"Info-DIREKT- Das Magazin für Patrioten!" Ausgabe 28/29

Nachgehakt
„Dieses Distanzieren muss
sich die FPÖ abgewöhnen!“
Interview mit dem Dichter des „Rattengedichts“, Christian Schilcher
Christian Schilcher war 29 Jahre Mitglied in der FPÖ. Er war für seine
Partei Stadtrat in Braunau und zuletzt Vizebürgermeister. Sechs Jahre
lang hat er für seine Partei die Geschehnisse in der Stadt aus Sicht einer
Stadtratte in dichterischer Form kommentiert. Das war nie ein Problem, bis ein
Politiker der Grünen beschloss einen Skandal daraus zu machen, der internationale
Wellen schlug. Anstatt dem eigenen Parteimitglied in dieser schweren und
unverschuldeten Situation beizustehen, haben hochrangige FPÖ-Politiker in
jetz
Info-DIREKT: Ist Stögmüller nicht auch,
so wie Sie es waren, im Braunauer Gemeinderat?
den Chor der Empörten eingestimmt und tun es auch heute noch. Info-DIREKT
hat sich mit Christian Schilcher getroffen, um mit ihm darüber zu sprechen. Schilcher: Ja, genau. Über den Sportausschuss
war ich mit David sogar gemeinsam
in einer WhatsApp-Gruppe.
Info-DIREKT: Was haben Sie sich
und
dabei Schilcher: Nein. Ich
bequem
bin sogar jetzt nach
we
Da war
gedacht, als Sie das „Rattengedicht“ geschrieben
haben?
deräten angesprochen worden, die es er mich dann auf Facebook zerrissen,
dem ganzen Skandal von ÖVP-Gemein-
er immer ganz freundlich. Trotzdem hat
Christian Schilcher: Da muss ich sagen, traurig finden, dass sie jetzt nicht mehr ohne jemals mit mir darüber zu sprechen.
wie das begonnen hat. Das ist mittlerweile
erscheint.
mehr als sechs Jah-
Info-DIREKT: Wann haben Sie davon er-
re her. Damals war ich
Info-DIREKT: Haben Sie fahren, dass Ihr aktuelles Gedicht skandalisiert
wird?
noch nicht Vizebürgermeister,
Wir haben das Gefühl, das Sie mit
sondern Stadt-
uns mit dem
dem Gedicht etwas Unrechtes
getan haben? ein Fraktionskollege darüber informiert,
Schilcher: Am Ostersonntag hat mich
rat. Wir haben damals
nach einer Möglichkeit Gedanken
Schilcher: Das Gedicht dass da irgendetwas kommen wird. Am
gesucht, auf polemische
wurde absichtlich entweder
nie gelesen oder bereits die Telefonate, insbesondere mit
Vormittag des Ostermontags sind dann
Art und Weise pointiert auszuwandern österreichweit im
zu formulieren. Nachdem
ich seit Jahrzehnten
ten Tage, wie der Wirbel
beschäftigten. missverstanden. Die ers-
der FPÖ, losgegangen.
schon Gedichte für diverse private Anlässe
losgegangen Zeitschriftenhandel ist, habe ich noch gesagt: Info-DIREKT: Was haben die gesagt? be
schreibe, ist mir die Idee gekom-
men, dass ich für unsere Parteizeitung
zukünftig Gedichte aus Sicht einer Stadtratte
schreiben könnte.
„Das gibt es ja gar nicht, diese haltlose
Kritik kann ihnen gar nicht aufgehen.
Nichtsdestotrotz haben die Medien das
anders gesehen und aus meiner Sicht –
Schilcher: Die haben gesagt, dass das,
was da abläuft, ein Wahnsinn ist und,
dass ich eine Stellungnahme abgeben
solle, damit ich nicht zurücktreten muss.
Info-DIREKT: Warum ausgerechnet eine
Ratte?
Schilcher: Weil die Ratte ein sehr intelligentes
Tier ist, das über das Kanalsystem
die gesamte Gemeinde „heimsuchen“
kann, dort Beobachtungen machen und
diese dann auch kritisch hinterfragen
kann. Dieses kritische Hinterfragen war
als oppositionelle Partei auch unsere
Aufgabe im Braunauer Gemeinderat. So
ist die Stadtratte, als Anspielung auf mich
als Stadtrat, entstanden und auch geblieben
als ich Vizebürgermeister wurde.
Info-DIREKT: Wie oft ist die Stadtratte
erschienen?
Schilcher: Das Gedicht ist in unseren
Aussendungen abgedruckt gewesen,
die ca. zweimal im Jahr versendet werden.
Also haben wir genau 15 dieser
Gedichte veröffentlicht.
Info-DIREKT: Hat die Stadtratte jemals
zuvor für Aufregung gesorgt?
aber das ist noch nicht ganz ausgestanden
- die journalistische Sorgfaltspflicht
vermissen lassen.
Info-DIREKT: Was heißt „nicht ganz ausgestanden“?
Schilcher: Das heißt, dass jetzt von meiner
Seite auch Schritte in Vorbereitung
sind. Ich kann mich nicht einfach demolieren
lassen ohne, dass das Konsequenzen
für die andere Seite hat. Ich habe
einige Rechtsanwälte bei der Hand, die
mir angeboten haben mir hier zu helfen.
Info-DIREKT: Wurden Sie von keinem
der Medien persönlich kontaktiert?
Schilcher: Ich wurde nur von „ServusTV“,
„Puls4“, „ATV“, dem „Falter“ und Info-DI-
REKT kontaktiert. Alle anderen haben
nicht einmal den Versuch gemacht mich
zu kontaktieren.
Info-DIREKT: Wissen Sie, wer aus dem
harmlosen Gedicht einen Skandal gemacht
hat?
Schilcher: Losgetreten wurde das Ganze
von David Stögmüller, der damals noch
Bundesrat für die Grünen war, und von
einem SPÖler aus Salzburg.
oder in einer von über
kaufen
Mir wurde versichert, dass man sich einen
Vizebürgermeister, noch dazu von
einer Bezirkshauptstadt, sicher nicht herausschießen
lässt. Daraufhin habe ich
dann eine Stellungnahme abgegeben.
In dieser habe ich bedauert, dass man
das Gedicht inhaltlich falsch auffassen
konnte.
auf www.info-direkt.eu
Info-DIREKT: Wie ist es Ihnen zu diesem
Zeitpunkt gegangen?
Schilcher: Ich bin zu diesem Zeitpunkt
natürlich unter dem Eindruck gestanden,
den der Shitstorm auf meine Familie
und mich gemacht hat. Obwohl
Soziologen im Fernsehen immer wieder
behaupten, dass „Hass im Netz“ überwiegend
von der rechten Seite käme,
habe ich damals ca. hundert ganz üble
Nachrichten auf meine öffentlich bekannten
Adressen erhalten. In diesen
Nachrichten wurde mir oft der Tod gewunschen.
Wer unabhängiger Journa
muss diesen auch untersü
Info-DIREKT: Wie ist es dann weiterge-
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