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ocean7 1/2020

Kuba: Slow Sail & Salsa vor kommunistischer Kulisse. Osterinsel: Anlanden am Nabel der Welt. Anambas-Inseln: Time-out mit Weltumsegler Wolfgang Hausner. Dehler 30 od: Raus aus der Komfortzone und ran an die Riemen. Absolute 47 Fly: Drei Luxus-Etagen auf 960 PS. Boot Düsseldorf: Interview mit Direktor Michelidakis plus Tipps & Highlights 2020. Die Kunst des Segelns: Malerisch schön präsentiert von Hanna Andorka. Seegelflieger: Albatrosse verbringen 90 % ihres Lebens auf hoher See.

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Skipper‘s Diaries<br />

Wie die Seesterne<br />

ins Meer kamen<br />

So wie jeden Abend schritt Poseidon, der Gott des Meeres, auf seinem Kontrollgang durch die Tiefen<br />

der Ozeane. Er besuchte die Riffe genauso wie die Tiefseegräben, schwamm durch die Tangwälder<br />

der Saragossasee und erfreute sich an den wellenumtosten Küsten. Er sprach mit seinen Untertanen<br />

und war stolz auf sein Reich. Doch tief in seinem Inneren spürte er, dass etwas noch fehlte.<br />

FOTO: SHUTTERSTOCK<br />

THOMAS PERNSTEINER<br />

ist Skipper, allgemein<br />

beeideter und gerichtlich<br />

zertifizierter<br />

Sachverständiger für<br />

Schifffahrt und Wasserfahrzeuge.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

So viele Seesterne,<br />

Andromeda sei Dank!<br />

Poseidon auf zur Ober fläche,<br />

setzte sich auf einen kleinen<br />

Fels mitten im Meer und<br />

begann nachzudenken. Es gab<br />

Fische, Pflanzen, Muscheln und<br />

noch viele andere Lebewesen, die<br />

alle die Schönheit des Wassers<br />

ausmachten, und je mehr Poseidon<br />

grübelte, umso weniger fiel<br />

ihm ein, was noch zu verbessern<br />

wäre.<br />

Plötzlich teilten sich die Wolken<br />

und das silberne Licht des Mondes,<br />

umspielt vom Glanz von Millionen<br />

von Sternen, glitzerte auf<br />

den Wellen. Verwundert erhob<br />

Poseidon sein Haupt und plötzlich<br />

erkannte er, was ihm gefehlt hatte,<br />

was er unter Wasser vermisste: die<br />

Sterne. Keiner seiner Untertanen<br />

hatte diese regelmäßige Form, es<br />

gab nichts Ähnliches in keinem<br />

der vielen Ozeane seines Reiches.<br />

Doch wie sollte er es anstellen,<br />

dass auch im Meer Sterne zu bewundern<br />

wären?<br />

Sofort begab er sich zu Sokrates,<br />

den weisen Riffbarsch, der schon<br />

seit urdenklichen Zeiten eine<br />

Höhle im Außenriff bewohnte<br />

und schilderte ihm sein Problem.<br />

Nach langem Nachdenken sprach<br />

der große Fisch: „Ich weiß leider<br />

keine Lösung wie du Sterne ins<br />

Meer bekommen könntest, aber<br />

ich weiß, dass Andromeda, die<br />

Herrscherin über die Sterne, an<br />

ganz besonders windstillen Nächten,<br />

in denen das Meer glatt wie<br />

ein Spiegel ist, eine kleine Insel<br />

mitten im Meer aufsucht, um sich<br />

dort ihre langen blonden Haare zu<br />

kämmen. Vielleicht kennt sie eine<br />

Lösung.“<br />

ANDROMEDAS INSEL<br />

Poseidon bedankte sich und beschloss,<br />

sich mit Andromeda zu<br />

treffen. Er musste gar nicht lange<br />

warten. Nach vier Tagen war eine<br />

dieser besonderen Nächte, in denen<br />

das Meer wie Glas aussah.<br />

Vorsichtig näherte sich unser Gott<br />

des Meeres der kleinen Insel und<br />

tatsächlich saß dort die Herrscherin<br />

über die Sterne und kämmte<br />

sich ihr Haar.<br />

Mit der entsprechenden Ehrfurcht<br />

näherte sich Poseidon, stellte<br />

sich höflich vor und erzählte,<br />

was ihn bedrückte. Nachdem er<br />

seinen Kummer ausgesprochen<br />

hatte, schwiegen beide für eine<br />

Weile.<br />

Doch dann lächelte Andromeda<br />

und flüsterte zu Poseidon: „Weißt<br />

du eigentlich, dass jede Minute<br />

Hunderte von Sternen in den Tiefen<br />

des Himmels geboren werden?<br />

Ich denke, dass ich wohl ein paar<br />

für dich und dein Reich begeistern<br />

kann. Bleib du nur hier und warte<br />

ab, was passieren wird.“ Sie erhob<br />

sich und schwebte wieder in den<br />

Himmel.<br />

VOM HIMMEL HOCH<br />

Poseidon brauchte gar nicht lange<br />

zu warten. Zuerst nur eine, später<br />

aber immer mehr – Sternschnuppen<br />

– wie bezaubernd sie ihre<br />

hellen Spuren am Himmel zeichneten.<br />

Und jede Sternschnuppe,<br />

die ins Meer fiel, verwandelte sich<br />

augenblicklich in einen Seestern.<br />

In braune, rote, gelbe, kleine und<br />

große Seesterne, so wie wir sie<br />

kennen.<br />

Selbst heute noch, wenn du<br />

in den Himmel siehst und eine<br />

Sternschnuppe ihren Weg ins<br />

Meer findet, wird ein neuer<br />

Seestern geboren.<br />

<br />

66 1/<strong>2020</strong>

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