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information & ernährung<br />
Food 4 future – Teil 2:<br />
Lebensmittel hinterlassen Fußabdrücke<br />
SIE LEGEN TEILWEISE VIELE KILOMETER ZURÜCK, BEVOR SIE IN UNSEREM<br />
EINKAUFSWAGEN LANDEN<br />
Mag. a Julia<br />
Geißler-Katzmann/<br />
selbstständige<br />
Ernährungswissenschafterin<br />
& Kinesiologin nach Dr. med.<br />
Klinghardt<br />
www.julika.at<br />
Vorträge und Workshops<br />
www.julika.at<br />
Fotos:© pixabay.com<br />
32 | DEZEMBER <strong>2019</strong><br />
Wie schwer der tatsächliche<br />
CO2-Rucksack unseres<br />
Einkaufs ist, hängt von der<br />
Produktions- und Transportweise<br />
der eingekauften Ware ab.<br />
Letztendlich zählt auch womit (zu Fuß,<br />
Fahrrad, Auto) wir unseren Einkauf nach<br />
Hause bringen…<br />
REGION TRIFFT (MENSCHLICHE)<br />
EMOTION<br />
Lebensmittel aus der Region sind beliebt<br />
und haben weitgehend ein positives<br />
Image. Sie schaffen eine gewisse<br />
Identifizierung mit dem Produkt. Diese<br />
entsteht, da wir uns mit der Herstellungsregion<br />
und deren Erzeuger*innen<br />
solidarisch verbunden fühlen. In der<br />
Regel verknüpfen wir mit regionaler<br />
Wertschöpfung auch Transparenz, eine<br />
gewisse Qualität und erwarten entsprechende<br />
Umwelt-, und Sozialstandards.<br />
REGIONALITÄT IM SUPERMARKT…<br />
Gehen wir in den Supermarkt so scheint<br />
es als wäre kaum etwas in einem<br />
anderen Land produziert. Rot-weiß-rote<br />
Fähnchen oder die Aufschrift „Qualität<br />
aus Österreich“ (und dies selbst bei<br />
Schokobananen oder Schokolade mit<br />
Cashewnüssen) locken durch Irreführung<br />
der Verbraucher*innen.<br />
Auch wenn wir uns natürlich bewusst<br />
sind, dass weder Kakao- noch Cashewbäume<br />
auf österreichischem Boden<br />
wachsen, so schafft die Fahne unseres<br />
Herkunftslandes doch ein wenig Identität<br />
zu dem Produkt.<br />
Wer also wirklich regional kaufen<br />
möchte, der muss schon ein wenig genauer<br />
hinsehen, lesen, nachdenken und<br />
innehalten!<br />
REGIONAL IST NOCH LANGE NICHT<br />
SAISONAL<br />
Streifen wir dann durch das Obst- und<br />
Gemüsesegment, so wird auch hier<br />
schnell sichtbar, dass zwar bei Tomaten<br />
und Erdbeeren im Winter die Regionalität<br />
passt, jedoch mit der Saisonalität<br />
etwas nicht ganz zusammenstimmt<br />
– Klimawandel hin oder her. Natürlich<br />
müssen sich, aufgrund des hohen<br />
Konkurrenzdrucks am Markt auch<br />
Landwirt*innen hierzulande Lösungen<br />
oder Alternativen überlegen und so<br />
kommen oft Projekte zustande, wo<br />
selbst Gemüse- oder Obstsorten, die<br />
längst keine Saison mehr haben fast das<br />
ganze Jahr angeboten werden können.<br />
Manchmal sind diese Projekte auch<br />
punkto Energieeffizienz durchdacht. So<br />
wird die Wärme für die Gewächshäuser<br />
mittels Fernwärme oder Sonnenenergie<br />
gewonnen.<br />
Es liegt auf der Hand, dass Erdbeeren<br />
oder Himbeeren aus Südafrika als<br />
Flugware einen großen ökologischen<br />
Abdruck hinterlassen und so die österreichischen<br />
Früchte die vermeintlich<br />
besseren sind. Jedoch auch beim österreichischen<br />
Produkt gibt es ein Faktum:<br />
Energieinput bleibt Energieinput, egal ob<br />
bei Tomaten, Gurken oder Erdbeeren.<br />
Wenn Sie aktiven Klimaschutz betreiben<br />
wollen, dann bevorzugen Sie saisonale<br />
Ware! Es ist schön, sich im Mai schon<br />
wieder so richtig auf die Erdbeersaison<br />
zu freuen! Dann können wir tatsächlich<br />
auf saisonale und süße Früchtchen<br />
zurückgreifen!<br />
SCHAU AUF´S ETIKETT<br />
Wie sieht es denn rechtlich mit der Her-