Festschrift - 50 Jahre Sinfonieorchester am EBG
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.... Es ist früh <strong>am</strong> Morgen. Obwohl ich wenig geschlafen habe, bin<br />
ich hellwach.Das Mal-Fieber hat mich wieder gepackt. Dann spuken<br />
Ideen in meinem Kopf herum und ich finde keine Ruhe mehr.<br />
Das Musiker-Thema lässt mich nicht los. Die Cellistin, die sich<br />
voller Inbrunst und Hingabe über ihr Instrument beugt - aus dem<br />
Fenster schräg hinter ihr fällt Licht auf ihren Nacken und ihre<br />
hoch gesteckten Haare. Diese Szene habe ich bei einem Cello-Festival<br />
gesehen. Ein magischer Moment... Ich bin ganz versessen<br />
darauf, zu sehen, wie sich dieses Bild in Malerei übersetzen lässt.<br />
Wird es mir diesmal gelingen, dem flüchtigen Wesen der Musik<br />
malerisch näher zu kommen? Diese Unmittelbarkeit, mit der<br />
Musik uns berührt, kann man doch eigentlich weder fassen noch<br />
festhalten. Es reizt mich, diesen Widerspruch zu überwinden. ...<br />
Lieber Robert,<br />
wie Du siehst, bin ich der Musik treu geblieben. Auch wenn ich ihr jetzt nicht mehr mit meiner Flöte, sondern mit Pinsel<br />
und Farben Ausdruck verleihe. Meine ersten intensiven Erfahrungen mit der Musik habe ich unter anderem im <strong>Sinfonieorchester</strong><br />
des <strong>EBG</strong> gemacht. Der Wunsch, der Musik beruflich nachzugehen, wurde hier genährt. Ich erinnere mich<br />
an meine erste Arbeitsphase mit Sinfonia Domestica von Richard Strauss. Es gibt sicherlich einfachere Werke, um in<br />
die Welt eines großen Sinfonie-Orchesters einzutauchen, aber es hat mich gepackt! Ich danke Dir dafür, dass ich in so<br />
jungen <strong>Jahre</strong>n alle Facetten des Orchesterspiels kennenlernen durfte. Diese Zeit bleibt mir unvergessen in Erinnerung.<br />
Hanna Petermann<br />
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