten besetzte<br />
Waldabschnitte im Umkreis<br />
von <strong>Höxter</strong> erfasst, z.B. im<br />
Heiligengeisterholz oder auch<br />
auf der zur Weser gerichteten<br />
Sollingabdachung. Die Stämme<br />
mit den brauen Ästen und<br />
Ein Besuch im Heimatmuseum Fürstenberg - von Elisabeth Meier<br />
Die „gute alte Zeit“ war nicht nur gut<br />
freundlich wurden wir von Frau<br />
Monika Fitschulke empfangen<br />
und bei einer Tasse Kaffee<br />
durften wir die gutgeordnete<br />
Heimatgeschichte einsehen. Die<br />
Fotos an den Wänden zeigten<br />
den harten Alltag der Menschen,<br />
aber auch Feste wie Weihnachten,<br />
Karneval, oder einen<br />
Tanzstundenabschlussball.<br />
Kaum einer weiß noch,<br />
dass es außer der bekannten<br />
Porzellanmanufaktur<br />
diverse kleine Handwerks<br />
betriebe und sogar eine Schuhfabrik<br />
gab. Ferner wurde Fürstenberg<br />
in den 50 und 60iger<br />
Jahren von vielen Sommerfrischlern<br />
aufgesucht. Es lockten<br />
der herrliche Solling mit seinen<br />
Jagdrevieren und der Blick auf<br />
die Weser. Auch eine Dampferfahrt<br />
war schon damals ein<br />
Highlight.<br />
Viele Erinnerungen sind fotografisch<br />
und auf Postkarten<br />
Erschreckendes Fichtensterben auch rund um <strong>Höxter</strong><br />
Mehr artenreiche Mischwälder<br />
bleichen Stämmen sind nicht<br />
zu übersehen. Vor allem die<br />
Fichte (Picea abies), mit ihrer<br />
flachen Tellerwurzel, leidet im<br />
Gegensatz zur Kiefer mir ihrer<br />
langen Pfahlwurzel, unter der<br />
lang anhaltenden Trockenheit.<br />
Im Gegensatz zu den 80er Jahren,<br />
als man wegen des „Sauren<br />
festgehalten. Frau Müller , geb.<br />
Schulze, aus Boffzen zeigte<br />
uns einen handgetischlerten<br />
Schrank ihres Vaters, der das<br />
Prädikat „Made in Germany“<br />
allemal verdient. Beeindruckend<br />
war auch die Erzählung<br />
einer Zeitzeugin, die selbst in<br />
Fürstenberg den Höllenlärm im<br />
2. Weltkrieg beim Angriff auf<br />
Regens“ vom „Waldsterben“<br />
sprach, spricht man jetzt vom<br />
„Baumsterben“. Die Jahrhunderte<br />
lange Aufforstung mit<br />
raschwüchsigen, ertragreichen<br />
Fichten, auch „Preußenbaum“<br />
genannt, rächt sich nun. Wir<br />
müssen von den Fichtenmonokulturen<br />
wieder zu artenreichen<br />
Vor allem die Fichte (Picea abies), mit ihrer flachen Tellerwurzel, leidet im Gegensatz zur Kiefer<br />
mir ihrer langen Pfahlwurzel, unter der lang anhaltenden Trockenheit.<br />
Ottbergen nach so vielen Jahren<br />
beschreiben konnte.<br />
So war sie, die „gute alte Zeit“.<br />
Meine Kollegin und ich haben<br />
durch dreizehn Jahre Altersunterschied<br />
zwar verschiedene<br />
Blickwinkel; in der Retrospektive<br />
aber waren wir uns einig: Nur<br />
gut war diese Zeit nicht.<br />
Elisabeth Meier<br />
Senioren<br />
Zeitung<br />
Schreiben<br />
macht Spaß!<br />
Mischwäldern mit Rot-Buche<br />
(Fagus silvatica), Stiel-und<br />
Traubeneiche (Quercus petraea<br />
und Quecus robur), Hainbuche<br />
(Carpinus betulus), Berg-Ahorn<br />
(Acer montana), Ulme (Ulmus<br />
glabra) und anderen wohl neuen<br />
Baumarten zurückkehren.<br />
Leider ist auch die Rot-Buche<br />
trotz ihrer Herzwurzel schon<br />
stellenweise geschädigt und<br />
wirft vorzeitig ihr Laub ab. Nach<br />
dem Paläobiologen Franz Firbas<br />
(„Spät und nacheiszeitliche<br />
Waldgeschichte Mitteleuropas<br />
und der Alpen“, 1952) hat<br />
die Kiefer (Pinus silvestris),<br />
fast alle Stadien der Eiszeiten<br />
überstanden und wird wohl am<br />
wenigsten, wie die Fichte, vom<br />
Borkenkäfer („Buchdrucker“)<br />
befallen, weil sie mit ihrer<br />
netzartigen Struktur in der<br />
Borke Harz absondert und so das<br />
Eindringen von Schädlichen verhindert.<br />
An neuen Baumarten<br />
haben sich die Amerikanische<br />
Küsten-Tanne (Abies grandis)<br />
und die Douglasie (Pseudotsuga<br />
menziensis) bewährt.<br />
Horst Happe<br />
Paul-Keller-Str. 69<br />
37671 <strong>Höxter</strong><br />
Museumsstück: ein handgetischlerter Schrank.<br />
- Inhaliergeräte - Defibrillatoren<br />
Tel. 0 52 71 / 970 30<br />
Tel. 0 52 71 / 39 13 127<br />
Grüne Mühle 2d & Westerbachstr. 38 · 37671 <strong>Höxter</strong>