Festschrift - 50 Jahre Sinfonieorchester am EBG

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Schlagzeug- und Paukenunterricht waren für mich keine Hürden! Als ich damals angefangen habe, Schlagzeug zu spielen, hätte ich nie gedacht, dass das so vielseitig sein kann. Ich kannte eigentlich nur Stilrichtungen wie Rock und Pop. Dass es abgesehen vom Drumset noch anderes Schlagwerk gab, war meiner Meinung nach eine Legende. Am Ende des Schuljahres 2014/15, ich war noch in der siebten Klasse, wurde ich dann von Laslo Vierk gefragt, ob ich nicht im Sinfonieorchester aushelfen möchte. Bis dahin hatte ich mich zwar noch nicht mit klassischer Musik auseinandergesetzt, aber ich dachte mir, dass es nicht schaden könne, das mal auszuprobieren. Bei der Probenarbeit, damals noch mit Neil Fellows, fand ich es sehr beeindruckend, ein Orchester mal von hinten zu hören. Natürlich waren nicht alle Proben super spannend, aber das Konzert hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich am selben Abend noch zu Neil Fellows gelaufen bin und ihn gefragt habe, ob ich nicht fest weiterspielen dürfe. Er schien relativ glücklich darüber, zumindest hat er es mir erlaubt – Schlagzeuger waren im Orchester schon immer Mangelware. Für mich bedeutete das neben dem normalen Schlagzeug- unterricht bei Peter Weise noch Paukenunterricht bei Laslo und später erweitertes Schlagwerk bei Nils Rohwer. Aber das waren für mich keine Hürden. Als Schlagwerker hat man zwar in der Probenzeit ein recht entspanntes Leben; wenn es zum Konzert kommt, muss man jedoch auf einmal sehr viel erledigen. Die Schlagwerker sind immer die Ersten, die im Konzertsaal sind, und die Letzten, die ihn wieder verlassen. Das liegt daran, dass wir die meisten Instrumente haben, die unglücklicherweise auch noch die Sperrigsten sind. Wenn wir schon beim Thema „Viele Instrumente“ sind: Uns ist nichts zu albern! Wir spielen all das, was nötig ist und kein anderer macht. Von bekanntem Schlagwerk wie Pauken und kleine Trommel bis hin zum Marimba und Xylophon, manchmal sogar Dinge wie Autohupen, zum Beispiel in „An American in Paris“ von George Gershwin. Es wird nie langweilig! Anton Larsson Wir gratulieren dem Sinfonieorchester am EBG sehr herzlich zum 50jährigen Jubiläum. Andreas Roth e. K. Sascha Ihlow e. K. Charles-Roß-Ring 42-44 24106 Kiel Tel. +49 431 313003 kiel_nord@provinzial.de Alle Sicherheit 34 für uns im Norden.
Von den Streichhörnchen ins große Sinfonieorchester Mein Weg in das Sinfonieorchester führte nicht wie bei vielen Anderen über den Musikunterricht des Ernst-Barlach-Gymnasiums. Denn ich gehöre zu den sogenannten ‚Externen‘, den Orchestermitgliedern, die von einer anderen Schule kommen. Mein musikalischer Weg ist trotzdem eng mit dem EBG verbunden. Nachdem ich einige Jahre Geigenunterricht genossen hatte, trat ich meine musikalische „Karriere“ 2013 im Alter von 11 Jahren bei den damals von Frau Günst geleiteten „Streichhörnchen“ des EBG an, wechselte 2014 in das Schulorchester zu Herrn Roth und Neil Fellows, der mich dann auch schon gleich ein Jahr darauf in das Sinfonieorchester holte – und gleich in die 1. Geige! Das war für mich einerseits eine riesige Freude, da ich nun mit den „Großen“ spielen durfte, auf der anderen Seite hatte ich natürlich mächtig Respekt vor der Aufgabe und fühlte mich bei meiner ersten Probe, bei der ich so weit hinten saß und auch noch so klein war, dass ich nicht einmal den Dirigenten sehen konnte, ein wenig verloren in dem großen Orchester. Doch die freundlichen und versierten Mitspieler, Neil Fellows mit seiner netten Art und das tolle Programm des 1. Sinfoniekonzertes „… aus englischer Sicht“ rissen mich mit. Schon ziemlich am Anfang meiner Sinfonieorchester-Zeit dachte ich, ich könnte mich, da ich ja nun schon einmal als Externer so freundlich aufgenommen wurde, ein wenig nützlich machen. So übernahm ich von Stefan Kalkbrenner, der damals der Orchestermanager war, vereinzelt kleinere Aufgaben, wie Karten an Orchestermitglieder zu verkaufen und die Kontingente zu den Vorverkaufsstellen zu bringen. Inzwischen war der Dirigenten- Wechsel zu Alexander Mottok vollzogen, der 2016 die Leitung des Orchesters von Neil Fellows übernahm. Damit änderte sich einiges und es begann, wie die Zeitung in der Rezension des 1. Konzertes mit Herrn Mottok schrieb, „eine neue Ära“. An die Stelle des englischen Humors traten jetzt norddeutsche Zielstrebigkeit und Kieler Enthusiasmus, die mich weiterhin begeisterten. Dadurch, dass jedes Konzert unter einem passenden Motto stand und steht, kann ich mich an viele Stücke, die wir gespielt haben, die Proben und Probenwochenenden und die zum Teil lustigen Spielanweisungen der Dirigenten, wie „Nun aber mal volle Möhre“ oder „Ruhigblut, denkt an eine Flasche Baldrian“, sehr gut erinnern und denke gern daran zurück. Zu meinen besonderen Highlights, die ich mit dem Orchester aufgeführt habe, gehören bis jetzt Carmina Burana, das Mozart-Requiem, Beethovens 7. Sinfonie, die „Chichester Psalms“ von Leonard Bernstein zusammen mit dem Chor des EBG, das Kinderkonzert und Dvoraks 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Mit der Zeit sammelte ich viele Erfahrungen herrlicher Konzerte und übernahm 2017 das Orchestermanagement. So führe ich seitdem unter anderem die Homepage, kümmere mich um Organisatorisches, Werbung und Kartenverkauf und beteilige mich an den Planungen der Aktivitäten und Konzerte des Orchesters im Vorstand des Fördervereins „Freunde des Sinfonieorchesters am Ernst-Barlach-Gymnasium Kiel e. V.“. So begann für mich als Streichhörnchen eine musikalische Reise durch die Orchester und Dirigenten und endete als Mitglied und Manager des Sinfonieorchesters am EBG. Ich freue mich auf weitere Konzerte, viel Spaß bei den Proben und auf die üblichen Treffen nach den Konzerten in der Forstbaumschule. Möge das Orchester auch in Zukunft allen, die Freude an guter Musik und den Ehrgeiz haben, sie auch selbst zu machen, die Möglichkeit dazu bieten. Melchior Käppel Violine 35
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