MOIN_05_2019_ePaper
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hafte ältere Herr mit ansteckender
Fröhlichkeit, und die
schlägt sich natürlich auch in
seinen Gedichten nieder, die
gleichermaßen Humor, Herz
und Verstand verraten.
Dabei kann Wolfgang
Henseleit durchaus auf kriegsbedingt
entbehrungsreiche Jahre
verweisen. Als nämlich seine
Heimat Königsberg, von den
Nazis zur Festung ausgebaut, in
Schutt und Asche gelegt wurde
und der Sohn eines leitenden
Beamten fliehen musste, u.a.
nach Chemnitz, das ebenfalls
bombardiert wurde. Eine Odyssee
von Lager zu Lager begann,
und zwei Jahre lang konnte der
Siebtklässler überhaupt keinen
Schulunterricht wahrnehmen,
ehe er dann in Hamburg die
Versetzung in die achte Klasse
schaffte. »Trotz einer Sechs in
Englisch. Aber das war kein
Wunder, denn im Humanistischen
Gymnasium in Königsberg
gab es Englisch erst in
späteren Klassen«, so Henseleit,
der aber im folgenden Jahr mit
Fleiß und Talent aufholte und
auch keine Probleme mit dem
Abitur hatte.
Was soll ich werden? Diese
Frage stand im Raum und seinem
eigentlichen Berufswunsch
»Kirchenmusiker« standen
schlechte Bezahlung und eine
eher unsichere Zukunft entgegen.
Außerdem wollte der
schöpferisch begabte junge
Mann, der mit viel Geschick
Klavier, Orgel, Geige und Bratsche
spielte, auch gern selbst
komponieren. Möglichkeiten,
die ihm der Lehrer-Beruf bot.
Doch war es gar nicht einfach,
in seinen Spezialfächern eine
Stelle zu bekommen.
Zunächst gab es nur eine
Angestellten-Position, die zudem
mit knapp anderthalbstündiger
Fahrt (also insgesamt drei
Stunden täglichem Zeitaufwand)
verbunden war.
»WIR GEHEN
NACH WANGEROOGE«
Bewerbungen bei den entsprechenden
Stellen in den Landeshauptstädten
Kiel und Hannover
ergaben, dass seine Daten in
den Regierungsbezirk Oldenburg
weitergeleitet wurden.
Und dann halfen Zufall, eigene
pädagogische Begabung und
ein von Henseleit durch eine
Griechisch-Probestunde überzeugter
Schulrat zur positiven
Antwort aus Wangerooge.
»Wangerooge? Ich liebe
Wangerooge, und für einen jungen
Familienvater wie Sie ist die
Insel ein Traum! Einfach eine
wunderbare Welt!«, war der begeisterte
Rat des Schulrates, der
übrigens selbst eine Eigentumswohnung
auf der Insel besaß
und nach seiner Pensionierung
noch als Lehrer und Kollege auf
Wooge arbeitete.
»Aber sprechen Sie erst mit
Ihrer Frau darüber!«, war der
Rat des Schulrates. Doch da gab
es im Hause Henseleit keine
langen Überlegungen. »Wir gehen
nach Wangerooge.«
Auf vier Kinder wuchs die
kleine Schar Roswitha und
Wolfgang Henseleit an. In Generationen
von jungen Wangeroogern
weckte der Pädagoge
die Liebe zur Musik, und einer
seiner talentiertesten war Klaus
Brüggerhoff, später selbst Lehrer
und vielseitiger Kulturschaffender
auf der kleinen ostfriesischen
Insel.
Musik ist eine Passion von
Wolfgang Henseleit, das Theater
eine andere. Hatte er als
junger Lehrer auf dem Festland
schon Gelegenheit, mit der
damals noch jungen, attraktiven,
späteren Ulknudel Helga
Feddersen (†) kollegial auf der
Bühne zusammen zu arbeiten,
so leitete er auf Wangerooge 17
Jahre lang die derzeit »eingeschlafene«
Inselbühne und
weiß, dass sein neues Moin-Gedicht
auf den nächsten Seiten
wieder volle Beachtung bei den
Lesern finden wird.
TEXT: MAO / FRIEDEMANN BRÄUER
FOTO: MANFRED OSENBERG
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