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Der_CreditManager_4-2019-HQ

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BVCM-KONGRESS

gen ist das Credit Management eingerichtet.

„Wichtig war uns, dass wir

in kurzer Zeit und mit überschaubarem

Aufwand Risiken absichern und

Überfälligkeiten senken konnten.

Gleichzeitig mussten wir unsere Flexibilität

bewahren. Alles mit dem Ziel

der Liquiditätssicherung“, so Schmitt.

Dabei spiele KI derzeit noch eine untergeordnete

Rolle. Man müsse genau

prüfen, was in Sachen Digitalisierung

für das jeweilige Unternehmen

wirklich sinnvoll sei. Die Rational AG

arbeite mit 6.000 Händlern weltweit

zusammen. Das Credit Management

für ein solches Volumen lasse sich im

wiederkehrenden B2B-Geschäft noch

gut mit bewährten Tools darstellen.

Bei einem Unternehmen gleicher

Größenordnung im kleinteiligen B2C

sehe das u.U. ganz anders aus.

Eigenständige Einheit

Eine andere organisatorische Maßnahme

hatte da wesentlich größeren

Impact: 2016 wurde das Group

Credit Management aus dem Group

Treasury herausgelöst und als eigenständige

Einheit im Unternehmen

etabliert. Ein Jahr später wurden die

ersten lokalen Credit Policies eingeführt.

Inzwischen sind neben dem

Stammteam in Deutschland auch die

ersten lokalen Credit Manager aktiv.

Deshalb fand vor kurzem das erste internationale

Credit Manager Meeting

der Rational AG statt. „Auch in Zeiten

von KI geht nichts über den menschlichen

Faktor“, ist auch CFO Dr. Axel

Über 400 Credit Manager nahmen an dem Kongress teil.

Kaufmann überzeugt.

Die Erfolge geben dem Unternehmen

Recht: Die DSO wurde von 50 auf 40

Tage, der Anteil der Ausbuchungen

von 0,18 auf 0,03 Prozent der Umsätze

und die Summe der Drohschäden

zum Jahresende von 1,2 Millionen auf

0,4 Millionen Euro gesenkt. Bei einem

Umsatz, der im gleichen Zeitraum von

500 auf 800 Millionen Euro gestiegen

ist, ein exzellentes Ergebnis.

„Stiefmütterlich“

Björn Reitzenstein stellte Advanced Analytics

bei Bosch vor.

Der zweite Kongresstag startete ganz

im Zeichen des Datenschutzes. Stephanie

Iraschko-Luscher, Vorsitzende

des Arbeitskreises Datenschutz, und

Christian Huth, Stellvertretender

Vorsitzender des Arbeitskreises, informierten

über den Stand der Dinge

hinsichtlich der Aktualisierung der

Mindestanforderungen an den Datenschutz

im Credit Management

(MaDiC). „30 Prozent aller Unternehmen

haben noch großen Bedarf“, betonte

die Datenschutzexpertin zum

Einstieg in die Präsentation.

Die alte BDSG sei sehr statisch gewesen

und habe die Dynamik der

Wirtschaft nicht widergespiegelt.

Die DSGVO dagegen sei ein sehr dynamisches

Gesetz. Inzwischen – anderthalb

Jahre nach dem offiziellen

Inkrafttreten der Verordnung – gehen

die ersten Behörden dazu über,

Bußgelder zu verhängen. Die französischen

Behörden beispielsweise haben

eine Strafe von 50 Millionen Euro

gegen Google verhängt, die niederländischen

Behörden gehen gegen

Microsoft vor. In Deutschland gehe

vor allem Bayern auf Bußgeldjagd.

Die Bayerischen Behörden stören sich

beispielsweise an einer weit verbreiteten

Praxis im E-Commerce-Bereich:

Viele Unternehmen führen eine Bonitätsprüfung

durch, bevor der Kunde

die Zahlungsart wählt. Das ist nicht

mehr gestattet. Wenn der Kunde beispielsweise

die Zahlungsart Vorkasse

wählt, fehlt die rechtliche Grundlage

für eine Bonitätsprüfung. Wer sich

nicht daran hält, muss mit empfindlichen

Bußgeldern rechnen.

Aber auch in anderen Bundesländern

werden die Aufsichtsbehörden aktiv.

„In Baden-Württemberg musste ein

Plattformbetreiber 50.000 Euro Strafe

zahlen, weil er die Passworte der

Nutzer nicht verschlüsselt gespeichert

hatte“, führte sie ein konkretes

Beispiel auf.

Handlungsempfehlungen

Das Ziel der angepassten MaDiC

ist klar formuliert: „Wir wollen den

zuständigen Behörden Handlungsempfehlungen

vorlegen und mit

ihnen abtstimmen. Wer die MaDiC

2 anwendet, soll keine Bußgelder

zu befürchten haben.“ Dabei kooperiert

der Arbeitskreis mit den Behörden

in Hessen, da diese für dieses

Thema zuständig sind.

Um die Handlungsempfehlungen

an den Bedürfnissen der Credit

Manager anzupassen, hat der Arbeitskreis

Datenschutz eine Umfrage

gestartet, an der rund 80

BvCM-Mitglieder teilgenommen

haben. Davon waren 66 Mitglieder

im B2B- und 14 im B2C-Bereich tä-

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