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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Dezember 2015

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Forschungszentrums sowie der Eidgenössischen<br />

Forschungsanstalt für Wald,<br />

Schnee und Landschaft haben nämlich<br />

herausgefunden, dass der Tannenhäher<br />

die Samen ausgerechnet dort versteckt,<br />

wo sie nicht besonders gut keimen<br />

können. Arvensamen brauchen feuchten<br />

Boden und viel Licht, um keimen zu<br />

können. Doch der Tannenhäher versteckt<br />

sie vorzugsweise dort, wo der Boden<br />

trocken ist und ein dichtes Kronendach<br />

wenig Licht durchlässt.<br />

Was für die Arve suboptimal ist,<br />

macht für den Tannenhäher durchaus<br />

Sinn. Denn wenn die Samen nicht<br />

keimen, sind sie länger als Nahrung<br />

verfügbar. In einem schlechten Zapfenjahr<br />

ist der Tannenhäher auf früher<br />

angelegte Depots angewiesen. Solange<br />

die Samen nicht keimen, stehen sie ihm<br />

als Nahrung zur Verfügung. Auch wenn<br />

also der Tannenhäher die Arven nüsschen<br />

an Orten versteckt, die für die<br />

Keimung nicht unbedingt geeignet sind,<br />

hat er doch einen wesentlichen Anteil<br />

an der Verjüngung der Arvenbestände.<br />

Würde er die Samen im Herbst nicht<br />

vergraben, würde ihre Keimfähigkeit<br />

deutlich reduziert: Bleiben die Zapfen in<br />

den Baumwipfeln hängen, trocknen<br />

die Nüsschen möglicherweise aus, liegen<br />

sie am Boden im Schnee, drohen sie<br />

zu verfaulen. In den Häherverstecken<br />

im Boden sind die Bedingungen trotz<br />

allem besser, sodass doch einige Samen<br />

keimen können. Ganze Büschel junger<br />

Arven zeugen von der eifrigen Tätigkeit<br />

des gefiederten Försters. Freuen wir uns<br />

also an den charakteristischen Nadelbäumen<br />

in unseren Alpen und danken<br />

dem Tannenhäher dafür, dass er die<br />

Arven bei der Verjüngung so tatkräftig<br />

unterstützt!<br />

xxxxxxxxxx<br />

Text Claudia Wartmann<br />

Fotos Eike-Lena Neuschulz,<br />

Senckenberg Biodiversität und<br />

Klima Forschungszentrum<br />

14 <strong>NATURZYT</strong><br />

40 bis 60 Arvennüsschen<br />

kann der<br />

Tannenhäher in<br />

seinem Kehlsack<br />

verstauen.

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