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Höxter-Kurier 519

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Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 36 19. Oktober 2019 Seite 10<br />

Die Krippe der Großeltern.<br />

Lange schon hatte die Krippe<br />

meiner Großeltern im Keller<br />

geschlummert. In diesem Jahr erfasste<br />

mich die Sehnsucht nach<br />

der Weihnachtszeit aus meiner<br />

Kinderzeit. Der kleine Stall mit<br />

Zaun ist eine Bastelarbeit von<br />

„Onkel Konrad“. Die schlichten<br />

Figuren haben eine lange Zeit<br />

in einem alten Margarinekarton<br />

Die Weihnacht meiner Kinderzeit<br />

Wir waren glücklich<br />

In den Kartoffelferien<br />

einer Fabrik aus Bünde verbracht.<br />

Ein Schaf wurde in der Vorkriegszeit<br />

zu einem Preis von<br />

70 Pfennig erworben. Dieser<br />

Betrag wurde feinsäuberlich mit<br />

Bleistift unter der Figur verewigt.<br />

Ich kaufte eine Flachbatterie und<br />

suchte im Wald frisches Moos für<br />

die Krippe und gestaltete diese<br />

wie früher.<br />

Rötlich braune Schuhe…<br />

Mein Vater bekam, als ich 11 Jahre alt war eine sogenannte Hausmeisterwohnung.<br />

Für uns bedeutete das, endlich ein eigenes Bad<br />

und eine eigene Toilette. Der Nachteil war, sie lag direkt an einer<br />

Ziegelei. Alles war immer irgendwie mit einem rötlich braunen<br />

Staub überzogen.<br />

In den Herbstferien ging ich das erste Mal zum Kartoffelauflesen.<br />

Es gab bei uns nicht viele Bauern, deshalb war ich froh, diesen<br />

Nebenverdienst ergattert zu haben. Morgens um 07:00 Uhr ging<br />

es los. Der Bauer zog seine Furchen und wir mussten zusehen, dass<br />

wir alle Kartoffeln rasch aufgelesen hatten, bevor er die nächste<br />

Reihe zog. Mittags kam die Bäuerin und brachte selbstgeschmierte<br />

Brote mit herrlich duftender leckerer Leberwurst. Dazu gab es Tee<br />

und selbstgemachte Limonade.<br />

Das ging eine Woche so. Den letzten Tag wurde nachgelesen.<br />

Der Bauer zog noch einmal übers Feld seine Furchen. Wir gingen<br />

dann darüber und suchten die restlichen vergessenen Kartoffeln<br />

auf. Und dann kam der Zahltag. Ich hatte 30,00 D-Mark verdient.<br />

Eine unwahrscheinlich große Summe für mich. Ich war stolz so<br />

viel verdient zu haben. Abends kam ich glücklich nach Hause und<br />

zeigte meiner Mutter den Verdienst. Davon werden Schuhe gekauft,<br />

bestimmte sie sofort. Ich war etwas traurig, aber ich brauchte ja<br />

auch ein paar neue Schuhe.<br />

Am nächsten Tag ging meine Mutter dann mit mir in die Stadt um<br />

Schuhe zu kaufen. Sie hatte Glück und fand ein paar herabgesetzte<br />

Schuhe für genau 30,00 D-Mark. Das Problem war, mir gefielen sie<br />

absolut nicht. Sie hatten genau diese Farbe des rötlich braunen<br />

Staubes der Ziegelei. Weinend verließ ich das Schuhgeschäft,<br />

in der Tasche ein paar neue rötliche braune Schuhe. Ich bin nie<br />

wieder Kartoffel auflesen gegangen, aber noch heute liebe ich den<br />

Geruch der frisch aufgeworfenen Erde der bei dem Durchpflügen<br />

des Ackers entsteht.<br />

IA<br />

Am Heiligen Abend kam mir<br />

die Erinnerung, als die Krippe<br />

mich anstrahlte. Wie oft hatte<br />

ich als Kind aufgeregt davorgestanden,<br />

um mit meinen Eltern<br />

und Geschwistern „Stille Nacht“<br />

zu singen. Erst dann durften wir<br />

zum Gabentisch gehen. Wir waren<br />

glücklich, trotz der Einfachheit der<br />

Nachkriegszeit. Elisabeth Meier<br />

Doppelkopfspielerin gesucht!<br />

Fröhlich, munter und unkompliziert<br />

möchten wir Doppelkopf spielen. Wer<br />

wird die Vierte in unserem Bunde?<br />

Spielfreudige Damen ab 70 Jahre<br />

jung. Tel. 0 52 71 / 34 553<br />

Schöner Nachmittag nicht nur für Senioren<br />

Zweimal im Monat trafen<br />

wir uns Sonntagnachmittags<br />

am Parkplatz an der Weser<br />

und fuhren in die nähere und<br />

weitere Umgebung von Beverungen,<br />

um uns schöne Orte<br />

anzusehen. „Ise“, Marie-Luise<br />

Horst, hatte immer besondere<br />

Orte für uns ausgesucht.<br />

Ob ins Schloss Bevern, zum<br />

Bauernmarkt nach Neuhaus<br />

im Solling, die Abtei von Marienmünster…<br />

Alles das habe ich<br />

UNTERNEHMEN<br />

WILLKOMMEN!<br />

Wer mehr unternehmen will, ist bei uns richtig!<br />

GEWERBE-<br />

ODER<br />

INDUSTRIE-<br />

ANSIEDLUNG?<br />

KLAR!<br />

HORN- BAD<br />

MEINBERG!<br />

durch die Sonntagsfahrer und<br />

Ise kennenlernen können. Bei<br />

schlechtem Wetter machten<br />

wir einen Spielenachmittag in<br />

der näheren Umgebung.<br />

Wer im Auto von anderen<br />

mitgefahren ist, gab einen<br />

kleinen Obolus für den Fahrer.<br />

Bei kurzen Strecken gab man<br />

drei, für große Strecken fünf<br />

Euro als Mitfahrer. Nach den<br />

Besichtigungen haben wir<br />

uns in der ansässigen Gastronomie<br />

immer Kaffee und<br />

Kuchen gegönnt und hatten<br />

einen schönen Nachmittag<br />

verbracht. Zurzeit ist heute<br />

keiner da, der die Sonntagsfahrer<br />

weitermacht. Ist es<br />

wohl möglich, diese wieder<br />

auferstehen zu lassen für<br />

einige schöne Nachmittag für<br />

die (nicht nur) Senioren? Edith<br />

Roth. Beverungen<br />

Sonntagsfahrer gesucht<br />

Liebe Leser, das Beverunger<br />

Seniorenbüro sucht Sie, um<br />

dieses schöne Treffen wieder<br />

auferstehen zu lassen. Wie<br />

wäre es mit Ihnen? Neue<br />

Freunde und viel Spaß sind<br />

gewiss. Melden Sie sich bei<br />

uns, damit wir gemeinsam die<br />

Sonntagsfahrer wieder fahren<br />

lassen können. Wir sind von<br />

10-12 Uhr von Mo-Fr erreichbar<br />

unter 05273 392226.<br />

Beverunger Seniorenbüro<br />

Kinder als Erntehelfer während der „Kartoffelferien“ um<br />

1930. Foto: LWL-Archiv

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