Festschrift - 50 Jahre Sinfonieorchester am EBG

Empfehlungen

Info

SWK_allg_AZ_210x65_mm_Live-Music-Now_fuer_Gym__v02__RZ.indd 1 09.10.19 12:55 Zwei Glücksfälle „Wir sind eine große Familie“ war die beruhigende Antwort von Robert König, als meine Mutter Bedenken äußerte, ihre 14-jährige Tochter auf Konzertreise zu schicken. Und wir waren es auch! Zweimal wöchentlich und an Wochenenden probten wir, hatten drei Konzerte im Jahr, feierten Herbstbälle und gingen jedes Jahr in den Osterferien zwei Wochen mit einem Dirigenten auf Konzertreise, der voller Energie, Leidenschaft und Humor uns wilde Jugendliche zu begeistern und fachkompetent zu führen wusste. Ein Glücksfall für uns und prägende Jahre mit weitreichenden Konsequenzen kamen dabei heraus: Orchester-Ehen sind entstanden, einige sind Berufsmusiker geworden und viele unserer Kinder stehen heute mit einem Instrument auf der Bühne. Lange Proben, viel Engagement und Arbeit, Verantwortung – das schweißt zusammen! Wir kannten uns alle und jeder erinnert sich auch heute noch an jeden. Es stimmt, wir waren eine sehr große Familie! Robert, wie hast du das bloß alles geschafft? Danke für die tolle Zeit! Und dann kam Neil Fellows. Er kam mit diesem Satz: „Wichtig ist, dass man Musiker atmen lässt beim Musikmachen“, während Robert gerne sagte: „Geatmet wird zu Hause!“ Mit seiner Musikalität, Kreativität, seiner Verbindlichkeit, seinen neuen Ideen und nicht zuletzt seinem englischen Humor und Charme konnte er viele junge, begabte Nachwuchsmusiker und Musikerinnen für sich gewinnen. Fächerübergreifende Projekte, Herausforderungen, Probenwochenenden, Konzertreisen sind dabei herausgekommen. Auch er hat die Familie zusammengehalten und für Musik begeistert, in schwierigen Zeiten mit wachsender Unzuverlässigkeit zu kämpfen und so viel Organisation! Großartig! Wieder ein Glücksfall! Neil, wie hast du das bloß alles geschafft? Danke für weitere wunderbare Jahre im Orchester am Ernst-Barlach-Gymnasium! Wiebke Bartsch geb. Poser Violine 1982-2016 im Orchester 24 für Kiel » Musik heilt, Musik tröstet, Musik bringt Freude.« Lord Yehudi Menuhin Für die Menschen in unserer Region Das Projekt Live Music Now bringt junge, begabte Musikerinnen und Musiker aus aller Welt zu Menschen, die einen erschwerten Zugang zu Konzertsälen haben. Seit 2018 organisieren und finanzieren wir Konzerte in sozialen Einrichtungen in Kiel und dem Kieler Umland. Sie möchten in Ihrer Einrichtung ein „Live Music Now“-Konzert ver anstalten? Wir freuen uns auf Ihre Anfrage: www.stadtwerke-kiel.de/livemusicnow unterstützt durch
Wie ich als Trompeter das Transponieren lernte... Die ganze Geschichte begann im Jahr 2000 beim traditionellen Weihnachtskonzert des Ernst-Barlach-Gymnasiums, das damals noch in der Nikolaikirche stattfand. Zu dem Konzert leistete ich meinen Teil als junger Trompeter im Alter von gerade einmal 10 Jahren in einem Blechbläserquartett, das Robert König leitete. Ich spielte zusammen mit zwei Trompetern aus höheren Klassenstufen und einem Waldhorn. Unmittelbar nach dem Beitrag erhielten wir drei Trompeten eine Einladung von Robert König in das Sinfonieorchester. Ich bekam meine Noten und den Probenplan. Gewissermaßen gerade als Sextaner auf dem Ernst-Barlach-Gymnasium eingeschult, durfte ich tatsächlich in der groß angelegten orchestralen Fassung der Oper „Parsifal“ von Richard Wagner als dritter Trompeter mitspielen. Ich hatte keinerlei Erfahrung in einem Sinfonieorchester, war in den ersten Proben tatsächlich ein wenig verunsichert, da ich trotz meines ersten Trompetenunterrichts im Alter von fünf Jahren noch nie in einem Sinfonieorchester gespielt hatte und demnach auch nicht mit den Gepflogenheiten eines Blechbläsers in einem Sinfonieorchester vertraut war. Mal eben alle zwanzig Takte in diverse unterschiedliche Transpositionsarten umzudenken, das bereitete mir große Sorgen, denn als jüngstes Orchestermitglied wollte ich eben auch keinen negativen Eindruck hinterlassen. Ich wollte auch nicht der „kleine, niedliche Trompeter“ sein, der die meisten Stellen auslässt und sicherheitshalber pausiert. Zum Glück waren alle drei vorgesehenen Trompetenstimmen doppelt besetzt. Ich erhielt von den dortigen erfahrenen Trompetern Sönke Hahnkamp, Florian König und Torben Krüger tatkräftige Unterstützung und erlernte das Transponieren quasi während der Proben. Tatsächlich hatte ich es bis zum Konzert am 26. März 2001 im Kieler Schloss geschafft und konnte mutig bei einem wirklich hoch anspruchsvollen Werk als verdoppelte dritte Trompete - damals noch auf meinem Kornett - mitspielen. Ich war fasziniert von vielen Solostellen, die meine „Kollegen“ anderer Instrumentengruppen gemeistert hatten. Hätte ich nicht doch lieber die Oboe oder das Waldhorn spielen sollen? Nein, ich bin tatsächlich bei der Trompete geblieben. Trotz des atemberaubenden Einstiegs bin ich dem Sinfonieorchester (leider) nach diesem orchestralen Monument doch erst einmal ferngeblieben und vorerst in der Big-Band des Ernst-Barlach-Gymnasiums gelandet, was aber nicht lange währte: Inspiriert durch die damalige Aufführung des Musicals „Ruddigore“ habe ich nach ca. drei Jahren Big-Band einen erneuten Anlauf im Jahr 2004 nach dem Dirigentenwechsel von Robert König zu Neil Fellows versucht und bin dann auch im Sinfonieorchester geblieben, und zwar nahezu die gesamte Zeit, in der Neil Fellows das Orchester geleitet hat. Ich blicke zurück auf eine tolle, erfahrungsreiche Zeit mit Neil Fellows mit diversen Sinfonien, Filmmusiken und auch Konzertreisen nach Polen und Großbritannien. Ich übernahm zudem zahlreiche organisatorische Aufgaben. Eines meiner „Projekte“ war die digitale Erfassung des Notenarchivs anhand einer selbst programmierten Datenbank, mit der ich unter eifrigem Einsatz mehrere Tage in den Ferien verbracht habe, um im Keller des Ernst-Barlach-Gymnasiums die Notenbestände aus jahrzehntelanger Orchesterarbeit zu katalogisieren. Meine persönlichen Highlights waren darüber hinaus u.a. die Zusammenarbeit mit dem Kieler Theater im Werftpark im Rahmen von Ödön von Horváths „Kasimir und Karoline“. Ich hatte hier tatsächlich durch das Theater laufend auswendig Trompete zu spielen! Außerdem die Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ anlässlich eines Jubiläumskonzerts im Kieler Opernhaus und natürlich zählen die zahlreichen Probenwochenenden auf Gut Brache in Wielen dazu. Trotz Verlassen des Ernst-Barlach-Gymnasiums nach meinem Abitur im Jahr 2009 bin ich dem Orchester noch mehrere Jahre treu geblieben. Nur aus beruflichen Gründen habe ich die „Taktstockübergabe“ von Neil Fellows an Alexander Mottok im Jahr 2016 als Anlass betrachtet, meinen Platz als Trompeter zu räumen. Mein großer Dank gilt einerseits Robert König, der mir überhaupt den Eintritt ins Sinfonieorchester ermöglicht hat, ebenso Neil Fellows für die langjährige Zusammenarbeit, Alexander Mottok für die reibungslose „Übergabe“ nach dem Dirigentenwechsel, meiner Trompetenlehrerin Sonja Hummel, die mir in allen Transpositionsfragen hilfreich zur Seite stand und auch Michael Scholz für die hervorragende Zusammenarbeit im Vertretungsvorstand des Vereins „Freunde des Sinfonieorchesters am Ernst-Barlach-Gymnasium e.V.“. Ein Hoch auf das Sinfonieorchester am Ernst-Barlach-Gymnasium! Gaudeamus igitur! Stefan Kalkbrenner Trompete Erstes Konzert: 2001 Letztes Konzert: 2016 25
Seite 1 und 2: 50 Jahre Sinfonieorchester am Ernst
Seite 3 und 4: Verehrte Freunde und Mitglieder des
Seite 5 und 6: Grüße der Landeshauptstadt Kiel L
Seite 7 und 8: Seit 1987 gibt es ihn nun schon, de
Seite 9 und 10: Orchesterarbeit im Wandel - Zur Ent
Seite 11 und 12: nieorchester zusammen mit einem Sax
Seite 13 und 14: Frühjahr 2009 Orchesterfahrt nach
Seite 15 und 16: hindurch im Kern unverändert, und
Seite 17 und 18: Liebes Barlach Orchester, zwischen
Seite 19 und 20: 19
Seite 21 und 22: „Geht nicht, gibt´s nicht!“ Ro
Seite 23: eunde Witzige Stimmproben Pausen si
Seite 27 und 28: Vor einigen Wochen fragte mich Robe
Seite 29 und 30: .... Es ist früh am Morgen. Obwohl
Seite 31 und 32: Erinnerungen an meine Zeit im Sinfo
Seite 33 und 34: wortung und Nachwuchsförderung gem
Seite 35 und 36: Von den Streichhörnchen ins große
Seite 37 und 38: Die erste Walpurgisnacht von Felix
Seite 39 und 40: © Jannick Weißel 2012 Komponisten
Seite 41 und 42: UNSERE KERNÖFFNUNGSZEIT: MO. - SA.
Seite 43 und 44: 43

Festschrift - 50 Jahre Sinfonieorchester am EBG

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?