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Der_CreditManager_4-2019-HQ

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PRAXIS

Zahlen beziehen sich auf Insolvenzen je

10.000 Unternehmen. Auf der Basis der

Berechnung des Local Moran´s Index

für jede Region wurden statistisch signifikante

Ausreißer und Cluster identifiziert.

Räumliche Clusterbildungen mit

hohen Werten des Anteils von Insolvenzen

an der Betriebszahl werden in NRW

sowie im Großraum Hamburg bzw. in

südlichen Regionen Sibiriens (Teilrepublik

Chakassien, Burjatien, Altaj, Gebiet

Kemerovo, Region Transbaikalien) beobachtet.

Clustergruppierungen mit

niedrigen Werten wurden in südlichen

Teilen des Landes Baden-Württemberg

und Bayern bzw. in der Region Primorje

im russischen Fernen Osten ermittelt.

Einflussfaktoren für die räumliche

Verteilung von Insolvenzen

Die abhängige Variable „Anzahl der

Insolvenzen je 10.000 sozialversicherungsplichtigen

Beschäftigten“, wurde

in Korrelation zu folgenden unabhängigen

Variablen, Prädiktoren, gesetzt:

Durchschnittseinkommen im Verhältnis

zum Existenzminimum sowie der

Interaktion der beiden Variablen Volumenindex

des Einzelhandels und Anteil

der überfälligen Verbindlichkeiten

zu den gesamten Verbindlichkeiten.

Mit anderen Worten – der Anteil der

Insolvenzen an der Gesamtzahl der

Betriebe ist insbesondere in den Regionen

mit niedrigem Einkommen und

schwacher Dynamik des Einzelhandels

besonders hoch.

Zur Methodik

Nach der Erstellung von kartographischen

Karten wurden in einem zweiten

Schritt interregionale Einlüsse

und Abhängigkeiten ausgewertet.

Berechnet wurde der Global Moran´s

Index, der basierend auf der Nachbarschaftsmatrix

und Variablenwerten

überprüft, ob räumliche Konzentrationen

oder nur eine zufällige Verteilung

vorhanden ist. Darüber hinaus wurde

der Local Moran´s Index ermittelt, mit

Dr. Anastasia Nosova

Projektmanagerin

Repräsentanz Freistaat Bayern in Moskau

anastasia.nosova@delcreda.com

Akademischer Abschluss, Industriequote,

Kleinstbetriebe, Langzeitarbeitslosigkeit

und Steuereinnahmen. Für

Deutschland wurden dabei Langzeitarbeitslosigkeit

und Industriequote als relevante

Faktoren in Bezug auf die Insolvenzanfälligkeit

in mehreren Modellen

ermittelt.

Schaut man sich zum Beispiel das Insolvenzcluster

Ruhrgebiet an, so weist diese

Region deutschlandweit besonders

hohe Werte bei der Langzeitarbeitslosigkeit

sowie eine niedrige Industriequote

im Vergleich zu z.B. südlichen

Regionen auf.

In Russland sind die regionalen Differenzen

am besten mit den folgenden

Prädiktorvariablen zu beschreiben:

dem eine lokale Beurteilung von Autokorrelationen

vorgenommen werden

kann.

Bei der anschließenden Regressionsanalyse

wurde die nichtparametrische

Prozedur „Multivariate Adaptive

Regressions-Splines“ unter Zuhilfenahme

der Programmiersprache R verwendet.

Die Beziehung zwischen den abhängigen

und unabhängigen Variablen

wird aus einer Menge an Koefhzienten

und Basisfunktionen konstruiert, indem

die Modellgenauigkeit maximiert

wird. Diese Technik ist hilfreich, wenn

keine Annahmen über den Typ von Beziehungen

(linear, logistisch usw.) zwischen

Prädiktor- und Kriteriumsvariablen

gegeben sind, so wie es in

unserem Fall ist.

Andreas Steinborn

Geschäftsführer

DELCREDA

andreas.steinborn@delcreda.com

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