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24 SPORT BERLINER KURIER, Donnerstag, 21. November 2019 *<br />
Christopher Lenz<br />
In Gladbach<br />
wäreich nie<br />
Profi geworden<br />
Am Sonnabend will er mit Union seinem<br />
Ex-Klub zeigen, was er jetzt so drauf hat<br />
Von<br />
MAX OHLERT<br />
Berlin – Christopher Lenz ist eine<br />
der Überraschungen in der Premieren-Saison<br />
des 1. FC Union in<br />
der Bundesliga. Der Linksverteidiger<br />
hat sich festgespielt, seinen<br />
erfahrenen Konkurrenten Ken<br />
Reichel ausgestochen. Am Sonnabend<br />
trifft er auf den Klub, für<br />
den er vier Jahre aktiv war. Und<br />
über den er heute sagt: „In Mönchengladbach<br />
wäre ich wohl nie<br />
Profi geworden.“<br />
Der 25-Jährige ist dieser Tage ein<br />
gefragter Mann. Zwölf Karten<br />
musste er für das Spiel seinerEisernen<br />
gegen den Tabellenführer zurücklegen,<br />
viel mehr als sonst. Für<br />
Freunde und Verwandte aus Berlin<br />
und aus dem Westen Deutschlands.<br />
„Ich habe noch viele Freunde rund<br />
um Mönchengladbach“, erklärt<br />
Lenz, der auch zu Spielern der Borussia<br />
noch regelmäßig Kontakt hat.<br />
Nationalspieler Lars Stindl gehört<br />
dazu, genauso wie Nico Elvedi, Tony<br />
Jantschke, Patrick Herrmann.<br />
Und doch sagt er: „Emotional habe<br />
ich da keine Verbindung. Für mich<br />
Ex-Eiserner Jopek:„Union ist<br />
für mich nicht irgendein Verein“<br />
Foto: imago images/Karina Hessland<br />
ist das ein normalesSpiel, kein Vergleich<br />
zum Derby gegen Hertha, für<br />
die ich ja während meiner ganzen<br />
Jugendzeit gespielt habe.“<br />
Aus Lenz spricht auch ein wenig<br />
Enttäuschung: „Klar wäre ich gerne<br />
in Mönchengladbach zum Profi geworden.<br />
Doch ich habe vom Trainer<br />
(Lucien Favre/d.Red.) nicht die<br />
Chance bekommen, die ich mir gewünscht<br />
hätte.“ Einziges „Highlight“<br />
für Chris in vier Jahren Gladbach:<br />
vier Tage Training mit der ersten<br />
Elf, weil die Konkurrenten Oscar<br />
Wendt und Filip Daems verletzt<br />
waren. „Doch als Daems wieder fit<br />
war, musste ich zurück in die U23.“<br />
Gerne wäre der Linksverteidiger<br />
deshalb schon im Januar 2016 zu<br />
den Eisernen gewechselt. Doch<br />
Gladbachs Sportdirektor Max Eberl<br />
gab sein Veto. „Er wollte damals mit<br />
der U23 in die 3. Liga aufsteigen,<br />
weshalb ich nicht weg sollte“, vermutet<br />
Lenz rückblickend.<br />
Sechs Monate später durfte er<br />
dann nach Köpenick und ist nun<br />
nach 18 Monaten bei Holstein Kiel<br />
und der Aufstiegssaison mit Union,<br />
die er demütig als Lehrling absolvierte,<br />
ein echter Bundesliga-Profi,<br />
der den alten Kollegen am Sonnabend<br />
gerne einen einschenkt.<br />
Halle – Fast fünf Jahre ist es<br />
schon wieder her, dass mit<br />
Björn Jopek (Foto) ein vielversprechendes<br />
Talent die Eisernen<br />
verließ und anderswo<br />
sein Glück suchte.<br />
Über die Stationen Bielefeld,<br />
Chemnitz und Würzburg gelangte<br />
der Sohn von Ex-Unioner<br />
Bernd Jopek zum Halleschen<br />
FC. Seinen Heimatklub<br />
hateraber nie aus den Augen<br />
verloren, wie er dem MDR-<br />
Podcast „Badkurvenversteher“<br />
erzählte: „Für mich ist<br />
Union nicht einfach irgendein<br />
Verein. Ich habe<br />
da 13 Jahre gespielt,<br />
bin in Köpenick<br />
aufgewachsen.<br />
Da gibt es nur rotweiß.“<br />
Noch heute<br />
schaut der 26-Jährige<br />
gerne mal an der<br />
Alten Försterei vorbei −<br />
und nach erledigtem Drittliga-Tagewerk<br />
beim HFC auch<br />
regelmäßig die Bundesliga-<br />
Spiele der Eisernen. Schließlich<br />
kickte er mit Michael Parensen,<br />
Christopher Trimmel<br />
und Sebastian Polter noch zusammen.<br />
„Ich bin immer für<br />
Union − außer wenn sie gegen<br />
Halle spielen.“ Ist recht. MOH<br />
Unions Klamotten stehen<br />
Christopher Lenz eindeutig<br />
besser als damals die<br />
der Gladbacher (kl. Foto).<br />
Klein, aber oho:<br />
Die Stadion-AG<br />
macht Gewinn<br />
Berlin –Die Stadionbetriebs<br />
AG „An der Alten Försterei“<br />
wird mit einem leichten Plus<br />
aus dem Geschäftsjahr 2018/<br />
2019 gehen. Das gaben Vorstand<br />
und Aufsichtsrat auf der<br />
ordentlichen Jahreshauptversammlung<br />
bekannt.<br />
Hierbei kommt die AG auf<br />
einen Überschuss von 37406<br />
Euro. Vorstand und Aufsichtsrat<br />
wurde von den anwesenden<br />
Stadion-Aktionären<br />
erwartungsgemäß Entlastung<br />
erteilt.<br />
Nichts Neues gab es in Sachen<br />
Stadion-Umbau. Die<br />
schwierige Verkehrssituation<br />
in Köpenick ist weiter das<br />
größte Problem, so Vorstandschef<br />
Dirk Thieme. MOH<br />
Fotos: imago images/Joachim Sielski, imago images/UweKraft