15.11.2019 Aufrufe

Unternehmensrisiko Wasser

Eine wachsende Weltbevölkerung und ein steigender Bedarf an Konsumgütern: Süßwasser ist eine knappe Ressource, von der wir künftig immer mehr benötigen. Gleichzeitig gefährden Dürre- und Hochwasserkatastrophen die bestehenden Vorkommen. Für Unternehmen sind das keine guten Nachrichten, sind sie doch auf sauberes Süßwasser angewiesen, um ihre Produkte herzustellen. Aber wie können Unternehmen mit den Wasserrisiken in ihrer Lieferkette umgehen und ihre Geschäftstätigkeit absichern? Diese und weitere Fragen zum Thema Wassermanagement beantworten wir im altuellen UmweltDialog-Magazin „Unternehmensrisiko Wasser“.

Eine wachsende Weltbevölkerung und ein steigender Bedarf an Konsumgütern: Süßwasser ist eine knappe Ressource, von der wir künftig immer mehr benötigen. Gleichzeitig gefährden Dürre- und Hochwasserkatastrophen die bestehenden Vorkommen. Für Unternehmen sind das keine guten Nachrichten, sind sie doch auf sauberes Süßwasser angewiesen, um ihre Produkte herzustellen. Aber wie können Unternehmen mit den Wasserrisiken in ihrer Lieferkette umgehen und ihre Geschäftstätigkeit absichern?
Diese und weitere Fragen zum Thema Wassermanagement beantworten wir im altuellen UmweltDialog-Magazin „Unternehmensrisiko Wasser“.

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<strong>Wasser</strong><br />

nen Winter regnete es fast gar nicht. Aber nicht nur der Klimawandel<br />

verschärft die Desertifikation, die Desertifikation<br />

verschärft umgekehrt den Klimawandel, da sie natürliche Regenerationskreisläufe<br />

zerstört.<br />

Es ist ein Teufelskreis, der kaum wahrgenommen wird. Viele<br />

Menschen denken bei Desertifikation in Spanien an die sogenannten<br />

Badlands, etwa die Pseudowüste Tabernas in Andalusien.<br />

Sie entstanden vor Tausenden Jahren mit der Verlandung<br />

von Binnenseen nach einer tektonischen Hebung. Die<br />

Erosion der Sedimente hinterließ eine karge Landschaft, die<br />

an eine Wüste erinnert, aber keine ist. „Der Blick auf die Badlands<br />

ist irreführend und der Grund dafür, dass wir Desertifikation<br />

nicht genügend Aufmerksamkeit schenken“, sagt der<br />

Landschaftsökologe Gabriel Del Barrio. Die wirklichen Hotspots<br />

seien die Gewächshäuser in Almería, die kontinentalen<br />

bewässerten Felder oder die Dehesa-Agroforstwirtschaft, bei<br />

der Viehzucht, Bäume und Ackerbau kombiniert werden.<br />

Zurück bleibt Fels<br />

Die Desertifikation in Spanien ist ein für die Menschen existenzbedrohender<br />

Prozess. Er wird häufig zu spät erkannt,<br />

wenn sich die Böden bereits in karge, oft vermüllte und chemisch<br />

verseuchte Brachflächen verwandelt haben, die sich<br />

kaum mehr regenerieren können. „Desertifikation wird oft<br />

über die Auswirkungen definiert, nicht über ihre Ursachen“,<br />

sagt Del Barrio. „Aber <strong>Wasser</strong>mangel, Bodendegradation und<br />

Bodenerosion sind Konsequenzen. Dem, was sie verursacht,<br />

wird kaum Aufmerksamkeit geschenkt.“<br />

Stattdessen werden die natürlichen Ressourcen bis zum letzten<br />

Tropfen ausgepresst, etwa mit kräftigeren Pumpen oder<br />

Ableitungen von Flüssen. Dieses <strong>Wasser</strong> werde allerdings<br />

nicht genutzt, um das Defizit auszugleichen, sondern um<br />

noch mehr Land zu bewässern und damit alles schlimmer zu<br />

machen, sagt Del Barrio. Dabei sei der erwirtschaftete Profit<br />

anfangs sogar höher, eben weil das System übermäßig genutzt<br />

werde, erklärt der Bodenwissenschaftler Víctor Castillo.<br />

Erst wenn das System kollabiere, realisiere man, dass es sich<br />

nicht erholen kann. „Das ist der Kern von Desertifikation. Man<br />

bringt das System über einen Kipppunkt. Und wenn der Stress<br />

vorbei ist, gibt es kein Zurück mehr.“ Terrassen stürzen zu-<br />

40 Ausgabe 12 | November 2019 | Umweltdialog.de

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