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IKZplus ENERGY

IKZ-ENERGY berichtet über den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Themenspektrum reicht von der Photovoltaik über die Solarthermie, Bioenergie, Geothermie, energieeffiziente Heiztechnik bis hin zur Systemintegration, Gebäudeautomation und weiteren EE-Themen

IKZ-ENERGY berichtet über den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Themenspektrum reicht von der Photovoltaik über die Solarthermie, Bioenergie, Geothermie, energieeffiziente Heiztechnik bis hin zur Systemintegration, Gebäudeautomation und weiteren EE-Themen

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BIOENERGIE<br />

Holzpellets – Lagerung<br />

Bild: DEPI<br />

Eine weitere Neuerung betrifft die vormals<br />

separate Lüftungsleitung, die jetzt<br />

als Zu- und Abluftleitung konzipiert werden<br />

muss, sodass ein natürlicher Luftaustausch<br />

gewährleistet ist. Die optimale Belüftung<br />

kann individuell über ein neues<br />

Online-Tool des Deutschen Pelletinstituts<br />

(DEPI), den Lagerkonfigurator (www.depi.<br />

de/lagerkonfigurator), berechnet werden.<br />

Die Planungsskizzen zeigen auch die optimale<br />

Position der Stutzen und der Prallmatte.<br />

Beratungspflicht des Installateurs<br />

Ein Übergabeprotokoll war bereits zuvor<br />

sowohl in der Lagerbroschüre als auch im<br />

Anhang der VDI 3464 enthalten. Durch<br />

die Aufnahme in die internationale Normierung<br />

hat es aber einen Bedeutungszuwachs<br />

erfahren. Es sollte – verbunden<br />

mit der impliziten Beratungspflicht des<br />

Heizungsinstallateurs bei Übergabe einer<br />

jeden neugebauten Heizungsanlage<br />

mit Pelletlager, auch wenn das Lager vom<br />

Eigentümer selbst gebaut wurde – beidseitig<br />

unterzeichnet und dem Kunden<br />

übergeben werden. Dabei sollte der Heizungsbauer<br />

das Lager prüfen und über<br />

Sicherheitshinweise (Belüftung, Vermeiden<br />

von Zündquellen) und die mindestens<br />

alle zwei Jahre stattfindende Komplettentleerung<br />

bzw. Reinigung informieren.<br />

Das Übergabeprotokoll hilft im Fall<br />

von Störungen oder Reklamationen.<br />

Nach einer ausführlichen Beratung muss der Heizungsbauer dem Kunden ein Übergabeprotokoll<br />

für sein Pelletlager aushändigen.<br />

bungsarmen Oberflächen, wie beispielsweise<br />

Laminat oder der glatten Seite von<br />

Siebdruckplatten, ein Winkel von mind.<br />

35 ° notwendig ist. OSB-Platten sind kein<br />

geeignetes Material für Schrägbodenlager.<br />

Beim Bau ist auf die Druckentlastung der<br />

Austragung und die Statik der Schrägen<br />

zu achten. So hat sich eine Kombination<br />

von Winkelträgern mit stabilen Kanthölzern<br />

bewährt.<br />

Neu sind Empfehlungen zum Schallschutz<br />

bei Entnahmeschnecken. Für die<br />

Schallentkopplung werden Gummiauflagen<br />

oder Schwingungspuffer an den<br />

Befes tigungsstellen empfohlen.<br />

Keine Flachbodenlager<br />

mit Saugsonden<br />

Erstmals spricht sich der DEPV gegen<br />

Flachbodenlager mit Saugsonden aus.<br />

Der Grund: Immer wieder bleiben zwischen<br />

den Saugsonden Restmengen zurück.<br />

Wird das Flachlager nicht regelmäßig<br />

komplett entleert, konzentriert sich<br />

in den Restmengen der Feinanteil. Dies<br />

führt zu steileren Schüttwinkeln und zu<br />

steigenden Restmengen, die nicht automatisch<br />

ausgetragen werden können. Dadurch<br />

erhöht sich der Feinanteil im Lager<br />

weiter und es steigt das Risiko von Störungen<br />

im Heizungsbetrieb.<br />

Neuerungen zum Thema Belüftung<br />

Ein weiteres Dauerthema für den Gesundheitsschutz<br />

im Pelletlager ist die Belüftung.<br />

So definiert die DIN EN ISO 20023<br />

Anforderungen an luftdurchlässige Gewebesilos:<br />

Bis 15 t Kapazität muss der<br />

Aufstellraum eine Lüftungsöffnung von<br />

15 cm²/t haben oder mind. das Vierfache<br />

Volumen des Gewebesilos, wenn er nicht<br />

gleichzeitig auch der Heizraum ist.<br />

Ein Ausblick<br />

Als nächstes steht die Überarbeitung der<br />

VDI 3464 bzgl. der Übernahme der Neuerungen<br />

aus der ISO 20023 an. Zudem wird<br />

an der ISO 20024, der Norm für Lager<br />

über 100 t Fassungsvermögen, gearbeitet,<br />

die derzeit als Entwurf vorliegt. Hier<br />

ist eine Gefährdungsbeurteilung des Lagers<br />

bzgl. Brand- und Explosionsschutz<br />

sowie Gesundheitsschutz zentraler Bestandteil.<br />

Schaut man auf die Gesamtheit der Pelletlager<br />

in Deutschland, bleibt festzustellen,<br />

dass sich der Anteil an „guten“ Lagern,<br />

insbesondere auch bei den Fertiglagern,<br />

erhöht hat. Das liegt sicherlich auch an der<br />

wachsenden Zahl von kompetenten Heizungsbauern,<br />

dem Engagement der Kesselhersteller<br />

und der DEPI-Qualifizierung<br />

zum Pelletfachbetrieb.<br />

Autor: Hans Martin Behr,<br />

von der Industrie- und Handelskammer<br />

Hellweg-Sauerland öffentlich bestellter und<br />

vereidigter Sachverständiger für<br />

Holzfeuerungsanlagen bis 2 MW<br />

28 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 11/12/2019

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