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IKZplus ENERGY

IKZ-ENERGY berichtet über den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Themenspektrum reicht von der Photovoltaik über die Solarthermie, Bioenergie, Geothermie, energieeffiziente Heiztechnik bis hin zur Systemintegration, Gebäudeautomation und weiteren EE-Themen

IKZ-ENERGY berichtet über den Einsatz von Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz in Gebäuden. Das Themenspektrum reicht von der Photovoltaik über die Solarthermie, Bioenergie, Geothermie, energieeffiziente Heiztechnik bis hin zur Systemintegration, Gebäudeautomation und weiteren EE-Themen

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SONNENENERGIE<br />

PV-Montagesysteme<br />

ner Energie-Gesamtlösung geworden. Die<br />

Kunden möchten möglichst wenig Mühe<br />

mit dieser Komplexität haben und erwarten<br />

umfassende, aber für Laien nachvollziehbare<br />

Informationen, bevor ein Angebot<br />

gestellt wird. Das Handwerk braucht<br />

Kompetenzen, komplexe Systeme kundenfreundlich<br />

erklären, planen, installieren<br />

und warten zu können. Entweder<br />

muss der Solarteur diese Kompetenzen<br />

vorweisen oder Akteure unterschiedlicher<br />

Gewerke koordinieren können.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Welche Entwicklungen hat<br />

es in jüngster Zeit aus Ihrer Sicht gegeben,<br />

die Indach-Montage wirtschaftlich attraktiver<br />

zu machen als bisher – optisch ist<br />

sie’s ja schon<br />

Norbert Betzl: Die sinkenden Kosten für<br />

PV-Anlagen generell senken auch die<br />

Höhe der Investitionskosten für Indachanlagen<br />

deutlich. Das verringert zwar zunächst<br />

nicht den Preisunterschied Aufdach<br />

versus Indach, aber wenn der Kunde<br />

bzw. der Investor generell deutlich weniger<br />

Geld in die Hand nehmen muss, ist<br />

der Aufpreis für Indach eher bezahlbar.<br />

Auch der zunehmende Trend, Bestandsgebäude<br />

zu sanieren, spricht für den Einsatz<br />

von Indach-Anlagen. Daneben zeigen<br />

sich auch Routine-Effekte bei den Installateuren:<br />

Immer mehr Planer und Solarteure<br />

verlieren ihre Scheu vor dieser Art<br />

PV-Anlage. Und je erfahrener sie im Umgang<br />

mit Indachsystemen sind, desto effizienter<br />

und damit kostengünstiger werden<br />

diese Anlagen in Planung und Installation.<br />

Durch neue Technologien bei<br />

Bild: Vonovia<br />

Der Beginn des Post-EEG-Zeitalters ist privatwirtschaftlich längst schon gesetzt. Der Solarstrom<br />

der Vonovia-Projekte wird heute zwar größtenteils ins öffentliche Netz eingespeist. Mittel- bis<br />

langfristig setzt das Unternehmen jedoch auf eine dezentrale Energieversorgung der eigenen<br />

Quartiere. Das Unternehmen hatte in einem ersten Schritt zunächst seinen Wohnungsbestand<br />

auf PV-Tauglichkeit sondiert. Innerhalb der ersten Tranche werden 210 Gebäude mit PV<br />

ausgerüs tet. Das Programm startet in Dresden und München. Die ersten Anlagen in Dresden<br />

sind bereits installiert.<br />

Solarzellen sind auch die Unterschiede<br />

im Energieertrag der Indachlösungen, die<br />

durch die höheren Betriebstemperaturen<br />

entstehen, signifikant kleiner geworden.<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Dachziegel halten 60 Jahre<br />

und länger – was halten Sie denen in<br />

puncto Langlebigkeit einer solaren Dachhaut<br />

entgegen?<br />

Norbert Betzl: Auch bei Dachziegeln gibt<br />

es Abstufungen hinsichtlich der Qualität<br />

und Gebrauchsdauer, nicht jeder Ziegel<br />

hält 60 Jahre. Viele Dächer werden nur<br />

für eine Lebensdauer von 35 Jahren ausgelegt.<br />

Die Lebensdauererwartung von<br />

hochwertigen Glas-Glas-Modulen sehen<br />

wir bei mindestens 40 Jahren. Das heißt,<br />

sie können mit Dachziegeln durchaus mithalten.<br />

Auch ein Ziegeldach wird innerhalb<br />

seiner Lebensdauer gewartet, ggf.<br />

werden einzelne Ziegel ausgetauscht. Warum<br />

sollte das nicht für die PV-Dachhaut<br />

genauso legitim sein?<br />

Sind Installateure in der Klemme? „Auf die Anlage selbst bezogen, wird sich die mechanische<br />

Montage der PV-Anlage weiter vereinfachen. Allerdings steigt die Komplexität der zu<br />

installierenden Systeme“, sagt Norbert Betzl.<br />

Bild: Pixabay<br />

IKZ-<strong>ENERGY</strong>: Gibt es einen signifikanten<br />

Trend hin zum vermehrten Einbau von<br />

Indach-Modulen und worauf lässt sich<br />

das zurückführen aus Sicht von Solarwatt?<br />

Norbert Betzl: Ja, wir sehen einen Trend<br />

bei der Sanierung von Bestandsgebäuden,<br />

konkret beispielsweise bei Projekten, in<br />

denen größere Gebäude im städtischen<br />

Umfeld für eine Umnutzung saniert werden.<br />

Dabei müssen heute die steigenden<br />

Anforderungen der Stadtbildentwicklung<br />

und der energetischen Gebäudesanierung<br />

bestmöglich verbunden werden. Indachanlagen<br />

sind absolut prädestiniert dafür.<br />

(Stadt-)Planer und Anbieter beginnen, diese<br />

Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.<br />

Die Fragen stellte Dittmar Koop, Fachjournalist<br />

für Erneuerbare Energien<br />

8 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>ENERGY</strong> 11/12/2019

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