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Berliner Kurier 12.12.2019

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BERLINER KURIER, Donnerstag, 12. Dezember 2019<br />

Autos, Lastwagen und<br />

Bussen steht nur noch<br />

die westliche Brückenhälfte<br />

zur Verfügung.<br />

Dortgibt es täglich Stau.<br />

Während sich auf den<br />

verbliebenen Fahrbahnen<br />

der Verkehr ballt,herrscht<br />

auf der östlichen Hälfte<br />

gähnende Leere. Fußgänger<br />

und Radfahrer dürfen dort<br />

noch passieren –aber nur<br />

bis Frühjahr 2020.<br />

an Ort und Stelle mit riesigen<br />

Kneifzangen zerteilt. Dagegen<br />

wird der Abriss des 65<br />

Meter langen Mittelteils komplizierter.<br />

Er soll heruntergehoben,<br />

mit Pontons weggebracht<br />

und an Land zerlegt<br />

werden. So entsteht Platz für<br />

die erste Behelfsbrücke, die<br />

Ende 2021 oder Anfang 2022<br />

den Verkehr aufnimmt.<br />

Sobald auf dem stählernen<br />

Provisorium die Autos rollen,<br />

kann auch die westliche Hälfte<br />

abgebrochen werden. Nach<br />

und nach entstehen die neuen<br />

Überbauten. 2028 soll die<br />

neue Brücke komplett sein.<br />

Derzeit treibt Adam und seine<br />

Mitstreiter vor allem<br />

eine Sorge um: „Für<br />

den Straßenverkehr<br />

wäre es fatal, wenn<br />

auch der westliche<br />

Brückenüberbau für<br />

den Kraftfahrzeugverkehr<br />

ausfallen<br />

würde“, sagte er.<br />

„Ihm gilt unsere ganze<br />

Aufmerksamkeit.“ Alle vier<br />

Wochen gibt es eine Prüfung,<br />

alle ein oder zwei Tage eine<br />

Begehung. Wenn auch dieser<br />

Teil der Brücke gesperrt werden<br />

müsste, hätten viele<br />

Kraftfahrer lange Umwege in<br />

Kauf zu nehmen. Stau haben<br />

sie aber in jedem Fall zu ertragen<br />

–künftig noch mehr als<br />

jetzt schon. Denn die Verlängerung<br />

der Autobahn A100,<br />

die südlich der Brücke enden<br />

wird, soll 2023 fertig werden.<br />

Sie und die Eröffnung des<br />

Flughafens BER in Schönefeld<br />

werden weiteren Verkehr<br />

in diesen Bereich spülen.<br />

Die Elsenbrücke wurde 1968<br />

freigegeben –vor gerade mal<br />

51 Jahren. Sie wurde damals<br />

„nach bestem Wissen und Gewissen<br />

errichtet“, so Adam –<br />

mit Stahl, der in dieser Qualität<br />

auch im Westen verbaut<br />

wurde. Dennoch kam es offenbar<br />

dazu, dass Drähte, die<br />

das Bauwerk im Inneren stabilisieren<br />

sollen, rissen. „Aller<br />

Wahrscheinlichkeit nach war<br />

Korrosion die Ursache“, sagte<br />

der Ingenieur. „Die hohen<br />

Temperaturen im Sommer<br />

2018 haben offenbar dazu beigetragen,<br />

dass der Spannstahl<br />

versagte.“<br />

Fotos: Bernd Friedel, dpa/ Paul Zinken

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