31.01.2020 Aufrufe

hinnerk Februar / März 2020

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

DIVERSITY<br />

de mehr als 10.000 Mal geklickt. Das<br />

ist für einen internen Beitrag schon<br />

sehr viel. Und in den Kommentaren,<br />

auch von einigen Vorstandskollegen,<br />

wurde das Engagement durchweg<br />

unterstützt. Das Gleiche gilt für<br />

einen Beitrag von zwei Mitarbeitern,<br />

die über ihr persönliches Coming-out<br />

berichtet haben.<br />

Wie dick waren und sind die Bretter noch<br />

in der Männerwelt Topmanagement, wenn<br />

dann auch noch „ausgerechnet eine Frau“<br />

mit queeren Themen kommt? Gab es auch<br />

negative Stimmen aus dem Vorstandsbereich<br />

oder aus der Belegschaft, die gefragt<br />

haben, was das soll?<br />

Tatsächlich waren die Reaktionen sehr positiv.<br />

Natürlich sind nicht immer alle begeistert und<br />

fragen sich, ob ein solches Engagement nötig ist<br />

und es nicht Wichtigeres gibt. Aber ein Interview<br />

mit mir dazu im digitalen Mitarbeitermagazin wur-<br />

FOTOS: COMMERZBANK<br />

Sie haben die „Reise nach<br />

Berlin“ ins Leben gerufen.<br />

Was ist das?<br />

Das ist als eine symbolische Reise<br />

zu mehr Respekt und Akzeptanz<br />

zu verstehen. Mit unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen haben wir Kunden<br />

und Mitarbeiter eingeladen, etwas<br />

zu entdecken, ihren Horizont zu<br />

erweitern und so für ein besseres<br />

Miteinander zu sorgen. Am Diversity-<br />

Tag haben wir zum Beispiel eine<br />

Podiumsdiskussion veranstaltet, bei<br />

der Vertreter von Banken und aus der<br />

Wirtschaft darüber diskutiert haben,<br />

warum LGBTIQ*-Engagement ein<br />

Erfolgsfaktor für Unternehmen ist. Im<br />

Juli war die Commerzbank Gastgeber<br />

des internationalen „RAHM-LGBT<br />

Leadership Contest“, bei dem sich<br />

LGBTIQ*-Führungskräfte in ihren<br />

Fähigkeiten gemessen haben. Und am<br />

Christopher Street Day (CSD) in Berlin<br />

haben wir mit einem großen Truck<br />

teilgenommen. Unter dem Motto „Alle<br />

gelb – trotzdem bunt“ haben Kunden<br />

und Mitarbeiter gemeinsam Flagge für<br />

Vielfalt gezeigt.<br />

In der CSD-Saison hat die<br />

Commerzbank ihr Logo in<br />

den Farben des Regenbogens<br />

gefärbt. Wie waren die Reaktionen<br />

der Belegschaft, wie die<br />

von Kunden?<br />

2018 hatte das Einfärben unseres<br />

Logos noch zu einer sehr lebhaften<br />

Diskussion geführt und gezeigt, dass<br />

trotz allem noch viele Vorbehalte und<br />

Unsicherheiten auch bei uns bestehen.<br />

2019 war dies in vielen Teilen<br />

schon selbstverständlicher. Dazu tragen<br />

gemeinsame Veranstaltungen und<br />

Maßnahmen wie in der „Reise nach<br />

Berlin“ bei. Und gerade mit Blick auf<br />

unsere Kunden gilt: Die Wahrnehmung<br />

eines Unternehmens beeinflusst<br />

immer mehr auch deren Entscheidungen.<br />

Daher sollen sich queere<br />

Menschen bei uns auch willkommen<br />

fühlen.<br />

Warum nicht einmal den Commerzbank-Tower<br />

außerhalb der<br />

CSD-Saison in den Farben des<br />

Regenbogens leuchten lassen?<br />

Den Commerzbank-Tower in Regenbogenfarben<br />

leuchten zu lassen, war<br />

ein enormer Aufwand. Wir haben uns<br />

daher sehr gefreut, dass wir die Idee<br />

2019 erstmals umsetzen konnten. Und<br />

natürlich hatte dies insbesondere im<br />

Kontext der CSD-Saison eine große<br />

öffentliche Wahrnehmung. Mit Blick<br />

nach vorn muss man neu entscheiden,<br />

welche Maßnahmen und Aktionen dem<br />

Anliegen am meisten nutzen.<br />

Was muss sich in der Bankenund<br />

Finanzwelt noch tun, damit<br />

Diversität stärker gelebt werden<br />

kann?<br />

Wir haben sicher schon viel erreicht,<br />

aber Vorurteile lassen sich oft auch<br />

nicht von heute auf morgen abbauen.<br />

Umso wichtiger ist es, dass sich vor<br />

allem Führungskräfte trauen, das Thema<br />

in der Öffentlichkeit sichtbar zu<br />

machen. Je heterogener ein Team ist<br />

und je offener einzelne Mitglieder mit<br />

ihrer sexuellen Orientierung umgehen,<br />

desto einfacher ist es sowohl für neue<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als<br />

auch für solche, die schon lange dabei<br />

sind, dem Beispiel zu folgen. Das zahlt<br />

sich im Übrigen auch wirtschaftlich<br />

aus, denn diverse Teams liefern auch<br />

hervorragende Ergebnisse ab.<br />

*C. Knuth / S. Ahlefeld

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!