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hinnerk Februar / März 2020

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FEBRUAR / MÄRZ <strong>2020</strong> І AUSGABE 309 І WWW.HINNERK.DE<br />

HAMBURG<br />

GESELLSCHAFT<br />

Wie QUEER<br />

wählt Hamburg?<br />

KULTUR<br />

Oma, Syrer,<br />

Gummiboot.<br />

Wie politisch<br />

geht Schlager?<br />

FILM<br />

Wir sprachen<br />

mit dem<br />

„JUDY“-<br />

Regisseur<br />

INTERVIEWS: HARRY STYLES, JOEL VON LERBER, AJ MITCHELL<br />

GESUNDHEITS-SPECIAL: CHRONISCHE SCHMERZEN – WIE SIE ENTSTEHEN UND WAS ZU TUN IST


DEINE STARKE<br />

STIMME FÜR DIE<br />

LSBTI* COMMUNITY<br />

Farid<br />

V.i.S.d.P.: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Landesverband Hamburg, Silke Lipphardt, Burchardstr. 21, 20095 Hamburg --- Plakat: Aus 50% recycelten Kunststoff hergestellt und zu 100% in Kreislaufwirtschaft recycelbar<br />

MÜLLER<br />

DIE ZEIT IST JETZT.<br />

Am 23.2. Farid wählen:<br />

Landesliste Platz 60,<br />

Wahlkreis Mitte Platz 1


INTRO 3<br />

Inhalt<br />

epaper.blu.fm<br />

Alle Magazine online!<br />

GESUNDHEIT<br />

Frauen haben Migräne, Männer<br />

Rückenschmerzen. Wie es<br />

wirklich ist, erklärt Schmerzspezialistin<br />

Frau Dr. Friederike<br />

Taraz im Interview.<br />

Kostenlos<br />

Liebe Leser*innen,<br />

MUSIK<br />

Sein neues Album ist gerade<br />

erschienen! Der 1991 in Basel<br />

geborene Wahlberliner begeistert<br />

an einem für die heutige<br />

Zeit scheinbar ungewöhnlichen<br />

Instrument: an der Harfe. Wir<br />

trafen Joel von Lerber im Verlag<br />

zum Interview.<br />

BUCH<br />

Riccardo Simonetti ist eine DER<br />

bekanntesten queeren Persönlichkeiten<br />

Deutschlands und hat<br />

ein Kinderbuch am Start.<br />

Wir fragten nach, warum und<br />

warum so.<br />

die letzten Wintermonate brechen an. Wobei:<br />

Die älteren unter uns werden sich noch erinnern,<br />

früher war mehr Winter. Womit wir beim dominierenden<br />

Wahlkampfthema gelandet sind, das<br />

auch die Bürgerschaftswahl am 23. <strong>Februar</strong> wie<br />

ein roter Faden durchzieht. Denn egal, ob der neue<br />

Senat die bevorstehenden Aufgaben im Verkehr,<br />

Hafen, Wohnungsbau oder sogar bei der inneren<br />

Sicherheit so oder so angeht, ein Hamburg in der<br />

Nordsee spielt langfristig und immer realer bei den<br />

Entscheidungen mit. Gut so. Auch gut, dass queere<br />

Anliegen inzwischen ebenfalls Queerschnitts thema<br />

aller bürgerlichen Fraktionen der Bürgerschaft sind.<br />

Wir bringen euch auf den neuesten Stand und<br />

haben auch für Politmüde ein tolles Heft zusammengestellt.<br />

Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!<br />

Deine <strong>hinnerk</strong> Redaktion<br />

www.<strong>hinnerk</strong>.de<br />

www.facebook.com/<strong>hinnerk</strong>.magazin<br />

St.Georg


4 SZENE<br />

Community<br />

AUSGEZEICHNET!<br />

Lutz Johannsen feierte erst<br />

im vergangenen Jahr sein<br />

30. Jahr bei der Aidshilfe<br />

Hamburg und blickte im<br />

<strong>hinnerk</strong> Interview auf sein<br />

Wirken im Kampf gegen<br />

HIV und Aids zurück. Nun<br />

hat der Bundespräsident<br />

dieses Wirken zum Anlass<br />

genommen, ihm das<br />

Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse zu verleihen. Es ist<br />

bereits die zweite Würdigung<br />

durch die Bundesrepublik<br />

– schon 2002 wurde ihm<br />

das Verdienstkreuz am<br />

KIRCHE<br />

Lesbisch, verheiratet und aufm Land<br />

Bande verliehen, damals für<br />

seinen Einsatz als Fundraiser<br />

für AIDS-Hilfsprojekte.<br />

Aufgehört hat Lutz mit<br />

dieser Tätigkeit nie – im<br />

Gegenteil, mit der 2014<br />

gegründeten Hamburgischen<br />

Regenbogenstiftung, ist das<br />

Fundament für die Herausforderungen<br />

der Zukunft<br />

gelegt. Wir gratulieren Lutz<br />

Johannsen von Herzen!<br />

Ein homosexuelles Paar im Dorf<br />

in der Provinz, das ist gelebte<br />

Sichtbarkeit. Wenn es sich dann auch<br />

noch um zwei Pastorinnen handelt, ist<br />

das schon fast ein Paukenschlag. Im<br />

Januar startete der YouTube-Kanal von<br />

Ellen Radtke (35) und Steffi Radtke (34):<br />

„Anders Amen“.<br />

Was wird dort mittwochs um 19 Uhr<br />

zu sehen sein? „Wir wollen eine Online-<br />

Gemeinde für alle sein, denn die evangelische<br />

Kirche braucht definitiv mehr Glitzer<br />

in ihren Türmen“, verrät Steffi. Dass die<br />

evangelische Kirche bunt und vielfältig ist,<br />

das wollen sie zeigen. Und „dass sie auch<br />

Menschen wie uns eine Heimat bietet“,<br />

so Ellen.<br />

Thematisch richten sich die beiden mit<br />

Beiträgen zum Thema Kinderwunsch,<br />

Coming-out, Landleben, (homosexuelle)<br />

Liebe und Arbeit als evangelische Pastorinnen<br />

an queere Menschen. Das kann ein<br />

Gespräch im Studio sein oder auch ein<br />

entspannter Plausch in einer Bar.<br />

Schön zu wissen: Produziert wird das<br />

Format von ekn (Evangelischer Kirchenfunk<br />

Niedersachsen-Bremen GmbH), das<br />

Projekt ist also ganz offiziell. Schön! *rä<br />

www.andersamen.de,<br />

Instagram: @andersamen


JUGENDFREIZEIT<br />

Queerienprogramm<br />

Kostenloses Ferienprogramm für queere*<br />

Jugendliche ab 14 Jahren.<br />

In der ersten Ferienwoche vom 2. bis 6.<br />

<strong>März</strong> <strong>2020</strong> von 10 – 17 Uhr finden in den<br />

Räumen der Jugendbildung Hamburg Kreativworkshops<br />

zu den Themen Fotografie,<br />

Musikproduktion, Drag, Queere Geschichte<br />

& Empowerment statt. Zudem gibt es<br />

Frühstück und Mittagessen, eine kleine<br />

Chill Area sowie Besuche von Expert*innen<br />

aus den verschiedenen Themenfeldern.<br />

Im Kurs zum Thema Drag könnt ihr<br />

Make-up Techniken erlernen, Kostüme<br />

schneidern und Performances proben.<br />

Im Fotografie-Kurs lernt ihr Grundlagen<br />

für den perfekten Snapshot sowie den<br />

Umgang mit professionellem Equipment<br />

und bekommt Skills in der Bildbearbeitung.<br />

Im Themengebiet Musikproduktion erlernt<br />

ihr spielerisch den Umgang mit der gängigen<br />

Technik und erstellt eure ganz eigenen<br />

Beats. Im Workshop Queere Geschichte &<br />

Empowerment geben euch Expert*innen<br />

einen Einblick in die Entwicklung der<br />

queeren Bewegung und stärken über<br />

mentale und sportliche Übungen euren<br />

Weg zur Selbstbehauptung. Anmelden<br />

könnt Ihr euch ab sofort hier:<br />

qp@jugendbildung-hamburg.de/<br />

instagram.com/queerienprogramm<br />

SZENE 5<br />

INFORMATION<br />

Wählen, so geht’s in Hamburg!<br />

FOTO: J. SOLONINA / CC0<br />

Am 23. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> wird die<br />

neue Bürgerschaft gewählt. Von<br />

8 bis 18 Uhr kannst du im Wahllokal deines<br />

Vertrauens oder davor in aller Ruhe<br />

in der Küche, auf Sylt oder gleich ganz<br />

bequem im Bett per Briefwahl deine<br />

Stimme abgeben und damit darüber<br />

entscheiden, wer Bürgermeister*in wird<br />

und welche Parteien im Rathaus den<br />

Ton angeben.<br />

BESONDERS PERSÖNLICH –<br />

HAMBURGS WAHLZETTEL<br />

Achtung: Du hast insgesamt zehn Stimmen<br />

zu vergeben, wobei fünf Stimmen<br />

auf dem gelben Stimmzettel und fünf<br />

Stimmen auf dem roten anzukreuzen<br />

sind. Der gelbe Zettel entscheidet über<br />

die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft,<br />

der rote über die Abgeordneten<br />

aus den jeweiligen Wahlkreisen. Bei<br />

beiden Zetteln darf dabei ein Kandidat<br />

besonders mit allen fünf Kreuzen<br />

bedacht werden, oder du verteilst die<br />

Kreuze auf verschiedene Kandidaten.<br />

Die von den Parteien vorgegebenen Listenplätze<br />

können auf diese Weise vom<br />

Wähler durcheinandergewirbelt werden:<br />

Es könnte sein, dass Kandidaten trotz<br />

eigentlich schlechter Listenplatzierung<br />

in die Bürgerschaft einziehen, weil<br />

sie sehr viele der jeweils fünf Kreuze<br />

erhalten haben. Du hast die Wahl! *ck


6 SZENE<br />

FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />

Peter Tschentscher oder Katharina Fegebank? Wer bekommt den Schlüssel zum Hamburger Rathaus?<br />

BÜRGERSCHAFTSWAHL <strong>2020</strong><br />

DIE QUEERE WAHL<br />

Bei einer Wahlentscheidung<br />

geht es um mehr, als die eigene<br />

sexuelle Orientierung oder das<br />

Geschlecht. Aber als queeres Stadtmagazin<br />

fokussieren wir diesen Aspekt<br />

trotzdem und stellen Themen<br />

und einige queere Kandidat*innen<br />

vor. Der Beitrag erhebt keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit oder<br />

parteipolitische Ausgewogenheit.<br />

Gutes Stichwort: Warum ein queerer<br />

Kandidat kein Garant für gute<br />

Queerpolitik sein muss, zeigen Personen<br />

wie Alice Weidel oder Hans-<br />

Christian Hansel beispielhaft. Was<br />

die Parteien zu Gleichstellungspolitik,<br />

HIV-Prävention, Gewaltprävention<br />

und anderen queeren Themen<br />

zu sagen haben, hat der LSVD<br />

Hamburg in seinen Wahlprüfsteinen<br />

ausführlich zusammengetragen, die<br />

zu Erscheinen dieser Ausgabe unter<br />

auf lsvd.hamburg.de und <strong>hinnerk</strong>.de<br />

einsehbar sein werden.<br />

SPD<br />

Anders als beim Wechsel Ole von Beust<br />

zu ... – wir mussten googlen – Christoph<br />

Ahlhaus, der nur wenigen und auch nur<br />

als Wahlschreck im Gedächtnis blieb, hat<br />

sich Peter Tschentscher nach der Amtsübernahme<br />

von Olaf Scholz als 1. Bürgermeister<br />

einen guten bis hervorragenden<br />

Ruf hart erarbeitet und dabei voll auf die<br />

hanseatische Schiene gesetzt: Zurückhaltend<br />

aber bestimmt im Auftreten, aber<br />

auch bürgernah und vor allem wirklich<br />

interessiert wirkt Tschentscher, wenn er<br />

auf Presse, Verbände und Bürger trifft.<br />

Simon Kuchinke<br />

(Landesliste Platz<br />

59). Queerpolitik<br />

als Hauptgang.<br />

Die SPD hat<br />

diesmal einen<br />

expliziten<br />

Que(e)reinsteiger<br />

vorgeschickt, um<br />

LGBTIQ*-Wähler*innen ein Angebot zu<br />

unterbreiten, das sich unterscheidet:<br />

Simon ist wohl der einzige Kellner, der<br />

fürs Rathaus kandidiert, sicher der einzige,<br />

der im Gnosa gelernt hat und heute die<br />

Leckereien von Tim Mälzer serviert. Genau<br />

diesen Servicegedanken will er in der<br />

Politik nutzen, denn er meint, Politik habe<br />

sich besser zu erklären. Er will nah vor Ort<br />

sein, direkt ansprechbar, plant monatliche<br />

Veranstaltungen für die Community, wenn<br />

er ins Rathaus kommt.<br />

Außerdem schwul und für die SPD Altona<br />

auf Listenplatz 8 am Start: Nils Kramar.<br />

GRÜNE<br />

Ebenfalls ein im städtischen Biotop<br />

etwas anders gewachsener Verein als<br />

der Bundesmutterbaum. Pragmatischer<br />

und bereit, mit Ole von Beust die erste<br />

schwarz-grüne Koalition auf Landesebene<br />

einzugehen. Mit bitteren Kröten in Sachen<br />

Umwelt und Soziales. Mit dem natürlichen<br />

Partner SPD klappt’s besser, und mit Farid<br />

Müller (Landeslistenplatz 60, Wahlkreis<br />

Mitte Platz 1) profiliert voranschreitend,<br />

hat die Hamburger Community eine verlässliche<br />

Partner*in, die queerpolitisch im<br />

bundesvergleich oft die Nase vorn hatte.<br />

Ob es erstmals für eine Bürgermeister*in<br />

reichen wird?<br />

Adrian Hector (Landeslistenplatz<br />

26).<br />

Erster transsexueller<br />

Mann in der<br />

Bürgerschaft?<br />

Adrian Hector,<br />

trans* männlich,<br />

schwul, ist bei den<br />

Grünen Sprecher der<br />

Landesarbeitsgemeinschaft QueerGrün<br />

Hamburg und stellvertretender Sprecher<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Schwulenpolitik. Von 2018 bis 2019 war<br />

er geschäftsführender Vorstand des<br />

Bundesverband Trans*.<br />

CDU<br />

Ole von Beust hat Geschichte geschrieben<br />

und der CDU gezeigt, dass man auch<br />

schrill und konservativ sein kann. Schrill<br />

natürlich nur in der vorurteilsbehafteten<br />

Blase der Bonner Republik, aus der sich


die Hamburger Adenauer-Nachfolger als erste befreien<br />

konnten. Heute stimmt die CDU in der Bürgerschaft für<br />

queere Projekte und hat mit ihrem Landesvorsitzenden<br />

Roland Heintze (Landeslistenplatz 3), Dietrich Wersich<br />

(Landeslistenplatz 6) und Jörg Meyer (Landeslistenplatz<br />

14) drei schwule Kandidaten gesetzt. Aber damit nicht<br />

genug.<br />

Annette Etezadzadeh (Wahlkreis<br />

Eppendorf Platz 2). Weiblich,<br />

lesbisch, aufklärerisch.<br />

Sie ist profilierte Kommunalpolitikerin<br />

und Lehrerin.<br />

Und sie ist an ihrer Schule<br />

die einzige geoutete lesbische<br />

Lehrkraft. Sie kämpft also an<br />

vorderster Front gegen besorgte<br />

Eltern und deren erzieherische Folgen.<br />

Alerta<br />

QueerFeminista!<br />

Welche Rechte wir verteidigen müssen<br />

und worüber wir hinaus gehen wollen<br />

Diskussion mit den Bürgerschaswahlkandidatinnen<br />

und der LAG queer von DIE<br />

LINKE zu Feminismus und queerer Politik<br />

SZENE 7<br />

DIE LINKE<br />

„Alerta Queerfeminista! Welche Rechte wir verteidigen<br />

müssen und worüber wir hinaus gehen wollen“,<br />

überschreiben die Hamburger Linken ihre zentrale<br />

queerpolitische Wahlkampfveranstaltung mit Cansu<br />

Özdemir (Landeslistenplatz 1, Wahlkreis 4 Platz 1)<br />

Maya Klasen (Landeslisteplatz 17, Wahlkreis 3 Platz<br />

6) und Lara Scheunemann (Landeslistenplatz 19 und<br />

Wahlkreis 12 Platz 1) im MHC am 18. <strong>Februar</strong>. Die<br />

LAG queer von DIE LINKE diskutiert mit euch dort<br />

ihre Haltung und ihre Forderungen zu Feminismus<br />

und queerer Politik und will einmal mehr beweisen,<br />

dass Bürgerlichkeit und linke Politik zwar oft anecken,<br />

aber besonders in einer Metropole wie Hamburg<br />

zusammengehören.<br />

FDP<br />

Im Programm heißt es, die Gleichstellung der<br />

Geschlechter sei eine Querschnittsaufgabe mit dem<br />

Ziel, dass jede und jeder frei von Diskriminierung, Klischees<br />

und eingestaubten Rollenbildern sein bzw. ihr<br />

Leben selbstbestimmt gestalten kann. Die Diskriminierung<br />

von Homo- und Transsexuellen genauso wie<br />

Rassismus, Antisemitismus und Sexismus seien der<br />

Boden, auf dem Ausgrenzung und Gewalt gedeihen.<br />

Ewald Aukes (Landeslistenplatz 8,<br />

Wahlkreis Mitte Platz 1)<br />

Ewald Aukes ist leidenschaftlicher<br />

Unternehmensberater<br />

und Unternehmer. Diese<br />

Sachkenntnis hat ihn zur<br />

Politik und zur FDP gebracht,<br />

für die er gerne auch in einer<br />

neuen Bürgerschaft und eventuell<br />

mit einem Koalitionspartner eintreten<br />

will. Offen für neue Partnerschaften zu sein, ist eine<br />

urliberale Idee, für Ewal Aukes jedenfalls politisch<br />

selbstverständlich.<br />

AFD<br />

Wir haben das Programm gelesen. Noch jemand einen<br />

Schnaps?<br />

Mit<br />

Cansu Özdemir<br />

(Kandidatin)<br />

Maya Klasen<br />

(Kandidatin)<br />

MHC, Borgweg 8<br />

18.2. 20-22Uhr<br />

WIR SIND WIE WIR SIND.<br />

UND WÄHLBAR.<br />

ANNETTE ETEZADZADEH<br />

Platz 2_Wahlkreis Eppendorf – Winterhude<br />

Zugewählte Bürgerin Bezirk Hamburg-Nord<br />

Stellvertretende Landesvorsitzende LSU Hamburg<br />

JÖRG MEYER<br />

Platz 14_CDU-Landesliste<br />

Bezirksversammlung Hamburg Wandsbek<br />

Mitglied Landesvorstand LSU Hamburg<br />

In der Zeit der CDU-Regierung in Hamburg hat die CDU viel<br />

zur Gleichstellung von Lesben und Schwulen umgesetzt.<br />

Der Hamburger CDU-Spitzenkandidat Marcus Weinberg<br />

gehört zu den Wilden 13 in der CDU/CSU Bundestagsfraktion –<br />

jenen Abgeordneten, die sich erfolgreich für die<br />

steuerliche Gleichstellung von Lebenspartnerschaften<br />

eingesetzt und auch durchgesetzt haben.<br />

Wir wollen uns für Eure LSBTI*Themen einsetzen.<br />

Lara Scheunemann<br />

(Kandidatin)<br />

Anna Rinne<br />

(LAG DIE LINKE.queer Hamburg)<br />

Moderation:<br />

Kersten Artus<br />

ROLAND HEINTZE<br />

Platz 3_CDU-Landesliste<br />

Landesvorsitzender der CDU Hamburg.<br />

DIETRICH WERSICH<br />

Platz 6_CDU-Landesliste<br />

Vizepräsident der Hamburgischen<br />

Bürgerschaft<br />

ALLE<br />

STIMMEN<br />

CDU!<br />

Wer trotz allem nicht so genau weiß, was er wählen<br />

soll, dem kann vielleicht der Wahl-O-Mat unter<br />

www.hamburg.de/wahl-o-mat eine Hilfestellung sein.<br />

Nichtwählen ist keine Alternative! *ck<br />

www.lsu-nord.de


8 SZENE<br />

TIPP<br />

NEUES SOFA?<br />

AUSGEZEICHNETE WAHL!<br />

Mit einer rauschenden Party feierte<br />

DIE WÄSCHEREI ihre neueste Sofa-<br />

Kreation Calypso.<br />

Benannt nach der verführerischen<br />

Meernymphe aus Homers Odyssee,<br />

verbindet ein Meer aus gemütlichen Kissen<br />

elegante Metall-Füße und eine geradlinige<br />

Formsprache zu einem gelungenen Ganzen.<br />

Der Signature-Stoff Chamäleon, ein<br />

griffiger, strukturierter Samtstoff, schillert<br />

in einem tiefgründigen Blau. Doch Vorsicht:<br />

Auch Odysseus hatte so seine Probleme,<br />

sich von der Nymphe Calypso zu trennen!<br />

Dank des fabelhaften Sitzkomforts kann<br />

man auf dem Sofa Calypso schnell den<br />

einen oder anderen Sonntagnachmittag<br />

verstreichen lassen. Zuviel Werbesprech?<br />

Setzt euch doch einfach drauf, ein Besuch<br />

in der City Nord lohnt eh immer.<br />

Die letzte Sofakollektion mit charmanten<br />

Retro-Details wird übrigens am 7. <strong>Februar</strong><br />

mit dem German Design Award <strong>2020</strong><br />

ausgezeichnet. „Darauf sind wir natürlich<br />

sehr stolz,“ so Wäscherei Geschäftsführer<br />

Michael Eck. „Unsere Kunden und die<br />

Fachwelt honorieren offenbar, dass wir<br />

mutig sind, etwas schräger und anders<br />

denken, als die doch sehr vorsichtigen und<br />

eher risikoaversen Hersteller.“ Wie queer<br />

kann ein Sofa sein? *ck<br />

www.die-waescherei.de<br />

FOTO: FREEPIC.COM<br />

AUSBILDUNG<br />

3-Tage Men only Workshop<br />

Du bist zwischen 16 und 26 und denkst darüber nach, auf die Bühne<br />

zu wollen? Vom 3.4. – 5.4. kannst du an der Stage School Hamburg<br />

austesten, ob die Ausbildung zum Musicaldarsteller dein Ding ist.<br />

Obwohl Männer in der Musicalbranche hervorragende Berufsaussichten<br />

haben, gibt es zu wenige hochkarätig ausgebildete männliche<br />

Bühnendarsteller. Die Auswahl ist deutlich geringer als bei den<br />

Frauenrollen. Häufig müssen die Caster und Besetzer für ihre<br />

Produktionen männlichen Hauptrollen mit Profis aus dem Ausland<br />

besetzen. Die Stage School hat daher einen Workshop konzipiert,<br />

der speziell auf Jungs ausgerichtet ist: „Wenn du also keine Lust<br />

hast nur in Ballettschläppchen an der Stange zu stehen sondern<br />

von den Dozenten der Stage School in Gesang, Schauspiel, Tanz<br />

und Musical-Staging unterrichtet werden willst, bist du hier genau<br />

richtig. Dabei spielt dein Vorbildungs-bzw. Kenntnisstand keine<br />

Rolle.“<br />

Anmeldung und Infos unter www.stageschool.de!


NACHGEFRAGT<br />

Matthias von Weiden: „Ich bin das<br />

original bayerische Taschenluder!“<br />

SZENE 9<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Fürwahr ein Hingucker. Der immer<br />

vergnügte Promijäger aus dem oberpfälzischen<br />

Weiden ist auf Events<br />

von München bis Berlin anzutreffen<br />

und ein Garant für lächelnde VIPs.<br />

Wann und wie ging es los?<br />

Ich bin seit über zehn Jahren im<br />

deutschen Fernsehen zu sehen. Da<br />

ich Handtaschen über alles liebe,<br />

habe ich sie mit einem Online-Shop<br />

und einem Showroom zu meinem<br />

Hobby gemacht. Bekannt wurde ich,<br />

als ich mit Lothar Matthäus in der<br />

größten Tageszeitung Deutschlands<br />

abgebildet wurde ... Auf einmal hat<br />

sich RTL bei mir gemeldet und hat<br />

aus mir das Taschenluder gemacht!<br />

Wie ging es weiter?<br />

Ich hatte dann eine Wochenserie bei<br />

„Explosiv – Das Magazin“ zur besten<br />

Sendezeit über das Thema „Wie ich<br />

mich zum Oktoberfest vorbereite“.<br />

Dann kam eins nach dem anderen,<br />

ich moderierte die Eröffnung vom<br />

Nobelklub P1 für Taff/ProSieben und<br />

mehrere Berichte auf RTL II und Sat.1.<br />

Und wie kamst du an Paris<br />

Hilton?<br />

Meine Mama hat auf Ibiza den<br />

Schmuck von ihr gefunden – und wir<br />

haben den anständigerweise abgegeben.<br />

Darüber haben dann auch die<br />

Zeitungen berichtet. Am krassesten<br />

war, dass ich mit Sylvie Meis auf der<br />

Titelseite der „Bild“ war, nachdem sie<br />

uns am Strand auf Ibiza fotografiert<br />

hatten. So wurde ich prominent ...<br />

Und wie steht es mit der Privatperson,<br />

dem Bagada Matthias?<br />

Ich habe seit elf Jahren einen festen<br />

Freund, den ich sehr liebe. Wir haben<br />

uns verlobt und wollen nächstes Jahr<br />

im Juni auf Ibiza heiraten.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.facebook.com/<br />

bagada.matthias<br />

pArTnErWeChSeL Im RaThAuS. MaCh mIt!<br />

DIe MItT E L ebT.<br />

Diskriminierung entgegentreten<br />

– Wertschätzung für Vielfalt.<br />

Blutspende-Verbot für<br />

Homosexuelle aufheben.<br />

Denkmal für sexuelle Vielfalt<br />

in Hamburg errichten.<br />

Ewald Aukes,<br />

Direktkandidat Hamburg-Mitte<br />

FDP-Landesliste. Platz 8<br />

www.diemittelebt.hamburg<br />

FDP Landesverband Hamburg (V.i.S.d.P.)


10<br />

SZENE<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

Nachtsauna, Ob<br />

zum Vorglühen, zur<br />

Afterhour oder fürs<br />

ganze Wochenende,<br />

die Dragon Sauna<br />

hat für euch immer<br />

von Freitag 13 Uhr<br />

bis Sonntag 24 Uhr<br />

durchgehend geöffnet.,<br />

Pulverteich 37<br />

14:00 Startschuss,<br />

TransSport, (Kraft-/<br />

Ausdauerübungen,<br />

Spiele) Dress:<br />

bequeme Sportkleidung.<br />

Infos: transsport@startschuss.<br />

org, Pulverteich 21<br />

1. So 16:30 Rote Flora,<br />

Queer-Feministisches<br />

Café, open<br />

to all genders. We<br />

should all be feminists!,<br />

Achidi-John-<br />

Platz 1<br />

2. 4. So 15:30 mhc -<br />

Magnus-Hirschfeld-<br />

Centrum, Café<br />

Laubfrosch - Treff<br />

schwuler Senioren<br />

bei Kaffee und<br />

Kuchen, Bis 17:30<br />

Uhr, Borgweg 8<br />

MONTAG<br />

10:00 Aids-Seelsorge<br />

im IFZ, Frühstückangebot<br />

der AIDS-<br />

Seelsorge, Rostocker<br />

Str. 7<br />

Insta: @Queerienprogramm<br />

qp@jugendbildung-hamburg.de<br />

1. Mo 18:00 mhc -<br />

Magnus-Hirschfeld-<br />

Centrum, Bi-<br />

Pan-Stammtisch,<br />

Borgweg 8<br />

2. Mo 19:30 ZEIT-Café,<br />

Pride Salon, Diskussion,<br />

Austausch,<br />

Begegnung. Bis 21<br />

Uhr, Speersort 1<br />

DIENSTAG<br />

17:00 Aids-Hilfe<br />

Hamburg e.V., HIV-<br />

Schnelltest und der<br />

komplette PrEP-<br />

Check, bis 19 Uhr,<br />

Lange Reihe 30<br />

18:30 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Queerer Deutsch-<br />

Gesprächskreis für<br />

LGBT* Geflüchtete,<br />

(Sprachbrücke<br />

e.V. im mhc-Café)<br />

Anmeldung: kontakt@sprachbruecke-hamburg.de,<br />

Borgweg 8<br />

MITTWOCH<br />

1. 3. Mi 18:30 mhc -<br />

Magnus-Hirschfeld-<br />

Centrum, Queer<br />

support for refugees,<br />

Borgweg 8<br />

19:00 Hein & Fiete,<br />

Gaybo, schwule<br />

Selbstbehauptung,<br />

Pulverteich 21<br />

19:00 mhc - Magnus-<br />

Hirschfeld-Centrum,<br />

Kostenlose<br />

Rechtsberatung,<br />

Mit RA Sven-Uwe<br />

Blum, Anmeldung<br />

erforderlich unter<br />

0402790069, Borgweg<br />

8<br />

2. 3. 4. 5. Mi 12:30<br />

Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Regenbogen-<br />

Kantine - Kochen<br />

und Essen in<br />

Gemeinschaft, mit<br />

Voranmeldung,<br />

Lange Reihe 30<br />

2. Mi 19:00 Brauhaus<br />

Joh. Albrecht,<br />

Stammtisch der<br />

LSU-Hamburg,<br />

Adolphsbrücke 7<br />

3. Mi 19:30 M&V, SPDqueer-Stammtisch,<br />

Lange Reihe 22<br />

3. Mi 19:30 Hein &<br />

Fiete, Gruppe:<br />

HIV&POSITIV.leben,<br />

Pulverteich 21<br />

DONNERSTAG<br />

FOTOGRAFIE<br />

Kreatives Ferienprogramm 02. - 06.<strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />

DRAG für alle Geschlechter (Make-up, Kostüm)<br />

MUSIKPRODUKTION<br />

QUEERE GESCHICHTE UND EMPOWERMENT<br />

16:00 Hein & Fiete, Test<br />

& Beratung, Bis<br />

20 Uhr. Anonym,<br />

kostenlos, ohne<br />

Anmeldung., Pulverteich<br />

21<br />

17:00 JBZ, Mixtapes,<br />

Jugendgruppe,<br />

Barmbeker Str. 71<br />

20:00 Café International,<br />

Regenbogen-<br />

Café Leer, bis 24<br />

Uhr, Kupenwarf 1<br />

FREITAG<br />

1. Fr 13:00 Dragon<br />

Sauna, BIG, BIGGER,<br />

BEAR – Bärensauna,<br />

Ab 13 Uhr wird den<br />

Bären und ihren<br />

Freunden so richtig<br />

eingeheizt! Eintritt:<br />

20 Euro, Pulverteich<br />

37<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

Nachtsauna, Ob<br />

zum Vorglühen, zur<br />

Afterhour oder fürs<br />

ganze Wochenende,<br />

die Dragon Sauna<br />

hat für euch immer<br />

von Freitag 13 Uhr<br />

bis Sonntag 24 Uhr<br />

durchgehend geöffnet.,<br />

Pulverteich 37<br />

3. Fr 19:00 Feinkost<br />

Hafencity, Stammtisch<br />

Nordbären, bis<br />

01 Uhr, Am Kaiserkai<br />

27<br />

SAMSTAG<br />

16:00 Hein & Fiete, Der<br />

Männertreff, Offene<br />

Gruppe für vielseitig<br />

Interessierte, Pulverteich<br />

21<br />

2. 3. Sa 19:00 Pink<br />

Channel, Magazin<br />

auf Tide 96.0, http://<br />

www.pinkchannel.<br />

net<br />

MO 3.2.<br />

18:00 Hein & Fiete,<br />

Kunstgruppe, Pulverteich<br />

21<br />

MI 5.2.<br />

15:30 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, PC & Internet –<br />

Fragen und Antworten<br />

mit René Rehse,<br />

Rostocker Str. 7<br />

19:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Gebärden AIDS-<br />

Team, Beratung<br />

für Menschen mit<br />

Einschränkung des<br />

Gehörsinns unter:<br />

gebaerden-team@<br />

aidshilfe-hamburg.<br />

de. Bis 21 Uhr, Lange<br />

Reihe 30<br />

19:00 Schulz am Phoenix,<br />

Queerbeet.<br />

LesBiSchwuler Treff,<br />

Elzer Str. 2<br />

DO 6.2.<br />

19:30 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Selbsthilfegruppe<br />

„HIV &<br />

Positiv.leben“, Lange<br />

Reihe 30<br />

FR 7.2.<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Selbsthilfegruppe<br />

- Bunte Vielfalt,<br />

Lange Reihe 30<br />

MO 10.2.<br />

18:00 Hein & Fiete,<br />

Kunstgruppe, Pulverteich<br />

21<br />

DO 20.2.<br />

10:00 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, Frauenfrühstück<br />

für positive Frauen,<br />

Rostocker Str. 7<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Selbsthilfegruppe<br />

- Bunte Vielfalt,<br />

Lange Reihe 30<br />

SO 23.2.<br />

08:00 Bürgerschaftswahl<br />

13:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Café Afrika,<br />

Lange Reihe 30<br />

MO 24.2.<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

HHero for a day,<br />

Immer am letzten<br />

Montag des Monats<br />

gehen 3 EUR des<br />

Eintrittspreises<br />

direkt als Spende an<br />

Hein & Fiete. Und<br />

von 19 – 21 Uhr<br />

gibt es das beliebte<br />

Pastabüfett., Pulverteich<br />

37<br />

18:00 Hein & Fiete,<br />

Kunstgruppe, Pulverteich<br />

21<br />

DI 25.2.<br />

15:00 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, Gesellschaftsspiele,<br />

(IFZ), Rostocker<br />

Str. 7<br />

DO 27.2.<br />

18:00 Aids-Hilfe Hamburg<br />

e.V., Gesundheit<br />

ist mehr: PrEP <strong>2020</strong>,<br />

So geht Prävention<br />

heute, Christian<br />

Giebel (AIDS-Hilfe<br />

Hamburg), Lange<br />

Reihe 30<br />

FR 28.2.<br />

11:00 Aids-Seelsorge<br />

im IFZ, Veteranentreffen<br />

- Frühstück<br />

für langzeitpositive<br />

Männer, Rostocker<br />

Str. 7<br />

SA 29.2.<br />

15:00 Leben mit Behinderung,<br />

Freizeitgruppe<br />

„Mann liebt Mann“<br />

- Kaffeeklatsch, bis<br />

18 Uhr. Besuch von<br />

der SelbsthilfegruppeSHG<br />

schwul und<br />

depressiv, Südring<br />

36<br />

MI 4.3.<br />

15:30 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, PC & Internet –<br />

Fragen und Antworten<br />

mit René Rehse,<br />

Rostocker Str. 7<br />

DO 19.3.<br />

10:00 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, Frauenfrühstück<br />

für positive Frauen,<br />

Rostocker Str. 7<br />

FR 27.3.<br />

11:00 Aids-Seelsorge<br />

im IFZ, Veteranentreffen<br />

- Frühstück<br />

für langzeitpositive<br />

Männer, Rostocker<br />

Str. 7<br />

SA 28.3.<br />

15:00 Leben mit Behinderung,<br />

Freizeitgruppe<br />

„Mann liebt Mann“<br />

- Kaffeeklatsch, bis<br />

18 Uhr. Besuch von<br />

PST Psychosoziale<br />

Betreuung Hamburg,<br />

Südring 36<br />

MO 30.3.<br />

13:00 Dragon Sauna,<br />

HHero for a day,<br />

Immer am letzten<br />

Montag des Monats<br />

gehen 3 EUR des<br />

Eintrittspreises<br />

direkt als Spende an<br />

Hein & Fiete. Und<br />

von 19 – 21 Uhr<br />

gibt es das beliebte<br />

Pastabüfett., Pulverteich<br />

37<br />

DI 31.3.<br />

15:00 Aids-Seelsorge im<br />

IFZ, Gesellschaftsspiele,<br />

(IFZ), Rostocker<br />

Str. 7


sol<br />

Solitär<br />

girado<br />

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AN DIESEM ARBEITSPLATZ FÜHLT<br />

SICH SELBST DIE STEUERERKLÄRUNG<br />

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TEAM 7 Hamburg, www.team7-hamburg.de<br />

TEAM 7 Berlin, www.team7-berlin.de<br />

TEAM 7 Düsseldorf, www.team7-duesseldorf.de<br />

TEAM 7 Münster, www.team7-muenster.com<br />

TEAM 7 Stuttgart, www.team7-stuttgart.de<br />

TEAM 7 München, www.team7-muenchen.de


12 KULTUR<br />

INTERVIEW<br />

WIE POLITISCH GEHT SCHLAGER,<br />

HUBERTUS BORCK?<br />

Mit „Zweimal um die Welt<br />

- Oder wohin will Oma?“<br />

präsentiert das First Stage Theater<br />

seine erste Hausproduktion mit<br />

den besten Schlagern der 70er &<br />

80er Jahre. Hierfür konnte Hubertus<br />

Borck, der Autor und kreative Kopf<br />

des Hamburger Musik-Comedy<br />

Duos Bo Doerek, das bis zu seiner<br />

Trennung 2007 zum festen Bestandteil<br />

der deutschen Comedyszene<br />

gehörte, gewonnen werden. 2017<br />

feierte das Duo im ausverkauften<br />

Schmidt Theater die zehnjährige<br />

Trennung als Bo Doerek und brachte<br />

dadurch das Team des First Stage<br />

Theaters auf die Idee einer künstlerischen<br />

Zusammenarbeit. Hubertus<br />

Borck ist verantwortlich für Buch<br />

und Inszenierung. Der Titel entstand<br />

übrigens vor der Umweltsau, schlägt<br />

aber in eine ähnliche Kerbe.<br />

Warum machst du (noch) eine<br />

Schlagerrevue?<br />

„Wie scheiße du Musicals findest, haben<br />

wir gestern wieder gezeigt bekommen.<br />

Kannst du dir vorstellen fürs First Stage<br />

eine Schlagerrevue zu produzieren?“ So<br />

sprach mich Thomas 2017 an. Ich habe<br />

nur leise „tschüüüss“ gedacht und gesagt,<br />

ich sei dafür der Falsche. Wenn die Welt<br />

etwas nicht braucht, ist das noch eine<br />

Prilblumen- und Schlagershow. Wir haben<br />

als Bo Doerek in den 1990ern unsere<br />

Pflicht Schuldigkeit diesbezüglich<br />

mehr als getan. Nach<br />

einem Monat des drauf<br />

Rumdenkens habe ich<br />

mich aber dann doch<br />

anders entschieden.<br />

Warum?<br />

Weil ich die Chance<br />

nutzen wollte, die<br />

gesellschaftlichen<br />

Spannungen in diesem<br />

Format zu kommentieren.<br />

Schon bei Bo Doerek sind es die<br />

riskanteren Witze gewesen, die uns hinterhergetragen<br />

wurden. „Björn Hocke und das<br />

Mutterverdienstreuz“ war ein Witz unserer<br />

Revivalshow im Schmidt Theater 2017. Da<br />

kamen dann schon einige Kommentare<br />

FOTO: HOWARD BANISTER<br />

aus einer bestimmten politischen Ecke.<br />

Das war aber gewollt. Und ich habe jetzt<br />

halt noch etwas deutlicher zugeschlagen.<br />

Außerdem wollte ich seit Jahren Diana<br />

Böge und Alexandra Doerk zusammen auf<br />

die Bühne bekommen.<br />

Also. Wie politisch geht Schlager?<br />

Du brauchst natürlich Uffta-Uffta,<br />

damit so eine Show auch<br />

richtig Spaß macht. Aber es<br />

gibt so unglaublich viel<br />

Material dieses Genres,<br />

das auch künstlerisch<br />

so hochwertig ist, dass<br />

es die Stimmen der<br />

Darsteller*innen fordert.<br />

Die Schere im Kopf<br />

erzeugen wir dadurch,<br />

dass wir Texte in den<br />

Kontext unserer Geschichte<br />

stellen und sie dadurch eine völlig<br />

andere Bedeutung bekommen. Es<br />

schüttelt einen fast ein bisschen.<br />

Das Gummiboot?<br />

Zum Beispiel: Man geht nicht mit dem<br />

knallroten Gummiboot auf die Flucht.


KULTUR 13<br />

FOTOS: FIRST STAGE / DENNIS MUNDKOWSKI<br />

Kann man darüber Witze machen?<br />

Wir machen darüber keinen Witz. Es ist ein Moment<br />

in der Show, der dazu führt, nachzudenken. Aus einer<br />

Partystimmung heraus wird dir hoffentlich bewusst, dass<br />

es keine Diskussion darüber geben kann, ob das Retten<br />

von Menschenleben eine Straftat ist. Satire spielt mit der<br />

Überhöhung, mit der Grenzüberschreitung. Niemand wird<br />

denken, dass wir uns darüber lustig machen.<br />

Und Oma Martha?<br />

Erzählt in einer Szene von ihrer Flucht 1944 nach Hamburg.<br />

Dem syrischen Krankenpfleger, der seine Geschichte<br />

erzählt. Ich muss nicht den Zeigefinger erheben, um die<br />

Parallelen bewusst zu machen. Das ergibt sich aus der<br />

Story von alleine und mit viel Unterhaltungswert. Ich<br />

verspreche, dass der Schlagerfan sich über die Musik und<br />

den Gesang sehr freuen wird.<br />

Trotzdem lockt ihr doch die Schlagerfans mit<br />

unverdächtigem Layout?<br />

Naja. Irgendwo haben wir glaube ich das Wort Satire<br />

versteckt. Außerdem kennen mich die Leute ja wohl! Und<br />

wenn nicht, kann ich das auch nicht ändern.<br />

Was willst du den Leser*innen noch sagen?<br />

Nachdem ich eigentlich gar nicht wollte, brenne ich<br />

inzwischen für die Show. Ich glaube, es ist ein unfassbar<br />

lustiger, gemeiner und sehr emotionaler Abend für jede<br />

Generation geworden ist. Dreimal auf Holz geklopft.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

„Zweimal um die Welt - Oder wohin will Oma?“, First<br />

Stage Theater, Thedestraße 15, Hamburg, Termine und<br />

Karten unter www.zweimalumdiewelt.com<br />

ECHTZEIT TOUR <strong>2020</strong><br />

12.03.20 FULDA<br />

13.03.20 RAVENSBURG<br />

14.03.20 KARLSRUHE<br />

20.03.20 HALLE<br />

21.03.20 MÜNCHEN<br />

22.03.20 FREIBURG<br />

24.03.20 LUDWIGSBURG<br />

25.03.20 ESSEN<br />

26.03.20 OLDENBURG<br />

27.03.20 OLDENBURG<br />

28.03.20 WOLFSBURG<br />

02.04.20 HANNOVER<br />

03.04.20 BERLIN<br />

04.04.20 JENA<br />

05.04.20 AUGSBURG<br />

06.04.20 REUTLINGEN<br />

07.04.20 DARMSTADT<br />

24.04.20 HAMBURG<br />

25.04.20 LÜBECK<br />

ZUSATZSHOW<br />

AUSVERKAUFT<br />

DAS NEUE ALBUM<br />

„ECHTZEIT“<br />

6. MÄRZ <strong>2020</strong><br />

www.annadepenbusch.de<br />

www.selectiveartists.com<br />

Tickets über Eventim.de


14 KULTUR<br />

„Gute und schlechte Musik aus<br />

drei Jahrhunderten hilft dabei,<br />

Emotionen zu bewältigen, die<br />

noch nie ein Mensch zuvor für<br />

einen anderen gefühlt hat!“<br />

FOTO: MORRIS MAC MATZEN<br />

THEATER<br />

FOTO: INGO BOELTER<br />

BESTE FREUNDSCHAFT!<br />

Inhaltlich wollen wir über<br />

„Bosom Buddies – Beste Freundschaft“<br />

mit den queeren Szenesternen<br />

Tante Woo unf Roman<br />

Who? nicht viel mehr verraten, als der Titel<br />

des ersten Streichs der neuen Schmidt-<br />

Schmiede es eh vermuten lässt.<br />

Es geht um Freundschaft. Genauer um<br />

die reale Geschichte der Freundschaft<br />

der beiden Protagonisten, die unter ihrem<br />

Künstlernamen als Duo in der Hamburger<br />

queeren Kleinkunstszene schon beliebt<br />

und erfolgreich aktiv sind.<br />

Schaut man sich die Reaktion von Regisseurin<br />

Elke Winter im YouTube-Video aus<br />

der Schmidt-Schmiede an, ahnt man, dass<br />

wirklich nicht nur gelacht werden wird.<br />

Eventuell erfahren die Zuschauer ja ganz<br />

persönliche Hintergründe, warum Teile der<br />

Einnahmen – wie bei jedem Engagement<br />

des Duos an den Verein Künstlerhilfe e.V.<br />

gehen.<br />

MIT MUSIK GEHT ALLES LEICHTER<br />

Die Musik der beiden ursprünglich<br />

aus dem Opernbetrieb stammenden<br />

Künstler kommt bei der im Schmidtchen<br />

im Klubhaus St. Pauli laufenden Vorstellung<br />

übrigens nicht vom Band. Die Mitglieder<br />

der Band Die Chéries stehen mit auf der<br />

Bühne.<br />

25. – 28.3. „Bosom Buddies – Beste<br />

Freundschaft“, Schmidtchen im Klubhaus<br />

St. Pauli, Spielbudenplatz, Hamburg,<br />

S Reeperbahn, www.tivoli.de<br />

HINTERGRUND<br />

SCHMIDT-SCHMIEDE<br />

Die Schmidt-Schmiede ist die<br />

neue Kaderschmiede vom Kiez:<br />

Etablierte Schmidtstars nehmen<br />

ausgewählte Newcomer unter ihre<br />

kreativen Fittiche und teilen ihren<br />

reichhaltigen Erfahrungsschatz. In<br />

gemeinsamer Arbeit entsteht aus<br />

dieser lebhaften Künstlerkollision<br />

ein ganz neues Bühnenprogramm,<br />

das schließlich im Schmidtchen<br />

uraufgeführt wird. Neben<br />

künstlerischer Expertise gibt es<br />

im gesamten Prozess auch ganz<br />

praktische Unterstützung vom<br />

Theater, die von kostenfreien<br />

Proberäumen bis zu technischem<br />

Support reicht.<br />

VERLOSUNG<br />

Angie Stardust, DER SPIEGEL und viel Geschichte<br />

Nicht erst seit RuPaul und Heidi Klum (haha!)<br />

sind Dragqueens ein kleiner, aber wichtiger<br />

Teil der Szene. Sie waren schon immer da<br />

und kämpften an vorderster Front für<br />

Gleichberechtigung und Akzeptanz.<br />

Ein ganz wunderbarer cineastischer<br />

„Beweis“ dafür ist auch dieser Film<br />

von Rosa von Praunheim.<br />

FOTO: MISSINGFILMS<br />

Gedreht 1983, in dem Jahr, als in<br />

Berlin die Aids-Hilfe gegründet<br />

wurde (ein Jahr später folgte die<br />

Hamburger), als das Magazin DER<br />

SPIEGEL mit „Tödliche Seuche Aids“<br />

Bewusstsein schuf, aber auch Angst<br />

verbreitete, als Jimmy Somerville, Paul<br />

Young und Madonna durchstarteten,<br />

Michael Jackson mit „Thriller“ nicht nur<br />

in den deutschen Charts punktete und Lech Wałęsa<br />

den Friedensnobelpreis bekam.<br />

Rosa von Praunheims Film „City of Lost Souls /<br />

Stadt der verlorenen Seelen – Berlin Blues“ lässt<br />

uns eine schillernde und bewusst obszöne Gruppe<br />

von Transvestiten und Transsexuellen aus den USA<br />

erleben, die in West-Berlin mit ihrer Kunst gehörig<br />

Schwung in die durch die DDR isolierte Punker-Stadt<br />

brachten. Mit dabei Angie Stardust (1939 – 2007),<br />

die dann später an der Reeperbahn in Hamburg<br />

mit „Angie’s Nightclub“ großes Queeres schuf, Tara<br />

O’Hara (ermordet 1983) und Schauspielerin Lotti<br />

Huber (1912 – 1998). Ein queerer Augenschmaus, ein<br />

Stück Zeitgeschichte, Travestie mit Punk-Attitüde,<br />

Diven ohne YouTube-Tutorials und szenige Kunst.<br />

Wir verlosen drei DVDs! *rä<br />

www.männer.media/gewinne


NACHGEFRAGT<br />

10 Jahre meat<br />

KULTUR 15<br />

Wir chatteten mit dem Fotografen hinter<br />

dem Buch-, Kalender-, Magazin-, Party und<br />

Erotik-Konzept meat, das sich für Body Positivity<br />

und gegen Bodyshaming positioniert: Adrian Lourie.<br />

Ein ganzes Jahrzehnt, was ist deine schönste<br />

Erinnerung?<br />

Als damals die Leute wirklich begonnen haben, das<br />

Magazin auch zu kaufen. Es war aufregend, zu sehen,<br />

dass meine Sicht auf die Dinge und meine Standpunkte<br />

ankamen. Dass man sich dafür interessierte!<br />

Es geht um Body Positivity, richtig?<br />

Ja, ich habe immer versucht, das Zine so vielfältig wie<br />

möglich zu halten. Natürlich gibt es muskulöse Typen, aber<br />

ich versuche, solche Typen auszusuchen, die wir alle in den<br />

Bars oder auf den Apps sehen – und für heiß halten. Jede<br />

Ausgabe ist im Grunde eine Ansammlung von Leuten, die<br />

wir vögeln oder vögeln wollen!<br />

Was sind deine Pläne für <strong>2020</strong>?<br />

In diesem Jahr wird es natürlich vier neue Ausgaben geben.<br />

Die Letzte wird ziemlich speziell sein, aber ich denke noch<br />

darüber nach. Zudem arbeite ich auch an einem Buch, das<br />

hoffentlich im Herbst erscheinen wird. Es wird auch eine<br />

Ausstellung geben und eine riesige Party. Oh, und für 2021<br />

wird es auch einen anderen Aktkalender geben, für den ich<br />

bereits rekrutiere.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

22.01.20<br />

19 Uhr<br />

27.02.20<br />

18 Uhr<br />

18.03.20<br />

19 Uhr<br />

15.04.20<br />

19 Uhr<br />

Neues aus der HIV-Welt<br />

Dr. Thomas Buhk (HIV-Schwerpunktarzt)<br />

PrEP <strong>2020</strong> -<br />

So geht Prävention heute<br />

Christian Giebel (AIDS-Hilfe Hamburg)<br />

Safer Sex 3.0 für<br />

trans*männlich Identifizierte<br />

Florian Gastell (AIDS-Hilfe Hamburg)<br />

Sicher und selbstbewusst<br />

Daten für trans*männlich<br />

Identifizierte<br />

AIDS-Hilfe Hamburg e.V. | Lange Reihe 30 – 32 | 20099 Hamburg<br />

www.aidshilfe-hamburg.de<br />

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www.meatzine.com<br />

Nordanker<br />

Rechtsanwalt<br />

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Steuerberater<br />

Sven-Uwe Blum<br />

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Sven Partheil-Böhnke<br />

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Kleine Johannisstraße 10 · 20457 Hamburg


16 KULTUR<br />

TINA!<br />

MUSICAL<br />

Ike & Tina Turner landeten<br />

in den 1960ern und<br />

1970ern Hits wie „River<br />

Deep – Mountain High“ und „Nutbush<br />

City Limits“, hatten aber auch viele<br />

Rückschläge, die sich dann zu echten<br />

Schlägen auf Sängerin Tina entwickelten.<br />

Tina Turner tat das einzig Richtige<br />

und trennte sich. Für das Album „Tina<br />

Turns the Country On!“ wurde sie dann<br />

gleich mit einem Grammy belohnt, der<br />

weltweite Durchbruch kam aber zehn<br />

Jahre später mit dem Album „Private<br />

Dancer“ und dem Überhit „What's<br />

Love Got to Do with It“. Es folgten bis<br />

zum Rückzug 2004 große Hits, die bis<br />

heute in der Szene und im Radio zu<br />

hören sind, „Typical Male“, „GoldenEye“,<br />

„When the Heartache Is Over“ und<br />

„The Best“. Das Musical im Stage<br />

Operettenhaus am Spielbudenplatz ist<br />

eine musikalische Würdigung der Diva<br />

und Ikone der Emanzipation! *rä<br />

Tina – Das Tina Turner Musical,<br />

Hamburg, Stage Operettenhaus,<br />

Spielbudenplatz 1, U St. Pauli, bis<br />

September <strong>2020</strong>, www.musicals.de<br />

TOUR<br />

Mon dieu!<br />

Der junge Franzose Kazy Lambist veröffentlichte<br />

gerade seine neue Single<br />

„Oh My God“. Und er kommt auf Tour.<br />

„Oh My God“ ist eine durch und durch entspannte<br />

Nummer, die sofort die Laune steigen<br />

lässt. Musik, die sowohl beim Dinner, im Klub<br />

oder auch zur Balkon- und Gartenparty passt.<br />

Weil sie gut ist. Weil Kazy Lambist gekonnt<br />

mit seinen Musikmaschinen umgeht. Weil „Oh<br />

My God“ ein Lied, kein Track ist. Wer davon<br />

nicht genug bekommen kann, der hat Grund<br />

zur Freude: Im <strong>Februar</strong> erscheint<br />

seine EP „Sky Kiss“, da gibt es<br />

dieses starke Stück und weitere<br />

Nummern mit sexy French Touch<br />

und drolligem Nerd-Charme. Gut<br />

zu wissen: Das Stück entstand<br />

zusammen mit Jean-Benoit Dunckel<br />

von AIR. Im <strong>März</strong> kommt er auf<br />

Tour und macht in Köln, Hamburg,<br />

Frankfurt und Berlin Station. *rä<br />

www.facebook.com/kazylambistmusic<br />

FOTO: DEVALENCE<br />

KALENDER<br />

Kisten à la #Schwarzwald<br />

Und nicht nur die gibt es hier dank Black&White<br />

Fotodesign. Zusammen mit dem Maler Frank Lorenz<br />

entstand eine pop-artige queere Sache, die gefällt.<br />

FOTOS: R. WEHRLE UND U. FRANK, MALEREI: F. LORENZ<br />

„Aktfloral“ nennt sich das Projekt an dem die drei<br />

Künstler gearbeitet haben. „Inspiriert durch die<br />

weltbekannten Fotografen Man Ray, der 1929 durch<br />

ein Laborunglück sich fortan die Solarisation zunutze<br />

machte und Robert Mapplethorpe, der sich auch<br />

dem empfindsamen Stillleben mit Blumen widmete,<br />

entstand die Idee, diese Stile zu vereinen“, verraten<br />

die Schwarzwälder Ralf Wehrle und Uwe Frank von<br />

Black&White Fotodesign. „Die Blumenbilder von<br />

Lorenz, so könnte man meinen, überziehen die<br />

durchtrainierten Körper der nackten Männer wie ein<br />

Tattoo“, fahren sie fort. Und diese Kunst kann man<br />

kaufen, als Kalender. Oder einzeln, die Bilder hängen<br />

noch bis Ende <strong>Februar</strong> in der Stuttgarter Galerie<br />

Bovistra (freitags 14:30 – 18:30 Uhr, Ludwigstraße 66).<br />

Hajawa, des passt! *rä<br />

www.bovistra.com


18<br />

KULTUR<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

SA 1.2.<br />

120:00 Goldbekhaus<br />

e.V., 18. Hamburger<br />

Comedy Pokal:<br />

Halbfinale, Moorfuhrtweg<br />

9<br />

SO 2.2.<br />

19:30 Kino Abaton,<br />

DARKROOM, D<br />

2019; Gast: Rosa<br />

von Praunheim,<br />

Allende-Platz 3<br />

MO 3.2.<br />

19:30 First Stage Theater,<br />

Zweimal um die<br />

Welt -Oder wohin<br />

will Oma?, Thedestr.<br />

15<br />

DI 4.2.<br />

20:00 Thalia Theater,<br />

Home.Run, grenzverletzende<br />

Familiensaga<br />

von & mit<br />

Hartmut El Kurdi /<br />

Regie Ulrike Willberg<br />

@Nachtasyl,<br />

Alstertor 1<br />

MI 5.2.<br />

20:00 Imperial Theater,<br />

Rockin Burlesque<br />

- Rock‘n‘Roll-<br />

Burlesque-Revue,<br />

Reeperbahn 5<br />

DO 6.2.<br />

19:30 Ohnsorg Theater,<br />

Tratsch op de<br />

Trepp, Heidi-Kabel-<br />

Platz 1<br />

FR 7.2.<br />

15:00 First Stage<br />

Theater, Grosse<br />

Jubiläums Gala - 4<br />

Jahre FIRST STAGE,<br />

weitere Vorstellung<br />

um: 19:30 Uhr, Thedestr.<br />

15<br />

23:59 Schmidt-Theater,<br />

Kay Ray Late Night,<br />

Spielbudenplatz 24<br />

SA 8.2.<br />

19:00 Thalia Theater,<br />

Lange Nacht der<br />

Weltreligionen<br />

<strong>2020</strong>, Diskurs,<br />

Szenische Lesung,<br />

Konzert, Alstertor 1<br />

SO 9.2.<br />

14:30 Schmidts Tivoli,<br />

Emmi & Willnowsky:<br />

Tour <strong>2020</strong>, weitere<br />

Vorstellung um: 19<br />

Uhr, Spielbudenplatz<br />

27<br />

MI 12.2.<br />

19:30 Theater an der<br />

Marschnerstraße,<br />

Der 100-Minuten-<br />

Shakespeare - The<br />

Complete Works<br />

of William Shakespeare<br />

(Abridged),<br />

The Hamburg<br />

Players e.V., in<br />

Englischer Sprache,<br />

Marschnerstr. 46<br />

FR 14.2.<br />

19:00 Kampnagel, Queer<br />

B-Cademy Tag 2,<br />

u.a. mit dem Performancekünstler<br />

Mamoru Iriguchi<br />

& queeren BPoC-<br />

Punkband The<br />

Muslims [p1, kmh,<br />

k4], Jarrestraße 20<br />

SA 15.2.<br />

11:00 Deichtorhallen,<br />

Jetzt! Junge Malerei<br />

In Deutschland,<br />

Halle für aktuelle<br />

Kunst. Bis<br />

zum 24.05.<strong>2020</strong>,<br />

Tägl. außer Mo.,<br />

Deichtorstraße 1<br />

SO 16.2.<br />

18:00 Hansa Varieté<br />

Theater, Tim<br />

Fischer in CABA-<br />

RET, Steindamm 17<br />

MO 17.2.<br />

21:15 Metropolis Kino,<br />

Queerfilmnacht:<br />

Taxi zum Klo, Kl.<br />

Theaterstr. 10<br />

DO 20.2.<br />

20:00 Polittbüro, Jutta<br />

Ditfurth: Haltung<br />

und Widerstand,<br />

Steindamm 45<br />

SA 22.2.<br />

19:30 Hamburger Engelsaal,<br />

Was es ist -<br />

Liebesbriefe großer<br />

Männer und Frauen<br />

CharStyle:Termine_<br />

StadtplanSternch<br />

en>•<br />

mit Sarah Kattih,<br />

Valentinskamp<br />

40-42<br />

FR 28.2.<br />

19:00 Sasel-Haus e.V.,<br />

Der Schimmelreiter,<br />

Multimediale<br />

Lesung mit Stefan<br />

Hallberg, Saseler<br />

Parkweg 3<br />

SA 29.2.<br />

22:30 Kampnagel, Kick-<br />

Ass-Queereeoké<br />

- Die heilige Zwiespalt<br />

Trilogie Teil<br />

2: Die 7 Epic Fails,<br />

Queeres Mitsing-<br />

Empowerment<br />

[KMH], Jarrestraße<br />

20<br />

SO 1.3.<br />

11:00 Bucerius Kunst<br />

Forum, David<br />

Hockney - Die<br />

Tate zu Gast, Bis<br />

10.05.<strong>2020</strong>, Tägl.<br />

geöffnet, Alter<br />

Wall 12<br />

MO 2.3.<br />

19:30 Schmidt-Theater,<br />

Daphne de Luxe:<br />

Artgerecht – Ein<br />

tierisch menschliches<br />

Programm,<br />

Spielbudenplatz 24<br />

MI 4.3.<br />

19:00 Schmidts Tivoli,<br />

Heiße Ecke, Spielbudenplatz<br />

27<br />

20:00 Schauspielhaus,<br />

Der goldene Handschuh,<br />

von Studio<br />

Braun nach dem<br />

Roman von Heinz<br />

Strunk, Kirchenallee<br />

39<br />

DO 5.3.<br />

19:00 Hamburger<br />

Kunsthalle, Kunst<br />

im interreligiösen<br />

Dialog: Abschied<br />

und Traer in Kunst<br />

und Religionen,<br />

Treffpunkt Foyer,<br />

Glockengießerwall<br />

5<br />

20:00 Hamburger<br />

Sprechwerk, Die<br />

Zuckerschweine,<br />

Improtheater,<br />

Klaus-Groth-Str. 23<br />

20:00 Altonaer Theater,<br />

Er Ist wieder da,<br />

nach dem Roman<br />

von Timur Vermes,<br />

Museumstr. 17<br />

20:00 Thalia Theater,<br />

Die Nacht der von<br />

Neil Young Getöteten,<br />

von Navid<br />

Kermani / Regie<br />

Sebastian Nübling,<br />

Alstertor 1<br />

FR 6.3.<br />

19:30 Das Schiff, Bodil<br />

Strutz & Axel Pätz:<br />

Weine nicht, wenn<br />

die Rebe fällt, Holzbrücke<br />

2<br />

19:30 Allee Theater, Die<br />

Zauberflöte, von<br />

W.A. Mozart, Max-<br />

Brauer-Allee 76<br />

19:30 Ohnsorg Theater,<br />

Champagner to‘n<br />

Fröhstück, Heidi-<br />

Kabel-Platz 1<br />

19:30 St. Pauli Theater,<br />

Der Sohn, von Florian<br />

Zeller, Spielbudenplatz<br />

29-30<br />

20:00 Alma Hoppes<br />

Lustspielhaus, HG<br />

Butzko: echt jetzt,<br />

Ludolfstr. 53<br />

20:00 Schmidts Tivoli,<br />

Heiße Ecke, Spielbudenplatz<br />

27<br />

20:00 Imperial Theater,<br />

Die Tür mit den 7<br />

Schlössern, Reeperbahn<br />

5<br />

SA 7.3.<br />

11:00 Deichtorhallen,<br />

Jetzt! Junge Malerei<br />

In Deutschland,<br />

Halle für aktuelle<br />

Kunst. Bis<br />

zum 24.05.<strong>2020</strong>,<br />

Tägl. außer Mo.,<br />

Deichtorstraße 1<br />

15:00 Schmidts Tivoli,<br />

Heiße Ecke, weitere<br />

Vorstellung um: 20<br />

Uhr, Spielbudenplatz<br />

27<br />

SO 8.3.<br />

20:00 St. Pauli Theater,<br />

Juwelen im Morast<br />

der Langeweile,<br />

Livepodcast mit<br />

Micky Beisenherz &<br />

Oliver Polak, Spielbudenplatz<br />

29-30<br />

DO 12.3.<br />

20:00 Roncalli Grand<br />

Cafe, Kuno`s Music<br />

Talk: Abi Wallenstein,<br />

Mönckebergstraße<br />

7<br />

FR 13.3.<br />

11:30 The English Theatre<br />

of Hamburg,<br />

Apologia - Matinee,<br />

Weitere reguläre<br />

Vorstellung um<br />

19:30 Uhr, Lerchenfeld<br />

14<br />

SA 14.3.<br />

19:30 St. Pauli Theater,<br />

Volker Lechtenbrink:<br />

Kommen Sie<br />

ruhig rein, Spielbudenplatz<br />

29-30<br />

20:00 Hamburger<br />

Sprechwerk, My<br />

Way Ensemble:<br />

SICHT.Weise#5,<br />

Choreografie:<br />

Gabriele Gierz,<br />

Klaus-Groth-Str. 23<br />

SO 15.3.<br />

12:00 St. Pauli Theater,<br />

Chor to go, Spielbudenplatz<br />

29-30<br />

MO 16.3.<br />

20:00 Laeiszhalle, This<br />

Is the Greatest<br />

Show „Die größten<br />

Musical Hits aller<br />

Zeiten“, Johannes-<br />

Brahms-Platz<br />

DI 17.3.<br />

20:00 Alma Hoppes<br />

Lustspielhaus,<br />

Django Asül:<br />

Offenes Visier,<br />

Ludolfstr. 53<br />

MI 18.3.<br />

20:00 Schauspielhaus,<br />

Coolhaze, von Studio<br />

Braun, Kirchenallee<br />

39<br />

FR 20.3.<br />

20:00 Alma Hoppes<br />

Lustspielhaus,<br />

Jan-Peter Petersen:<br />

Germany‘s<br />

Next Ex-Model,<br />

Ludolfstr. 53<br />

SA 21.3.<br />

19:30 Hamburger<br />

Engelsaal, Marlene<br />

Dietrich - Das<br />

Hamburg-Konzert<br />

1960, Valentinskamp<br />

40-42<br />

SO 22.3.<br />

19:00 Schmidtchen,<br />

Pornosüchtig - Die<br />

Comedy-Show,<br />

Spielbudenplatz<br />

21/22<br />

MO 23.3.<br />

20:00 Laeiszhalle,<br />

Annett Louisan:<br />

Kleine große Liebe,<br />

Johannes-Brahms-<br />

Platz<br />

SO 29.3.<br />

19:00 Schmidtchen,<br />

Helene Bockhorst:<br />

Die fabelhafte Welt<br />

der Therapie, Spielbudenplatz<br />

21/22


20 SZENE<br />

NACHGEFRAGT<br />

FOTOS: ENRICO DATU<br />

DJ PIMMELHOPSER?<br />

Names, names, names,<br />

darling! Berry E. ist einer der<br />

gefragtesten DJs im Lande, wenn<br />

es um die Großen der Szenepartys<br />

wie Nina Queers Irrenhouse oder<br />

seine G.A.Y. in Hamburg geht. Aber<br />

auch in den kleinen Locations, in<br />

denen es dann umso verschwitzter<br />

um musikalische Exzesse geht, wie<br />

zum Beispiel im Reineke Fuchs,<br />

bucht man den brustbehaarten<br />

Daddyboy, der in der zweiten<br />

Dekade seiner Karriere alles auf<br />

eine Karte – Verzeihung – auf einen<br />

Namen setzt.<br />

Du bist als DJ Berry E. vor über zehn<br />

Jahren gestartet. Was verbindest du<br />

mit Berry?<br />

Berry bin ich in einer ungeschliffenen,<br />

naiven und jungen Version. Ein Junge,<br />

der als DJ und Veranstalter in der Gay-<br />

Szene angefangen hat, ohne einen Plan<br />

zu haben. Ich habe vorher schon lange<br />

auf Hetero-Partys aufgelegt und bin dann<br />

nach meinem Outing durch einen Zufall als<br />

DJ in die Szene gerutscht. Über die Jahre<br />

habe ich viel gelernt und viele Dinge haben<br />

mich geprägt. Ich glaube, Berry ist heute so<br />

mein privates Ich und Hollywood Tramp ist<br />

meine öffentliche Persona.<br />

„The DJ formely<br />

known as Berry E.<br />

and The Midnite<br />

Monkey“<br />

The Midnite Monkey kam als roughe,<br />

technoidere Persona im vergangenen<br />

Jahr dazu. War das nicht zu<br />

vermitteln oder warum „stirbt“ der<br />

Affe schon zum ersten Geburtstag?<br />

Der Name DJ Berry E. war so sehr vom<br />

Pop geprägt, dass ich eine andere Persona<br />

brauchte, um beweisen zu können, dass ich<br />

auch House kann. Das hat super geklappt<br />

und ich habe sofort auf Festivals in ganz<br />

Europa gespielt, und die Reaktionen waren<br />

unglaublich. Gleichzeitig wurde ich aber<br />

auch mit meinem Blog immer bekannter<br />

und ich merkte, dass es langsam für die<br />

Leute zu kompliziert wird. Somit habe ich<br />

dann zum 1.1. – nach langer Beratung –<br />

beschlossen, The Midnite Monkey und DJ<br />

Berry E. unter dem Namen meines Blogs<br />

Hollywood Tramp zu vereinen.<br />

Also im Nachhinein eine nicht<br />

schlüssige Entscheidung?<br />

Auf lange Sicht war es sicherlich nicht<br />

schlüssig. Doch es war ein wichtiger<br />

Zwischenschritt oder auch Übergang,<br />

um mich als DJ im House-Bereich<br />

aufzustellen. Heute gibt es mich unter<br />

dem Namen Hollywood Tramp mit dem<br />

Zusatz „Pop“ oder „House“, und ich glaube,<br />

das wäre nicht möglich gewesen, wenn ich<br />

mir als The Midnite Monkey nicht einen<br />

gewissen Ruf erspielt hätte. Das Problem<br />

war aber eher, dass es am Ende ja wirklich<br />

drei Namen waren, und das war dann doch<br />

einfach zu viel.<br />

Trotzdem möchtest du ja offensichtlich<br />

mit Berry allein auch nicht<br />

weitermachen ...<br />

Ich glaube, für viele bleibe ich für immer<br />

Berry. Privat nennen mich auch alle immer<br />

noch so. Aber als Blogger und DJ ist es<br />

absolut richtig, alles unter einem Namen<br />

zu verknüpfen und für alles ein Profil<br />

zu haben. Du glaubst ja gar nicht, wie<br />

anstrengend es war, drei Facebook- und<br />

drei Instagram-Profile mit derselben<br />

Person zu führen. Die haben sich am Ende<br />

untereinander nur noch gestritten. (lacht)<br />

... oder ist es einfach nur eine Frage<br />

von Marketing und Corporate ID?<br />

„Hollywood Tramp“ ist ja genau<br />

genommen auch der zweite Anlauf,<br />

allerdings für deine Blogger-<br />

Karriere. Zu Beginn hörte man viele


tuscheln: „Neuer Name, das wird<br />

nix.“ Die haben sich gehörig geirrt.<br />

Ich glaube, es ist einfach wichtig, einen<br />

Namen und eine Anlaufstelle für die<br />

Leute zu haben. Wenn der Inhalt qualitativ<br />

gut ist, ist der Name am Ende egal. Ich<br />

glaube, meine Follower wissen nach all<br />

den Jahren, wofür mein Blog steht, wofür<br />

meine Partys stehen und wofür ich als DJ<br />

stehe. Ob ich mich nun „Pimmelhopser“<br />

oder „Hollywood Tramp“ nenne … Ich<br />

glaube, die Leute sind immer skeptisch,<br />

wenn man etwas verändert oder neu<br />

macht. Wie du schon sagst, haben nach<br />

dem !Mono Magazin!, welches ich nach<br />

einem Jahr beendet hatte, um Hollywood<br />

Tramp zu starten, auch viele gesagt, dass<br />

es nichts wird. Doch ich wusste damals,<br />

dass ein Magazin nicht mein Weg ist,<br />

sondern ein Blog, und heute wissen wir<br />

alle, dass es die richtige Entscheidung war.<br />

Also Butter bei die Fische, wie<br />

der Norddeutsche schnackt: Wie<br />

sollen wir dich im Magazin ab sofort<br />

ankündigen? „The DJ-Blogger<br />

Hollywood Tramp – formely known<br />

as DJ Berry E., The Midnite Monkey<br />

and Mono Magazin“?<br />

Haha. Danke für den neuen tollen Namen.<br />

Vielleicht nehme ich den auch direkt und<br />

ändere wieder alles. Oder ich ändere jede<br />

Woche meinen Namen? Auch eine Idee.<br />

Nein, es bleibt im Grunde alles wie immer,<br />

nur findet man mich ab jetzt unter dem<br />

Namen Hollywood Tramp, und das sowohl<br />

mit meinem Blog als auch als DJ.<br />

Pop the Floor und G.A.Y. sind deine<br />

beiden Renner. Daddysboy ist einer<br />

der Neuzugänge. Interessiert <strong>hinnerk</strong><br />

als Magazin-Daddy brennend:<br />

Was gibt’s da und wann wieder?<br />

DADDYSBOY ist<br />

praktisch meine erste<br />

Queer-House-Party.<br />

Denn was viele Leuten<br />

heute gar nicht<br />

wissen: Der Sound<br />

entstand in den<br />

1980er-Jahren in der<br />

queeren schwarzen<br />

Klubkultur von<br />

New York und<br />

Chicago. Die<br />

Ballroom-Events<br />

waren ein Weg für<br />

homo- und transsexuelle<br />

Schwarze<br />

und Latinos, auf eine<br />

Gesellschaft zu reagieren,<br />

die ihren Lebensstil abwertete<br />

SZENE 21<br />

und versuchte, ihre Präsenz auszulöschen.<br />

DADDYSBOY setzt genau hier an: Clubbing<br />

als Kommentar auf Rasse, Klasse und<br />

Geschlecht. Der Name der Eventreihe<br />

beinhaltet genau das: vom maskulinen<br />

Daddy bis zum tuntigen Boy. Oder ist der<br />

Daddy im Kleid und der Boy der Hengst?<br />

Fuck labels! Wir wollen ein Event, auf dem<br />

jeder sein wahres Ich sein kann und jedes<br />

Spektrum zum Teil des Events wird. So wie<br />

damals, als die House-Szene aus unserer<br />

Gay-Szene entsprang.<br />

Ich hatte drei sehr erfolgreiche Ausgaben<br />

in 2019 und bin am 18. Januar <strong>2020</strong> in<br />

eine größere Location gezogen<br />

(Ziegelsaal auf der Reeperbahn).<br />

Somit soll<br />

die DADDYSBOY in<br />

Zukunft regelmäßig<br />

stattfinden,<br />

und bis die<br />

Termine stehen,<br />

sollte man<br />

am besten<br />

einfach „daddysboyparty“<br />

auf Facebook<br />

und Instagram<br />

folgen.<br />

*Christian Knuth


22 NACHTLEBEN<br />

AFTER-SHOW-DINNER<br />

mit RICARDO M. im<br />

KLEINEN JACOB<br />

FOTO: LOUIS C. JACOB<br />

FOTO: LOUIS C. JACOB<br />

Wie jedem hier bekannt sein dürfte, entpuppen sich<br />

manchmal anfänglich kleine Dinge im Laufe des<br />

Abends als ziemlich groß und lecker. So lasse ich<br />

das durch Image und Bekanntheitsgrad riesengroße<br />

Hotel Louis C. Jacobs mit seinen zwei Michelin-Sternen für<br />

das Jacobs Restaurant links liegen und trete in den kleinen,<br />

für Nienstedten sicherlich schon sehr rustikalen Ableger des<br />

hanseatischen Klassikers an der Elbchaussee ein: das Kleine<br />

Jacob direkt gegenüber. Holzdielen, glänzende Holztische, rotweiße<br />

Stick-Kissen, gemütlicher Kerzenschein und dekorative<br />

Wandbilder machen das Kleine Jacob zu einer Gaststube, wie es<br />

sie wirklich nur hier draußen zwischen Blankenese, Nienstedten<br />

und Bentley-Cabrio geben kann. Mein Eckplatz ist ideal: Blick<br />

auf Elbchaussee, die Dame mit Fingerring mit Pelzbesatz am<br />

Zweiertisch und den Männertisch in dunkelblauen Anzügen,<br />

weißen, gestärkten Hemden und Pomade im Haar. Immer<br />

wieder schnappe ich das Wort „Money“ auf. Ich schnappe nach<br />

Luft und bestelle das Lütten Jacob-Menü!<br />

Weinwirtschaft Kleines Jacob, Elbchaussee 404,<br />

S Hochkamp, Hamburg, www.kleines-jacob.de<br />

Zum vollständigen Testbericht von<br />

Ricardo geht es auf <strong>hinnerk</strong>.de<br />

RICARDO M. auf der Bühne<br />

20.3., 20.3., Landhotel-BINGO!<br />

mit RICARDO M., Landhotel Müller,<br />

Lieserstraße 17, 54550 Daun,<br />

www.ricardo-m.com<br />

FOTO: ROMAN HOLST / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />

VARIETÉ<br />

Palazzo-Star<br />

Ariana Savalas<br />

Gerade erst moderierte die Cabaret- und<br />

Burlesque-Künstlerin auf der Varieté-Bühne<br />

im Palazzo-Spiegelzelt, jetzt erscheint auch<br />

schon am Valentinstag ihr neues Album<br />

„The Dead Dance“. Die ehemalige Schülerin<br />

einer katholischen Mädchenschule, die<br />

später im „Crazy Horse“ und „Moulin Rouge“<br />

arbeitete, präsentiert hier eine stimmige<br />

Mischung aus Popmusik und Jazz – immer<br />

mit einem Schuss Girlpower. Gelernt hat<br />

sie ihr Handwerk übrigens an der Royal<br />

Academy for Dramatic Arts in London. *rä<br />

www.arianasavalas.com<br />

FOTO: J. XANDER<br />

TIPP<br />

Küchen-Party<br />

Wenn alle anderen die PERLE Hamburg<br />

nach Ladenschluss verlassen<br />

müssen, darfst du bei diesem<br />

exklusiven After-Work-Event erst<br />

richtig loslegen: Probier dich durch<br />

die Küchen-Party-Specials der<br />

Gastronomen der PERLE Hamburg,<br />

DJ Sawis sorgt für den passenden<br />

Soundteppich und nationale<br />

Aussteller aus der Gastronomie<br />

präsentieren ihre neuesten Trends.<br />

Beim Live-Cooking bereitet Fabio<br />

Haebel „The Seafood Chef“ seine<br />

feinen Kreationen zu und freut sich<br />

auf den Küchen-Schnack mit euch.<br />

9.4., Küchen-Party, PERLE Hamburg,<br />

Gerhart-Hauptmann-Platz<br />

48a, U Mönckebergstraße, 19:30<br />

– 21 Uhr, Karten und Infos unter<br />

https://perle-passage.de


24 NACHTLEBEN<br />

FOTO: FREEPIX.COM<br />

UEBEL / GEFÄHRLICH<br />

ONCE upon a time ...<br />

... im hohen Norden der Republik,<br />

machten sich die Veranstalter<br />

der FAIRYTALE auf die<br />

lange Reise um der schönsten<br />

Stadt Deutschlands, Hamburg, eine<br />

neue unvergessliche queere Partynacht<br />

zu bescheren.<br />

So beginnt die märchenhafte<br />

Erzählung zu einem ganz besonders<br />

queer-buntem Partyprojekt, das seit<br />

Dezember winternachtstraumhaft<br />

die sozialen Medien verzaubert.<br />

Und am 29. <strong>Februar</strong> ist es nun<br />

soweit: DJs aus der ganze Republik,<br />

unter anderem DJ CK aus Köln, Paul<br />

Paillette aus Berlin und Miss Delicious<br />

aus Stuttgart sowie drei Hamburger<br />

Feen und Kobolde (Matt Blue, Fabi B.<br />

und Sirena Secret) drehen die Platten -<br />

teller und die zauberhafte Jamie<br />

Lee tanzt und singt live zu eurer<br />

Unterhaltung! Lasst euch begeistern<br />

und taucht für eine Nacht in die Welt<br />

der Märchen und Fabelwesen.<br />

29.2., Fairytale, Uebel & Gefährlich,<br />

Feldstraße 66, Hamburg,<br />

S Feldstraße, 23:55 Uhr,<br />

www.fairytale-party.de<br />

NACHTASYL<br />

DARE mit dem Wolf tanzt!<br />

Aua. Reim dir, oder ich fress dir. Aber der<br />

Zweck heiligt die Mittel: Duran Durans „Hungry<br />

Like The Wolf“ steht als Motto für die <strong>Februar</strong>ausgabe<br />

von Hamburgs erfolgreichster queerer<br />

1980er-Party fest. Fest steht auch, dass dieser<br />

Superlativ nicht übertrieben ist: „Nach dem<br />

grandiosen Auftakt am Samstag verspricht es<br />

ein tolles Partyjahr zu werden, die Gäste waren<br />

ja kaum zu halten, wir mussten die Tür schon<br />

vor Mitternacht zu machen,“ schrieb uns<br />

Frankie und deswegen: Wer früh kommt, heult<br />

und tanzt mit den Wölfen! *ck<br />

8.2. + 7.3., DARE! @ Nachtasyl, Thalia<br />

Theater, Hamburg, U Jungfernstieg/<br />

Mönckebergstraße, 22:30 Uhr


CITYRADAR<br />

DADDYSBOY<br />

Die zweite queer house friday in der gößreren<br />

Location mit Hollywood Tramp an den Reglern<br />

und Daddys und Boys auf der Tanzfläche steigt<br />

am Tag den es nur alle vier Jahre gibt.<br />

29.2., Ziegelsaal – DOCKS, Spielbudenplatz 19,<br />

Hamburg, S Reeperbahn, 23:59 Uhr<br />

CAMP 77<br />

FOTOS: T. ZURBRÜGGEN<br />

Der Karneval steht mit seinen Masken, Verkleidungen<br />

außerhalb aller Normen und auch außerhalb<br />

jeder Zeit: Eine Welt für sich! Träume werden wahr<br />

und manifestieren sich in Fleisch und Blut. Das<br />

beste Outfit des Abends gewinnt einen Preis im<br />

Wert von 100 Euro! Für die Musik sind DJ AleXio,<br />

Marc Majewski und Arno von Dannen am Start.<br />

1.2. Ex-Neidklub, Reeperbahn 25, Hamburg,<br />

S Reeperbahn, 23 Uhr<br />

Finden Sie<br />

Ihren passenden<br />

Partner über<br />

Jetzt parshippen


26<br />

NACHTLEBEN<br />

ALLE TERMINE UND ÜBER 20.000<br />

WEITERE LOCATIONS WELTWEIT.<br />

KOSTENLOS IN DER SPARTACUS APP!<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

After Weekend<br />

Club, Pulverteich 17<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Weekend Closing,<br />

Eine Nacht mit<br />

René, Talstraße 14<br />

MONTAG<br />

16:00 Generation Bar,<br />

Cocktail Happy<br />

Hour, 17 bis 21 Uhr,<br />

Lange Reihe 81<br />

19:00 Eldorado Bar,<br />

Queere Biere - it‘s<br />

Mongäy, Wohlwillstraße<br />

50<br />

20:00 Extratour,<br />

Georgs Stammtisch,<br />

Offener<br />

Stammtisch für<br />

schwule Männer,<br />

Zimmerpforte 1<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Two-4-One, bis 24<br />

Uhr, Pulverteich 17<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Monday Blues, Talstraße<br />

14<br />

1. 3. 4. 5. Do 20:00<br />

AZ_Hinnerk_FEB<strong>2020</strong>_40x128neu:La Contact Bar, Open<br />

House! Barabend,<br />

Men only., Danziger<br />

Str. 51<br />

Trainer in der<br />

Erwachsenen -<br />

bildung mit<br />

systemischer<br />

Coachingkom -<br />

petenz Basis<br />

8 Monate 16.03.<strong>2020</strong><br />

Train the Trainer<br />

Basic<br />

5 Monate 16.03.<strong>2020</strong><br />

Systemischer<br />

Coach Basis<br />

5 Monate Juni <strong>2020</strong><br />

Persönliches infogesPräch:<br />

Tel.: 040 / 30 39 31-23<br />

Gotenstraße 14 20097 Hamburg<br />

www.gis-akademie.de<br />

DIENSTAG<br />

09:00 Erotixx, Bi-Day,<br />

Hamburger Berg 36<br />

16:00 Generation Bar,<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Tom want YOU!,<br />

Pulverteich 17<br />

MITTWOCH<br />

20:00 Contact Bar, Die<br />

Schnapsidee: Shot!,<br />

Men only, Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Bergfest, Pulverteich<br />

17<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Mittwochs Feierei<br />

- Wildes Wohnzimmer<br />

St. Pauli,<br />

Talstraße 14<br />

DONNERSTAG<br />

20:00 SLUTCLUB,<br />

Sleazy & Easy Party,<br />

Dresscode: Nackt,<br />

ab 23 Uhr ohne<br />

Dresscode, Rostocker<br />

Straße 20<br />

20:00 Generation Bar,<br />

Blond am Donnerstag,<br />

Stammtisch,<br />

Lange Reihe 81<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Longdrink Night,<br />

Pulverteich 17<br />

FREITAG<br />

20:00 Contact Bar,<br />

NACKT! Naked-<br />

Sexparty, Men only.<br />

Ab 23:55 Uhr Bar-<br />

Night., Danziger<br />

Str. 51<br />

20:00 Toms Saloon,<br />

Crazy Friday, Pulverteich<br />

17<br />

21:00 Generation Bar,<br />

Sounds on the floor,<br />

mit den G-Bar-DJs,<br />

Lange Reihe 81<br />

22:00 SLUTCLUB,<br />

Shooters Friday,<br />

Kein Dresscode,<br />

Rostocker Straße<br />

20<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Disko mit den DJs<br />

der Wunderbar, Talstraße<br />

14<br />

SAMSTAG<br />

21:00 Generation Bar,<br />

City Night Beats,<br />

mit den G-Bar-DJs,<br />

Lange Reihe 81<br />

22:00 Wunderbar,<br />

Disko mit den DJs<br />

der Wunderbar, Talstraße<br />

14<br />

1. 3. 4. Sa 22:00 SLUT-<br />

CLUB, SlutClub<br />

Non Stop, bis 5 Uhr,<br />

strikter Dresscode,<br />

Rostocker Straße<br />

20<br />

05:00 SLUTCLUB,<br />

Insomnia Frühclub,<br />

kein Dresscode,<br />

Rostocker Straße<br />

20<br />

SA 1.2.<br />

23:00 TwentyFive (Ex-<br />

Neidclub), CAMP<br />

77 „Beefy Carnival“,<br />

Circuit, Electro,<br />

House, R & B +<br />

Black, Deep., Reeperbahn<br />

25<br />

23:00 Große Freiheit<br />

36, Kaiserkeller:<br />

SHAKESQUEER,<br />

lesbischwul. queer.<br />

we are here. DJ’s<br />

Luise Bass & Frau<br />

Wunderlich, Große<br />

Freiheit 36<br />

DO 6.2.<br />

19:00 Wunderbar, Magnificks<br />

Dragqueen<br />

Bingo, Talstraße 14<br />

FR 7.2.<br />

23:59 Uebel&Gefährlich,<br />

Kids Make Noise,<br />

Queer Indie, Rock,<br />

Alternative & Electro<br />

Pop Party, Feldstr.<br />

66<br />

SA 8.2.<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE! - DURAN<br />

DURAN „Hungry<br />

Like A Wolf“, the<br />

80s club for gays +<br />

friends at Nachtasyl,<br />

Alstertor 1<br />

23:55 moondoo, 136° -<br />

The Club - 12 Years<br />

Birthday Bash,<br />

(Basement), Reeperbahn<br />

136<br />

23:00 Fundbureau, MAN-<br />

HATTAN - The Party<br />

Goes On, DJs: Berkenkamp,<br />

Tee Jay,<br />

Fabi B. u.a., Stresemannstraße<br />

114<br />

MI 12.2.<br />

20:00 SLUTCLUB, Cheap<br />

& Sexy Wednesday<br />

mit der Hein & Fiete<br />

Info-Tour, 2-4-1<br />

bis 23 Uhr, danach<br />

regulärer Barbetrieb,<br />

Rostocker Straße 20<br />

SA 15.2.<br />

23:55 Prinzenbar, Pop<br />

The Floor - Pop<br />

Extravaganza <strong>2020</strong>,<br />

Pop-Non-Stop by<br />

DJ Berry E, Kastanienallee<br />

20<br />

23:59 Bahnhof Pauli,<br />

BABYLON Clubbing,<br />

Men Only!, Spielbudenplatz<br />

21-22<br />

SO 16.2.<br />

15:00 kir, Sunday Tea<br />

Dance, mit DJ Alan<br />

Joe & DJ Redtom-<br />

Cat, Langenfelder<br />

Damm 94<br />

FR 21.2.<br />

23:45 Fundbureau,<br />

Atmosphere x Fundbureau,<br />

(mixed),<br />

Stresemannstraße<br />

114<br />

SA 22.2.<br />

20:00 Contact Bar,<br />

Saturday Night<br />

Fever!, Men only.<br />

Party, flirten,<br />

cruisen, Danziger<br />

Str. 51<br />

22:00 Uwe Reeperbahn,<br />

Love Parasite, Synth<br />

Wave Party, Spielbudenplatz<br />

21<br />

23:59 Fundbureau,<br />

Smash Invaders,<br />

(mixed), Stresemannstraße<br />

114<br />

FR 28.2.<br />

23:59 Fundbureau,<br />

DRUCK!, (mixed),<br />

Stresemannstraße<br />

114<br />

SA 29.2.<br />

17:30 SLUTCLUB,<br />

Horse Fair Market<br />

- regulärer Fickstutenmarkt,<br />

Einlass<br />

Stuten: 17:30 -<br />

18:30 Uhr, Einlass<br />

Hengste: 19:00<br />

- 20:00 Uhr, Rostocker<br />

Straße 20<br />

23:55 Uebel&Gefährlich,<br />

Fairytale - Grand<br />

Opening + Jamie<br />

Lee Kriewitz Live,<br />

DJs: Paul Paillette,<br />

Miss Delicious,<br />

DJCK, Fabi B, Matt<br />

Blue, Feldstr. 66<br />

23:59 SLUTCLUB, Slut-<br />

Club Non Stop, bis 5<br />

Uhr, strikter Dresscode,<br />

Rostocker<br />

Straße 20<br />

DO 5.3.<br />

20:00 Rote Flora, FLTI*<br />

Kneipe, Achidi-<br />

John-Platz 1<br />

SA 7.3.<br />

22:30 Thalia Theater,<br />

DARE!, the 80s club<br />

for gays + friends at<br />

Nachtasyl, Alstertor<br />

1<br />

23:00 Große Freiheit<br />

36, Kaiserkeller:<br />

SHEROES, queerfeministische<br />

Frauenparty mit DJ<br />

trust.the.girl, Große<br />

Freiheit 36


TICKET INKL.<br />

ALLER SPEISEN UND<br />

GETRÄNKE<br />

39 €<br />

ZZGL. GEBÜHREN


28 NORDDEUTSCHLAND<br />

BREMEN: NEUER<br />

POLIZEILICHER<br />

ANSPRECHPARTNER<br />

Daniel Blida übernimmt die<br />

Funktion als Ansprechpartner<br />

für Lesben, Schwule,<br />

Trans- und Interpersonen<br />

(AP LSBTI). Seine Schwerpunkte<br />

liegen auf der<br />

Präventionsarbeit und der<br />

Unterstützung und Beratung<br />

von Opfern trans- oder<br />

homophober Straftaten:<br />

„Aus Angst vor Repressalien<br />

wagen nicht alle queeren<br />

Opfer den Weg zur Polizei<br />

oder in die Öffentlichkeit<br />

Nicht jede Gewalttat wird<br />

angezeigt, daher wiegen sich<br />

die Täter in Sicherheit und<br />

können weitere Straftaten<br />

ohne Angst vor Strafverfolgung<br />

begehen.<br />

FOTO: POLIZEI BREMEN<br />

Community<br />

Nicht zuletzt aus diesen<br />

Gründen stellt die Polizei<br />

Bremen der Community<br />

und den Kolleg*innen bei<br />

der Polizei weiterhin einen<br />

fachlichen Ansprechpartner<br />

zur Seite.“<br />

Daniel Blida ist über lsbti@<br />

polizei.bremen.de direkt<br />

erreichbar oder über die Polizeizentrale<br />

unter 04213620.<br />

BREMEN (UND ANDERSWO)<br />

Fußball und Homophobie:<br />

It’s a long way<br />

Auf dem aktuellen Album „Madame X“<br />

setzt sich Madonna im Lied Batuka<br />

mit der kolonialen Geschichte des Rassismus<br />

auseinander.<br />

Sie erzählt die Geschichte des Batuque, einer<br />

Musikrichtung, die von schwarzen Frauen<br />

der Insel Kap Verde geschaffen wurde. Es ist<br />

gleichzeitig eine Geschichte des Feminismus<br />

und eine Parabel für jede Minderheit, die<br />

gleiche Rechte gegen herrschende Mächtige<br />

und/oder gesellschaftliche Zustände erkämpfen<br />

muss. „It’s a long way ...“ wird im Lied als<br />

Mut machendes Mantra gebetsmühlenartig<br />

wiederholt. Und darum jetzt auch einmal<br />

mehr eine Sichtbarmachung derer, die gegen<br />

Homo- und Transphobie sprichwörtlich auf<br />

dem Patz stehen. Die Green Hot Spots -<br />

Werder Bremen Queer Fans:<br />

„Manchmal werden wir gefragt, warum es<br />

uns gibt und warum es immer noch wichtig<br />

ist, sichtbar zu sein. Nun, die Antwort<br />

ist, weil es gebraucht wird. Wir erleben von<br />

vielen Fangruppen und Einzelpersonen<br />

im Stadion inzwischen einen großartigen<br />

Support und Erlebnisse wie das Turnier in<br />

Zürich geben uns das gute Gefühl, nicht<br />

alleine zu sein. Wenn man jedoch sieht, wie<br />

auf dem Instagramprofil „kurvebleibtstabil“<br />

ein Foto aus Zürich kommentiert wird,<br />

dann sprechen Aussagen wie „einfach<br />

widerlich sollen sich alle am besten Aids<br />

abholen“, „Juden HSV“ und Schmähungen<br />

zu „Homo Fanutensilien“ und den<br />

Regenbogen-Eckfahnen für sich. Solange<br />

solche Menschen probieren den Fußball<br />

und das Stadion für sich zu vereinnahmen,<br />

so lange müssen wir auch mit friedlichen<br />

und bunten Aktionen einen Gegenpart<br />

gegen die braune Einfalt setzen.“<br />

Auf facebook.com/greenhotspots.de<br />

sind Screenshots und Links zu den<br />

Ausfällen zu finden. Unterstützung hilft,<br />

gemeinsam ist der lange Weg in die diskriminierungsfreie<br />

Gesellschaft leichter zu<br />

bewältigen. Das wussten schon die Frauen<br />

von Kap Verde. Sie singen und trommeln<br />

heute noch. *ck<br />

FOTO: RAT UND TAT BREMEN<br />

MICHAEL<br />

§<br />

LEIPOLD<br />

RECHTSANWALT und<br />

FACHANWALT für Familienrecht<br />

• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />

• Strafrecht<br />

• Ausländer- und Asylrecht<br />

Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 357 147 34<br />

Fax: (040) 357 147 37<br />

www.kanzlei-leipold.de


BREMEN<br />

Aus lesbisch-schwul wird queer.<br />

Gesungen wird trotzdem!<br />

NORDDEUTSCHLAND 29<br />

Bremens erster lesbisch-schwuler Chor „Da Capo al<br />

dente” heißt jetzt „queerer Chor“.<br />

Die Begründung ist nicht – bevor der geneigte Leser (ohne<br />

Sternchen und weibliche Form) gleich auf 180 ist – Schwule<br />

schamvoll unsichtbar zu machen. Der Chor schreibt: „Der<br />

moderne Begriff steht für ein zeitgemäßes Lebensgefühl,<br />

denn „queer“ schließt alle Sexualitäten ein, steht für Offenheit.<br />

Der neue Name ist damit beispielsweise auch eine Einladung<br />

an hetero-, bi- oder transsexuelle Menschen zum Mitsingen.“<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

Der aus rund 30 Sängerinnen und Sängern bestehende Chor<br />

trifft sich wöchentlich donnerstags in der Waller Musikschule<br />

zur Probe und freut sich immer über Verstärkung. Chorerfahrung<br />

und Notenlesen sind zwar wünschenswert, aber keine<br />

Voraussetzung. Wichtiger sind die Freude am gemeinsamen<br />

Singen, die Lust auf kleine choreografische Einsätze und<br />

Spaß daran, das queere Kulturleben der Stadt mit den<br />

Auftritten des Chors zu bereichern. Frei nach Loriot: Es wird<br />

jetzt mehr gesungen! *ck<br />

www.dacapoaldente.de<br />

HANNOVER<br />

Noch mehr Volume!<br />

Zum zehnten Jubiläumsjahr der<br />

VOLUME-Partyreihe gibt es eine<br />

Sonderausgabe mit Elektro und<br />

Darkroom am Schaltjahrestag<br />

und das Bus-Shuttle ist ab sofort<br />

im Eintrittspreis enthalten.<br />

Am 29. <strong>Februar</strong> wird mit der<br />

„Rude Edition“ ein neues Kapitel<br />

der VOLUME aufgeschlagen. Mit<br />

dem Einzug in die Kult-Location<br />

Glocksee gibt es wird es erstmalig einen<br />

Playroom/Darkroom geben. Katy Bähm aus Berlin, noch bekannter<br />

durch „Queen of Drags“ legt zusammen mit Gloria Viagra auf.<br />

Achtung: Es wird verschärft elektronischer als auf der VOLUME<br />

XXL – passend zum industriellen Ambiente der Location.<br />

Die nächste reguläre VOLUME XXL steigt schon am 14. <strong>März</strong> im<br />

Funpark – das Motto ist hier DJ Battle. Es battlen sich Miss Mo.,<br />

Coloured Beats und Miss Delicious. Wenn es gar nicht zusammen<br />

geht, hat die VOLUME XXL aber ab sofort drei Tanzflächen.<br />

Auf noch mehr VOLUME in <strong>2020</strong>! *ck<br />

29.2., VOLUME – Rude Edititon, Indiego und Glocksee,<br />

Glockseestr. 35, Hannover, 23 Uhr<br />

14.3., VOLUME XXL – DJ Battle, FUNPARK, Expo Plaza 9,<br />

Hannover, 23 Uhr, www.volume-party.de<br />

D<br />

Freitags erhältst Du für jedes gekaufte Ticket einen Gutschein, mit dem Du<br />

innerhalb von vier Wochen unsere Sauna am Freitag erneut besuchen kannst.<br />

PrEP!<br />

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MI 5.2.<br />

20:00 Alhambra,<br />

FLIT-Kneipe, Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

DO 6.2.<br />

19:00 Anna´s alte<br />

Liebe, Queerbeet-<br />

Stammtisch Alfeld,<br />

Am Klinsberg 1,<br />

Alfeld<br />

FR 7.2.<br />

21:00 Schwule Sau,<br />

Sau-Bar „Do.<br />

Make. Sau. Think.“,<br />

Schaufelder Str.<br />

30a, Hannover<br />

SA 8.2.<br />

14:00 Vulkan-Sauna,<br />

Bärensauna,<br />

Eintritt 10 Eur<br />

für Bären, Otto-<br />

Brenner-Str. 15,<br />

Hannover<br />

23:00 Shagall, Gay-<br />

Kiss - Neon Night,<br />

Charts, Gayhouse<br />

& Black mit DJ<br />

Ceed & DJ Kremin,<br />

Rembertiring 4,<br />

Bremen<br />

FR 14.2.<br />

22:00 Schwule Sau,<br />

Sau-Party „Liebesgrüße<br />

aus Hollywood“,<br />

Schaufelder<br />

Str. 30a, Hannover<br />

SA 15.2.<br />

22:00 Alhambra, MännerFabrik,<br />

men<br />

only., Hermannstraße<br />

83, Oldenburg<br />

SO 16.2.<br />

15:00 Schwule Sau, Torten<br />

essen Torten,<br />

Schaufelder Str.<br />

30a, Hannover<br />

16:00 Zone 283, Naked,<br />

Kornstraße 283,<br />

Bremen<br />

MO 17.2.<br />

20:15 Apollo Kino,<br />

WoMonGay: Mom<br />

+ Mom, Limmerstr.<br />

50, Hannover<br />

DI 18.2.<br />

20:15 DESiMOs spezial<br />

Club im Apollo,<br />

DESIMO: Zaubershow,<br />

Limmerstr.<br />

50, Hannover<br />

FR 21.2.<br />

20:00 RAT & TAT,<br />

KWEERdenker,<br />

Das Kneipen-Quiz.<br />

Anschließend:<br />

Kneipenabend,<br />

Theodor-Körner-<br />

Str. 1, Bremen<br />

MO 24.2.<br />

20:00 Cine-k, Queer<br />

Monday, Bahnhofstr.<br />

11, Oldenburg<br />

DI 25.2.<br />

20:15 DESiMOs spezial<br />

Club im Apollo,<br />

René Steinberg:<br />

Freuwillige vor -<br />

wer lacht, macht<br />

den Mund auf!,<br />

Limmerstr. 50,<br />

Hannover<br />

FR 28.2.<br />

14:00 K13 Sauna, Wellness<br />

bei Kerzenschein,<br />

ab 19:30<br />

Uhr Themenaufgüsse,<br />

Klävemannstr<br />

13, Oldenburg<br />

21:00 Zone 283, Men´s<br />

Night, Kein Dresscode,<br />

Kornstraße<br />

283, Bremen<br />

21:00 Schwule Sau,<br />

Sau-Bar, Schaufelder<br />

Str. 30a,<br />

Hannover<br />

SA 29.2.<br />

23:00 Alhambra, Rosa<br />

Disco, Dance,<br />

Charts, House und<br />

Klassiker, Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

23:00 Indiego & Cafe<br />

Glocksee, VOLUME<br />

XXL - Rude Edition,<br />

DJs: Katy Bähm<br />

& Gloria Viagra,<br />

Glockseestr. 35,<br />

Hannover<br />

MO 2.3.<br />

20:15 DESiMOs spezial<br />

Club im Apollo,<br />

Simon & Jan: Alles<br />

wird gut, Limmerstr.<br />

50, Hannover<br />

FR 6.3.<br />

20:00 Marlene, Die<br />

Bösen Schwestern:<br />

VERFLIXT und<br />

nachGELACHT,<br />

Prinzenstr. 10,<br />

Hannover<br />

21:00 Zone 283, Men´s<br />

Night, Kein Dresscode,<br />

Kornstraße<br />

283, Bremen<br />

MO 9.3.<br />

20:15 Apollo Kino,<br />

MonGay: Als wir<br />

tanzten, Limmerstr.<br />

50, Hannover<br />

MI 11.3.<br />

19:00 Bootshaus des<br />

Oldenburger Yacht<br />

Club, Bären &<br />

Kerle Stammtisch,<br />

Sophie-Schütte-<br />

Str. 22, Oldenburg<br />

FR 13.3.<br />

20:00 Kuppelsaal, Gregory<br />

Porter, Theodor-Heuss-Platz<br />

1-3, Hannover<br />

SA 14.3.<br />

14:00 K13 Sauna,<br />

Schaumparty +<br />

Youngster-Tag,<br />

Schaum ab 22 Uhr<br />

in der Fun-Area,<br />

Klävemannstr 13,<br />

Oldenburg<br />

23:00 Funpark, VOLUME<br />

XXL - DJ Battle<br />

<strong>2020</strong>, DJs: Miss Mo.<br />

vs. Coloured Beats<br />

vs. Miss Delicious,<br />

Expo Plaza 9, Hannover<br />

FR 20.3.<br />

20:00 e.novum, Improshow,<br />

Steife Brise,<br />

Munstermannskamp<br />

1, Lüneburg<br />

SA 21.3<br />

20:00 Pavillon, Cody<br />

Stone: Magic-Mix<br />

zum Jubiläum!,<br />

Lister Meile 4, Hannover<br />

22:00 Zone 283, Leder,<br />

Uniform, Breeches,<br />

entsprechender<br />

Dresscode, Kornstraße<br />

283, Bremen<br />

22:00 Alhambra,<br />

MännerFabrik –<br />

BärenErwachen,<br />

men only., Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

23:00 Kubik-Club, OS-<br />

Gay-Night, Dammstr.<br />

2, Osnabrück<br />

SA 28.3.<br />

Wöchentlich<br />

SONNTAG<br />

16:00 HuK, Sonntags<br />

– Cafe, bis 18 Uhr,<br />

Schuhstr. 4, Hannover<br />

MONTAG<br />

11:00 RAT & TAT,<br />

Schwulen- und<br />

Aidsberatung, (04<br />

21) 70 41 70; Bis 13<br />

Uhr, Theodor-Körner-Str.<br />

1, Bremen<br />

DIENSTAG<br />

14:00 K13 Sauna,<br />

Studenten-Tag,<br />

kostenlosen Eintritt<br />

für alle bis 24<br />

Jahre,, Klävemannstr<br />

13, Oldenburg<br />

MITTWOCH<br />

14:00 Vulkan-Sauna,<br />

Youngster Day<br />

(U30), bis 30 Jahre<br />

nur 12 Eur, Otto-<br />

Brenner-Str. 15,<br />

Hannover<br />

15:30 Andersraum,<br />

LGBTQ Senior_<br />

innen, bis 17:30<br />

Uhr, Asternstr. 2,<br />

Hannover<br />

18:30 BDP Mädchen_kulturhaus,<br />

Young+Queer<br />

Gruppe, für alle<br />

Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen<br />

ab 14 Jahren.<br />

Bis 20:30 Uhr,<br />

Heinrichstr. 21,<br />

Bremen<br />

DONNERSTAG<br />

15:00 HuK, Offene Tür<br />

- Homosexuelle<br />

und Kirche Hannover,<br />

bis 18 Uhr,<br />

Schuhstr. 4, Hannover<br />

14:00 K13 Sauna, Wellness<br />

bei Kerzenschein,<br />

ab 19:30<br />

Uhr Themenaufgüsse,<br />

Klävemannstr<br />

13, Oldenburg<br />

17:00 Bowling World<br />

Hannover, Rainbow<br />

Cup <strong>2020</strong>,<br />

Anmeldeschluss:<br />

20.03.<strong>2020</strong>, Osterstr.<br />

42, Hannover<br />

20:00 Location 25,<br />

Queer Cinema: Girl,<br />

Hartengrube 25,<br />

Lübeck<br />

FREITAG<br />

10:30 Wilhelmshavener<br />

AIDS-Hilfe e.V.,<br />

Offenes Frühstück,<br />

Paul-Hug-Str. 60,<br />

Wilhelmshaven<br />

18:00 Hempels –<br />

Lesben- und<br />

Schwulenzentrum,<br />

Jugendgruppe Be<br />

Different, (bis 25<br />

Jahre), Ziegelhofstr.<br />

83, Oldenburg<br />

SA 28.3.<br />

23:00 Alhambra, Rosa<br />

Disco, Dance,<br />

Charts, House und<br />

Klassiker, Hermannstraße<br />

83,<br />

Oldenburg<br />

18:00 RAT & TAT,<br />

Jugendgruppe<br />

Respekt, 16 - 25<br />

Jahre. KWEER,<br />

Theodor-Körner-<br />

Str. 1, Bremen


31


32 GESUNDHEIT<br />

FOTO: OLIVIER HAASE<br />

AUFRUF<br />

KEVIN AKA VANITY TRASH<br />

ERZÄHLT<br />

So macht Weihnachten keine Freude. Am 24. Dezember 2019,<br />

nur einen Tag vor der großen „Santa CAMP Cums“-Party<br />

schockte Host Vanity Trash mit einem aufrüttelnden Posting.<br />

Alles ging ganz schnell: Einlieferung, OP und dann wenige Tage<br />

später stand fest: Hodenkrebs. Kevin hat sich entschieden, den<br />

Kampf gegen die Krankheit öffentlich zu führen. Ungeschminkt,<br />

emotional und mit allen Höhen und Tiefen und Zweifeln. Kevin<br />

ist damit einverstanden, dass wir hier sein Krebstagebuch<br />

veröffentlichen. Und er hat eine Bitte: Geht zur Vorsorgeuntersuchung<br />

oder tastet euch selbst oder euren Partner gelegentlich<br />

ab. Früh entdeckt sind die Heilungschancen gut – aber frühes<br />

Entdecken setzt frühes Wissen voraus. Feel your balls! (kann ja<br />

sogar Spaß machen!) *ck<br />

www.facebook.com/vanity.trash<br />

EPES<br />

Lange Reihe 58 · 20099 Hamburg<br />

Tel.: (040) 24 56 64 · Fax: (040) 24 44 26<br />

Ihre Apotheke im<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 8:30 bis 19:00 Uhr<br />

Sa 8:30 bis 18:00 Uhr<br />

der Langen Reihe<br />

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info@epes-apotheke24.de<br />

Inh.: Uta Capellen-Antz e.Kfr.<br />

Tel.: (040) 24 56 64<br />

Fax: (040) 24 44 26


GESUNDHEIT<br />

IN HAMBURG<br />

33<br />

ÄRZTE<br />

■ Andreas Britz,<br />

Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />

Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />

Lasertherapie,<br />

Kosm.-ästhet. Behandlungen,<br />

Allergologie,<br />

Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />

www.dr-britz.de<br />

■ Elbpneumologie<br />

Dres. med. Aries & Partner,<br />

Lungenheilkunde, Allergologie,<br />

Struenseehaus, Mörkenstr. 47,<br />

& 3903534,<br />

altona@elbpneumologie.de<br />

■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />

Allgemeinmedizin, Reise-Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />

www.dammtorpraxis.de<br />

■ ICH Grindel,<br />

Dr. med. Thomas Buhk,<br />

Dr. med. Stefan Fenske,<br />

Prof. Dr. med. Hans-Jürgen<br />

Stellbrink,<br />

All gemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Grindelallee 35, & 4132 420,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ ICH Stadtmitte,<br />

Dr. med. Axel Adam,<br />

Stefan Hansen,<br />

PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />

Dr. med. Michael Sabranski,<br />

Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />

Allgemeine und Innere Medizin,<br />

HIV, Hepatitis, STD,<br />

Glockengießerwall 1,<br />

& 28004200,<br />

www.ich-hamburg.de<br />

■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />

Hamburg,<br />

Prof. Andreas Plettenberg,<br />

Dr. Albrecht Stoehr,<br />

Prof. Jörg Petersen,<br />

Dr. Peter Buggisch,<br />

HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />

Lohmühlenstr. 5, Am AK St. Georg<br />

Haus L, & 28407600,<br />

www.ifi-medizin.de<br />

■ Oliver Neubauer,<br />

Facharzt für Urologie,<br />

Herthastr. 12, & 64224500,<br />

www.urologe-hamburg.com<br />

■ Schwerpunktpraxis<br />

Nerven-Psyche,<br />

Dr. med. Hans Ramm,<br />

Dr. med. Andrea Oster,<br />

Neurologie, Psychiatrie,<br />

Psychotherapie,<br />

Kreuzweg 7, & 245464,<br />

www.nervenarzt-hh.de<br />

■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />

Facharzt für Neurologie,<br />

Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />

Psychotherapie,<br />

Elbgaustr. 112., & 841084,<br />

www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />

■ Dr. med. Ulrich Reuters,<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,<br />

Plastische Operationen,<br />

Rothenbaumchaussee 5, & 4800848<br />

■ Ralf Siemen,<br />

Praktischer Arzt,<br />

Königstr. 1, & 314144<br />

■ Josef Stuch,Dr.<br />

All gemeinmedizin,<br />

Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />

■ Ambulanzzentrum des UKE,<br />

Bereich Infektiologie:<br />

Dr. med. Olaf Degen,<br />

Dr. med. Sabine Jordan,<br />

Dr. med. Sandra Hertling,<br />

Dr. med. Stefan Schmiedel,<br />

Dr. med. Anja Hüfner,<br />

Fachärzte für Innere Medizin<br />

/Allgemeinmedizin/Tropenmedizin,<br />

HIV, STD,Infektion- & Tropenkrankheiten,<br />

Hepatitis<br />

Universitätsklinikum Eppendorf,<br />

Martinistr. 52, &741052831,<br />

infektionen@uke.de<br />

■ Dr. med. Welf Prager & Partner,<br />

Dermatologie,<br />

ästhetische Dermatologie,<br />

operative Dermatologie,<br />

Allergologie, Phlebologie,<br />

Lasermedizin,<br />

Hemmingstedter Weg 168,<br />

& 040 81 991 991<br />

www.derma-hamburg.de<br />

ZAHNÄRZTE<br />

■ Dr. Dirk Ergenzinger & Martin Schuh,<br />

Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />

www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />

■ Zahnarztpraxis Rainer Witt,<br />

Holsteiner Chausee 267, & 55505962,<br />

www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />

COACHING<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie.de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Ruthemann Coaching,<br />

Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />

Professor-Brix-Weg 4, & 31171492<br />

www.ruthemann-coaching.de<br />

■ easylife Therapiezentrum,<br />

einfach abnehmen Winterhuder,<br />

Marktplatz 6-7, & 309875130,<br />

www.easylife-hh.de<br />

APOTHEKEN<br />

■ Alexander Apotheke St. Georg,<br />

Steindamm 81, & 28009922,<br />

www.alexapo.de<br />

■ Alexander Apotheke City-Süd,<br />

Beim Strohhause 2, & 97078827,<br />

www.alexapo.de<br />

■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />

Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />

& 241241<br />

■ Apotheke Zum Ritter St. Georg,<br />

Lange Reihe 39, & 245044<br />

■ Epes Apotheke,<br />

Lange Reihe 58, & 245664<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

■ Markus Bundschuh,<br />

Gestalttherapeut-Psychotherapie<br />

(HPG), Müggenkampstr. 29,<br />

& (0179) 5270700,<br />

www.therapie .de/psychotherapie/<br />

bundschuh<br />

■ Christian Perro, Dr. med.,<br />

Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />

& 464554<br />

■ Kurt Strobeck,<br />

Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />

Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />

& 32527214<br />

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für Euch!<br />

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Grindelallee 35 • 20146 Hamburg<br />

Dr. med. Axel Adam<br />

Stefan Hansen<br />

Prof. Dr. med. Christian Hoffmann<br />

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Glockengießerwall 1 • 20095 Hamburg<br />

Dr. med. Hauke Walter<br />

Lübecker Straße 10 • 39576 Stendal<br />

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34 GESUNDHEIT<br />

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Zoo verstehen: Unter<br />

männer.media/topics/chemsex<br />

findest du ausführliche<br />

Hintergrundinfos und<br />

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Mehrere Jahre haben Deutsche Aidshilfe<br />

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mit Drogenberatungsstellen an einem<br />

zielgruppengerechten Beratungsangebot<br />

für die Chemsex-Szene gewerkelt. Denn:<br />

Es gab kein passendes. Chemsex-Nutzer<br />

sind keine klassischen Drogensuchtkranken,<br />

klassische Drogensuchtberatungen<br />

nicht auf explizite Sexualberatung<br />

eingestellt.<br />

{quapsss} ist deswegen auch kein Entzug,<br />

oder Aussteigerprogramm, sondern ein<br />

Gruppenangebot für schwule Männer,<br />

die mit Chemsex besser klarkommen<br />

wollen oder damit aufhören möchten.<br />

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& Fiete, ist kostenlos und Infos sowie<br />

Anmeldemöglichkeiten findest du bei<br />

Christoph (christoph@heinfiete.de) und<br />

Michael (Quapsss@therapiehilfe.de). *ck<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

Christian Fischer (cf) & Michael Rädel (rä)<br />

Chefredakteur:<br />

Michael Rädel (rä) (V.i.S.d.P.)<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Christian Knuth (ck)<br />

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83040990, redaktion@gab-magazin.de<br />

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München: T: 089 5529716-10,<br />

Vertrieb: redaktion@leo-magazin.de<br />

MITARBEITER:<br />

Thomas Wassermann, Matthias Rätz (mr),<br />

Ricardo M., Christian Lütjens,<br />

Jonathan Fink, Christian K. L. Fischer (fis),<br />

Leander Milbrecht (lm), Dagmar Leischow<br />

Lektorat (ausgewählte Texte):<br />

Tomas M. Mielke, www.sprachdesign.de<br />

Art-Direktion: Janis Cimbulis<br />

Grafik: Susan Kühner<br />

Cover: Mode: Daniel, Foto: Hans Keller,<br />

www.hanskeller.com<br />

ANZEIGEN:<br />

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Vertrieb: CartellX, Eigenvertrieb<br />

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1. Januar 2019). Namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Die Abbildung oder Erwähnung<br />

einer Person ist kein Hinweis auf deren sexuelle<br />

Identität. Wir freuen uns über eingesandte Beiträge,<br />

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Verlag GmbH:<br />

Hendrik Techel zu 100%,<br />

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GESUNDHEIT<br />

FOTO: TEAM RH PHOTOGRAPHY / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />

SEXUALITÄT<br />

STUDIE: SCHWULER SEX IN EUROPA UND<br />

EMIS 2017 heißt die größte jemals durchgeführte europaweite Datenerhebung<br />

zum Sexualleben und der sexuellen Gesundheit von Männern, die Sex mit<br />

Männern haben (MSM).<br />

EMIS steht für European Men-Who-<br />

Have-Sex-WithMen Internet Survey. Die<br />

Online-Befragung, zu der unter anderem in<br />

unseren Magazinen und über die Datingplattform<br />

ROMEO aufgerufen wurde, fand<br />

vom 18. Oktober 2017 bis zum 31. Januar<br />

2018 statt. Fast 128.000 Männer (99 Prozent<br />

Cis-Männer, 1 Prozent Transmänner)<br />

aus 50 Ländern nahmen teil. Die erst im<br />

Spätsommer veröffentlichten Ergebnisse<br />

liefern ein für Prävention und Politik<br />

unglaublich umfangreiches Abbild über die<br />

Lebenswirklichkeit homo- und bisexueller<br />

Männer in Europa.<br />

Deutschland, deine MSM<br />

Rund 22.000 Teilnehmer von EMIS 2017<br />

gaben an, in Deutschland zu wohnen.<br />

Von ihnen gaben elf Prozent an, nicht<br />

hier geboren zu sein, und zehn Prozent<br />

ordneten sich einer ethnischen Minderheit<br />

zu. 78 Prozent bezeichnen sich selbst<br />

als schwul oder homosexuell und nur 24<br />

Prozent leben ihre sexuelle Orientierung<br />

komplett versteckt aus oder gaben an,<br />

sich nur wenigen Menschen gegenüber<br />

geoutet zu haben. 46 Prozent leben in<br />

einer Partnerschaft. Diese gesellschaftlich<br />

anscheinend relativ hohe Akzeptanz<br />

drückt sich auch im Vergleich psychischer<br />

Faktoren aus: Rund 23 Prozent der deutschen<br />

Teilnehmer bezeichneten sich als<br />

sexuell unzufrieden. Zufriedener mit ihrem<br />

Sex waren die Männer aus den Niederlanden<br />

(nur 11 % Unzufriedene), Island (15<br />

%) und Spanien (16 %). Am schlechtesten<br />

bewerten Männer aus Nordmazedonien<br />

(37 % Unzufriedene), dem Libanon, aus<br />

Albanien, dem Kosovo und Montenegro<br />

(34 %) sowie Ungarn und Schweden (31<br />

bzw. 30 %) ihr Sexualleben. Was bedeutet<br />

das konkret?<br />

Sex und sein Einfluss auf<br />

die psychische Gesundheit<br />

Es ist bekannt, dass Minderheiten häufiger<br />

an Depressionen leiden oder sogar suizidgefährdet<br />

sind. Auch die Zugehörigkeit<br />

zu einer sexuellen Minderheit gehört zu<br />

den Stressfaktoren, die sich diesbezüglich<br />

negativ auswirken. Die Zahlen sind<br />

alarmierend:<br />

• 18 Prozent litten in den zwei Wochen<br />

vor ihrer Teilnahme an EMIS 2017 von<br />

mindestens mittelstarken nervösen<br />

oder depressiven Zuständen<br />

• 8 Prozent davon unter schweren<br />

• Schwere Störungen des Wohlbefindens<br />

traten überdurchschnittlich bei<br />

den MSM auf, die im Jahr vor der Befragung<br />

erfuhren, dass sie HIV-positiv<br />

sind (14 Prozent)<br />

• 21 Prozent der Teilnehmer haben in<br />

den zwei Wochen vor der Befragung<br />

sogar an Suizid oder Selbstverletzung<br />

bzw. Schädigung gedacht<br />

MSM aus dem Libanon, der Ukraine, Russland,<br />

Montenegro, dem Kosovo, Albanien<br />

und Nordmazedonien, haben mit 13 bis 16<br />

Prozent besorgniserregenden hohe Werte<br />

bei schweren nervösen oder depressiven<br />

Zuständen. In Deutschland litten darunter<br />

nur fünf Prozent der Teilnehmer. Allerdings<br />

hatten hierzulande auch fast 16 Prozent<br />

in den vergangenen zwei Wochen vor Befragung<br />

Suizidgedanken oder wollten sich<br />

selbst, zum Beispiel durch übermäßigen<br />

Drogenkonsum oder riskantes Sexverhalten,<br />

selbst schädigen. Auch hier überstieg<br />

die Zahl der Menschen mit frischer HIV-<br />

Diagnose die des Durchschnitts wieder<br />

deutlich.<br />

Dr. Dirk Sander, Schwulenreferent der<br />

Deutschen AIDS-Hilfe, kommentierte dies<br />

für das Magazin HIV & More so:<br />

„Aus den Daten der EMIS-2017-Studie<br />

stellen sich die Gesundheit und die<br />

Krankheitsrisiken schwuler und bisexueller<br />

Männer als vielschichtig und komplex dar.<br />

Abwertungserfahrungen und Bewältigungsverhalten<br />

zeigen sich als physische<br />

und psychische Krankheitsmuster. Immerhin<br />

23 Prozent der befragten deutschen<br />

Männer, die Sex mit Männern haben,<br />

finden sich am unteren Ende einer Skala<br />

der sexuellen Zufriedenheit.“<br />

Tripper, Syphilis und Co.<br />

Wie gehen MSM mit sexuell übertragbaren<br />

Krankheiten um, wie verbreitet sind sie?<br />

Einige Kennzahlen.<br />

• 4 Prozent hatten im Jahr vor der<br />

Umfrage Syphilis, 5 Prozent Gonorrhö


GESUNDHEIT<br />

SCHLAU ZU HIV<br />

GEWICHTSZUNAHME DURCH<br />

HIV-THERAPIE?<br />

Während viele der älteren Generation beim Gedanken<br />

an HIV noch das Bild ausgemergelter Körper und starken<br />

Gewichtsverlusts im Kopf haben mögen, wird in der<br />

Community über ungewollte Gewichtszunahme unter<br />

antiretroviraler Therapie gesprochen. Wir fragten bei Professor<br />

Dr. med. Hans-Jürgen Stellbrink vom Infektionsmedizinischen<br />

Centrum Hamburg (ICH) nach, was es damit auf sich hat.<br />

FOTO: ICH<br />

DEUTSCHLAND<br />

(Tripper), 5 Prozent Chlamydien<br />

• 1 Prozent hat eine positive HIV-Diagnose<br />

bekommen (insgesamt gaben 10 Prozent<br />

der Teilnehemr an, HIV-positiv zu sein).<br />

Deutschland liegt hier wieder genau im<br />

Durchschnitt der Studie.<br />

• 7 Prozent hatten eine Hepatitis A<br />

• 6 Prozent hatten eine Hepatitis B<br />

• 2 Prozent hatten schon einmal eine<br />

Hepatitis-C<br />

Mythos Truvada-Hure<br />

Insgesamt ist die Testbereitschaft von MSM<br />

(verglichen mit der Allgemeinbevölkerung) hoch:<br />

Mehr als jeder zweite Befragte (56 Prozent) ließ<br />

sich im Jahr vor EMIS 2017 auf HIV testen, 46<br />

Prozent auf andere STI. Diese Werte führen direkt<br />

zur Frage, wie es um das persönliche Wissen um<br />

Ansteckungswege und die Präventionsstrategien<br />

bestellt ist. Denn wie oft hört man besonders<br />

in Bezug auf PrEP oder Schutz durch Therapie,<br />

dass „die Schlampen“ verantwortungslose<br />

Virenschleudern wären, was mit den Zahlen nicht<br />

übereinstimmen kann, denn beide HIV-Präventionsmethoden<br />

setzen regelmäßige Arztbesuche<br />

und damit ein engmaschiges Screening auf STI<br />

voraus. Anders formuliert: Würde jeder die PrEP<br />

wie verordnet nehmen, hätten sich 100 Prozent<br />

testen lassen.<br />

Und tatsächlich: 85 Prozent der Befragten hatten<br />

in den zwölf Monaten vor der Umfrage mindestens<br />

einmal Analverkehr mit einem Mann und 61<br />

Prozent mindestens einmal Analverkehr ohne<br />

Kondom. Analverkehr ohne Kondom mit einem<br />

Partner, dessen HIV-Status sie nicht kannten,<br />

hatten rund 24 Prozent aller und 20 Prozent der<br />

deutschen Befragten. Und das bei nur rund drei<br />

Prozent PrEP-Nutzern, in Deutschland sogar nur<br />

zwei Prozent. Soweit ein erster Überblick. EMIS<br />

2017 hält noch viele weitere Zahlen parat. *ck<br />

Was ist dran am Thema?<br />

Am Phänomen der ungewollten Gewichtszunahme kann kein Zweifel<br />

bestehen. Das Problem ist, dass es auch in der Allgemeinbevölkerung<br />

vorhanden ist. Ein Teil davon ist sicherlich einfach Rückkehr zum<br />

Normalzustand nach Kontrolle von HIV durch die ART. Es gibt zudem<br />

besonders bei den älteren Medikamenten der ART einige, die bekanntermaßen<br />

die Gewichtszunahme unterdrücken. Das hört sich vielleicht<br />

erst einmal toll an, ist aber vielleicht eine nicht nur positive Nebenwirkung,<br />

die wir bisher nicht erkannt haben. Als letzter Punkt muss<br />

erwähnt werden, dass wir immer nur über eine mittlere Gewichtszunahme<br />

sprechen, es gibt Patienten, die herausfallen und besonders stark<br />

zunehmen. Das alles zusammengenommen, sehen wir bei den neuen<br />

Medikamenten nur relativ mehr Gewichtszunahme als bei den alten. Wir<br />

wissen aber noch nicht, ob das tatsächlich ein Medikamenteneffekt ist,<br />

oder nur das Wegfallen der Nebenwirkungen der alten und der Effekt<br />

sonstiger Einflüsse wie Rauchentwöhnung, Antidepressiva, Jobwechsel<br />

mit sitzender Tätigkeit, kein Sport etc.<br />

Wann ist eine Therapieumstellung medizinisch sinnvoll und<br />

welche Alternativen gibt es dann?<br />

Ich muss hier leider ein wenig enttäuschen: Wir setzen die neuen Medikamente<br />

deswegen ein, weil sie weniger Nebenwirkungen auf Nieren,<br />

Knochen oder anderes haben. Gegen eine Gewichtszunahme haben<br />

wir ganz klassische und wirksame Methoden zum Leidwesen unserer<br />

Patienten: Sport, ausgewogene Ernährung, Verzicht auf Genussmittel ...<br />

Im Gegensatz dazu haben wir zur Zeit keinerlei Anhaltspunkte, dass ein<br />

Therapiewechsel auf ein anderes modernes Regime überhaupt Einfluss<br />

auf das Phänomen hätte. Wir beobachten das aber und werden selbstverständlich<br />

handeln, sollte sich doch zeigen, dass Therapiewechsel das<br />

Gewicht reduzieren können, ohne die Therapiewirkung zu gefährden.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Ob wir es hier mit einer neuen Form der Lipodystrophie zu tun haben,<br />

lest ihr im ganzen Interview auf www.männer.media/schlau-zu-hiv!


GESUNDHEIT<br />

INTERVIEW<br />

VOLKSKRANKHEIT<br />

CHRONISCHE SCHMERZEN<br />

Frauen haben Migräne, Männer Rückenschmerzen. Das sind die wohl<br />

bekanntesten Formen von Schmerzerkrankungen mit ihrer klassischen<br />

geschlechtlichen Zuordnung. Was gerne als „Zipperlein“ abgetan wird, ist in<br />

der Realität ein wachsendes medizinisches und gesellschaftliches Problem.<br />

Wenn aus dem vermeintlichen Zipperlein<br />

chronische Leiden werden, hat dies unter<br />

Umständen große Folgen für den Betroffenen,<br />

sein privates und sogar berufliches<br />

Umfeld. Die Tagesklinik für Schmerzmedizin<br />

des Wenckebach-Klinikums in Berlin<br />

bietet ein innovatives biopsychosoziales<br />

Behandlungskonzept, das wir uns vor Ort<br />

von Oberärztin Dr. Friederike Taraz für euch<br />

erklären ließen.<br />

Ist es richtig, von der<br />

Volkskrankheit chronische<br />

Schmerzen zu sprechen?<br />

Die Krankheitstage wegen psychischer<br />

Erkrankungen sind viel häufiger geworden.<br />

Im Gegenzug sind die Krankheitstage<br />

wegen körperlichen Beschwerden zurückgegangen.<br />

Das liegt nicht daran, dass<br />

Leute heutzutage körperlich gesünder<br />

sind, sondern weil die Betrachtungsweise<br />

eine andere geworden ist. Bei Rückenschmerzen<br />

kann es z. B. eine psychische<br />

Diagnose geben, also eine chronische<br />

Schmerzstörung mit psychischen und<br />

somatischen Faktoren. Unser Hirn ist<br />

plastisch. Es ist veränderbar. Man weiß bei<br />

chronischer Schmerzstörung gibt es eine<br />

Sender-Empfänger-Störung. Der Auslöser<br />

ist dann kein akutes Problem, sondern oft<br />

die Erinnerung an alte Schmerzen und die<br />

Angst vor erneuten Schmerzen. So wird<br />

der Körper überströmt vom Gefühl chronischer<br />

Schmerzen.<br />

Ab wann ist meine Migräne<br />

chronisch und ich wäre ein<br />

Fall für diese Tagesklinik?<br />

Eine chronische Schmerzstörung liegt<br />

vor, wenn man mehr als sechs Monate<br />

Schmerzen hat. Jemand hat eine<br />

körperliche Ursache wie z. B. Arthrose,<br />

Rheuma, die von Ihnen genannte Migräne,<br />

Bandscheibenvorfall oder Hüftbeschwerden.<br />

In der Folge kommt es dazu, dass die<br />

alltäglichen Aufgaben nicht mehr so gut<br />

bewältigt werden und die Stimmung sich<br />

deshalb verschlechtert. Sozialer Rückzug


GESUNDHEIT<br />

und die Entwicklung von Zukunftsängsten<br />

können folgen: Wie soll es weitergehen<br />

mit dem Geld und dem Job? Behalte ich<br />

meine Stelle? Kann ich mich noch so um<br />

die Kinder kümmern, wie ich das gern<br />

möchte? Deshalb sprechen wir von einem<br />

psychosomatischen Krankheitsbild. Ausgehend<br />

vom Körper macht der Schmerz<br />

etwas mit der Psyche und das<br />

hat zusätzlich eine soziale<br />

Dimension. Wir versuchen,<br />

unseren Patient*innen ein biopsychosoziales<br />

Krankheitsmodell<br />

nahezubringen.<br />

Also ist der Spruch<br />

„Schatz ich hab<br />

Migräne” doch ein<br />

psychisches Problem?<br />

Nein. Wie gesagt: Es liegt<br />

eine körperliche Ursache vor.<br />

Aber die Psyche hat darauf<br />

Einfluss, wie der Körper damit<br />

umgeht. Ein Beispiel: Jeder<br />

von uns kennt das: Wenn<br />

man wenig geschlafen hat,<br />

sich ärgert und sich dann<br />

den Fuß vertritt – das tut<br />

viel mehr weh, als wenn man<br />

gerade dabei ist, den Gipfel zu stürmen,<br />

an einem sonnigen Tag und zusammen<br />

mit den besten Freunden. Da merkt man<br />

es kaum. Die Schmerzwahrnehmung ist<br />

durch Stimmungen sehr beeinflussbar und<br />

bei chronischen Schmerzen ist das sehr<br />

komplex. Es sind viel mehr Menschen von<br />

chronischen Schmerzen betroffen, als man<br />

denkt. Diese kommen also nicht wegen der<br />

Migräne hierher, sondern weil die Belastung<br />

durch diese körperliche Erkrankung größer<br />

ist, als bei anderen. Die daraus entstehende<br />

Frage ist: Warum verselbstständigt sich der<br />

Schmerz bei dem einen und bei dem anderen<br />

nicht? Warum entsteht bei dem einen<br />

aus Rheuma eine chronische Schmerzstörung<br />

und der andere hat „nur“ mit Rheuma<br />

zu kämpfen?<br />

Welche Erklärungsansätze<br />

haben Sie denn zum Beispiel?<br />

Ein wichtiger Punkt ist die Kindheit, in<br />

der der Mensch lernt, wie er mit Krankheiten<br />

und körperlichen Empfindungen<br />

und Bedürfnissen umgeht. Jeder wird in<br />

seiner Familie und in seiner Zeit groß. Jeder<br />

macht also individuelle Erfahrungen und<br />

entwickelt Verhaltensmuster, nach denen<br />

er mit körperlichen Störungen umgeht.<br />

Mit diesen erlernten Mustern kommen<br />

die meisten gut zurecht. Allerdings gibt es<br />

auch Situationen, in denen neuartige Einflüsse<br />

oder auch einfach zu viel gleichzeitig<br />

zusammentrifft, sodass diese Muster<br />

versagen. Dann schafft man es nicht mehr<br />

und greift zum Beispiel zur vermeintlich<br />

schnellen, medikamentösen Lösung nach<br />

dem Prinzip ‚ist nicht so schlimm. Ich nehme<br />

einfach noch eine Tablette und gut ist.‘<br />

„Unser Ziel ist die Ermöglichung<br />

von Entstressung<br />

– durch Informationen,<br />

Gespräche, gemeinsame<br />

Erlebnisse, Entspannungs-<br />

und Achtsamkeitsund<br />

Bewegungsübungen,<br />

Ernährungsumstellung<br />

und ein besseres Verständnis<br />

von sich selbst.“<br />

Und was wäre besser?<br />

Wir stellen uns mit unseren Patient*innen<br />

die Frage, wie wir einen Paradigmenwechsel<br />

erreichen können, wie die erlernten<br />

Muster infrage gestellt und erweitert<br />

werden können. Welche Verhaltens- und<br />

Behandlungsmöglichkeiten gibt es noch?<br />

Wir versuchen mit den Patient*innen hier in<br />

der tagesklinischen Therapie einen neuen<br />

Ressourcen-Rucksack zu packen. Keinen<br />

Notfall-Koffer im Sinne von: Es ist zu spät,<br />

das muss ich jetzt tun (die Schmerztablette<br />

nehmen zum Beispiel), sondern ein Paket<br />

von Maßnahmen, die ich einsetzen kann,<br />

wenn erste Anzeichen dafür eintreten, dass<br />

es schwierig werden kann. Ein Inhalt dieses<br />

Rucksackes kann die Ernährung sein. Wie<br />

könnte ich mich so ernähren, dass mein<br />

Gewicht im Rahmen ist und mein Skelett<br />

es tragen kann? Warum ist es sinnvoll, Obst<br />

und Gemüse zu essen? Warum sollte ich<br />

auf Koffein verzichten?<br />

Sie kochen hier vegetarisch<br />

sehe ich. Ist das medizinisch<br />

besser?<br />

Nein. Wir dürfen in diesem Bürogebäude<br />

keine Fleischabfälle produzieren.<br />

Bei der Ernährung ist uns wichtig, dass<br />

die Patient*innen die Grundzüge einer<br />

schmerzmodifizierenden Ernährungsweise<br />

verstehen. Es ist sinnvoll, bei chronischen<br />

Schmerzen regelmäßig zu essen – viel Obst,<br />

viel Gemüse, Nüsse und sich den Kaffee<br />

aufzusparen, wenn man Migräne hat. Koffein<br />

ist ja ein gutes Therapeutikum und sollte<br />

nicht genutzt werden, um sich vermeintlich<br />

belastbarer zu machen.<br />

Ich soll auf meinen Kaffee<br />

verzichten?<br />

Viele trinken viel Kaffee. Wir haben immer<br />

wieder Patient*innen, die trinken morgens<br />

einen Kaffee direkt nach dem Aufstehen,<br />

und noch einen, wenn sie im Büro ankommen.<br />

Im Laufe des Vormittags trinken sie<br />

noch einen Kaffee und dann noch einen<br />

im Laufe des Nachmittags<br />

und einen<br />

letzten Kaffee, wenn<br />

sie dann nach Hause<br />

kommen. Im Endeffekt<br />

können sie aber<br />

nicht oder schlecht<br />

einschlafen, weil sie<br />

zu dem Drittel der<br />

Bevölkerung gehören,<br />

die sehr koffeinsensibel<br />

sind und bei denen<br />

es bis zu 72 Stunden<br />

dauern kann, bis das<br />

Koffein abgebaut ist.<br />

Was macht man dann?<br />

Entweder man nimmt<br />

eine Schlaftablette<br />

oder trinke noch ein<br />

Bier. Dadurch ist die<br />

Schlafarchitektur<br />

gestört. Und was hilft, wenn man am<br />

nächsten Morgen zeitig aufstehen muss –<br />

ein Kaffee. Wie oft putscht man sich also<br />

mit Kaffee, obwohl der Körper eigentlich<br />

sagt: „Es ist genug!“ Das heißt, wir<br />

sprechen darüber, mal eine Woche keinen<br />

Kaffee zu trinken. Oft bekommt man als<br />

„Entzugserscheinung“ Kopfschmerzen,<br />

aber dann hat man es meistens auch<br />

schon überstanden. Die Idee ist, dass die<br />

Patient*innen merken, wie oft sie Essen<br />

und /Trinken als Stimmungsmodifikation<br />

einsetzen.<br />

FOTO: REGINA SABLOTNY<br />

Neben Kaffee ist auch die<br />

Schmerztablette selbstverständlicher<br />

Alltagsbegleiter<br />

vieler Menschen. Wie gehen<br />

Sie damit um?<br />

Wir sprechen darüber, wie mit Medikamenten<br />

umgegangen wird und welche<br />

Erwartungen der Einzelne diesen gegenüber<br />

hat. ‚Wenn ich eine Paracetamol<br />

nehme, bin ich den ganzen Tag schmerzfrei‘<br />

– das ist unrealistisch. Viele nehmen<br />

auch viel zu viele Schmerzmittel. Aus<br />

Angst vor Schmerzen wird zum Beispiel<br />

rein prophylaktisch zur Schmerztablette<br />

gegriffen. Andere dagegen nehmen keine<br />

Medikamente, obwohl es für sie hilfreich<br />

wäre. Der Schlüssel ist das richtige Medikament,<br />

in der richtigen Dosierung, zum<br />

richtigen Zeitpunkt und mit den richtigen<br />

Indikationen. Genauso kann aber auch<br />

eine äußere Anwendung


GESUNDHEIT<br />

FOTOS: REGINA SABLOTNY<br />

hilfreich sein. Ob Kohlwickel bei einem<br />

entzündeten Gelenk, Lavendel zum<br />

Einschlafen oder Pfefferminz für die<br />

Schläfen bei Kopfschmerzen – das hat<br />

keine Nebenwirkungen und ist für viele<br />

sehr hilfreich. Als Ärztin denke ich oft:<br />

Wenn mein Patient mal nicht schlafen<br />

kann, weil er nicht weiß wie er die Miete<br />

bezahlen kann, dann braucht er einen<br />

Wohngeldantrag und keine Schlaftabletten!<br />

Wir haben auch eine fantastische<br />

Sozialarbeiterin. Das ist eine der wichtigsten<br />

Frauen im Team. Um das besser in<br />

die Konzeption unserer tagesklinischen<br />

Behandlung einzuordnen: Es gibt einen<br />

Therapieplan und darin jeden Tag Bewegungstherapie<br />

und auch Informations-,<br />

Gesprächs- und Übungsgruppen von den<br />

Psycholog*innen, Ärztinnen und den Gesundheits-<br />

und Krankheitspflegerinnen.<br />

Das ist wirklich umfangreich ...<br />

… Ja. Ich versuche es weiter an Beispielen<br />

begreifbar zu mache, damit Ihre<br />

Leser*innen sich ein Bild machen können.<br />

Wir sprachen ja bereits kurz über das<br />

gemeinsame Kochen hier in der großen<br />

offenen Küche. Das wird von Gesundheits-<br />

und Krankenpflegerinnen begleitet<br />

und es werden Achtsamkeitsübungen<br />

ausgeführt. Dabei beobachten wir ganz<br />

viel: Wer hat schon nach der ersten Kartoffel<br />

das Gefühl, das ist mir schon zu viel?<br />

Wer schneidet alle Zwiebeln in Rekordzeit,<br />

wer hilft überall mit, wer möchte keine<br />

Entscheidung darüber fällen, ob etwas<br />

durchgekocht ist oder nicht? Und wer<br />

kann es genießen, wenn es gut schmeckt?<br />

Erkennbar sind für uns Therapeut*innen<br />

Unter- und Überforderungen und Interaktion.<br />

Manche Patient*innen trauen sich<br />

nach dieser Therapie auch mal wieder,<br />

Leute zu bewirten wie z.B. Freunde oder<br />

Familie. Sie haben dann auch ganz andere<br />

Sachen zu erzählen, wenn sie wieder in der<br />

Tagesklinik sind.<br />

Warum ist dieses Haus nicht<br />

zum Beispiel in der Innenstadt<br />

im Vivantes?<br />

Das ist ein großes Privileg. Dieses große<br />

und unscheinbare Bürogebäude, direkt<br />

am Teltowkanal mit Blick ins Grüne. Für<br />

Patient*innen die mit Krankenhäusern<br />

schlechte Gefühle verbinden, egal ob in<br />

der Rettungsstelle, im OP, auf der Station<br />

oder bei Ärzten ist es hilfreich, dass hier<br />

nichts an ein Krankenhaus erinnert. Wir<br />

arbeiten eng zusammen mit der somatischen<br />

Abteilung bei Vivantes aber auch mit<br />

den niedergelassenen Ärzt*innen. Es gibt<br />

bei Vivantes ein MVZ für Schmerzmedizin,<br />

das für Medikation unsere kompetenten<br />

Ansprechpartner*innen besitzt. Außerdem<br />

sind unsere Gesundheits- und Krankenpfleger<br />

speziell geschult im Umgang mit<br />

chronischen Schmerzpatient*innen. Wir<br />

sehen uns als Wegabschnittsbegleiter und<br />

wollen unsere Patient*innen nicht abhängig<br />

machen von Massagen oder einzelnen<br />

Therapeut*innen, sondern wir wollen, dass<br />

sie sich selbst die besten Ärzt*innen sind.<br />

Wir sind auch selbst ganz gespannt bei<br />

wem, was hilfreich ist. Die Patient*innen<br />

bleiben zwischen sechs und zwölf Wochen<br />

in einer festen Gruppe in der Tagesklinik,<br />

sodass sie sich gut austauschen und kennenlernen<br />

können. Diese Vertrautheit ist<br />

hilfreich. Derzeit sind unsere Patient*innen<br />

zwischen 18 und 82 Jahre alt und aktuell<br />

mehr Männer als Frauen. Normalerweise<br />

ist es andersherum. Sie kommen aus allen<br />

Schichten und aus allen Lebenskonstellationen.<br />

Wie kann ich mich hier<br />

anmelden?<br />

Wer herkommen möchte, kann uns einfach<br />

anrufen oder über unsere Homepage<br />

einen Termin vereinbaren. Als Erstes<br />

erfolgt das Vorgespräch. Wir möchten in<br />

Erfahrung bringen, warum sich Menschen<br />

genau jetzt bei uns melden. Was ist ihr<br />

Anliegen? Gern erzählen wir, was unsere<br />

Arbeit ausmacht und schauen, ob es für<br />

beide Parteien passt. Nach dem Vorgespräch<br />

folgt der physiotherapeutische<br />

Befund. Unsere Bewegungstherapeutinnen<br />

untersuchten die Patient*innen, um<br />

körperliche Einschränkungen festzustellen.<br />

Oft sind diese gar nicht da, wo es<br />

wehtut. Das ist wie bei einer Lampe: Der<br />

Lichtschalter ist nicht da, wo es leuchtet.<br />

Wie sind die Erfolgsaussichten?<br />

Wir laden unsere Patient*innen nach drei<br />

Monaten noch mal ein, um zu sehen,<br />

was sich tatsächlich verändert hat. Wir<br />

wissen, Veränderungen brauchen 100<br />

Tage. Bekannt ist, dass der Bereich im<br />

Gehirn, der mit chronische Schmerzen eng<br />

zusammenhängt, nahe dem Stresszentrum<br />

ist. Unser Ziel ist die Ermöglichung<br />

von Entstressung – durch Informationen,<br />

Gespräche, gemeinsame Erlebnisse,<br />

Entspannungs- und Achtsamkeits- und<br />

Bewegungsübungen, Ernährungsumstellung<br />

und ein besseres Verständnis von sich<br />

selbst.<br />

*Interview: Christian Knuth<br />

Vivantes Wenckeback-Klinikum –<br />

Tagesklinik für Schmerzmedizin,<br />

Tel. 030 130194824, schmerzmedizin.<br />

tk-wbk@vivantes.de, www.vivantes.de


Tu,<br />

was<br />

andere auch<br />

tun<br />

Es ist deine Entscheidung, mit einer<br />

erfolgreichen Behandlung kannst du<br />

leben, wie du es willst.<br />

Nimm dein Leben in die Hand und erfahre<br />

mehr auf NOCHVIELVOR.de<br />

1099/DE/17-08/NPM/1022aa<br />

www.nochvielvor.de<br />

Eine Initiative von<br />

für ein positives Leben mit HIV.


GESUNDHEIT<br />

FOTO: TEAM RH PHOTOGRAPHY / INSTAGRAM.COM/ROMAN_HOLST<br />

HIV/STI<br />

S.A.M MACHT`S DIR SICHER!<br />

Seit mehreren Jahren steigen in Deutschland die Infektionen mit sexuell<br />

übertragbaren Krankheiten (STI). Dies kann sowohl auf ein verändertes<br />

Sexualverhalten im Zuge der geringeren Angst vor einem Tod durch Aids,<br />

als auch besonders auf die Freiheiten einer offeneren Gesellschaft und die<br />

Digitalisierung des Datings zurückgeführt werden.<br />

Grund zur Panik besteht nicht. Die Zahlen<br />

liegen immer noch weit unter denen der<br />

Zeit vor Aufkommen von HIV und zudem<br />

sind alle STI weiterhin gut behandelbar<br />

bzw. vermeidbar (siehe Infos im letzten<br />

Absatz). Dennoch ist es wichtig, dass sich<br />

die Gesellschaft neue Wege ausdenkt, um<br />

Sexualität im Sinne der Gesundheit möglichst<br />

einfach sicher zu machen. Eine dieser<br />

Maßnahmen ist S.A.M, ein Projekt von<br />

Münchner Aids-Hilfe, Deutscher AIDS-Hilfe,<br />

ViiV Healthcare und des Labors Lademannbogen<br />

in Hamburg, dessen Testphase nach<br />

Bayern nun schrittweise auf neun Bundesländer<br />

ausgeweitet wird.<br />

Was ist S.A.M?<br />

In einem online- und handybasierten<br />

Abosystem bekommst du für jeweils 32<br />

Euro alle drei, sechs oder zwölf Monate<br />

ein Testset für HIV, Syphilis, Chlamydien<br />

und Gonokokken (Tripper) nach Hause<br />

gesendet. Die Anwendung ist super einfach,<br />

einmal durchgeführt wirfst du das Kit in den<br />

nächsten Briefkasten und bekommst einige<br />

Tage später die Ergebnisse auf dein Smartphone.<br />

Ist ein Test positiv, wird dir dies von<br />

einem fachlich befähigten Berater telefonisch<br />

mitgeteilt und die weitere Vorgehensweise<br />

direkt besprochen. Wir haben S.A.M<br />

schon ausprobiert und sind begeistert. Es<br />

ist wirklich einfach und unkompliziert.


GESUNDHEIT<br />

Warum S.A.M?<br />

Besonders für Menschen außerhalb<br />

der Großstädte oder in Städten, in<br />

denen die Tests unverhältnismäßig<br />

teuer sind, schließt „S.A.M – Mein<br />

Heimtest“ eine klaffende Versorgungslücke.<br />

Auch für Nutzer der<br />

PrEP, die diese nicht über die Krankenkasse<br />

bekommen, oder Menschen,<br />

die vielleicht gehemmt sind,<br />

über ihr Sexualverhalten zu sprechen,<br />

bietet sich S.A.M an. Und nicht zu<br />

vergessen, bedeutet der Besuch<br />

beim Arzt oder in der Beratungsstelle<br />

individuelle Planung und Zeit, die<br />

sich einige einfach sparen wollen<br />

und deswegen bisher nicht zum Test<br />

gingen. Zudem ist das Angebot mit<br />

seinen 32 Euro unschlagbar günstig,<br />

alleine der HIV-Test kostet regulär<br />

zwischen 25 und 50 Euro.<br />

Wie bekomme ich<br />

S.A.M?<br />

Über die Webseite www.samtest.de<br />

meldest du dich an und musst<br />

dich dann nur einmal in einem<br />

persönlichen Gespräch bei einem<br />

S.A.M-Partner-Checkpoint registrieren.<br />

Dies ist bisher in München,<br />

Regensburg und Nürnberg möglich,<br />

neu dabei sind seit Dezember<br />

2019 Bonn, Lingen, Frankfurt,<br />

Dresden und Magdeburg. Zum<br />

Redaktionsschluss dieses Beitrags<br />

stehen die Starts in Hamburg,<br />

Berlin, Hannover und Freiburg im<br />

Januar bzw. <strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> noch<br />

nicht hundertprozentig fest, alle<br />

Infos bekommst du dazu aber auf<br />

der Website www.samtest.de.<br />

Info STI<br />

Neben den Möglichkeiten, die<br />

S.A.M bietet, gilt weiterhin die<br />

Regel, dass ein jährlicher STI-<br />

Check-up beim Arzt oder in<br />

einer Beratungsstelle für alle<br />

Menschen empfohlen wird, die<br />

sexuell aktiv sind. Kondome verringern<br />

zwar das Ansteckungsrisiko,<br />

allerdings bei Weitem nicht<br />

so sicher, wie sie das bei HIV tun.<br />

Im Allgemeinen reicht beim Arzt<br />

der Hinweis, dass ein mögliches<br />

Ansteckungsrisiko bestanden hat,<br />

damit dieser die Untersuchungen<br />

über die Krankenkasse abrechnen<br />

kann. Gleiches gilt für die Impfung<br />

gegen die STI, für die zurzeit keine<br />

gute Therapie zur Verfügung steht:<br />

Hepatitis A & B. Eine zehn Jahre<br />

wirksame Impfung gegen eine<br />

Ansteckung erhalten Männer, die<br />

Sex mit Männern haben, wenn sie<br />

dem Arzt offen erklären, Sex mit<br />

Männern zu haben. Frauen und Heteros<br />

erhalten den Schutz ebenfalls<br />

als Kassenleistung, wenn sie ein<br />

hohes Infektionsrisiko zum Beispiel<br />

durch häufig wechselnde Geschlechtspartner<br />

haben. Sollte dein<br />

Arzt sich weigern, dir die Hepatitisimpfung<br />

zu verschreiben, zeige<br />

ihm diesbezügliche Informationen<br />

aus dem Internet, zum Beispiel von<br />

www.iwwit.de. *ck<br />

Statement von der<br />

Deutschen AIDS-Hilfe:<br />

Pressesprecher<br />

Holger Wicht zu<br />

„S.A.M – Mein<br />

Heimtest“:<br />

„S.A.M wächst und<br />

gedeiht. Die erste<br />

Auswertung hat gezeigt:<br />

Diese Möglichkeit,<br />

sich checken zu<br />

lassen, wird gut angenommen<br />

und erreicht die Richtigen.<br />

Sie motiviert Menschen zum<br />

Test beziehungsweise dazu,<br />

sich häufiger testen zu lassen.<br />

Am Ende des Jahres 2019<br />

haben wir ungefähr 1.000<br />

Test-Ergebnisse mitgeteilt. Das<br />

befristete Pilotprojekt liefert<br />

uns wertvolle Erfahrungen.<br />

Wir streben an, dass wir später<br />

einmal ein solches Angebot bundesweit<br />

aufbauen können. HIV<br />

und andere Infektionen sollten so<br />

schnell wie möglich behandelt<br />

werden. Deswegen sind regelmäßige<br />

Checks so wichtig.“<br />

FOTO: DAH<br />

So funktioniert S.A.M Mein Heimtest<br />

Ein Test-Abonnement für HIV, Syphilis, Gonorrhö und Chlamydien<br />

Kostenloses Versenden<br />

der Proben<br />

Online-Registrierung unter<br />

www.samtest.de<br />

Wir beraten Dich in einer der S.A.M-<br />

Beratungsstellen.<br />

Du erhältst dein erstes Testkit vor Ort.<br />

Entnahme der Proben zu<br />

Hause<br />

Ergebnismitteilung per<br />

Telefon/SMS<br />

Wir senden dir alle 3, 6 oder 12 Monate<br />

automatisch ein S.A.M Testkit zu


GESUNDHEIT<br />

NACHGEFRAGT<br />

TIM UND JULIAN:<br />

„... sich nicht darauf<br />

zu verlassen, dass<br />

das Gegenüber sagt,<br />

es sei auf PrEP.“<br />

FOTOS: BLESHPORN.COM<br />

Als alle sagten, Pornografie sei tot, kamen diese beiden Wahl-Berliner auf die<br />

Idee, Pornos zu drehen: Tim aus Bremen und Julian aus Hamburg. Ein Paar,<br />

das sich seine Freiheiten lässt – und in Szene setzt.<br />

Wie kommt man denn auf die<br />

Idee, Pornos zu drehen, jetzt,<br />

wo alle sagen, damit verdient<br />

man nichts mehr?<br />

Julian: Die Idee entstand, als wir Ende<br />

2016 im Urlaub waren. Wir haben uns<br />

ohnehin immer gerne beim Sex gefilmt<br />

oder fotografiert. Im Urlaub in Barcelona<br />

hat uns dann ein Fotograf angesprochen<br />

und es entstanden schöne Bilder. Und wir<br />

machten ohnehin wieder dabei Filmchen ...<br />

Tim: Eigentlich für privat. Wir hatten<br />

ein Sexdate, doch als wir das Material<br />

anschauten, dachten wir: Das würde doch<br />

gut passen. Ich sagte noch so lapidar, dass<br />

ich mal in den nächsten sechs Monaten<br />

nach einem Server schauen würde und<br />

was das kosten würde ... Zu der Zeit hatten<br />

wir Besuch von einem befreundeten<br />

Webmaster. Der sagte: „Warum warten, wir<br />

machen das jetzt!“<br />

Julian: Und schon im November 2016<br />

ging die Seite online. Wir haben uns<br />

umgeschaut, was andere so anbieten, und<br />

gedacht, dass das ja alles recht ähnlich<br />

ist.<br />

Tim: Wir machen das nicht fürs Geld.<br />

Julian: Nein, wir haben unsere Jobs im<br />

Hintergrund, bleshporn gehört mit zum<br />

kreativen Teil unseres Lebens. Wir sind<br />

Männer von nebenan, nichts muss sein.<br />

Wir brauchen nicht drei Stellungen und<br />

drei Szenen im Monat. Wir wollen Spaß.


Tim: Die Work-Life-Balance stimmt. Nur den<br />

einen Job zu machen, wäre nichts für uns.<br />

Eifersucht war nie ein Problem?<br />

Tim: Nein, gar nicht. Beim Dreh achte ich nur<br />

auf das Technische ...<br />

Julian: Und privat reden wir ja immer VOR<br />

einem Date drüber, wie sich der Chat mit dem<br />

Sexpartner davor so entwickelt hat. Unsere<br />

Beziehung ist auch nicht in dem Sinne offen,<br />

dass jeder dauernd rumvögelt.<br />

Tim: Aber es kann passieren. Meist sind es aber<br />

Dreier.<br />

Wie schaut es aus mit PrEP und<br />

Safer Sex?<br />

Julian: Wir sind beide auf PrEP und machen<br />

bare Pornos. Wir versuchen unseren Models<br />

aber auch immer beizubringen, sich nicht darauf<br />

zu verlassen, dass das Gegenüber sagt, es<br />

sei auf PrEP. Man muss sich auf seinen eigenen<br />

Schutz konzentrieren und zu regelmäßigen<br />

Checks gehen.<br />

Tim: Es gibt auch Szenen ganz ohne Cumshot<br />

oder ohne Ficken.<br />

Julian: Wir gehen regelmäßig zum Check-up und<br />

lassen uns untersuchen, denn die PrEP schützt vor<br />

HIV, aber nicht vor Tripper und Hepatitis.<br />

Tim: Wir klären unsere Models immer<br />

umfassend auf.<br />

Worauf freut ihr euch <strong>2020</strong>?<br />

Tim: Auf unsere Reisen. Geplant ist Florida ...<br />

Julian: Da willst du hin. (lacht) Paris, Gran<br />

Canaria ... In Budapest ist es immer schön.<br />

Tim: Auch nach Warschau und Krakau wollen<br />

wir wieder.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.bleshporn.com<br />

twitter: bleshporn


DIVERSITY<br />

NACHGEFRAGT<br />

JENNY<br />

FRIESE<br />

„Mir selbst<br />

sind Vorurteile<br />

nicht ganz<br />

unbekannt“<br />

Das „LGBT*IQ Netzwerk Arco“ der Commerzbank ist mit seinem Gründungsjahr 2002 nicht nur eine der ältesten queeren<br />

Vertretungen in einem deutschen börsennotierten Unternehmen, sondern auch eines der größten. Seit 2019 ist Jenny<br />

Friese, Bereichsvorständin der Marktregionen Ost und Mitte und zuständig für das Privat- und Unternehmerkundengeschäft<br />

mit über 3,4 Millionen Kunden, Schirmherrin von Arco. Zeit, sie in unserer Diversity-Reihe vorzustellen.<br />

Banken. Das sind dem Klischee<br />

nach immer noch Krawatte und<br />

hochgeschlossene Bluse. Welche<br />

Bedeutung hat die sexuelle Identität<br />

am Arbeitsplatz? Ist das nicht<br />

Privatsache?<br />

Diese Vorstellung von „Privatsache“ birgt<br />

Gefahren. Denn während zum Beispiel ein<br />

heterosexueller Kollege das Bild seiner Frau<br />

auf dem Schreibtisch stehen hat oder sie<br />

bei Abendveranstaltungen mitbringt, bleibt<br />

diese Normalität einem nicht geouteten<br />

homosexuellen Mitarbeiter vorenthalten.<br />

Zu einem menschlichen und positiven<br />

Umfeld gehört es aber, auch offen über<br />

sein Privatleben reden zu können.<br />

Sie bezeichnen sich als „Straight<br />

Ally“. Was hat Sie dazu bewogen,<br />

sich für Arco einzusetzen?<br />

Die Erfahrungen von Arco haben mir noch<br />

mal verdeutlicht, dass es auch in unserem<br />

Unternehmen noch Menschen gibt, die ihre<br />

sexuelle Orientierung vor allem gegenüber<br />

ihren Vorgesetzten nicht preisgeben. Trotz<br />

der offenen Kultur fehlt es an Führungskräften,<br />

die hier eine Vorbildfunktion übernehmen.<br />

Als Bereichsvorständin habe ich<br />

die Möglichkeit, für noch größere Aufmerksamkeit<br />

zu sorgen. Mir selbst sind Vorurteile<br />

nicht ganz unbekannt. Deshalb fühle ich<br />

mich verpflichtet, für Offenheit und Toleranz<br />

zu werben. Es muss zur Normalität<br />

werden, dass heterosexuelle und homosexuelle<br />

Menschen entspannt miteinander<br />

umgehen – und zwar in beide Richtungen.


DIVERSITY<br />

de mehr als 10.000 Mal geklickt. Das<br />

ist für einen internen Beitrag schon<br />

sehr viel. Und in den Kommentaren,<br />

auch von einigen Vorstandskollegen,<br />

wurde das Engagement durchweg<br />

unterstützt. Das Gleiche gilt für<br />

einen Beitrag von zwei Mitarbeitern,<br />

die über ihr persönliches Coming-out<br />

berichtet haben.<br />

Wie dick waren und sind die Bretter noch<br />

in der Männerwelt Topmanagement, wenn<br />

dann auch noch „ausgerechnet eine Frau“<br />

mit queeren Themen kommt? Gab es auch<br />

negative Stimmen aus dem Vorstandsbereich<br />

oder aus der Belegschaft, die gefragt<br />

haben, was das soll?<br />

Tatsächlich waren die Reaktionen sehr positiv.<br />

Natürlich sind nicht immer alle begeistert und<br />

fragen sich, ob ein solches Engagement nötig ist<br />

und es nicht Wichtigeres gibt. Aber ein Interview<br />

mit mir dazu im digitalen Mitarbeitermagazin wur-<br />

FOTOS: COMMERZBANK<br />

Sie haben die „Reise nach<br />

Berlin“ ins Leben gerufen.<br />

Was ist das?<br />

Das ist als eine symbolische Reise<br />

zu mehr Respekt und Akzeptanz<br />

zu verstehen. Mit unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen haben wir Kunden<br />

und Mitarbeiter eingeladen, etwas<br />

zu entdecken, ihren Horizont zu<br />

erweitern und so für ein besseres<br />

Miteinander zu sorgen. Am Diversity-<br />

Tag haben wir zum Beispiel eine<br />

Podiumsdiskussion veranstaltet, bei<br />

der Vertreter von Banken und aus der<br />

Wirtschaft darüber diskutiert haben,<br />

warum LGBTIQ*-Engagement ein<br />

Erfolgsfaktor für Unternehmen ist. Im<br />

Juli war die Commerzbank Gastgeber<br />

des internationalen „RAHM-LGBT<br />

Leadership Contest“, bei dem sich<br />

LGBTIQ*-Führungskräfte in ihren<br />

Fähigkeiten gemessen haben. Und am<br />

Christopher Street Day (CSD) in Berlin<br />

haben wir mit einem großen Truck<br />

teilgenommen. Unter dem Motto „Alle<br />

gelb – trotzdem bunt“ haben Kunden<br />

und Mitarbeiter gemeinsam Flagge für<br />

Vielfalt gezeigt.<br />

In der CSD-Saison hat die<br />

Commerzbank ihr Logo in<br />

den Farben des Regenbogens<br />

gefärbt. Wie waren die Reaktionen<br />

der Belegschaft, wie die<br />

von Kunden?<br />

2018 hatte das Einfärben unseres<br />

Logos noch zu einer sehr lebhaften<br />

Diskussion geführt und gezeigt, dass<br />

trotz allem noch viele Vorbehalte und<br />

Unsicherheiten auch bei uns bestehen.<br />

2019 war dies in vielen Teilen<br />

schon selbstverständlicher. Dazu tragen<br />

gemeinsame Veranstaltungen und<br />

Maßnahmen wie in der „Reise nach<br />

Berlin“ bei. Und gerade mit Blick auf<br />

unsere Kunden gilt: Die Wahrnehmung<br />

eines Unternehmens beeinflusst<br />

immer mehr auch deren Entscheidungen.<br />

Daher sollen sich queere<br />

Menschen bei uns auch willkommen<br />

fühlen.<br />

Warum nicht einmal den Commerzbank-Tower<br />

außerhalb der<br />

CSD-Saison in den Farben des<br />

Regenbogens leuchten lassen?<br />

Den Commerzbank-Tower in Regenbogenfarben<br />

leuchten zu lassen, war<br />

ein enormer Aufwand. Wir haben uns<br />

daher sehr gefreut, dass wir die Idee<br />

2019 erstmals umsetzen konnten. Und<br />

natürlich hatte dies insbesondere im<br />

Kontext der CSD-Saison eine große<br />

öffentliche Wahrnehmung. Mit Blick<br />

nach vorn muss man neu entscheiden,<br />

welche Maßnahmen und Aktionen dem<br />

Anliegen am meisten nutzen.<br />

Was muss sich in der Bankenund<br />

Finanzwelt noch tun, damit<br />

Diversität stärker gelebt werden<br />

kann?<br />

Wir haben sicher schon viel erreicht,<br />

aber Vorurteile lassen sich oft auch<br />

nicht von heute auf morgen abbauen.<br />

Umso wichtiger ist es, dass sich vor<br />

allem Führungskräfte trauen, das Thema<br />

in der Öffentlichkeit sichtbar zu<br />

machen. Je heterogener ein Team ist<br />

und je offener einzelne Mitglieder mit<br />

ihrer sexuellen Orientierung umgehen,<br />

desto einfacher ist es sowohl für neue<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als<br />

auch für solche, die schon lange dabei<br />

sind, dem Beispiel zu folgen. Das zahlt<br />

sich im Übrigen auch wirtschaftlich<br />

aus, denn diverse Teams liefern auch<br />

hervorragende Ergebnisse ab.<br />

*C. Knuth / S. Ahlefeld


DIVERSITY<br />

NACHGEFRAGT<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

ALLUCARD & DAN:<br />

„Gemeinsame Wege“<br />

Viele Paare ziehen sich etwas<br />

aus der Szene zurück, wenn<br />

es „ernst wird“. Nicht so Dan und<br />

Allucard. Die beiden sind sogar<br />

höchst erfolgreich in der Szene und<br />

mit der Community. *rä<br />

Wie habt ihr euch kennengelernt?<br />

Dan & Allucard: Unsere Blicke trafen sich,<br />

als Allucard auf der Bühne im Bassy Club<br />

stand und ich mir seine Show in Chantal’s<br />

House of Shame anschaute.<br />

Was liebst du an deinem Partner?<br />

Dan: Er bringt mich zum Lachen.<br />

Allucard: Seine himmelblauen Augen.<br />

Wann habt ihr entschieden,<br />

ein Paar zu sein?<br />

Dan & Allucard: Es war keine Entscheidung,<br />

sondern eine Bindung, die stets<br />

stärker wurde – bis heute.<br />

Was ist euch wichtig bei der<br />

Beziehung?<br />

Dan & Allucard: Ehrlichkeit und einander<br />

zu vertrauen – und ein Gute-Nacht-Kuss<br />

vor dem Einschlafen.<br />

Ihr arbeitet auch zusammen auf<br />

Partys ...<br />

Dan & Allucard: Ja, wir arbeiten<br />

zusammen auf Partys. Zwar beschränkt<br />

sich inzwischen unsere<br />

Präsenz in den Klubs nur noch auf<br />

Arbeit, aber die Freude, unter Leuten<br />

zu sein, bleibt selbstverständlich stets<br />

dieselbe.<br />

... und ihr habt einen Online-Shop.<br />

Allucard: Yaaaasssss. Dazu kam es, da<br />

mir in Berlin kein Verkäufer eine Britney-<br />

Spears-Wig besorgen konnte. Ich habe<br />

mich dann selber dazu bemüht, sie zu<br />

finden. Und da ich schon immer Perücken<br />

stylen konnte und so viele Queens meine<br />

Wigs und deren Styling liebten, wurde es<br />

ein riesiger Hit. Unsere Website geht <strong>2020</strong><br />

online.<br />

Worauf freut ihr euch in <strong>2020</strong>?<br />

Dan & Allucard: Weitere gemeinsame<br />

Wege zu gehen!<br />

#BichinWigs<br />

Facebook.com/bichinwigs<br />

Instagram bichinwigs


ALLES, WAS DU FÜR DEN URLAUB WISSEN MUSST!<br />

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DIVERSITY<br />

Wo lernt man(n) die<br />

RICHTIGEN<br />

MÄNNER<br />

kennen?<br />

Es ist DIE große Frage für alle suchenden Single-<br />

Männer: Wo lernt man heute noch Männer kennen?<br />

Die Antwort: Im Prinzip überall – sei es im Supermarkt,<br />

beim Bäcker, im Waschsalon oder in der<br />

Bücherei. Doch nicht jeder ist ein Meister der „Kalt-<br />

Akquise“ in freier Wildbahn und nicht jeder Ort deckt<br />

jede Such-Intention ab.<br />

Club<br />

Laut einer aktuellen Parship-Befragung, ist<br />

„mehr Ausgehen“ immer noch der 1. Gedanke,<br />

wenn es darum geht einen neuen<br />

Partner zu finden. In lockerer Atmosphäre<br />

lässt sich schnell per Augenkontakt ein Flirt<br />

aufbauen, der auf der Tanzfläche fortgeführt<br />

werden kann. Bestens geeignet für<br />

Nachteulen, die es gerne spontan und<br />

ohne große Erwartungshaltung mögen.<br />

Sport und Freizeitaktivitäten<br />

Sei es im Fitness-Studio, in der Kletterhalle<br />

oder beim Joggen im Park. Viele Männer<br />

nutzen den Sport, um jemanden kennenzulernen.<br />

Über das eigene Hobby oder einfach<br />

nur das Work-Out hat man schnell ein<br />

Gesprächsthema, das verbindet. Und<br />

viele Aktivitäten machen zu zweit auch<br />

einfach mehr Spaß.<br />

Social Media<br />

Inzwischen nutzen viele Männer auch<br />

ihre Social-Media-Kanäle, um aktiv auf<br />

Partnersuche zu gehen. Ein Kommentar<br />

auf ein Posting kann schnell zum Flirt<br />

ausgeweitet werden. Auch Business-Apps<br />

wie Xing oder LinkedIn werden mittlerweile<br />

nicht mehr nur zum professionellen<br />

Netzwerken genutzt.Berufliche Gemeinsamkeiten<br />

können schließlich schnell eine<br />

gemeinsame Interessenbasis schaffen.<br />

Mobile Dating-Apps<br />

Wer sich hier anmeldet, ist meist offen für<br />

erotische Abenteuer und unverbindlichen<br />

Sex. Hier können<br />

Männer, die eher<br />

zur lockeren Fraktion<br />

gehören, schnell herausfinden,<br />

wer in der Umgebung<br />

gerade für ein Schäferstündchen<br />

zur Verfügung steht.<br />

Zwar kann bei dem schnelllebigen<br />

Angebot auch mal Stress bei der<br />

Suche nach dem passenden Match<br />

entstehen, die Intention der Beteiligten<br />

ist aber in der Regel unmissverständlich.<br />

gayParship<br />

Wer ernste Absichten hegt, ist bei<br />

Partnervermittlungs-Portalen wie<br />

gayParship besser aufgehoben. Die<br />

Online-Partnersuche blendet rein oberflächliche<br />

Elemente wie das Profilbild<br />

zunächst aus und „matched“ Singles<br />

auf Basis ihres Persönlichkeitsprofils.<br />

Die Partnervorschlagsliste liefert schnell<br />

geeignete Kandidaten mit ähnlichen Vorlieben<br />

und Interessen. gayParship eignet<br />

sich vor allem für Männer, die auf der<br />

Suche nach einer langfristigen Partnerschaft<br />

sind.<br />

Egal, ob sich lockere oder ernste<br />

Absichten hinter der Suche nach<br />

dem geeigneten Partner verbergen,<br />

in der Dating-Welt gibt es immer<br />

noch viele Möglichkeiten Männer<br />

kennenzulernen – und das rund um<br />

die Uhr.


ENTDECKE GRUPPEN<br />

In den Gruppen finden sich Menschen die sind wie du, man tut sich zusammen um<br />

Spaß zu haben oder um miteinander zu diskutieren - du entscheidest.<br />

Du kannst kostenlos einer Gruppe beitreten oder selbst eine gründen.<br />

WEITERE INFOS<br />

planetromeo.com/de/groups


MUSIK<br />

NEWCOMER<br />

AJ MITCHELL:<br />

„Während sich meine Kumpel verliebten, war ich komplett<br />

auf meine Karriere fokussiert“<br />

Fast kann er einem ein bisschen<br />

leidtun. AJ Mitchell muss<br />

im hintersten Winkel der Berliner<br />

Soho-House-Bar auftreten. Während<br />

der blutjunge Amerikaner auf<br />

der winzigen Bühne ein paar Lieder<br />

seines Debütalbums „Skyview“<br />

vorstellt, essen, trinken und quasseln<br />

die meisten Mitglieder dieses<br />

Privatklubs ununterbrochen weiter.<br />

Einige Influencer versuchen, den<br />

Auftritt zu filmen, was aufgrund der<br />

schummerigen Beleuchtung gewiss<br />

eine Herausforderung ist. Wohl dem,<br />

der ein Smartphone mit einer guten<br />

Kamera besitzt ...<br />

So gesehen hat der Sänger nicht den<br />

besten Start in Deutschland. Er bleibt<br />

trotzdem gelassen, nein, besser: Er lächelt<br />

alle Widrigkeiten tapfer weg. Für den Song<br />

„Slow Dance“, bei dem normalerweise Ava<br />

Max seine Duettpartnerin ist, setzt er sich<br />

an sein Keyboard. Diese reduzierte Version<br />

zeigt, wo seine Stärke liegt – der 18-Jährige<br />

hat eine markante Stimme, mal legt sie<br />

sich über Popmelodien, mal über R ’n’ B.<br />

Seine Plattenfirma preist ihn als neuen<br />

Justin Timberlake, Kritiker nennen ihn in<br />

einem Atemzug mit Justin Bieber oder<br />

Shawn Mendes. All diese Vergleiche seien<br />

durchaus schmeichelhaft, sagt er am<br />

nächsten Morgen beim Interview: „Aber<br />

letztlich bin ich einfach ich selbst.“ Wie<br />

wichtig ihm Authentizität ist, betont er<br />

während des Gesprächs wiederholt.<br />

Obwohl er mit 15 nach Los Angeles zog,<br />

verhehlt er nicht, dass er eigentlich aus<br />

einer Kleinstadt stammt. Er wuchs im<br />

ländlichen Illinois auf. Mit seinen Freunden<br />

stromerte er gern draußen umher,<br />

entweder radelten sie zu irgendwelchen<br />

leer stehenden Häusern oder sie spielten<br />

Basketball.<br />

Parallel dazu entwickelte AJ Mitchell seine<br />

Leidenschaft für Musik. „Bei uns zu Hause<br />

stand ein ziemlich ramponiertes Klavier“,<br />

erinnert er sich. „Die Kirchengemeinde hatte<br />

es uns geschenkt.“ Auch wenn die Tastatur<br />

nicht mehr komplett war, spielte er bereits<br />

als Vierjähriger auf diesem Instrument.<br />

Er nahm Unterricht, mit sechs begann er,<br />

eigene Stücke zu schreiben. Die postete er<br />

sieben Jahre später in seinem Instagram-<br />

Account, nebst einigen Coverversionen:<br />

„Ich wollte wissen, was andere<br />

von meiner Musik hielten.“<br />

Offensichtlich viel. Seine Fangemeinde<br />

wuchs stetig. Zudem<br />

wurde das YouTube-Kollektiv<br />

Team 10 auf ihn aufmerksam,<br />

es holte AJ Mitchell nach Los<br />

Angeles: „Wir haben alle in<br />

einem Haus gewohnt.“<br />

Jedoch: Die Atmosphäre<br />

war seltsam.<br />

„Meistens saß jeder<br />

in seiner Ecke<br />

und ignorierte<br />

die anderen“,<br />

erzählt er.<br />

„Bis die Kamera anging. Dann machten alle<br />

plötzlich auf beste Freunde.“ Dieses ewige<br />

Hin und Her schaffte ihn: „Für mich fühlte<br />

sich das nicht echt an.“<br />

Es war ein Segen, dass er seinen Manager<br />

kennenlernte, der AJ Mitchell bei sich<br />

aufnahm. Nachdem er seinen Plattenvertrag<br />

unterschrieben hatte, holte er seine<br />

gesamte Familie zu sich nach Kalifornien.<br />

Mit der Midtempo-Nummer „All My Friends“<br />

schaffte er den Sprung in die Top 20 der<br />

US-Charts. Diese Fremdkomposition<br />

spricht ihm aus der Seele: „Während sich<br />

meine Kumpel verliebten, war ich komplett<br />

auf meine Karriere fokussiert.“ Das kam<br />

nicht bei jedem gut an. Mitten in einer<br />

Songschreiber-Session kriegt AJ Mitchell<br />

eine Textnachricht von einem Freund. Er<br />

teilte ihm mit, einige Teenies an seiner<br />

alten Schule würden über ihn<br />

herziehen, nach dem Motto „AJ<br />

hält sich nun für berühmt“.<br />

Das traf ihn hart: „Ich fragte<br />

mich, warum die Leute so<br />

viel redeten.“ Aus dieser<br />

Überlegung heraus<br />

entstand das groovige<br />

R ’n’ B-Stück<br />

„Talk so much“:<br />

„Das ist aber<br />

kein wütendes<br />

Lied. Ich habe<br />

eher mit einem<br />

Augenzwinkern<br />

die Situation<br />

analysiert.“<br />

*Dagmar Leischow<br />

FOTO: SONY MUSIK


MUSIK<br />

VERLOSUNG<br />

Dermot Kennedy<br />

aus Irland<br />

Wie von uns Anfang 2019 prophezeit,<br />

startete der stimmstarke Kerl ganz groß<br />

durch. Sein erstes Album „Without Fear“<br />

schaffte es dank Hits wie „Power Over<br />

Me“ und „Outnumbered“ auf Platz 1 der<br />

UK-Charts, die Konzerte des Iren sind<br />

begehrt. Wir verlosen sein Album auf<br />

www.blu.fm/gewinne.<br />

TIPP<br />

Balbina:<br />

„Punkt.“<br />

Keine Konzerte mehr, keine Auftritte,<br />

keine Plattenfirma mehr, vor der sie<br />

jede kreative Entscheidung verteidigen<br />

muss. Balbina hat sich eingeschlossen<br />

und ist im Studio nur noch mit sich<br />

selbst in den Ring gestiegen. Musikalisch,<br />

sprachlich, vor allem aber auch<br />

emotional. Das Ergebnis erscheint nun<br />

auf ihrem eigenen Label Polkadot. Ihr<br />

viertes Album heißt passenderweise<br />

„Punkt.“. Schließlich hatte Balbina bei<br />

der Albumproduktion nicht nur das erste,<br />

sondern auch das letzte Wort. Und<br />

das hört man. Erstmals nicht nur auf<br />

Deutsch, sondern auch auf Englisch.<br />

POP<br />

Kesha:<br />

„High Road“<br />

Die Künstlerin, die uns Hits wie „Tik<br />

Tok“, „Woman“, „Good Old Days“<br />

(mit Macklemore), „Timber“ und<br />

„We R Who We R“ brachte, hat viel<br />

durchgemacht. Jahrelange Prozesse<br />

mit der Plattenfirma und gegen ihren<br />

womöglich sexuell übergriffigen<br />

Ex-Produzenten. Trotzdem ist Kesha<br />

bis heute ganz vorne mit dabei in<br />

der Musikwelt – als Sängerin und<br />

Komponistin. Ihr neues Album „High<br />

Road“ ist ein Pop-Soul-Volltreffer!<br />

Unsere Anspieltipps sind „Cowboy<br />

Blues“ und „My Own Dance“. *rä<br />

JAZZ<br />

Erik Leuthäusers<br />

Live-CD<br />

Kennst du Irene Kral und Alan Broadbent?<br />

Nein? So geht es den meisten. Dabei waren<br />

die beiden Künstler in den 1970ern so<br />

wichtig wie Tony Bennett und Bill Evans –<br />

zumindest in Jazzkreisen. Das soll sich nun<br />

ändern, deren Fangruppe soll wachsen! Der<br />

Wahlberliner Sänger Erik Leuthäuser und<br />

Jazzklavier-Prof Wolfgang Köhler möchten<br />

mit ihrem Album „In the Land of Irene Kral<br />

& Alan Broadbent – Live at A-Trane Berlin“<br />

zwei „großartige Musiker ehren sowie ihre<br />

eigene Blickweise auf das Repertoire von<br />

Irene Kral und Alan Broadbent teilen“, verrät<br />

Erik Leuthäuser. Hier ist er <strong>2020</strong> live zu<br />

erleben: www.bar-jeder-vernunft.de. *rä<br />

COMEBACK<br />

La Roux<br />

Die queere Sängerin von Hits<br />

wie „In for the Kill“, „Uptight<br />

Downtown“ und „Bulletproof“ meldet<br />

sich zurück.<br />

Im <strong>Februar</strong> soll ihr neues Album<br />

„Supervision“ erscheinen, die neue<br />

Single „International Woman of<br />

Leisure“ erschien im Oktober 2019.<br />

Zudem kündigt Elly Jackson alias La Roux<br />

eine Welttournee wird es geben – auch ein<br />

Konzert in Berlin steht an. So viele gute<br />

Nachrichten für all die Fans! Fünf Jahre<br />

nach ihrem letzten Album „Trouble in<br />

Paradise“ (ein Top-10-Erfolg in UK)<br />

und einige Jahre nach ihrem Mitwirken<br />

bei so unterschiedlichen Projekten wie<br />

dem „Absolutely Fabulous“-Kinofilm<br />

und einem Album von Disco-Meister<br />

Cerrone meldet sich die Künstlerin wahrlich<br />

mit einem Paukenschlag zurück. *rä<br />

www.facebook.com/laroux<br />

FOTO: E. MILES


MUSIK<br />

INTERVIEW<br />

JOEL VON<br />

LERBER:<br />

„...durchaus etwas Mut ...“<br />

Der 1991 in Basel geborene Wahlberliner<br />

begeistert an einem für die heutige Zeit<br />

scheinbar ungewöhnlichen Instrument: an der<br />

Harfe. Wir trafen ihn zum Interview.<br />

Wie kamst du eigentlich zur Musik?<br />

Ich war tatsächlich vier Jahre alt, als ich zu meinen<br />

Eltern sagte, dass ich Harfe spielen will. Die dachten<br />

natürlich zuerst, das sei ein Witz und geht vorbei, aber<br />

sie unterstützten mich sofort. Meine erste Harfe war<br />

eine kleine irische oder auch keltische Harfe, wie du<br />

sie von dieser Biermarke kennen kannst ...<br />

FOTOS: DANIEL DOMINIK, LOCATION: PROVOCATEUR BERLIN<br />

Aber wie kamst du denn auf dieses<br />

Instrument?<br />

Wir hatten keinen Fernseher, woher ich das haben<br />

könnte. Aber irgendwas wird mich natürlich inspiriert<br />

haben. Wie genau ich darauf kam, weiß ich bis heute<br />

nicht. Auf jeden Fall bin ich diesem Instrument treu<br />

geblieben – die Leidenschaft wuchs sogar von Jahr zu<br />

Jahr. Mit 12 oder 13 bin ich auf die größere Doppelpedalharfe<br />

umgestiegen.<br />

Warst du ein Wunderkind?<br />

Auf keinen Fall! (lacht) Ich bin dankbar dafür, dass ich<br />

so früh zu dem Instrument gefunden habe, ab sechs<br />

hatte ich schon Unterricht an der Harfe. Ich hatte<br />

natürlich ein gewisses Talent ...<br />

Hörst du es raus, wenn der Klang der Harfe<br />

vom Computer kommt und nicht „echt“ ist?<br />

Ich maße mir an, dass ich das mitunter kann.<br />

Spielst du lieber im Orchester oder solo?<br />

Ich spiele mehr Solokonzerte als im Orchester. Man<br />

kann auf der Harfe unheimlich viele verschiedene<br />

Stücke spielen, die Harfe ist ein sehr vielseitiges Instrument,<br />

auch vom Klang her.<br />

Deine erste CD erscheint dieser Tage ...<br />

Ja, meine erste Solo-CD. Da hat durchaus etwas Mut<br />

dazugehört, das via Crowdfunding zu stemmen. Aber<br />

schon nach zwei Tagen hatte ich mein Ziel erreicht<br />

und die CD konnte produziert werden! Im September<br />

waren dann die letzten Aufnahmetage für meine<br />

Debüt-CD.<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.joelvonlerber.com<br />

www.instagram.com/joelvonlerber<br />

www.costarecords.com


MUSIK<br />

FOTOS: T. WALKER<br />

TIPP<br />

SEX, DRUGS &<br />

HARRY STYLES<br />

Sie sind die Ausnahmen der<br />

Regel und man kann sie an<br />

einer Hand abzählen: Bobby Brown,<br />

Robbie Williams, Justin Timberlake.<br />

Doch auch Harry Styles ist nun<br />

jemand, der in diesen exklusiven<br />

Klub aufgenommen wurde und das<br />

eigentlich Unmögliche geschafft<br />

hat: aus einer Boyband heraus eine<br />

Solokarriere zu starten.<br />

Und das sogar auf eine Art und Weise, als<br />

wäre es das Einfachste der Welt. Wenn<br />

man aber auch, wie Harry, die neue Karriere<br />

gleich mal im Frühling 2017 mit einem<br />

sechsminütigen Pianosong als erste Single<br />

startet und die dann frech „Sign Of The<br />

Times“ nennt, um an niemand Geringeren<br />

als Prince zu erinnern, dann hatte man<br />

nicht eine Sekunde Zweifel daran gehabt,<br />

dass man es verdient, auf eigenen Füßen<br />

zu stehen und auch ganz alleine ein Star<br />

zu sein. Das sahen seine alten One-Direction-Fans<br />

dann offensichtlich genauso.<br />

Und nicht nur die – denn sonst hätte<br />

er es mit dem einfach nach sich selbst<br />

benannten Debütalbum bestimmt nicht<br />

in satten 55 Ländern auf die Nummer eins<br />

geschafft. So weit, so gut, kann man also<br />

sagen.<br />

Mit dem neuen, zweiten Werk „Fine Line“<br />

soll es nun selbstverständlich so weitergehen,<br />

und dass Harry genau weiß, wem er<br />

seinen anhaltenden Erfolg zu verdanken<br />

hat, bewies schon die Listening Session<br />

zum neuen Album in Berlin, bei der auch<br />

gleich fünfzig Fans in die neuen Lieder<br />

reinhören konnten. Die einzige Frage, die<br />

danach noch blieb, war die nach „Eroda“ –<br />

einer Insel, die in den Social-Media-Feeds<br />

seiner Fans auftauchte und die irgendetwas<br />

mit dem neuen Album zu tun hat,<br />

obwohl sie gar nicht existiert. Oder doch?<br />

Dass sich Harry eine Insel leisten könnte<br />

und ihr auch den Namen seiner Wahl<br />

geben dürfte, bezweifelt niemand, aber<br />

die kleine Webseite, die Eroda und all ihre<br />

Sehenswürdigkeiten anpreist, lässt einen<br />

trotzdem nur raten, was das Ganze mit der<br />

neuen Musik zu tun haben soll. „No Land<br />

Quiet Like That“, behauptet die Onlinepräsenz.<br />

Eine interessante Kampagne jedenfalls, die<br />

man aber an sich gar nicht nötig gehabt<br />

hätte, wenn die neuste Single schon gleich<br />

„Watermelon Sugar“ heißt und damit (angeblich)<br />

auf den männlichen Lusttropfen<br />

anspielt – speziell bei Oralsex. Überhaupt<br />

soll es in den Songs auf der neuen Platte<br />

vor allem um Sex gehen … und darum, sich<br />

traurig zu fühlen. Mmmh – es scheint, als<br />

würde Harry da irgendetwas falsch<br />

machen, und das, obwohl er sogar zugab,<br />

dass er während der Entstehung der<br />

Songs auch gerne zu psychoaktiven<br />

Drogen gegriffen hat.<br />

Zu weiteren Spekulationen lädt dann noch<br />

der Veröffentlichungstermin des neuen<br />

Albums ein – das ist nämlich der 13. Dezember,<br />

ausgerechnet (und zufälligerweise?)<br />

der Geburtstag seiner Ex-Freundin<br />

Taylor Swift. Da kann jetzt jeder reininterpretieren,<br />

was er will – von einer feinen<br />

Stichelei bis hin zur Vermutung, dass sie<br />

irgendwo am Album mitgewirkt hat. Aber<br />

natürlich kann es auch nur Zufall sein,<br />

denn es ist ja nicht so, dass Harry Hilfe<br />

bräuchte, außer die seiner Freunde Kid<br />

Harpoon (Florence + The Machine) und<br />

Tyler Johnson (Sam Smith, Ed Sheeran),<br />

mit denen er auch schon für das Debüt<br />

zusammengearbeitet hat und die als Produzenten<br />

und Songwriter wieder mit an<br />

Bord waren. Zwölf Tracks sind es geworden<br />

– und plötzlich ist all das Drumherum gar<br />

nicht mehr so wichtig, denn endlich haben<br />

wir die neue Musik. Und die lässt nur einen<br />

Schluss zu: dass Solostar Harry Styles<br />

gerade erst angefangen hat, seinen Weg zu<br />

gehen. Wir werden ihn dabei noch ein paar<br />

Meter begleiten … *fis


MUSIK<br />

FOTO: P. FISK<br />

TOUR<br />

TRAUMWELT DER<br />

KLEINTIERLADENJUNGS<br />

Wow, sie kommen <strong>2020</strong> auf Tour!<br />

Und wow, was für eine klasse<br />

Zusammenarbeit!<br />

Das legendäre schwule Synthiepop-Duo<br />

trifft auf die derzeit angesagteste queere<br />

Band. Vor Kurzem erschien ihre Single<br />

„Dreamland“ aus dem neuen Album „Hotspot“,<br />

die sie zusammen mit der queeren<br />

Band Years & Years<br />

aufgenommen<br />

haben – thematisch<br />

dreht es sich auch<br />

irgendwie um den<br />

Brexit, aber genauso<br />

auch um das<br />

PSB-Dauerthema<br />

Sehnsuchtsorte als<br />

Interpretationsraum<br />

und Projektionsfläche<br />

für queere<br />

und verschiedenste<br />

andere Zielgruppen.<br />

Ein Erfolgsrezept.<br />

Passend also, dass mit „Dreamland“ zeitgleich<br />

die Tour „Dreamworld: The Greatest<br />

Hits Live“ angekündigt wurde. Die erste<br />

offizielle „Best of“-Konzertreihe in 39<br />

Jahren Bandgeschichte.<br />

Sie startet am 1. Mai (!) in der ehemals<br />

geteilten Stadt Berlin, deren Spirit der<br />

Wiedervereinigungsjahre Anfang der<br />

1990er wohl einer der Hauptgründe für<br />

den weltweiten Erfolg von „Go West“ war.<br />

Das Cover von „Dreamland“ ist dann auch<br />

eine Mauer, sogar eine Berliner Mauer.<br />

Visuelle Symbolik ist den Herren Chris<br />

Lowe (60) und Neil Tennant (65) ähnlich<br />

wichtig wie das<br />

Austüfteln von bis an<br />

die Schmerzgrenze<br />

gehenden, akustischen<br />

Achterbahnfahrten für<br />

ihre kleinen und großen<br />

Liedermacherkunstwerke.<br />

Da darf gerne<br />

zwischen pathetische<br />

Schnulzenstreicher,<br />

synthetische Fanfaren,<br />

sonore Engelsstimme,<br />

russische Männerchöre<br />

und minimalen<br />

Elektro kein Seufzer<br />

und keine Kuhglocke mehr passen. Dazu<br />

ein völlig konträr abstraktes Foto, Outfit<br />

oder Logo: Fertig ist der Welthit, der vom<br />

Fußballfan bis zur queeren Diva mitgesungen<br />

wird und aus dem sich oft erst in<br />

der Rückschau und eingebettet in den<br />

popkulturellen Gesamtkontext seiner<br />

Entstehungszeit ein unerwartet tiefsinniges<br />

und umfangreiches Kunstkonzept<br />

ableiten lässt.<br />

Als ihre erste Single 1984 „Opportunities“<br />

(wurde erst 1985 als Remix ein Hit) relativ<br />

erfolglos veröffentlicht wurde, dachte<br />

niemand daran, dass sie mit der zweiten<br />

Single „West End Girls“ gleich die Charts<br />

anführen würden und auch Jahrzehnte<br />

später ein Dauerabonnement für die<br />

Charts besitzen. Wirklich niemand? PSB<br />

sangen darin: „Oh, there’s a lot of opportunities<br />

if you know when to take them ...“<br />

*ck/rä<br />

Pet Shop Boys „Dreamworld:<br />

The Greatest Hits Live“<br />

1.5. Berlin – Mercedes-Benz Arena,<br />

2.5. Köln – Lanxess Arena,<br />

8.5. Leipzig – Quaterback Immobilien Arena,<br />

10.5. Stuttgart – Mercedes-Benz Arena,<br />

19.5. München – Olympiahalle,<br />

20.5. Frankfurt – Jahrhunderthalle,<br />

22.5. Hamburg – Barclaycard Arena,<br />

www.pesthopboys.co.uk/tour


POP<br />

m people „Gold“<br />

MIT BAND<br />

Sie begannen 1991 und hörten 1999 auf, dazwischen<br />

sorgten sie für jede Menge Hits in den Charts und Klubs: m<br />

people. Jetzt erscheint eine chronologische und umfassende<br />

Werkschau.<br />

„Gold“ von m people<br />

vereint auf der ersten<br />

CD Hits wie „Open Your<br />

Heart“, „Someday“,<br />

„One Night in Heaven“<br />

und „Just for You“, und<br />

auf der zweiten CD<br />

gibt es dann Albumstücke<br />

(da jedes Album<br />

vorderste Chartpositionen<br />

erreichte, wurden<br />

auch nicht veröffentlichte<br />

Lieder populär, diese findet man hier). CD drei bringt<br />

die Remixe, die in den Klubs abräumten, „Love Rendezvous<br />

(K-Klass Klub Mix)“ zum Beispiel oder auch „Moving on Up<br />

(Roger S Gospel Revival Mix)“. Sehr, sehr schön! *rä<br />

AB 23.11.<strong>2020</strong> AUF NEUER TOUR<br />

27.11. Oberhausen, 01.12. Frankfurt a.M. , 02.12. Hamburg, 04.12. Berlin,<br />

09.12. Stuttgart, 17.12. Köln und viele weitere Städte<br />

TOUR 2021<br />

AB 02.03.2021 AUF TOUR<br />

02.03.21 Köln, 05.03.21 Kiel, 06.03.21 Hannover, 07.03.21 Hamburg,<br />

09.03.21 Bremen, 10.03.21 Oberhausen, 11.03.21 München<br />

MAITE KELLY<br />

LIVE <strong>2020</strong>!<br />

DIE ZUSATZTOUR<br />

LIEBE LOHNT SICH<br />

Mit noch mehr Herz + neuen Überraschungen<br />

AB 26.09.<strong>2020</strong> AUF TOUR<br />

26.09. Dortmund, 27.09. Hamburg, 01.10. Berlin, 05.10. Leipzig, 08.10. Köln,<br />

12.10. Frankfurt a.M. und viele weitere Städte<br />

FOTO: SONY MUSIC<br />

DIE NEUE LIVE TOUR <strong>2020</strong><br />

TOUR<br />

Courage World Tour<br />

Céline Marie Claudette Dion, am 30. <strong>März</strong> 1968 in Kanada<br />

geboren, ist eine der erfolgreichsten Sängerinnen der Welt.<br />

Sie ist die Stimme von „I’m Alive“, „Pour que tu m’aimes<br />

encore“, „Falling Into You“, „The Power of Love“, „My Heart<br />

Will Go On“, „Loved Me back to Life“, „Think Twice“ und „A<br />

New Day Has Come“ sowie „Immortality“ mit den Bee Gees<br />

... Jetzt kommt sie mit einem neuen Album – an dem auch<br />

David Guetta mitmischte – auf Tour. Und wir verlosen Karten<br />

auf www.blu.fm/gewinne! *rä<br />

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FILM<br />

INTERVIEW<br />

RUPERT GOOLD:<br />

„JUDY“<br />

Dieser Tage soll „Judy“ in den<br />

Kinos anlaufen. In dem Film<br />

spielt Oscar-Preisträgerin Renée<br />

Zellweger Judy Garland, die Mutter<br />

von Liza Minnelli. Das Mädchen, das<br />

mit seiner Darstellung der Dorothy<br />

in „Der Zauberer von Oz“ 1939<br />

weltberühmt wurde und mit seiner<br />

glockenklaren Stimme „Over the<br />

Rainbow“ sang, ist die wohl erste<br />

Szene-Ikone. Die Künstlerin war<br />

schon zeitlebens ein Liebling der<br />

Community, wichtig für alle Queers<br />

wurde sie durch den am Tag ihrer<br />

Beerdigung ausgelösten Stonewall-<br />

Aufstand, der die Geburt des Christopher<br />

Street Days darstellt. *rä<br />

Mr. Goold, welchen persönlichen<br />

Bezug hatten Sie zu Judy Garland,<br />

bevor Sie mit der Arbeit an Ihrem<br />

Film „Judy“ begannen?<br />

Kennengelernt habe ich Judy natürlich,<br />

wie sicherlich viele von uns, dank<br />

„Der Zauberer von Oz“ und „Over the<br />

Rainbow“. Da muss ich noch echt jung<br />

gewesen sein. Auf jeden Fall erinnere ich<br />

mich noch daran, dass Judy und der Film<br />

mich danach noch monatelang in meinen<br />

Träumen begleitet haben. Ich glaube, für<br />

eine Weile dachte ich damals sogar, das<br />

hätte ich alles nur geträumt, bis ich den<br />

Film dann zwei Jahre später noch einmal<br />

gesehen habe. Aber viel mehr Berührungspunkte<br />

gab es dann erst einmal<br />

nicht mehr.<br />

Sie kannten keine anderen Garland-<br />

Filme?<br />

Sagen wir mal so: Es gab erschreckend<br />

viele, die ich nicht gesehen hatte. Angefangen<br />

von den „Andy Hardy“-Filmen,<br />

die sie als Jugendliche gedreht hat, bis<br />

hin zu „A Star Is Born“. Und auch mit der<br />

Bedeutung, die Judy zum Beispiel für viele<br />

Schwule oder Dragqueens hat, hatte ich<br />

im Grunde nicht viel zu tun. Wobei mir die<br />

wieder sehr konkret und auf wunderbare<br />

Weise ins Bewusstsein gerufen wurde, als<br />

der wunderbare Dragkünstler Dickie Beau<br />

vor ein paar Jahren ein Gastspiel am von<br />

mir geleiteten Almeida Theatre in London<br />

hatte. Er weckte definitiv mein Interesse<br />

an Judy Garland, nicht zuletzt an ihrer<br />

theatralischen Seite.


FILM<br />

Wo wir gerade bei der LGBTIQ*-<br />

Community sind: In „Judy“ kommt<br />

ein schwules Paar vor, das regelmäßig<br />

in Garlands Londoner Show<br />

kommt und sie eines Abends auch<br />

persönlich kennenlernt. Sind die<br />

beiden reine Fiktion oder gibt es eine<br />

reale Vorlage?<br />

Uns war immer klar, dass wir einen Weg<br />

finden wollten, ihre schwulen Fans in die<br />

Geschichte einzubinden, denn ihr Bezug<br />

zu der Community ist ja ohne Frage ein<br />

zentraler Teil ihrer Ikonografie. Zunächst<br />

überlegten wir, ob es einen Weg gäbe, den<br />

Film mit ihrem Tod enden zu lassen und<br />

die Stonewall-Unruhen miteinzubeziehen.<br />

Aber das passte einfach nicht.<br />

Aber wie kamen Sie dann<br />

auf dieses schwule Paar?<br />

Irgendwann fiel dem Drehbuchautor<br />

Tom Edge und mir<br />

die Parallele auf zwischen Judy<br />

gegen Lebensende allein in<br />

London und dem „Zauberer<br />

von Oz“. Weit weg der Heimat<br />

versucht sie eigentlich nur,<br />

nach Hause zu finden, und<br />

macht dabei interessante<br />

Zufallsbekanntschaften. Tom<br />

zauberte dann den Einfall<br />

aus der Tasche, dass sie die<br />

beiden am Bühneneingang<br />

kennenlernt, was 59,204 sich plötzlich mm<br />

zu einer ganz neuen, geradezu magischen<br />

Szene auswuchs. Nicht nur ein kleiner Moment,<br />

sondern zehn Skriptseiten! Und in<br />

die floss alles ein, was wir aus Gesprächen<br />

mit besagtem Dickie Beau und anderen<br />

schwulen Freunden über die Diskriminierung<br />

und Unterdrückung von Homosexuellen<br />

in der damaligen Zeit und eben Judy<br />

Garlands Bedeutung für viele Schwule<br />

wussten.<br />

Glauben Sie, Garland wäre damals<br />

tatsächlich mit zwei Fremden nach<br />

Hause gegangen?<br />

Ich halte es zumindest nicht für vollkommen<br />

aus der Luft gegriffen. Sie hatte ja<br />

wirklich eine enge Bindung an ihre schwule<br />

Fangemeinschaft und war generell niemand,<br />

der sich komplett abgeschottet hat.<br />

Aber natürlich kommt da auch eine fiktive<br />

Überhöhung mit ins Spiel. So eine Art magische<br />

Wunscherfüllung à la „Notting Hill“.<br />

War die Gratwanderung zwischen<br />

historischen Fakten und Fiktion<br />

schwierig?<br />

Eigentlich nicht. Wir haben natürlich viel<br />

recherchiert, aber es geht hier um einen<br />

Spielfilm, und kein Mensch kann alle<br />

Details von damals kennen oder weiß,<br />

was Judy wann gesagt oder gedacht hat.<br />

Trotzdem war es natürlich von zentraler<br />

Bedeutung, dass die wichtigsten<br />

Figuren alle real und wahrhaftig sind, von<br />

ihrem letzten Ehemann Mickey Deans<br />

bis zu Rosalyn Wilder, die in London ihre<br />

Produktionsassistentin war. Letztere war<br />

auch regelmäßig am Set und hat uns<br />

beraten. Und wir haben viele Gespräche<br />

mit Menschen geführt, die Judy in dieser<br />

Zeit in London gesehen haben. Komplett<br />

erfunden haben wir wirklich nur<br />

das schwule Paar. Aber das heißt nicht,<br />

dass wir damit Wahrhaftigkeit eingebüßt<br />

haben.<br />

Haben Sie auch Kontakt zu Garlands<br />

Kindern aufgenommen?<br />

Das habe ich den Produzenten überlassen.<br />

Es war nicht so, dass wir ihren Segen<br />

brauchten, schließlich ist Judy eine Person<br />

des öffentlichen Lebens und weite Teile ihrer<br />

Arbeit sind frei verfügbar. Natürlich habe ich<br />

das Buch ihrer Tochter Lorna Luft gelesen<br />

und auch das von Mickey Deans. Aber ich<br />

hatte kein Interesse daran, Lorna oder ihren<br />

Bruder persönlich zu treffen. Das hätte mir<br />

für die Arbeit am Film nicht wirklich etwas<br />

gebracht. Für Lorna haben wir dann später<br />

auch ein Screening des Films arrangiert,<br />

allerdings hatte ich da gerade Theaterproben<br />

und konnte nicht dabei sein. Deswegen kann<br />

ich Ihnen dazu gar nicht so viel sagen.<br />

Ist „Judy“ für Sie eigentlich<br />

auch ein Weg, dafür zu<br />

sorgen, dass Judy Garland<br />

heutzutage nicht in Vergessenheit<br />

gerät?<br />

Vielleicht, ja. Auf dem Weg zu<br />

unserer Weltpremiere beim Filmfestival<br />

im amerikanischen Telluride<br />

saß ich auf dem Weg den<br />

Berg hoch in einer Gondel mit<br />

zwei jungen Frauen, die sicherlich<br />

jünger als 25 Jahre waren und<br />

noch nie von Judy Garland gehört<br />

hatten. Das hat mich dann doch<br />

fast überrascht. Wobei ich von<br />

Beginn an immer sichergestellt<br />

habe, dass wir einen Film drehen, der auch<br />

für Menschen funktioniert, die nichts über<br />

Judy, ihr Leben und ihre Arbeit wissen.<br />

Deswegen war der Kern der Geschichte<br />

also: Eine Frau arbeitet trotz körperlicher<br />

Probleme bis zum Umfallen, um wieder zu<br />

ihren Kindern zurückkehren zu können –<br />

immer wichtiger als noch eine Anspielung<br />

an Mickey Rooney. Unser Film sollte alle<br />

zufriedenstellen, die Neulinge genauso wie<br />

die Gay-Community oder Hardcore-Fans<br />

wie meine Schwiegermutter.<br />

*Interview: Patrick Heidmann


FILM<br />

MÄNNER-<br />

FREUNDSCHAFTEN<br />

DVD<br />

FOTOS: MISSINGFILMS<br />

„Früher gab es aber nicht so<br />

viele von euch ...“ – „Man hat<br />

das Gefühl, man muss jetzt schwul<br />

sein.“ – „Ich bin schwul, warum<br />

muss ich mich jetzt queer nennen?“<br />

Mann-männliche Gefühle sorgen<br />

bis heute für jede Menge Gewalt,<br />

Vorurteile, Repressalien, dumme<br />

Äußerungen und Angst.<br />

Dabei sollte es doch ganz egal sein, wer<br />

wen liebt, solange keiner davon zu Schaden<br />

kommt. Da hat sich keine Regierung<br />

entzweiend und diskriminierend einzumischen,<br />

kein Schulrat, kein Traditionalist,<br />

kein religiöser Eiferer, kein Jugendhausleiter,<br />

keine Verwandtschaft und schon gar<br />

kein Depp in der U-Bahn, der damit halt<br />

nicht klarkommt, weil „voll eklig, Alter“.<br />

Es gibt heute zudem nicht mehr Menschen,<br />

die gleichgeschlechtlich lieben, sie<br />

trauen sich nur in mehr und mehr Staaten,<br />

sich zu zeigen und gleiche Rechte einzufordern.<br />

Und wie schnell diese in Gefahr<br />

sind, zeigt ein Blick in die Programmbücher<br />

der Lieblingspartei der besorgten Bürger.<br />

Wie man sich nun definiert, sollte jedem<br />

selbst überlassen sein, niemand wird<br />

gezwungen, aus schwul queer zu machen.<br />

Und wirklich kein Queer verlangt<br />

von seinem Gegenüber, die Sexualität zu<br />

wechseln. „Die Heten“ hingegen schon in<br />

den meisten Ländern dieser Welt. Homosexuelle,<br />

Trans* und Inter werden versteckt,<br />

verfolgt, gedemütigt und umgebracht –<br />

auch 2019.<br />

Rosa von Praunheims aktueller Film<br />

„Männerfreundschaften“ nähert sich dem<br />

Thema der sexuellen Identität ebenso<br />

leicht wie unterhaltsam und gehaltvoll.<br />

Sein Film ist eine schwule Zeitreise durch<br />

die Jahrhunderte und geht so mancher<br />

Männerfreundschaft auf den Grund. Oder<br />

auch Goethes Italienreise, in der der große<br />

Wolfgang die Lust an jungen Männern<br />

entdeckte ... „Queergelesene Inszenierungen<br />

von Briefwechseln, Lyrik und<br />

dramatischen Texten an den Orten ihres<br />

Entstehens werden durch Interviews mit<br />

Literaturwissenschaftlern und Historikerinnen<br />

kommentiert“, verrät missingFILMs<br />

dazu. „So entsteht ein schillernder, abwechslungsreicher<br />

Film, der Genregrenzen<br />

sprengt und auf unterhaltsame Weise die<br />

Homoerotik und Homosexualität in der<br />

Weimarer Klassik beleuchtet.“ *rä<br />

KINO<br />

Darkroom – Tödliche Tropfen<br />

In seinem 2019er-Film verarbeitet<br />

der LGBTIQ*-Aktivist Rosa<br />

von Praunheim einen Todesfall<br />

aus den letzten Jahren,<br />

der aufgrund des Orts, einer<br />

Darkroom-Bar, medial (Social<br />

Media!) für viel Aufsehen sorgte.<br />

„Darkroom – Tödliche Tropfen“<br />

ist die Geschichte einer Liebe,<br />

die auf die schiefe Bahn gerät.<br />

Lars und Roland ziehen in Berlin<br />

zusammen und führen eine<br />

scheinbar glückliche Beziehung.<br />

Was Roland nicht<br />

weiß: Lars ist heimlich<br />

nachts unterwegs und ist<br />

gegenüber Drogen und<br />

anderen Erfahrungen<br />

mehr als offen ... Gut zu<br />

wissen: Katy Karrenbauer<br />

spielt mit! *rä<br />

missingfilms.de<br />

FOTO: MISSINGFILMS


AUSSTELLUNG<br />

Der erste<br />

schwule Film<br />

FILM<br />

Er erblickte 1919 das Licht der Welt – und<br />

war natürlich ein Skandal: „Anders als<br />

die anderen“ von Richard Oswald erzählt<br />

die Geschichte einer Liebe, die damals<br />

verboten war.<br />

Der Paragraf 175 (der bis 1994 in ähnlicher<br />

Form fortbestand!) sorgte damals für Leid,<br />

Selbstmorde, Verleumdung, Folter und<br />

Gefängnis. Im Zentrum des Films steht<br />

der Violinist Paul Körner, der sich in einen<br />

Studenten verliebt. Ihre Beziehung gerät<br />

zum Skandal und der Film entwickelt sich<br />

zur Tragödie. Sinnbildlich für unzählige<br />

Schicksale! Seit Ende Oktober widmet sich<br />

das Schwule Museum diesem so wichtigen<br />

Film, der damals direkt verboten wurde –<br />

obwohl als „sozialhygienisches Filmwerk“<br />

zuerst erlaubt.<br />

Die Originalfassung des Films ist nicht<br />

mehr erhalten, obwohl Magnus Hirschfeld<br />

sich dafür einsetzte. Es existiert aber eine<br />

Version, die aus geretteten Teilen von<br />

Conrad Veidt, um 1925, Foto: A. Binder, Berlin. Quelle: Deutsche Kinemathek-Fotoarchiv<br />

Kopien zusammengeschnitten wurde und<br />

ungefähr dem Original entspricht.<br />

„Eingebettet ins Zeitgeschehen zeichnet<br />

die Ausstellung die Lebensläufe der<br />

Mitwirkenden nach, etwa von Richard<br />

Oswald, Conrad Veidt, Anita Berber,<br />

Magnus Hirschfeld und Karl Giese“, verrät<br />

das Schwule Museum. Der Kurator ist<br />

Wolfgang Theis, der das Museum 1984<br />

mitgegründet hat und „diese Ausstellung<br />

als seine allerletzte ankündigt. Auf der<br />

Vernissage möchten wir ihn noch einmal<br />

angemessen bejubeln.“ *rä<br />

„Anders als die anderen“, die Ausstellung<br />

läuft bis zum 21. <strong>Februar</strong>, Schwules<br />

Museum, Lützowstr. 73, Berlin,<br />

www.schwulesmuseum.de<br />

KINO<br />

Jean Paul Gaultier im Kino<br />

FOTOS: STUDIOCANAL<br />

ENTDECKEN SIE DIE GESCHICHTE<br />

DER VERRÜCKTESTEN SHOW DER<br />

WELT<br />

„Ich glaube an Mode, die man jeden<br />

Tag tragen kann und nicht nur auf dem<br />

Laufsteg“, verriet das am 24. April 1952 geborene<br />

Modegenie einmal. Und das, obwohl er ja<br />

auch dadurch berühmt wurde, dass Madonna<br />

sein BH-Korsagen-Outfit bei Konzerten und in<br />

Talkshows trug. Etwas Mut verlangt der gute<br />

Freund von Amanda Lear schon.<br />

Im <strong>März</strong> <strong>2020</strong> läuft nun eine Dokumentation<br />

von Regisseur Yann L'Hénoret zu Gaultiers<br />

„Fashion Freak Show“ im Folies Bergère in den<br />

Kinos an: „JEAN PAUL GAULTIER: FREAK &<br />

CHIC“.<br />

„Sein berühmter Teddybär trifft dabei auf die<br />

großen Ikonen der Leinwand; Dance-Offs<br />

zwischen Bauarbeitern und Voguern; Musik,<br />

Unmengen von Glitzer und natürlich Dutzende<br />

von legendären Looks – von Madonnas<br />

konischen BH bis zu den Matrosenhemden,<br />

die zu seinem Markenzeichen geworden sind“,<br />

verrät das Studio dazu. „Gaultier lässt in seiner<br />

Show 50 Jahre Popkultur Revue passieren und<br />

geht dabei weit über die bloße Schilderung<br />

der 1001 Leben des ewigen Enfant terrible der<br />

Mode hinaus.“ Gut zu wissen: Nile Rodgers,<br />

der schon mit Diana Ross, Sister Sledge, David<br />

Bowie, Madonna, Chic und Daft Punk Musikgeschichte<br />

geschrieben hat, entwarf den<br />

Soundtrack für die „Fashion Freak Show“. *rä<br />

www.jeanpaulgaultier.com<br />

IM KINO


KUNST<br />

Robin Rhode „PARADISE“ 2016<br />

AUSSTELLUNG<br />

FREIHEIT,<br />

RASSISMUS<br />

UND AIDS<br />

Der aus Südafrika stammende<br />

Wahlberliner Robin Rhode stellt im<br />

Kunstmuseum Wolfsburg aus.<br />

Rhodes von Street-Art der 1990er<br />

und der Performance-Kunst der<br />

1960er mitbeeinflussten Werke<br />

sind geprägt von seinem Leben<br />

und seinen Erfahrungen. Vom<br />

28. September 2019 bis zum 9.<br />

<strong>Februar</strong> <strong>2020</strong> zeigt sie das Kunstmuseum<br />

Wolfsburg im Rahmen<br />

der Ausstellung „Memory Is the<br />

Weapon“ auf mehr als 800 Quadratmetern.<br />

„Politische Kunst muss<br />

kein Monument sein, um eine Wirkung<br />

zu haben“, verrät der 1976<br />

in Kapstadt geborene Schnauzbartträger<br />

beim Presserundgang.<br />

„Ich versuche, mit leichten Mitteln<br />

Kunst zu erschaffen, die etwas<br />

zu sagen hat“ – entstanden auch<br />

mal innerhalb einer Stunde, egal<br />

ob expressive Zeichnungen oder<br />

energiegeladene Performances.<br />

Sein Output kann ein mit Kreide<br />

gemaltes Fahrrad sein, das er mittels<br />

der Fotografie besteigt, oder<br />

auch Nationalflaggen inszeniert<br />

mit Mauersteinen – ebenfalls<br />

liegend an einer Wand.<br />

„Wertvolle Kunst muss beim Entstehen<br />

nicht lange dauern“, darauf<br />

legt er Wert, trotzdem steckt in<br />

seinen Bildern und Fotografien,<br />

die einen Menschen mit Motiven<br />

an Mauern oder Gegenständen<br />

interagieren lassen, viel Arbeit und<br />

jede Menge Gedanken.<br />

Seine Arbeiten beschäftigen sich<br />

mit der Ausbeutung der kleinen<br />

Leute, die für wenig Geld unter<br />

schlechten Bedingungen für große<br />

Konzerne arbeiten, sie führen<br />

den Betrachter via Performance<br />

den alltäglichen Rassismus und<br />

das Versagen der Gesellschaft<br />

in den Townships in Afrika vor<br />

Augen. Es geht um Aids, Freiheit<br />

und das Streben nach Glück und<br />

Anerkennung. Eindringlich und<br />

direkt. *rä<br />

www.kuntsmuseum-wolfsburg.de<br />

Robin Rhode „UNDER THE SUN“ 2017<br />

FOTOS: M. RÄDEL


FOTOGRAFIE<br />

SAM MORRIS’<br />

homoerotische Kunst<br />

Im Alter von 18 Jahren startete der britische<br />

Wahl-Berliner Sam Morris mit der Kunst. Inzwischen<br />

werden seine Fotos von Kritikern mit<br />

dem Werk von Tom of Finland verglichen und<br />

Sam hat Hunderttausende Follower.<br />

Wert legt er auf Licht, Ästhetik und eine<br />

entspannte Atmosphäre. Sam Morris versucht,<br />

sich und seine Models so einzufangen, dass es<br />

nicht nach einem Fotoshooting aussieht. Er<br />

versucht, private – mitunter gar romantische<br />

– Momente mit seiner Kamera zu kreieren, mit<br />

einem sehr dicken Schuss (Voll-)Erotik. „Ich<br />

kontaktiere keine Männer, um sie zu fotografieren,<br />

ich warte ab, ob sie sich melden und<br />

Lust auf ein Fotoshooting haben, so ist das<br />

entspannter und die Balance stimmt für beide<br />

Seiten, es entsteht kein Druck.“ Fun Fact:<br />

Sam Morris besuchte die Sylvia Young Theatre<br />

School in London. *rä<br />

www.instagram.com/justsammorris<br />

FOTOS: S. MORRIS<br />

Ab 17.1. erhältlich


BUCH<br />

NACHGEFRAGT<br />

Riccardo<br />

Simonetti:<br />

„Raffi und sein pinkes Tutu“<br />

Eine DER bekanntesten queeren Persönlichkeiten<br />

Deutschlands hat ein Kinderbuch am Start.<br />

Wir fragten nach, warum und warum so.<br />

Queere Themen provozieren gerade viele, mehr<br />

Sichtbarkeit bringt eben auch mehr Negatives. Was<br />

entgegnest du „besorgten Eltern“?<br />

Bei den Lesungen, ich trug ein Tutu, sind die Kinder komplett<br />

vorurteilsfrei an die Sache rangegangen. Ihre Eltern und die Erzieher<br />

auch! Aber viele Eltern im Internet fanden das schlimm<br />

und behaupteten, dass dieses Buch schwul machen würde.<br />

Ich bin erschrocken, wie viele Menschen immer noch unaufgeklärt<br />

sind! Dieses Buch macht nicht schwul und ich auch<br />

nicht. Abgesehen davon, dass das gar nicht ginge. Es ist nie zu<br />

früh, Kinder zu sensibilisieren, dass Liebe auch für das eigene<br />

Geschlecht empfunden werden kann. Das Buch soll positive<br />

Werte und Stärke vermitteln. Und um Sexualität geht es hier ja<br />

überhaupt nicht. Es geht um Anderssein, um Toleranz und eine<br />

offenere Gesellschaft, spielerisch und kindgerecht verpackt.<br />

Für wen ist dein Buch?<br />

Für Kinder und natürlich auch für deren Eltern, denn die lesen<br />

es ja vor. Menschen, die intolerant oder teils sogar homophob<br />

sind, stören sich daran. Aber ich will darauf aufmerksam<br />

machen. Und auch auf die negativen Reaktionen auf das Buch.<br />

Das positive Feedback ist zum Glück sehr viel größer, ich könnte<br />

das negative unter den Teppich kehren, will ich aber nicht.<br />

Denn genau deshalb habe ich dieses Buch ja geschrieben.<br />

Wie autobiografisch ist das Buch?<br />

Es ist kein autobiografisches Buch, aber es hat einige autobiografische<br />

Elemente. Wer mich kennt, erkennt mich vielleicht in<br />

der ein oder anderen Szene.<br />

Ist zu viel des Guten immer wundervoll?<br />

Zuerst einmal soll jeder leben, wie er möchte. Wer bunt sein<br />

möchte, soll bunt sein. Wer nicht, der nicht. Aber nein, man<br />

kann nie zu bunt sein. Niemand sollte gezwungen sein, sich anzupassen.<br />

Den Menschen, die auffallen und auch polarisieren,<br />

haben wir es zu verdanken, dass wir frei schwul leben können.<br />

Hand aufs Herz: Bist du schwul oder queer?<br />

Ich sehe mich als queeren Mann. Das Wort queer ist für mich<br />

politisch aufgeladen. Ich setze als queerer Mann ein Zeichen,<br />

egal, wen ich treffe: die Bundeskanzlerin, Promis in einer<br />

Entertainment-Show oder Fans auf der Straße. Ich strebe kein<br />

heteronormatives Auftreten an, daher bin ich lieber queer.<br />

FOTO: M. RÄDEL<br />

*Interview: Michael Rädel<br />

www.community-editions.de<br />

www.instagram.com/riccardosimonetti


BUCH<br />

KALENDER<br />

YEY, WIE SÜSS!<br />

Augen zum Dahinschmelzen und ein schönes Fell ...<br />

Eigentlich setzt Promi-Fotograf Mike Ruiz sonst Größen wie<br />

Kim Kardashian, Katy Perry, Nicki Minaj, Billy Porter und Nick<br />

Jonas in Szene, jetzt bringt er einen recht ungewöhnlichen<br />

Kalender zum Jahreswechsel auf den Markt: „Bullies & Biceps“.<br />

Der hat nicht nur eine andere Geltungsdauer als seine<br />

Mitbewerber, nämlich vom Dezember 2019 bis in den April<br />

<strong>2020</strong>, mit dem Erlös wird dann auch noch Gutes getan! Die<br />

hier abagelichteten Fitnessmodels posieren alle mit einem<br />

New Yorker Pitbull. Diese – umstrittene – Hunderasse ist in<br />

den USA recht verbreitet und hat es aber (dadurch) auch<br />

ziemlich schwer. Falsch behandelt, ausgesetzt, gequält leben<br />

sie zuweilen unter schrecklichen Bedingungen. Um ihnen<br />

zu helfen, gibt es die New York Bully Crew. Die braucht<br />

Geld – und das kommt im Idealfall mit diesem Kalender ins<br />

Haus und in die Hundehütte. *rä<br />

www.nybullycrew.org<br />

FOTOS: M. RUIZ<br />

ALTERN<br />

Mann ist immer so alt, wie Mann sich fühlt<br />

Im Zweifelsfall kann das bedeuten,<br />

dass man je nach Tageslaune<br />

mal 95, mal 25 und mal 45<br />

ist. Alles kein Grund für Sorgen<br />

und Drama oder Stress.<br />

Älter werden wir alle. Unaufhaltsam.<br />

Und dass Mann auch auf<br />

sich achten muss, das wissen<br />

alle, die mit Anfang vierzig<br />

schon sehen, wie manch einer<br />

im Freundeskreis ein alkoholgestütztes<br />

Etwas ist, oder die<br />

auch die ersten Herzinfarkte (in<br />

Zusammenhang mit langjährigem Drogenkonsum) beweinen<br />

mussten. Die berühmte, von mittlerweile immer mehr<br />

Wissenschaftlern angezweifelte, Midlife-Crisis setzt ein zur<br />

gefühlten Lebensmitte. Sie kommt, wenn man definitiv nicht<br />

mehr jung an Jahren ist – so ab Mitte oder Ende dreißig kann<br />

es schon losgehen. Da sind sie dann, die Zweifel, ob man denn<br />

alles erreicht hat, was zu erreichen gewesen wäre. Soll man<br />

hinschmeißen und etwas ganz Neues starten? Ist die Beziehung<br />

die, die man sich erträumt hat? Passt der Freundeskreis<br />

oder ist es eher eine oberflächliche Truppe aus Bekannten im<br />

Disconebel oder im Sportklub? Und wie läuft es eigentlich mit<br />

der Familie?<br />

So viele Fragen in einer Lebensphase, in der man eigentlich<br />

vor allem damit beschäftigt ist, Geld zu verdienen. Und dann<br />

kommen noch die ersten Alterserscheinungen: Die Fältchen<br />

werden mehr, die Haare mitunter weiß, der Bauch muss mit<br />

viel mehr Sport bekämpft werden, und ab 3 Uhr morgens<br />

schläft man im Klub ein – ohnehin zählt man dort zu dem<br />

„alten“ Viertel der Besuchermassen.<br />

Zum Thema Altern, nennen wir es lieber Reifen, hat auch<br />

der Reporter Andreas Austilat ein äußerst amüsantes Buch<br />

geschrieben: „Auch das geht vorbei“. Auf über 280 Seiten erzählt<br />

er von einem Mann in der Mitte des Lebens, der „staunt<br />

über diese seltsame Zeit, in der die einen schon Kur machen<br />

(irgendwas mit Rücken) und die anderen neu durchstarten<br />

und in Australien eine Surferbar eröffnen.“ Wunderbar. *rä


BUCH<br />

KULT<br />

Flash Gordon – neuer Comicband<br />

Der Blonde gilt als einer der ersten<br />

Superhelden des 20. Jahrhunderts.<br />

Gerade erschien der zweite Teil der<br />

kultigen Flash-Gordon-Buchreihe.<br />

Der Zeichner und Autor Alex<br />

Raymond schuf mit seinen Comics<br />

eine fantastische Welt, die dann<br />

mehrmals verfilmt – mit dem<br />

Schwimmweltmeister Buster<br />

Crabbe als Flash Gordon – und<br />

immer wieder als Comic verlegt<br />

wurde. 1980 kam der Film mit<br />

einem Soundtrack von Queen<br />

erneut in die Kinos. Und jetzt<br />

erschien eben der Band „Flash<br />

Gordon – Der Tyrann von Mongo“<br />

neu, die Erstveröffentlichung<br />

dieser Comics war 1937 bis 1941.<br />

Hier schlägt er sich nicht nur mit<br />

allerlei Ungeheuern rum, sondern,<br />

der Buchtitel verrät es, mit einem<br />

Bösewicht, wie er nur in den USA<br />

des 20. Jahrhunderts kreiert werden<br />

konnte ...<br />

Große Science-Fiction-Kunst<br />

einer vergangenen Zeit. Sollte man<br />

haben, wenn man Comics mag. *rä<br />

KINDERBUCH<br />

„Bis bald, Opa!“<br />

Mit der immer besser werdenden Gleichstellung<br />

von LGBTIQ*s in Deutschland verändert<br />

sich auch unser Gesellschaftsbild.<br />

Nicht zuletzt ist mit der Ehe für alle die<br />

Liebe zwischen zwei homosexuellen Menschen<br />

immer mehr zur normalsten Sache<br />

der Welt geworden. Auch die Gründungen<br />

von sogenannten Regenbogenfamilien<br />

nehmen zu und gehören mittlerweile zum<br />

allgemeinen Gesellschaftsbild. In der Literatur,<br />

gerade in der Kinderliteratur, ist dies<br />

jedoch nur sehr selten zu finden.<br />

Der deutsch-niederländische Schriftsteller,<br />

Historiker und Pädagoge Lutz van Dijk will<br />

nun Abhilfe schaffen. Mit seinem neuen<br />

Kinderbuch „Bis bald, Opa!““ zeigt er die<br />

Vielseitigkeit unserer Gesellschaft.<br />

Die Hauptfigur des Buchs ist der zehnjährige<br />

Daniel, der in einer bunten (diversen)<br />

Welt lebt. Nach und nach wird der Leser in<br />

die Patchworkfamilie von Daniel eingebunden:<br />

Daniel und seine<br />

Mutter sowie der neue<br />

Freund der Mutter und<br />

dessen Tochter. Drehund<br />

Angelpunkt des<br />

Buchs ist der Besuch<br />

der beiden Opas von<br />

Daniel. Was für andere<br />

ungewöhnlich erscheint,<br />

ist für Daniel<br />

das Normalste auf der<br />

Welt: zwei Opas, die<br />

sich lieben.<br />

Lutz van Dijk nimmt<br />

den Leser mit auf eine Familienreise der<br />

gesellschaftlichen und kulturellen Vielfalt.<br />

Eine Reise, die zeigt, dass auch in einer<br />

bunten Welt die ganz normalen familiären<br />

Alltagsprobleme, Freuden und Sorgen zu<br />

finden sind. So konfrontiert Lutz van Dijk<br />

seine jungen Leser mit der Krebserkrankung<br />

des einen Opas. Das Lutz van Dijk<br />

hier eine Geschichte von<br />

zwei schwulen Männern,<br />

die in Kapstadt leben,<br />

erzählt, kommt nicht von<br />

irgendwoher. Der Autor<br />

gibt mit dem Kinderbuch<br />

„Bis bald, Opa!“ ein großes<br />

Stück seiner eigenen Geschichte<br />

preis. Lutz van<br />

Dijk lebt seit fast zwanzig<br />

Jahren in Kapstadt, wo<br />

er mit seinem Mann<br />

und Freunden aus dem<br />

Township Maisphumelele<br />

das HOKISA-Kinderhaus gegründet hat.<br />

Es ist wohl das persönlichste Buch, das<br />

Lutz van Dijk bisher geschrieben hat. Nicht<br />

ohne Grund widmet er gerade dieses<br />

Buch seinen beiden Kindern und den drei<br />

Enkelkindern in Deutschland sowie seinen<br />

Kindern und Enkelkindern in Südafrika und<br />

seinem Mann Perry. *sea<br />

FOTOS: A. LOURIE<br />

KALENDER<br />

Vielfalt<br />

ist erotisch<br />

Schwule Erotik, das ist mehr als glatte<br />

Muskeln, Twinks und Lederträume.<br />

meat hat auch für <strong>2020</strong> wieder ein<br />

klasse Statement für Vielfalt in Sachen<br />

Sexyness: „Zwölf ganz normale<br />

Männer unterschiedlicher Form, Größe<br />

und Altersgruppe haben sich ausgezogen,<br />

um zu beweisen, dass echte<br />

Männer es draufhaben“, verrät Fotograf<br />

Adrian Lourie über den <strong>2020</strong>er-Kalender<br />

von meat. *rä<br />

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