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NATURZYT – Das Schweizer Naturmagazin – Ausgabe Dezember 2015

Natur ERFAHREN und mehr über unsere Wildtiere und -pflanzen lernen. Natur ERLEBEN und die Artenvielfalt der Flora und Fauna entdecken. Natur BEWAHREN und rücksichtsvoller mit ihr umgehen. Das ist NATURZYT. NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, wir unterstützen Sie auch mit einem Teil der Abo-Erlösen. Aus Liebe zur Natur. Jetzt abonnieren und unterstützten – 4 Ausgaben für nur CHF 29.50.

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Einfach zu begehen:<br />

Die Grattour auf den<br />

Hundsrügg bietet<br />

keine grossen<br />

Herausforderungen.<br />

um die militärischen Zentren Bulle und Thun zu<br />

verbinden. Im Zweiten Weltkrieg folgte ein weiterer<br />

militärischer Akt. Die Region wurde zum Artilleriewerk<br />

aufgerüstet, mit als Alphütten getarnten Bunkern.<br />

Heute herrscht auf dem Jaunpass Frieden <strong>–</strong> selbst an<br />

schönen Wintertagen. <strong>Das</strong> Ski- und Langlaufgebiet<br />

ist klein und familiär, Hektik kommt da keine auf.<br />

Und auch für Skitourengänger und Schneeschuhläufer<br />

hat es genügend Platz: Sie finden mit dem Bäderhorn<br />

oder eben dem Hundsrügg attraktive Gipfelziele.<br />

UNTERWEGS AN DER SPRACHGRENZE<br />

Der Weg auf den Hundsrügg liefert bereits nach der<br />

ersten halben Wanderstunde einen Höhepunkt. Bei<br />

der Bergstation des Skilifts Hüttlistalde öffnet sich der<br />

Weitblick Richtung Simmental und die Wildstrubelkette<br />

<strong>–</strong> ein eindrücklicher Moment. Von da weg<br />

lassen einen die Berge nicht mehr los, während der<br />

folgenden zwei Stunden werden es immer mehr,<br />

die das Auge in die Ferne ziehen.<br />

Die nächste Höhenstufe, das Hürli, ist bald er -<br />

klom men. Ein Bänkli an der Sonne und ein wenig<br />

oberhalb die SAC-Hütte Oberegg bieten sich an für<br />

Gemeinsam über den Grat<br />

Der Tourenveranstalter Wildout Naturerlebnisse bietet die Schneeschuhwanderung<br />

vom Jaunpass auf den Hundsrügg im Winter<br />

<strong>2015</strong> / 2016 als geführte Tour an. Die Wanderung eignet sich für alle,<br />

die Berg- und Schneeschuherfahrung mitbringen und über genügend<br />

Kondition verfügen, um vier Stunden auf Schneeschuhen zu laufen<br />

<strong>–</strong> ohne Pausen. Geleitet wird die Tour von Wanderleiter Daniel Fleuti<br />

und Wildnispädagogin Andrea Kippe. Unterwegs gibt es viele<br />

Informationen zur Region und zum richtigen Verhalten auf Schneeschuhtouren<br />

und in der winterlichen Wildnis.<br />

Die Daten sowie die Angaben zur Tour sind erhältlich unter<br />

www.wildout.ch oder über Telefon 052 558 38 92.<br />

eine Rast. Ist die Hütte bewartet, wird man mit einem<br />

herzlichen «Bonjour» begrüsst. Sie gehört der Sektion<br />

Gruyère, das Greyerzerland und damit die Kantonsund<br />

Sprachgrenze sind nicht weit. Überhaupt hört man<br />

unterwegs ein Durcheinander von Französisch und<br />

Deutsch; der Hundsrügg ist hüben wie drüben beliebt.<br />

Der Grat, den wir kurz nach der Hütte betreten,<br />

liegt indes vollständig im Kanton Bern. Die Grenze<br />

verläuft weiter westlich über die Gastlosen. Die 15<br />

Kilometer lange Kette mit ihren markanten Zacken<br />

und Türmen aus Kalkstein galt einst als unbezwingbar.<br />

Heute ist sie ein beliebtes Kletter- und Wandergebiet,<br />

wobei sich die Bergwege auf den Fuss der Gastlosen<br />

und die wenigen Passübergänge konzentrieren.<br />

Die Region hinter dem Jaunpass bietet noch mehr<br />

Besonderheiten. Die erste Gemeinde auf Freiburger<br />

Seite, Jaun, ist die einzige deutschsprachige im Bezirk<br />

Greyerz. Versteht man die Leute dort trotzdem nicht,<br />

liegt das an ihrem Dialekt, dem Jaundeutsch oder<br />

Jùutütsch, eine Mundart mit Wurzeln im Höchstalemannisch.<br />

Ebenfalls etwas Spezielles und einen<br />

Besuch wert ist das kleine Dorf Abländschen. Es liegt<br />

am Fusse der Gastlosen und wirkt, vom Grat des<br />

Hundsrügg aus betrachtet, fast von der Welt vergessen.<br />

DER WEG ZUR AUSSICHT ZEHRT<br />

Bald nach der SAC-Hütte ist ein erster Gipfel erreicht.<br />

Wer angesichts des markanten Eisenkreuzes meint,<br />

dies sei der Hundsrügg, wird rasch eines besseren<br />

belehrt. Von weitem grüsst er, der Weg dorthin fordert<br />

nochmals Kraft. Gratwege haben nämlich die Eigenschaft,<br />

in munterem Auf und Ab zu verlaufen. Und<br />

so kommt man auf den letzten zwei Kilometern<br />

ordentlich ins Schnaufen.<br />

Die Anstrengung lohnt sich, die Rundsicht auf<br />

dem Gipfel ist gewaltig. Chasseral, Eiger, Mönch,<br />

Jungfrau, Niesen, Hengst, Wildstrubel, Wildhorn,<br />

ja sogar der Mont Blanc zeigen sich. Man mag sich<br />

kaum sattsehen. <strong>Das</strong> breite Plateau ist bestens<br />

geeignet für die Mittagsrast <strong>–</strong> sofern der Wind es<br />

zulässt. Die Gipfelwechte zeugt davon, wie unerbittlich<br />

er hier oben das Zepter in der Hand hält.<br />

VIELE WEGE FÜHREN ZURÜCK<br />

<strong>Das</strong> Graterlebnis lässt sich verlängern; über Luegle,<br />

an der Bire vorbei und über das Wannehöreli<br />

führt eine Route in rund drei Stunden nach Saanenmöser.<br />

Möglich ist auch der Abstieg ins Sparenmoos.<br />

Dort mietet man einen Schlitten und saust nach<br />

Zwei simmen. Zum Jaunpass zurückzukehren,<br />

ist genauso attraktiv. Die Berge, die am Morgen<br />

im Rücken lagen, zeigen sich nun in voller Grösse.<br />

Und die hausgemachte Suppe in der SAC-Hütte<br />

wärmt Körper und Seele. Immer sonntags.<br />

Text / Foto Daniel Fleuti<br />

36 <strong>NATURZYT</strong>

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