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Unternehmensrisiko Wasser

Eine wachsende Weltbevölkerung und ein steigender Bedarf an Konsumgütern: Süßwasser ist eine knappe Ressource, von der wir künftig immer mehr benötigen. Gleichzeitig gefährden Dürre- und Hochwasserkatastrophen die bestehenden Vorkommen. Für Unternehmen sind das keine guten Nachrichten, sind sie doch auf sauberes Süßwasser angewiesen, um ihre Produkte herzustellen. Aber wie können Unternehmen mit den Wasserrisiken in ihrer Lieferkette umgehen und ihre Geschäftstätigkeit absichern? Diese und weitere Fragen zum Thema Wassermanagement beantworten wir im altuellen UmweltDialog-Magazin „Unternehmensrisiko Wasser“.

Eine wachsende Weltbevölkerung und ein steigender Bedarf an Konsumgütern: Süßwasser ist eine knappe Ressource, von der wir künftig immer mehr benötigen. Gleichzeitig gefährden Dürre- und Hochwasserkatastrophen die bestehenden Vorkommen. Für Unternehmen sind das keine guten Nachrichten, sind sie doch auf sauberes Süßwasser angewiesen, um ihre Produkte herzustellen. Aber wie können Unternehmen mit den Wasserrisiken in ihrer Lieferkette umgehen und ihre Geschäftstätigkeit absichern?
Diese und weitere Fragen zum Thema Wassermanagement beantworten wir im altuellen UmweltDialog-Magazin „Unternehmensrisiko Wasser“.

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<strong>Wasser</strong><br />

Foto: Paul / stock.adobe.com<br />

<strong>Wasser</strong>mangel<br />

wird<br />

zunehmend<br />

zu einem<br />

Politikum.<br />

direkten Verbräuche, etwa durch den<br />

Konsum entsprechend <strong>Wasser</strong>-intensiv<br />

hergestellter Produkte wie Kaffee<br />

oder Kakao.<br />

So wie Goodman geht es immer mehr<br />

Bürgermeistern in aller Welt: Das<br />

<strong>Wasser</strong> wird knapp. In den letzten 100<br />

Jahren hat sich der Verbrauch versiebenfacht,<br />

und als Folge ist die verfügbare<br />

Süßwassermenge allein seit<br />

1970 um 40 Prozent gesunken. 400<br />

von 660 chinesischen Großstädten leiden<br />

heute bereits unter <strong>Wasser</strong>problemen.<br />

Alleine in Peking fehlen fast 800<br />

Millionen Kubikmeter <strong>Wasser</strong> und<br />

312 Millionen Bauern haben nicht genug<br />

sauberes Trinkwasser. Spanien,<br />

Portugal und Frankreich mussten im<br />

Jahr 2005 aufgrund von unerwarteten<br />

Niederschlagsausfällen ihre <strong>Wasser</strong>versorgung<br />

rationieren, und in Mexiko<br />

lag der Anteil übernutzter unterirdischer<br />

Reservoirs bereits Mitte der<br />

90er Jahre bei 20 Prozent, berichtet<br />

der auf <strong>Wasser</strong> spezialisierte Fondsanbieter<br />

Pictet.<br />

Der Großteil der Süßwasserentnahmen<br />

entfällt nicht etwa auf die Haushalte,<br />

sondern auf Landwirtschaft und<br />

Industrie. Und an dieser Stelle setzen<br />

Konzepte zu <strong>Wasser</strong>management<br />

bzw. Water Stewardship an. Im weiteren<br />

Verlauf der Ausgabe berichten<br />

wir mit Praxisbeispielen ausführlich<br />

darüber.<br />

„Die nächsten Kriege werden um<br />

<strong>Wasser</strong> geführt“<br />

Doch mit Blick auf die Zukunft sollte<br />

man auch Risiken nicht aus den Augen<br />

lassen: <strong>Wasser</strong>mangel wird zunehmend<br />

zu einem Politikum. Dem ehemaligen<br />

UN-Generalsekretär Butros<br />

Ghali wird die Prophezeiung zugeschrieben,<br />

dass „die nächsten Kriege<br />

um <strong>Wasser</strong> geführt werden“. Vorboten<br />

zeichnen sich schon heute ab:<br />

So nutzt etwa die Türkei den GAP-<br />

Staudamm in Ostanatolien, der an der<br />

Quelle von Eufrath und Tigres erbaut<br />

wurde, um die Anrainerstaaten Syrien<br />

und Irak politisch zu disziplinieren.<br />

Die Ernten und damit das Überleben<br />

im Zweistromland hängen heute auch<br />

davon ab, wieviel <strong>Wasser</strong> die Türkei<br />

weiterleitet.<br />

Besonders dramatisch ist die Situation<br />

in vielen Ländern der Südhalbkugel:<br />

Die Migrationswellen, die heute<br />

schon Afrika verlassen und auf Europa<br />

zurollen, wie etwa jüngst auf<br />

die Kanaren, sind auch dem <strong>Wasser</strong>mangel<br />

geschuldet. Die Vereinten<br />

Nationen schlugen daher schon vor<br />

Jahren Alarm und forderten in ihren<br />

Millennium Development Goals eindringlich<br />

eine gerechtere Verteilung.<br />

Ihren Berechnungen zufolge werden<br />

sich im Jahr 2050 fast zehn Milliarden<br />

Menschen das Süßwasser der Erde<br />

teilen müssen. Schon heute aber fehlt<br />

für 2,2 Milliarden Menschen weltweit<br />

der Zugang zu sauberem Trinkwasser.<br />

4,2 Milliarden Menschen, das entspricht<br />

rund 55 Prozent der Weltbevölkerung,<br />

müssen ohne Latrinen und<br />

ohne jegliche Abwasserversorgung<br />

auskommen. Verschmutztes Trinkwasser<br />

und mangelhafte Abwasserentsorgung<br />

sind die Ursache für 80<br />

Prozent aller Krankheiten in den Entwicklungsländern.<br />

Täglich sterben<br />

Tausende Kinder an Durchfallerkrankungen,<br />

Hepatitis A und Wurminfektionen,<br />

die durch verseuchtes <strong>Wasser</strong><br />

übertragen werden.<br />

<strong>Wasser</strong> ist Frauensache<br />

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) braucht der<br />

Mensch mindestens 20 Liter sau- >><br />

Ausgabe 12 | November 2019 | Umweltdialog.de<br />

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