MOIN_05_2019_ePaper
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Schon zum 9. Mal organisierten die Internationalen
Jugendgemeinschaftsdienste
(Ijgd) das Naturschutzcamp auf Wangerooge.
Als gemeinnützige Fachorganisation
und einer der ältesten und größten
Träger von Freiwilligendiensten bieten
die Ijgd unterschiedliche Dienste im Inund
Ausland vom zweiwöchigen Workcamp
bis zum freiwilligen Jahr an.
Voll motiviert zogen auf Wangerooge
die Jugendlichen jeden Tag los, um
das wunderschöne Heidegebiet auf der
Nordseeinsel von sogenannten Neophyten
zu befreien. Dies sind Pflanzen, die
als »Neueinwanderer« in ein Gebiet gelangt
sind und sich dort ohne menschliches
Zutun dauerhaft weiterverbreiten.
Wenn sie dabei die heimische Flora verdrängen,
werden sie als invasive Neophyten
bezeichnet.
Konkret heißt das: Um die einzigartige
Heidelandschaft aus Besenheide
auf Wangerooge zu erhalten, werden
dort Spätblühende Traubenkirsche, Kartoffelrose
und Aronia in der Heide entfernt,
denn sie sind dabei, die Landschaft
zu verändern. Durch den globalisierten
Handel machen auch Pflanzen nicht an
Ländergrenzen halt, sondern verbreiten
sich teilweise unkontrolliert.
Übrigens: Auf Wangerooge wurde unter
anderem ein alter Bombentrichter aus
dem 2. Weltkrieg von Aronia-Pflanzen geräumt.
Jetzt können sich dort wieder heimische
Pflanzen ausbreiten. Jan Ulber
(23) studiert Biologie in Oldenburg und
betreut in diesem Jahr zum dritten Mal
als Freiwilliger des Mellumrats die Jugendlichen
fachlich: »Dieses Projekt ist
so zufriedenstellend, denn am Ende des
Tages kann man echt sehen, was man geschafft
hat.« Marie aus Münster pflichtet
ihm bei: »Das hat mir bisher am meisten
Spaß gemacht – abgesehen von der
Wattwanderung und den Freizeiten am
Strand.«
FOTO: EVELYN GENUIT