TASSILO - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen, Ausgabe März/April 2020
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<strong>Ausgabe</strong> 29<br />
<strong>März</strong> / <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
®<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong><br />
Eine Produktion von<br />
Titelbild: pwmotion, Adobe Stock<br />
Bernried am Starnberger See<br />
mit Veranstaltungskalender für zwei Monate<br />
Rasant unterwegs<br />
BMX-Rennsport in <strong>Weilheim</strong><br />
Sonderteil<br />
BAUEN<br />
WOHNEN<br />
&<br />
im Tassiloland<br />
Auf der Roten Couch<br />
BR-„Allzweckwaffe“ Lui Knoll
Trimedial <strong>und</strong> tätowiert<br />
Weil Eltern mit dem<br />
Konzept staatlicher<br />
<strong>und</strong> kirchlicher Kindergärten<br />
nicht zufrieden<br />
waren, haben<br />
sie kurzerhand ihr eigenes<br />
Ding gemacht.<br />
Mit großem Erfolg.<br />
Sowohl das Familienzentr<strong>um</strong><br />
Arche Noah in<br />
Penzberg als auch <strong>die</strong> Montessori-Schule<br />
in Peißenberg enbe<br />
haben sich aus einer<br />
Elterninitiative heraus gegründet <strong>und</strong> sich über <strong>die</strong><br />
Jahre hinweg zu beliebten Anlaufstellen für Kindergartenkinder<br />
<strong>und</strong> Schüler allen Alters <strong>und</strong> aus allen<br />
Schichten etabliert. Z<strong>um</strong> jeweils 30-Jährigen haben<br />
wir beide Einrichtungen besucht. Sowohl von Penzberg<br />
als auch Peißenberg <strong>r<strong>und</strong></strong> 20 Autokilometer<br />
entfernt: Murnau. Dort befindet sich das Büro von Lui<br />
Knoll, 59, BR-Korrespondent fürs komplette Oberland.<br />
Wir haben den nebenberuflichen Coach <strong>und</strong><br />
leidenschaftlichen Liedermacher auf <strong>die</strong> Rote Couch<br />
gebeten <strong>und</strong> interessanten Einblick in seine trimediale<br />
Tätigkeit bekommen. Außerdem spricht der stu<strong>die</strong>rte<br />
Sozialpädagoge <strong>und</strong> Vater von vier erwachsenen<br />
Kindern über seinen ersten Toten, den größten<br />
Versprecher <strong>und</strong> Radio Oberland – ein Sender, den<br />
er lange Zeit als sein fünftes Kind bezeichnet hat.<br />
Beruflich viel mit Leuten zu tun hat auch Ralf Wallner.<br />
In knapp 25 Jahren hat er <strong>r<strong>und</strong></strong> 15 000 Tattoos gestochen.<br />
Wir haben den stu<strong>die</strong>rten Kommunikationsdesigner<br />
in seinem Studio in Murnau besucht <strong>und</strong><br />
uns einen Überblick verschafft über das kunstvolle<br />
Stechen in nackte Haut. Als Kunsthandwerk dürfen<br />
auch <strong>die</strong> im Sonderteil „Bauen & Wohnen“ vorgestellten<br />
Werke von Simon Baron bezeichnet werden.<br />
Der hauptberufliche Techniker für Holzbau kreiert<br />
einzigartige Lampen aus Altholz. Um an geeignetes<br />
Rohmaterial zu kommen, nimmt der Iffeldorfer weite<br />
Wege auf sich – unvergessen war sein „Trip“ ins<br />
niederbayerische Allmannsdorf. So alt wie <strong>die</strong> Hölzer<br />
sind, <strong>die</strong> Simon Baron sich damals geschnappt hat,<br />
ist das Haus von Brigitte Mitschke aus Wessobrunn.<br />
Die 89-Jährige hat uns Einblick gewährt in ihr bescheidenes<br />
Leben im wohl ältesten bewohnten Haus<br />
des Tassilolandes. <strong>Das</strong>s sie insbesondere im Winter<br />
schon mal einen zweiten, dicken Pulli überstreifen<br />
muss, zeugt nicht wirklich von zeitgemäßer Energieeffizienz.<br />
Dieses in Zeiten des offensichtlichen Klimawandels<br />
so wichtige Thema versuchen Mitarbeiter<br />
der „Energiewende Oberland“ seit einigen Jahren<br />
schon in hiesige Klassenzimmer zu transportieren.<br />
Umweltingenieurin Elisabeth Fre<strong>und</strong>l spricht über<br />
energieeffizienten Unterrichtsstoff in Theorie <strong>und</strong><br />
Praxis. Und zwar für Schüler <strong>und</strong> Lehrer.<br />
Völlig gleich ob Schüler, Lehrer, Eltern oder Großeltern:<br />
Wer sich im Frühjahr an <strong>und</strong> in Wäldern aufhalten<br />
möchte, sollte <strong>die</strong>s mit Sinn <strong>und</strong> Verstand<br />
tun. Der gute G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Jede Menge zuckersüße Babys<br />
von Rehen, Rotwild, Schwarzwild, Hasen, Füchsen,<br />
Dachsen <strong>und</strong> Vögeln, <strong>die</strong> in den kommenden Wochen<br />
<strong>und</strong> Monaten erstmals das Licht der Welt erblicken<br />
werden. Dagegen einen großen Schritt in Richtung<br />
Erwachsenwerden machen <strong>die</strong> Jungs <strong>und</strong> Mädels,<br />
<strong>die</strong> für heuer oder bereits für kommendes Jahr einen<br />
Ausbildungsplatz suchen. Ideale Möglichkeiten z<strong>um</strong><br />
Informieren bieten <strong>die</strong> Ausbildungsmessen in <strong>Weilheim</strong><br />
<strong>und</strong> Schongau, wie auch aus eigener Erfahrung<br />
weiß,<br />
Ihr Johannes Schelle<br />
> > > AUS DEM INHALT<br />
Seite 4<br />
Dynamisch, actionreich<br />
<strong>und</strong> familiär: BMX-Race<br />
in <strong>Weilheim</strong><br />
Seite 6<br />
Ärzte, Polizisten <strong>und</strong><br />
Schlawiner — Tattoo-Studio<br />
„Herz <strong>und</strong> Schädel“<br />
Seite 9<br />
Nehmen Sie Platz!<br />
Journalistische Allzweckwaffe<br />
Lui Knoll auf der Roten Couch<br />
Seite 14<br />
Selbstverantwortliches<br />
Lernen seit 30 Jahren in der<br />
Montessori-Schule Peißenberg<br />
Seite 16<br />
Der „Prozent-Markt“, ein<br />
Kaufhaus mit sozialem<br />
Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Seite 18<br />
Oberammergauer<br />
Passionsspiele <strong>2020</strong> — ein fünf<br />
Monate langes Festival<br />
Seite 20<br />
Ganzheitliche Betreuung<br />
für Eltern <strong>und</strong> Kinder:<br />
Familienzentr<strong>um</strong> Arche Noah<br />
Seite 22<br />
Regionale <strong>und</strong> internationale<br />
Vielfalt im Allerlei aus dem<br />
Tassiloland<br />
Seite 28<br />
Sieben absolute<br />
Spitzenkapellen beim<br />
Almfestival auf Schönegg<br />
Seite 30<br />
Wie funktioniert er in Murnau?<br />
Selbstgeschnitzter Nahverkehr<br />
in der Region<br />
Seite 32<br />
Leistungsdaten über jede<br />
Kuh: unterwegs mit einer<br />
Milchprüferin<br />
Seite 36<br />
Brunnenkresse <strong>und</strong> Bärlauch:<br />
Saisonale, regionale Rezepte<br />
der Hauswirtschafterei<br />
Seite 66<br />
Ausbildung z<strong>um</strong> Koch —<br />
Freude am Herd z<strong>um</strong> Wohle<br />
des Gastes<br />
Seite 73<br />
Der Frühling naht!<br />
Unserere Veranstaltungstipps<br />
für <strong>März</strong> <strong>und</strong> <strong>April</strong><br />
märz / april <strong>2020</strong> | 3
BMX-Race in <strong>Weilheim</strong><br />
Dynamisch, familiär<br />
<strong>und</strong> actionreich<br />
4 | tassilo<br />
<strong>Weilheim</strong> | BMX-Race ist einerseits<br />
eine dynamische Sportart, ein actionreicher<br />
<strong>und</strong> kompromissloser<br />
Wettkampf zwischen mehreren<br />
Fahrern. Spannung pur während<br />
des Rennens, Vollgas ohne Verschnaufpause,<br />
ohne Leerlauf. Auf<br />
der anderen Seite aber immens<br />
familiär, fre<strong>und</strong>schaftlich <strong>und</strong> nahbar,<br />
obwohl es letztlich eine Einzelsportart<br />
ist. Geht bei einem Rennen<br />
mal das Fahrrad kaputt, wird sich<br />
geholfen, auch vereinsübergreifend.<br />
Man kennt sich in der BMX-<br />
Szene, sieht sich an diversen Rennwochenenden<br />
in ganz Deutschland,<br />
sitzt abends zusammen, grillt miteinander<br />
– das Dr<strong>um</strong>her<strong>um</strong> ist einmalig.<br />
Davon kann Georg Tafertshofer<br />
ein Lied singen, schließlich<br />
sind Sohn Moritz, 14 Jahre alt, <strong>und</strong><br />
Tochter Lena, 12, äußerst talentierte<br />
Nachwuchsfahrer, beide gehören<br />
mittlerweile dem Bayernkader<br />
an. Heißt: Häufiger Training, mehr<br />
Rennen, weitere Fahrten. Die Tafertshofers<br />
packen dann stets <strong>die</strong><br />
ganze Familie inklusive H<strong>und</strong> ins<br />
Wohnmobil, machen einen Familienwochenendausflug<br />
daraus <strong>und</strong><br />
touren durch ganz Deutschland.<br />
„Wir sind allerdings bei Weitem<br />
nicht <strong>die</strong> einzige Familie, <strong>die</strong> sich<br />
dem BMX-Sport verschrieben hat“,<br />
betont Georg Tafertshofer, seit<br />
<strong>die</strong>sem Jahr erster Vorstand beim<br />
BMX-Team <strong>Weilheim</strong>.<br />
Schneller Sport,<br />
wenig Verletzungen<br />
In den letzten Jahren gab es beim<br />
BMX-Team <strong>Weilheim</strong> einen spürbaren<br />
Umbruch: Mehrere Fahrer<br />
Lena Tafertshofer,<br />
eine der talentiertesten<br />
Nachwuchsfahrer<br />
beim BMX-<br />
Team <strong>Weilheim</strong>.<br />
Foto: am-Fotogravity<br />
mussten aus beruflichen Gründen<br />
oder stu<strong>die</strong>nbedingt kürzer treten.<br />
Andere sind dafür nachgerückt, denen<br />
es jedoch verständlicherweise<br />
noch an Erfahrung fehlt. „Wir ermutigen<br />
sie immer, dass sie auch<br />
Rennen fahren“, sagt Tafertshofer,<br />
der <strong>die</strong>ses Jahr mit einer leicht<br />
veränderten Vorstandsmannschaft<br />
angetreten ist, <strong>die</strong> sich zu großen<br />
Teilen aus Eltern aktiver Fahrer zusammensetzt.<br />
Wichtig sei es, den<br />
Nachwuchsfahrern <strong>und</strong> auch dem<br />
einen oder anderen Elternteil <strong>die</strong><br />
Angst zu nehmen. BMX ist schnell,<br />
anspruchsvoll <strong>und</strong> natürlich gebe<br />
es Stürze. „<strong>Das</strong> kommt immer darauf<br />
an, wo <strong>und</strong> wie man fährt“,<br />
so Tafertshofer, aber: „Man wächst<br />
mit der Aufgabe.“ Zudem sind <strong>die</strong><br />
Fahrer beim BMX-Race enorm<br />
gut geschützt, im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e ist keine<br />
Haut sichtbar. Natürlich gibt es mal<br />
blaue Flecken, schlimmere Verletzungen<br />
sind aber glücklicherweise<br />
<strong>die</strong> Ausnahme. Sollte doch etwas<br />
passieren, ist bei jedem Rennen<br />
ärztliches Personal anwesend.<br />
„Nach einem Sturz ist meist der<br />
Schmerz über <strong>die</strong> verpasste Platzierung<br />
größer als wegen einer<br />
Verletzung“, sagt Tafertshofer, den<br />
es immer wieder erstaunt, wie gut<br />
bereits <strong>die</strong> Allerkleinsten fahren.<br />
Die Bayernliga kann beim BMX-<br />
Race als Einsteigerklasse bezeichnet<br />
werden. Bei guten Leistungen,<br />
<strong>und</strong> sobald mehr Erfahrung gesammelt<br />
wurde, kann man aufsteigen.<br />
Doch schon in der Bayernliga –<br />
<strong>und</strong> das ist sicherlich einer der<br />
Nachteile des Sports – sind <strong>die</strong><br />
Fahrten zu den Rennen nicht ganz
ohne: bis Herzogenaurach, Ingolstadt<br />
oder Kolbermoor. Anders als<br />
Fußballplätze hat eben nicht jedes<br />
Dorf eine BMX-Bahn, geschweige<br />
denn einen eigenen Verein.<br />
In <strong>Weilheim</strong> hat BMX-Race hingegen<br />
eine lange Tradition, <strong>die</strong> mit<br />
einer Vielzahl an Erfolgen gespickt<br />
ist. Unter anderem ist Markus Huber<br />
siebenfacher Deutscher Meister,<br />
Jakob Bernhart fährt im B<strong>und</strong>eskader,<br />
beide begannen in <strong>Weilheim</strong><br />
mit dem BMX-Fahren. Heute stehen<br />
einige talentierte Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche im wahrsten Sinne des<br />
Wortes in den Startlöchern, <strong>um</strong> in<br />
<strong>die</strong> erfolgreichen Fußstapfen zu<br />
treten. Insgesamt zählt der Verein<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 70 Mitglieder, davon sind<br />
etwa 40 aktive Fahrer. Jeden Donnerstag<br />
wird ein Schnuppertraining<br />
angeboten, Interessierte können,<br />
bestenfalls nach kurzer vorheriger<br />
Anmeldung, einfach vorbeischauen<br />
<strong>und</strong> es ausprobieren. Leihräder<br />
stehen zur Verfügung, auch sogenannte<br />
Integralhelme, schließlich<br />
reichen <strong>die</strong> handelsüblichen Fahrradhelme<br />
nicht aus. Wollen Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche fest dabeibleiben,<br />
lohnt es sich, in <strong>die</strong> Ausrüstung zu<br />
investieren. „Sehr gute, gebrauchte<br />
Räder gibt es bereits für 300<br />
Euro“, spricht Georg Tafertshofer<br />
über diverse Flohmärkte <strong>und</strong><br />
Internetplattformen, <strong>die</strong> explizit<br />
BMX-Equipment anbieten. Für <strong>die</strong><br />
Schutzausrüstung müsse dann<br />
nochmal 50 bis 100 Euro investiert<br />
werden. Nach oben hin sind<br />
preislich ka<strong>um</strong> Grenzen gesetzt, da<br />
unterscheidet sich BMX nicht von<br />
anderen Sportarten, insbesondere<br />
wenn <strong>die</strong> Fahrräder immer leichter<br />
werden.<br />
Herausforderungen<br />
für <strong>die</strong> Zukunft<br />
Am Samstag, 25. Juli, findet auf<br />
der <strong>Weilheim</strong>er BMX-Bahn in<br />
der Au <strong>die</strong> südbayerische ADAC-<br />
Meisterschaft statt, einen Tag später<br />
folgt am Sonntag, 26. Juli, das<br />
Bayernliga-Rennen. Wie bei allen<br />
BMX-Rennen gehen auch hier bis<br />
zu acht Fahrer pro Lauf parallel<br />
an den Start. Je nach Anzahl der<br />
Starter qualifiziert man sich über<br />
Vorläufe <strong>und</strong> Halbfinals letztlich für<br />
das Finale.<br />
Sponsoren zu finden sei eine der<br />
größten Herausforderungen für<br />
<strong>die</strong> Vorstandschaft, wie Georg Tafertshofer<br />
zugibt, gibt es doch eine<br />
Vielzahl an Vereinen, <strong>die</strong> ebenfalls<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Gunst der regionalen Firmen<br />
buhlen. Mit seinen Vorstandskollegen<br />
möchte er in Zukunft eine<br />
Steigerung der Mitglieder <strong>und</strong> Fahrer<br />
erreichen. Nicht exponentiell,<br />
sondern stetig <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>, damit<br />
der Verein mitwachsen kann. Auch<br />
der Bau einer neuen Bahn ist eine<br />
Vision, obwohl „<strong>die</strong> jetzige schon<br />
richtig gut ist, wir viel investiert<br />
haben“, wie Tafertshofer klarstellt.<br />
Jedoch dürfen darauf keine B<strong>und</strong>esligaläufe<br />
oder süddeutsche<br />
Meisterschaften ausgerichtet werden,<br />
da Streckenarchitektur <strong>und</strong><br />
Geländegröße nicht <strong>die</strong> dafür nötigen<br />
Vorschriften erfüllen. Ein Neubau<br />
an anderer Stelle ist allerdings<br />
keineswegs ein kurzfristiges Unterfangen,<br />
schließlich muss sich das<br />
BMX-Team <strong>Weilheim</strong> zunächst kontinuierlich<br />
weiterentwickeln, auch<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> benötigten heimischen Unternehmen<br />
mit ins Boot zu holen.<br />
Bestenfalls solche, <strong>die</strong> zu <strong>die</strong>sem<br />
actionreichen <strong>und</strong> familiären Sport<br />
passen.<br />
tis<br />
Volle Konzentration: Erstaunlich,<br />
wie gut bereits <strong>die</strong> Kleinsten<br />
fahren können. Foto: am-Fotogravity<br />
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Ein „Schmuckkästchen“ im Pfaffenwinkel<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 5
Tattoo-Studio „Herz <strong>und</strong> Schädel“ in Murnau<br />
Ärzte, Polizisten <strong>und</strong> Schlawiner<br />
Murnau | Tätowierungen sind<br />
beinahe so alt wie <strong>die</strong> Menschen<br />
selbst, seit jeher haben Bilder<br />
<strong>und</strong> Zeichen auf der Haut unterschiedlichste<br />
Bedeutungen,<br />
<strong>die</strong>nten der Kennzeichnung, Verschönerung<br />
oder auch Kriegsbemalung.<br />
Längst sind Tattoos in der<br />
Gesellschaft angekommen, <strong>die</strong><br />
Zeiten, in denen Tätowierungen<br />
eher in <strong>die</strong> Schmuddelecke gedrängt<br />
wurden, sind schon lange<br />
passé. Laut einer Ipsos-Umfrage<br />
für das Ges<strong>und</strong>heitsmagazin<br />
„Apotheken Umschau“ geben 21<br />
Prozent an, eine oder mehrere<br />
Tätowierungen zu haben – der<br />
Anteil der Tätowierten hat sich in<br />
den vergangenen sieben Jahren<br />
somit fast verdoppelt. Besonders<br />
beliebt sind Tattoos unter den 20-<br />
bis 29-Jährigen: Fast jeder Zweite<br />
von ihnen, 47,1 Prozent <strong>um</strong> genau<br />
zu sein, ist tätowiert, bei den 30-<br />
bis 39-Jährigen ist es jeder Dritte<br />
(33,9 Prozent). Kein Zweifel, <strong>die</strong><br />
Branche boomt: Gab es vor 30<br />
Jahren b<strong>und</strong>esweit gerade einmal<br />
zwei Dutzend Tattoo-Studios, sind<br />
es mittlerweile <strong>r<strong>und</strong></strong> 8000. Eines<br />
davon: das „Herz <strong>und</strong> Schädel“ in<br />
Murnau.<br />
15 000 Tattoos<br />
in 24 Jahren<br />
Ralf Wallner darf man getrost als<br />
Original bezeichnen. Markant,<br />
direkt, jemand, der sein Herz auf<br />
der Zunge trägt, auch mal unbequeme<br />
Wahrheiten ausspricht.<br />
Hier <strong>und</strong> da blitzt ein Tattoo<br />
auf seinem Unterarm aus dem<br />
hochgekrempelten Hemdsärmel<br />
hervor, „zugekleistert“ ist der<br />
54-jährige allerdings keineswegs.<br />
Insgesamt dürfte er in seinem Leben<br />
– grob überschlagen – etwa<br />
15 000 Tattoos gestochen haben.<br />
1996 eröffnete Wallner gemeinsam<br />
mit einem Kollegen das „Wild<br />
at Heart“ in München. „Damals<br />
haben wir Tätowierer uns in München<br />
noch alle gekannt“, erinnert<br />
er sich. „Heut ist der Markt vollkommen<br />
überschwemmt.“ Gerade<br />
<strong>die</strong> schwarzen Schafe unter den<br />
Kollegen verärgern Ralf Wallner.<br />
Diejenigen, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Preise unverhältnismäßig<br />
drücken, was sich<br />
nicht selten in mangelnder Qualität<br />
oder – noch schlimmer – Hygiene<br />
bemerkbar macht. Konkurrenz<br />
fürchtet er indessen weniger,<br />
auch „wenn ich es natürlich nicht<br />
prickelnd fände, würde gleich<br />
nebenan ein Laden aufmachen“.<br />
2004 eröffnete der Tattoo-Künstler<br />
parallel sein Studio „Herz <strong>und</strong><br />
Schädel“ in Murnau, pendelte<br />
jahrelang zwischen der Gemeinde<br />
am Staffelsee <strong>und</strong> München,<br />
ehe er sich 2018 aus der Landeshauptstadt<br />
zurückgezogen hat.<br />
An Arbeit mangelt es ihm auch<br />
seitdem nicht, auf einen Termin<br />
bei ihm oder seiner Mitarbeiterin<br />
„Blessed Linda“ muss man durchaus<br />
mal ein paar Monate warten.<br />
„Generell sollte man sich ein Tattoo<br />
immer genau überlegen <strong>und</strong><br />
dann den Tätowierer seines Vertrauens<br />
aufsuchen“, empfiehlt<br />
Ralf Wallner, aber: „In keinem Fall<br />
nur nach dem Preis gehen.“<br />
Kreativität ist<br />
Voraussetzung<br />
Der Beruf des Tätowierers an sich<br />
ist ein äußerst verantwortungsvoller.<br />
Radikale Dinge würde Ralf<br />
6 | tassilo
In seinem Element: Ralf Wallner<br />
mit Tätowier-Werkzeug.<br />
Wallner niemals stechen <strong>und</strong> auch<br />
wenn <strong>die</strong> frisch 18-Jährige unbedingt<br />
eine Micky Maus mit ausgestrecktem<br />
Mittelfinger im Dekolleté<br />
haben möchte, winkt er ab. Hat<br />
so gerade bei jungen Menschen<br />
schon so manche D<strong>um</strong>mheit verhindert.<br />
Gut zeichnen konnte Ralf Wallner<br />
schon immer – nicht <strong>die</strong> allerschlechteste<br />
Voraussetzung,<br />
<strong>um</strong> als Tätowierer durchzustarten.<br />
Anfang der Neunzigerjahre<br />
schloss er sein Studi<strong>um</strong> z<strong>um</strong> Diplom-Kommunikationsdesigner<br />
ab.<br />
<strong>Das</strong>s jedoch just in <strong>die</strong>ser Zeit der<br />
PC in den Werbeagenturen Einzug<br />
hielt, passte so gar nicht in Wallners<br />
Idealvorstellung von seinem<br />
Beruf. Nach einer Phase des Nachdenkens<br />
inklusive New-York-Reise,<br />
bei der im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e <strong>die</strong> Tätowierer-Idee<br />
geboren wurde, suchte er<br />
sich alsbald jemanden, der ihm<br />
<strong>die</strong> Tattoo-Kunst beibringt, lernte<br />
durch Zufall Gary Winter kennen.<br />
„Natürlich enormes Glück, dass<br />
es gleich <strong>die</strong> Oberliga war.“ Nach<br />
absolvierter „Lehrzeit“ eröffnete<br />
Ralf Wallner 1996 seinen Münchner<br />
Laden.<br />
„Ein Tattoo ist immer ein Zeitzeugnis“,<br />
beschreibt es Ralf Wallner.<br />
Tätowieren lassen sich heutzutage<br />
Angehörige jeglicher Gesellschaftsschichten:<br />
Ärzte, Professoren,<br />
Profi-Fußballer, Handwerker<br />
„<strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Schlawiner“, wie<br />
er Personen nennt, <strong>die</strong> es mit dem<br />
Gesetz hier <strong>und</strong> da nicht ganz so<br />
genau nehmen. Dabei fällt ihm<br />
eine besondere Anekdote ein:<br />
Einst schneite aus heiterem Himmel<br />
eine etwas ältere Dame in<br />
seinen Laden. Zunächst dachte er,<br />
sie hätte sich verlaufen. Dabei war<br />
<strong>die</strong> 74-Jährige fest entschlossen,<br />
sich ein Tattoo stechen zu lassen.<br />
Kein kleines Bild, sondern ein<br />
Schmetterling über ihr gesamtes<br />
Schulterblatt sollte es sein. Ihr<br />
Gatte hatte sie zeitlebens abgehalten,<br />
ihren Körper zu verschönern.<br />
„Wenn es ihm nicht gefällt,<br />
muss er es ja nicht mehr allzu<br />
lange ertragen“, so <strong>die</strong> durchaus<br />
bissige Aussage der Dame, <strong>die</strong> in<br />
jedem Fall hinterher glücklicher<br />
war als zuvor. „Wie eigentlich alle<br />
unsere K<strong>und</strong>en“, so Ralf Wallner.<br />
Hygiene als<br />
oberstes Gebot<br />
Nach einem gemeinsamen Zeichentermin,<br />
bei dem Motiv,<br />
Körperstelle <strong>und</strong> Proportionen<br />
besprochen werden, fertigt Ralf<br />
Wallner eine Zeichnung für den<br />
K<strong>und</strong>en an. Wie lange er hierfür<br />
braucht? „Unterschiedlich, je nach<br />
Motiv <strong>und</strong> Tagesform.“ An seinem<br />
Beruf faszinieren ihn seit jeher<br />
<strong>die</strong> tiefgründigen Gespräche <strong>und</strong><br />
der intensive Kontakt mit unterschiedlichsten<br />
Menschen. „Man<br />
lernt sich wahrscheinlich besser<br />
kennen als beim Friseur. Meine<br />
Sicht auf viele Dinge hat sich dadurch<br />
verändert.“ Ein wesentliches<br />
Augenmerk legen Tätowierer<br />
wie Ralf Wallner auf <strong>die</strong> Hygiene.<br />
Während seiner Zivil<strong>die</strong>nstzeit war<br />
er OP-Helfer, hat hier bereits eine<br />
<strong>um</strong>fassende Hygieneausbildung<br />
genossen. Aber auch ohne seien<br />
<strong>die</strong> Aspekte, auf <strong>die</strong> es zu achten<br />
gilt <strong>und</strong> vom Verband „Deutsche<br />
Organisierte Tätowierer“ (DOT)<br />
vorgegeben sind, „zwar kein Hexenwerk“,<br />
man muss sie einfach<br />
gründlich befolgen.<br />
Als großes Glück bezeichnet Ralf<br />
Wallner sein Team von „Herz<br />
<strong>und</strong> Schädel“ mit Tätowiererin<br />
„Blessed Linda“ sowie den Piercern<br />
Peter Pius <strong>und</strong> Danilo. „Da<br />
macht das Leben Spaß“, sagt der<br />
Tattoo-Künstler, der sich seit seinem<br />
Münchner Ausstieg wieder<br />
vermehrt der Malerei widmet <strong>und</strong><br />
unter anderem bei den Murnauer<br />
Hinterglasmalern aktiv ist. „Ich<br />
habe vor, bis z<strong>um</strong> letzen Tag ges<strong>und</strong><br />
zu bleiben. Und so lange<br />
werde ich auch tätowieren.“ Seine<br />
K<strong>und</strong>en wird es freuen.<br />
tis<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 7
<strong>März</strong> <strong>und</strong> <strong>April</strong>: Veranstaltungen des Kulturvereins<br />
Vom Alpenkrimi z<strong>um</strong><br />
bayerischen Dreigesang<br />
<br />
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8 | tassilo<br />
<br />
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Peißenberg | Der Kulturverein Peißenberg<br />
hat sich in Sachen hochkarätiger<br />
Veranstaltungen längst<br />
einen Namen weit über <strong>die</strong> Gemeindegrenzen<br />
hinaus gemacht.<br />
Den Verein gibt es seit 2003, gegründet<br />
wurde er zur Förderung<br />
von Kunst <strong>und</strong> Kultur: darstellende<br />
Kunst, Literatur, Kabarett, Musik<br />
<strong>und</strong> viele weitere Events, geboten<br />
wird ein breites Spektr<strong>um</strong><br />
von regionalen Talenten bis zu<br />
weithin bekannten Künstlern. Von<br />
der enormen Programmvielfalt<br />
können sich Interessierte bereits<br />
in den ersten Monaten des Jahres<br />
<strong>2020</strong> überzeugen.<br />
Am Samstag, 29. Februar, 20 Uhr<br />
sowie Sonntag, 1. <strong>März</strong>, <strong>um</strong> 15 <strong>und</strong><br />
18 Uhr gastiert das neue Ensemble<br />
von Hotspot Kunstvollbühne<br />
mit ihrer h<strong>um</strong>orvollen <strong>und</strong> artistischen<br />
Show „Spiel des Lebens“<br />
in Peißenberg (wir berichteten in<br />
<strong>Ausgabe</strong> 28 ausführlich). Samstag,<br />
7. <strong>März</strong>, folgt <strong>um</strong> 20 Uhr der<br />
Auftritt von „quer“-Puppenspieler<br />
<strong>und</strong> Kabarettist Joe Heinrich. Weit<br />
weg von niedlichem Puppenspiel,<br />
vielmehr bitterböse Alltags- <strong>und</strong><br />
Politsatire, ist sein zweites Soloprogramm<br />
„Der Wolpert“, ein<br />
echter Münchner: weltoffen, katholisch,<br />
bissig. Einst war er „Stift<br />
vom Mosi“, mittlerweile ist er<br />
selbst ein berühmter Modeschöpfer,<br />
der es versteht, <strong>die</strong> Welt auf<br />
einen einzigen Satz zu reduzieren:<br />
„Schee ist anders!“<br />
Ein echter Höhepunkt wird sicherlich<br />
der Abend mit Helmut<br />
Schleich <strong>und</strong> seinem Programm<br />
„Kauf, du Sau!“ am Samstag, 21.<br />
Schauspielerin Michaela May<br />
<strong>März</strong>. Allerdings: Die Veranstaltung<br />
ist bereits restlos ausverkauft.<br />
Karten gibt es indes noch für <strong>die</strong><br />
Lesung am Donnerstag, 2. <strong>April</strong>, 19<br />
Uhr, wenn Schauspielerin Michaela<br />
May <strong>und</strong> Krimi-Autorin Nicola<br />
Förg den im <strong>März</strong> <strong>2020</strong> erscheinenden<br />
elften Band „Flüsternde<br />
Wälder“ der Alpenkrimi-Reihe<br />
vorstellen. Darin führt es <strong>die</strong> beliebten<br />
Ermittlerinnen Irmi Mangold<br />
<strong>und</strong> Kathi Reindl zu Waldbademeistern,<br />
Holzfällern <strong>und</strong> einer<br />
Senioren-WG auf dem Bauernhof.<br />
Hochaktuell, spannend <strong>und</strong> mit<br />
> > > KARTENVERLOSUNG<br />
einem Augenzwinkern erzählt.<br />
Am Samstag, 25. <strong>April</strong>, <strong>um</strong> 20 Uhr<br />
sind schließlich <strong>die</strong> Wellküren in<br />
der Tiefstollenhalle zu Gast, <strong>um</strong><br />
mit bayerischem Dreigesang das<br />
Abendland <strong>und</strong> den Abend an<br />
sich zu feiern. Sie sitzen jetzt im<br />
Parlament, wurden von „versorgten<br />
Wut-Bürgern“ da reingebrüllt.<br />
Sie blasen den Leitkultur-Marsch<br />
<strong>und</strong> spielen Mozart. Alles echt,<br />
kein Fake, musikalisch hochwertig<br />
<strong>und</strong> ziemlich witzig. „Besonders<br />
geeignet für Menschen, <strong>die</strong>, auch<br />
wenn’s dunkel wird, nicht den<br />
H<strong>um</strong>or verlieren“, heißt es in der<br />
Ankündigung des Musikkabaretts.<br />
Wie vielseitig Chorsingen sein<br />
kann, zeigen elf unterschiedliche<br />
Chöre am Donnerstag, 30 <strong>April</strong>,<br />
ab 18 Uhr bei einer gemeinsamen<br />
Chornacht. Infos zu <strong>die</strong>ser<br />
<strong>und</strong> allen weiteren Veranstaltungen<br />
vom Kulturverein Peißenberg<br />
gibt es unter www.tiefstollenhalle.<br />
de. Tickets sind im Vorverkauf online<br />
(www.reservix.de oder www.<br />
kartenengel.de) sowie bei PeissenBuch,<br />
beim Kreisboten Ticketservice<br />
in der Sparkasse <strong>Weilheim</strong><br />
oder bei Buch am Bach in Peiting<br />
erhältlich.<br />
tis<br />
Ihr Regionalmagazin „tassilo“ verlost 3 x 2 Karten für <strong>die</strong> Lesung<br />
von Michaela May <strong>und</strong> Nicola Förg am Donnerstag, 2. <strong>April</strong>, <strong>um</strong><br />
19 Uhr. Wer gewinnen möchte, sendet bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte<br />
an „tassilo“, Birkland 40, 86971 Peiting oder eine Mail an info@<br />
tassilo.de. <strong>Das</strong> Stichwort: Kulturverein. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
das Los entscheidet.
Auf der Roten Couch<br />
Journalistische<br />
Allzweckwaffe<br />
BR-Korrespondent Lui Knoll mit seiner „Waffe“, fest in beiden<br />
Händen. Z<strong>um</strong> Fotoshooting haben wir <strong>die</strong> Rote Couch in <strong>die</strong><br />
Murnauer Fußgängerzone gestellt. Nur wenige Schritte davon<br />
entfernt befindet sich auch das Büro von Knoll <strong>und</strong> seinem<br />
Kollegen Martin Breitkopf.<br />
Foto: Felix Baab<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 9
Murnau / <strong>Weilheim</strong> | Er schult angehende<br />
Journalisten, schreibt<br />
Texte für BR24, spricht Kurzbeiträge<br />
fürs Radio <strong>und</strong> filmt eigens<br />
geführte Fernsehinterviews: Lui<br />
Knoll, 59, „zuagroast“ aus der<br />
Pfalz, arbeitet als selbstständiger<br />
Me<strong>die</strong>ncoach <strong>und</strong> BR-Korrespondent<br />
fürs Oberland. Dreh- <strong>und</strong><br />
Angelpunkt seiner trimedialen<br />
Redakteurs-Arbeit: <strong>Das</strong> BR-Studio<br />
am Untermarkt in Murnau, von<br />
wo aus der rasende Reporter sich<br />
tagein tagaus auf den Weg macht,<br />
<strong>um</strong> Land <strong>und</strong> Leute aus der Region<br />
ins Rampenlicht zu rücken. Wir<br />
haben den in <strong>Weilheim</strong> lebenden<br />
Vater von vier erwachsenen Kindern<br />
hinter Flachbildschirmen,<br />
Kameras <strong>und</strong> Mikrofonen besucht.<br />
Im großen Interview auf der Roten<br />
Couch spricht der stu<strong>die</strong>rte Sozialpädagoge<br />
<strong>und</strong> leidenschaftliche<br />
Liedermacher über seinen peinlichsten<br />
Interviewauftritt, seinen<br />
ersten Toten <strong>und</strong> <strong>die</strong> größten Probleme<br />
im Tassiloland. Außerdem<br />
verrät der ehemalige Redaktionsleiter<br />
der Evangelischen Funk-<br />
Agentur (efa) in München, war<strong>um</strong><br />
er einen hiesigen Radiosender<br />
lange Zeit als sein „fünftes Kind“<br />
bezeichnete.<br />
Herr Knoll, Ihr peinlichster „Versprecher“?<br />
Der passierte mir lange vor meiner<br />
Zeit hier in Bayern. Bei einer<br />
Begegnung mit dem damaligen<br />
Außenminister Hans-Dietrich Genscher.<br />
Der war mit seinem gelben<br />
Pull<strong>und</strong>er auf Wahlkampf in<br />
Baden-Württemberg unterwegs,<br />
während der damalige B<strong>und</strong>espräsident<br />
Richard von Weizsäcker<br />
in Afrika war. Ich als junger Reporter<br />
habe dann den klassischen<br />
Anfänger-Fehler gemacht, <strong>die</strong> falsche,<br />
kritischste Frage als erstes<br />
zu stellen. Sie lautete: Herr Genscher,<br />
was halten Sie davon, dass<br />
der B<strong>und</strong>espräsident in Afrika Ihre<br />
Aufgaben wahrnimmt? Darauf<br />
sagte Genscher: Junger Kollege,<br />
<strong>die</strong>ses Gespräch ist beendet!<br />
10 | tassilo<br />
<strong>Das</strong> war eine Live-Schalte?<br />
Gott sei Dank nicht. Trotzdem habe<br />
ich daraus sehr viel gelernt.<br />
Letzteres gilt sicherlich auch für den<br />
Fauxpas Ihrer ersten Live-Sendung<br />
bei Radio Oberland, stattgef<strong>und</strong>en<br />
auf der Zugspitze?<br />
(lacht) Michaela May habe ich gefragt,<br />
ob man sie kennen muss.<br />
Sie war damals zwar noch sehr<br />
jung <strong>und</strong> nicht ganz so bekannt<br />
wie heute, was mir aber trotzdem<br />
peinlich war. Manchmal wünsche<br />
ich mir heute noch, sie wieder zu<br />
treffen, <strong>um</strong> mich bei ihr zu entschuldigen<br />
<strong>und</strong> zu sagen: Du bist<br />
jetzt ein Star, ich nur ein kleiner<br />
Reporter.<br />
Ein kleiner Reporter für einen mittlerweile<br />
großen Sender. Wer nach<br />
Ihnen googelt, fi ndet Sie allerdings<br />
nicht nur im BR-Studio Murnau,<br />
sondern auch bei Lui Knoll Media<br />
in <strong>Weilheim</strong>. Klären Sie uns auf:<br />
In Rahmen meiner Selbstständigkeit<br />
habe ich eine eigene Agentur<br />
aufgebaut als Coach für Kommunikation,<br />
Me<strong>die</strong>ntraining <strong>und</strong> Moderation,<br />
was ich nebenbei nach wie<br />
vor mache. Neulich habe ich z<strong>um</strong><br />
Beispiel <strong>die</strong> Bürgermeisterkandidaten<br />
für <strong>Weilheim</strong> über <strong>die</strong>sen<br />
Berufszweig vorgestellt. Meine<br />
Hauptaufgabe aber ist ganz klar<br />
mein Job als Korrespondent für<br />
den Bayerischen R<strong>und</strong>funk, für<br />
den ich als Pauschalist im kompletten<br />
Oberland unterwegs bin.<br />
Sozusagen als rasender Reporter.<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e schon. Ein gutes Beispiel<br />
hierfür ist das Schneechaos<br />
vor einem Jahr, als hinterm Silvensteinspeicher<br />
ein Rä<strong>um</strong>fahrzeug in<br />
<strong>die</strong> Isar gestürzt ist. <strong>Das</strong> war leider<br />
mein erster Toter, den ich in meinem<br />
Job beim BR hatte. <strong>Das</strong> sind<br />
<strong>die</strong> Geschichten, bei denen man<br />
schnell vor Ort sein <strong>und</strong> schnell<br />
funktionieren muss. Und es sind<br />
<strong>die</strong> tragischen Geschichten, mit<br />
denen man als Reporter leben<br />
muss.<br />
Ton <strong>und</strong> Bild zu einer Einheit formen: Lui Knoll (vorne) in seiner neuen Arbeitskleidung, dem blauen BR-<br />
Poloshirt. Hier zeigt er „tassilo“-Redakteur Johannes Schelle wie trimediales Arbeiten funktioniert.<br />
Sind sie schon oft geblitzt worden<br />
mit ihrem weiß-blauen „Flitzer“<br />
vom BR?<br />
Hier in der Region ehrlich gesagt<br />
noch gar nicht. Dafür aber in Baden-Württemberg,<br />
was noch gar<br />
nicht so lange her ist. Allerdings<br />
war das Tempo noch einigermaßen<br />
im Rahmen. Ohne Führerschein<br />
nämlich müsste ich meinen<br />
Job an den Nagel hängen. Insofern:<br />
Zügig unterwegs sein, aber<br />
immer im Bereich des Erlaubten.<br />
Sie sprachen vom „kompletten<br />
Oberland“. Heißt genau?<br />
Mein Kollege Martin Breitkopf <strong>und</strong><br />
ich decken <strong>die</strong> drei Landkreise Bad<br />
Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-<br />
Partenkirchen <strong>und</strong> <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau ab. Ich sag immer: Vom<br />
Achenpass bis z<strong>um</strong> Auerberg, von<br />
der Zugspitze bis z<strong>um</strong> Starnberger<br />
See.<br />
Wie sieht ein „normaler“ Arbeitstag<br />
bei Ihnen aus?<br />
Ich fange in der Regel <strong>um</strong> 9 Uhr<br />
an, wenn Termine früh angesetzt<br />
sind, kann es aber auch schon<br />
<strong>um</strong> 7 Uhr losgehen. Erst Mails<br />
checken. Infos sortieren. Dann <strong>die</strong><br />
tagesaktuellen Termine <strong>und</strong> mein<br />
recht <strong>um</strong>fangreiches Equipment<br />
vorbereiten.<br />
Was zählt z<strong>um</strong> Korrespondenten-<br />
Equipment?<br />
Laptop, So<strong>und</strong>karte, Mikrofon,<br />
Kopfhörer, mehrere Bildschirme<br />
sowie ein schalloptimierter Ra<strong>um</strong>,<br />
den ich übrigens auch bei mir zuhause<br />
eingerichtet habe. Darüber<br />
hinaus ein zuverlässiger Betriebswagen,<br />
ein tragbares Mikrofon<br />
sowie eine Kamera mit eigenem<br />
Mikrofon <strong>und</strong> Stativ, womit ich<br />
letztlich losziehe, <strong>um</strong> Bilder <strong>und</strong><br />
Stimmen aus der Region einzufangen.<br />
In einem derart großen Gebiet<br />
ist es sicherlich schwierig, an <strong>die</strong><br />
wirklich berichtenswerten Themen<br />
zu kommen?<br />
Wir haben einen BR-internen Terminkalender,<br />
in dem fortlaufend<br />
drei, vier interessante Termine pro<br />
Woche drinstehen. Ansonsten gibt<br />
es große Themen, <strong>die</strong> uns länger<br />
begleiten. Z<strong>um</strong> Beispiel das Seilbahnunglück<br />
an der Zugspitze, als<br />
eine Wartungsgondel in <strong>die</strong> neue<br />
Eibseeseilbahn gekracht ist. Darüber<br />
hinaus gibt es Themen, <strong>die</strong><br />
mich persönlich sehr interessieren,<br />
mir am Herzen liegen, <strong>und</strong> ich<br />
auch oft auf eigene Faust angehe<br />
<strong>und</strong> aufbereite für Fernsehen, Radio<br />
<strong>und</strong> als Online-Text für BR24.<br />
Vor allem wenn’s <strong>um</strong> Bergthemen<br />
<strong>und</strong> Naturschutz, <strong>um</strong> Winter <strong>und</strong><br />
Skisport geht. Nicht zu vergessen<br />
sind natürlich schwere Unfälle. Ein<br />
Toter, so <strong>die</strong> Regel, muss bei uns<br />
immer gemeldet werden.<br />
Und wer entscheidet letztlich,<br />
welches Thema tatsächlich ausgestrahlt<br />
wird im Fernsehen, Radio<br />
oder als Text auf BR24?<br />
Die Programme vom BR sind sehr<br />
gut durchgeplant. In meiner Heimatredaktion,<br />
der Oberbayern-Redaktion<br />
von Bayern 1, gibt’s einen<br />
Chef vom Dienst, kurz CvD, der als<br />
Planer <strong>und</strong> Vorplaner für Ereignisse<br />
der kommenden Woche zuständig<br />
ist. Diese Struktur zieht sich<br />
durch fast alle BR-Redaktionen.
In Ihrer Profi l-Beschreibung auf<br />
der BR-Internetseite steht: „Im<br />
Zweifelsfall lieber nicht berichten<br />
als digitalen Trends <strong>und</strong> Themen<br />
hinterherlaufen.“ Was genau meinen<br />
Sie damit?<br />
Journalismus ist ein Durchlauferhitzer.<br />
Manchmal werden Themen<br />
zu schnell auf <strong>die</strong> Tagesordnung<br />
genommen, es wird nicht richtig<br />
darüber nachgedacht.<br />
Nur ein Beispiel: Neulich habe ich<br />
eine Fortbildung für <strong>die</strong> Evangelische<br />
Jugend gemacht. Die haben<br />
ein Problem mit Missbrauch in<br />
einem Zeltlager gehabt. In so einem<br />
Fall sind nahezu alle Me<strong>die</strong>n<br />
hellhörig <strong>und</strong> wollen sofort <strong>die</strong><br />
Schlagzeile. Ich aber sage an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle: Bevor wir <strong>die</strong> Schlagzeile<br />
setzen, sollten wir erstmal<br />
mit Herz <strong>und</strong> Hirn überlegen:<br />
Wer ist betroffen? Wen muss man<br />
schützen? Nur <strong>die</strong> Schlagzeile setzen,<br />
<strong>um</strong> damit fünf sensationsgeile<br />
Menschen medial zu füttern, ist<br />
für mich schlichtweg der falsche<br />
journalistische Weg.<br />
Kann sich der BR <strong>die</strong>sen ehrlichen<br />
Journalismus tatsächlich noch leisten?<br />
Immerhin bringen Klicks auf<br />
den Online-Portalen zunehmend<br />
<strong>die</strong> große „Kohle“.<br />
Der BR ist da noch sehr sorgfältig.<br />
Für Sendebeiträge gilt immer das<br />
Vier-Augen- <strong>und</strong> Vier-Ohren-Prinzip.<br />
Auch dahingehend, dass alles,<br />
was ich an nachrichtlichen Beiträgen<br />
zusammenbastel, durch einen<br />
Filter geht – in jeder Sendung gibt’s<br />
mehrere Redakteure, <strong>die</strong> meine<br />
Arbeit abnehmen <strong>und</strong> schauen, ob<br />
das passt, was wir von draußen in<br />
Wort, Schrift <strong>und</strong> Bild abliefern.<br />
Wie genau entstehen nachrichtliche<br />
Kurzbeiträge fürs Radio <strong>und</strong> Fernsehen?<br />
Es kommt immer aufs Thema an.<br />
Darauf, ob ich einen Gesprächspartner<br />
habe oder nicht. Ob ich<br />
Zeit habe, mich auf ein Thema vorzubereiten,<br />
oder es live vor Ort geschehen<br />
muss. Nur ein Beispiel: In<br />
Hohenpeißenberg gab es vergangenes<br />
Jahr Probleme bei der Beförderung<br />
von Schülern mit dem<br />
Schulbus, was wir multimedial<br />
aufbereitet haben. Hierfür habe<br />
ich erst den Bürgermeister interviewt,<br />
anschließend eine schnelle<br />
Meldung ans BR-interne Redaktionssystem<br />
geschrieben <strong>und</strong> erst<br />
danach ein Nachrichtenstück über<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> eine Minute fürs Radio geschrieben<br />
<strong>und</strong> bei uns im Studio in<br />
Murnau ins Aufnahme-Mikrofon<br />
gesprochen.<br />
Lesen Sie auch viel Zeitung?<br />
Ich habe unter anderem Zugang zu<br />
vier Online-<strong>Ausgabe</strong>n des Münchner<br />
Merkur, deren Lokalteile aus<br />
unserem Zuständigkeitsbereich<br />
ich täglich lese, <strong>um</strong> informiert zu<br />
sein über aktuelle Geschehnisse<br />
<strong>und</strong> Entwicklungen im Oberland.<br />
Will heißen: Ohne unsere Kollegen<br />
der Zeitungen wären wir vom<br />
Fernsehen <strong>und</strong> Radio in vielen Fällen<br />
aufgeschmissen.<br />
Inzwischen sind Sie seit mehr als<br />
30 Jahren Reporter, haben verdammt<br />
viel erlebt. Ihr prägendstes<br />
Erlebnis?<br />
Ähnliche Unglücke wie das am<br />
Silvensteinspeicher gibt es natürlich<br />
viele. Z<strong>um</strong> Beispiel ein<br />
Hochwasser in den 1980er Jahren<br />
an der Donau, das ich nie vergessen<br />
werde. Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e immer <strong>die</strong><br />
Themen, <strong>die</strong> viele Menschen tief<br />
berührt haben. Hinzu kommen<br />
einige Interviews mit berühmten<br />
Menschen, aber auch weniger<br />
berühmten Leuten, <strong>die</strong> etwas Außergewöhnliches<br />
geleistet haben.<br />
Was mich insgesamt sehr stark<br />
geprägt hat, ist <strong>die</strong> vielschichtige<br />
Erfahrung, <strong>die</strong> man in <strong>die</strong>sem<br />
abwechslungsreichen Job täglich<br />
sammelt.<br />
Auch im Positiven?<br />
In jedem Falle. Unglaublich erfüllend<br />
für mich sind Sommer wie<br />
Winter Termine im Gebirge.<br />
Was lieben Sie so sehr am Gebirge?<br />
Die Abwechslung, <strong>die</strong> Herausforderung,<br />
das Erlebnis in freier,<br />
unberührter Natur. Ich gehe in<br />
meiner Freizeit wahnsinnig gerne<br />
Klettern, Skitouren <strong>und</strong> Skifahren,<br />
obwohl ich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> meines Gewichts<br />
eher ungeeignet bin für<br />
<strong>die</strong>se Aktivitäten. Aber es faszinierte<br />
mich schon als Kind, macht<br />
mir nach wie vor ungemein Spaß<br />
<strong>und</strong> hilft mir, vom durchaus stressigen<br />
Alltag abzuschalten.<br />
In den Bergen besonders gut zu beobachten:<br />
Der Klimawandel.<br />
Ein weites Thema, das mir persönlich<br />
nicht so viele Sorgen macht<br />
wie <strong>die</strong> globalen Machtkämpfe<br />
von USA, Russland, China, Türkei<br />
<strong>und</strong> den arabischen Staaten.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 11
Sauber<br />
g’spart!<br />
Erdgas <strong>und</strong> Ökostrom<br />
von Energie Südbayern.<br />
Gut versorgt mit günstiger Energie <strong>und</strong><br />
ausgezeichnetem Service.<br />
www.esb.de<br />
0800 0 372 372 (kostenlos)<br />
Vom Waldsterben aus den 1970er<br />
Jahren, welches wahrlich noch<br />
nicht lange her ist, spricht heute<br />
niemand mehr. Die Weichen werden<br />
gestellt, dass <strong>die</strong> Erderwärmung<br />
<strong>und</strong> der CO2-Ausstoß in unserem<br />
Bereich verringert werden<br />
kann. Nur braucht man dafür Zeit.<br />
Ich sag manchmal scherzhaft: Die<br />
Erderwärmung wird mindestens<br />
noch bis in fünf Milliarden Jahren<br />
andauern – dann ist <strong>die</strong> Sonne<br />
ausgebrannt <strong>und</strong> es wird hier bitterkalt.<br />
Wo liegen im Oberland aktuell <strong>die</strong><br />
größten Probleme?<br />
<strong>Das</strong> Auseinanderdriften unserer<br />
Gesellschaft zwischen den traditionell<br />
geprägten Familien <strong>und</strong> den<br />
Leuten, <strong>die</strong> keine Bindung haben<br />
zu Traditionen <strong>und</strong> Vereinen, <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> auch keine Werte mehr leben<br />
<strong>und</strong> pflegen. Verkehrspolitisch<br />
dagegen, dass hier bei uns alles<br />
auf Straßenverkehr, auf <strong>die</strong> Fortbewegung<br />
mit dem Auto ausgelegt<br />
ist. Umgehungsstraßen hier,<br />
Tunnelbau da. Ich bin da klar der<br />
Meinung, mehr Energie für Bus<strong>und</strong><br />
Bahnfahrten aufzuwenden,<br />
<strong>um</strong> den Umgang mit Verkehr neu<br />
zu definieren, nämlich <strong>um</strong>weltbewusster.<br />
Suchen Sie Ihr Lieblingsplatzerl<br />
auch deshalb stets <strong>um</strong>weltschonend<br />
auf, nämlich ohne Auto?<br />
Auf dem Hohen Peißenberg bin<br />
ich tatsächlich wöchentlich. Im<br />
Sommer mit dem Radl, im Winter<br />
zu Fuß. Einerseits, weil dort oben<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Wetterstation Wissenschaft<br />
existiert. Andererseits<br />
wegen der Kirche – weniger wegen<br />
des Katholischen Glaubens,<br />
aber <strong>die</strong> Beziehung zu Gott an sich<br />
ist ein wichtiger Punkt in meinem<br />
Leben. Und nicht zu vergessen ist<br />
<strong>die</strong> geniale Aussicht, <strong>die</strong> man von<br />
dort oben in alle Himmelsrichtungen<br />
genießen kann.<br />
Haben Sie dort oben schon mal ein<br />
Lied gesungen?<br />
12 | tassilo<br />
Sprechen, Filmen <strong>und</strong> Texten: BR-Korrespondent Lui Knoll liebt seinen<br />
abwechslungsreichen Job. Er ist zuständig fürs komplette Oberland.<br />
(lacht) Auf dem Hohen Peißenberg<br />
nicht. Dafür am Walchensee,<br />
ein anderer Lieblingsort von mir,<br />
an dem ich Gitarre gespielt <strong>und</strong><br />
ein neues Lied vorgestellt habe.<br />
Seit wann machen Sie Musik?<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e schon immer. Mein<br />
Vater war Klavierbauer. Wir haben<br />
in der Pfalz auch ein recht großes<br />
Spezialgeschäft für Pianos gehabt.<br />
Und ich war als zehnjähriger<br />
Pimpf in der Gesangsausbildung<br />
in einem Knabenchor, habe auch<br />
das Spielen auf einem klassischen<br />
Klavier gelernt <strong>und</strong> mir später<br />
selbst Gitarre beigebracht. Als<br />
ich Vater von insgesamt vier Kindern<br />
wurde, war es aus zeitlichen<br />
Gründen musikalisch ruhiger in<br />
meinem Leben. Bis ich wieder<br />
angefangen habe, ein paar Jahre<br />
in einer Münchner Acapella-<br />
Gruppe zu singen. Heute bin ich<br />
seit zehn Jahren im Chor Mosaix<br />
in Rott, über den ich auch Solostücke<br />
spiele. Und seit drei Jahren<br />
bin ich gemeinsam mit einem<br />
Schlagzeuger <strong>und</strong> einem Cellisten<br />
Teil des Trios „Knoll <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Klangwerker“.<br />
Welche Art von Musik spielen<br />
„Knoll <strong>und</strong> <strong>die</strong> Klangwerker“?<br />
Alles, was uns einfällt. Ich schreibe<br />
seit vielen Jahren Songs. Viel<br />
über Beziehungen, über meine<br />
eigenen Lebenskrisen, über das<br />
Thema „Ein Leben mit <strong>und</strong> ohne<br />
Internet“. Sicherlich bin ich nicht<br />
der kritische Liedermacher, aber<br />
jemand, der sehr tiefgründig<br />
nachdenkt, <strong>und</strong> das über <strong>die</strong> Musik<br />
z<strong>um</strong> Ausdruck bringen möchte.<br />
Was gibt Ihnen Musik generell?<br />
Ein Stück Heimat. Dadurch, dass<br />
ich schon als Kind aus dem normalen<br />
Leben rausgerissen wurde –<br />
ich war sechs Jahre alt, als meine<br />
Mutter verstarb –, ist Musik wie<br />
eine Sehnsucht für mich, <strong>die</strong> auch<br />
immer wieder mal in eine leichte
Melancholie führt. Dann spiele ich<br />
unendlich viel, probiere her<strong>um</strong>.<br />
Die andere Seite ist sicherlich eine<br />
Begabung, <strong>die</strong> ich aus meinem<br />
Hauptberuf heraus gelernt habe:<br />
In kurzer Zeit Liedtexte verfassen.<br />
Oft texte ich nachts, tippe vor dem<br />
Einschlafen noch schnell ins Handy.<br />
Am nächsten Tag ist das neue<br />
Lied dann fertig.<br />
Ihr eigentliches zweites Standbein<br />
aber ist Coaching?<br />
<strong>Das</strong> war es lange <strong>und</strong> macht mir<br />
noch immer wahnsinnig viel<br />
Spaß. Ich habe viele Seminare für<br />
<strong>die</strong> Hanns-Seidl-Stiftung im Bereich<br />
Journalismus gemacht. Bin<br />
Referent für <strong>die</strong> Landesanstalt für<br />
neue Me<strong>die</strong>n <strong>und</strong> mache dort das<br />
Thema „Interview“ für junge Hörfunk-<br />
<strong>und</strong> Fernsehredakteure. Wie<br />
können Nachwuchsjournalisten<br />
Interviews führen? Worauf sollten<br />
sie in Sachen Körperhaltung,<br />
Gestiken, Blickkontakt <strong>und</strong> vieles<br />
mehr achten? Darüber hinaus<br />
coache ich z<strong>um</strong> Thema „Präsentation“<br />
auch Leute, <strong>die</strong> in der Öffentlichkeit<br />
stehen <strong>und</strong> regelmäßig<br />
vor <strong>die</strong> Kamera gehen.<br />
Wie stehen denn Journalisten <strong>und</strong><br />
Personen des öffentlichen Lebens<br />
richtig vor der Kamera?<br />
Ruhig <strong>und</strong> in paralleler Beinstellung.<br />
Darüber hinaus aktiv<br />
mit den Händen arbeitend. Aber<br />
immer so, dass sich <strong>die</strong> Hände<br />
zentral vor dem Körper bewegen.<br />
Dadurch wird automatisch eine<br />
bessere, aufrechtere Körperhaltung<br />
erreicht. <strong>Das</strong> ist auch der<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>, weshalb Moderatoren oft<br />
eine Karte in ihren Händen halten.<br />
Weniger aus inhaltlichen,<br />
sondern mehr aus Haltungsgründen,<br />
was wieder<strong>um</strong> zu einer positiveren<br />
Ausstrahlung führt.<br />
Geben Sie <strong>die</strong>ses Wissen <strong>und</strong> Können<br />
auch in unmittelbarer Region<br />
weiter?<br />
Selbstverständlich. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />
war ich vor wenigen Wochen in<br />
der Berufsschule Schongau z<strong>um</strong><br />
Thema „Souveränes Auftreten<br />
vor der Klasse“. Oder ich habe für<br />
das BIB in <strong>Weilheim</strong> (Bildung, Integration<br />
<strong>und</strong> Beruf, Anm. d. Red.)<br />
gearbeitet, dort arbeitslose Akademiker<br />
für bevorstehende Bewerbungsgespräche<br />
fit gemacht.<br />
20.15 Uhr. Sie schalten den Fernseher<br />
ein. Es läuft <strong>die</strong> Tagesschau.<br />
Worauf achten Sie?<br />
Es ist völlig egal, welche Sendung,<br />
welchen Film ich schaue. Selbst<br />
im Kino nerve ich meine Frau total,<br />
wenn ich ihr sage: Stell dir mal<br />
<strong>die</strong>se Kamerasituation <strong>um</strong> <strong>die</strong>se<br />
Szene vor. Aber <strong>um</strong> auf ein Moderationsbeispiel<br />
zurückzukommen:<br />
Es gibt einen ARD-Kollegen, der<br />
<strong>die</strong> Börse präsentiert <strong>und</strong> dabei<br />
eine ganz schlechte Handhaltung<br />
hat. Er lässt <strong>die</strong> Hände sanft zusammenfallen.<br />
<strong>Das</strong> ist in etwa<br />
vergleichbar mit einem viel zu<br />
sanften Händedruck im Rahmen<br />
einer Begrüßung. Eine Geste ohne<br />
Energie. Und wenn ich <strong>die</strong> sehe,<br />
ärgere ich mich schon. Auch immer<br />
wieder mal auffallend: Sind<br />
Leute aufgeregt, haben sie oft <strong>die</strong><br />
falsche Kleidung an.<br />
Worauf achten Sie beim Radiohören?<br />
Generell gefällt mir <strong>die</strong> Freiheit,<br />
<strong>die</strong> Radiomoderatoren in der<br />
heutigen Zeit oft noch haben,<br />
während im Fernsehen nahezu<br />
alles strikt vorgegeben wird vom<br />
Regisseur. Noch besser gefallen<br />
mir Radio-Redakteure, <strong>die</strong> im Interview-Bereich<br />
unterwegs sind.<br />
Bei denen achte ich darauf, ob<br />
sie ihren jeweiligen Gesprächspartnern<br />
gerecht werden, indem<br />
sie <strong>die</strong> richtigen Fragen stellen.<br />
Manchmal denke ich mir: Da hätte<br />
man durchaus persönlicher,<br />
hier vielleicht etwas tiefgründiger<br />
Fragen können.<br />
Hören Sie noch Radio Oberland?<br />
Immer wieder. Und immer wieder<br />
sehr gerne. Schließlich war Radio<br />
Oberland lange Zeit mein fünftes<br />
Kind für mich.<br />
Inwieweit haben <strong>die</strong> „tassilo“-<br />
Leser Radio Oberland Ihnen zu verdanken?<br />
Die Idee des Senders hatten andere.<br />
Aber ich habe damals von<br />
Radio7 <strong>die</strong> Kenntnis <strong>und</strong> Erfahrung<br />
mitgebracht, <strong>um</strong> so ein<br />
Projekt zu programmieren. Als<br />
ich bei Radio Oberland als Programm-<br />
<strong>und</strong> Studioleiter angefangen<br />
habe, war das eine grandiose<br />
Zeit, an <strong>die</strong> ich mich gerne<br />
zurückerinnere. Und ganz ehrlich:<br />
Hätte ich das Geld, würde ich mir<br />
noch heute einen eigenen Sender<br />
kaufen.<br />
Auch einen regionalen Sender?<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich ist es wichtig, dass<br />
es <strong>die</strong> lokalen Programme in<br />
Funk, Fernsehen <strong>und</strong> Print gibt.<br />
Es ist sehr schade zu sehen, wie<br />
<strong>die</strong> Geldgeber, z<strong>um</strong> Beispiel Zeitungsverlage,<br />
Zeitungen <strong>und</strong><br />
Anzeigenblätter so extrem unterschiedlich<br />
behandeln. Allein was<br />
<strong>die</strong> Bezahlung von Redakteuren<br />
betrifft. Hier wünsche ich mir<br />
ganz klar mehr Fairness.<br />
Wer Sie <strong>die</strong> kommenden Tage, Wochen<br />
<strong>und</strong> Monate hören oder lesen<br />
will, muss was tun?<br />
Zu hören bin ich auf Bayern 1<br />
Oberbayern jeden zweiten Tag mit<br />
Nachrichten. Zu sehen bei diversen<br />
Veranstaltungen in der Region<br />
<strong>und</strong> natürlich bei Konzerten<br />
mit Mosaix <strong>und</strong> unserem Trio.<br />
Wie lange wird Ihre Stimme im BR<br />
noch zu hören sein? Sie werden<br />
heuer 60, kommen dem Rentenalter<br />
immer näher.<br />
(grinst) Wie das Leben ab 60 wird,<br />
weiß allein der liebe Gott. Ich<br />
habe großes Vertrauen darauf,<br />
dass ich <strong>die</strong>sen Job noch lange<br />
machen kann, weil ich ziemlich fit<br />
bin <strong>und</strong> noch immer großen Spaß<br />
dabei habe. Letzteres hilft, <strong>um</strong> innerlich<br />
lebendig zu bleiben, was<br />
für einen n Korrespondenten-Beruf<br />
beim BR <strong>die</strong> Basis ist.<br />
Was treibt Sie an, <strong>die</strong>sen vielseitigen,<br />
immer mer wieder sehr stressigen<br />
<strong>und</strong> verantwortungsbewussten<br />
Beruf auch nach Jahrzehnten hnte<br />
mit<br />
Freude auszuüben?<br />
Natürlich muss<br />
man<br />
für<br />
<strong>die</strong>sen<br />
Job ein Stück weit<br />
geboren en sein.<br />
Es gibt Leute, e, <strong>die</strong><br />
zerbrechen eche<br />
unter<br />
<strong>die</strong>ser Last, dass s sie mit Hörfunk,<br />
TV <strong>und</strong><br />
Text alles les machen<br />
müssen. Dieses e Problem habe ich<br />
nicht. Ich stelle mich<br />
hin<br />
mit<br />
meinen<br />
100 Kilogramm <strong>und</strong> denke<br />
mir: Is mir doch<br />
egal, <strong>und</strong><br />
mach<br />
dann einfach. Ich denke auch<br />
nicht darüber r nach, was ich morgen<br />
machen muss. s Deshalb funktioniert<br />
das<br />
trimediale Arbeiten<br />
en<br />
für den BR sehr gut bei mir.<br />
Sie beschreiben eibe<br />
ben sich<br />
selbst<br />
als „Zuagroaster“, dessen<br />
sen<br />
ursprüngliche Heimat<br />
weit weg liegt vom<br />
Tassiloland.<br />
Kehrt<br />
Lui Knoll – trotz<br />
tra<strong>um</strong>atischer Kindheit<br />
<strong>und</strong> Liebe i z<strong>um</strong><br />
Gebirge – zurück in <strong>die</strong><br />
Pfalz?<br />
Ich bin ein bekennender<br />
ende<br />
Oberbayer mit Migrationshin-<br />
ions<br />
n-<br />
terg<strong>r<strong>und</strong></strong>. Kaiserslautern, slau<br />
aute<br />
rn,<br />
den<br />
Ort, in dem ich geboren bin,<br />
empfinde e ich<br />
auch nicht als meine<br />
Heimat, weil mein<br />
Vater aus<br />
der DDR geflüchtet et<br />
ist <strong>und</strong> meine<br />
Mutter aus Mittelfranken<br />
n<br />
stammt. Natürlich bin ich dort<br />
aufgewachsen, en, habe meine<br />
Jugend dort verbracht, rach<br />
habe<br />
dort Fre<strong>und</strong>e, habe dort für<br />
den 1. FC Kaiserslautern<br />
slau<br />
aute<br />
rn<br />
in der Jugendmannschaft<br />
ns<br />
aft<br />
gespielt. Aber: Wenn<br />
ich es darf, hier alt zu<br />
werden, möchte<br />
ich auch<br />
hier im<br />
Oberland<br />
begraben<br />
werden.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 13
Montessori-Schule Peißenberg feiert 30-Jähriges<br />
Selbstverantwortliches Lernen<br />
ohne Druck<br />
Peißenberg | <strong>Das</strong> Lern-Konzept<br />
von Maria Montessori ist inzwischen<br />
120 Jahre alt. Aber bis heute<br />
eine beliebte Alternative z<strong>um</strong> klassischen,<br />
staatlichen Schulsystem<br />
an G<strong>r<strong>und</strong></strong>-, Mittel- <strong>und</strong> Realschulen<br />
sowie Gymnasien. Es werden<br />
keine Noten gegeben, keine klassischen<br />
Prüfungen geschrieben<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Klassen sind alters- <strong>und</strong><br />
geschlechtsübergreifend bunt gemischt<br />
– Erst- <strong>und</strong> Viertklässler<br />
sitzen beispielsweise im gleichen<br />
Ra<strong>um</strong>, <strong>die</strong> jüngeren lernen von<br />
den älteren, manchmal auch <strong>um</strong>gekehrt.<br />
Wichtig ist nur, dass eine<br />
topausgebildete Lehrkraft, aber<br />
auch Pädagogen oder sogenannte<br />
Zweitlehrer aus verschiedenen<br />
Fachbereichen als kompetente Ansprechpartner<br />
<strong>und</strong> Helfer immer<br />
da sind für <strong>die</strong> Jungs <strong>und</strong> Mädels.<br />
Nur dann macht das Konzept von<br />
Montessori auch Sinn: Selbstverantwortliches<br />
Lernen ohne Druck.<br />
Und zwar so, dass bis Ende der<br />
zehnten Klasse sowohl <strong>die</strong> <strong>um</strong>fangreichen<br />
Lerninhalte der Montessoripädagogik<br />
als auch <strong>die</strong> des<br />
staatlichen Lehrplans zu erfüllen<br />
sind. Denn <strong>um</strong> letztlich einen an-<br />
14 | tassilo<br />
erkannten Hauptschulabschluss,<br />
einen Qualifizierten Hauptschulabschluss<br />
oder <strong>die</strong> Mittlere Reife<br />
(M-Zug) zu bekommen, schreiben<br />
Montessori-Schüler <strong>die</strong> standesgemäße<br />
Abschlussprüfung als<br />
Externe in einer staatlichen Mittelschule<br />
mit.<br />
Die meisten Absolventen bestehen<br />
<strong>die</strong> Prüfungen mit guten Noten,<br />
obwohl sie vorher nie benotet<br />
wurden – <strong>und</strong> schon gar nicht verglichen<br />
mit vermeintlich besseren<br />
oder schwächeren Schülern aus<br />
der eigenen Klasse. <strong>Das</strong>s <strong>die</strong>se<br />
für viele Eltern auch <strong>um</strong>strittene<br />
Schul-Philosophie so gut funktioniert,<br />
beweist unter anderem <strong>die</strong><br />
Montessori-Schule in Peißenberg.<br />
Sie feiert heuer ihr 30-jähriges<br />
Bestehen, ist aktuell bis auf den<br />
letzten Platz besetzt <strong>und</strong> zählt inzwischen<br />
gut 300 Schüler sowie<br />
60 Mitarbeiter.<br />
Erst Kindergarten,<br />
dann Schule<br />
<strong>Das</strong> heutige Montessori-Projekt<br />
in Peißenberg haben damals eine<br />
Hand voll Eltern in <strong>Weilheim</strong> initiiert.<br />
Sie waren mit der damaligen<br />
staatlichen <strong>und</strong> kirchlichen<br />
Kindergartensituation unzufrieden,<br />
wollten für ihren eigenen<br />
Nachwuchs eine Stätte nach<br />
Montessori. „Die Gründung des<br />
Kinderhauses war damals kompliziert,<br />
weil es keinen Bedarf<br />
nach mehr Plätzen gab“, erinnert<br />
Almut Angele, heute Schulleiterin<br />
in Peißenberg. Letztlich gelang es<br />
den Eltern aber doch, den ersten<br />
Montessori-Kindergarten in <strong>Weilheim</strong><br />
zu Gründen. Als ihre Sprösslinge<br />
zwei Jahre später jedoch das<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>schul-Alter erreicht haben,<br />
musste auch eine Montessori-<br />
Schule her. Die erste bestand aus<br />
nur einer Klasse in nur einem<br />
Ra<strong>um</strong>, angemietet in den Oberland-Werkstätten<br />
Polling. Eine<br />
harte Zeit. Vor allem, weil der damals<br />
fix eingeplante Lehrer zwei<br />
Tage vor Schulbeginn abgesagt<br />
Stoff z<strong>um</strong> Anfassen <strong>und</strong> Anschauen hilft, Dinge schneller zu verstehen.<br />
hatte. Doch <strong>die</strong> Initiatoren fanden<br />
blitzschnell Ersatz <strong>und</strong> begeisterten<br />
mit ihrem in der Region völlig<br />
neuen Schulkonzept fortan immer<br />
mehr Eltern. Aus <strong>die</strong>ser einst einen<br />
Klasse wurden zwei. Dann<br />
drei. Und 1995 erfolgte schließlich<br />
der Umzug von Polling nach<br />
Peißenberg. Genaugenommen in<br />
das Gebäude einer ehemaligen<br />
Kleiderfabrik mit insgesamt 1 500<br />
Quadratmetern, das sich bis heute<br />
an der Wörther-Kirch-Straße<br />
befindet. In drei Bauabschnitten<br />
wurde <strong>die</strong> Schule dort nach <strong>und</strong><br />
nach <strong>um</strong>gebaut <strong>und</strong> modernisiert,<br />
sodass es den Schülern,<br />
Lehrern <strong>und</strong> Pädagogen an nichts<br />
fehlt. Rä<strong>um</strong>e für Kunst, Musik <strong>und</strong><br />
Sprachen, z<strong>um</strong> Experimentieren<br />
<strong>und</strong> fürs Werken gehören ebenso<br />
dazu wie 14 Klassenzimmer <strong>und</strong><br />
ein Bewegungsra<strong>um</strong>. Seit zehn<br />
Jahren hat sich das Betreuungsangebot<br />
außerdem <strong>um</strong> einen<br />
Hort für <strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>schulkinder<br />
sowie eine offene Ganztagsschule<br />
für <strong>die</strong> Jahrgangsstufen Fünf<br />
bis Zehn erweitert. Zudem ist <strong>die</strong><br />
Montessori-Schule Peißenberg<br />
Gesellschafterschule der mehrfach<br />
ausgezeichneten Montessori-<br />
Oberschule (MOS) München, wo<br />
Schüler aus der Peißenberger
Schule nach der zehnten Klasse<br />
auch Fachabitur <strong>und</strong> allgemeines<br />
Abitur absolvieren können. Auffallend<br />
beim Gang durch <strong>die</strong> Schule<br />
in Peißenberg ist jedenfalls: Die<br />
entgegenkommenden Schüler,<br />
egal ob Erst- oder Zehntklässler,<br />
sind allesamt gut gelaunt, grüßen<br />
fre<strong>und</strong>lich <strong>und</strong> scheinen sich pudelwohl<br />
zu fühlen.<br />
Kosmische Erziehung<br />
<strong>und</strong> Erdkinderplan<br />
<strong>Das</strong> liegt sicherlich auch am<br />
Lernmaterial der Peißenberger<br />
Montessori-Schule, an dem von<br />
Beginn an nicht gespart wurde,<br />
„weil es <strong>die</strong> Basis unserer Philosophie<br />
ist“, sagt Almut Angele.<br />
Die Philosophie heißt in <strong>die</strong>sem<br />
Falle „kosmische Erziehung“ <strong>und</strong><br />
„Erdkinderplan“. Es geht dar<strong>um</strong>,<br />
<strong>die</strong> Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen dabei<br />
zu unterstützen, ihren eigenen<br />
Platz im Großen <strong>und</strong> Ganzen zu<br />
finden. Denn nur, wer <strong>um</strong> seinen<br />
eigenen Standpunkt in „unserer“<br />
Welt weiß, kann auch verantwortungsbewusst<br />
handeln – so das<br />
Prinzip von Maria Montessori.<br />
Und <strong>die</strong>ses verantwortungsbewusste,<br />
selbstständige Handeln<br />
ist letztlich nicht nur <strong>die</strong> Basis für<br />
schulischen Erfolg, sondern auch<br />
für das Leben an sich. Es geht <strong>um</strong><br />
Wertschätzung von Natur <strong>und</strong> Mitmenschen,<br />
<strong>um</strong> Dankbarkeit <strong>und</strong><br />
Freude, hier sein zu dürfen. Im<br />
Unterricht helfen an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
Symbole z<strong>um</strong> Anschauen <strong>und</strong> Anfassen,<br />
komplexe Dinge einfacher<br />
<strong>und</strong> schneller zu verstehen, Neugierde<br />
<strong>und</strong> Interesse zu wecken<br />
für ein letztlich selbstständiges<br />
Lernen. Wortartensymbole <strong>die</strong>nen<br />
den G<strong>r<strong>und</strong></strong>schulkindern, Satzbaustrukturen<br />
aufzuzeigen. Ein dicker,<br />
roter Kreis steht für das Verb<br />
im Satz, ein schwarzes Dreieck<br />
für das Substantiv. In Mathematik<br />
wirkt z<strong>um</strong> Beispiel das sogenannte<br />
Schachbrett W<strong>und</strong>er beim<br />
Erlernen des Multiplizierens. Und<br />
ein schwarzes Band – 52 (!) Meter<br />
lang <strong>und</strong> mit einem nur wenige<br />
Zentimeter langen, rotfarbenen<br />
Ende versehen – zeigt auf, wie<br />
kurz das menschliche Zeitalter im<br />
Vergleich z<strong>um</strong> Bestehen der Erde<br />
ist. „<strong>Das</strong> fasziniert unsere Schüler<br />
immer wieder“, sagt Almut Angele.<br />
Und ruft wichtige Werte wie<br />
Dankbarkeit <strong>und</strong> Demut hervor.<br />
Präsentation der<br />
Abschlussarbeiten<br />
Finanziert wird <strong>die</strong> private Montessori-Schule<br />
in Peißenberg zu<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 80 Prozent durch Fördermittel<br />
des Freistaates. Die sogenannten<br />
pädagogischen Assistenten<br />
<strong>und</strong> Co-Lehrer, <strong>die</strong> das Zweipädagogenprinzip<br />
in den Klassen<br />
ermöglichen, werden von den<br />
Eltern der Schüler bezahlt. „Wobei<br />
wir größten Wert darauf legen,<br />
dass auch Kinder finanziell<br />
schwächer aufgestellter Familien<br />
bei uns aufgenommen werden“,<br />
sagt Katharina Hänel, hauptamtlicher<br />
Vorstand der Montessori-<br />
Fördergemeinschaft in <strong>Weilheim</strong>-<br />
Schongau, <strong>die</strong> an <strong>die</strong>ser Stelle auf<br />
einen für <strong>die</strong> Öffentlichkeit interessanten<br />
Termin hinweist: Am<br />
Donnerstag, 12. <strong>März</strong>, ist <strong>die</strong> Tiefstollenhalle<br />
in Peißenberg von<br />
9.30 bis 12 Uhr <strong>und</strong> von 17 bis 19 Uhr<br />
für <strong>die</strong> Öffentlichkeit geöffnet. Dort<br />
werden alle Abschlussarbeiten<br />
der Montessori-Schüler an Messeständen<br />
gezeigt <strong>und</strong> gerne von<br />
den Schülern erklärt. Einen Tag<br />
zuvor müssen sie ihr Werkstück<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> schriftliche Ausarbeitung<br />
dem breiten Schulpublik<strong>um</strong> vorstellen<br />
<strong>und</strong> dazu Stellung beziehen.<br />
„<strong>Das</strong> ist sozusagen unsere<br />
Abschlussprüfung, <strong>die</strong> alle unsere<br />
Schüler absolvieren müssen, noch<br />
bevor sie an externen Schulen ihre<br />
staatlichen Prüfungen schreiben.“<br />
Ein praxisbezogenes Konzept, das<br />
in Zeiten des Fachkräftemangels,<br />
allen voran im Handwerk, von<br />
größter Bedeutung ist.<br />
js<br />
ab0,91<br />
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Wohlfühlen<br />
ist einfach.<br />
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Beliebte Anlaufstelle: Die Montessori-Schule in Peißenberg ist derzeit bis auf den letzten Platz besetzt.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 15<br />
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Der Prozent-Markt in Murnaus Flaniermeile<br />
Ein Kaufhaus mit sozialem Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Murnau | Beim B<strong>um</strong>mel über<br />
Murnaus denkmalgeschützte<br />
Flaniermeile, das Ensemble von<br />
Obermarkt <strong>und</strong> Untermarkt, stößt<br />
man in bester Lage, am Untermarkt<br />
21, auf einen Second Hand<br />
Shop. Prozent-Markt ist zu lesen.<br />
Man denkt an Schnäppchen, Her<strong>um</strong>stöbern.<br />
Hat bestimmte Vorstellungen,<br />
was einen erwarten<br />
könnte. Flohmarktatmosphäre.<br />
Auf engstem Ra<strong>um</strong> angehäuft, ein<br />
etwas chaotisches Nebeneinander<br />
von allen möglichen Gegenständen.<br />
Manchmal berührend, wenn<br />
man ahnt, wie sehr <strong>die</strong>se früheren<br />
Besitzern ans Herz gewachsen<br />
waren. Gut, dass nicht alles gleich<br />
weggeworfen wird. Also, hinein<br />
ins Abenteuer.<br />
Man tritt ein – <strong>und</strong> ist überrascht.<br />
<strong>Das</strong> sieht nicht aus nach Second<br />
Hand Shop. Eher nach einem<br />
Kaufhaus. Und nach einem gut<br />
geführten obendrein. Die Angebote<br />
sind geordnet <strong>und</strong> über vier<br />
Etagen in Abteilungen gegliedert.<br />
Möbel, Hausrat, Kleidung, Bücher.<br />
Innerhalb der Warengruppen sind<br />
Hinweise angebracht, damit sich<br />
<strong>die</strong> K<strong>und</strong>en besser orientieren<br />
können. Die Waren ordentlich, ja,<br />
eigentlich liebevoll arrangiert <strong>und</strong><br />
präsentiert. Als wären es Neuwaren.<br />
Keine bedrängende Enge.<br />
Großzügige, ansprechende Rä<strong>um</strong>e<br />
mit Freiflächen <strong>und</strong> sogar Sitzgelegenheiten.<br />
Im Dachgeschoss<br />
Bücher, nach Themenbereichen<br />
geordnet, samt gemütlicher Leseecke.<br />
Und in allen Abteilungen<br />
trifft man auf Mitarbeiter, <strong>die</strong> sich<br />
erkennbar verantwortlich fühlen,<br />
fre<strong>und</strong>lich grüßen, bei Bedarf<br />
weiterhelfen, sich offensichtlich<br />
mit dem Haus identifizieren. Sicherheitshalber<br />
noch mal ein Blick<br />
auf <strong>die</strong> Preise: Ja, man ist tatsächlich<br />
in einem Second Hand Shop.<br />
Günstige Preise, auch für den kleinen<br />
Geldbeutel erschwingliche<br />
Gebrauchtware. K<strong>und</strong>e, was willst<br />
du mehr.<br />
Niedrige Preise auf<br />
720 Quadratmetern<br />
Aber, wie passt das alles zusammen?<br />
Was steckt dahinter? Maria<br />
Filser leitet den Prozent-Markt –<br />
<strong>und</strong> freut sich über das positive<br />
Echo: „<strong>Das</strong>s K<strong>und</strong>en sich bei uns<br />
Lädt z<strong>um</strong> Verweilen ein: Die gemütliche, mit Couches besetzte „Leseecke“ im Obergeschoss.<br />
wohlfühlen <strong>und</strong> gern ins Haus<br />
kommen, ist eine wertvolle Bestätigung<br />
unserer Arbeit.“ Schmunzelnd<br />
fügt sie an: „Die übrigens<br />
gar nicht so leicht ist.“ Was K<strong>und</strong>en<br />
mitbekommen, sei, bildlich<br />
gesprochen, nur <strong>die</strong> Spitze eines<br />
großen Eisbergs. „Der besteht aus<br />
vielen Anstrengungen, internen<br />
Maßnahmen <strong>und</strong> Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>aktivitäten.“<br />
Für K<strong>und</strong>en sichtbar<br />
seien auch noch verschiedene<br />
16 | tassilo<br />
Dienstleistungsangebote. Möbel<br />
zu liefern, aufzubauen oder abzuholen,<br />
bei Wohnungsauflösungen<br />
oder Umzügen zu helfen.<br />
Augenfällig sei natürlich auch,<br />
dass es ökologisch sinnvoll <strong>und</strong><br />
nachhaltig ist, gut erhaltenes Mobiliar,<br />
Gegenstände <strong>und</strong> Kleidung<br />
weiterzugeben, statt sie als Abfall<br />
zu behandeln. Diesbezüglich lebe<br />
auch der Prozent-Markt von Sachspenden<br />
<strong>um</strong>weltbewusster Menschen.<br />
Und von solchen, <strong>die</strong> soziale<br />
Zwecke unterstützen möchten.<br />
Die überlassenen Gegenstände<br />
werden zu niedrigen Preisen an<br />
junge Familien, sozial Bedürftige,<br />
aber auch an Jedermann weiterverkauft.<br />
<strong>Das</strong>s <strong>die</strong> gespendeten<br />
Waren K<strong>und</strong>en so ansprechend<br />
dargeboten werden, gefalle vielen<br />
Spendern besonders. Wird<br />
doch daran deutlich, dass man <strong>die</strong><br />
Spenden wertschätzt. Auf einer<br />
Gesamtfläche von <strong>r<strong>und</strong></strong> 720 Quadratmetern<br />
werden so mehrere<br />
tausende Artikel angeboten. Und<br />
das nun schon erfolgreich seit<br />
zehn Jahren.<br />
„Persönlicher Kontakt<br />
ist unersetzlich"<br />
Was hinter den Kulissen zu bewältigen<br />
ist, sei aber weitaus<br />
<strong>um</strong>fangreicher <strong>und</strong> vielfältiger,<br />
erläutert Maria Filser, <strong>die</strong> sowohl<br />
Diplom-Sozialpädagogin,<br />
Sozialbetriebswirtin als auch<br />
ausgebildete Schreinerin ist. Der<br />
Prozent-Markt sei vor allem eine<br />
soziale Einrichtung. Die gemeinnützige<br />
GmbH hat in Murnau etwa<br />
20 Mitarbeiter, in zahlreichen<br />
Beschäftigungsmodellen. Festangestellte<br />
mit Qualifikationen in<br />
unterschiedlichen Berufen sind<br />
<strong>die</strong> Stützen im System <strong>und</strong> Arbeitsanleiter<br />
für <strong>die</strong> anderen Mitarbeiter.<br />
Die Einrichtung zu leiten,<br />
<strong>um</strong>fasse daher nicht nur <strong>die</strong> sonst<br />
auch üblichen unternehmerischen<br />
Aufgaben, sondern vor allem pädagogische.<br />
Deshalb sei auch<br />
ihre Stellvertreterin, Irina Bl<strong>um</strong>e,<br />
als Diplom-Pädagogin vom Fach.<br />
„Wir beide sind laufend gefordert,<br />
das Miteinander im Haus so zu<br />
gestalten, dass wir einerseits den<br />
Menschen mit ihren individuellen
Bedürfnissen gerecht werden, andererseits<br />
aber auch gemeinsam<br />
Erfolg haben“, erläutert Maria<br />
Filser.<br />
Ziel sei nämlich, Arbeitsgelegenheiten<br />
zu schaffen für Menschen,<br />
<strong>die</strong> noch keine Arbeit finden können.<br />
Jugendliche mit Startschwierigkeiten,<br />
denen geholfen werden<br />
soll, in Ausbildung zu kommen<br />
oder eine Stelle auf dem regulären<br />
Arbeitsmarkt zu finden. Mit ihnen<br />
könne hier trainiert werden,<br />
ihre Probleme zu überwinden.<br />
Sie erhielten zunehmend Selbstvertrauen,<br />
auch durch immer<br />
verantwortungsvollere Aufgaben.<br />
Zusätzlich biete der Prozent-Markt<br />
Arbeitsplätze für Erwerbsunfähigkeitsrentner,<br />
Suchterkrankte<br />
oder Menschen, <strong>die</strong> aufg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
einer Behinderung benachteiligt<br />
sind. Für <strong>die</strong> Beschäftigten sei das<br />
Haus wie ein Schutzra<strong>um</strong>. In dem<br />
sie sich ausprobieren <strong>und</strong> in dem<br />
sie wieder Kraft finden können.<br />
In dem nicht der Leistungsdruck<br />
im Vorderg<strong>r<strong>und</strong></strong> steht, sondern<br />
das Eingehen auf jeden einzelnen<br />
Menschen. In dem man auch Fehler<br />
machen <strong>und</strong> Schwäche zeigen<br />
darf. Hier erhielten sie <strong>die</strong> Chance,<br />
sinnvolle Aufgaben zu bewältigen.<br />
Zu erleben, dass sie gebraucht<br />
werden. <strong>Das</strong>s sie durchaus teilhaben<br />
können am gesellschaftlichen<br />
Leben. „Gerade der persönliche<br />
Kontakt mit K<strong>und</strong>en, <strong>die</strong> sich für<br />
angebotene Waren interessieren,<br />
sich über Schnäppchen, <strong>die</strong> nette<br />
Atmosphäre <strong>und</strong> <strong>die</strong> fre<strong>und</strong>liche<br />
Zuwendung der Mitarbeiter<br />
freuen, ist so wertvoll <strong>und</strong> durch<br />
nichts zu ersetzen“, betont Maria<br />
Filser.<br />
Arbeits<strong>um</strong>gebung, auf<br />
<strong>die</strong> man stolz sein kann<br />
Die Atmosphäre des Hauses, in<br />
der sich K<strong>und</strong>en wohlfühlen, wirke<br />
auch positiv auf <strong>die</strong> Mitarbeiter.<br />
„Eine solche Arbeits<strong>um</strong>gebung,<br />
auf <strong>die</strong> man stolz sein kann, ist<br />
für Mitarbeiter ein Ausdruck von<br />
Wertschätzung. Dies motiviert<br />
zusätzlich“, so Filser. Intern sei<br />
besonders wichtig, durch klare<br />
Strukturen Halt zu geben. Durch<br />
<strong>die</strong> Organisation innerhalb des<br />
Hauses. Vor allem aber auch<br />
durch einen für jeden Einzelnen<br />
klar strukturierten Arbeitstag.<br />
„Bei uns ist alles so geregelt“,<br />
so Filser, „auch <strong>die</strong><br />
Pausen. Die würden<br />
einige nämlich sonst<br />
vergessen <strong>und</strong> sich<br />
übernehmen.“ Was<br />
sie sich als Leiterin<br />
<strong>die</strong>ses sozialen<br />
Kaufhauses noch wünscht? „<strong>Das</strong>s<br />
K<strong>und</strong>en aufhören, <strong>um</strong> Preise zu<br />
feilschen. <strong>Das</strong> belastet unsere<br />
Mitarbeiter unnötig. Wir sind kein<br />
Flohmarkt, sondern ein normaler<br />
Feinsortiert t nach Produkten <strong>und</strong> Geschlechtern<br />
ht<br />
ist <strong>die</strong> Ware im Prozent-Markt in Murnau.<br />
Laden mit sehr günstigen, aber<br />
festgelegten Preisen.“ Die Einnahmen<br />
<strong>die</strong>nen einem guten Zweck.<br />
„Damit werden hier wieder neue<br />
Arbeitsplätze geschaffen.“ kp<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 17
Oberammergauer Passionsspiele <strong>2020</strong><br />
Ein fünf Monate langes Festival<br />
Jonas Konsek (4.v.r.) als Petrus bei den Passionsspielen 2010.<br />
Oberammergau | Die Oberammergauer<br />
Passionsspiele <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Geschichte dahinter sind weltbekannt:<br />
Wie <strong>die</strong> Dorfbewohner im<br />
Jahr 1633 mitten im Dreißigjährigen<br />
Krieg, nach monatelangem<br />
Leiden <strong>und</strong> Sterben an der Pest,<br />
geloben, alle zehn Jahre „das<br />
Spiel vom Leiden, Sterben <strong>und</strong><br />
Auferstehen unseres Herren Jesus<br />
Christus“ aufzuführen. <strong>2020</strong> ist<br />
es wieder soweit, das insgesamt<br />
42. Passionsspiel wirft längst einen<br />
gewaltigen Schatten voraus.<br />
Denn auch nach nunmehr knapp<br />
400 Jahren hat das Theater nichts<br />
an seiner Faszination eingebüßt,<br />
begeistert noch heute, in einer<br />
Zeit, in der Religion bei vielen<br />
keine Hauptrolle mehr zu spielen<br />
scheint. Apropos Hauptrolle: Für<br />
Jonas Konsek sind es heuer seine<br />
insgesamt dritten Passionsspiele,<br />
bereits 2000 war er als 13-Jähriger<br />
dabei, spielte eines der Kinder in<br />
den großen Volksszenen. An damals<br />
erinnert er sich noch heute<br />
ganz genau: „Die Bühne, <strong>die</strong> Dimensionen,<br />
das war schon beeindruckend.“<br />
Vor dem riesigen,<br />
4 500 Menschen <strong>um</strong>fassenden<br />
Zuschauerra<strong>um</strong> hatte er natürlich<br />
einen Heidenrespekt. „Während<br />
der Proben verfliegt <strong>die</strong> Aufregung,<br />
man ist derart konzentriert,<br />
blendet den Zuschauerra<strong>um</strong> zunehmend<br />
aus.“ 2010, mittlerweile<br />
23 Jahre alt, spielte Jonas Konsek<br />
den Apostel Petrus, hatte erstmals<br />
eine <strong>um</strong>fassende Sprechrolle. „Ich<br />
dachte anfangs, mich hört keiner“,<br />
erinnert er sich an erste Aufführung<br />
vor zehn Jahren. Ist der Saal<br />
wie bei den Proben leer, hallt es<br />
entsprechend. Ist er<br />
voll, wird das<br />
Echo von der Zuschauermenge<br />
verschluckt.<br />
2010 Petrus,<br />
<strong>2020</strong> Nikodemus<br />
Bei der <strong>die</strong>sjährigen Inszenierung<br />
wird Jonas Konsek als Nikodemus<br />
zu sehen sein. Obwohl dem<br />
einen oder anderen der Name<br />
womöglich nicht ganz so geläufig<br />
sein mag, hat Spielleiter Christian<br />
Stückl <strong>die</strong> Rolle im Vergleich zu<br />
früheren Passionen ausgebaut, ihr<br />
deutlich mehr Gewicht gegeben.<br />
Nikodemus ist Pharisäer, zugleich<br />
Mitglied des hohen Rates, in dem<br />
sämtliche Angelegenheiten besprochen<br />
werden <strong>und</strong> letztlich<br />
über Jesus<br />
gerichtet wird. Er gilt in <strong>die</strong>sem<br />
Rat als eine Art Opposition, <strong>die</strong><br />
für Jesus Partei ergreift. Bekanntermaßen<br />
setzten sich trotz allem<br />
Jesus‘ Gegner durch. Nikodemus<br />
ist es, der Gottes Sohn vom Kreuze<br />
nimmt, sich zudem für eine Beerdigungszeremonie<br />
stark macht.<br />
„Er setzt bis z<strong>um</strong> Schluss alle<br />
Hebel in Bewegung, bezieht klar<br />
Stellung <strong>und</strong> riskiert dadurch sehr<br />
viel“, erklärt Jonas Konsek. Sowohl<br />
2010 als auch <strong>die</strong>smal hatte er<br />
seine letztliche Rolle nicht wirklich<br />
auf dem Schirm. Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>:<br />
Im Vorfeld der Passion meldet<br />
sich jeder Spielberechtigte, also<br />
interessierte Oberammergauer<br />
Bürger, an. In einem Fragebogen<br />
kann eine Wunschrolle angegeben<br />
werden, wobei es hier weniger<br />
<strong>um</strong> einen bestimmten Part geht,<br />
vielmehr <strong>um</strong> eine Rollen-Gattung.<br />
Beispielsweise müssen sich <strong>die</strong><br />
„Römer“ keinen Bart wachsen<br />
lassen, was für einige jobtechnisch<br />
problematisch wäre. Die insgesamt<br />
21 Hauptrollen sind jeweils<br />
doppelt besetzt, <strong>r<strong>und</strong></strong> 110 weitere<br />
Sprechrollen einzeln. Ein professioneller<br />
Stimmbildner arbeitet<br />
während der Proben gezielt mit<br />
den Darstellern. „Man lernt, einen<br />
solch großen Saal zu besprechen.“<br />
Generell müsse laut Jonas Konsek<br />
allen voran das Zusammenspiel<br />
auf <strong>und</strong> hinter der Bühne funktionieren,<br />
worauf Spielleiter Christian<br />
Stückl bereits bei der Auswahl<br />
der Spieler ein großes Augenmerk<br />
legt. Die Hauptrollen mussten<br />
schließlich final vom Gemeinderat<br />
abgesegnet werden – für<br />
<strong>2020</strong> wurden sämtliche Darsteller<br />
durchgewunken.<br />
Ein Theater<br />
im Geiste der Zeit<br />
<strong>Das</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>konstrukt der Passionsspiele<br />
ist im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e seit knapp<br />
vier Jahrh<strong>und</strong>erten gleich, wird<br />
doch seit jeher <strong>die</strong> Geschichte vom<br />
Einzug Jesus in Jerusalem, über<br />
das letzte Abendmahl <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Kreuzigung bis hin zur Auferstehung<br />
erzählt. Zwölf Szenen füllen<br />
<strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> fünfstündige Aufführung,<br />
hinzu kommt eine dreistündige<br />
Pause. Dennoch werden von Passion<br />
zu Passion Feinheiten geändert,<br />
am Text gefeilt, schließlich soll das<br />
Stück in den Zeitgeist passen, entsprechende<br />
Schwerpunkte gesetzt<br />
werden.<br />
18 | tassilo
Spielleiter Christian Stückl (links) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Darsteller bei der Leseprobe.<br />
Weit über Oberammergaus Grenzen<br />
bekannt ist der traditionelle<br />
Haar- <strong>und</strong> Bart-Erlass, der<br />
Aschermittwoch 2019 erfolgte.<br />
Seit <strong>die</strong>sem Dat<strong>um</strong> dürfen sich<br />
<strong>die</strong> Darsteller – mit Ausnahme<br />
einzelner Rollen – weder Haare<br />
noch Bärte schneiden, <strong>um</strong> auf<br />
der Bühne möglichst authentisch<br />
zu wirken. Die Spielerwahl wurde<br />
für das aktuelle Passionsspiel<br />
ausnahmsweise auf Oktober 2018<br />
vorgezogen, <strong>um</strong> den Schneidern,<br />
<strong>die</strong> für jeden einzelnen Schauspieler<br />
ein Kostüm maßanfertigen,<br />
entsprechend Zeit einzurä<strong>um</strong>en.<br />
Im vergangenen Herbst ging es<br />
für <strong>die</strong> Darsteller nach Israel, <strong>um</strong><br />
an Originalschauplätzen <strong>und</strong> in<br />
tiefgründigen Diskussionen ein<br />
entsprechendes „Feeling“ für das<br />
Stück zu bekommen.<br />
Beruflich ist es für so manchen Akteur<br />
durchaus schwierig, einerseits<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der Haar-Bart-Thematik,<br />
anderseits wegen des Faktors Zeit,<br />
schließlich sind Proben <strong>und</strong> Auftritte<br />
äußerst zeitintensiv. Vom 16.<br />
Mai, dem Tag der Premiere, bis<br />
z<strong>um</strong> 4. Oktober, sind es insgesamt<br />
102 Aufführungen. „Je weiter der<br />
Arbeitsplatz von Oberammergau<br />
entfernt, desto weniger Verständnis,<br />
desto schwieriger wird es“,<br />
weiß Jonas Konsek. Viele legen für<br />
<strong>die</strong> Passionsspiele ein „Sabbatical“<br />
ein, nehmen sich (unbezahlten)<br />
Urlaub, schrauben ihre Arbeitszeit<br />
runter oder kündigen gar.<br />
So wie Jonas Konsek selbst, der<br />
seine Teamleiterposition in einem<br />
Münchner Planungsbüro aufgab,<br />
<strong>um</strong> – neben seiner Darstellertätigkeit<br />
– als Vollzeit-Projektleiter<br />
für <strong>die</strong> Jugendtage bei den Oberammergauer<br />
Passionsspielen anzuheuern.<br />
Religion<br />
mal anders<br />
> > > JUGENDTAGE<br />
Die Jugendtage finden erstmals im<br />
Rahmen der Passionsspiele von<br />
Donnerstag, 7. Mai, bis Sonntag,<br />
10. Mai, statt. Zwei der insgesamt<br />
sechs Generalproben sind ausschließlich<br />
für ein Publik<strong>um</strong> von 16<br />
bis 26 Jahren gedacht – mit enorm<br />
vergünstigten Ticketpreisen. Dazu<br />
gesellt sich ein <strong>um</strong>fangreiches<br />
Rahmenprogramm inklusive Gottes<strong>die</strong>nste,<br />
Party <strong>und</strong> Diskussionen<br />
mit Spielleiter <strong>und</strong> Schauspielern.<br />
Zudem gibt es vielerlei Möglichkeiten,<br />
günstig vor Ort zu übernachten.<br />
Unter anderem für fünf<br />
Euro in der Turnhalle oder Schule.<br />
Viele Privatpersonen bieten<br />
nach dem „Couchsurfing-Prinzip“<br />
ein Plätzchen z<strong>um</strong> Nächtigen an,<br />
darunter auch einer der beiden<br />
Jesus-Darsteller. Übernachten bei<br />
Jesus auf dem Sofa, wenn man<br />
so will. „Wir möchten <strong>die</strong> jungen<br />
Leute mitnehmen, sie unabhängig<br />
vom Religionsunterricht begeistern“,<br />
formuliert Jonas Konsek <strong>die</strong><br />
Ziele der Jugendtage. Die Hälfte<br />
der Tickets sind bereits verkauft.<br />
„Ich wünsche mir, dass wir durch<br />
unser Theater, durch unsere Interpretation,<br />
jedem eine Szene, einen<br />
Satz oder nur ein Wort mitgeben,<br />
der einem im Kopf bleibt <strong>und</strong> z<strong>um</strong><br />
Nachdenken anregt“, sagt Jonas<br />
Konsek <strong>und</strong> betont: „Es ist ein<br />
friedliches Zusammenkommen<br />
verschiedenster Religionen.“ Nicht<br />
<strong>um</strong>sonst <strong>r<strong>und</strong></strong>et ein gemeinsames<br />
internationales ök<strong>um</strong>enisches<br />
Friedensgebet am Sonntag, 10.<br />
Mai, <strong>um</strong> 10 Uhr <strong>die</strong> Jugendtage ab.<br />
Sowohl für Spielleiter, Darsteller,<br />
Musiker, <strong>die</strong> ganze Crew hinter<br />
der Bühne, Gastronomen, Hoteliers,<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e für alle Oberammergauer,<br />
sind <strong>die</strong> Passionsspiele<br />
eine ziemlich intensive Zeit, in der<br />
Fre<strong>und</strong>schaften über Generationen<br />
<strong>und</strong> Gesellschaftsschichten hinweg<br />
entstehen. „Genau das macht es<br />
aus“, findet Jonas Konsek. Genau<br />
wie bei einem fünf Monate andauernden<br />
Festival.<br />
tis<br />
Die Jugendtage <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Oberammergauer Passionsspiele sind von Donnerstag, 7. Mai,<br />
bis Sonntag, 10. Mai. In <strong>die</strong>ser Zeit werden zwei Generalproben<br />
des Passionsspiels aufgeführt, für <strong>die</strong> es stark vergünstigte Karten<br />
zwischen 8 <strong>und</strong> 24 Euro gibt. Tickets sowie alle Informationen<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Jugendtage – auch zu Unterkünften – gibt es auf der<br />
Internetseite unter www.jugendtage-passsionsspiel.de.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 19
Die Erfolgsgeschichte des Familienzentr<strong>um</strong>s Arche Noah<br />
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für Schalk <strong>und</strong> Mieder – auch für Vereine –<br />
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20 | tassilo<br />
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Penzberg | Die 1980er <strong>und</strong> 1990er<br />
Jahre waren <strong>die</strong> Zeit der Elterninitiativen.<br />
Insbesondere im Bereich<br />
Bildung <strong>und</strong> Erziehung waren<br />
viele Mamas <strong>und</strong> Papas nicht<br />
h<strong>und</strong>ertprozentig überzeugt vom<br />
System des Staates, haben daraufhin<br />
eigene, neue Projekte initiiert.<br />
Ein absolutes Erfolgsbeispiel, gegründet<br />
im Jahre 1989: <strong>Das</strong> Familienzentr<strong>um</strong><br />
Arche Noah (FAN) in<br />
Penzberg. Es handelt sich <strong>um</strong> eine<br />
soziale Einrichtung, in der nicht<br />
nur Kindergartenkindern, sondern<br />
auch Jugendlichen <strong>und</strong> Eltern aktiv<br />
geholfen wird, <strong>um</strong> <strong>die</strong> vielen<br />
Hürden des Lebens bestmöglich<br />
zu meistern. <strong>Das</strong> Herzstück des<br />
Familienzentr<strong>um</strong>s ist sicherlich<br />
der ganztägige, integrative Kindergarten<br />
mit ganzheitlicher,<br />
pädagogischer Betreuung. Doch<br />
viele Eltern, allen voran <strong>die</strong> noch<br />
Unerfahrenen, <strong>die</strong> z<strong>um</strong> ersten<br />
Mal ein Baby bekommen, brauchen<br />
schon vorher professionelle<br />
Hilfe, <strong>um</strong> Erziehung, Arbeit <strong>und</strong><br />
Freizeit vernünftig in Einklang zu<br />
bringen. Deshalb beginnt <strong>die</strong> Arbeit<br />
der FAN-Mitarbeiter – vier<br />
Sozialpädagoginnen, darüber hinaus<br />
jede Menge topausgebildete<br />
Erzieherinnen, Heilerzieherinnen<br />
<strong>und</strong> Kinderpflegerinnen – bereits<br />
bei der „Begleitung im ersten<br />
Dank kleiner Gruppen bekommen alle Kinder genug Aufmerksamkeit.<br />
Lebensjahr“. Frischgebackene<br />
Eltern bekommen gleich nach<br />
der Geburt ihres Erstgeborenen<br />
wertvolle Erziehungstipps, werden<br />
auf mögliche ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Probleme des Babys aufmerksam<br />
gemacht, profitieren von guten<br />
Kontakten zu Ärzten, Therapeuten<br />
sowie Ernährungsexperten<br />
<strong>und</strong> lernen außerdem neue Leute<br />
mit gleichem Glück <strong>und</strong> gleichen<br />
Sorgen kennen – Alleinsein kann<br />
in jungen Familien sehr schnell<br />
zu großen Beziehungsproblemen<br />
führen. FAN-Gründerin Annelies<br />
Plep, stu<strong>die</strong>rte Medizinerin sowie<br />
psychoanalytische Familien- <strong>und</strong><br />
Paartherapeutin, spricht an <strong>die</strong>ser<br />
Stelle immer wieder von ganzheitlicher<br />
Pädagogik, bei der gleichermaßen<br />
auf Körper, Seele <strong>und</strong> Geist<br />
der Kinder, Jugendlichen <strong>und</strong> Eltern<br />
eingegangen wird. Und zwar<br />
von der Geburt bis z<strong>um</strong> Erwachsenenalter.<br />
Schülerhilfe <strong>und</strong><br />
Berufsorientierung<br />
Zwischen „Begleitung im ersten<br />
Lebensjahr“ <strong>und</strong> Eintritt in den<br />
integrativen Kindergarten werden<br />
Kleinkindergruppen für Eineinhalb-<br />
bis Vierjährige angeboten.<br />
Und nach dem Kindergartenalter?<br />
Schülerhilfe <strong>und</strong> Berufsorientierung<br />
für all jene, <strong>die</strong> schlechte<br />
Noten schreiben, Probleme bei<br />
den Hausaufgaben haben, aber<br />
auch <strong>die</strong>, <strong>die</strong> von Mitschülern<br />
gemobbt werden oder sich aus<br />
unterschiedlichsten Gründen einfach<br />
schwer tun im Unterricht <strong>und</strong><br />
sich nicht wohlfühlen an ihrer<br />
Schule. <strong>Das</strong> Motto „Schüler sind<br />
nicht schwierig – Schüler haben<br />
Schwierigkeiten“ beschreibt das<br />
Kernproblem der Jungs <strong>und</strong> Mädels<br />
im Schülerprojekt „Pack’s an“<br />
ganz gut. Will heißen: Nicht jeder,<br />
der schlechte Noten schreibt, hat<br />
auch keine Zukunft. Ganz im Gegenteil<br />
sogar. Die Pädagoginnen<br />
im Familienzentr<strong>um</strong> versuchen
<strong>die</strong> Stärken der Schüler hervorzubringen<br />
<strong>und</strong> gleichen damit<br />
automatisch mögliche Schwächen<br />
aus. Obendrein sorgen sie dafür,<br />
dass sie voller Elan <strong>und</strong> mit<br />
breiter Brust durchs Leben gehen.<br />
Die erfreuliche Resonanz seit<br />
Jahrzehnten zeigt, dass das FAN-<br />
Konzept voll aufgeht. Nahezu alle<br />
Schüler schaffen den Abschluss,<br />
finden Halt in der Gesellschaft <strong>und</strong><br />
einen Ausbildungsberuf, der gut<br />
zu ihnen passt. Letzteres gelingt<br />
mit weiteren Aktionen wie einem<br />
„Berufsorientierungs-Café“, das<br />
alle zwei Wochen im Café der<br />
Penzberger Moschee stattfindet.<br />
Schüler <strong>und</strong> Vertreter von Firmen<br />
treffen sich dort, lernen sich gegenseitig<br />
kennen <strong>und</strong> versuchen<br />
gemeinsam herauszufinden, welcher<br />
Beruf für welchen Schüler am<br />
idealsten geeignet ist. <strong>Das</strong> gleiche<br />
Ziel verfolgen regelmäßige Branchenworkshops.<br />
Und immer in der<br />
Mitte <strong>die</strong>ser Veranstaltungen: Die<br />
Pädagoginnen des Familienzentr<strong>um</strong>s<br />
Arche Noah, das in Sachen<br />
Berufsorientierung eine wertvolle<br />
Schnittstelle zwischen angehenden<br />
Azubis <strong>und</strong> lehrlingssuchenden<br />
Betrieben bildet.<br />
Kinder backen<br />
Frühstückssemmeln<br />
Während diverse Workshops <strong>und</strong><br />
andere Veranstaltungen der Berufsorientierung<br />
an unterschiedlichsten<br />
Orten stattfinden, haben<br />
Kurse für Eltern <strong>und</strong> Kinder, <strong>die</strong><br />
Babybegleitung, Kleinkindergruppen<br />
sowie Kindergartenkinder<br />
ihren festen Platz. Nämlich im<br />
mehrstöckigen Gebäude an der<br />
Straße „Im Thal 6“ in Penzberg –<br />
ein Ort für alle Sinne. Wer das<br />
Gebäude gegen 9 Uhr betritt, erfährt<br />
gleich mal den leckeren Duft<br />
frischgebackener Vollkornsemmeln.<br />
„Wir backen mit unseren<br />
Kindergartenkindern einmal in<br />
der Woche frische Semmeln, <strong>die</strong><br />
es dann z<strong>um</strong> Frühstück gibt“, sagt<br />
Annelies Plep. An den Wänden<br />
Hausaufgaben- <strong>und</strong> Lernbetreuung für Schüler unterschiedlicher Jahrgangsstufen<br />
ist fester Bestandteil im Familienzentr<strong>um</strong> Arche Noah.<br />
hängen bunte Bilder <strong>und</strong> lustige<br />
Fotos von Kindern <strong>und</strong> Erzieherinnen.<br />
Unter anderem beim Essen<br />
einer leckeren Kürbiscremesuppe<br />
– selbstverständlich von den<br />
Kindern selbst zubereitet <strong>und</strong><br />
gekocht. „Wir wollen, dass <strong>die</strong><br />
Kinder von klein auf sehen <strong>und</strong><br />
lernen, woher <strong>die</strong> Zutaten für<br />
eine ges<strong>und</strong>e Ernährung kommen<br />
<strong>und</strong> wie sie zubereitet werden.“<br />
Die Rä<strong>um</strong>lichkeiten selbst<br />
sind gemütlich <strong>und</strong> zweckmäßig<br />
eingerichtet. Z<strong>um</strong> Beispiel mit<br />
Kletterturm <strong>und</strong> Spinnennetz, mit<br />
niedrigen Tischen <strong>und</strong> Stühlen<br />
z<strong>um</strong> Malen <strong>und</strong> Basteln sowie<br />
freien Flächen z<strong>um</strong> R<strong>um</strong>hüpfen<br />
<strong>und</strong> Puzzeln. Die meisten Möbel<br />
sind aus naturbelassenem Massivholz,<br />
<strong>die</strong> für guten Geruch <strong>und</strong><br />
Gemütlichkeit sorgen. Nicht weniger<br />
abenteuerlich als <strong>die</strong> Attraktionen<br />
im Gebäude sind Spielturm<br />
<strong>und</strong> Metallrutsche im Garten, der<br />
kommendes Jahr mit einem weiteren<br />
Kletterturm noch attraktiver<br />
gestaltet wird – auch hier dürfen<br />
Kartoffelernte: Früh lernen <strong>die</strong> Kinder, wo Lebensmittel herkommen.<br />
<strong>die</strong> Kindergartenkinder <strong>und</strong> Jugendlichen<br />
der Berufsorientierung<br />
dem Gartenba<strong>um</strong>eister über<br />
<strong>die</strong> Schulter schauen <strong>und</strong> aktiv<br />
mitarbeiten.<br />
Erntefest mit Grillen<br />
am Lagerfeuer<br />
Dieses aktive Miteinander verfolgen<br />
Annelies Plep <strong>und</strong> ihre Mitarbeiterinnen<br />
seit Beginn der FAN-<br />
Gründung, <strong>die</strong> vom ersten Tag<br />
enorm gut angenommen wurde<br />
von Familien aus allen Gesellschaftsschichten.<br />
„Obwohl ich mit<br />
meiner Familie damals neu von<br />
München nach Iffeldorf gezogen<br />
bin <strong>und</strong> mich noch ka<strong>um</strong> jemand<br />
gekannt hat, war <strong>die</strong> Kindergruppe<br />
gleich voll“, erinnert sich Annelies<br />
Plep, selbst Mutter dreier Töchter,<br />
noch genau an <strong>die</strong> Anfangszeiten.<br />
„Damals noch bei mir Zuhause.“<br />
Mit wachsender Nachfrage nach<br />
weiteren Kindergartenplätzen sowie<br />
der Idee, das Betreuungsangebot<br />
für <strong>die</strong> ganze Familie immer<br />
weiter auszubauen, ist das FAN-<br />
Projekt stets vorangetrieben worden.<br />
Inzwischen blicken Plep <strong>und</strong><br />
Co. auf fünf Umzüge zurück. Aus<br />
einer Kindergruppe wurden mehrere<br />
Kindergruppen. Und über<br />
das Projekt Berufsorientierung<br />
werden inzwischen 1000 Schüler<br />
aus allen Schulen unterstützt.<br />
Diese Erfolgsgeschichte wurde<br />
z<strong>um</strong> 30-jährigen Bestehen im Mai<br />
groß gefeiert. Unter anderem mit<br />
einem öffentlichen Erntedankfest<br />
für Alle. Auf einem Acker wurden<br />
von der Ernte übrig gebliebene<br />
Kartoffeln gesammelt, an einer<br />
Feuerstelle gegrillt <strong>und</strong> mit von<br />
den Kindern selbstgebackenem<br />
Brot verspeist – Kinder, Eltern <strong>und</strong><br />
Großeltern haben an <strong>die</strong>sem Tag<br />
gemeinsam geerntet, gekocht <strong>und</strong><br />
am Lagerfeuer gespeist. Auch <strong>die</strong>ser<br />
Tag steht exemplarisch für das<br />
gutdurchdachte Erziehungs- <strong>und</strong><br />
Hilfskonzept des Familienzentr<strong>um</strong>s<br />
Arche Noah. Ganzheitlich für<br />
Körper, Geist <strong>und</strong> Seele.<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 21
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22 | tassilo<br />
100-Jähriges <strong>und</strong> neuer Schießstand<br />
Pöcking | Die Pöckinger<br />
Wildschützen haben doppelten<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong> z<strong>um</strong> Feiern.<br />
Z<strong>um</strong> einen wird der Verein<br />
100 Jahre alt. Z<strong>um</strong> anderen<br />
ist im Pöckinger Haus der<br />
Bürger <strong>und</strong> Vereine namens<br />
„beccult“ der neue<br />
Schießstand mit Platz für<br />
zwölf Schützen fertig geworden. Im wahrsten Sinne eingeschossen<br />
wird <strong>die</strong> neue Anlage nun im Rahmen eines großen Jubilä<strong>um</strong>sschießens,<br />
das von Freitag, 13. <strong>März</strong>, bis Donnerstag, 19. <strong>März</strong>,<br />
zwischen 17 <strong>und</strong> 21 Uhr sowie am Freitag, 20. <strong>März</strong>, bereits ab 14<br />
Uhr stattfinden wird. Und zwar mit 18 eingeladenen Vereinen, <strong>die</strong><br />
überwiegend aus dem Starnberger Gau stammen. Noch besser<br />
aber ist: Interessierte Besucher sind ausdrücklich wünscht, dürfen sich an allen Schießtagen auf den Weg<br />
ermachen<br />
in <strong>die</strong> <strong>Weilheim</strong>er Straße 33 in Pöcking.<br />
js<br />
In eigener Sache: Fun-Arena bleibt geschlossen<br />
Peißenberg | Die „tassilo“-Redaktion möchte sich bei Ihnen, liebe<br />
Leser, in aller Förmlichkeit entschuldigen. Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Unser Bericht<br />
über <strong>die</strong> Marcello Fun Arena in Peißenberg. Die Betreiber<br />
hatten uns beim Besuch <strong>und</strong> auch am Tag des Redaktionsschlusses<br />
der Januar/Februar-<strong>Ausgabe</strong> zugesichert, <strong>die</strong> Marcello Fun Arena<br />
noch vor Weihnachten 2019 zu eröffnen. Dies ist jedoch bis heute<br />
nicht geschehen. Entgegen unserer Erstinformationen wurden<br />
wohl doch nicht alle TÜV-Prüfungen abgenommen – nach wie vor<br />
stehen Restarbeiten für<br />
eine endgültige Eröffnung<br />
des größten Indoor-Freizeit-Parks<br />
der Region aus.<br />
Insofern ist ein exakter<br />
Eröffnungs-Termin nicht<br />
absehbar. Wir bitten <strong>die</strong>s,<br />
liebe Leser, zu entschuldigen.<br />
Ihr Team<br />
„tassilo“.<br />
js<br />
7 863 Notfalleinsätze in 365 Tagen<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau | Der Kreisverband des Bayerischen Roten<br />
Kreuzes in <strong>Weilheim</strong>-Schongau hat <strong>die</strong> Leistungsbilanz aus dem Jahr<br />
2019 veröffentlicht. Daraus gehen unter anderem folgende Zahlen<br />
hervor: 7863 Notarzt- <strong>und</strong> Notfalleinsätze, 9796 Krankentransporte<br />
sowie 802 300 gefahrene Kilometer im Rettungs<strong>die</strong>nst. Derzeit zählt<br />
das <strong>Weilheim</strong>-Schongauer BRK 12227 Fördermitglieder, 1400 aktive<br />
Mitglieder in den Rot-Kreuz-Gemeinschaften „Bereitschaft“, „Wasserwacht“<br />
<strong>und</strong> „Jugendrotkreuz“ sowie 141 festangestellte Mitarbeiter.<br />
Auch interessant: Im Jahr 2019 haben bei insgesamt 355 Kursen<br />
4963 Menschen an einer Erste-Hilfe-Ausbildung sowie 4200<br />
Menschen bei insgesamt 40 Blutspende-Terminen teilgenommen.<br />
Der BRK-Kreisverband <strong>Weilheim</strong>-Schongau ist komplett zuständig<br />
für <strong>die</strong> Durchführung<br />
des öffentlich-rechtlichen<br />
Rettungs<strong>die</strong>nstes, betreibt<br />
hierfür fünf <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Uhr besetzte Rettungswachen,<br />
<strong>die</strong> sich in Penzberg,<br />
<strong>Weilheim</strong>, Peißenberg,<br />
Schongau <strong>und</strong><br />
Steingaden finden.<br />
bejs<br />
Dschungelbuch im Starnberger Pfarrzentr<strong>um</strong><br />
Starnberg | <strong>Das</strong> Dschungelbuch mit<br />
Baghira, Balu, den Affen, Elefanten,<br />
Kaa <strong>und</strong> dem tapferen Helden Mogli<br />
zählt zu den aufregendsten <strong>und</strong><br />
schönsten Geschichten unserer Zeit.<br />
Die Kolpingbühne Starnberg bringt<br />
<strong>die</strong>ses Stück – genaugenommen<br />
nach Rudyard Kipling – nun auf<br />
<strong>die</strong> Bühne. Gespielt wird im Katholischen<br />
Pfarrzentr<strong>um</strong> St. Maria, Mühlbergstraße 6, in Starnberg.<br />
Und zwar am Samstag, 14. <strong>März</strong>, Sonntag, 15. <strong>März</strong>, Samstag, 21.<br />
<strong>März</strong> <strong>und</strong> Sonntag, 22. <strong>März</strong> <strong>um</strong> jeweils 15 Uhr. Darüber hinaus<br />
am Sonntag, 15. <strong>März</strong> <strong>und</strong> Freitag, 20. <strong>März</strong>, <strong>um</strong> 17 Uhr.<br />
Kartenreservierungen unter www.kolpingbuehne.de. .<br />
Der Eintritt ist frei.<br />
js
Umweltaktivist zeigt beeindruckende<br />
Multivisionsshow<br />
<strong>Weilheim</strong> | Markus Mauthe zählt zu den besten <strong>und</strong> bekanntesten<br />
Naturfotografen überhaupt. Seit 30 Jahren bereist er <strong>die</strong> letzten<br />
Winkel der Erde fernab bekannter Reiserouten. Für sein neues Projekt<br />
in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzorganisation Greenpeace<br />
machte er sich auf <strong>die</strong> Suche nach Menschen, <strong>die</strong> abseits<br />
unserer modernen Welt noch möglichst nahe an den Wurzeln ihrer<br />
indigenen Kulturen leben.<br />
<strong>Das</strong> Ergebnis <strong>die</strong>ser Expeditionen ist eine einzigartige multimediale<br />
Live-Show, <strong>die</strong> einen spannenden Ausschnitt der kulturellen <strong>und</strong><br />
ökologischen Vielfalt unseres Planeten zeigt. Darüber hinaus ist<br />
der Umweltaktivist Markus Mauthe zugleich Chronist des Wandels,<br />
in dem <strong>die</strong> indigenen Gesellschaften heute begriffen sind durch<br />
Umweltzerstörung, Globalisierung <strong>und</strong> Klimawandel.<br />
Am Dienstag, 10. <strong>März</strong>,<br />
kommt er mit seiner<br />
Foto-Live-Show „An<br />
den Rändern des Horizonts“<br />
in <strong>die</strong> Stadthalle<br />
<strong>Weilheim</strong>. Beginn bei<br />
freiem Eintritt ist <strong>um</strong><br />
19.30 Uhr. Eine Platzreservierungrung<br />
ist nicht<br />
möglich. js<br />
Handgemachte Palmbuschen aus Huglfing<br />
Huglfing | Auf zahlreiche<br />
Besucher hofft der<br />
Huglfinger Arbeitskreis<br />
7 für Kultur <strong>und</strong><br />
Geschichte am Wochenende<br />
des 4. <strong>und</strong><br />
5. <strong>April</strong>. Genaugenommen<br />
findet am Samstag,<br />
4. <strong>April</strong>, von 13 bis<br />
17 Uhr im Pfarrstadl<br />
Huglfing ein Palm<strong>und</strong><br />
Büchermarkt <strong>und</strong><br />
dazu im ganzen Ort verteilt ein Haus- <strong>und</strong> Hofflohmarkt statt. Am<br />
Sonntag, 5. <strong>April</strong>, findet dagegen zwischen 9.30 <strong>und</strong> 17 Uhr ausschließlich<br />
ein Palm- <strong>und</strong> Büchermarkt im historischen Pfarrstadl<br />
statt. Wer also Lust hat am ersten <strong>April</strong>wochenende auf schmökern,<br />
shoppen <strong>und</strong> verweilen, obendrein einen handgemachten Palmbuschen,<br />
Palmkränze oder anderweite handgemachte e Dekorations-<br />
Gegenstände für Ostern <strong>und</strong> das weitere Frühjahr gebrauchen<br />
kann, sollte an <strong>die</strong>sem Wochenende unbedingt<br />
einen Abstecher nach Huglfing machen.<br />
js<br />
Dackel-Ausstellung mit Prämierung<br />
in der Kleinen Hochlandhalle<br />
<strong>Weilheim</strong> | Die kleine<br />
Hochlandhalle in <strong>Weilheim</strong><br />
ist am Sonntag,<br />
22. <strong>März</strong>, Ort einer ganz<br />
besonderen Schau. Weit<br />
über 30 Dackel-Züchter<br />
aus ganz Deutschland,<br />
z<strong>um</strong> Teil sogar aus Österreich<br />
<strong>und</strong> der Schweiz,<br />
werden an <strong>die</strong>sem Tag<br />
ihre herausgeputzten<br />
Vierbeiner einer fachk<strong>und</strong>igen<br />
Jury präsentieren.<br />
Und zwar in den<br />
Kategorien Rauhaar, Langhaar <strong>und</strong> Kurzhaar, nochmals unterteilt in<br />
<strong>die</strong> Altersklassen Veteran, Jugend <strong>und</strong> „offene Klasse“. Organisiert<br />
wird <strong>die</strong>se Spezialzuchtschau vom Bayerischen Dachsh<strong>und</strong>klub, der<br />
sich über zahlreiche Besucher riesig freuen würde. Beginn der mit<br />
Info- <strong>und</strong> Verkaufsständen gespickten Veranstaltung ng ist<br />
<strong>um</strong> 10 Uhr, der Eintritt frei <strong>und</strong> das Veranstaltungsende nde<br />
gegen 14.30 Uhr.<br />
js<br />
Zehn Bücher <strong>und</strong> sechs Karten – <strong>die</strong> Gewinner<br />
Tassiloland | Jede Menge Bücher zu den unterschiedlichsten Themen<br />
haben wir im Zuge unserer Gewinnspiele der vergangenen<br />
„tassilo“-<strong>Ausgabe</strong> verlost. Beispielsweise Exemplare des neuesten<br />
Lech-Isar-Land, dem Jahrbuch vom gleichnamigen Heimatverband.<br />
Georg Rohrmoser aus Hohenpeißenberg, Maria Zellner aus Rottenburg<br />
a.d. Laaber <strong>und</strong> Sabine Beier aus <strong>Weilheim</strong> durften wir<br />
jeweils eines zuschicken. „Ohne Herz“ heißt der Neuschwanstein-<br />
Thriller von Markus Richter, mit dem wir Elke Kracht aus München,<br />
Gabriele Schwarz aus Oberegelfing <strong>und</strong> Roswitha Kroth aus Boppard<br />
in Rheinland-Pfalz eine kleine Freude machen durften. Den<br />
Murnau-Krimi „Todesfall <strong>und</strong> Topfenstrudel“ sendeten wir indes<br />
Gerda Linke aus Tutzing, Stefan Ertl aus Benediktbeuern <strong>und</strong> Uschi<br />
Klopfer aus <strong>Weilheim</strong> zu. Ein Exemplar der Huglfinger Ortschronik<br />
ging an Josefine Werner aus Seeshaupt – sicherlich eine kleine<br />
Überraschung angesichts der<br />
zahlreichen Einsendungen n<br />
direkt aus Huglfing. Beim<br />
„Spiel des Lebens“ von Hotspot<br />
Kunstvollbühne waren<br />
Ende Februar / Anfang <strong>März</strong><br />
Daniela Häckl aus Raisting,<br />
Elke Vopel aus <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong><br />
Sieglinde Kunzendorf mit je<br />
einer Begleitperson dabei. tis<br />
märz/april <strong>2020</strong> | 23<br />
Bowling <strong>und</strong> Bistro<br />
in Andechs<br />
Gewerbegebiet Rothenfeld<br />
FR + SA: 20 - 24 UHR<br />
PARTY-BOWLING<br />
mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
SO: 10 -13 UHR<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK<br />
KOMPLETTES WOCHENPROGRAMM:<br />
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Die generalsanierte <strong>Weilheim</strong>er Klinik<br />
Mein Krankenhaus 2030 —<br />
Maximaler Nahversorger<br />
<strong>Weilheim</strong> | Es ist wahrlich ein Neubau<br />
der Superlative: das generalsanierte<br />
<strong>Weilheim</strong>er Krankenhaus.<br />
50 Millionen Euro Investitionen in<br />
Gebäude <strong>und</strong> innovativste Technik.<br />
18 800 Quadratmeter sanierte<br />
Geschossfläche plus 6 750<br />
Quadratmeter G<strong>r<strong>und</strong></strong>fläche. 459<br />
modernisierte Rä<strong>um</strong>e sowie Ba<strong>um</strong>aßnahmen<br />
über vier Ober- <strong>und</strong><br />
zwei Tiefgeschosse. Alles, <strong>um</strong> der<br />
Bevölkerung im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
auch in Zukunft<br />
wohnortnahe Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />
zu garantieren. Hochspezialisierte<br />
Abteilungen <strong>und</strong> Notfallversorgung<br />
unter einem Dach<br />
nah an Zuhause, schließlich sind<br />
kurze Wege sowohl für Patienten<br />
als auch Angehörige eine echte<br />
Erleichterung.<br />
Zahlen gesteigert<br />
trotz Baustelle<br />
Die ersten Bagger rollten vor knapp<br />
vier Jahren an, im September 2016<br />
<strong>um</strong> genau zu sein. Seither hat <strong>die</strong><br />
Baustelle nicht einen einzigen<br />
Tag geruht, wie Lothar Ragaller,<br />
Bauleiter der Krankenhaus GmbH<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau, verrät. <strong>Das</strong>s<br />
<strong>die</strong> Arbeiten nicht gerade einfach<br />
waren, daraus macht keiner der<br />
Verantwortlichen ein Geheimnis,<br />
musste doch während des laufenden<br />
Betriebes saniert <strong>und</strong> gebaut<br />
werden. Als eine „OP am offenen<br />
Herzen“ hatte es Klinik-Geschäftsführer<br />
Thomas Lippmann im Vorfeld<br />
bezeichnet. Aber: „Es wurde<br />
kein Patient nicht behandelt, versichert<br />
ein sichtlich zufriedener<br />
Geschäftsführer. Im Gegenteil: Die<br />
Patientenzahlen wurden während<br />
der Bauphase sogar deutlich gesteigert<br />
dank einer sukzessiven<br />
Erweiterung des medizinischen<br />
Angebots sowie fortwährenden<br />
Verbesserungen in Sachen Qualität.<br />
Betten abzubauen, davon ist<br />
längst keine Rede mehr, was <strong>die</strong><br />
enormen Investitionen in Technik<br />
<strong>und</strong> Infrastruktur eindrucksvoll<br />
Blickfang: <strong>die</strong> neue<br />
Fassade des <strong>Weilheim</strong>er<br />
Krankenhauses.<br />
zeigen. „Wir müssen uns bei allen<br />
Mitarbeitern <strong>und</strong> Patienten bedanken,<br />
<strong>die</strong> während der gesamten<br />
Bauzeit so kooperativ waren“,<br />
freut sich Thomas Lippmann noch<br />
immer über das gute Miteinander.<br />
Entstanden ist in jedem Fall ein<br />
Ort z<strong>um</strong> Wohlfühlen. „Eine Wellnessoase“,<br />
wie Markus Söder bei<br />
der feierlichen Eröffnung Anfang<br />
Februar das neue <strong>Weilheim</strong>er<br />
Krankenhaus bezeichnete. Der<br />
Bayerische Ministerpräsident hatte<br />
es sich nicht nehmen lassen,<br />
<strong>die</strong> Festrede persönlich zu halten,<br />
was angesichts seines proppenvollen<br />
Terminkalenders bei einer<br />
Generalsanierung beileibe nicht<br />
immer der Fall sei, wie er selbst<br />
zugibt. Damit unterstrich er einerseits<br />
<strong>die</strong> Wichtigkeit ländlicher<br />
Krankenhäuser, andererseits <strong>die</strong><br />
Bedeutung öffentlicher Häuser,<br />
ohne <strong>die</strong> weder in der Stadt noch<br />
auf dem Land eine dauerhafte medizinische<br />
Versorgung aufrechtzuerhalten<br />
sind. Tatsächlich machen<br />
viele Bereiche eher den Anschein<br />
einer modernen Hotellobby, wirken<br />
keineswegs so steril wie man<br />
es z<strong>um</strong>eist von Krankenhäusern<br />
gewöhnt ist. Viele Materialien in<br />
Holzoptik wurden verbaut, an den<br />
Wänden wurden bewusst farbliche<br />
Akzente gesetzt <strong>und</strong> Wandbilder<br />
mit Bergszenen installiert, <strong>die</strong><br />
nicht nur den Standort repräsentieren<br />
sondern darüber hinaus als<br />
Metapher gelten – ganz zu schweigen<br />
vom künstlerischen Effekt. Dabei<br />
betont Thomas Lippmann: „Es<br />
wurde alles mit dem vorhandenen<br />
Budget geschafft, wir haben kein<br />
Geld aus dem Fenster geschmissen.“<br />
Die insgesamt 50 Millionen<br />
Euro Investitionss<strong>um</strong>me wurde im<br />
Übrigen zu gleichen Teilen vom<br />
Freistaat Bayern sowie vom Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
Lob für<br />
den Landkreis<br />
Ausschließlich Lob hatte der Ministerpräsident<br />
für den Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau <strong>und</strong> Land-<br />
Sonderveröffentlichung der<br />
Verbaut wurden unter anderem <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
250 km Kabel <strong>und</strong> Leitungen<br />
17 000 m² Wand- <strong>und</strong> Deckenfarbe<br />
2 700 m² Fensterflächen<br />
415 Türen<br />
6 500 m Trinkwasserleitungen<br />
1 950 m Abwasserleitungen<br />
5 000 m medizinische Gasleitungen<br />
4 000 m Heizungsrohre
alsanierung mitgewirkt haben,<br />
vergaß dabei auch Reinigung <strong>und</strong><br />
Haustechnik nicht. „Wir haben es<br />
alle zusammen z<strong>um</strong> Laufen gebracht.“<br />
Ministerpräsident Markus<br />
Söder bei seiner Festrede<br />
zur Eröffnung des <strong>Weilheim</strong>er<br />
Krankenhauses.<br />
rätin Andrea Jochner-Weiß parat,<br />
<strong>die</strong> sich seit Amtsantritt für „ihre“<br />
beiden Krankenhäuser einsetzt.<br />
Schließlich ist nichts wichtiger als<br />
<strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit, ist man krank,<br />
wird schnell Hilfe benötigt. Dabei<br />
appellierte Söder auch an den<br />
medizinischen Nachwuchs, sich<br />
in ländlichen Krankenhäusern<br />
niederzulassen <strong>und</strong> bezeichnete<br />
das <strong>Weilheim</strong>er in <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />
als „Hightech-Krankenhaus“.<br />
„Heilen, wo andere Urlaub<br />
machen.“<br />
Innovativ <strong>und</strong> modern, gleichzeitig<br />
bodenständig <strong>und</strong> wohnortnah –<br />
das Motto hat sich <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH längst auf ihre Fahnen<br />
geschrieben. Der Ärztliche Direktor<br />
Dr. Andreas Knez bedankte sich<br />
bei allen, <strong>die</strong> während der Gene-<br />
Kooperation mit<br />
Uniklinik<br />
Stolz zeigt sich Knez vor allem<br />
angesichts der aktiven Kooperation<br />
mit dem Universitätsklinik<strong>um</strong><br />
Rechts der Isar von der TU<br />
München. Prof. Dr. med. Markus<br />
Schwaiger, Ärztlicher Direktor<br />
der TU München sowie Prof. Dr.-<br />
Ing. Sami Haddadin, Direktor<br />
„Munich School of Robotics and<br />
Machine Intelligence“ wohnten<br />
der festlichen Eröffnung ebenfalls<br />
bei, in einer Podi<strong>um</strong>sdiskussion<br />
diskutierten sie über „maximale<br />
Nahversorgung“. Die Kooperation<br />
mit dem Universitätsklinik<strong>um</strong> bedeutet<br />
für <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH<br />
eine Ausweitung des Behandlungsspektr<strong>um</strong>s.<br />
Mit dem großen<br />
Partner können auch komplexe<br />
Krankheiten behandelt, darüber<br />
hinaus Fortbildungen für ärztliches<br />
<strong>und</strong> pflegerisches Personal<br />
gemeinsam angeboten werden.<br />
Ein Transfer der Ärzte von der<br />
Uniklink in <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH<br />
ist jederzeit möglich — so ist <strong>die</strong><br />
medizinische Versorgung im Landkreis<br />
für <strong>die</strong> Zukunft gesichert.<br />
Dr. Bertram Meier, designierter<br />
Bei der Podi<strong>um</strong>sdiskussion<br />
ging es <strong>um</strong> das Thema<br />
„maximale Nahversorgung“.<br />
Bischof des Bist<strong>um</strong>s Augsburg<br />
<strong>und</strong> Christian Kopp, evangelischer<br />
Regionalbischof für München <strong>und</strong><br />
Oberbayern hatten zuvor der Kapelle<br />
ihren feierlichen Segen gegeben,<br />
<strong>die</strong> nicht irgendwo im vierten<br />
Stock gebaut wurde, sondern<br />
direkt neben den Eingang – quasi<br />
in <strong>die</strong> Stadt hinein. Architekt für<br />
den Krankenhaus-Neubau waren<br />
im Übrigen Walter Koch <strong>und</strong> dessen<br />
Tochter Marion Wartner-Koch,<br />
<strong>die</strong> das Mammutprojekt in Rekordzeit<br />
realisiert haben.<br />
Über 1 000 Mitarbeiter<br />
beschäftigt<br />
Medizin <strong>und</strong> Pflege ändern sich,<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Krankenhaus GmbH sich<br />
mit: Mit dem Anspruch als „maximaler<br />
Nahversorger“ bietet<br />
sie nicht nur den Patienten eine<br />
wohnortnahe, medizinische Versorgung<br />
auf universitärem Niveau,<br />
sondern ist auch wichtiger<br />
Bestandteil zur Ausbildung <strong>und</strong><br />
Gewinnung von Fachpersonal.<br />
Mittlerweile arbeiten über 1 000<br />
Menschen in den Krankenhäusern<br />
<strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau, womit<br />
<strong>die</strong> GmbH zu den größten Arbeitgebern<br />
der Region zählt. Passend<br />
z<strong>um</strong> Tag der offenen Tür am 25.<br />
<strong>April</strong> <strong>2020</strong> wird <strong>die</strong> Generalsanierung<br />
der <strong>Weilheim</strong>er Klinik komplett<br />
abgeschlossen sein. tis<br />
> > > KONTAKT<br />
Klinik <strong>Weilheim</strong><br />
Johann-Baur-Straße 4<br />
82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Telefon: 0881 / 188-596 <strong>und</strong> -598<br />
Telefax: 0881 / 188-688<br />
E-Mail: info@kh-gmbh-ws.de<br />
www.meinkrankenhaus2030.de<br />
Hell, modern mit<br />
einigen Farbakzenten:<br />
Ein Blick in <strong>die</strong><br />
neuen Aufenthaltsrä<strong>um</strong>e<br />
(links) sowie<br />
in einen der gerä<strong>um</strong>igen<br />
OP-Säle.<br />
Neue Rä<strong>um</strong>lichkeiten – modernste Technik<br />
Größer, komfortabler <strong>und</strong> lichtdurchflutet präsentieren sich <strong>die</strong> erweiterten<br />
<strong>und</strong> modernisierten Bereiche <strong>und</strong> Patientenzimmer, <strong>die</strong><br />
allen Ansprüchen einer zukunftsorientierten Medizin <strong>und</strong> Pflege<br />
genügen. Hierzu zählen unter anderem:<br />
Eingangsbereich<br />
Kapelle<br />
Cafeteria<br />
Notaufnahme <strong>und</strong> Schockra<strong>um</strong><br />
Herzkatheter <strong>und</strong> Radiologie<br />
Digitale Me<strong>die</strong>nwand „Klettersteig 2.0“<br />
OP-Trakt<br />
Gastroenterologisches Zentr<strong>um</strong> <strong>und</strong> Endoskope<br />
IMC, Chest Pain Unit<br />
Intensivstation<br />
Station 8.1<br />
Station 2<br />
Station 3<br />
Aufnahmestation<br />
Station 4<br />
Station 5, Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong>,<br />
Station 6, Akutgeriatrie<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 25
Krankenhaus <strong>Weilheim</strong> öffnet seine Türen<br />
Ein Blick hinter<br />
<strong>die</strong> neuen Kulissen<br />
Samstag,<br />
25. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
von 10.00 bis 16.00 Uhr<br />
<strong>Weilheim</strong> | Über 16 000 Patienten<br />
werden in den beiden Krankenhäusern<br />
in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> Schongau<br />
jährlich versorgt. An 365<br />
Tagen – heuer sogar 366 – <strong>und</strong><br />
24 St<strong>und</strong>en ist <strong>die</strong> Krankenhaus<br />
GmbH für ihre Patienten da, egal<br />
ob im Notfall oder bei einer geplanten<br />
Operation.<br />
Hinter der optimalen medizinischen<br />
Versorgung stehen zahlreiche<br />
Teams, <strong>die</strong> nicht nur fachlich<br />
bestens ausgebildet sind, sondern<br />
allen voran in ihrer Zusammenarbeit<br />
harmonisieren. G<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
genug, dass sich <strong>die</strong> einzelnen<br />
Mannschaften beim Tag der offenen<br />
Tür am Samstag, 25. <strong>April</strong><br />
<strong>2020</strong>, einer breiten Öffentlichkeit<br />
präsentieren <strong>und</strong> dabei eindrucksvoll<br />
zeigen, wer eigentlich<br />
der Hauptg<strong>r<strong>und</strong></strong> für <strong>die</strong>se voll<strong>um</strong>fassende<br />
Versorgung ist. Da<br />
trifft es sich gut, dass im Rahmen<br />
dessen zusätzlich der Neubau<br />
des <strong>Weilheim</strong>er Krankenhauses<br />
besichtigt werden kann. Im gesamten<br />
Zeitra<strong>um</strong> von 10 bis 16<br />
Uhr werden Führungen durch <strong>die</strong><br />
neue Klinik angeboten. Außerdem<br />
werden interessierte Besucher<br />
sehen, wie Notfallpatienten<br />
im Schockra<strong>um</strong> versorgt werden,<br />
wie ein Narkosearbeitsplatz aussieht<br />
<strong>und</strong> wie im OP gearbeitet<br />
wird.<br />
Innere Medizin<br />
Über 62 Betten, einschließlich<br />
einer nicht-invasiven Überwachungseinheit<br />
mit vier Monitorplätzen,<br />
verfügt <strong>die</strong> Klinik für<br />
Innere Medizin unter der Leitung<br />
von Chefarzt Prof. Dr. Andreas<br />
Knez. Ein überdimensionales,<br />
begehbares Herzmodell wird sicherlich<br />
eines der Höhepunkte<br />
am Samstag, 25. <strong>April</strong>, zwischen<br />
10 <strong>und</strong> 16 Uhr sein. Es stellt den<br />
anatomischen Aufbau des Organs<br />
dar, verdeutlicht, wie <strong>die</strong>ser<br />
Hohlmuskel den Blutkreislauf in<br />
Gang hält, zeigt aber auch krankhafte<br />
Veränderungen. Außerdem<br />
wird der Einsatz medizinischer<br />
Implantate wie Stents <strong>und</strong> künstlicher<br />
Herzklappen dargestellt<br />
sowie Gefäß<strong>um</strong>gehungen durch<br />
Bypasslegung aufgezeigt. Jede<br />
Menge Vorträge <strong>und</strong> Podi<strong>um</strong>sdiskussionen<br />
werden darüber hinaus<br />
im Foyer stattfinden, ebenso<br />
wie Demonstrationen im Herzkatheterlabor,<br />
diverse Messungen<br />
<strong>und</strong> sogar ein Kasperltheater für<br />
Kinder wird dabei sein.<br />
Notaufnahme<br />
Ein überdimensionales Herzmodell wird sicherlich einer der Höhepunkte<br />
sein am Tag der offenen Tür.<br />
Fotos: www.organmodelle.de<br />
Die Zentrale Notaufnahme wurde<br />
im Zuge der Generalsanierung<br />
ebenfalls erneuert <strong>und</strong> im Mai<br />
2019 eröffnet. Mit über 400 Quadratmetern<br />
ist sie heute mehr als<br />
doppelt so groß im Vergleich zur<br />
vormaligen. Kurze Wege, übersichtliche<br />
Ra<strong>um</strong>struktur inklusive<br />
attraktivem Anmelde- <strong>und</strong> Wartebereich.<br />
Beim <strong>die</strong>sjährigen Tag<br />
der offenen Tür wird das Team<br />
der Notaufnahme in Kooperation<br />
mit dem Bayerischen Roten<br />
Kreuz Simulationen von Notfällen<br />
vorführen. Dabei erleben Besucher,<br />
wie <strong>die</strong> Behandlungskette<br />
innerhalb des Schockra<strong>um</strong>s aussieht<br />
<strong>und</strong> wie hier ein Rädchen<br />
ins andere greift.<br />
Gastroenterologisches<br />
Zentr<strong>um</strong><br />
Die Gastroenterologie als großes<br />
Fach der Inneren Medizin hat eine<br />
lange Tradition <strong>und</strong> befasst sich<br />
mit Erkrankungen des Verdauungssystems<br />
von der Speiseröhre<br />
bis z<strong>um</strong> Darmausgang <strong>und</strong> bezieht<br />
sich auf Leber, Galle <strong>und</strong> Bauchspeicheldrüse.<br />
Im Rahmen des<br />
Tages der offenen Tür wartet das<br />
Team <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> Chefarzt Dr. Jochen<br />
Dresel neben Führungen durch <strong>die</strong><br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten auch mit einem<br />
Film über Endoskopie auf Interessierte.<br />
Anästhesie <strong>und</strong><br />
Intensivmedizin<br />
In der Klinik für Anästhesie <strong>und</strong><br />
Intensivmedizin werden im Jahr<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 8000 Allgemeinnarkosen<br />
<strong>und</strong> Regionalanästhesien durchgeführt.<br />
Besonders auf <strong>die</strong> bedarfsgerechte<br />
Narkoseführung<br />
wird wertgelegt. Durch moderne<br />
Narkoseverfahren in Kombination<br />
Innere Medizin<br />
Gastroenterologisches Zentr<strong>um</strong><br />
Anästhesie <strong>und</strong> Intensivmedizin<br />
Sonderveröffentlichung gder<br />
Unfallchirurgie <strong>und</strong> Orthopä<strong>die</strong>
mit Regionalanästhesien ist <strong>die</strong><br />
Nebenwirkungsrate von Narkoseüberhängen,<br />
Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen<br />
weitgehend eliminiert.<br />
„Schlafen sie gut“, heißt es also<br />
beim Team der Anästhesie, welches<br />
dabei gut auf seine Patienten<br />
aufpasst. Verdeutlicht wird <strong>die</strong>s<br />
am 25. <strong>April</strong> mit der Veranschaulichung<br />
eines sogenannten „Blood<br />
Management System“.<br />
Unfallchirurgie <strong>und</strong><br />
Orthopä<strong>die</strong><br />
In der Klinik für Unfallchirurgie/<br />
Orthopä<strong>die</strong> werden sämtliche Verletzungen<br />
des Bewegungsapparates<br />
behandelt. Stets das oberste<br />
Ziel: Die schnellstmögliche Wiederherstellung<br />
der Mobilität <strong>und</strong><br />
Selbstständigkeit. Eines der Höhepunkte<br />
am Tag der offenen Tür<br />
wird sicherlich der mittlerweile<br />
weit<strong>um</strong> bekannte Mako, <strong>die</strong> Roboterarm-assistierte<br />
Operationstechnik<br />
bei Hüft- <strong>und</strong> Kniegelenkersatz-Operationen.<br />
Damit kann<br />
das OP-Team auf den Millimeter<br />
genau operieren, was Chefarzt<br />
Dr. Thomas Löffler in einem entsprechenden<br />
Vortrag anschaulich<br />
verdeutlicht.<br />
Gefäßchirurgie<br />
Neueste minimalinvasive Techniken,<br />
durch <strong>die</strong> aufwendige Operationen<br />
mitunter ganz vermieden<br />
oder wesentlich schonender<br />
gestaltet werden können, sind<br />
längst an der Tagesordnung in der<br />
Klinik für Gefäß- <strong>und</strong> Endovaskularchirugie.<br />
Letztlich wird alles dafür<br />
unternommen, damit das Blut<br />
fließen kann. Chefarzt Dr. Peter<br />
Ba<strong>um</strong>ann wird einen interessanten<br />
Vortrag z<strong>um</strong> Thema halten.<br />
Allgemein- <strong>und</strong><br />
Viszeralchirurgie<br />
Die Klinik für Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
bietet ein breites diagnostisches<br />
<strong>und</strong> therapeutisches<br />
Spektr<strong>um</strong>. Ebenso breitgefächert<br />
ist das Angebot, welches sich das<br />
Team für den Tag der offenen Tür<br />
überlegt hat: Eine Rallye durch<br />
das Krankhaus – ganz im Sinne<br />
des geförderten interdisziplinären<br />
Ansatzes bei der Krankenhaus<br />
GmbH – in Kooperation mit der<br />
Unfallchirurgie. Zudem gibt es einen<br />
Informationsstand <strong>und</strong> einen<br />
Laparoskopie-Trainer z<strong>um</strong> sich<br />
Ausprobieren in der „Schlüsselloch-Chirurgie“.<br />
Darüber hinaus<br />
wird das so spannende Thema Robotermedizin<br />
in der Allgemeinchirurgie<br />
behandelt. Was ist möglich,<br />
was ist machbar?<br />
Akutgeriatrie<br />
Ältere Patienten sind beim Team<br />
der Akutgeriatrie in den besten<br />
Händen. Die Akutgeriatrie als Teil<br />
der Altersmedizin richtet sich an<br />
Patienten, <strong>die</strong> akute Erkrankungen<br />
entwickelt haben <strong>und</strong> dadurch<br />
eingeschränkt sind in ihrer Selbsthilfefähigkeit<br />
<strong>und</strong> Mobilität. Damit<br />
jüngere Menschen sich in <strong>die</strong> Umstände<br />
hineinversetzen können,<br />
bietet das Akutgeriatrie-Team im<br />
Zuge des Tages der offenen Tür<br />
eine aufwendige Alterssimulation<br />
an. Die Pflegerobbe wartet auf<br />
neugierige Besucher <strong>und</strong> es gibt<br />
ganz praktische sowie alltägliche<br />
Tipps zur W<strong>und</strong>versorgung im Alter.<br />
Wirbelsäulenchirurgie<br />
In der Wirbelsäulenchirurgie wird<br />
nahezu jede Operation mit dem<br />
Mikroskop durchgeführt. So können<br />
beispielsweise Patienten<br />
mit Bandscheibenvorfällen oder<br />
Spinalkanalstenosen rasch von<br />
Schmerzen befreit werden. „Wann<br />
muss, wann kann operiert werden<br />
<strong>und</strong> wann lieber nicht?“, lautet<br />
der Titel des Vortrages von Chefarzt<br />
Dr. Florian Soldner.<br />
Teddyklinik<br />
Kinder können spielend leicht<br />
operieren, den Notarzt mit seinem<br />
Rettungswagen kennenlernen,<br />
das Kuscheltier – bitte mitbringen<br />
– in der Teddyklinik verarzten<br />
lassen, Blutdruck messen, im Magen<br />
nach G<strong>um</strong>mibärchen suchen<br />
oder den Teddy in der Radiologie<br />
durchleuchten. Dies <strong>und</strong> vieles<br />
mehr erwartet kleine <strong>und</strong> große<br />
Kinder am Tag der offenen Tür.<br />
Auf viele weitere Aktionen dürfen<br />
sich Besucher am Tag der<br />
Die Notaufnahme ist an beiden Standorten<br />
24 St<strong>und</strong>en an 365 Tagen im Jahr für Sie da!<br />
Telefon <strong>Weilheim</strong> 0881 / 188-0<br />
Telefon Schongau 08861 / 215-0<br />
offenen Tür freuen: Führungen<br />
z<strong>um</strong> „Konzept der neuen Kapelle“,<br />
Gleichgewichtstraining in der<br />
Physiotherapie, Informationen<br />
<strong>und</strong> Tests zur so wichtigen Hygiene<br />
innerhalb <strong>und</strong> außerhalb des<br />
Krankenhauses. Schüler der Krankenpflegeschule<br />
werden aufzeigen,<br />
welche unmittelbaren Auswirkungen<br />
Alkohol hat, zusätzlich<br />
haben sie Tests für Blutdruck, Puls<br />
<strong>und</strong> Sättigung dabei. Die Suchtberatung<br />
ist ebenso anwesend<br />
wie ein Informationsstand für ges<strong>und</strong>e<br />
Ernährung. Aromatherapie<br />
wird eine Rolle spielen — damit<br />
wird <strong>die</strong> Anwendung ätherischer<br />
Öle zur Linderung von Krankheiten<br />
oder zur Steigerung des<br />
Wohlbefindens bezeichnet. Auch<br />
externe Partner der Krankenhaus<br />
GmbH werden mit von der Tagder-offenen-Tür-Partie<br />
sein wie<br />
etwa <strong>die</strong> Seelsorge oder auch <strong>die</strong><br />
Bergwacht. Notärzte zeigen hautnah<br />
wie Einsätze ablaufen <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> H<strong>und</strong>estaffel vom Bayerischen<br />
Roten Kreuz hat ihre vierbeinigen<br />
Lebensretter dabei. Abge<strong>r<strong>und</strong></strong>et<br />
wird der Tag der offenen Tür von<br />
einem <strong>um</strong>fangreichen kulinarischen<br />
Angebot.<br />
tis<br />
Kunst <strong>und</strong> Kirche, Kennenlernen der künstlerischen Akzente in der neuen<br />
Krankenhauskapelle — im Gespräch mit Seelsorgern <strong>und</strong> Künstlern.<br />
> > > INFORMATION<br />
Gefäßchirurgie<br />
Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie<br />
Akutgeriatrie<br />
Alle Informationen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
den Tag der offenen Tür am<br />
25. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> in <strong>Weilheim</strong><br />
inklusive Programm, Zeitplan<br />
<strong>und</strong> Attraktionen hält<br />
zeitnah <strong>die</strong> Internetseite<br />
der Krankenhaus<br />
GmbH bereit: www.<br />
meinkrankenhaus2030.de<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 27
Blasmusik trifft Oberkrain – Almfestival auf Schönegg<br />
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Zerkleinern von Grünschnitt oder Bauen mit Holz.<br />
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UVP: €<br />
„Sieben absolute<br />
Spitzenkapellen“<br />
Die Schönegger Almmusikanten sind natürlich beim Festival dabei.<br />
Rottenbuch | Es ist eine weitere<br />
Großveranstaltung auf der Schönegger<br />
Käse-Alm zwischen Rottenbuch<br />
<strong>und</strong> Wildsteig. „Etwas, was<br />
wir noch nie hatten“, wie Schönegger-Chef<br />
Sepp Krönauer verspricht.<br />
<strong>Das</strong> Almfestival am Freitag,<br />
1. Mai, unter dem Motto „Blasmusik<br />
trifft Oberkrain“ beruht nicht<br />
auf einer Initiative Krönauers, wie<br />
er selbst immer wieder betont:<br />
„Die Idee stammt einzig <strong>und</strong> allein<br />
von Moritz Heiserer.“ Der Gedanke<br />
an ein Blasmusik-Festival kam<br />
dem 24-jährigen Vollblutmusiker<br />
im Zuge seiner Geburtstagsfeier,<br />
für <strong>die</strong> er einige befre<strong>und</strong>ete Blasmusikkapellen<br />
engagiert hatte.<br />
„Tu dich doch mit dem Sepp zam“,<br />
riet ihm einer seiner Fre<strong>und</strong>e.<br />
Nach einem Anruf beim Inhaber<br />
der Käse-Alm war Moritz Heiserer<br />
sehr erfreut, wie offen Krönauer<br />
für <strong>die</strong>se Idee war. Bei genauer<br />
Betrachtung wenig überraschend,<br />
ist Krönauer doch bekannt dafür,<br />
ein Faible für bodenständige Festlichkeiten,<br />
Bierzelt <strong>und</strong> Blasmusik<br />
zu haben.<br />
Frühzeitig in <strong>die</strong><br />
Vorbereitungen<br />
Um für ihr Almfestival ein derart<br />
hochkarätiges Programm zusammenzustellen,<br />
mussten <strong>die</strong> beiden<br />
Haupt-Organisatoren ziemlich<br />
bald in <strong>die</strong> konkreten Planungen<br />
einsteigen – vor über zweieinhalb<br />
Jahren wurden <strong>die</strong> ersten<br />
Kapellen angefragt. „Sonst wird<br />
es tatsächlich schwer, sie zu bekommen“,<br />
bestätigt Moritz Heiserer.<br />
Geholfen haben sicherlich <strong>die</strong><br />
Verbindungen der beiden. Wäh-<br />
28 | tassilo
end Sepp Krönauer „Berthold<br />
Schick <strong>und</strong> seine allgäu6“, „Die<br />
Schöffeldinger Musikanten“ <strong>und</strong><br />
„Sašo Avsenik <strong>und</strong> seine Oberkrainer“<br />
engagierte, stellte Moritz<br />
Heiserer den Kontakt zu „Die<br />
Innsbruck Böhmische“ sowie z<strong>um</strong><br />
Headliner „Musikatzen“ her. Auch<br />
<strong>die</strong> „Blechböhmischen“, das Ensemble<br />
von Moritz Heiserer sowie<br />
<strong>die</strong> Lokalmatadoren der „Schönegger<br />
Almmusikanten“ <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong><br />
Sepp Krönauer werden mit von<br />
der Festival-Partie sein. Zwischen<br />
anderthalb <strong>und</strong> zweieinhalb St<strong>und</strong>en<br />
werden <strong>die</strong> „absoluten Spitzenkapellen“,<br />
wie <strong>die</strong> beiden Organisatoren<br />
versprechen, jeweils<br />
spielen. „Wenn wir es machen,<br />
dann professionell“, hatte Sepp<br />
Krönauer schon bei ersten Gesprächen<br />
klargestellt.<br />
Alle zwei, drei Jahre finden auf<br />
der Schönegger Käse-Alm größerer<br />
Festlichkeiten statt, häufig<br />
im Rahmen von Firmenjubiläen<br />
– z<strong>um</strong> ersten Mal ein eigenes<br />
Almfestival, welches Blasmusik-<br />
Fans aus Nah <strong>und</strong> Fern anlocken<br />
dürfte. Um möglichst flexibel zu<br />
sein, wurden drei verschiedene<br />
Ticket-Kategorien geschaffen: Karten<br />
für den kompletten Festivaltag<br />
von 10 Uhr Vormittag bis 2 Uhr in<br />
der Nacht gibt es für 38 Euro. <strong>Das</strong><br />
Tagesticket (10 bis 19 Uhr) für 30<br />
Euro, ein Abendticket für <strong>die</strong> „Musikatzen“<br />
(20 bis 2 Uhr) ist für 15<br />
Euro erhältlich. Insbesondere <strong>die</strong><br />
„Musikatzen“ richten sich auch<br />
Der Milchweglauf zählt zu den Top-Sportveranstaltungen in der Region.<br />
an ein jüngeres Publik<strong>um</strong>, „sind<br />
eher Partyband als Blaskapelle“,<br />
wie Moritz Heiserer sagt. R<strong>und</strong><br />
1 000 Leute werden im Festzelt auf<br />
Schönegg Platz finden, viele der<br />
Karten sind bereits weg. Wer dabei<br />
sein möchte sei also gut beraten,<br />
sich zeitnah Karten zu besorgen,<br />
<strong>die</strong> es sowohl über Eventim<br />
als auch direkt in den Käse-Almen<br />
auf Schönegg, in Gründl <strong>und</strong> Peiting<br />
gibt.<br />
Wie eigentlich immer bei Veranstaltungen<br />
der Schönegger Käse-<br />
Alm soll es etwas für <strong>die</strong> gesamte<br />
Region sein, darüber hinaus<br />
zu Menschen, Traditionen <strong>und</strong><br />
Landschaft passen. Gerade deshalb<br />
sind auch beim Almfestival<br />
wieder regionale Vereine involviert,<br />
<strong>die</strong> mit ihrem Engagement<br />
z<strong>um</strong> Gelingen der Veranstaltung<br />
beitragen <strong>und</strong> gleichzeitig ihre<br />
Vereinskassen aufpolieren können.<br />
Diesmal sind der TSV Rottenbuch,<br />
der Förderverein des<br />
TSV sowie Schönberger Vereine<br />
bei der Organisation dabei <strong>und</strong><br />
allem voran für <strong>die</strong> Verpflegung<br />
der Festivalbesucher verantwortlich.<br />
Warme Küche, eine große<br />
Auswahl an Speisen, selbstredend<br />
mit Weiß- <strong>und</strong> Käsewürsten, Bier,<br />
Weinlaube, Bar – das kulinarische<br />
Rahmenprogramm lässt ka<strong>um</strong> einen<br />
Wunsch offen. „Ich hätte mich<br />
nie zu trä<strong>um</strong>en gewagt, dass wir<br />
so etwas auf <strong>die</strong> Beine stellen“,<br />
steigt <strong>die</strong> Vorfreude bei Sepp Krönauer<br />
spürbar, wohlwissend, dass<br />
noch eine Menge Arbeit auf <strong>die</strong><br />
Veranstalter wartet. „Wir hoffen<br />
natürlich, dass es ein voller Erfolg<br />
wird“, so Moritz Heiserer. Dann<br />
sei trotz des enormen Aufwandes<br />
eine Wiederholung des Almfestivals<br />
definitiv nicht ausgeschlossen.<br />
Milchweglauf längst<br />
etabliert<br />
Ein solcher Erfolg ist längst der<br />
Pfaffenwinkler Milchweglauf, der<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr z<strong>um</strong> bereits fünften<br />
Mal ausgetragen wird <strong>und</strong> längst<br />
als eine der Top-Sportveranstaltungen<br />
in der Region etabliert ist.<br />
Da der Lauf heuer am Samstag, 2.<br />
Mai, gestartet wird, sollten sich<br />
z<strong>um</strong>indest <strong>die</strong> Sportler während<br />
des Almfestivals am Vortag an der<br />
einen oder anderen Stelle zurücknehmen.<br />
Wie bei den bisherigen<br />
<strong>Ausgabe</strong>n wird auch <strong>die</strong>smal ein<br />
prominenter Sportler den Startschuss<br />
z<strong>um</strong> Milchweglauf geben.<br />
Nachdem Doppel-Olympiasiegerin<br />
<strong>und</strong> zwölffache Weltmeisterin<br />
Magdalena Neuner vor zwei<br />
Jahren aus terminlichen Gründen<br />
absagen musste – mit Laura Dahlmeier<br />
jedoch adäquater Ersatz<br />
gef<strong>und</strong>en wurde – hat der Ex-<br />
Biathlon-Star <strong>die</strong>smal sein Kommen<br />
zugesagt. „Wir freuen uns<br />
über bodenständige Leute, <strong>die</strong> zur<br />
Veranstaltung passen“, freut sich<br />
Sepp Krönauer insbesondere über<br />
<strong>die</strong> zahlreichen leuchtenden Kinderaugen<br />
während Autogrammst<strong>und</strong>e<br />
<strong>und</strong> Siegerehrung. Vom<br />
Spitzenathleten bis z<strong>um</strong> absoluten<br />
Freizeitläufer dürfte auch heuer<br />
jegliches Leistungsvermögen bei<br />
den erwarteten <strong>r<strong>und</strong></strong> 700 Sportlern<br />
dabei sein. Kinder starten<br />
<strong>um</strong> 13 Uhr auf <strong>die</strong> zwei Kilometer<br />
lange Strecke, Erwachsene <strong>um</strong><br />
13.20 Uhr auf eine 4,2-Kilometer-<br />
Schleife, <strong>die</strong> Nordic Walker <strong>um</strong><br />
13.30 Uhr. Die Startgebühr für Kinder<br />
beträgt fünf Euro, Erwachsene<br />
zahlen 15 Euro. Jeder Starter erhält<br />
ein großzügiges Teilnehmerpaket,<br />
jedes Kind eine Medaille. Zudem<br />
werden Pokale <strong>und</strong> Sonderpreise<br />
für verschiedene Jahrgangs- <strong>und</strong><br />
Disziplinwertungen vergeben.<br />
Meldeschluss ist Montag, 27. <strong>April</strong>,<br />
unter www.tsv-rottenbuch.<br />
de – hier sind sämtliche Infos zu<br />
finden. „Die Veranstaltung gibt<br />
es im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nur wegen Silvia<br />
Schlögel, <strong>die</strong> einst mit der Unterstützung<br />
anderer <strong>die</strong> Initiative<br />
für den Milchweg ergriffen hat“,<br />
betont Sepp Krönauer. „<strong>Das</strong> wird<br />
im Erfolgsfall häufig vergessen.“<br />
Durchaus möglich, dass in ein<br />
paar Jahren über das Almfestival<br />
<strong>und</strong> Moritz Heiserer ähnlich gesprochen<br />
wird.<br />
tis<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 29
Wie gut funktioniert er in Murnau?<br />
Selbstgeschnitzter Nahverkehr<br />
im Tassiloland<br />
Die roten Mitfahrbänke<br />
sind an<br />
vielen Orten in der<br />
Region zu finden.<br />
30 | tassilo<br />
Murnau | Murnau möchte mitfahren.<br />
Ein großes, rotes „M“ ist<br />
das Symbol der etwas anderen<br />
Art des öffentlichen Nahverkehrs.<br />
Erst im Dezember 2019 wurde am<br />
Murnauer Bahnhof ein weiteres<br />
Exemplar der selbstgeschnitzten<br />
„Mitfahrbankerl“ aufgestellt. Ins<br />
Leben gerufen hat <strong>die</strong>ses Projekt<br />
in Murnau <strong>und</strong> Umgebung<br />
der Künstler Johannes Volkmann<br />
schon im August 2017. <strong>Das</strong> Prinzip<br />
ist simpel: Jeder, der eine<br />
Mitfahrgelegenheit braucht, kann<br />
sich – ganz ohne den Da<strong>um</strong>en<br />
auszustrecken – auf eine <strong>die</strong>ser<br />
Bänke setzen <strong>und</strong> signalisiert somit<br />
vorbeifahrenden Autos, dass<br />
er mitgenommen werden möchte.<br />
Inzwischen gibt es <strong>die</strong>se Mitfahrbänke<br />
nahezu überall im Tassiloland.<br />
Wir haben uns einmal einige<br />
St<strong>und</strong>en auf <strong>die</strong> Haltebank an der<br />
Weindorfer Straße gesetzt <strong>und</strong> uns<br />
ein eigenes Bild von der Haltebanksituation<br />
in Murnau gemacht.<br />
Risikofreies Mitfahren<br />
für Schüler?<br />
Es ist Freitagmittag, 12.20 Uhr.<br />
Zwei Schülerinnen der 12. Klasse<br />
des Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong>s Murnau<br />
setzen sich in Winterjacken<br />
<strong>und</strong> mit Zettel <strong>und</strong> Stift bewaffnet<br />
auf ein großes, rotes HALT<br />
aus Holz. Eigentlich sollten jetzt<br />
alle Vorbeifahrenden merken,<br />
dass wir eine Mitfahrgelegenheit<br />
in Richtung Riegsee anstreben.<br />
Ein ganzes Weilchen hält<br />
niemand. Uns fällt auf,<br />
in wie vielen Autos nur<br />
eine einzige Person sitzt.<br />
Es scheint also kein Platzproblem<br />
zu sein, war<strong>um</strong><br />
uns keiner mitnehmen<br />
will. Nach zehn Minuten<br />
hält eine Frau mit <strong>Weilheim</strong>er<br />
Kennzeichen. Nur<br />
leider nicht wegen uns,<br />
sondern <strong>um</strong> Flaschen im<br />
Getränkemarkt nebenan<br />
abzugeben. Wir sprechen<br />
sie an <strong>und</strong> fragen, ob sie<br />
uns <strong>und</strong> <strong>die</strong> Mitfahrbank<br />
Haben es ausprobiert: Valentina Metz<br />
(links) <strong>und</strong> Johanna Hungerer vom<br />
Murnauer Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong>.<br />
wahrgenommen hat.<br />
Nach einem kurzen Gespräch<br />
stellt sich heraus,<br />
dass sie ein großer Fan<br />
des ihr schon bekannten<br />
Prinzips der Mitfahrbänke<br />
ist. „Eine super Idee“, bekräftigt<br />
sie ihre Aussage. Im Nachbarlandkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
gäbe es auch schon einige <strong>die</strong>ser<br />
Bänke, nur leider anscheinend<br />
auch viel Gegenwind aus einzelnen<br />
Parteien. „Man weiß ja nie,<br />
bei wem man einsteigt“, habe es<br />
in der Stadtratssitzung einer der<br />
Gemeinden geheißen. Diese vermeintlich<br />
kontrollierbare <strong>und</strong> offiziellere<br />
Methode des Trampens<br />
zu bewerben, sei ein Skandal <strong>und</strong><br />
sollte aus Sicherheitsgründen für<br />
alle Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
verboten werden, berichtet sie<br />
weiter. Tatsächlich konnten wir<br />
<strong>die</strong>ses Arg<strong>um</strong>ent recht schnell<br />
widerlegen: Z<strong>um</strong>indest im Landkreis<br />
Garmisch-Partenkirchen gibt<br />
es mehrere Anlaufstellen, wo sich<br />
Autofahrer unter Angabe ihres<br />
Kennzeichens <strong>und</strong> einer Unterschrift<br />
registrieren lassen können.<br />
Damit erhalten sie einen etwa<br />
handtellergroßen roten M-Aufkleber,<br />
den sie gut sichtbar am Auto<br />
anbringen können. Jetzt erkennen<br />
vor allem Kinder, dass es sich <strong>um</strong><br />
einen seriösen Fahrer handelt,<br />
welcher bei Problemen schnell<br />
ausfindig zu machen ist. Unsere<br />
Gesprächspartnerin verabschiedet<br />
sich mit dem Versprechen, in Zukunft<br />
allen „Mitfahrbankelnden“
<strong>die</strong> Möglichkeit zu bieten, in <strong>die</strong><br />
Nachbarortschaft zu gelangen.<br />
Eine Form der<br />
Nachbarschaftshilfe<br />
Nachdem weitere zehn Minuten<br />
ereignislos vergangen sind,<br />
sprechen wir <strong>die</strong> nächste K<strong>und</strong>in<br />
des Getränkemarkts an. Auch sie<br />
hatte uns gesehen, aber einen<br />
bestimmten G<strong>r<strong>und</strong></strong>, uns nicht in<br />
ihr Auto einzuladen. Dieser liegt<br />
in der Angst, rechtlich angreifbar<br />
zu sein, wenn ihr in der Zeit,<br />
in der sie einen Mitfahrer mitnimmt,<br />
ein Unfall passiert. Auch<br />
<strong>die</strong> Schuld gegenüber den Eltern<br />
oder Angehörigen des Fahrgastes<br />
könnte sie nicht tragen. „Mit all<br />
dem Bürokratismus der heutigen<br />
Zeit kann man da nur noch in <strong>die</strong><br />
Bredouille kommen. Früher hat<br />
es <strong>die</strong>se Rechtslage einfach noch<br />
nicht gegeben, da war das einfacher.“<br />
Dennoch hält <strong>die</strong> einheimische<br />
Frau <strong>und</strong> ihr Bekanntenkreis<br />
<strong>die</strong>sen <strong>um</strong>weltschonenden Nahverkehr<br />
für eine tolle Sache. Später<br />
machten wir uns schlau, wer<br />
im Falle eines Personenschadens<br />
eines Mitfahrenden <strong>die</strong> Schuld<br />
tragen würde. Die Antwort: Zahlen<br />
wird <strong>die</strong> Haftpflichtversicherung<br />
des Fahrers, denn das Mitfahren<br />
über Haltebänke ist eine Form der<br />
Nachbarschaftshilfe <strong>und</strong> basiert<br />
auf Eigenverantwortung.<br />
Wenn Umweltschutz,<br />
dann richtig!<br />
Nach weiteren 35 Minuten hält<br />
dann – endlich! – ein Auto, <strong>um</strong><br />
uns einsteigen zu lassen. Am<br />
Steuer sitzt eine nette Frau aus<br />
Riegsee, sie ist fast ein bisschen<br />
enttäuscht, dass wir ihr Mitfahrangebot<br />
ausschlagen <strong>und</strong> nur ein<br />
paar Fragen stellen wollen. Sie<br />
erzählt, wie begeistert sie von der<br />
Idee ist, <strong>die</strong> Kapazitäten einzelner<br />
Autos besser auszuschöpfen <strong>und</strong><br />
so Personen ohne eigenes Fahrzeug<br />
zusätzlich z<strong>um</strong> kostenpflichtigen<br />
Nahverkehr eine Mitfahrgelegenheit<br />
zu bieten. Schade findet<br />
sie, dass so selten jemand auf der<br />
Bank sitzt, man solle das Konzept<br />
präsenter machen. Auch von dem<br />
„M-Aufkleber“ wusste sie nichts.<br />
Wir bedanken uns fürs Anhalten<br />
<strong>und</strong> nehmen unseren Platz auf der<br />
Haltebank wieder ein.<br />
Zuletzt interviewen wir den Besitzer<br />
des Getränkemarkts. Er betont,<br />
wie gut das Konzept z<strong>um</strong>indest an<br />
<strong>die</strong>sem Haltepunkt funktioniert.<br />
Die meisten Mitfahrer seien Schüler<br />
<strong>und</strong> säßen nachmittags zwischen<br />
13 <strong>und</strong> 17 Uhr auf der Bank.<br />
Er gebe ihnen manchmal den Tipp,<br />
den Autofahrern zuzuwinken,<br />
wenn lange keiner anhält. Oft seien<br />
Autofahrer (glücklicherweise)<br />
sehr auf den Verkehr konzentriert<br />
<strong>und</strong> nähmen <strong>die</strong> Haltebank nicht<br />
wahr. Ein Kritikpunkt fällt ihm<br />
dann nach einigen Überlegungen<br />
doch noch ein: Oft ließen Schüler<br />
nach ihrer Mittagspause den Verpackungsmüll<br />
<strong>um</strong> <strong>die</strong> Bank her<strong>um</strong><br />
liegen, wor<strong>um</strong> er sich dann kümmern<br />
muss. „Wenn Umweltschutz,<br />
dann richtig!“ Da stimmen wir ihm<br />
natürlich zu.<br />
Unser Fazit: Die Mitfahrbank ist<br />
eine <strong>um</strong>weltschonende, praktische<br />
Methode für Schüler <strong>und</strong> Personen<br />
ohne eigenes Auto von A nach<br />
B zu gelangen. Es gibt zwar ein<br />
paar kleine Haken, aber mit Bekanntmachungen<br />
über Presse, Gemeindebriefe<br />
<strong>und</strong> Aushänge der<br />
Gemeinden könnten viele <strong>die</strong>ser<br />
> > > INFORMATION<br />
Probleme beseitigt oder z<strong>um</strong>indest<br />
verkleinert werden. Ansonsten<br />
hilft es, den Da<strong>um</strong>en zusätzlich<br />
noch auszustrecken. Da weiß dann<br />
wirklich jeder, was gemeint ist.<br />
Dieser Text wurde vom P-Seminar „Journalismus“ des Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Murnau verfasst. Während der anderthalbjährigen<br />
Laufzeit des Projektes wurde schwerpunktmäßig eine<br />
Schülerzeitung entworfen <strong>und</strong> gestaltet.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 31
Unterwegs mit Milchprüferin Maria Singer<br />
Leistungsdaten über jede Kuh<br />
Tassiloland | Es ist ein kalter, nebliger<br />
Tag im späten Januar, als Maria<br />
Singer auf den Hof von Familie<br />
Heger, hoch über Peißenberg gelegen,<br />
einbiegt. <strong>Das</strong> Wetter macht<br />
ihr allerdings nicht zu schaffen:<br />
32 | tassilo<br />
Maria Singer tourt von Hof zu Hof, <strong>um</strong> Milchproben zu entnehmen.<br />
„Thermo-Unterwäsche“, sagt<br />
sie grinsend <strong>und</strong> klopft sich auf<br />
<strong>die</strong> Oberschenkel. Sie öffnet <strong>die</strong><br />
Heckklappe ihres Geländewagens<br />
<strong>und</strong> beginnt, <strong>die</strong> Arbeitsutensilien<br />
auszuladen. Heute holt sie <strong>die</strong><br />
Milchproben ab, <strong>die</strong> über Nacht<br />
gesammelt wurden. Auf ihrer<br />
Co<strong>die</strong>rungsliste ist jede Kuh vermerkt,<br />
deren Milch geprüft wird.<br />
Hier bei den Hegers haben <strong>die</strong><br />
Tiere N<strong>um</strong>mern, woanders haben<br />
sie Namen.<br />
Maria Singer kennt <strong>die</strong> Örtlichkeiten<br />
<strong>und</strong> geht schnurstracks<br />
in einen Ra<strong>um</strong> neben dem Stall,<br />
wo der große Milchtank steht.<br />
Zwischen dem Tank <strong>und</strong> dem<br />
Melkroboter hat sie gestern ihr<br />
sogenanntes „Shuttle“ angeschlossen:<br />
Der Sammelbehälter,<br />
in dem sich <strong>die</strong> kleinen Röhrchen<br />
für <strong>die</strong> Proben befinden, <strong>die</strong><br />
über Nacht automatisch gefüllt<br />
wurden <strong>und</strong> jeder einzelnen Kuh<br />
zuzuordnen sind. Diese muss sie<br />
nun verschließen, verpacken <strong>und</strong><br />
dann anonymisiert ins Labor nach<br />
Wolnzach im oberbayerischen<br />
Landkreis Pfaffenhofen schicken.<br />
Der gesamte Vorgang nennt sich<br />
„Milchleistungsprüfung“.<br />
Die 50-Jährige ist eine von 70<br />
Probenehmern im Verwaltungsbereich<br />
<strong>Weilheim</strong>. Sie betreut<br />
insgesamt 32 Milchbauern, denen<br />
sie jeweils elfmal im Jahr einen<br />
Besuch abstattet. „Im Monat fahre<br />
ich gut <strong>und</strong> gerne tausend Kilometer“,<br />
erklärt sie. Seit einem<br />
Jahr macht <strong>die</strong> gelernte Hauswirtschafterin<br />
<strong>die</strong>se Arbeit. Auf dem<br />
eigenen Hof in Großweil ist sie nur<br />
noch halbtags eingespannt: „Wir<br />
hatten 25 Milchkühe, aber heute<br />
haben wir nur noch ein paar<br />
Jungtiere. Ich habe eine Weile in<br />
einem Café gearbeitet <strong>und</strong> hatte<br />
keinen Sonntag frei. Ich kannte<br />
<strong>die</strong> Probenehmerin in <strong>die</strong>sem Bezirk<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> hat mich immer wieder<br />
gefragt, ob ich ihren Job nicht<br />
übernehmen möchte, <strong>und</strong> nach<br />
dem dritten Mal habe ich schließlich<br />
Ja gesagt.“ Nach einer Einarbeitungszeit<br />
von einigen Wochen,<br />
war sie schließlich selbst für ihre<br />
Tour verantwortlich <strong>und</strong> konnte<br />
<strong>die</strong> Tätigkeit im Café an den Nagel<br />
hängen.<br />
Erste Messungen<br />
im Jahre 1860<br />
Ihr Arbeitgeber ist das „Landeskuratori<strong>um</strong><br />
der Erzeugerringe für<br />
tierische Veredelung in Bayern<br />
e.V.“, kurz LKV. Leistungsoberprüfer<br />
(LOP) Johann Raili koordiniert<br />
Maria Singers Einsätze. Raili, seit<br />
16 Jahren auf seinem Posten, erklärt:<br />
„Ein LOP betreut <strong>r<strong>und</strong></strong> h<strong>und</strong>ert<br />
Betriebe mit circa 4 000 bis<br />
5 000 Kühen. Die Mitgliedschaft im<br />
LKV ist freiwillig, aber <strong>die</strong> Landwirte<br />
sind natürlich froh, wenn sie<br />
bedarfsgerecht füttern können. Die<br />
Tierges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Qualität der<br />
Milch stehen an erster Stelle.“<br />
Bereits 1860 begannen einige<br />
Staatsgüter <strong>und</strong> Großbetriebe damit,<br />
<strong>die</strong> Milchleistung ihrer Kühe<br />
täglich zu messen <strong>und</strong> aufzuzeichnen.<br />
Ziel <strong>die</strong>ser Maßnahme war<br />
es, <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit jedes<br />
Tieres zu überprüfen. Heute <strong>um</strong>fasst<br />
<strong>die</strong> Milchleistungsprüfung<br />
neben der Messung der Milchmenge<br />
auch <strong>die</strong> Bestimmung des<br />
Fett-, Eiweiß-, Laktose- <strong>und</strong> Harnstoffgehalts<br />
der Milch, <strong>die</strong> Kontrolle<br />
der Euterges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Stoffwechselstabilität,<br />
<strong>die</strong> Bewertung<br />
der Melkbarkeit <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erfassung<br />
der biologischen Daten.<br />
Wenn Maria Singer <strong>die</strong> Proben<br />
ans Labor Wolnzach geschickt hat,<br />
werden <strong>die</strong> Daten nach der Analyse<br />
in <strong>die</strong> LKV-Zentrale in München<br />
geschickt, wo ein sogenannter<br />
„Zwischenbericht“ erstellt wird,<br />
den <strong>die</strong> Landwirte online einsehen<br />
oder auf <strong>die</strong> Zustellung per<br />
Post warten können. Detailliert erhalten<br />
sie Auskunft über <strong>die</strong> Daten<br />
für jede einzelne Milchkuh.<br />
Umfassende<br />
Beratungsangebote<br />
Landwirt Benedikt Heger in Peißenberg<br />
begrüßt <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
mit dem LKV <strong>und</strong> ist für<br />
<strong>die</strong> genauen Werte dankbar: „Ich<br />
möchte Top-Qualität produzieren,<br />
weil Qualität bezahlt wird.<br />
<strong>Das</strong> kann ich nur, wenn ich <strong>die</strong><br />
Inhaltsstoffe <strong>und</strong> Daten meiner
Nur ein winziger Teil der gemolkenen<br />
Milch wird beprobt.<br />
Kühe habe, damit ich auch Veränderungen<br />
vornehmen kann. Und<br />
letztendlich kommt <strong>die</strong>se Qualität<br />
dann auch in der Molkerei<br />
<strong>und</strong> im Endprodukt an.“ Sollten<br />
abnormale Werte auftauchen,<br />
was durch Schwankungen in der<br />
Futterqualität immer wieder vorkommt,<br />
bietet der LKV <strong>die</strong> Hilfe<br />
durch Fütterungs-, Haltungs- <strong>und</strong><br />
Melkberater an, <strong>die</strong> gemeinsam<br />
mit dem Landwirt vor Ort Lösungen<br />
erarbeiten. Nicht <strong>um</strong>sonst<br />
sind 80 Prozent der Milchbauern<br />
im Verwaltungsbereich <strong>Weilheim</strong><br />
Mitglied im LKV.<br />
der, dass Markus Leis sorgenvoll<br />
in <strong>die</strong> Zukunft blickt. Aber auch er<br />
schätzt <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit<br />
dem LKV: „Für mich ist <strong>die</strong>se Art<br />
des Probenehmens <strong>die</strong> einfachste.<br />
Ansonsten müsste ich alles selbst<br />
machen <strong>und</strong> ans Labor schicken.<br />
Ich bin seit 20 Jahren Mitglied<br />
im LKV <strong>und</strong> zahle <strong>die</strong> <strong>r<strong>und</strong></strong> 2 000<br />
Euro im Jahr gerne. Für mich passt<br />
das.“<br />
Die letzte Station auf Maria Singers<br />
Tour ist der Hof der Familie<br />
Seemüller in <strong>Weilheim</strong>. Hier<br />
stehen mehr als 100 Kühe, <strong>die</strong><br />
von zwei Melkrobotern „betreut“<br />
werden. Diesmal muss sie gleich<br />
zwei Shuttle an <strong>die</strong> Maschinen anschließen<br />
<strong>und</strong> dabei sind Geschick<br />
<strong>und</strong> Fingerfertigkeit gefragt. Eiszapfen<br />
aus Milch hängen unter<br />
den Robotern, <strong>die</strong> Hände werden<br />
klamm <strong>und</strong> Maria Singer beeilt<br />
sich.<br />
„Kühe mögen es ja eher kühl“, erklärt<br />
sie. „Ich natürlich nicht. Hier<br />
in <strong>die</strong>sem Betrieb muss ich sogar<br />
ein bisschen sportlich sein.“ Sie<br />
lacht <strong>und</strong> klettert eine große Stufe<br />
hoch. Sie schließt Schläuche an,<br />
richtet <strong>die</strong> Röhrchen für <strong>die</strong> Proben<br />
aus <strong>und</strong> programmiert z<strong>um</strong><br />
Abschluss sogar noch <strong>die</strong> Roboter.<br />
Sie richtet alles so ein, dass der<br />
Landwirt am nächsten Morgen nur<br />
eine Taste drücken muss, <strong>um</strong> <strong>die</strong><br />
Milchleistungskontrolle zu starten.<br />
Trotz aller widrigen Umständen<br />
liebt sie ihren Job: „Ich kann mir<br />
meine Arbeitszeiten relativ frei<br />
einteilen. Der Kontakt mit den<br />
Menschen ist mir sehr wichtig <strong>und</strong><br />
In <strong>die</strong>se durchsichtigen Fläschchen mit blauem Deckel kommt <strong>die</strong> Milch.<br />
wir reden über alles. Ich höre mir<br />
<strong>die</strong> Sorgen <strong>und</strong> Nöte der Landwirte<br />
an <strong>und</strong> gerade in letzter Zeit<br />
gab es auch viele politische Themen.<br />
Vielleicht könnte ich mehr<br />
ver<strong>die</strong>nen, wenn ich im Supermarkt<br />
Regale einrä<strong>um</strong>en würde,<br />
aber ich sehe mich als Dienstleister<br />
für <strong>die</strong> Landwirte <strong>und</strong> möchte<br />
nichts anderes machen.“ edl<br />
Seit 500 Jahren in<br />
Familienbesitz<br />
Maria Singer packt das „Shuttle“<br />
in ihren Kofferra<strong>um</strong>, verabschiedet<br />
sich von Benedikt Heger <strong>und</strong><br />
fährt weiter nach Kreilhof bei<br />
Oberhausen. Hier haben <strong>die</strong> Kühe<br />
noch Namen <strong>und</strong> Landwirt Markus<br />
Leis kann auf eine große Tradition<br />
verweisen: „Unser Hof ist seit fast<br />
500 Jahren im Familienbesitz <strong>und</strong><br />
es ist unglaublich, wie sich <strong>die</strong><br />
Zeiten geändert haben. Ich fühle<br />
mich heute nicht mehr als freier<br />
Unternehmer, bei all den Verordnungen<br />
<strong>und</strong> Vorschriften. Es wird<br />
zwar weitergehen mit meinem<br />
Hof, aber zu welchem Preis?“<br />
Ein Liter Milch mit einem Fettgehalt<br />
von 3,5 Prozent kostet den<br />
Endverbraucher momentan <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> 1,30 Euro. Davon kommen 40<br />
Cent beim Landwirt an. Kein Wun-<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 33
Zu Besuch im Sachbereich 34<br />
Integrations-Experten<br />
vom Landratsamt<br />
Tassiloland | Die Weltbevölkerung<br />
wächst jede St<strong>und</strong>e <strong>um</strong> 4 400 Menschen<br />
an. Der afrikanische Staat<br />
Nigeria hatte 1950 ungefähr 38<br />
Millionen Einwohner, heute sind<br />
es knapp 200 Millionen <strong>und</strong> 2050<br />
wird das Land mit über 300 Millionen<br />
Einwohnern dichter bevölkert<br />
sein als <strong>die</strong> USA. Diese Zahlen<br />
meldet <strong>die</strong> UNO <strong>und</strong> prognostiziert,<br />
dass sich <strong>die</strong> Bevölkerungszahl<br />
in 28 afrikanischen Ländern<br />
bis 2050 verdoppeln wird. Laut<br />
UNO befinden sich derzeit weltweit<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 70 Millionen Menschen<br />
auf der Flucht. Die US-Denkfabrik<br />
„Pew Research Center“ meldet,<br />
dass zwei Drittel der Befragten in<br />
Ghana <strong>und</strong> Nigeria ihr Land in den<br />
nächsten fünf Jahren verlassen<br />
wollen. Die Migration nach USA<br />
<strong>und</strong> Europa ist in den Köpfen vieler<br />
Afrikaner verankert. Nicht alle<br />
Flüchtlinge sind gleichzusetzen<br />
mit Asylbewerbern. <strong>Das</strong> B<strong>und</strong>esamt<br />
für Migration <strong>und</strong> Flüchtlinge<br />
(BAMF) meldet zwischen Januar<br />
<strong>und</strong> Oktober 2019 141 889 Asylanträge.<br />
Die Schutzquote lag bei 37,6<br />
Prozent. Diese Quote benennt den<br />
Anteil aller Asylanträge, über <strong>die</strong><br />
positiv entschieden wurde.<br />
Lange Flucht<br />
aus Pakistan<br />
Einen positiven Bescheid erhielt<br />
auch Sohail Ahmad (34), der Ende<br />
2015, nach einer langen Flucht<br />
aus Pakistan, über Iran bis Griechenland,<br />
in München ankam.<br />
Ahmad gehört einer Religion an,<br />
<strong>die</strong> in seiner Heimat verfolgt wird.<br />
Familie Ahmad ist froh, dass sie endlich in Sicherheit ist. Nun brauchen<br />
sie nur noch eine Wohnung.<br />
Nachdem er den Asylantrag gestellt<br />
hatte, bezog er drei Wochen<br />
später eine Wohnung in Hohenpeißenberg<br />
<strong>und</strong> wartete auf seinen<br />
Bescheid. Seit 2018 werden<br />
Asylbewerber im „Zentr<strong>um</strong> für<br />
Ankunft, Entscheidung, Rückführung“<br />
(AnkER) untergebracht, wo<br />
sie oftmals sechs Monate oder länger<br />
auf einen Termin für ihre Anhörung<br />
warten müssen, <strong>die</strong> über<br />
den Status des Asylbewerbers entscheidet.<br />
Sohail Ahmad (34) durfte<br />
bleiben <strong>und</strong> wartete drei Jahre<br />
auf <strong>die</strong> genehmigte Überführung<br />
seiner Familie aus Pakistan. Mit<br />
Frau <strong>und</strong> Kindern teilt er sich nun<br />
eine Unterkunft mit einer anderen<br />
Familie in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Verteilung<br />
auf Unterkünfte<br />
Nach den Anhörungen im Ankerzentr<strong>um</strong><br />
klingelt das Telefon bei<br />
Michael Dürr im Landratsamt<br />
(LRA) <strong>Weilheim</strong>: Die Asylbewerber<br />
müssen nun <strong>die</strong> Zentren verlassen<br />
<strong>und</strong> auf Unterkünfte verteilt werden.<br />
Michael Dürr (42) ist Leiter im<br />
Sachbereich 34.1, Unterbringung<br />
<strong>und</strong> Bezirkssozialbetreuung, mit<br />
13 Mitarbeitern. „Wir betreuen 95<br />
verschiedene Unterkünfte“, erklärt<br />
34 | tassilo
Andreas Ginger ist Bildungskoordinator im LRA <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Dürr, „vom Ein-Zimmer-Appartement<br />
bis z<strong>um</strong> Heim für 120 Personen“.<br />
Asylbewerber aus vielen Ländern,<br />
mit verschiedenen Religionen <strong>und</strong><br />
unterschiedlichen Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong>geschichten<br />
warten dort auf ihren Bescheid.<br />
<strong>Das</strong> kann dauern <strong>und</strong> führt<br />
zu unberechenbaren Stimmungslagen<br />
bei den „Gästen“. Heikel<br />
wird <strong>die</strong> Situation, wenn das Verwaltungsgericht<br />
München <strong>die</strong> endgültige<br />
Rückführung in das Heimatland<br />
angeordnet hat <strong>und</strong> <strong>die</strong>se<br />
auch durchgeführt wird. „<strong>Das</strong> sind<br />
Momente, <strong>die</strong> lassen mich nicht<br />
kalt <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Polizisten, <strong>die</strong> dabei<br />
sind, wären wohl lieber woanders.<br />
Da kann man nur seinen Job<br />
machen“, sagt Michael Dürr. Aus<br />
Sicherheitsgründen möchte er kein<br />
Foto von sich veröffentlicht sehen.<br />
Engagierte<br />
Quereinsteiger<br />
<strong>Das</strong> Ausländeramt im Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau hatte vor der<br />
sogenannten „Flüchtlingskrise“ nie<br />
mehr als elf Mitarbeiter. Heute sind<br />
es <strong>r<strong>und</strong></strong> 60, aufgeteilt in zwei Sachgebiete:<br />
„Asyl <strong>und</strong> Integration“<br />
sowie „Ausländerwesen“. Dazu<br />
gehören neben Dürr auch Integrationslotsin<br />
Johanna Greulich (53)<br />
<strong>und</strong> Bildungskoordinator Andreas<br />
Ginger (54). Eines haben sie gemeinsam,<br />
sie sind Quereinsteiger:<br />
Andreas Ginger ist Sozialpädagoge<br />
<strong>und</strong> Johanna Greulich arbeitete<br />
zuletzt als Relocation-Consultant<br />
für große Unternehmen. Früher<br />
suchte sie schicke Wohnungen für<br />
eine gutbetuchte Klientel, heute<br />
versucht sie, verzweifelte Familien<br />
unterzubringen.<br />
Bezahlt werden sie aus B<strong>und</strong>es-,<br />
Landes- <strong>und</strong> Landkreismitteln. Ihre<br />
Förderungen laufen in den nächsten<br />
Jahren aus <strong>und</strong> <strong>die</strong> Zukunft der<br />
Stellen ist ungewiss. „Es wird hier<br />
aber nie mehr so wenig Mitarbeiter<br />
geben wie vor der Flüchtlingskrise“,<br />
sagt Ginger, der über viele<br />
Monate hinweg <strong>die</strong> Arbeit der Kollegen<br />
beobachtet <strong>und</strong> analysiert<br />
hat. „Die Einzelthemen wurden<br />
in zwölf Gruppen aufgegliedert:<br />
Schule, Gesellschaft, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> andere. Ich habe angeregt,<br />
Integrations-Experten-R<strong>und</strong>en ins<br />
Leben zu rufen.“ Mehrmals im<br />
Jahr treffen sich nun <strong>die</strong>se Experten<br />
unter der Leitung eines Steuerungsteams,<br />
das <strong>die</strong> Arbeit der<br />
einzelnen Experten-R<strong>und</strong>en verzahnen<br />
soll.<br />
Einmal im Jahr findet <strong>die</strong> Integrations-Experten-Konferenz<br />
statt, wo<br />
sich alle Bereiche austauschen.<br />
„Eine wichtige Aufgabe der Experten-R<strong>und</strong>en<br />
ist eine Bestandsaufnahme<br />
in den jeweiligen Feldern<br />
zu machen. Denn es gibt immer<br />
noch viele Organisationen <strong>und</strong><br />
Projekte, <strong>die</strong> tolle Arbeit machen,<br />
aber nicht miteinander in Kontakt<br />
stehen. Ich habe mir <strong>die</strong> Koordination<br />
<strong>die</strong>ser Aktivitäten z<strong>um</strong> Ziel<br />
gesetzt“, erklärt Ginger. Wichtig<br />
sei <strong>die</strong> Vernetzung der einzelnen<br />
Projekte <strong>und</strong> am Ende stehe <strong>die</strong><br />
Beratung der politischen Entscheidungsträger.<br />
<strong>Das</strong> von Andreas<br />
Ginger <strong>und</strong> seinen Mitstreitern im<br />
Steuerungsteam entwickelte Modell<br />
soll in Zukunft Früchte in Form<br />
eines Integrationskonzepts für den<br />
Landkreis tragen.<br />
Johanna Greulich hat nicht nur<br />
den „Mieter-Führerschein“ im<br />
Landkreis etabliert, sondern sie<br />
ist in verschiedenen Bereichen<br />
<strong>und</strong> Experten-R<strong>und</strong>en aktiv: Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Arbeit, Ges<strong>und</strong>heit,<br />
Gesellschaft <strong>und</strong> sie unterstützt<br />
nicht nur Familie Ahmad bei der<br />
Wohnungssuche.<br />
Sohail Ahmad arbeitet mittlerweile<br />
als Lagerist in einem Kaufhaus<br />
<strong>und</strong> absolviert einen Sprachkurs.<br />
Die Kinder besuchen Schule <strong>und</strong><br />
Kindergarten. „Ich bin Frau Greulich<br />
<strong>und</strong> ihren Mitarbeitern sehr<br />
dankbar für ihre Hilfe. Meine Familie<br />
<strong>und</strong> ich sind in Deutschland<br />
sehr glücklich“, sagt Ahmad <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Kinder lächeln.<br />
Die Prognose ist gut, aber Wohnra<strong>um</strong><br />
ist auch im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
schwer zu finden.<br />
Johanna Greulich merkt an: „Wir<br />
möchten darauf hinweisen, dass<br />
der Landkreis weiterhin Unterkünfte<br />
für Hilfesuchende <strong>und</strong> anerkannte<br />
Flüchtlinge sucht.“<br />
Laut Ginger sind <strong>die</strong> Ankerzentren<br />
mit dem Ziel gegründet worden,<br />
damit „das gesamte Asylverfahren<br />
dort abgeschlossen werden kann<br />
<strong>und</strong> nur noch anerkannte Flüchtlinge<br />
auf <strong>die</strong> Landkreise verteilt<br />
werden. Da <strong>die</strong> Zentren aber im<br />
Moment noch stark ausgelastet<br />
sind, wird sich an der Situation<br />
mittelfristig nichts ändern.“ Die<br />
Zahlen der UNO lassen vermuten,<br />
dass das eher noch viele Jahre so<br />
bleiben wird.<br />
edl<br />
in Schlehdorf am Kochelsee<br />
Augustiner-Biergarten<br />
– bei guter Witterung ganzjährig geöffnet!<br />
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Samstag in allen Monaten mit „r“ <strong>um</strong> 11 Uhr<br />
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wir Ihnen unsere Menüvorschläge zu!<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 35
Saisonal-regional – Rezepte der Hauswirtschafterei<br />
Mit Brunnenkresse <strong>und</strong> Bärlauch<br />
in ein geschmackvolles Frühjahr<br />
Tassiloland | Die Rezeptideen<br />
gehen den drei Damen der<br />
Hauswirtschafterei nicht aus. Mit<br />
„Frische bayerische Landküche“<br />
veröffentlichen Silvia Schlögel,<br />
Christine Schilcher <strong>und</strong> Bettina<br />
Eder das bereits 27. Kochbuch in<br />
gerade einmal zwölf Jahren. Es<br />
ist 192 Seiten stark, erscheint über<br />
den weltbekannten DK Verlag <strong>und</strong><br />
sagt vor allem eines aus: <strong>Das</strong>s<br />
bayerische Küche nicht immer<br />
schwer <strong>und</strong> deftig sein muss, sondern<br />
auch leicht, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> natürlich<br />
sein kann. Und zwar ohne<br />
geschmackliche Abstriche machen<br />
zu müssen. Gerichte mit Fisch<br />
<strong>und</strong> Fleisch? Zahlreiche Kräute<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Gemüseideen? Süßes? Völlig<br />
gleich ob Fleischesser, Vegetarier,<br />
Veganer oder bekennende<br />
Naschkatze: Von Lammrollbraten,<br />
Rahmschwammerl, Kasspatzn <strong>und</strong><br />
Fischaufstrich über Kartoffeltarte<br />
Bärlauch-Obatzda<br />
<strong>und</strong> Brotsuppe mit Bier bis hin zu<br />
Kirschknödel <strong>und</strong> karamellisierten<br />
Dinkelschmarrn mit Birnen ist für<br />
jeden Geschmack, jeden Anlass<br />
<strong>und</strong> jede Tageszeit das richtige Rezept<br />
dabei. Erhältlich ist das Kochbuch<br />
mit den neuen Rezeptideen<br />
der Hauswirtschafterei ab sofort<br />
für 19,95 Euro in allen örtlichen<br />
Buchhandlungen (ISBN: 978-3-<br />
8310-3876-3).<br />
Außerdem stellt Ihnen ihr Regionalmagazin<br />
„tassilo“ mit<br />
„Bärlauch-Obatzda“ <strong>und</strong> „Brunnenkressesüppchen“<br />
zwei vielversprechende<br />
Frühjahrs-Rezepte<br />
z<strong>um</strong> Selbermachen ausführlich<br />
vor:<br />
Bärlauch-Obatzda<br />
ZUTATEN TEN (vier Personen):<br />
en):<br />
150 g weicher Camembert<br />
mb<br />
ert<br />
50<br />
g weiche Butter<br />
200 g Frischkäse<br />
se<br />
50 g Bergkäse, e, gerieben<br />
3 bis 4 Blätter ter frisch gehackter<br />
er<br />
Bärlauch<br />
Kräutersalz rsal<br />
(siehe unten)<br />
frisch gemahlener schwarzer<br />
r<br />
Pfeffer<br />
fer<br />
Paprikapulver<br />
a ZUBEREITUNG:<br />
Den Camembert klein schneiden<br />
<strong>und</strong> mit einer Gabel zerdrücken.<br />
Mit der Butter <strong>und</strong> dem Frischkäse<br />
verrühren. Bergkäse <strong>und</strong> Bärlauch<br />
hinzufügen <strong>und</strong> mit Kräutersalz,<br />
Pfeffer <strong>und</strong> Paprikapulver pikant<br />
würzen.<br />
ZUTATEN Kräutersalz:<br />
50 g Bärlauch<br />
50 g Brennnesseln<br />
150 g grobes Salz<br />
ZUBEREITUNG Kräutersalz:<br />
Den Bärlauch <strong>und</strong> <strong>die</strong> Brennnesseln<br />
vorsichtig ausschütteln<br />
(nicht waschen), gleichmäßig auf<br />
einem Backblech verteilen <strong>und</strong><br />
im Backofen bei 60–70 °C Umluft<br />
2–3 St<strong>und</strong>en trocknen lassen.<br />
Dabei <strong>die</strong> Backofentür mit einem<br />
Kochlöffel einen en<br />
Spalt geöffnet<br />
halten, damit <strong>die</strong><br />
Feuchtigkeit<br />
it<br />
entweichen eich<br />
e kann. n.<br />
Herausnehmen<br />
ehme<br />
<strong>und</strong> abkühlen lassen. sen.<br />
Die<br />
getrockneten<br />
Brennnesselblätter n es<br />
se<br />
lätt<br />
er von<br />
den<br />
Stielen streifen. en. Mit Bärlauch <strong>und</strong><br />
Salz<br />
im Mixaufsatz einer er Küchenmaschine<br />
fein zerkleinern.<br />
e n.<br />
Anschließend nd in einem Schraubglas<br />
aufbewahren.<br />
en.<br />
36 | tassilo
Die Butter in einem Topf bei<br />
mittlerer Hitze zerlassen <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Zwiebel darin 5 Minuten andünsten.<br />
Mit Mehl bestäuben, kurz<br />
anschwitzen <strong>und</strong> mit Brühe <strong>und</strong><br />
Wein aufgießen. Den Senf unterrühren<br />
<strong>und</strong> bei schwacher Hitze<br />
etwa 10 Minuten kochen.<br />
Die Brunnenkresse zur Suppe geben<br />
<strong>und</strong> bei schwacher Hitze weitere<br />
5 Minuten köcheln lassen. Mit<br />
einem Stabmixer pürieren <strong>und</strong> mit<br />
Salz <strong>und</strong> Pfeffer würzen.<br />
Die Suppe auf vier Teller verteilen<br />
<strong>und</strong> mit Croutons <strong>und</strong> etwas Brunnenkresse<br />
anrichten.<br />
> > > KOCHBUCH ZU GEWINNEN<br />
Ihr Regionalmagazin „tassilo“ verlost drei Exemplare<br />
von „Frische bayerische Landküche“,<br />
das neue Kochbuch der Hauswirtschafterei.<br />
Schicken Sie uns bis 15. <strong>März</strong> eine Postkarte<br />
mit dem Stichwort „Saisonal <strong>und</strong> regional“<br />
an „tassilo“, Birkland 40, in 86971 Peiting.<br />
Oder eine E-Mail an info@tassilo.de. Absenderadresse bitte nicht<br />
vergessen, da <strong>die</strong> Bücher per Post versandt werden. <strong>Das</strong> Los entscheidet,<br />
der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!<br />
TIPP: Wenn <strong>die</strong> Bärlauchzeit vorbei<br />
ist, den Obatzden mit Schnittlauch<br />
zubereiten.<br />
Brunnenkresse-<br />
nenk<br />
nkre<br />
ress<br />
e-<br />
Süppchen<br />
ZUTATEN TE<br />
(vier Personen):<br />
en):<br />
2 Handvoll Brunnenkresse<br />
essese<br />
1 Zwiebel<br />
2 EL Butter<br />
ter<br />
2 EL Mehl<br />
900 ml<br />
Gemüsebrühe<br />
ebrü<br />
1000 ml<br />
trockener er Weißwein<br />
e Brunnenkresse-Süppchen<br />
2 EL grobkörniger Senf<br />
Salz<br />
frischgemahlener schwarzer<br />
Pfeffer<br />
ZUM ANRICHTEN:<br />
N:<br />
4 EL Croutons<br />
ons<br />
etwas Brunnenkresse<br />
nenk<br />
nkre<br />
ress<br />
ZUBEREITUNG:<br />
UNG:<br />
Die Brunnenkresse n nkre<br />
waschen, tro-<br />
cken<br />
schütteln teln<br />
<strong>und</strong><br />
<strong>die</strong><br />
groben<br />
Stiele entfernen. en.<br />
Die<br />
Zwiebel<br />
schälen <strong>und</strong> fein<br />
würfeln.<br />
TIPP: Ist keine Brunnenkresse zur<br />
Hand, kann man einfach Gartenkresse<br />
verwenden.<br />
Ihr Regionalmagazin „tassilo“ <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> drei Damen der Hauswirtschafterei<br />
wünschen Ihnen, liebe<br />
Leser, nicht nur viel Spaß beim<br />
Ausprobieren <strong>die</strong>ser neuen Rezepte,<br />
sondern auch jede Menge<br />
Erfolg beim Bärlauch-Brocken. Die<br />
Bärlauch-Saison beginnt bekanntlich<br />
Mitte <strong>März</strong> <strong>und</strong> endet Ende<br />
Mai. Speziell im Tassiloland gibt<br />
es zahlreiche naturbelassene Fleckerl,<br />
auf denen Bärlauch in Hülle<br />
<strong>und</strong> Fülle wächst <strong>und</strong> gedeiht. js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 37
Zur Kommunalwahl am 15. <strong>März</strong> <strong>2020</strong><br />
So füllen Sie <strong>die</strong> vier Stimmzettel<br />
richtig aus<br />
Tassiloland | Am Sonntag, 15.<br />
<strong>März</strong>, finden bayernweit <strong>die</strong><br />
Kommunalwahlen <strong>2020</strong> statt. Gewählt<br />
werden an <strong>die</strong>sem Tag in<br />
den jeweiligen Dörfern, Märkten<br />
<strong>und</strong> Städten Bürgermeister sowie<br />
Stadt- <strong>und</strong> Gemeinderäte. Außerdem<br />
für den jeweiligen Landkreis<br />
ein Landrat sowie Kreisräte.<br />
Wie viele Ratsplätze pro Ort <strong>und</strong><br />
Landkreis zu vergeben sind, hängt<br />
stets von der Einwohnerzahl ab.<br />
Im Landkreis <strong>Weilheim</strong>-Schongau<br />
mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 134 000 Einwohnern<br />
sind für den Kreistag 60 Plätze<br />
zu vergeben. Gleiches gilt für <strong>die</strong><br />
Landkreise Starnberg (<strong>r<strong>und</strong></strong> 134<br />
500 Einwohner) <strong>und</strong> Garmisch-<br />
Partenkirchen (<strong>r<strong>und</strong></strong> 88 000 Einwohner).<br />
Anzahl der Räte nach<br />
Einwohnerzahl<br />
Für <strong>die</strong> Stadt <strong>Weilheim</strong> mit mehr<br />
als 21 000 Einwohnern sind 30<br />
Plätze für den Stadtrat zu vergeben.<br />
In Penzberg mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 17 500<br />
Einwohnern 24 Plätze. Für kleinere<br />
Gemeinden wie beispielsweise<br />
Pähl mit 2 400 Einwohnern sind<br />
14 Gemeinderatsplätze zu vergeben.<br />
An <strong>die</strong>ser Stelle wichtig:<br />
Kleinere Gemeinden dürfen laut<br />
Gesetz doppelt so viele Stimmen<br />
vergeben, als sie Sitze haben. Die<br />
Gemeinde Pähl nutzt <strong>die</strong>ses Gesetz,<br />
vergibt 28 Stimmen auf 14<br />
Gemeinderatsplätze. <strong>Das</strong> hat auch<br />
zur Folge, dass einige Kandidaten<br />
drei- oder zweifach gelistet sind.<br />
Unabhängig von der Einwohnerzahl<br />
ganz wichtig: Wer auf seinem<br />
Stimmzettel mehr „Kreuzerl“<br />
setzt, als Stimmen zu vergeben<br />
sind, macht seinen Stimmzettel<br />
eigenhändig ungültig.<br />
Unter allen Landratskandidaten ist<br />
logischerweise nur ein Kreuzerl<br />
zu setzen – der zweite <strong>und</strong> dritte<br />
Landrat wird nämlich später vom<br />
Kreistag bestimmt. Gleiches gilt<br />
für <strong>die</strong> Wahl des Ersten Bürgermeisters.<br />
Auch hier wird der Stellvertreter<br />
später vom jeweiligen<br />
Gemeinde- oder Stadtrat gewählt.<br />
Gelb, grün, weiß<br />
<strong>und</strong> blau<br />
Weil <strong>die</strong> Anzahl an Kreis- <strong>und</strong> Gemeinderäten<br />
g<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich sehr<br />
hoch ist, schließlich jeder einzelne<br />
Kandidat gelistet werden muss,<br />
fallen <strong>die</strong> insgesamt vier Stimmzettel<br />
ziemlich groß aus. Allein<br />
deshalb sei jedem wahlberichtigten<br />
Bürger im Tassiloland ans Herz<br />
gelegt, Briefwahl zu beantragen,<br />
<strong>um</strong> so zuhause <strong>und</strong> in aller Ruhe<br />
sich <strong>die</strong> Kandidaten anzuschauen.<br />
Der gelbe Stimmzettel ist für <strong>die</strong><br />
Wahl des Ersten Bürgermeisters<br />
vorgesehen. Der hellgrüne Stimmzettel<br />
für <strong>die</strong> Wahl der Stadt- oder<br />
Gemeinderäte. Der weiße Stimmzettel<br />
für <strong>die</strong> Wahl der Kreisräte.<br />
Und der hellblaue Stimmzettel für<br />
<strong>die</strong> Wahl des Landrats.<br />
Listenkreuz – damit keine<br />
Stimme verloren geht<br />
Unabhängig davon, ob Sie, liebe<br />
„tassilo“-Leser, nun per Briefwahl<br />
oder am 15. <strong>März</strong> vor Ort<br />
ihre Stimmen vergeben – <strong>die</strong> vier<br />
Stimmzettel, <strong>die</strong> sich farblich unterscheiden,<br />
sind immer gleich<br />
aufgebaut. Ganz oben steht stets<br />
geschrieben, wie viele Stimmen<br />
maximal zu vergeben sind. Die<br />
Kandidaten selbst sind ihrer jeweiligen<br />
Partei zugeordnet. Beispiel:<br />
CSU-Mitglieder sind immer<br />
unter der Partei „CSU“ aufgelistet,<br />
SPD-Mitglieder immer unter<br />
„SPD“, Mitglieder der Freien<br />
Wähler unter „Freie Wähler“. Dieser<br />
Aspekt ist insofern interessant,<br />
falls Sie, liebe Leser, alle Mitglieder<br />
der gleichen Partei auf einmal<br />
wählen möchten. Dann reicht<br />
nämlich ein Kreuz, das sogenannte<br />
Listenkreuz, vor dem Namen<br />
der jeweiligen Partei aus, <strong>und</strong><br />
Sie müssen nicht jeden einzelnen<br />
Kandidaten extra ankreuzen.<br />
„K<strong>um</strong>ulieren“ <strong>und</strong><br />
„Panaschieren“<br />
Nun gilt es noch zwei Begrifflichkeiten<br />
zu erklären, mit denen<br />
sicherlich nicht jeder Wähler auf<br />
Anhieb etwas anzufangen weiß.<br />
Die Rede ist vom „K<strong>um</strong>ulieren“<br />
<strong>und</strong> „Panaschieren“.<br />
„K<strong>um</strong>ulieren“ bedeutet, dass Sie,<br />
liebe Wähler, einem Kandidaten,<br />
der ihnen besonders zusagt,<br />
gleich zwei oder gar drei Stimmen<br />
auf einmal geben können.<br />
Und zwar sowohl in Form von<br />
zwei oder drei Kreuzerln als auch<br />
in Form von den Ziffern „2“ oder<br />
„3“, <strong>die</strong> sie vor den Namen des<br />
von ihnen geschätzten Kandidaten<br />
schreiben dürfen.<br />
„Panaschieren“ ist ein aus dem<br />
Französischen stammender Begriff<br />
<strong>und</strong> heißt so viel wie „bunt<br />
mischen“. Auf <strong>die</strong> Kommunalwahl<br />
in Bayern bezogen bedeutet das<br />
lediglich, dass es sich <strong>um</strong> eine<br />
freie Listenwahl handelt. Sprich:<br />
Man ist bei der Abgabe seiner<br />
Stimme nicht dazu verpflichtet,<br />
sich ausschließlich für Kandidaten<br />
einer einzigen Partei zu entscheiden,<br />
sondern darf wirklich jeden<br />
gelisteten Kandidaten wählen,<br />
völlig gleich, welcher Partei er<br />
angehört. Wichtig – da wiederholen<br />
wir uns gerne – ist am Ende<br />
des Tages nur, dass <strong>die</strong> Anzahl an<br />
maximal erlaubten Stimmen nicht<br />
überschritten wird.<br />
js<br />
In <strong>die</strong>sem Sinne: Wählen Sie. Im<br />
besten Falle fehlerfrei! Und bei<br />
Bedarf auch am 29. <strong>März</strong>: Termin<br />
der Stichwahl.<br />
38 | tassilo
Bauen<br />
Wohnen<br />
Energie<br />
Aus dem<br />
Inhalt Trends aus der Küche . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 40<br />
Bildungsprojekte für Schüler . . . . . . . . . . . . Seite 42<br />
Vollwände aus heimischem Holz . . . . . . . . . Seite 44<br />
Mobile Holzhäuser aus hipper Zimmerei . . . Seite 47<br />
Handgemachte Luxuslampen . . . . . . . . . . . . Seite 48<br />
Leben wie im Jahre 1558 . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 50<br />
Pflege für das Dach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 53<br />
Wohn<strong>um</strong>gebung <strong>und</strong> Wohlbefinden . . . . . . . Seite 54<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 39
Trends aus dem Küchenzentr<strong>um</strong> Oberland<br />
Mittelpunkt der<br />
eigenen vier Wände<br />
NATUR PUR<br />
So geht Holzbau heute<br />
HOLZHAUSBAU<br />
<strong>Weilheim</strong> | Die Küche ist längst<br />
ein Statussymbol der Deutschen.<br />
Für schicke Fronten, langlebige<br />
Materialien <strong>und</strong> hochmoderne<br />
Elektrogeräte wird gerne Geld<br />
ausgegeben. Nicht selten ist <strong>die</strong><br />
Küche Mittelpunkt der Wohnung<br />
oder des Hauses, heutzutage werden<br />
Gäste selbstverständlich an<br />
einen Esstisch gebeten. Nicht nur<br />
Einrichtungshäuser profitieren<br />
von <strong>die</strong>ser Küchenaffinität, auch<br />
Fachgeschäfte wie das Küchenzentr<strong>um</strong><br />
Oberland in <strong>Weilheim</strong>.<br />
Seit 45 Jahren gibt es das Küchenzentr<strong>um</strong><br />
bereits, wird heute<br />
von Robert Waginger in zweiter<br />
Generation geleitet. „Wir verkaufen<br />
kein Gl<strong>um</strong>p, nur Produkte,<br />
hinter denen wir stehen“, sagt<br />
Waginger über <strong>die</strong> Philosophie<br />
des Küchenzentr<strong>um</strong>s. Genau aus<br />
<strong>die</strong>sem G<strong>r<strong>und</strong></strong> spaziert man auch<br />
nicht nach anderthalb St<strong>und</strong>en<br />
mit einer neuen Küche im Gepäck<br />
aus dem Laden. Vielmehr ist<br />
es ein mehrwöchiger Prozess für<br />
ein am Ende perfektes Ergebnis.<br />
Zunächst wird für den K<strong>und</strong>en<br />
ein Konzept entwickelt: Design,<br />
Geräte, Materialien, immer mit<br />
dem aufgerufenen Budget im<br />
Hinterkopf. „Wir beraten stets im<br />
Sinne des K<strong>und</strong>en, schließlich soll<br />
es nicht meine Küche werden“,<br />
erklärt Waginger. Backt jemand<br />
beispielsweise maximal einen<br />
Marmorkuchen im Monat, mache<br />
ein selbstreinigender Backofen<br />
wenig Sinn. R<strong>und</strong> 7 000 bis 8 000<br />
Euro sollte man für eine Küche mit<br />
ordentlichen Geräten mindestens<br />
einplanen, nach oben hin sind<br />
ka<strong>um</strong> Grenzen gesetzt. Fronten<br />
aus Alu, Arbeitsplatten aus Glas,<br />
Küchengeräte nur vom Feinsten<br />
<strong>und</strong> viel weiterer Luxus. So kann<br />
eine Küche durchaus mal bei einem<br />
sechsstelligen Preis liegen.<br />
Abzug, Kühlschrank,<br />
Kochplatte & Wasserhahn<br />
Sicherlich gibt es noch <strong>die</strong>jenigen,<br />
<strong>die</strong> lieber z<strong>um</strong> Essen gehen,<br />
wenig Zeit in den eigenen vier<br />
Wänden verbringen <strong>und</strong> daher<br />
eine möglichst preiswerte Küche<br />
möchten. Die allermeisten legen<br />
jedoch einen großen Wert auf ihre<br />
Küche, was sich nicht zuletzt in<br />
der Architektur moderner Häuser<br />
widerspiegelt – Küchen werden<br />
Kostenlose baubiologische<br />
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Robert Waginger vom Küchenzentr<strong>um</strong> Oberland in einer etwas luxuriöseren Variante.<br />
40 | tassilo
Dank jeder Menge Extras sind hinsichtlich Ausstattung <strong>und</strong> Preis in der Küche ka<strong>um</strong> Grenzen gesetzt.<br />
heutzutage großrä<strong>um</strong>ig einberechnet.<br />
„Wir planen mittlerweile<br />
nahezu ausschließlich offene Küchen“,<br />
bestätigt Robert Waginger<br />
den Trend.<br />
Hightech-Wende lässt<br />
noch auf sich warten<br />
Entwicklungen gibt es ebenso<br />
in der Ausstattung von Küchen<br />
zuhauf. Eine davon: Abluft nach<br />
unten. Während <strong>die</strong>s früher im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e nur bei Kochinseln installiert<br />
wurde, <strong>um</strong> sich große Dunstabzugshauben<br />
zu sparen, wird<br />
längst auch direkt an der Wand<br />
ein Abzug nach unten gewünscht.<br />
Die Wirkung ist nahezu gleich.<br />
„Wichtig ist, den Abzug rechtzeitig<br />
einzuschalten, bevor das Gargut<br />
in <strong>die</strong> Pfanne gelegt wir, dann<br />
ist es egal, wohin <strong>die</strong> Luft zieht“,<br />
sagt Robert Waginger <strong>und</strong> berichtet<br />
von <strong>r<strong>und</strong></strong> 60 Prozent, <strong>die</strong> sich<br />
bei einem Neukauf heutzutage<br />
für <strong>die</strong>se Form des Abzuges entscheiden.<br />
Einzig beim Nachwürzen<br />
müsse man aufpassen, nicht<br />
das ganze Salz in den Abzug zu<br />
streuen.<br />
Ein weiterer Trend in Deutschlands<br />
Küchen sind sogenannte „Bio-<br />
Fresh-Zonen“ in Kühlschränken.<br />
Fächer, in denen Luftfeuchtigkeit<br />
<strong>und</strong> Temperatur individuell <strong>und</strong><br />
unabhängig vom restlichen Kühlschrank<br />
geregelt werden, damit<br />
Obst <strong>und</strong> Gemüse – bis zu dreimal<br />
länger – frisch bleiben. Gerade<br />
hinsichtlich des Nachhaltigkeitsaspektes,<br />
weniger wegschmeißen<br />
zu müssen, sicherlich sinnvoll.<br />
Durchaus gefragt, aber laut Robert<br />
Waginger noch nicht vollends angekommen,<br />
sind „Teppanyakis“.<br />
Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e sind das Zubereitungsflächen<br />
aus Edelstahl, <strong>die</strong> direkt in<br />
<strong>die</strong> Arbeitsplatte integriert sind.<br />
Egal ob Kaiserschmarrn, Spiegeleier,<br />
Fleisch oder Gemüse,<br />
Pfannen werden keine benötigt<br />
<strong>und</strong> auch nur wenig Öl. „Fantastisch<br />
z<strong>um</strong> Kochen“, so Robert<br />
Wagingers Fazit. Z<strong>um</strong>eist scheitere<br />
es noch am Preis, der derzeit<br />
bei knapp 2 000 Euro liegt.<br />
„Viele trauen sich noch nicht, da<br />
sie dann nur mehr zwei Kochstellen<br />
haben.“ Mit <strong>r<strong>und</strong></strong> 3 000 Euro<br />
nicht gerade günstig, aber „richtig<br />
cool“, wie Robert Waginger findet,<br />
ist der aus der Werbung bekannte<br />
„Quooker“. Ein Wasserhahn, aus<br />
dem man unmittelbar kochendes<br />
Wasser oder Mineralwasser zapfen<br />
kann.<br />
Abluft nach unten statt nach oben: R<strong>und</strong> 60 Prozent der K<strong>und</strong>en entscheiden<br />
sich heutzutage für <strong>die</strong>se Abzug-Variante.<br />
Die große Revolution in Sachen<br />
„Home Connect“ oder „Internet<br />
of Things“ kann Robert Waginger<br />
indessen noch nicht ausmachen.<br />
Zwar gebe es durchaus Anfragen<br />
nach mit Kameras ausgestatteten<br />
Backöfen, <strong>die</strong> jederzeit den Garzustand<br />
dok<strong>um</strong>entieren, <strong>die</strong>s sei<br />
allerdings noch <strong>die</strong> Ausnahme.<br />
Gleiches gilt für Kühlschränke,<br />
<strong>die</strong> leer werdende Produkte direkt<br />
nachbestellen oder Spülmaschinen,<br />
<strong>die</strong> per App gestartet werden,<br />
weil gerade <strong>die</strong> Sonne scheint,<br />
man so Energie sparen kann.<br />
Robert Waginger beobachtet mit<br />
seinem Team vom Küchenzentr<strong>um</strong><br />
Oberland <strong>die</strong> Entwicklungen<br />
genau, ist <strong>die</strong>sbezüglich äußerst<br />
aufgeschlossen. „Die Vernetzung<br />
wird kommen, keine Frage.“<br />
Vom Design her sieht der Küchen-<br />
Experte hingegen eine deutliche<br />
Entschleunigung: Puristisch, geradlinig,<br />
schlicht. Viele wünschen<br />
sich grifflose Fronten, modern lackiert,<br />
kombiniert mit Stein oder<br />
Kunststein, ab <strong>und</strong> an mit Altholz<br />
für <strong>die</strong> Gemütlichkeit. Nicht sparen<br />
sollten Küchen-Käufer laut Robert<br />
Waginger an der Arbeitsplatte. Ein<br />
Trend: Dekton, ein mittels Druck<br />
<strong>und</strong> Hitze aus Steinmehl künstlich<br />
hergestelltes Material. So dicht,<br />
dass nicht mal Lacke eindringen<br />
<strong>und</strong> selbst der Flambierer keine<br />
Spuren hinterlässt. „<strong>Das</strong> erste<br />
Material für Arbeitsplatten, was<br />
dem Namen gerecht wird.“ Der<br />
Preis einer Küche ist generell sehr<br />
vom Material abhängig, welches<br />
detailliert während des Planungsprozesses<br />
durchgesprochen wird.<br />
Kosten entstehen im Übrigen erst<br />
dann, wenn das Küchenzentr<strong>um</strong><br />
Oberland den Auftrag zur Installation<br />
erhält, <strong>die</strong> fünf eigenen Monteure<br />
plus Schreiner ausrücken.<br />
180 bis 200 Küchen verkauft das<br />
Küchenzentr<strong>um</strong> Oberland jährlich<br />
in <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> seit 35 Jahren<br />
auch in Bad Tölz. Und zwar vom<br />
hochwertigen „Einsteiger-Modell“<br />
bis hin zur absoluten Luxus-Variante.<br />
tis<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 41
Bildungsprojekte für Schüler aller Altersstufen<br />
Energiewende aus der Spielkiste<br />
Penzberg | Begriffe wie „Grüner<br />
Strom“, „Regenerative Energien“,<br />
„PV-Anlagen“ oder „Wind- <strong>und</strong><br />
Wasserkraft“ sind inzwischen<br />
Alltag geworden in der Erwachsenenwelt.<br />
Seit 2014 ist auch im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>schul-Lehrplan das Thema<br />
„Strom mit erneuerbaren Energien“<br />
fest verankert. Ein weites Feld<br />
mit im Detail betrachtet oft komplexen<br />
biologischen, chemischen,<br />
physikalischen <strong>und</strong> technischen<br />
Zusammenhängen, bei denen<br />
nicht nur Schüler, sondern auch<br />
Lehrer oftmals überfordert sind.<br />
Umso wertvoller ist eine neutrale<br />
Anlaufstelle, <strong>die</strong> einfach verständlich<br />
<strong>und</strong> mit auf <strong>die</strong> Region bezogenen<br />
Beispielen informiert z<strong>um</strong><br />
Thema „Energiewende“. Gemeint<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle: Die Bürgerstiftung<br />
„Energiewende Oberland“<br />
mit Sitz in Penzberg. Gegründet<br />
im Jahr 2007, sind Bildungsprojekte<br />
an <strong>und</strong> für Schulen in den<br />
Landkreisen <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Tölz-Wolfratshausen, Miesbach<br />
sowie Garmisch-Partenkirchen seit<br />
Jahren fester Bestandteil der Organisation.<br />
Federführend dafür verantwortlich<br />
ist Elisabeth Fre<strong>und</strong>l,<br />
Umwelt-Ingenieurin <strong>und</strong> stellvertretende<br />
Geschäftsstellenleiterin<br />
von Energiewende Oberland.<br />
„Wie gewissenhaft <strong>und</strong> klug einige<br />
Schüler in unserer Region mit dem<br />
Thema Energiewende <strong>um</strong>gehen,<br />
ist bemerkenswert – davon können<br />
sich einige Erwachsene eine<br />
Scheibe abschneiden“, sagt sie.<br />
Angefangen bei Kleinigkeiten im<br />
alltäglichen Haushalt. Vor dem<br />
Zähneputzen drehen oft <strong>die</strong> Kinder<br />
nochmals eine R<strong>und</strong>e durch Küche,<br />
Wohnzimmer, Arbeitszimmer <strong>und</strong><br />
checken ganz genau, ob auch wirklich<br />
alle Lichter aus sind, Fernseher<br />
Wald als Energieträger: Schüler lernen ihn mit Bastelbä<strong>um</strong>en kennen.<br />
<strong>und</strong> Radio nicht nur ausgeschaltet,<br />
sondern auch vom Stromnetz genommen<br />
wurden, keine Fenster<br />
mehr gekippt sind, der Heizkörper<br />
nicht übertrieben stark aufgedreht<br />
ist oder das bereits vollgeladene<br />
Handy noch immer unnötig am<br />
Kabel hängt. „Natürlich kann ich<br />
damit nicht <strong>die</strong> Klimaerwärmung<br />
verhindern“, sagt Fre<strong>und</strong>l. Aber<br />
wer in jungen Jahren bereits lernt,<br />
gewissenhaft mit den Ressourcen<br />
<strong>um</strong>zugehen, hat im Erwachsenenalter<br />
sicherlich mehr Weitblick,<br />
Lust <strong>und</strong> Kompetenz, aktiv <strong>und</strong><br />
effektiv an einer wirkungsvollen<br />
Energiewende anzupacken.<br />
Rap-Song<br />
<strong>und</strong> Theaterstück<br />
Fre<strong>und</strong>l <strong>und</strong> Kollegen haben hierfür<br />
über viele Jahre hinweg einen<br />
immer <strong>um</strong>fangreicheren Schatz an<br />
Unterrichtsmaterial z<strong>um</strong> Thema<br />
„Energiewende“ zusammengetragen.<br />
Angefangen bei Unterrichtsmaterial<br />
für Lehrer über dutzende<br />
Übungsblätter für Schüler aller<br />
Altersklassen bis hin zu Materialkisten<br />
für praxisbezogene Spiele<br />
<strong>und</strong> Versuche. Heißt: Elisabeth<br />
Fre<strong>und</strong>l <strong>und</strong> Kollegen geben einerseits<br />
selbst Unterricht in Schulklassen<br />
<strong>und</strong> halten Vorträge an<br />
beispielweise Aktionstagen, <strong>die</strong><br />
von Schulen veranstaltet werden,<br />
stellen aber auch Lehrkräften ihr<br />
Material <strong>und</strong> Know-how für den<br />
alltäglichen Unterricht zur Verfügung.<br />
Diese Möglichkeiten werden<br />
im kompletten Landkreis bestens<br />
angenommen. Auch deshalb, weil<br />
den Lehrern völlig freisteht, in welchem<br />
Fach sie das Thema „Energiewende“<br />
unterbringen. „Wir haben<br />
Lehrmaterial für Deutsch, Mathe<br />
<strong>und</strong> Physik ebenso aufbereitet wie<br />
für Musik, Religion, Sport, Werken<br />
oder andere Fächer – es gibt sogar<br />
Rap-Song <strong>und</strong> Theaterstück“,<br />
sagt Fre<strong>und</strong>l. Beginnend bei den<br />
Kleinsten, den Erstklässlern, denen<br />
<strong>die</strong> Kraft der Sonne mit folgendem<br />
Test demonstriert wird: Eiswürfel<br />
sowohl auf ein weißes als auch<br />
auf ein schwarzes Blatt Papier legen.<br />
Welcher Würfel wohl schneller<br />
schmilzt? „Natürlich der auf<br />
dem schwarzen Blatt Papier, weil<br />
dort das Sonnenlicht absorbiert,<br />
nicht reflektiert wird.“ Genau das<br />
passiert, einfach gesagt, auch bei<br />
einer Solar-Anlage, deren Platten<br />
bekanntlich auch dunkel sind.<br />
Weiter geht’s bei den Drittklässlern,<br />
„denen wir im Rahmen eines<br />
Bioenergietages erst mal erklären,<br />
war<strong>um</strong> man bei Bä<strong>um</strong>en überhaupt<br />
von Energieträgern spricht“.<br />
Und was ein Ba<strong>um</strong> mit dem Klimawandel<br />
zu tun hat? Hierfür dürfen<br />
<strong>die</strong> G<strong>r<strong>und</strong></strong>schüler eigenhändig<br />
kleine Spielzeugbä<strong>um</strong>e basteln<br />
<strong>und</strong> daraus einen Wald aufstellen,<br />
<strong>um</strong> anschließend einzelne Bä<strong>um</strong>e<br />
gezielt zu roden. „Immer nur so<br />
viele, wie in einem bestimmten<br />
Zeitra<strong>um</strong> auch wieder nachwachsen<br />
können.“ Es folgt <strong>die</strong> Überlegung<br />
zur Weiterverarbeitung der<br />
gefällten Bä<strong>um</strong>e zu Hackschnitzeln<br />
oder Pellets, <strong>die</strong> wieder<strong>um</strong> in ei-<br />
42 | tassilo
nem Bioheizkraftwerk landen, aus<br />
dem wieder<strong>um</strong> Wärme <strong>und</strong> Strom<br />
gewonnen wird, womit letztlich<br />
ein mittelständisches Unternehmen<br />
beheizt, <strong>und</strong> dessen Maschinen<br />
mit „grünem Strom“ betrieben<br />
werden können.<br />
Eiswürfeltest <strong>und</strong><br />
Berufsorientierungstage<br />
Weitere praxisbezogene Beispiele,<br />
auch für ältere Schüler: Eine eigene<br />
Solar-Stadt aufbauen, deren<br />
Hausdächer allesamt mit PV-Anlagen<br />
ausgestattet sind. Außerdem<br />
wird der Vergleich berechnet, wie<br />
viel Strom pro Jahr bei einer St<strong>und</strong>e<br />
Fernsehen, aber eben auch bei<br />
zwei St<strong>und</strong>en Fernsehen am Tag<br />
verbraucht wird. Weiter geht’s mit<br />
aktiver Unterstützung von Praxis<strong>und</strong><br />
Wissenschafts-Seminaren an<br />
Gymnasien bis hin zu Berufsorientierungstagen<br />
– dort werden<br />
ausschließlich Ausbildungsberufe<br />
aufgezeigt, in denen der Geselle<br />
von morgen regelmäßig mit regenerativen<br />
Energien zu tun haben<br />
wird. Heizungsbauer, Kaminkehrer<br />
oder Elektroniker sind nur drei Beispiele.<br />
Obwohl <strong>die</strong> Schüler überwiegend<br />
mit großer Begeisterung <strong>und</strong> erstaunlichem<br />
Wissen an das Thema<br />
Energiewende herangehen, sieht<br />
<strong>die</strong> Realität im Oberland noch<br />
ziemlich ernüchternd aus. „Weil <strong>die</strong><br />
meisten Erwachsenen eben nicht<br />
so denken <strong>und</strong> handeln, wie es<br />
bereits viele Schüler tun <strong>und</strong> auch<br />
im Rahmen von ‚Friday for Future‘<br />
von den Politikern fordern.“ Elisabeth<br />
Fre<strong>und</strong>l weist an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
auf eine im Landkreis geplante<br />
Holzverbrennungsanlage hin, mit<br />
der man aus hiesigem Totholz direkt<br />
vor Ort jede Menge Strom <strong>und</strong><br />
Wärme gewinnen hätte können.<br />
„Mit Holz, das ohnehin nicht mehr<br />
verwendet werden kann, somit<br />
weiterhin in oft h<strong>und</strong>erte Kilometer<br />
entfernte Verbrennungsanlagen<br />
transportiert wird.“ Der Neu- <strong>und</strong><br />
Ausbau von Photovoltaik-Anlagen<br />
ist seit 2010 z<strong>um</strong> Erliegen gekommen,<br />
weil der Staat seine Förderung<br />
eingestellt hat. Windräder<br />
werden im Oberland aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
10H-Regel – soll Verschandelung<br />
des bayerischen Landschaftsbildes<br />
verhindern – ohnehin keine<br />
gebaut. „Und dass viele kleinere<br />
Sanierungsmaßnahmen für mehr<br />
Energieeffizienz teils wesentlich<br />
effektiver <strong>und</strong> ressourcensparender<br />
wären als wenige große Maßnahmen<br />
mit Abriss <strong>und</strong> Neubau, ist in<br />
den Köpfen vieler Verantwortlicher<br />
auch noch nicht wirklich angekommen.“<br />
Umso wichtiger, dass mittlerweile<br />
Schüler ihre Eltern darauf<br />
aufmerksam machen, zuhause nun<br />
endlich <strong>die</strong> alten Lampen gegen<br />
LEDs auszutauschen.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 43
H.R.W. <strong>und</strong> ARS – ein regionales Vorzeige-Unternehmen<br />
Vollholzwände aus<br />
heimischem Holz<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Jetzt schon an den<br />
Sommer denken...<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
W E R K S V E R K A U F<br />
Peiting / Roßhaupten | In Roßhaupten<br />
ein eigenes Sägewerk mit<br />
Produktion, Abb<strong>und</strong>zentr<strong>um</strong> <strong>und</strong><br />
einer nahezu komplett autarken<br />
Energieversorgung. In Peiting ein<br />
eigenes Planungs-, Vertriebs- <strong>und</strong><br />
Verwaltungsbüro samt Zimmerei.<br />
„Wie hast du das alles in nur so<br />
kurzer Zeit geschafft?“ Diese Frage<br />
bekommt Andreas Reßle immer<br />
wieder gestellt aus seinem engeren<br />
<strong>und</strong> weiteren Bekanntenkreis.<br />
Der aus Schongau stammende<br />
Zimmermeister hat vor gut zehn<br />
Jahren sein Unternehmen gegründet.<br />
„Damals waren wir zu zweit.“<br />
Inzwischen beschäftigt er mehr als<br />
65 Mitarbeiter, ist Gründer <strong>und</strong><br />
Geschäftsführer von „H.R.W Vollholzwandsystem<br />
Oberbayern“, von<br />
„ARS Starkholzplatten GmbH“ <strong>und</strong><br />
von „Zimmerei & Holzbau Andreas<br />
Reßle“. Alle drei Betriebe agieren<br />
unter einem Dach <strong>und</strong> sind <strong>die</strong> Basis<br />
für eine weit <strong>und</strong> breit einzigartige<br />
Firmenphilosophie: Bau von<br />
Holzhäusern mit maximaler Regionalität.<br />
Während viele Konkurrenten<br />
(vorgefertigtes) Holz einkaufen,<br />
das oft h<strong>und</strong>erte oder gar tausende<br />
Kilometer an Transportwegen<br />
hinter sich hat <strong>und</strong> <strong>die</strong> weltweite<br />
CO2-Bilanz nach wie vor nach oben<br />
drücken, bezieht Andreas Reßle<br />
sein Rohmaterial ausschließlich<br />
aus der Region. „Nicht weiter als<br />
im Umkreis von 50 Kilometern“,<br />
sagt er. <strong>Das</strong> Fichtenholz, mit dem er<br />
<strong>und</strong> sein junges, kompetentes <strong>und</strong><br />
engagiertes Team arbeiten, stammt<br />
überwiegend aus der Schongauer,<br />
Trauchgauer, Füssener, Marktoberdorfer<br />
<strong>und</strong> Kaufbeurer Gegend.<br />
In seinem Sägewerk in Roßhaupten<br />
(früher Heißerer) angekommen,<br />
wird <strong>die</strong>ses heimische Holz<br />
schließlich zu unterschiedlichsten<br />
Zwecken mit hochmodernen<br />
Maschinen verarbeitet. <strong>Das</strong> Steckenpferd<br />
der Produktion: Die von<br />
Reßle selbst erf<strong>und</strong>ene, patentierte<br />
Vollholzwand mit Luftkammern,<br />
<strong>die</strong> in Sachen Statik, Langlebigkeit,<br />
Schadstofffreiheit, Wohnkomfort<br />
<strong>und</strong> Energieeffizienz herausragende<br />
Werte aufweist. Und schließlich<br />
mit Schwertransportern <strong>und</strong> Autokränen<br />
seines Bruders Markus<br />
Reßle zur Baustelle gefahren <strong>und</strong><br />
aufgestellt wird.<br />
„Feuchtigkeit wird<br />
weggeschnauft“<br />
Im Detail betrachtet werden im<br />
Holzbau-Betrieb von Andreas<br />
Reßle unterschiedlich dicke Vollholzwände<br />
mittels einzigartigem<br />
Pressverfahren produziert. Je nachdem,<br />
welches Gebäude der K<strong>und</strong>e<br />
zu welchem Zweck braucht. <strong>Das</strong><br />
Auftragsspektr<strong>um</strong> reicht vom klas-<br />
Garnitur „Pfaffenwinkel“<br />
aus Lärchenholz<br />
Garnitur<br />
„Isarwinkel“<br />
aus Fichtenholz<br />
Holzprodukte aus der Region in höchster Qualität<br />
…wir bieten Gartengarnituren, Hausbänke,<br />
Pflanztröge, Bl<strong>um</strong>enkästen <strong>und</strong> vieles mehr!<br />
Verwendung heimischer Hölzer<br />
Handwerklich hervorragende Verarbeitung<br />
Öffnungszeiten Werksverkauf:<br />
Betrieb Gaißach<br />
Mo. - Do.: 9.00 - 12.30 , 13.00 - 16.00 Uhr<br />
Freitag: 9.00 - 13.00 Uhr<br />
Betrieb Polling<br />
Mo. - Do.: 7.30 - 15.30 Uhr, Freitag: 7.30 - 12.30 Uhr<br />
Oberland Werkstätten GmbH<br />
Betrieb Gaißach<br />
Lenggrieser Str. 19, 83674 Gaißach<br />
Tel.: 08041 7857-60<br />
E-Mail: vertrieb@o-l-w.de<br />
Betrieb Polling<br />
Obermühlstr. 81, 82398 Polling<br />
Tel.: 0881 9246-21<br />
E-Mail: holz.polling@o-l-w.de<br />
www.o-l-w.de<br />
Bretter aus heimischem Holz, so weit das Auge reicht.<br />
44 | tassilo
sischen Einfamilien- oder Ferienhaus<br />
über große Gewerbebauten<br />
bis hin zu komplexen Hotelanlagen.<br />
Erfolgreiche Unternehmer,<br />
Zimmereien, Holzhändler, Architekten<br />
von Prominenten, Gemeinden,<br />
aber eben auch der im<br />
Volksm<strong>und</strong> bekannte „kleine Häuslebauer“<br />
zählen z<strong>um</strong> mittlerweile<br />
europaweiten K<strong>und</strong>enstamm von<br />
H.R.W. <strong>und</strong> ARS. Zwar kostet der<br />
Rohbau bei Andreas Reßle zehn bis<br />
15 Prozent mehr als beispielsweise<br />
einer in klassischer Ziegelmassiv-<br />
Bauweise. Dafür steht das Gebäude<br />
aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> eingespielter Teamarbeit<br />
sowie Holzwänden über <strong>die</strong> komplette<br />
Länge des Hauses schneller,<br />
<strong>die</strong> Wege innerhalb der Firma sind<br />
immer kurz, <strong>die</strong> komplette Abwicklung<br />
– vom Erstgespräch über <strong>die</strong><br />
Planung <strong>und</strong> Fertigung bis zur Erstellung<br />
des Hauses – erfolgt stets<br />
über den Schreibtisch von Andreas<br />
Reßle sowie seinem Planungsteam<br />
persönlich <strong>und</strong> das Wichtigste: Der<br />
Bauherr spart sich aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>die</strong>ser<br />
herausragenden Dämmeigenschaften<br />
der patentierten Vollholzwand<br />
mittel- <strong>und</strong> langfristig enorm hohe<br />
Energiekosten. Während im Winter<br />
innen erzeugte Wärme nicht nach<br />
außen dringt, bleibt es im Sommer<br />
angenehm kühl. Obendrein lebt es<br />
sich in einem H.R.W.-Haus ges<strong>und</strong>.<br />
„Ein Kind mit Hausstauballergie<br />
wird es in unseren Häusern nicht<br />
geben“, verspricht Andreas Reßle<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle. Auch <strong>die</strong> Gefahr<br />
von Schimmelbildung schließt er<br />
zu 100 Prozent aus, „weil das naturbelassene<br />
Holz Feuchtigkeit im<br />
wahrsten Sinne wegschnauft, wir<br />
auch Bäder <strong>und</strong> Saunen mit unseren<br />
Vollholzwand-Systemen bauen<br />
<strong>und</strong> supergute Erfahrungen damit<br />
gemacht haben“.<br />
Vorbild für <strong>um</strong>weltbewusstes<br />
Unternehmert<strong>um</strong><br />
Wie beliebt <strong>die</strong>se naturnahe <strong>und</strong><br />
regionale Holzhaus-Bauweise von<br />
Andreas Reßle ist, verrät der Blick<br />
in sein Auftragsbuch. Allein zwischen<br />
Weihnachten <strong>und</strong> Dreikönig<br />
sind 25 neue Aufträge eingegangen.<br />
„Wir haben vor zehn Jahren<br />
mit zwei Häusern pro Jahr angefangen.<br />
Jetzt sind es 100 bis 150<br />
Projekte, <strong>die</strong> wir als H.R.W. sowie<br />
unsere Vertriebspartner, externe<br />
Zimmereien <strong>und</strong> Holzhändler Jährlich<br />
in hauptsächlich Deutschland,<br />
Österreich <strong>und</strong> der Schweiz vermarkten.“<br />
Tendenz steigend. Damit<br />
<strong>die</strong> Wartezeiten für potentielle<br />
Neuk<strong>und</strong>en von einem halben bis<br />
eineinhalb Jahren eingehalten <strong>und</strong><br />
nicht noch größer werden, versucht<br />
Andreas Reßle <strong>die</strong> ohnehin schon<br />
topmodernen Arbeitsabläufe noch<br />
effektiver zu gestalten. „Wir werden<br />
auch weiterhin viel Geld in modernere,<br />
energieeffizientere Maschinen,<br />
Fahrzeuge <strong>und</strong> Werkzeuge<br />
investieren, <strong>um</strong> noch wirtschaftlicher<br />
arbeiten zu können.“ Für ihn<br />
ist das auch der einzige Weg, mit<br />
seiner regionalen Firmenphilosophie<br />
auf einem Markt zu bestehen,<br />
dessen System in vielen Bereichen<br />
krank ist – Holztransport von einem<br />
ans andere Ende der Welt ist<br />
hier nur ein Negativ-Beispiel. Positiv<br />
an <strong>die</strong>ser Stelle ist, dass sich<br />
das energieeffiziente, regionale<br />
Arbeiten von Andreas Reßle <strong>und</strong><br />
seinem Team inzwischen her<strong>um</strong>gesprochen<br />
hat. Immer öfter interessieren<br />
sich hochrangige Unternehmer<br />
aus ganz Deutschland <strong>und</strong><br />
aus unterschiedlichsten Branchen<br />
für sein innovatives, fast autarkes<br />
Sägewerk. Andreas Reßle zeigt im<br />
Rahmen spannender Führungen<br />
seine flächendeckend installierten<br />
LED-Lampen, energieeffiziente<br />
Gabelstapler (blueefficiency) <strong>und</strong><br />
eine riesengroße Photovoltaik-<br />
Anlage. „Wenn unsere PV-Anlage<br />
Stromüberschuss produziert, bekommen<br />
wir ein Signal <strong>und</strong> nutzen<br />
<strong>die</strong>sen überschüssigen grünen<br />
Strom dann für <strong>die</strong> Produktion von<br />
Hackschnitzeln, mit denen wir wieder<strong>um</strong><br />
unser Bio-Heizkraftwerk betreiben“,<br />
sagt Andreas Reßle, der<br />
gerade dabei ist, Batterien zur<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 45
08809/1061<br />
Janetzky<br />
Balkone u.Zäune<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Geschäftsführer Andreas Reßle beim Ausmessen einer Vollholzwand.<br />
Stromspeicherung sowie ein kleineres<br />
Windrad für weiteren Energiegewinn<br />
zu konzipieren. Und das<br />
mit gerade einmal 33 Jahren?<br />
Mit dem Mountainbike<br />
z<strong>um</strong> Bä<strong>um</strong>e schälen<br />
Der wohl wichtigste G<strong>r<strong>und</strong></strong>stein für<br />
den schier unermüdlichen, inneren<br />
Antrieb von Andreas Reßle: „Ich<br />
habe schon als Kind von meinen<br />
Eltern beigebracht bekommen,<br />
dass man <strong>die</strong> Dinge nur dann richtig<br />
lernt, wenn man selbst fleißig<br />
ist <strong>und</strong> aktiv anpackt.“ Theorie sei<br />
wichtig, bringe ohne praktische Erfahrung<br />
aber nichts. Die ersten fünf<br />
Jahre war Andreas Reßle bei jedem<br />
H.R.W-Bauprojekt von Anfang bis<br />
Ende hautnah dabei, hat nicht nur<br />
K<strong>und</strong>enberatung <strong>und</strong> Planung aus<br />
eigener Hand durchgeführt, sondern<br />
auch draußen auf der Baustelle<br />
von früh bis spät jeden Handgriff<br />
vor- <strong>und</strong> mitgemacht. Inzwischen<br />
kümmert er sich schwerpunktmäßig<br />
<strong>um</strong> den kompletten Vertrieb –<br />
unter anderem führt er alle K<strong>und</strong>engespräche<br />
selbst. Am Samstag<br />
fährt er, oft mit dem Mountainbike,<br />
von seiner Wohnung in Peiting<br />
nach Roßhaupten ins Sägewerk<br />
<strong>und</strong> hilft dort <strong>die</strong> frisch gefällten<br />
Auf der Baustelle: Hier wird gerade ein H.R.W-Haus aufgestellt.<br />
Fichten zu entrinden, fräsen <strong>und</strong><br />
sortieren. <strong>Das</strong>s hierfür schon mal<br />
ein kompletter Samstag ins Land<br />
geht, sieht er gelassen, „weil <strong>die</strong>se<br />
Arbeit ein super Ausgleich z<strong>um</strong> Büro-Alltag,<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e mehr Hobby<br />
als Belastung für mich ist“. Ein weiterer<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>, war<strong>um</strong> <strong>die</strong> Gründung<br />
dreier Firmen unter einem Dach<br />
in solch kurzer Zeit so gut funktioniert:<br />
Junge, gut ausgebildete <strong>und</strong><br />
hochmotivierte Mitarbeiter. Trotz<br />
flächendeckendem Fachkräftemangel<br />
hat Andreas Reßle <strong>die</strong> vergangenen<br />
Jahre <strong>und</strong> Monate stets neue<br />
Mitarbeiter dazugewonnen, <strong>die</strong><br />
allesamt aus der Praxis kommen.<br />
Schreiner <strong>und</strong> Schreinermeister,<br />
Zimmerer <strong>und</strong> Zimmerermeister,<br />
Kraftfahrer, Bautechniker, Bauzeichner<br />
<strong>und</strong> viele andere machen<br />
im Zwei- oder Dreischichtbetrieb<br />
blitzsaubere, schnelle <strong>und</strong> zuverlässige<br />
Arbeit. Den wohl größten<br />
Lohn dafür haben Andreas Reßle<br />
<strong>und</strong> seine Mitarbeiter auf der<br />
Oberland-Ausstellung 2019 in <strong>Weilheim</strong><br />
bekommen. Bereits bekannte<br />
K<strong>und</strong>en haben Andreas Reßle<br />
<strong>und</strong> Team am ORLA-Stand besucht<br />
<strong>und</strong> voller Begeisterung angefangen,<br />
potentielle Neuk<strong>und</strong>en vom<br />
H.R.W.-Hausbau zu überzeugen. Js<br />
46 | tassilo
Für Waldkindergärten, als Anbau oder Ferienwohnung?<br />
Mobile Holzhäuser aus<br />
einer hippen Zimmerei<br />
Peiting / Peißenberg | Aus der Produktionshalle<br />
tönende Rockmusik.<br />
Der Chef mit mittellangem Haar,<br />
Vollbart, Piercings, Wollmütze <strong>und</strong><br />
lässigem Kapuzenpulli. Wer <strong>die</strong><br />
„coolste“ Firma im Oberland sucht,<br />
kommt an der „Holz | Bau | Wagen<br />
GmbH“ von Pascal Hoffer nur<br />
schwer vorbei. Im Jahr 2014 hat sich<br />
der heute 31-jährige Peißenberger<br />
selbstständig gemacht mit einer<br />
Zimmerei. „Damals waren wir zu<br />
zweit.“ Inzwischen arbeitet der<br />
ursprünglich gelernte Bootsbauer<br />
mit seiner Lebensgefährtin (Büro),<br />
zehn Zimmerern, einem Schreiner<br />
sowie zwei Zimmerer-Azubis. Der<br />
älteste seiner Mitarbeiter ist gerade<br />
mal 41 Jahre alt, der jüngste<br />
21. Nach Feierabend wird Kicker<br />
gespielt, im Sommer auch mal gegrillt.<br />
Manche Kollegen teilen sich<br />
sogar eine WG. „Ohne Teamarbeit<br />
<strong>und</strong> flachen, fre<strong>und</strong>schaftlichen<br />
Hierarchien funktioniert ein Unternehmen<br />
meiner Meinung nach<br />
nicht“, sagt Pascal Hoffer, der großen<br />
Wert auf Fleiß, Qualität <strong>und</strong><br />
Wirtschaftlichkeit legt. „Aber am<br />
Ende des Tages muss sich <strong>die</strong> Arbeit<br />
nicht nur für mich, sondern auch<br />
für meine Mitarbeiter lohnen.“<br />
Die Lösung: Eine Vier-Tage-Woche.<br />
„Wir arbeiten von Montag bis Donnerstag<br />
lieber länger, <strong>um</strong> dafür<br />
was vom Wochenende zu haben,<br />
oder am Freitag auch mal wichtige<br />
private Dinge wie Arztbesuche oder<br />
Behördengänge in Ruhe erledigen<br />
zu können.“ <strong>Das</strong> Konzept der jungen,<br />
hippen <strong>und</strong> äußert kreativen<br />
Zimmerei geht bis dato vollends<br />
auf – das Auftragsbuch ist voll bis<br />
oben hin. Überwiegend mit dem<br />
Bau von Holzhäusern. Angefangen<br />
aber hat Pascal Hoffer mit einer in<br />
der Region eher seltenen Bauart:<br />
Mobilen Ra<strong>um</strong>konzepten. Oder anders<br />
ausgedrückt: Holzhäusern auf<br />
Rädern oder Punktf<strong>und</strong>amenten.<br />
Den Anstoß für solch ausgefallene<br />
Projekte hat er seinem eigenen<br />
Privatleben entnommen. Er selbst<br />
hat mit Lebensgefährtin Vera Broszat<br />
vier Jahre lang in einem zwölf<br />
Meter langen Bauwagen aus Holz<br />
gelebt. „Eine coole, auf das Wesentlichste<br />
reduzierte Zeit“, sagt<br />
er rückblickend. Und weil <strong>die</strong>se<br />
Art des bescheidenen Wohnens<br />
auch bei dem einen oder anderen<br />
K<strong>und</strong>en starkes Interesse weckte,<br />
gingen <strong>die</strong> ersten Aufträge überwiegend<br />
für mobile Ra<strong>um</strong>konzepte<br />
ein. Hauptsächlich für Waldkindergärten.<br />
Aber auch Ferienhäuser<br />
oder Unterkünfte für Privatgärten,<br />
<strong>die</strong> beispielsweise als Büro, Kinderzimmer<br />
oder Anbau <strong>die</strong>nten,<br />
wurden skizziert, gezeichnet, gefertigt<br />
<strong>und</strong> vor Ort aufgebaut.<br />
Infrarotheizung mit<br />
Fernsteuerung<br />
Die meisten mobilen Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
von „Holz | Bau | Wagen<br />
GmbH“ sind zehn Meter lang, drei<br />
Meter breit <strong>und</strong> 2,40 Meter hoch.<br />
Sie kosten je nach Ausstattung <strong>und</strong><br />
Extrawünschen zwischen 60 000<br />
<strong>und</strong> 125 000 Euro <strong>und</strong> werden stets<br />
individuell gefertigt. Der bislang<br />
größte K<strong>und</strong>e von Pascal Hoffer in<br />
Sachen „Mobiler Ra<strong>um</strong>“ hat sich<br />
ein schickes „Häuschen“ auf einem<br />
mit Obstbä<strong>um</strong>en bewachsenen<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>stück oberhalb des Bodensees<br />
mit Blick aufs Wasser bauen<br />
lassen. „Aktuell als Ferienhaus,<br />
langfristig möchte er mit seiner<br />
Frau jedoch seinen Lebensabend<br />
darin verbringen.“ Küche, Kleiderschrank,<br />
Sitzbank, Heizung, bei<br />
entsprechend günstiger geographischer<br />
Lage auch mit Wasser- <strong>und</strong><br />
Stromanschluss – in Sachen Einrichtung<br />
<strong>und</strong> Ausstattung fehlt es<br />
den mobilen Rä<strong>um</strong>lichkeiten mit<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 26 Quadratmetern Wohnfläche<br />
an nichts. Ob Schrägdach mit<br />
Ziegeln oder aus Blech, ob Flachdach<br />
mit oder ohne Begrünung.<br />
„Der K<strong>und</strong>e entscheidet“, sagt Pascal<br />
Hoffer, der dennoch eine klare<br />
Linie fährt <strong>und</strong> Wünsche nur dann<br />
erfüllt, wenn er sie auch als ökologisch<br />
sinnvoll sieht. Von Holzöfen<br />
in mobilen Rä<strong>um</strong>en rät er inzwischen<br />
konsequent ab, „weil sie für<br />
verhältnismäßig wenig Wohnra<strong>um</strong><br />
viel zu stark heizen, darüber hinaus<br />
in Sachen Umweltbelastung<br />
ohnehin grenzwertig sind“. Die<br />
aus Pascal Hoffers Sicht optimalen<br />
Wärmespender in seinen mobilen<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten: Infrarotheizungen,<br />
<strong>die</strong> auch bequem aus der Ferne via<br />
App auf dem Smartphone anzusteuern<br />
sind, damit das Häuschen<br />
selbst bei anhaltenden Minustemperaturen<br />
nicht durchfriert.<br />
Hausaufgabe<br />
für K<strong>und</strong>en<br />
Die „Holz | Bau | Wagen GmbH“ baut Holzhäuser auf Rädern.<br />
Hergestellt werden <strong>die</strong> mobilen<br />
Ra<strong>um</strong>konzepte von „Holz | Bau |<br />
Wagen GmbH“ (www.holz-bauwagen.net)<br />
immer ähnlich: Telefonischer<br />
Erstkontakt mit dem<br />
interessierten K<strong>und</strong>en, der nach<br />
einer <strong>r<strong>und</strong></strong> 30-minütigen Beratung<br />
erstmal eine Hausaufgabe<br />
mit auf den Weg bekommt: „Brain-<br />
Storming darüber, was beim Bau<br />
wirklich wichtig ist, was schön<br />
<strong>und</strong> was absoluter Luxus wäre.“<br />
Es folgt ein Vor-Ort-Termin im<br />
Betrieb sowie eine Skizze des gewünschten<br />
Objekts samt Angebot,<br />
das sowohl den Preis als auch <strong>die</strong><br />
Dauer des Projekts beinhaltet. Die<br />
Lieferzeit beträgt momentan <strong>r<strong>und</strong></strong><br />
fünf bis sechs Monate. „Wobei wir<br />
im Winter schneller sind, da wir zu<br />
<strong>die</strong>ser Jahreszeit weniger auf den<br />
großen Baustellen draußen vor<br />
Ort sein können.“ Schließlich wird<br />
eine Fertigungszeichnung in 3D<br />
mit Freigabedatei für den K<strong>und</strong>en<br />
erstellt, ehe es endgültig an <strong>die</strong><br />
Produktion geht. Hierfür wird das<br />
Holz aus Fichten oder Tannen überwiegend<br />
bei Baustoffhändlern in<br />
Bayern oder Baden-Württemberg<br />
eingekauft. Ebenso das Dämmmaterial<br />
aus Holzfasern. Nun werden<br />
in <strong>die</strong> einzelnen Wände Türen <strong>und</strong><br />
Fenster gesägt, der Boden sowie<br />
wichtige Inneneinrichtung wie<br />
Sitzbänke, Einbauschränke, Küche,<br />
Bad, Toilette, Bett <strong>und</strong> Garderobe<br />
verbaut. Anschließend <strong>die</strong> Decke<br />
sowie das Dach gefertigt. In Zusammenarbeit<br />
verschiedener Spediteure<br />
sowie einer hauseigenen<br />
Wechselbrücke (ermöglicht den<br />
Transport von mobilen Häusern<br />
ohne Räder) werden <strong>die</strong> mobilen<br />
Rä<strong>um</strong>lichkeiten schließlich an den<br />
vom K<strong>und</strong>en gewünschten Ort gefahren<br />
<strong>und</strong> aufgebaut. „Wir sind<br />
im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e vom Erstgespräch bis<br />
zur Schlüsselübergabe persönlich<br />
dabei“, sagt Pascal Hoffer, der mit<br />
seiner Zimmerei bereits im Jahr<br />
2018 aus Platzgründen <strong>um</strong>ziehen<br />
musste. Aus einer kleinen Produktionsstätte<br />
im <strong>Weilheim</strong>er Trifthof<br />
ging’s in eine ehemalige, größere<br />
Industriehalle an der Hauser Straße<br />
5 in Peiting. Langfristig trä<strong>um</strong>t Pascal<br />
Hoffer vom Bau eines eigenen<br />
Firmengebäudes. Dank ausgesprochen<br />
tollet Resonanzen seiner K<strong>und</strong>en<br />
aus ganz Deutschland stehen<br />
<strong>die</strong> Chancen nicht schlecht, sich<br />
<strong>die</strong>sen Tra<strong>um</strong> schon bald zu verwirklichen.<br />
Dann mit im Gepäck:<br />
Rockmusik, Kapuzenpulli, „<strong>und</strong><br />
hoffentlich ein noch größeres, motiviertes<br />
Team“. Wie <strong>die</strong> meisten<br />
Fachbetriebe in der Region sucht<br />
auch Pascal Hoffer händeringend<br />
nach neuen Mitarbeitern. Projektplaner,<br />
Bauleiter <strong>und</strong> Zimmerer<br />
sind nur drei Berufe, <strong>die</strong> im wohl<br />
einzigen Vier-Tage-Woche-Betrieb<br />
weit <strong>und</strong> breit herzlich willkommen<br />
sind.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 47
<strong>Das</strong> Kunsthandwerk von Simon Baron<br />
Handgemachte Luxuslampen<br />
aus historischem Altholz<br />
Iffeldorf/Penzberg | Beim Anblick<br />
der handgemachten Altholz-Lampen<br />
von Simon Baron fehlen vielen<br />
Leuten <strong>die</strong> Worte. Oft ist es ein<br />
aus tiefstem Herzen kommendes<br />
„Wow“. Weil es <strong>die</strong>se Form von<br />
Kunsthandwerk kein zweites Mal<br />
gibt? „Ich habe tatsächlich noch<br />
nichts direkt Vergleichbares gef<strong>und</strong>en<br />
auf dem deutschlandweiten<br />
Markt“, sagt Simon Baron, 38,<br />
wohnhaft in Iffeldorf, hauptberuflicher<br />
Techniker für Holzbau <strong>und</strong><br />
seit einigen Jahren auch nebenberuflicher<br />
Kunsthandwerker. Er<br />
kreiert Luxuslampen aus Altholzbalken,<br />
<strong>die</strong> mehrere h<strong>und</strong>ert Jahre<br />
alt sind. „Die ältesten meiner<br />
Hölzer stammen aus dem Jahre<br />
1667.“ Hölzer, <strong>die</strong> derart viele Generationen<br />
von Menschen er- <strong>und</strong><br />
überlebten, haben jede Menge<br />
zu erzählen. „Deshalb ist es mir<br />
ein besonderes Anliegen, neben<br />
dem Fertigen der Lampen auch<br />
stets <strong>die</strong> Geschichte hinter den<br />
Hölzern hervorzuheben.“ Wer sich<br />
eine handgemachte Altholzlampe<br />
„vomBaron“ kauft, wird in Form<br />
eines flachen Holzplättchens immer<br />
informiert in Sachen Herkunft<br />
<strong>und</strong> einstigem Verwendungszweck<br />
der uralten Hölzer. Die<br />
massiven Balken aus dem Jahre<br />
1667, mindestens 16 mal 16 Zentimeter<br />
dick <strong>und</strong> auf 1,20 bis zwei<br />
Metern Länge gestutzt, stammen<br />
von einer Mühle aus dem niederbayerischen<br />
Allmannsdorf. „Die<br />
Fahrt dorthin werden mein Vater<br />
<strong>und</strong> ich wohl nie vergessen“, sagt<br />
Simon Baron. Von st<strong>und</strong>enlangem<br />
Starkregen <strong>und</strong> einer ersten Ankunft<br />
an falscher Adresse abgesehen,<br />
fanden <strong>die</strong> beiden einen<br />
im wahrsten Sinne verwahrlosten<br />
Ort vor – einen alten, verfallenen<br />
Messi-Bauernhof, der tatsächlich<br />
noch bewohnt war. Weil <strong>die</strong><br />
von Simon Baron auserkorenen<br />
Die Werkbank befindet sich im Keller von Simon Barons Elternhaus.<br />
Balken in bis zu sechs Metern<br />
Höhe ungesichert <strong>und</strong> im Freien<br />
gelagert waren, gleichzeitig der<br />
dortige Gabelstapler nicht funktionierte,<br />
„mussten wir auf ein wackeliges<br />
Gestell hochklettern <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> Balken mit unseren Füßen von<br />
oben nach unten kicken“. Wohlgemerkt<br />
noch immer bei strömendem<br />
Regen, der den Boden<br />
unterhalb des „Haufens“ in knöcheltiefen<br />
Matsch verwandelte –<br />
das Besorgen <strong>die</strong>ser Balken war<br />
alles andere als ungefährlich.<br />
Vom Seespaziergang aufs<br />
Tollwood-Festival<br />
<strong>Das</strong>s Simon Baron derart weite<br />
Wege auf sich nimmt, <strong>um</strong> an<br />
Altholz zu kommen, sogar auf<br />
eigene Gefahr gewisse Sicherheitsvorschriften<br />
über Bord wirft,<br />
zeigt deutlich, wie sehr er für sein<br />
nebengewerbliches Kunsthandwerk<br />
brennt. „Es hat tatsächlich<br />
schon Fälle gegeben, in denen der<br />
K<strong>und</strong>e scharf war auf eine meiner<br />
Lampen, ich sie letztlich aber gar<br />
nicht verkaufen wollte, weil ich so<br />
sehr an ihr hänge.“ Dabei ist das<br />
Kreieren <strong>die</strong>ser außergewöhnlichen<br />
Altholzlampen eher durch<br />
Zufall entstanden. „Natürlich habe<br />
ich schon immer, auch nach der<br />
Arbeit, gerne gebastelt <strong>und</strong> getüftelt,<br />
aber <strong>die</strong>se Idee war tatsächlich<br />
eine Art Eingabe von oben.“<br />
Ihr vorausgegangen: Ein Spaziergang<br />
mit Fre<strong>und</strong>in Moni, hin zu<br />
einem kleinen See östlich vom<br />
Wohnhaus der Eltern von Simon<br />
Baron, <strong>die</strong> in Penzberg leben. Am<br />
48 | tassilo
dortigen Uferbereich lagen vier,<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> 70 Zentimeter lange Altholzbalken.<br />
„Ich hab sie gesehen, <strong>und</strong><br />
mein allererster Gedanke war:<br />
aushöhlen <strong>und</strong> ausleuchten.“<br />
Gesagt getan. Die ersten Lampen<br />
fertigte Simon Baron für sich,<br />
dann für einen guten Fre<strong>und</strong>. Und<br />
weil sich immer mehr Menschen<br />
nach <strong>die</strong>sen rustikalen Leuchten<br />
erk<strong>und</strong>eten, meldete Simon Baron<br />
schließlich ein Kleingewerbe<br />
an. Ein voller Erfolg für ihn war<br />
sein Auftritt beim Wintertollwood-<br />
Festival in München, wohin er<br />
2017 vom Veranstalter als Jungunternehmer<br />
eingeladen wurde.<br />
„Während <strong>die</strong>ser Zeit <strong>und</strong> auch im<br />
Jahr danach waren meine bis dato<br />
gefertigten Lampen relativ schnell<br />
ausverkauft. Damit hätte ich niemals<br />
gerechnet.“ Mittlerweile<br />
findet man seine handgefertigten<br />
Unikate, <strong>die</strong> preislich bei <strong>r<strong>und</strong></strong> 465<br />
Euro beginnen, aber auch mehr<br />
als 1 000 Euro kosten, nicht nur<br />
bei ihm zuhause <strong>und</strong> auf seiner<br />
Hompage (www.vombaron.de). Zu<br />
kaufen gibt es sie unter anderem<br />
in einem renommierten Möbelgeschäft<br />
in Penzberg sowie in einem<br />
Lampengeschäft in Basel.<br />
Vergleichbar mit<br />
Lagerfeuer-Charakter<br />
Aushöhlen von Hand: Simon Baron mit Hammer <strong>und</strong> Stemmeisen.<br />
Hergestellt hat Simon Baron seine<br />
Lampen allesamt im Keller<br />
seines Elternhauses, das in Penzberg<br />
steht. „Und wo ich wesentlich<br />
mehr Platz habe als bei mir<br />
zuhause in Iffeldorf.“ Mit einer<br />
langen Werkbank aus Massivholz,<br />
mehreren Hammern <strong>und</strong><br />
zig verschiedenen Stemmeisen,<br />
Bohrmaschine <strong>und</strong> Messingbürsten<br />
hat er dort alles, was er an<br />
Werkzeugen braucht. Wie lange<br />
er pro Lampe braucht, ist ganz<br />
unterschiedlich. „Wichtig ist, mit<br />
<strong>und</strong> nicht gegen das Holz zu arbeiten.“<br />
Maserungen <strong>und</strong> Astverläufe<br />
geben <strong>die</strong> kräftezehrenden <strong>und</strong><br />
schweißtreibenden Bearbeitungsmöglichkeiten<br />
ohnehin relativ genau<br />
vor. Grob betrachtet entstehen<br />
beim Aushöhlen von Hand mit einem<br />
sogenannten Hohleisen sehr<br />
viele aneinandergereihte Kerben,<br />
<strong>die</strong> später – beim Einschalten des<br />
Lichtes – für aufregende Schattenwürfe<br />
<strong>und</strong> somit für <strong>die</strong>sen<br />
eingangs beschriebenen, unvergleichlichen<br />
Anblick mit Wow-<br />
Effekt sorgen. „Es ist ein bisschen<br />
wie mit einem Lagerfeuer, das<br />
man auch nach St<strong>und</strong>en noch fasziniert<br />
anschauen kann.“ Damit<br />
sich <strong>die</strong> Altholz-Lampen auch gut<br />
anfühlen, bearbeitet Simon Baron<br />
abschließend <strong>die</strong> Oberfläche nicht<br />
nur mit Messingbürsten. „Ich<br />
habe eine noch feinere Methode<br />
der Oberflächenbehandlung<br />
entwickelt, damit sich hoffentlich<br />
niemand einen Schiefer einzieht.“<br />
<strong>Das</strong> Besondere hierbei ist, dass<br />
der rustikale Uralt-Charakter der<br />
Lampen trotz akribischer Oberflächenbehandlung<br />
erhalten bleibt.<br />
Wie Simon Baron das macht,<br />
bleibt jedoch sein Geheimnis.<br />
„G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich wichtig ist, dass<br />
weder Öl noch Wachs aufgetragen<br />
wird – der Balken soll so natürlich<br />
wie im damals verbauten Zustand<br />
bleiben.“ Final fehlt noch <strong>die</strong><br />
brandschutzsichere LED-Lampe.<br />
Auch <strong>die</strong> baut der ursprünglich<br />
gelernte Schreiner eigenhändig<br />
ein. Kauft sie aber aus Italien zu.<br />
„Ich habe lange gesucht, bis ich<br />
endlich das Leuchtmittel gef<strong>und</strong>en<br />
habe, wie ich es mir vorstelle.“<br />
Allen voran in Sachen Stromkabel,<br />
welches in Stoff <strong>um</strong>mantelt<br />
besonders schön anzuschauen<br />
ist. Es strahlt ähnlich viel Wärme<br />
<strong>und</strong> Wohlfühlatmosphäre aus wie<br />
<strong>die</strong> historisch wertvollen Altholz-<br />
Lampen an sich.<br />
js<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 49
Leben wie im Jahre 1558<br />
„Man muss sich halt warm anziehen“<br />
Die alten Fensterscheiben der Stube sind<br />
aus m<strong>und</strong>geblasenem Glas. Außen können<br />
Winterfenster vorgesetzt werden.<br />
50 | tassilo<br />
Wohlfühl-Umgebung seit bald 60 Jahren: <strong>die</strong> heute 89-jährige Brigitte<br />
itt<br />
Mitschke in ihrer historischen Stube mit Kassettendecke<br />
Wessobrunn | Es war Liebe auf<br />
den ersten Blick. Eine schicksalhafte<br />
Begegnung, an <strong>die</strong> sich Brigitte<br />
Mitschke noch heute genau<br />
erinnert. Vor bald 60 Jahren fand<br />
<strong>die</strong> damals 30-jährige Gymnastiklehrerin<br />
<strong>und</strong> Masseurin mit ihrem<br />
Mann Wilhelm zusammen<br />
ihr Tra<strong>um</strong>haus. Dem damaligen<br />
Zeitgeist entsprach ihr Tra<strong>um</strong> aber<br />
nicht. In den 1960er Jahren wollten<br />
fast alle „modern“ bauen. Es begann<br />
<strong>die</strong> Zeit, in der alte Bausubstanz<br />
ersetzt wurde. Bausubstanz,<br />
<strong>die</strong> über Jahrh<strong>und</strong>erte weitgehend<br />
unverändert Lebensra<strong>um</strong> von Generationen<br />
gewesen war <strong>und</strong> <strong>die</strong><br />
Dörfer geprägt hatte. Ersetzt durch<br />
Standardbauten, <strong>die</strong> sich ka<strong>um</strong><br />
mehr unterschieden von denen in<br />
anderen Regionen. „Zeitgemäße“<br />
Wohnrä<strong>um</strong>e mit Normmaßen, deren<br />
Einhaltung <strong>die</strong> Baubehörden<br />
überwachten. Mit höheren Deckenhöhen.<br />
Mit Türen, bei denen man<br />
nicht den Kopf einziehen musste.<br />
Mit großen Fenstern, viel Licht.<br />
Mit Annehmlichkeiten durch neue<br />
Wasser- <strong>und</strong> Strominstallation. Mit<br />
angenehmer Wärme in allen Rä<strong>um</strong>en.<br />
Mit Beton statt Holz aus den<br />
<strong>um</strong>liegenden Wäldern. Mit soliden<br />
F<strong>und</strong>amenten <strong>und</strong> großen Kellerrä<strong>um</strong>en.<br />
<strong>Das</strong> „alte Gl<strong>um</strong>p“ hatte<br />
für <strong>die</strong> meisten keinen Wert mehr.<br />
Wer es sich leisten konnte, riss ab<br />
oder baute <strong>um</strong>.<br />
Die Mitschkes hatten einen völlig<br />
anderen Tra<strong>um</strong>. Sie suchten 1960<br />
genau das, was andere<br />
verschmähten: ein altes<br />
Haus. Eines mit Charakter.<br />
Dem man seine Geschichte<br />
ruhig ansehen durfte.<br />
So schauten sie sich am<br />
zweiten Advent 1960 auch<br />
in der Gemeinde Haid <strong>um</strong>,<br />
heute Ortsteil von Wessobrunn.<br />
Ihr Spaziergang über<br />
<strong>die</strong> damals nur aufgekieste<br />
<strong>und</strong> schlaglochreiche<br />
Hauptstraße führte sie an<br />
der – an sich unscheinbaren<br />
– Stallseite eines Bauernhauses<br />
vorbei, das sie<br />
irgendwie anzog. Die Mistlege<br />
war fast leer, es scharrten nur<br />
einzelne Hühner her<strong>um</strong>, bemerkte<br />
Wilhelm Mitschke. War das Haus<br />
aufgelassen, unbewohnt? Ihrem<br />
Gefühl folgend, gingen sie <strong>um</strong> das<br />
Haus her<strong>um</strong>.<br />
<strong>Das</strong> älteste Haus<br />
Haids<br />
Auf der Wohnhausseite <strong>die</strong> erste<br />
Überraschung: Eine Hauswand aus<br />
Ba<strong>um</strong>stämmen – ein offensichtlich<br />
uralter Blockbau aus R<strong>und</strong>hölzern.<br />
Sie standen vor dem ältesten<br />
noch erhaltenen Haus des Dorfs,<br />
Hausname „beim Brender“. Die<br />
R<strong>und</strong>hölzer stammen, wie spätere<br />
Untersuchungen belegen, aus<br />
dem Jahr 1558. Die zweite Überraschung:<br />
<strong>Das</strong> Haus war doch bewohnt.<br />
Aber der Eigentümer, der<br />
„Brender Ferdl“, sagte gastfre<strong>und</strong>lich<br />
zu ihnen: „Wenn Sie sich für<br />
sowas interessieren, müssen sie<br />
schon reinkommen. Hier gibt es<br />
Sachen, <strong>die</strong> sie sonst nirgends zu<br />
sehen bekommen.“ Da hatte er<br />
Recht. Als er sie durch <strong>die</strong> niedrige<br />
Tür in <strong>die</strong> kleine Stube auf der<br />
Südseite führte, waren <strong>die</strong> Mitschkes<br />
sofort fasziniert. Eine alte, gut<br />
erhaltene Kassettendecke aus Holz.<br />
Alte, kleine Fenster mit Scheiben<br />
aus m<strong>und</strong>geblasenem Glas. Ein<br />
Ra<strong>um</strong> mit besonderer Atmosphäre.<br />
Auch wenn man ihm <strong>und</strong> dem<br />
ganzen Haus durchaus ansah,<br />
dass schon viele Generationen<br />
hier gewohnt hatten. Der historische<br />
Blockbau war im Laufe der<br />
Jahrh<strong>und</strong>erte durch Tuffstein nach<br />
Norden erweitert worden. In einer<br />
Rauchküche im Hausgang war auf<br />
offenem Feuer gekocht worden,<br />
wie rauchgeschwärzte Balken belegten.<br />
In ein kleines, außen liegendes<br />
Kellergewölbe führte von<br />
innen eine steile Ziegeltreppe.<br />
Mit Handschlag<br />
erworben<br />
Beeindruckt von der Begegnung<br />
fuhr das Paar nach München zurück.<br />
Am nächsten Wochenende<br />
zog es <strong>die</strong> beiden wieder nach<br />
Haid. Und schon kam <strong>die</strong> dritte<br />
Überraschung. „<strong>Das</strong> Haus könnten<br />
sie haben“, sagte der Brender<br />
Ferdl. Er war dabei, an den Ortsrand<br />
auszusiedeln. Hatte dort ein<br />
paar Jahre vorher das Ökonomiegebäude<br />
erstellt <strong>und</strong> plante nun,<br />
ein Wohnhaus anzubauen. „Sie<br />
müssen aber ein Jahr warten, bis<br />
das neue Haus fertig ist.“ Warten<br />
war kein Problem. Wilhelm Mitschke,<br />
der in ganz Bayern Lehrer<br />
für den Musikunterricht fortbildete,<br />
war ohnehin viel unterwegs.<br />
Mündlich <strong>und</strong> per Handschlag<br />
wurde der Hauskauf vereinbart.<br />
Daran hielt sich der Brender Ferdl<br />
auch, als ein anderer Interessent<br />
kurz danach mehr bieten wollte.<br />
Ein einmal gegebenes Wort galt<br />
für ihn. Erst Monate später, im Juni<br />
1961, wurde der Hauskauf auch notariell<br />
verbrieft.<br />
Als Bekannte von dem Unterfangen<br />
erfuhren, schüttelten sie den<br />
Kopf. „Wer zu viel Geld hat <strong>und</strong> ist<br />
d<strong>um</strong>m, kauft ein altes Haus <strong>und</strong><br />
baut es <strong>um</strong>!“ kriegte das Paar zu<br />
hören. Und auch im Dorf w<strong>und</strong>erte<br />
man sich über <strong>die</strong> beiden „total<br />
Verrückten“. Später gestanden<br />
alle ein, was <strong>die</strong> Mitschkes schon<br />
von Anfang an empf<strong>und</strong>en hatte:
Mit dem imposanten Blockbau aus R<strong>und</strong>hölzern aus dem Jahr 1558 ist<br />
das Anwesen „beim Brender“ das älteste Haus in Haid.<br />
„<strong>Das</strong> ist ein Haus, in dem man sich<br />
wohlfühlen kann.“<br />
Alte Bausubstanz als<br />
Herausforderung<br />
Bis es aber soweit war, wurde zunächst<br />
einmal <strong>die</strong> Begeisterung<br />
des Paares für das charaktervolle<br />
Haus über Jahre auf <strong>die</strong> Probe gestellt.<br />
Es galt, z<strong>um</strong> Teil erhebliche<br />
Schäden zu reparieren oder über<br />
nötige Veränderungen zu entscheiden.<br />
Immer mit dem Gedanken,<br />
<strong>die</strong> Atmosphäre des Hauses <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> historische Bausubstanz soweit<br />
zu erhalten, wie nur möglich.<br />
F<strong>und</strong>amente im heute üblichen<br />
Sinne hatte das Haus nicht. Z<strong>um</strong><br />
Hausbau waren lediglich schmale<br />
Gräben ausgehoben <strong>und</strong> mit Feldsteinen<br />
gefüllt worden, auf denen<br />
<strong>die</strong> Wände aus Holz oder Tuffstein<br />
aufsetzten. Mal mussten Wände<br />
unterfangen, mal marode <strong>und</strong> direkt<br />
auf Erde liegende Holzböden<br />
ausgetauscht, mal Zwischenwände<br />
entfernt oder repariert werden. In<br />
den ehemaligen Stallbereich hinein<br />
wurde <strong>die</strong> Wohnung erweitert<br />
<strong>und</strong> eine kleine Küche mit Wamsler-Herd<br />
gebaut. Wie frühere Bewohner<br />
im Haus gelebt hatten, war<br />
hautnah zu spüren. „Im Winter war<br />
es mal so kalt, dass <strong>die</strong> Schneereste<br />
auf einer kleinen Fichte, <strong>die</strong> uns<br />
ein netter Nachbar als Christba<strong>um</strong><br />
vor <strong>die</strong> Tür gestellt <strong>und</strong> <strong>die</strong> ich ins<br />
Haus geholt hatte, am nächsten<br />
Morgen noch immer vorhanden<br />
waren“, erinnert sich Brigitte Mitschke.<br />
Schritt für Schritt meisterte<br />
das Paar damals – gut beraten vom<br />
alten ortsansässigen Zimmermann<br />
Engelbert Baab <strong>und</strong> zusammen mit<br />
anderen erfahrenen Handwerkern –<br />
alle Herausforderungen.<br />
Dem Dorf ist so ein Kleinod erhalten<br />
geblieben. Für <strong>die</strong> inzwischen<br />
89-jährige Brigitte Mitschke ein<br />
anheimelnder Lebensra<strong>um</strong>, den sie<br />
nach wie vor genießt. Sie lebt dort<br />
ähnlich bescheiden wie Generationen<br />
vor ihr. Die Einschränkungen<br />
nimmt sie gern in Kauf. „Im Winter<br />
kann es schon recht kalt werden“,<br />
sagt sie. „Man muss sich halt warm<br />
anziehen.“ Außerdem hat sie für<br />
<strong>die</strong> Stube <strong>die</strong> Winterfenster, <strong>die</strong><br />
dann von außen vor <strong>die</strong> dünnen<br />
Scheiben gesetzt werden. Zwei<br />
Holzöfen, ihre kleine warme Küche.<br />
Vor allem aber ist Brigitte Mitschke<br />
nach wie vor aktiv. Sie versorgt<br />
ihren Haushalt, bewirtschaftet<br />
ihren Krautgarten, pflegt Kontakte,<br />
beschäftigt sich nach wie vor<br />
mit Ges<strong>und</strong>heitsfragen <strong>und</strong> ihrem<br />
Spezialgebiet, der Lymphdrainage.<br />
„Auch im Alter gefordert zu sein<br />
<strong>und</strong> trotz der üblichen Zipperlein<br />
aktiv zu bleiben, hält fit“, verrät<br />
Brigitte Mitschke schmunzelnd ihr<br />
Rezept. Die geliebte historische<br />
Wohn<strong>um</strong>gebung mit der Atmosphäre<br />
z<strong>um</strong> Wohlfühlen trägt sicher<br />
auch dazu bei.<br />
kp<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 51
Versicherungsschutz kann entfallen<br />
Pflege braucht ein Dach<br />
Tassiloland | Der letzte Hauch von<br />
Bedrohlichkeit liegt wenige Wochen<br />
zurück. Sturmtief „Sabine“<br />
mit orkanartigen Böen von bis zu<br />
150 St<strong>und</strong>enkilometern. Zwar fegte<br />
der Sturm nicht mit voller Breitseite<br />
über das komplette Tassiloland<br />
hinweg. Punktell aber richtete<br />
er große Schäden an. Vereinzelt<br />
krachten bis zu 30 Meter lange<br />
Bä<strong>um</strong>e auf Straßen, Häuser, Stadel<br />
<strong>und</strong> Hütten. Fahrende Lkw wurden<br />
<strong>um</strong>geweht. Dachplatten herausgerissen<br />
<strong>und</strong> auf den Boden geschmettert.<br />
Insofern waren <strong>die</strong> im<br />
Vorfeld des Sturmes sehr drastisch<br />
formulierten Unwetterwarnungen<br />
in TV, Radio, Print <strong>und</strong> Online-<br />
Portalen alles andere als — wie von<br />
einigen Bürgern öffentlich kritisiert<br />
— überzogen. Auch das Einstellen<br />
von Schul- <strong>und</strong> Bahnbetrieb ist<br />
laut Experten des Rettungswesens<br />
<strong>die</strong> absolut richtige Entscheidung<br />
gewesen.<br />
Unabhängig davon warnen Meteorologen,<br />
dass es in Zukunft mehr<br />
<strong>die</strong>ser Stürme geben wird. Es stellt<br />
sich also <strong>die</strong> Frage: Könnten z<strong>um</strong>indest<br />
Vorkehrungen am eigenen<br />
Haus dafür sorgen, dass wenigstens<br />
Dach <strong>und</strong> Ziegel starken<br />
Unwettern Stand halten?<br />
Tatsächlich gibt es Möglichkeiten,<br />
sich auf solche Szenarien vorzubereiten.<br />
Vorneweg: Eine regelmäßige<br />
Dachwartung. „<strong>Das</strong> Dach<br />
zählt zu den wichtigsten Teilen eines<br />
Gebäudes“, sagt Oliver Rader,<br />
Diplom-Ingenieur <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
bei ProLigna, ökologische<br />
Holzbau GmbH mit Sitz in Denklingen.<br />
„Deshalb gehören regelmäßige<br />
Pflege <strong>und</strong> Wartung zur Erhaltung<br />
der Funktionalität unbedingt<br />
dazu“, sagt er.<br />
Fäulnis durch<br />
eindringendes Wasser<br />
Gerade der Herbst zählt zu den<br />
Jahreszeiten mit dem wechselhaftesten<br />
Wetter. Aber nicht nur<br />
zu <strong>die</strong>ser Zeit stellen Stürme <strong>und</strong><br />
Erschütterungen eine hohe Belastung<br />
für das Dach dar. „So kann es<br />
Professionelle Dachreinigung: Diese Dampfstrahler-Arbeiten eines<br />
Fachmanns erfolgen mit einer Seilsicherung.<br />
zu Lockerungen der Befestigungen<br />
kommen“, sagt Rader. Zudem<br />
wirken Temperaturunterschiede<br />
auf das Material ein, was zu Rissbildungen<br />
<strong>und</strong> Beschädigungen<br />
von An- <strong>und</strong> Abwasserschlüssen<br />
führen kann. „Wasser kann so<br />
eindringen“, sagt der Fachmann.<br />
„Es findet seinen Weg.“ Selbst<br />
kleine Verletzungen an der Eindeckung<br />
können große Folgeschäden<br />
nach sich ziehen, zu Fäulnis oder<br />
Schimmelbildung führen. „<strong>Das</strong><br />
Dach sollte am besten schon im<br />
Frühjahr auf Tauglichkeit geprüft<br />
werden“, sagt Rader. „Schließlich<br />
geht es <strong>um</strong> <strong>die</strong> Wetter- <strong>und</strong> Windsicherheit<br />
über das ganze Jahr<br />
hinweg.“ Oftmals werden zudem<br />
Schäden an der Eindeckung – <strong>und</strong><br />
damit das Einsickern von Wasser<br />
<strong>und</strong> Schmutz – erst spät entdeckt,<br />
weil <strong>die</strong> Dämmschicht darunter<br />
vieles schluckt. „Werden dann<br />
im Dachinneren Schimmel <strong>und</strong><br />
Wasserränder entdeckt, kann es<br />
schon zu spät sein.“ Dann drohe<br />
schlimmstenfalls eine Komplettsanierung.<br />
Ein wenig Pflege für das Dach<br />
macht also immer Sinn. Vieles<br />
davon können Eigenheimbesitzer<br />
auch selbst regelmäßig erledigen.<br />
Beispielsweise sollten Dachrinnen<br />
<strong>und</strong> -abläufe von Laub oder<br />
Pflanzenbewuchs befreit werden.<br />
Auch Dachreinigungen über einen<br />
Fachbetrieb, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Entfernung<br />
von Schmutz oder den Ausgleich<br />
von Kiesverwehungen beinhalten,<br />
machen Sinn.<br />
Doch sicher geht, wer sich für eine<br />
professionelle Wartung entscheidet<br />
sowie vorab für eine Dachinspektion.<br />
In <strong>die</strong>sem Rahmen<br />
werden unter anderem Wärmedämmung,<br />
Lagesicherung der<br />
Der Klassiker in Sachen Dachpflege: Regenrinnen von eingeblasenem,<br />
in Kombination mit Regen oft feuchtem Laub befreien.<br />
Dachdeckung, Entwässerungsteile<br />
oder Belichtungselemente in Augenschein<br />
genommen. Überprüft<br />
werden in <strong>die</strong>sem Zuge auch<br />
Dachhaken <strong>und</strong> Schneefanggitter,<br />
diverse Einbauteile, Dachrinnen<br />
<strong>und</strong> Fallrohre. Der aktuelle Zustand<br />
des Daches wird so in einer<br />
Analyse ermittelt.<br />
Wartungsintervall für<br />
Dach einplanen<br />
Im Anschluss daran sollte – bei<br />
festgestelltem Bedarf – dann<br />
eine professionelle Dachwartung<br />
durchgeführt werden. Bei Dachziegel<br />
<strong>und</strong> Dachsteineindeckungen<br />
im Alter von bis zu fünf Jahren<br />
empfiehlt das Bayerische Dachdeckerhandwerk<br />
einen Wartungsintervall<br />
von einmal in fünf Jahren,<br />
ab dem sechsten Jahr alle drei<br />
Jahre eine stichpunktartige Überprüfung<br />
der Befestigung, ab dem<br />
15. Jahr alle zwei Jahre. Denn: Bei<br />
fahrlässig unterlassener Wartung<br />
des Daches kann der Versicherungsschutz<br />
entfallen!<br />
Zusätzlich auf N<strong>um</strong>mer sicher geht,<br />
wer sich eine sogenannte Windsogsicherung<br />
verbauen lässt. Denn<br />
gerade auf der windabgewandten<br />
Dachseite entfalten Stürme besondere<br />
Kraft. Da kann es zur Anhebung<br />
der Dachziegel kommen,<br />
<strong>die</strong> dann den Halt verlieren <strong>und</strong><br />
herunterstürzen. Je geringer <strong>die</strong><br />
Dachneigung ist, desto größer ist<br />
<strong>die</strong> Soglast, <strong>die</strong> darauf einwirkt.<br />
Ob eine Verklammerung der Dachziegel<br />
<strong>und</strong> damit ein wirkungsvoller<br />
Schutz vor Sturmschäden für<br />
das eigene Gebäude zu empfehlen<br />
ist, sollte man getrost dem Fachbetrieb<br />
überlassen. Für Deutschland<br />
gelten vier Windzonen; Bayern<br />
als sogenanntes Binnenland<br />
fällt beispielsweise unter <strong>die</strong> Zone<br />
1-2, der windintensive Norden<br />
Deutschlands auf <strong>die</strong> Zone 3-4. Da<br />
es zudem auf diverse Gebäudeparameter,<br />
aber auch auf den Standort<br />
des Hauses ankommt, weiß<br />
der Fachmann am besten, wie,<br />
wo <strong>und</strong> wann Sturmklammern am<br />
effektivsten z<strong>um</strong> Einsatz kommen.<br />
Wer aufmerksam den Wetter<strong>die</strong>nst<br />
verfolgt, dem dürfte aufgefallen<br />
sein, dass sich <strong>die</strong> Hauptwindrichtung<br />
in Deutschland von Westwind<br />
auf heute Südwestwind geändert<br />
hat. Auch darauf weist das<br />
Bayerische Dachdeckerhandwerk<br />
hin. <strong>Das</strong> habe mit den wärmeren<br />
Temperaturen <strong>und</strong> dem dadurch<br />
aufkommenden, vermehrten Winden,<br />
aber auch der Zunahme an<br />
Sturmböen zu tun. Die Situation<br />
wird sich also verändern – das<br />
Dach sicher(er) machen, könnte<br />
eine Antwort darauf sein. rp<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 53
Fördert schöne Landschaft unsere Ges<strong>und</strong>heit?<br />
Wohn<strong>um</strong>gebung<br />
beeinflusst Wohlbefinden<br />
Alle <strong>Ausgabe</strong>n z<strong>um</strong> Nachlesen online unter<br />
Tassiloland | Fragt man Urlauber<br />
oder Ausflügler, wie ihnen<br />
Tassiloland <strong>und</strong> Umgebung gefällt,<br />
schwelgen <strong>die</strong> meisten in<br />
Superlativen. Erst recht, wenn<br />
Sonnenstrahlen <strong>und</strong> weiß-blauer<br />
Himmel das Bild bestimmen, intensive<br />
Farbenpracht produzieren<br />
<strong>und</strong> der Föhn ungeahnte Fernsicht<br />
ermöglicht, alles z<strong>um</strong> Greifen nah<br />
scheint. „Tra<strong>um</strong>haft“, ist zu hören,<br />
„para<strong>die</strong>sisch“, „ein Genuss“,<br />
„überwältigend schön“, „eine Augenweide“<br />
oder „Balsam für <strong>die</strong><br />
Seele“. Was Touristen besonders<br />
schätzen? Die abwechslungsreiche<br />
Landschaft mit viel Wald, Wiesen,<br />
Hügeln, Flüssen, großen <strong>und</strong> kleinen<br />
<strong>Seen</strong>. Wohin das Auge reicht,<br />
lebendiges Grün, ka<strong>um</strong> Ackerflächen.<br />
Im Auf <strong>und</strong> Ab des Geländes<br />
immer wieder neue Perspektiven,<br />
Fernsicht <strong>und</strong> Einblicke, Wechsel<br />
von eindrucksvollen Motiven. Viele<br />
schöne Stellen z<strong>um</strong> Verweilen.<br />
Reicht<strong>um</strong> an Natur- <strong>und</strong> Kulturschätzen.<br />
Tradition, Biergärten,<br />
gewachsene Wirtshauskultur, geradezu<br />
italienisches Flair. Die Häuser<br />
meist verputzt <strong>und</strong> in hellen,<br />
fre<strong>und</strong>lichen Farben gestrichen.<br />
Viele liebevoll gestaltete Gärten.<br />
Bl<strong>um</strong>engeschmückte Fenster. Die<br />
Liste der Besonderheiten <strong>und</strong><br />
Schönheiten, <strong>die</strong> Besucher im<br />
Tassiloland <strong>und</strong> darüber hinaus<br />
entdecken <strong>und</strong> lieben, ist lang. Oft<br />
sind es <strong>die</strong> Details, <strong>die</strong> anders sind<br />
als in den Heimatorten der Urlauber,<br />
<strong>die</strong> z<strong>um</strong> Abschluss ihrer Aufzählung<br />
oft den Satz in den M<strong>und</strong><br />
nehmen: Dort leben, wo wir Urlaub<br />
machen. Oder: Allen G<strong>r<strong>und</strong></strong>,<br />
glücklich zu sein. „Stimmt“, sagt<br />
Professor Dr. Bert te Wildt, Chefarzt<br />
der Psychosomatischen Klinik<br />
Kloster Dießen. „Ich empfinde es<br />
auch jeden Tag als Geschenk, hier<br />
in der Region arbeiten zu dürfen.<br />
<strong>Das</strong> sind ideale Rahmenbedingungen,<br />
<strong>um</strong> sich wohlzufühlen. Und<br />
Rahmenbedingungen, <strong>die</strong> unsere<br />
Therapie unterstützen.“ Ein zentraler<br />
Baustein des Therapiekonzepts<br />
in seiner Klinik ist nämlich <strong>die</strong> Besonderheit<br />
des Ortes. „Hier in Dießen<br />
eben ein geschichtsträchtiges,<br />
ehemaliges Kloster mit einer Ruhe<br />
ausstrahlenden, fre<strong>und</strong>lichen Atmosphäre<br />
samt Blick auf den Ammersee<br />
sowie <strong>um</strong>geben von w<strong>und</strong>erschöner<br />
Natur <strong>und</strong> mit einem<br />
großen kulturellen Angebot.“ Für<br />
das seelische Wohlbefinden sei<br />
<strong>die</strong>s in den Augen des Professors<br />
ideal. Allerdings wirke <strong>die</strong> herrliche<br />
Umgebung auf den Menschen<br />
nicht von allein. Nicht alle, <strong>die</strong> in<br />
unserer Region leben dürfen, seien<br />
dadurch automatisch glücklicher<br />
als andere.<br />
Achtsamkeit<br />
kann man trainieren<br />
„Ohne Achtsamkeit fehlt dem<br />
Menschen der Schlüssel zu <strong>die</strong>sem<br />
Para<strong>die</strong>s. Ohne Achtsamkeit ist er<br />
nicht in der Lage, <strong>die</strong> Schönheit<br />
<strong>und</strong> Ästhetik der Umgebung wahrzunehmen<br />
<strong>und</strong> sich bewusst zu<br />
54 | tassilo
Ein Spaziergang abseits des alltäglichen Trubels ist für Geist, Körper <strong>und</strong> Seele Gold wert.<br />
machen.“ Achtsamkeit sich selbst<br />
<strong>und</strong> seinen Bedürfnissen gegenüber<br />
sei nötig. Achtsamkeit anderen<br />
gegenüber – <strong>und</strong> eben auch<br />
seiner Umgebung gegenüber.<br />
Diese Achtsamkeit falle oft dem<br />
Alltagstrott <strong>und</strong> der Oberflächlichkeit<br />
z<strong>um</strong> Opfer. <strong>Das</strong> schöne Umfeld<br />
werde zur Gewohnheit. Man halte<br />
es für selbstverständlich, nehme<br />
es ka<strong>um</strong> mehr wahr. Oder Probleme<br />
beeinträchtigen <strong>die</strong> Wahrnehmung<br />
<strong>und</strong> verstellen den Blick<br />
für schöne Dinge. Und was ist,<br />
wenn den hier Lebenden das Bewusstsein<br />
für <strong>die</strong> Besonderheiten<br />
<strong>und</strong> Schönheit ihrer Umgebung<br />
verloren gegangen ist? Wenn sie<br />
selbst ka<strong>um</strong> mehr bemerken, was<br />
begeisterten Urlaubern <strong>und</strong> Ausflüglern<br />
gleich ins Auge springt?<br />
Lässt sich das wieder ändern? „Ja.<br />
Achtsamkeit kann man nämlich<br />
trainieren“, beruhigt Professor te<br />
Wildt. <strong>Das</strong> vermittelt er <strong>und</strong> seine<br />
Mitarbeiter auch den Patienten<br />
im Dießener Kloster. „Wir helfen<br />
ihnen dabei, sinnlich zu erfahren<br />
<strong>und</strong> sich bewusst zu machen, wie<br />
faszinierend z<strong>um</strong> Beispiel Lebens-<br />
Kreisläufe in der Natur, im Wald,<br />
im Garten sind.“ Dabei müsse es<br />
nicht gleich <strong>um</strong> große Zusammenhänge<br />
gehen. „Es sind <strong>die</strong> Details<br />
<strong>und</strong> kleinen Begegnungen, denen<br />
man sich in Muße widmet.“ Z<strong>um</strong><br />
Beispiel Bienenvölker, <strong>die</strong> man<br />
beobachten <strong>und</strong> bestaunen kann.<br />
Oder <strong>die</strong> klostereigenen Esel. „So<br />
wird nach <strong>und</strong> nach der Blick geöffnet<br />
<strong>und</strong> man merkt, dass es sich<br />
lohnt, aufmerksam <strong>und</strong> neugierig<br />
das Umfeld zu erk<strong>und</strong>en.“ Auf <strong>die</strong>sem<br />
Weg kann sich letztlich jeder<br />
selbst bewusst machen, welche<br />
Schönheit <strong>und</strong> Vielfalt das Tassiloland<br />
<strong>und</strong> seine Umgebung zu bieten<br />
hat. Und so herausfinden, wie<br />
gut es tut, hier leben zu dürfen.<br />
Naturerfahrungen fördern<br />
<strong>die</strong> Lebensqualität<br />
Einmal innehalten, sich Zeit nehmen,<br />
bewusst <strong>und</strong> mit Muße hinschauen,<br />
auf Kleinigkeiten achten,<br />
Abläufe beobachten <strong>und</strong> Eindrücke<br />
aufnehmen: All das sind Herangehensweisen,<br />
<strong>um</strong> selbst im<br />
hektischen Alltagstreiben <strong>die</strong> Lebensfreude<br />
zu erhöhen. Und <strong>um</strong><br />
Fleckerl in der Gegend zu finden,<br />
<strong>die</strong> einem besonders guttun, einen<br />
zur Ruhe kommen lassen, einem<br />
Kraft geben.<br />
Forscher sprechen inzwischen<br />
von „ges<strong>und</strong>heitsfördernden<br />
Landschaften“ <strong>und</strong> haben in<br />
Stu<strong>die</strong>n herausgef<strong>und</strong>en, dass<br />
Landschaftserleben einen eigenständigen<br />
Beitrag zu Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Wohlbefinden bieten kann.<br />
Naturrä<strong>um</strong>e mit Wiesen, Feldern,<br />
Bä<strong>um</strong>en <strong>und</strong> Wäldern hätten eine<br />
belebende Wirkung <strong>und</strong> unterstützten<br />
<strong>die</strong> Erholung von geistiger<br />
Müdigkeit <strong>und</strong> Stress. Naturrä<strong>um</strong>e<br />
wirkten sich deshalb günstig auf<br />
<strong>die</strong> Ges<strong>und</strong>heit aus, weil sie einen<br />
Abstand z<strong>um</strong> Alltagstrott ermöglichen<br />
<strong>und</strong> weil Naturerfahrungen<br />
Aufmerksamkeit provoziert, <strong>die</strong><br />
nicht anstrengt, aber Wohlbefinden<br />
<strong>und</strong> Lebensqualität fördert.<br />
Wald könne Symbol sein für Ruhe,<br />
Freiheit, Schönheit. Zudem würden<br />
bei Waldaufenthalten eigene<br />
schöne Erinnerungen an Kindheit<br />
<strong>und</strong> Unbeschwertheit aktiviert.<br />
<strong>Das</strong> Erleben von äußerer heiler<br />
Natur könne heilsam auch für <strong>die</strong><br />
innere Natur des Menschen sein.<br />
Eine solche naturnahe Umwelt<br />
habe zudem den Vorteil, dass sie<br />
relativ unerschöpflich sei. Schon<br />
vor über 200 Jahren hat der Philosoph<br />
Immanuel Kant gemutmaßt,<br />
dass der Mensch „in sich ein Bedürfnis<br />
fühlt, irgendjemand dafür<br />
dankbar zu sein, wenn er sich,<br />
<strong>um</strong>geben von einer schönen Natur,<br />
in einem ruhigen, heiteren<br />
Genusse seines <strong>Das</strong>eins befindet“.<br />
Anlass z<strong>um</strong> Dank haben <strong>die</strong> im<br />
Tassiloland verweilenden Menschen<br />
sicherlich. Nicht nur Urlauber<br />
<strong>und</strong> Ausflügler. Vor allem <strong>die</strong>,<br />
<strong>die</strong> hier leben dürfen.<br />
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Genuss aus dem<br />
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<strong>Weilheim</strong> | „Ein guter Kaffee sollte<br />
vor allem schonend geröstet<br />
sein, schädliche Säure wird dabei<br />
abgebaut. So ist er bekömmlich<br />
<strong>und</strong> entwickelt ein tolles Aroma“,<br />
so Simon ter Haseborg. Seit 2013<br />
hat sich der heute 34-Jährge vollends<br />
dem Kaffee verschrieben, ein<br />
Fre<strong>und</strong> hatte ihm zuvor verschiedene<br />
Sorten aus unterschiedlichsten<br />
Ländern mitgebracht. „Die<br />
Aromen-Vielfalt hat mich so fasziniert,<br />
dass ich nicht anders konnte,<br />
als mich zu einh<strong>und</strong>ert Prozent<br />
dem Kaffee zu widmen“, blickt<br />
Haseborg zurück. Also begann er<br />
schnellstens in einer Münchner<br />
Kaffeerösterei zu arbeiten, Bücher<br />
zu wälzen <strong>und</strong> alles <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das<br />
Thema aufzusaugen. Besuchte<br />
zudem Kurse <strong>und</strong> Seminare, da<br />
es eine klassische Ausbildung in<br />
Deutschland schlichtweg nicht<br />
gibt, auch der Begriff „Barista“ ist<br />
nicht geschützt. Nachdem Simon<br />
ter Haseborg, ursprünglich aus<br />
dem Norden stammend, samt Familie<br />
aufs tiefste oberbayerische<br />
Land zog, begann er für verschiedene<br />
Events entsprechendes Kaffee-Catering<br />
anzubieten – <strong>und</strong> hat<br />
sich <strong>die</strong>sbezüglich bereits einen<br />
Namen gemacht.<br />
Nachhaltiger Anbau,<br />
faire Bezahlung<br />
Guter Geschmack, schonende Röstung<br />
<strong>und</strong> allen voran nachhaltiger<br />
Anbau: Parameter, auf <strong>die</strong> Simon<br />
ter Haseborg beim Kaffee ganz<br />
besonders achtet. Derzeit vertreibt<br />
er unter seinem Label „Haseborg<br />
Kaffee“ einen Filterkaffee, hat zudem<br />
zwei Espressosorten im Sortiment.<br />
Einen klassisch italienischen<br />
Espresso mit 60 Prozent Arabica,<br />
40 Prozent Robusta – Arabica <strong>und</strong><br />
Robusta sind <strong>die</strong> wirtschaftlich<br />
bedeutendsten Sorten der Kaffeepflanze,<br />
wobei weltweit etwa dreimal<br />
mehr vom milderen Arabica<br />
als Robusta angebaut wird. „Intensiv<br />
<strong>und</strong> kräftig mit einer Bomben-Crema“,<br />
verspricht Haseborg.<br />
Der zweite ist ein sortenreiner<br />
Espresso, einh<strong>und</strong>ert Prozent Arabica,<br />
mittelkräftig mit einer leicht<br />
fruchtigen Note. „Der ist deutlich<br />
milder“, sagt Haseborg, aber:<br />
„Etwas zickiger hinsichtlich der<br />
Crema.“ Damit ist der dichte, goldbraune<br />
Scha<strong>um</strong> gemeint, der sich<br />
auf dem Espresso bildet <strong>und</strong> für<br />
viele das Kriteri<strong>um</strong> schlechthin ist<br />
in Sachen perfektem Kaffeegenuss.<br />
Mittlerweile bietet der Barista in<br />
seinem Online-Shop ein Kaffee-<br />
Abonnement für Firmen an, beliefert<br />
K<strong>und</strong>en somit in regelmäßigen<br />
Abständen, bestenfalls kurz bevor<br />
<strong>die</strong> komplett recycelbare Packung<br />
leer ist. Die Prämisse bei all seinen<br />
Kaffeesorten: Die Bohnen werden<br />
direkt gehandelt, damit <strong>die</strong> Kaffeebauern<br />
fair bezahlt werden. „Deren<br />
Bezahlung richtet sich nicht<br />
an dem Börsenpreis, ist damit<br />
wesentlich stabiler“, erklärt Haseborg,<br />
der zukünftig hinsichtlich<br />
Transport <strong>und</strong> Entlohnung noch<br />
56 | tassilo
direkter werden, sich hier noch<br />
intensiver einbringen möchte. „Bei<br />
jedem Kilogramm Röstkaffee gehen<br />
2,19 Euro Kaffeesteuer weg.<br />
Davon sehen <strong>die</strong> Kaffeebauern<br />
schon mal nichts“, gibt er <strong>die</strong>sbezüglich<br />
zu bedenken.<br />
Neben seinem Kaffeevertrieb bietet<br />
Simon ter Haseborg im Weileimer<br />
Kaffee Centr<strong>um</strong> Kurse z<strong>um</strong><br />
Thema „der perfekte Espresso“<br />
<strong>und</strong> „der perfekte Milchscha<strong>um</strong>“<br />
an. Immer gekoppelt mit Theorie<br />
<strong>und</strong> Praxis sowohl z<strong>um</strong> Rohstoff<br />
Kaffee als auch technischen Details<br />
zur Maschine <strong>und</strong> natürlich ganz<br />
viel Zeit z<strong>um</strong> Üben. Die Kurse seien<br />
unter anderem für <strong>die</strong>jenigen<br />
geeignet, <strong>die</strong> mit dem Gedanken<br />
spielen, sich eine Siebträgermaschine<br />
anzuschaffen. „Da muss<br />
man sich <strong>die</strong> Frage stellen, ob<br />
man nur guten Kaffee möchte oder<br />
ein neues Hobby“, sagt Haseborg.<br />
Laut dem Kaffee-Experten gelingt<br />
der perfekte italienische Espresso<br />
tatsächlich nur mir einer solchen<br />
Siebträgermaschine, wohingegen<br />
der alltägliche Kaffee aus dem<br />
Vollautomaten ebenfalls sehr gut<br />
schmecken kann. „Insbesondere,<br />
wenn man an der einen oder<br />
anderen Stelle schraubt.“ So oder<br />
so seien <strong>die</strong> Bohnen ein wesentlicher<br />
Faktor. Hinzu kommen Zeit,<br />
Balance, Wasserhärte, letztlich gibt<br />
es enorm viele Parameter, <strong>die</strong> z<strong>um</strong><br />
perfekten Kaffee beitragen – eine<br />
Wissenschaft für sich.<br />
Kaffee-Spielplatz als<br />
Wunschvorstellung<br />
Ein wesentlicher Aspekt in Haseborgs<br />
Kaffee-Kosmos ist das<br />
Kaffee-Catering. Da er bei Veranstaltungen<br />
nicht immer eine provisorische<br />
Bar aufbauen wollte,<br />
machte er sich auf <strong>die</strong> Suche nach<br />
etwas mobilem, das zu ihm passt.<br />
Nach <strong>r<strong>und</strong></strong> anderthalb Jahren fand<br />
er Nahe Straubing einen englischen<br />
Pferdeanhänger von 1977,<br />
wahrlich nichts Alltägliches. Passenderweise<br />
bekam er kurz nach<br />
dem Kauf <strong>die</strong> Catering-Anfrage eines<br />
großen Reitturniers. Bis dahin<br />
sollte der Anhänger natürlich fertig<br />
sein, also baute Haseborg ihn binnen<br />
vier Tagen <strong>und</strong> Nächten <strong>um</strong><br />
<strong>und</strong> war so für das Turnier gerüstet.<br />
Mittlerweile ist der Anhänger<br />
mit einer Verkaufsklappe <strong>und</strong> allem<br />
ausgestattet, was guten Kaffee<br />
verspricht. „Und natürlich vom TÜV<br />
abgenommen“, wie Simon ter Haseborg<br />
anmerkt. Im G<strong>r<strong>und</strong></strong> benötigt<br />
er lediglich einen Stromanschluss,<br />
<strong>um</strong> bei Hochzeiten, Geburtstagen,<br />
Messen oder Firmenevents für<br />
Kaffeegenuss <strong>und</strong> einen gewissen<br />
Flair zu sorgen. „Mein Wunsch<br />
wäre es, dass mehr Leute nachhaltigen<br />
Kaffee trinken“, sagt Simon<br />
ter Haseborg <strong>und</strong> schiebt mit einem<br />
Schmunzeln nach: „Bestenfalls<br />
natürlich Haseborg-Kaffee.“<br />
Eine Vision, <strong>die</strong> ihm vorschwebt, ist<br />
eine Art Kaffee-Spielplatz, ein Ort,<br />
an dem Kaffee probiert werden<br />
kann. Sehen, erleben, testen von<br />
Maschinen, Equipment <strong>und</strong> natürlich<br />
verschiedensten Sorten. Und<br />
zwar für alle – vom Laien bis z<strong>um</strong><br />
Kaffee-Nerd.<br />
tis<br />
EBERHARD GÜNTHER<br />
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Der Pferdeanhänger vor (links) <strong>und</strong> nach den <strong>um</strong>fangreichen Umba<strong>um</strong>aßnahmen<br />
von Simon ter Haseborg.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 57
Akutbegleitung <strong>und</strong> Selbsthilfegruppen für verwaiste Eltern <strong>und</strong> trauernde Geschwister<br />
Zuhören, Aushalten, <strong>Das</strong>ein<br />
Tassiloland | Es ist wohl so ziemlich<br />
das Schlimmste, was einem<br />
auf <strong>die</strong>ser Welt widerfahren kann:<br />
<strong>Das</strong> eigene Kind stirbt. Egal ob<br />
durch Unfall, Krankheit, Suizid,<br />
Gewaltverbrechen, plötzlichen<br />
Kindstod oder Fehlgeburt – für<br />
Eltern <strong>die</strong> Hölle auf Erden. Für Außenstehende<br />
hingegen ka<strong>um</strong> vorstellbar,<br />
welchen Schmerz Betroffene<br />
aushalten müssen <strong>und</strong> nicht<br />
selten damit ganz alleine sind. Dabei<br />
sei es das Wichtigste, über das<br />
Geschehene zu reden. <strong>Das</strong> wissen<br />
Angelika Wakolbinger, Sylvia<br />
Maurer, Ingrid Hahn <strong>und</strong> Andrea<br />
Strobel ganz genau. Die vier sind<br />
Trauerbegleiterinnen bei „Primi<br />
Passi – erste Schritte“, eine Akutbegleitung<br />
<strong>und</strong> Unterstützung für<br />
betroffene Eltern <strong>und</strong> Geschwister<br />
nach Tod eines Kindes. Alle vier<br />
mussten selbst <strong>die</strong> erschütternde<br />
Erfahrung machen, ihr eigens Kind<br />
zu Grabe zu tragen – haben daher<br />
<strong>um</strong>so mehr Verständnis.<br />
Begleitung <strong>und</strong><br />
wertvolle Tipps<br />
<strong>Das</strong> Team von „Primi Passi Oberland“: Andrea Strobel (v.l.), Sylvia Maurer,<br />
Angelika Wakolbinger <strong>und</strong> Ingrid Hahn.<br />
„Für mich war <strong>die</strong> Gruppe <strong>und</strong><br />
schließlich <strong>die</strong> Ausbildung zur<br />
Trauerbegleiterin das Hilfreichste<br />
während des Trauerprozesses“,<br />
sagt Ingrid Hahn, <strong>die</strong> vor elf Jahren<br />
ihre Tochter verloren hat. Im<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>e gibt es beim „Verwaiste<br />
Eltern <strong>und</strong> trauernde Geschwister<br />
e.V.“ zwei Angebote: „Primi<br />
Passi Oberland“ ist <strong>die</strong> im Verein<br />
integrierte Akutbegleitung für <strong>die</strong><br />
unmittelbare Phase nach dem<br />
Tod des eigenen Kindes. „Es wäre<br />
gut, wenn betroffene Eltern möglichst<br />
vor der Beerdigung Kontakt<br />
aufnehmen“, sagt Sylvia Maurer.<br />
Schließlich können <strong>die</strong> vier Trauerbegleiterinnen,<br />
<strong>die</strong> alle hierfür<br />
extra ausgebildet wurden, wertvolle<br />
Unterstützung geben in einer<br />
Zeit, in der man völlig selbstverständlich<br />
nicht an alles denkt.<br />
„Wir geben Tipps“, spricht Sylvia<br />
Maurer etwa an, dass Eltern ihr<br />
verstorbenes Kind z<strong>um</strong> Beispiel<br />
für bis zu drei Tage im eigenen<br />
Zuhause aufbahren dürfen <strong>um</strong><br />
sich zu verabschieden. „Ausreichend<br />
Zeit für <strong>die</strong> Verabschiedung<br />
zu haben ist enorm wichtig“, weiß<br />
Andrea Strobel. „Im Nachhinein<br />
hätte ich mich gefreut, wenn mir<br />
vor 15 Jahren jemand gesagt hätte,<br />
ich solle ein letztes Foto von<br />
meinem Sohn machen“, bedauert<br />
Sylvia Maurer z<strong>um</strong> Beispiel noch<br />
heute. Neben den Gesprächen,<br />
dem Zuhören, dem <strong>Das</strong>ein, sind<br />
es letztlich viele kleine praktische<br />
Hinweise, mit welchen <strong>die</strong> Damen<br />
von „Primi Passi“ helfen.<br />
Während Unterstützung <strong>und</strong> Zuspruch<br />
aus dem Umfeld in der<br />
unmittelbaren Phase nach dem<br />
Tod eines Kindes enorm hoch<br />
sind, lassen <strong>die</strong>se im Laufe der<br />
Zeit rasch nach, wie <strong>die</strong> vier Trauerbegleiterinnen<br />
aus eigener Erfahrung<br />
berichten. „Niemand will<br />
mehr darüber reden“, sagt Ingrid<br />
Hahn, zudem stellt Sylvia Maurer<br />
klar: „Mein Sohn ist bereits tot,<br />
ich will ihn nicht auch noch totschweigen.“<br />
Da <strong>die</strong>ses „Darüber-<br />
Reden“ auf dem Weg der Trauer<br />
so essentiell ist, es gleichzeitig<br />
vielen Außenstehenden so ungemein<br />
schwer zu fallen scheint,<br />
bietet „Verwaiste Eltern <strong>und</strong><br />
trauernde Geschwister e.V.“ monatliche<br />
Selbsthilfegruppen an –<br />
Ortsgruppen des deutschlandweit<br />
tätigen Vereins gibt es unter anderem<br />
auch in Starnberg. Im G<strong>r<strong>und</strong></strong>e<br />
kann man bei den Treffen einfach<br />
vorbeischauen, „ein kurzes Telefonat<br />
z<strong>um</strong> Kennenlernen ist aber<br />
stets eine gute Basis“, wie Sylvia<br />
Maurer erklärt, <strong>die</strong> gemeinsam<br />
mit Andrea Strobel <strong>die</strong> Gruppen<br />
leitet. „Die meisten sagen, dass<br />
Leute außerhalb der Gruppe wenig<br />
Ahnung von dem Schmerz<br />
hätten“, sagt Andrea Strobel.<br />
Umso mehr Halt gibt <strong>die</strong> Selbsthilfegruppe,<br />
das Gemeinsam-Durchgemachte<br />
schweißt zusammen,<br />
nicht zuletzt deshalb sind viele<br />
Fre<strong>und</strong>schaften entstanden.<br />
Worte nicht<br />
entscheidend<br />
„Viele denken, bevor sie etwas<br />
falsch machen, tun sie lieber gar<br />
nichts“, berichtet Andrea Strobel,<br />
deren Sohn vor drei Jahren verstorben<br />
ist. Einige Bekannte wechselten<br />
gar <strong>die</strong> Straßenseite, <strong>um</strong> ja<br />
nichts verkehrt zu machen. Deshalb<br />
sollten Außenstehende wissen: Für<br />
Betroffene gibt es keinen Trost. Der<br />
Schmerz über den Tod des eigenen<br />
Kindes kann gar nicht gemindert<br />
werden, er kann nur mit-ausgehalten<br />
werden. Ein generelles Richtig<br />
oder Falsch gibt es in einer solchen<br />
Situation ohnehin nicht. „Kein du<br />
musst das <strong>und</strong> jenes“, sagt Sylvia<br />
Maurer, weswegen <strong>die</strong> Betonung<br />
bei Trauerbegleitung auch auf<br />
dem „begleiten“ liegt. Kein Trauerlöser,<br />
kein Trauerverhinderer.<br />
„Die richtigen Worte sind gar nicht<br />
> > > KONTAKT<br />
entscheidend“, so Ingrid Hahn.<br />
„Eine Berührung, ein warmherziger<br />
Blick in <strong>die</strong> Augen, auch mal<br />
gemeinsam zu weinen, ist weitaus<br />
bedeutender.“ Den Verlust zu ignorieren<br />
sei dagegen mit Abstand<br />
das Schlimmste, <strong>die</strong> Trauer ja auch<br />
keine ansteckende Krankheit. Ehrlichkeit<br />
hilft, Interesse ebenso.<br />
Sylvia Maurer, Ingrid Hahn, Andrea<br />
Strobel <strong>und</strong> Angelika Wakolbinger<br />
haben selbst allesamt erst nach<br />
einer gewissen Zeit vom Angebot<br />
des „Verwaiste Eltern <strong>und</strong> trauernde<br />
Geschwister e.V.“ gehört. Hätten<br />
sich im Nachhinein einerseits<br />
gewünscht, früher davon zu erfahren,<br />
anderseits sich eher durchzuringen,<br />
<strong>die</strong>se Hilfe in Anspruch<br />
zu nehmen. Umso wichtiger ist<br />
es ihnen heute, das Angebot einer<br />
breiten Öffentlichkeit publik<br />
zu machen. Denn auch wenn<br />
sich Nicht-Betroffene ein solch<br />
schreckliches Szenario wie den<br />
Tod des eigenen Kindes ka<strong>um</strong> vorstellen<br />
können <strong>und</strong> möchten, ist es<br />
allemal gut zu wissen, dass es ein<br />
solches Angebot gibt. „Es ist <strong>die</strong><br />
wichtigste Sache, über das Kind<br />
reden zu können“, sagen <strong>die</strong> vier<br />
Trauerbegleiterinnen abschließend,<br />
denn: „Familie ist wie ein<br />
Ba<strong>um</strong> – bricht ein großer Ast weg,<br />
wächst dort nichts mehr nach.“ tis<br />
„Primi Passi Oberland“ ist telefonisch täglich von 9 bis 19 Uhr<br />
erreichbar unter 0175 / 4206014, oder per Mail unter primipassioberland@web.de.<br />
Die Gruppe von „Verwaiste Eltern <strong>und</strong> trauernde<br />
Geschwister e.V.“ trifft sich in der Regel jeden dritten Montag<br />
im Monat von 19.30 bis 21.30 Uhr im AOK-Gebäude <strong>Weilheim</strong>, Waisenhausstraße<br />
3. Kontakt: 08824 / 2190022 (Sylvia Maurer) oder<br />
0176 / 44612301 (Andrea Strobel).<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 59
Beim Spaziergang durch den Wald<br />
Pssst ... hier<br />
ruhen <strong>die</strong> Babys!<br />
<br />
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<br />
Tassiloland | Im Frühjahr gilt es <strong>die</strong><br />
Wälder im Tassiloland in besonders<br />
hohem Maße respektvoll zu betreten.<br />
Der G<strong>r<strong>und</strong></strong>: Zahlreiche, frischgeborene<br />
Wildtiere, <strong>die</strong> erstmals<br />
das Licht der Welt erblicken. Wer<br />
beim Spaziergang am oder durch<br />
den Wald ein Jungtier entdeckt,<br />
sollte sich unbedingt fernhalten,<br />
da <strong>die</strong> Mutter des Tieres nicht weit<br />
ist. Rehe beispielsweise legen ihre<br />
Kitze gerne mal im hohen Gras<br />
am Waldrand ab, kommen aber<br />
spätestens nach zwei oder drei<br />
St<strong>und</strong>en zurück – Rehkitze müssen<br />
mindestens alle drei St<strong>und</strong>en<br />
gesäugt werden. Ähnliches gilt<br />
auch für alle anderen „Babys“ im<br />
Wald. Unter anderem für junge Vögel,<br />
<strong>die</strong> selbst nach Verlassen des<br />
Nestes weiterhin von Mutter- <strong>und</strong><br />
Papavogel gefüttert werden. Sollte<br />
ein besonders ausdauerstarker<br />
Spaziergänger ein Jungtier nach<br />
vier, fünf oder noch mehr St<strong>und</strong>en<br />
das zweite Mal an der noch immer<br />
gleichen Stelle entdecken, könnte<br />
<strong>die</strong>s auf eine Krankheit oder einen<br />
Verstoß des Jungtieres von Seiten<br />
des Muttertieres bedeuten. Doch<br />
auch dann sollte der Spaziergänger<br />
respektvollen Abstand halten<br />
z<strong>um</strong> noch unerfahrenen Geschöpf,<br />
einen Jäger rufen <strong>und</strong> <strong>die</strong>sen an<br />
<strong>die</strong> F<strong>und</strong>stelle führen. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätlich<br />
gilt, insbesondere im Frühjahr:<br />
H<strong>und</strong>e an <strong>die</strong> Leine nehmen! Und<br />
befestigte Wege nicht verlassen!<br />
Welche Wildtiere wann genau <strong>und</strong><br />
wo genau ihre Jungen zur Welt<br />
bringen <strong>und</strong> verstecken, zeigt folgende<br />
Übersicht:<br />
Rehkitze werden zwischen Ende<br />
<strong>April</strong> <strong>und</strong> Juni geboren. Die ersten<br />
Tage liegen sie im hohen,<br />
schützenden Gras. Sie können<br />
<strong>die</strong> ersten Tage zwar sehen <strong>und</strong><br />
sind von Beginn an behaart, dadurch<br />
vor witterungsbedingten<br />
Einflüssen ganz gut geschützt.<br />
Rehe lassen ihre Kitze<br />
oft am Feldrand zurück.<br />
Allerdings können sie der Geis zu<br />
Beginn ihres Lebens noch nicht<br />
auf eigenen Beinen folgen. Eine<br />
Geis bringt meistens zwei oder<br />
drei Kitze auf einmal zur Welt. Die<br />
Geburt selbst erfolgt in der Regel<br />
im tieferen, dichteren Wald, <strong>um</strong><br />
so vor Menschen <strong>und</strong> Raubtieren<br />
besser geschützt zu sein. Diesen<br />
Bereich verlassen <strong>die</strong> erwachsenen<br />
Rehe, meist zur Dämmerung<br />
morgens <strong>und</strong> abends, <strong>um</strong> auf Feldern<br />
zu fressen. Dabei nehmen sie<br />
ihr Baby, das mindestens alle drei<br />
St<strong>und</strong>en gesäugt wird, mit <strong>und</strong><br />
setzen es im hohen Gras am Wald-<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
60 | tassilo
and ab. Da Rehkitze <strong>die</strong> ersten<br />
zwei Wochen geruchsneutral sind,<br />
können sie von natürlichen Feinden<br />
wie Fuchs, Dachs oder Wildschwein<br />
nicht aufgespürt werden.<br />
Rotwild kalbt ebenfalls zwischen<br />
Ende <strong>April</strong> <strong>und</strong> Juni. Und ebenfalls<br />
im dichteren, tieferen Wald. Im<br />
Vergleich z<strong>um</strong> Reh jedoch immer<br />
nur ein Kalb, das auch unmittelbar<br />
nach der Geburt sehen kann <strong>und</strong><br />
am kompletten Körper behaart ist.<br />
Interessant: Die im Vergleich z<strong>um</strong><br />
Reh wesentlich größere Rotwild-<br />
Kuh hat keine Scheu, ihr Baby vor<br />
möglichen Feinden zu schützen.<br />
Sie verteidigt sich <strong>und</strong> das Kalb<br />
gegen z<strong>um</strong>indest kleinere H<strong>und</strong>e<br />
mit oft tödlichen Huftritten. Insofern<br />
ganz wichtig für alle H<strong>und</strong>ebesitzer:<br />
Nehmt Euren Vierbeiner<br />
bei Spaziergängen am Waldrand<br />
oder durch den Wald hindurch<br />
immer an <strong>die</strong> Leine <strong>und</strong> bleibt auf<br />
befestigten Wegen!<br />
Schwarzwild ist für uns Menschen<br />
<strong>die</strong> gefährlichste Wildart<br />
in der Region. Allen voran, wenn<br />
Eine Bache verteidigt ihre<br />
Frischlinge sprichwörtlich<br />
bis aufs Blut.<br />
<strong>die</strong> Bache Junge hat. In der Regel<br />
„frischt“ sie zwischen Februar bis<br />
Mai <strong>r<strong>und</strong></strong> drei bis neun Frischlinge,<br />
<strong>die</strong> ebenfalls von Geburt an sehen<br />
können <strong>und</strong> behaart sind. Wobei<br />
Wildscheine auch zu anderen Zeiten<br />
im Jahr geboren werden, da<br />
eine Bache das ganze Jahr über<br />
rauschig sein kann. G<strong>r<strong>und</strong></strong>sätzlich<br />
legt <strong>die</strong> Bache ihre Frischlinge in<br />
einem von ihr selbst gebauten<br />
Wurfkessel in der Tiefe eines Waldes<br />
ab. Der Kessel kann sich unter<br />
aufgerissenen Ba<strong>um</strong>stümpfen,<br />
abgebrochen Ba<strong>um</strong>wipfeln oder<br />
auch in Form eines „Iglus“ auf<br />
Getreidefeldern befinden. Achtung<br />
an alle unbelehrbaren Querfeldein-Enthusiasten:<br />
Auf gar keinen<br />
Fall sich dem Wurfkessel einer<br />
Bache nähern. Die verteidigt ihre<br />
Jungen nämlich bis aufs Blut. Und<br />
zwar mit ihren messerscharfen,<br />
selbstschärfenden Vorderzähnen,<br />
<strong>die</strong> einen Menschen – so brutal es<br />
klingt – ohne weiteres aufschlitzen<br />
können. Im Tassiloland ist zwar<br />
kein Wildschwein-Angriff mit Todesfolge<br />
bekannt. Deutschlandweit<br />
betrachtet ist <strong>die</strong>ses Horrorszenario<br />
jedoch schon mehrfach<br />
vorgekommen. Insbesondere von<br />
kleineren Bachen ausgehend, <strong>die</strong><br />
zwischen 30 <strong>und</strong> 50 Kilogramm<br />
wiegen können <strong>und</strong> wesentlich<br />
agiler sind als <strong>die</strong> schweren Bachen<br />
mit bis zu 120 (!) Kilogramm<br />
Körpergewicht.<br />
Für uns Menschen harmlos, aber<br />
nicht weniger schützenswert: Die<br />
Feldhäsin, <strong>die</strong> bis zu drei Mal im<br />
Jahr jeweils zwei bis drei Junge<br />
gebärt. Die sehenden <strong>und</strong> behaarten<br />
Babys laufen von Geburt<br />
an draußen auf dem Feld her<strong>um</strong>,<br />
ziehen sich aber immer wieder<br />
ins Nest zurück <strong>und</strong> werden <strong>die</strong><br />
ersten Wochen, obwohl sie auch<br />
Gras fressen, von der Mutter gesäugt.<br />
Deshalb spricht man bei<br />
Feldhasen auch von Nestflüchtern.<br />
<strong>Das</strong> Nest selbst befindet sich in<br />
der Regel im dichteren Wald, aber<br />
auch an mit Sträuchern bewachsenen<br />
Waldrändern. Weil <strong>die</strong> Häsin<br />
gleich mehrmals im Jahr Junge<br />
gebärt, ist von der sogenannten<br />
Hasenhochzeit <strong>die</strong> Rede.<br />
Während alle bislang genannten<br />
heimischen Wildtiere ihre Jungen<br />
an der (geschützen) Erdoberfläche<br />
sehend <strong>und</strong> behaart zur Welt<br />
bringen, gebären Fuchs, Dachs<br />
<strong>und</strong> Kaninchen ihre Babys nackt,<br />
unbehaart <strong>und</strong> in einem eigens<br />
gegrabenen – oder von Vorgängern<br />
besetzten – Bau, der sich in<br />
der Regel in bewaldeten Hanglangen<br />
befindet, in denen der Boden<br />
sandiger, lehmiger <strong>und</strong> batziger<br />
ist, <strong>um</strong> so besser graben zu können.<br />
Die zwei bis drei Jungen eines<br />
Daches werden im Januar oder<br />
Februar geboren <strong>und</strong> verlassen im<br />
Juni den Bau. Die bis zu acht (!)<br />
Babys einer Füchsin werden ebenfalls<br />
im tiefen Winter geboren <strong>und</strong><br />
tollen das erste Mal gegen Mitte/<br />
Ende <strong>April</strong> draußen im Freien her<strong>um</strong>.<br />
Erstmals nur vor dem Bau, <strong>um</strong><br />
Schritt für Schritt <strong>die</strong> „Draußenwelt“<br />
immer stärker zu erk<strong>und</strong>en.<br />
Gleiches gilt für <strong>die</strong> drei bis vier<br />
Babys von Kaninchen.<br />
js<br />
Bestens versteckt: Dieser<br />
junge Feldhase, ebenfalls<br />
am Rande eines Waldes.<br />
Freilichtmuse<strong>um</strong><br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 61
DAS <strong>TASSILO</strong>-HEIMATRÄTSEL<br />
Glotzen auf der Großleinwand<br />
Tassiloland | Im Zuge der Digitalisierung hat<br />
sich das Fernsehen stark gewandelt. Namhafte<br />
Streaming-Anbieter locken mit spannenden<br />
Filmen <strong>und</strong> Serien ins Internet. Viele<br />
junge Menschen verzichten mittlerweile<br />
sogar freiwillig auf einen Fernseher, schauen<br />
stattdessen auf Tablet oder Smartphone<br />
TV. Gegensätzlicher könnte <strong>die</strong> Bildschirmgröße<br />
einer Kino-Leinwand mit z<strong>um</strong> Teil<br />
über zehn Metern Breite nicht sein. Doch <strong>die</strong><br />
Leinwandgröße sowie neu auf den Markt<br />
gekommene Filme sind nicht der alleinige<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>, war<strong>um</strong> im digitalen Zeitalter das<br />
Kino noch immer eine beliebte Anlaufstelle<br />
für Jung <strong>und</strong> Alt ist. <strong>Das</strong> gedimmte Licht. Die<br />
steil abfallende Tribüne. Die aufklappbaren,<br />
stoffbezogenen Sitze samt Getränke- <strong>und</strong><br />
Popcornhalter. Der rote Vorhang, der mit der<br />
ersten Filmsequenz aufgezogen wird <strong>und</strong><br />
<strong>die</strong> monströse Leinwand erst z<strong>um</strong> Vorschein<br />
bringt. All das macht einen Kino-Besuch zu<br />
einem unvergleichlichen Erlebnis.<br />
Im Rahmen unseres neuen Heimaträtsels<br />
möchten wir von Ihnen, liebe Leser, wissen:<br />
Wie viele Kinos gibt es im Verteilgebiet des<br />
„tassilo“-<strong>Magazin</strong>s?<br />
Schicken Sie uns eine Postkarte mit der richtigen<br />
Lösung <strong>und</strong> dem Stichwort „Heimaträtsel“<br />
an „tassilo“, Birkland 40, in 86971<br />
Peiting. Oder eine E-Mail an info@tassilo.<br />
de – Absenderadresse bitte nicht vergessen!<br />
Zu gewinnen gibt es wieder einen leckeren<br />
Fresskorb der Schönegger Käse-Alm.<br />
Er heißt „Osterfrühstück“ <strong>und</strong> beinhaltet<br />
neben Almbutter <strong>und</strong> Bauernschinken <strong>die</strong><br />
exquisiten Käsesorten „Bärlauch-Frühling“,<br />
„Almblütenkäse“ <strong>und</strong> „Wälderträ<strong>um</strong>e“. js<br />
> > > DES LETZTEN RÄTSELS LÖSUNG<br />
Wofür das Wort „Wörth“ steht, wollten wir von Ihnen, liebe Leser, in unserer Januar/<br />
Februar-<strong>Ausgabe</strong> wissen. Die richtige Antwort, <strong>die</strong> sich dank reger Teilnehmer stapelweise<br />
im Redaktionsbüro auftürmte: „Von Wasser <strong>um</strong>gebenes Land“ oder „Insel“. Losglück<br />
hatte <strong>die</strong>smal Elisabeth Reinelt aus Huglfing, der das Team „tassilo“ recht herzlich<br />
gratuliert z<strong>um</strong> Gewinn eines Probierkorbes der Schönegger Käse-Alm. An Guadn!<br />
> > > IMPRESSUM<br />
„tassilo“<br />
„tassilo“ ist ein Medi<strong>um</strong> von<br />
Birkland 40, 86971 Peiting<br />
Telefon: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-27<br />
Mail: info@tassilo.de<br />
Stand bei Drucklegung im Februar <strong>2020</strong><br />
Auflage: 64000 Exemplare<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten.<br />
Geplanter Erscheinungstermin der nächsten <strong>Ausgabe</strong> Mai / Juni <strong>2020</strong>:<br />
Freitag, 24. <strong>April</strong> <strong>2020</strong> (Anzeigenschluss: 6. <strong>April</strong> <strong>2020</strong>) –<br />
Für eingesandte Manuskripte wird keine Haftung sowie keine<br />
Erscheinungsgewähr übernommen.<br />
Die aktuellen Anzeigenpreise, Mediadaten sowie Erscheinungstermine<br />
<strong>und</strong> weitere technische Angaben finden Sie auf www.tassilo.de<br />
Herausgeber: Peter Ostenrieder<br />
Redaktion: Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder (V.i.S.d.P.)<br />
Mitarbeiter <strong>die</strong>ser <strong>Ausgabe</strong>: Regine Pätz, Ernst-Dietrich Limper, Klaus<br />
Papenfuß, P-Seminar Journalismus des Staffelseegymnasi<strong>um</strong>s Murnau<br />
Anzeigenverkauf: Wolfgang Stuhler<br />
Druck: Gebr. Geiselberger GmbH, M.-Moser-Straße 23, 84503 Altötting<br />
Verteilservice: KBV Vertriebs GmbH, Am Weidenbach 8, 82362 <strong>Weilheim</strong><br />
Satz, Layout & Anzeigengestaltung: Peter Ostenrieder, Kurt Zarbock,<br />
Irmgard Gruber, Jeannine Echtler, Christian Lechner<br />
Erscheinungsweise: zweimonatig, kostenlose Verteilung an alle Haushalte<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>Weilheim</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>Seen</strong> — Zahlreiche Auslegestellen im Verteilgebiet.<br />
Fotos: pwmotion/Adobe Stock, Felix Baab, am-Fotogravity, Johannes Schelle, Tim Schmid, Peter Ostenrieder,<br />
Klaus Papenfuß, Ernst-Dietrich Limper, Johann Jilka, BMX-Team <strong>Weilheim</strong>, Herz <strong>und</strong> Schädel Murnau, Christian<br />
Weiss, Montessori-Schule Peißenberg, Passionsspiele Oberammergau, Andreas Stückl, Gabriela Neeb, Kienberger,<br />
Familienzentr<strong>um</strong> Arche Noah, Pöckinger Wildschützen e.V., Marcello Fun Arena, BRK <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
Kolpingbühne Starnberg, Markus Mauthe/Greenpeace, Katrin Bl<strong>um</strong>, Krankenhaus GmbH <strong>Weilheim</strong>-Schongau,<br />
www.organmodelle.de, Schönegger Käse-Alm, P-Seminar Journalismus des Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong>, Bettina<br />
Eder, Energiewende Oberland, BSE pictures, Adrienne-Sophie Hoffer, Marianne Bohn Fotografie, Simon ter<br />
Haseborg, Primi Passi Oberland, Felix Wirzmüller, Freiwillige Feuerwehr <strong>Weilheim</strong>, Landgasthof Osterseen,<br />
Landratsamt <strong>Weilheim</strong>-Schongau, Jens Roeder, Fotografie Zacherl, Martin Göbl, Adobe Stock<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 63
Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr München<br />
Über den Rettungs<strong>die</strong>nst<br />
z<strong>um</strong> Brandmeister<br />
<strong>Weilheim</strong> / München | Bis zu 17<br />
Einsätze in 24 St<strong>und</strong>en, einzig <strong>und</strong><br />
allein auf ein einziges, mit sechs<br />
Personen besetztes Fahrzeug bezogen?<br />
„Für mich sind das <strong>die</strong><br />
schönsten Arbeitstage überhaupt –<br />
je mehr Action, desto besser“,<br />
sagt Felix Wirzmüller. Der 23-jährige<br />
<strong>Weilheim</strong>er ist einer von vielen<br />
im Tassiloland, <strong>die</strong> ihr Hobby<br />
z<strong>um</strong> Beruf gemacht haben. Seit<br />
gut einem Jahr arbeitet er mit großer<br />
Leidenschaft für <strong>die</strong> Berufsfeuerwehr<br />
in München. „Natürlich<br />
wünschen wir uns zuallererst,<br />
dass nichts passiert.“ Wenn aber<br />
doch, <strong>und</strong> das ist in der 1,5-Millionen-Metropole<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> <strong>die</strong> Uhr<br />
garantiert, sind topausgebildete<br />
Fachkräfte wie Wirzmüller gefragt.<br />
Die Basis fürs Retten, Löschen,<br />
Bergen <strong>und</strong> Schützen haben er<br />
<strong>und</strong> seine Kollegen im Rahmen<br />
einer intensiven Ausbildung z<strong>um</strong><br />
Brandmeister gelegt. Sie dauert<br />
zwölf Monate <strong>und</strong> setzt neben<br />
einer abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
folgendes voraus: Körpergröße<br />
von mindestens 1,65 Meter,<br />
nicht älter als 28 Jahre alt sein,<br />
den Besitz der Führerscheinklasse<br />
B, ein verfassungstreues <strong>und</strong> vorstrafenfreies<br />
Führungszeugnis, <strong>die</strong><br />
Deutsche Staatsbürgerschaft oder<br />
<strong>die</strong> eines anderen, anerkannten<br />
EU-Staates, den Nachweis des<br />
Deutschen Schwimmabzeichens<br />
in Bronze, gutes Sehvermögen<br />
sowie keinerlei ges<strong>und</strong>heitlicher<br />
Einschränkungen, bestätigt von<br />
einem Amtsarzt in der Münchner<br />
Landeshauptstadt.<br />
Drehleiterklettern <strong>und</strong><br />
Streckentauchen<br />
Felix Wirzmüller, gelernter Industriemechaniker,<br />
hat <strong>die</strong>se<br />
Voraussetzungen erfüllt, sich bei<br />
der Landeshauptstadt in München<br />
erfolgreich beworben <strong>und</strong> eine<br />
Einladung z<strong>um</strong> Einstellungstest<br />
in Sport, Praxis <strong>und</strong> Theorie bekommen.<br />
„Ohne gezielte Vorbereitung<br />
hätte ich den Sporttest auf<br />
gar keinen Fall bestanden“, gibt<br />
er offen <strong>und</strong> ehrlich zu. Die sieben<br />
Disziplinen: Mindestens drei<br />
Klimmzüge, 42 Wechselsprünge<br />
in 30 Sek<strong>und</strong>en, 1 000-Meter-Lauf<br />
in höchstens 4:10 Minuten, Drehleitersteigen<br />
auf schwindelerregende<br />
30 Meter Höhe mit finalem,<br />
seitlichem Wegstrecken von Bein<br />
<strong>und</strong> Arm pro Körper-seite, 50<br />
Meter schwimmen in maximal 46<br />
Sek<strong>und</strong>en, Streckentauchen über<br />
mindestens 14 Meter (33 Meter für<br />
<strong>die</strong> Note eins) <strong>und</strong> abschließend<br />
den sogenannten Kasten-B<strong>um</strong>erang-Test<br />
überstehen – ein in der<br />
Sporthalle aufgebauter Parcours,<br />
Lebt für seinen Job: Felix Wirzmüller arbeitet Vollzeit bei der Berufsfeuerwehr<br />
in München sowie ehrenamtlich bei der Wehr in <strong>Weilheim</strong>.<br />
der eine Rolle vorwärts, das Balancieren<br />
über einen schlanken<br />
Balken, den Sprung über einen<br />
Kasten mit anschließendem Hindurchkriechen,<br />
das Tragen eines<br />
30-Kilo-Boxsacks über eine<br />
Kastentreppe sowie das Überspringen<br />
eines 1,35 Meter hohen<br />
Bocks abverlangt. Und das drei<br />
Mal in Folge, ohne Pause <strong>und</strong><br />
in höchstens 1:45 Minuten. Felix<br />
Wirzmüller hat alle Disziplinen<br />
auf dem Land <strong>und</strong> im Wasser<br />
rechtzeitig geschafft, sich so für<br />
den praktischen <strong>und</strong> schriftlichen<br />
Teil des Einstellungstests qualifiziert.<br />
Handwerkliches Geschick,<br />
Kenntnisse in Deutsch, Mathe <strong>und</strong><br />
Physik sowie logisches Denken<br />
waren hier gefragt.<br />
Erst Feuerwehr, dann<br />
Rettungs<strong>die</strong>nst<br />
Die Ausbildung z<strong>um</strong> Brandmeister<br />
an sich hat Felix Wirzmüller<br />
schließlich im Oktober 2017 angetreten.<br />
Sie ist aufgeteilt in zwei<br />
Teile über jeweils sechs Monate<br />
<strong>und</strong> stets eine ges<strong>und</strong>e Mischung<br />
aus Theorie <strong>und</strong> Praxis. „Im ersten<br />
geht es grob gesagt <strong>um</strong> alle wichtigen<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen, <strong>die</strong> man bei der<br />
täglichen Feuerwehr-Arbeit wissen<br />
muss“, sagt Felix Wirzmüller.<br />
Welche Schläuche gibt es? Wie<br />
Am Einsatzort muss jeder Handgriff sitzen: Fachkräfte wie Felix Wirzmüller<br />
sind dank professioneller Ausbildung mit der Ausstattung eines<br />
Feuerwehrautos bestens vertraut.<br />
64 | tassilo
ist ein Chemikalienschutzanzug<br />
aufgebaut? Welche Ausrüstungsgegenstände<br />
sind in einem Feuerwehrfahrzeug<br />
verbaut? Wie funktionieren<br />
<strong>die</strong> technischen Geräte?<br />
„Während der Ausbildung wird<br />
sprichwörtlich ein vollausgestattetes<br />
Auto komplett auf links gedreht“,<br />
sagt Felix Wirzmüller, der<br />
im ersten Teil auch den Motorsägen-Schein<br />
zu absolvieren hatte,<br />
<strong>und</strong> neben den theoretischen <strong>und</strong><br />
praktischen Lehrinhalten auf den<br />
Feuerwachen in München auch auf<br />
Exkursionen war. „Wir haben z<strong>um</strong><br />
Beispiel eine S-Bahn aufheben<br />
<strong>und</strong> <strong>um</strong>setzten, oder <strong>die</strong> Wasserversorgung<br />
in Oberau kennenlernen<br />
dürfen.“ Ist der Feuerwehrtechnische<br />
Ausbildungsteil nach<br />
sechs Monaten inklusive theoretischer,<br />
praktischer <strong>und</strong> mündlicher<br />
Prüfung abgeschlossen, beginnt<br />
der zweite Teil: <strong>Das</strong> Rettungswesen.<br />
Zunächst mit vier Wochen<br />
Rettungssanitäter-Theorie, gefolgt<br />
von mehreren Praktik<strong>um</strong>swochen<br />
im Rettungs<strong>die</strong>nst, aber auch in<br />
Kliniken sowie im Pflege<strong>die</strong>nst.<br />
Felix Wirzmüller war beispielsweise<br />
im OP <strong>und</strong> in der Notaufnahme<br />
im Klinik<strong>um</strong> Schwabing.<br />
Außerdem absolvieren <strong>die</strong> Azubis<br />
im zweiten Teil der Ausbildung im<br />
Rahmen einer internen Fahrschule<br />
den Lkw-Führerschein, Klasse C.<br />
frei. Menschen mit schwersten<br />
Verletzungen sowie Unfälle mit<br />
Todesfolge sind für Felix Wirzmüller<br />
Alltag. Ein von einem Pkw<br />
überrollter Mann, eine in einen<br />
Aufzug eingeklemmte Frau sowie<br />
eine Mutter, deren zwei Wochen<br />
altes Baby nicht mehr geatmet<br />
hat „<strong>und</strong> ich als Telefonist in der<br />
ILS übers Telefon eine Reanimation<br />
anleiten hab müssen“, waren<br />
seine bislang prägendsten Einsätze.<br />
Wie er <strong>die</strong> verkraftet? „So doof<br />
es klingt, aber man gewöhnt sich<br />
daran, weil es für uns schlichtweg<br />
Alltag ist.“ Viel mit den Kollegen<br />
sprechen, <strong>die</strong> Dinge, so schlimm<br />
sie sind, mit H<strong>um</strong>or auffassen<br />
sowie nach Dienstschluss Hände<br />
waschen, desinfizieren, Spint abschließen<br />
<strong>und</strong> den anstrengenden<br />
Tag voller Erlebnisse konsequent<br />
hinter sich lassen. All das gelingt<br />
jedoch nur, wenn jemand wie<br />
gemacht ist für <strong>die</strong>sen verantwortungsbewussten,<br />
körperlich<br />
wie mental sehr belastenden Job<br />
bei der Berufsfeuerwehr. Felix<br />
Wirzmüller ist sicherlich der beste<br />
Beweis, dafür geeignet zu sein.<br />
Neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit<br />
in München engagiert er<br />
sich nach wie vor ehrenamtlich<br />
sowohl beim Rettungs<strong>die</strong>nst als<br />
auch bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
in <strong>Weilheim</strong>. „Angeborenes<br />
Helfersyndrom“ <strong>und</strong> „Blaulicht<br />
im Kopf“ ist Wirzmüllers Antwort<br />
auf <strong>die</strong> Frage, woher seine schier<br />
grenzenlose Leidenschaft rührt. js<br />
Volle Konzentration: Hier wird ein lichterloh brennender Bus gelöscht.<br />
„Blaulicht<br />
im Kopf“<br />
Felix Wirzmüller hat <strong>die</strong> Ausbildung<br />
z<strong>um</strong> Brandmeister im Oktober<br />
2018 erfolgreich abgeschlossen,<br />
arbeitete anschließend in der<br />
Integrierten Leitstelle München<br />
als Telefonist <strong>und</strong> ist mittlerweile<br />
fester Bestandteil der Hauptfeuerwache<br />
am Sendlinger Tor. Dort<br />
arbeitet er im durchaus gewöhnungsbedürftigen<br />
Drei-Schicht-<br />
Betrieb als klassischer Brandmeister:<br />
24 St<strong>und</strong>en arbeiten,<br />
ein Tag frei. 24 St<strong>und</strong>en arbeiten,<br />
ein Tag frei. Nochmals 24 St<strong>und</strong>en<br />
arbeiten <strong>und</strong> dann vier Tage<br />
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Industriemechaniker (m/w/d) aus<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 65
Koch-Ausbildung im Landgasthof Osterseen<br />
„Mein Job – Meine Zukunft“<br />
18. MÄRZ <strong>2020</strong><br />
STADTHALLE + HOCHLANDHALLEN<br />
Freude am Herd z<strong>um</strong><br />
Wohle des Gastes<br />
Iffeldorf | Tim Dornbusch ist im<br />
wahrsten Sinne des Wortes Feuer<br />
<strong>und</strong> Flamme für seinen Beruf:<br />
Im vergangenen Juli hat der<br />
19-Jährige seine Koch-Ausbildung<br />
abgeschlossen. Nach einem schulischen<br />
Praktik<strong>um</strong> in der Systemgastronomie<br />
war das Berufsziel<br />
klar: „Für den Gast etwas zu kreieren<br />
war seitdem mein Wunsch.“<br />
Nach seinem Schulabschluss zog<br />
er von Osnabrück nach Oberbayern,<br />
der Landgasthof Osterseen<br />
wurde seine erste Ansprechstation.<br />
In Folge eines mehrtägigen<br />
Praktik<strong>um</strong>s, welches „enorm viel<br />
Spaß gemacht hat“, <strong>und</strong> positiven<br />
Gesprächen mit Inhaber Moritz<br />
Link, wurde rasch ein<br />
Ausbildungsvertrag geschlossen –<br />
ein voller Erfolg für beide Seiten.<br />
Arbeitszeiten ein<br />
entscheidender Faktor<br />
Eine Ausbildung z<strong>um</strong> Koch dauert<br />
in der Regel drei Jahre. „Natürlich<br />
kocht man nicht gleich für den<br />
Gast“, berichtet Tim Dornbusch<br />
von seinem Ausbildungs-Start im<br />
September 2016, wobei anfangs<br />
viel Basiswissen vermittel wird:<br />
Wie ist <strong>die</strong> Küche aufgeteilt? Wo<br />
darf ich in den heißen Phasen<br />
stehen bleiben, wo ist es eher<br />
ungünstig? Im Anschluss ging<br />
es für den damaligen Azubi in<br />
<strong>die</strong> kalte Küche: Salate, Desserts,<br />
Wurst- <strong>und</strong> Käseplatten für<br />
das Frühstück oder den Brunch.<br />
„Außerdem dürfen sich unsere<br />
Auszubildenden ziemlich bald<br />
<strong>um</strong> das Personalessen kümmern,<br />
hier kreativ werden“, verrät Moritz<br />
Link. Wie schnell ein Lehrling<br />
letztlich auf Hauptgänge losgelassen<br />
wird, hängt immer auch vom<br />
eigenen Einsatz ab. „Tim war eine<br />
Ausnahme <strong>und</strong> ziemlich schnell<br />
fit“, lobt der 32-Jährige Hotel- <strong>und</strong><br />
Landgasthof-Chef seinen heutigen<br />
Koch-Gesellen. Die Motivation,<br />
das Interesse an dem Beruf haben<br />
Tim Dornbusch natürlich in <strong>die</strong><br />
Karten gespielt. Deswegen haben<br />
ihm auch <strong>die</strong> gewöhnungsbedürftigen<br />
Arbeitszeiten eines Koches<br />
WEILHEIM<br />
• Mittwoch von 10 bis 17 Uhr<br />
• Eintritt frei<br />
• Angebote zu Ausbildung,<br />
Praktik<strong>um</strong>, Schule <strong>und</strong> Studi<strong>um</strong><br />
• Vorträge <strong>und</strong> Speeddating<br />
www.jobmesse-wmsog.de<br />
66 | tassilo
Im Landgasthof Osterseen wurden in den letzten Jahren einige Jungköche ausgebildet.<br />
nicht abgeschreckt. „Ich kenne es<br />
ja nicht anders.“ Klar leide hier<br />
<strong>und</strong> da <strong>die</strong> Freizeit darunter, was<br />
er allerdings gerne in Kauf nimmt.<br />
„Wenn man den Job mag, ist das<br />
kein Problem.“ Diskussionen hat<br />
hingegen sein Chef Moritz Link an<br />
anderer Stelle hin <strong>und</strong> wieder zu<br />
führen: „Gerade wenn bei Auszubildenden<br />
<strong>die</strong> Eltern im Hinterg<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
mitreden, ist das schwierig.“<br />
Natürlich möchten Eltern<br />
ihre Kinder behüten <strong>und</strong> sie gerne<br />
an Wochenenden <strong>und</strong> abends<br />
Zuhause haben, „doch will ein<br />
Gast noch ein Dessert, kann ich<br />
schlecht sagen, dass unsere Köche<br />
schon Daheim sind.“<br />
Lässt ein Gast ein Essen aus handwerklichen<br />
Gründen – zu kalt, zu<br />
roh, zu viel Salz – zurückgehen, ist<br />
das für einen Jung-Koch durchaus<br />
belastend, wie Tim Dornbusch verrät.<br />
Aber: „Wir lernen mit jedem<br />
Feedback dazu.“ Gerade deshalb<br />
müssen <strong>die</strong> Köche beim Landgasthof<br />
Osterseen während ihrer Ausbildung<br />
eine Zeit lang im Service<br />
mitarbeiten, <strong>um</strong> <strong>die</strong> andere Seite<br />
kennenzulernen. „Ein Koch muss<br />
verstehen, dass eine Servicekraft<br />
für das Essen des Kochs geradestehen<br />
muss“, so Moritz Link.<br />
Dreigangmenü zur<br />
Abschlussprüfung<br />
Die Berufsschule besuchte Tim<br />
Dornbusch in Garmisch-Partenkirchen,<br />
das erste halbe Jahr zwei<br />
Tage <strong>die</strong> Woche, in der Folgezeit<br />
wöchentlich einmal. Die Geschichte<br />
des Kochens, theoretische<br />
G<strong>r<strong>und</strong></strong>lagen zu Lebensmitteln,<br />
hygienische Aspekte <strong>und</strong> vieles<br />
mehr steht auf dem St<strong>und</strong>enplan.<br />
Zur praktischen Abschlussprüfung<br />
bekommen <strong>die</strong> Koch-Lehrlinge<br />
<strong>r<strong>und</strong></strong> einen Monat zuvor einen<br />
imaginären Warenkorb geliefert.<br />
Daraus müssen sie ein Dreigangmenü<br />
kreieren <strong>und</strong> am Prüfungstag<br />
für insgesamt sechs Personen<br />
in vier St<strong>und</strong>en kochen. „Da darfst<br />
du echt nicht trödeln“, sagt Tim<br />
Dornbusch, bei dem es im Übrigen<br />
gefüllte Hähnchenbrust mit<br />
Kirschtomatensugo <strong>und</strong> Salat zur<br />
Vorspeise gab. Als Hauptgericht<br />
Kalbslende mit cremiger Polenta,<br />
Kalbsjus <strong>und</strong> gemischtem Gemüse<br />
<strong>und</strong> z<strong>um</strong> Dessert Rahmmouse<br />
mit krossen Hippen. „<strong>Das</strong> war<br />
schon nicht ganz üblich <strong>und</strong> wurde<br />
natürlich entsprechend positiv<br />
bewertet“, verrät Moritz Link, der<br />
selbst als Abschlussprüfer fungiert,<br />
selbstverständlich aber nicht<br />
bei seinen eigenen Azubis.<br />
Eigenmotivation enorm<br />
wichtig<br />
Arbeitseinteilung, Warenverwertung,<br />
Zeitmanagement, Techniken<br />
<strong>und</strong> natürlich Geschmack sowie<br />
Optik sind Kriterien, <strong>die</strong> bei der<br />
praktischen Prüfung – sie zählt 60<br />
Prozent zur Gesamtnote, <strong>die</strong> Theorieprüfung<br />
macht 40 Prozent aus<br />
– ins Ergebnis einfließen. Notizen,<br />
Rezepte, Smartphone oder andere<br />
Hilfsmittel dürfen <strong>die</strong> Prüflinge<br />
nicht mitnehmen, lediglich <strong>die</strong> eigenen<br />
Messer.<br />
Wichtig sei laut Moritz Link, dass<br />
Auszubildende eine Menge Motivation<br />
mitbringen, Vorkenntnisse<br />
seien indessen nicht vonnöten.<br />
„Sie sollten verstehen, dass man<br />
klein anfängt <strong>und</strong> nicht wie im<br />
Fernsehen sofort am Herd steht.<br />
Außerdem wäre eine gewisse<br />
Stressresistenz nicht schlecht“,<br />
<strong>um</strong>reist Moritz Link das Anforderungsprofil<br />
für Koch-Lehrlinge,<br />
<strong>die</strong> zwischen 660 <strong>und</strong> 710 Euro<br />
im ersten Lehrjahr sowie zwischen<br />
820 <strong>und</strong> 920 Euro im dritten<br />
Lehrjahr ver<strong>die</strong>nen <strong>und</strong> damit<br />
laut Internetseite Azubi-Plus im<br />
guten Durchschnitt liegen. Tim<br />
Dornbusch ergänzt: „Man muss<br />
unbedingt Team-Player sein, zudem<br />
sollte man offen <strong>und</strong> frei<br />
reden können. Wer keine klaren<br />
Ansagen macht, für den wird es<br />
schwer.“ Ein etwas dickeres Fell<br />
schade darüber hinaus ebenfalls<br />
nicht, schließlich können in hektischen<br />
Phasen <strong>die</strong> Emotionen<br />
durchaus mal hochkochen.<br />
<strong>Das</strong> Kochen ist Tim Dornbuschs große Leidenschaft.<br />
Insgesamt hat Moritz Link, der<br />
seit sechs Jahren den Landgasthof<br />
Osterseen leitet <strong>und</strong> dabei<br />
besonders auf regionale, frische<br />
<strong>und</strong> saisonale Produkte wert legt,<br />
fünf Köche <strong>und</strong> fünf Hotelfachfrauen<br />
ausgebildet – für kommenden<br />
September ist im Übrigen noch <strong>die</strong><br />
eine oder andere Ausbildungsstelle<br />
frei. Anders als z<strong>um</strong>eist in<br />
der Industrie, verlängert er <strong>die</strong><br />
Arbeitsverträge mit seinen ausgelernten<br />
Köchen bewusst <strong>um</strong> maximal<br />
ein Jahr. „Sie sollen woanders<br />
noch dazulernen“, erklärt Moritz<br />
Link, der <strong>die</strong> Gesellen bei der entsprechenden<br />
Suche tatkräftig unterstützt.<br />
So wie Tim Dornbusch,<br />
den es kommenden Herbst in<br />
eine Sterneküche zieht – <strong>und</strong> der<br />
vielleicht irgendwann mit einem<br />
gewaltigen Erfahrungsschatz nach<br />
Iffeldorf zurückkehrt. Um der modern<br />
interpretierten bayerischen<br />
Küche im Landgasthof Osterseen<br />
dann noch <strong>die</strong> eine oder andere<br />
Nuance hinzuzufügen.<br />
tis<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 67
<strong>Weilheim</strong>er Job-Messe größer denn je<br />
Eine richtig<br />
gute Mischung<br />
<br />
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<br />
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<br />
<br />
<strong>Weilheim</strong> | Es wird <strong>die</strong> größte Job-<br />
Messe <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> das Thema Ausbildung,<br />
Praktika <strong>und</strong> Duales Studi<strong>um</strong>,<br />
<strong>die</strong> es jemals in <strong>Weilheim</strong><br />
gegeben hat: Am Mittwoch, 18.<br />
<strong>März</strong>, können Schülerinnen <strong>und</strong><br />
Schüler aller Schularten sowie<br />
Interessierte <strong>um</strong>fassende Informationen<br />
zu einer noch größeren<br />
Auswahl an Ausbildungsberufen<br />
<strong>und</strong> ausbildenden Firmen der Region<br />
einholen. Diesmal sogar in<br />
drei Hallen. Denn während sich<br />
Aussteller bei den vergangenen 16<br />
Ausbildungsmessen ausschließlich<br />
in der Stadthalle versammelten,<br />
öffnen heuer z<strong>um</strong> ersten Mal<br />
zusätzlich <strong>die</strong> Tore der Großen <strong>und</strong><br />
Kleinen Hochlandhalle. „In den<br />
letzten Jahren ist es doch ziemlich<br />
eng geworden“, sagt Christiane<br />
Wurm von der Wirtschaftsförderung<br />
des Landratsamtes <strong>Weilheim</strong>-Schongau.<br />
Aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
Vielzahl an Anfragen musste jeder<br />
Platz in der Stadthalle genutzt<br />
werden, <strong>um</strong> möglichst vielen Unternehmen<br />
<strong>die</strong> Chance zu geben,<br />
sich zu präsentieren. Durch das<br />
neue Konzept mit drei Hallen stehen<br />
erstmals 110 Aussteller in der<br />
Stadthalle sowie der Kleinen <strong>und</strong><br />
Großen Hochlandhalle für <strong>die</strong> Besucher<br />
bereit <strong>und</strong> freuen sich auf<br />
viele informative Gespräche.<br />
Kreishandwerkerschaft Oberland.<br />
Die Große Hochlandhalle<br />
wird eine Sonderausstellung z<strong>um</strong><br />
Thema Handwerk beherbergen.<br />
Alle neun Innungen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong><br />
Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
organisiert sind, haben ihr Kommen<br />
zugesagt <strong>und</strong> werden mit<br />
ihren „lebenden Werkstätten“ einiges<br />
zu bieten haben. Ebenfalls<br />
mit dabei sind <strong>die</strong> Kaminkehrerinnung<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Handwerkskammer<br />
für München <strong>und</strong> Oberbayern mit<br />
ihren Ausbildungsberatern, <strong>die</strong><br />
für Fragen <strong>r<strong>und</strong></strong> <strong>um</strong> eine handwerkliche<br />
Ausbildung zur Verfügung<br />
stehen. Darüber hinaus<br />
wird <strong>die</strong> Firma Roche mit einem<br />
Stand in der Großen Hochlandhalle<br />
vertreten sein, das Interesse am<br />
Pharma-Riesen aus Penzberg ist<br />
auf solchen Messen erfahrungsgemäß<br />
groß.<br />
Auch <strong>die</strong> Kleine Hochlandhalle<br />
wird zur Messehalle <strong>um</strong>funktioniert,<br />
anders als in der Großen<br />
Handwerk<br />
noch präsenter<br />
<br />
„Mit dem nun zur Verfügung stehenden<br />
Ra<strong>um</strong> werden natürlich<br />
auch weitere Highlights gesetzt“,<br />
verspricht Roland Streim von der<br />
68 | tassilo
Hochlandhalle kommen <strong>die</strong> Aussteller<br />
hier jedoch aus unterschiedlichsten<br />
Branchen. Erstmals<br />
konnten interessierte Aussteller<br />
ihren Stand direkt online buchen.<br />
Letztlich eine Punktlandung wie<br />
sich herausgestellt hat, nahezu<br />
jedem interessierten Unternehmen<br />
konnte ein Platz zugesichert<br />
werden.<br />
Mittwoch, 18. <strong>März</strong>:<br />
10 bis 17 Uhr<br />
Durch <strong>die</strong> vergrößerten Rä<strong>um</strong>lichkeiten<br />
kann erstmals ein Rahmenprogramm<br />
angeboten werden,<br />
jede der drei Veranstaltungshallen<br />
wartet mit einer Besonderheit auf:<br />
In der Großen Hochlandhalle wird<br />
das Handwerk <strong>die</strong> Besucher aktiv<br />
begeistern. In der Stadthalle werden<br />
indessen über den ganzen Tag<br />
Vorträge mit Informationen z<strong>um</strong><br />
Thema Bewerbung <strong>und</strong> Ausbildung<br />
angeboten. In der Kleinen<br />
Hochlandhalle werden kostenlos<br />
Bewerbungsfotos geknipst <strong>und</strong> in<br />
der Gaststätte der Großen Hochlandhalle<br />
findet ein berufliches<br />
Speed-Dating statt. Ein kurzes<br />
Gespräch, <strong>um</strong> einen Einblick, eine<br />
erste Einschätzung vom Wunschunternehmen<br />
zu bekommen.<br />
„<strong>Das</strong> kann richtig gut werden“,<br />
freut sich Christiane Wurm <strong>und</strong><br />
ist auf den Versuch äußerst gespannt.<br />
Neben Ausstelleranzahl,<br />
Veranstaltungsrä<strong>um</strong>lichkeiten <strong>und</strong><br />
Rahmenprogramm gibt es zudem<br />
hinsichtlich der Messedauer eine<br />
Änderung. Die 17. <strong>Weilheim</strong>er<br />
Job-Messe „Mein Job – meine Zukunft“<br />
beginnt bereits <strong>um</strong> 10 Uhr,<br />
endet <strong>um</strong> 17 Uhr. So haben Besucher<br />
noch mehr Zeit, Kontakte<br />
zu knüpfen. Etwa 1500 Besucher<br />
waren es <strong>die</strong> vergangenen Jahre<br />
z<strong>um</strong>eist, genauso viele, vielleicht<br />
sogar ein bisschen mehr, sollen es<br />
auch heuer werden. Die Resonanz<br />
seitens der Schulen ist jedenfalls<br />
positiv: Einige Mittel- <strong>und</strong> Realschulen<br />
haben ihr Kommen mit<br />
den entsprechenden Klassen für<br />
den Vormittag schon zugesagt. Um<br />
bei der nächsten Messe dann noch<br />
besser auf <strong>die</strong> Wünsche der Ausbildungssuchenden<br />
einzugehen,<br />
werden am Messetag Feedbackbögen<br />
verteilt. Füllt man einen davon<br />
aus, hat man <strong>die</strong> Chance, eines<br />
von zwei Tablets zu gewinnen.<br />
Auch Landrätin Andrea Jochner-<br />
Weiß ist gespannt auf <strong>die</strong> Neuauflage<br />
der Job-Messe, bietet sie doch<br />
in geballter Form <strong>um</strong>fassende Informationen<br />
<strong>und</strong> ein vielfältiges<br />
Angebot durch <strong>die</strong> teilnehmenden<br />
Ausbildungsbetriebe, Schulen <strong>und</strong><br />
Organisationen. Die Job-Messe<br />
wird veranstaltet vom Landkreis<br />
<strong>Weilheim</strong>-Schongau in Kooperation<br />
mit der Agentur für Arbeit, IHK,<br />
HWK, Kreishandwerkerschaft Oberland<br />
<strong>und</strong> der Stadt <strong>Weilheim</strong>. tis<br />
CHANCEN FÜR IHR KIND!<br />
Die Privaten Oberlandschulen in <strong>Weilheim</strong><br />
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(staatl. anerkannt)<br />
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Berufsfachschule für Büromanagement (staatl. anerkannt)<br />
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märz / april <strong>2020</strong> | 69
SAM – <strong>die</strong> Ausbildungsmesse in Schongau<br />
Wir eröffnen Perspektiven.<br />
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Ihr<br />
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Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbH<br />
...in <strong>die</strong> berufliche...<br />
www.bfz.de<br />
...Zukunft!<br />
Vierte Auflage<br />
mit 80 Ausstellern<br />
Schongau | Am Mittwoch, 1. <strong>April</strong>,<br />
findet von 13.30 bis 17.30 Uhr wieder<br />
eine Ausbildungsmesse in der<br />
Schongauer Lechsporthalle statt.<br />
Die SAM <strong>2020</strong>, wie der bekanntere<br />
Veranstaltungs-Name in Kurzform<br />
heißt, gilt als ideale Plattform für<br />
Ausbildungsbetriebe <strong>und</strong> Ausbildungssuchende.<br />
Betriebe können<br />
ihre jeweiligen Ausbildungsberufe<br />
interessierten Schülern, Eltern<br />
<strong>und</strong> Lehrern mit Infobroschüren,<br />
Flyern, Mitmachaktionen, Filmen,<br />
Bilderstrecken sowie persönlichen<br />
Gesprächen bis ins Detail präsentieren.<br />
Und zwar zu Hauf. Wie in<br />
den Jahren 2018 <strong>und</strong> 2019 auch,<br />
wird der zur Verfügung stehende<br />
Platz in Schongaus Sporthalle<br />
abermals vollends ausgenutzt. In<br />
Zahlen ausgedrückt: 80 Firmen<br />
aus 15 Branchen. Unter anderem<br />
aus Industrie, Handel, Handwerk,<br />
Dienstleistung, Behörde, Pflege<br />
<strong>und</strong> öffentlicher Dienst. Erstmals<br />
mit dabei ist heuer aus dem Bereich<br />
„Gastronomie“ das über<br />
Lechbruck thronende Hotel „Auf<br />
der Gsteig“. Dort werden Auszubildende<br />
für <strong>die</strong> Berufe Koch,<br />
Hotelfach, Restaurantfach <strong>und</strong><br />
Büro-Management gesucht. Wie<br />
lange <strong>die</strong>se Ausbildungen dauern?<br />
Welche Schwerpunkte in<br />
Theorie <strong>und</strong> Praxis gelegt werden?<br />
Wo <strong>die</strong> Berufsschule block- oder<br />
tageweise besucht werden muss?<br />
80 Aussteller aus 15 Branchen: Die Lechsporthalle wird wieder voll besetzt sein.<br />
Welche Aufstiegsmöglichkeiten<br />
es im Betrieb gibt? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
extern?<br />
Wie viel Geld ver<strong>die</strong>nt wird? Diese<br />
<strong>und</strong> viele weitere Fragen werden<br />
sowohl von Auszubildenden als<br />
auch von Ausbildern oder sogar<br />
den Geschäftsführern höchstpersönlich<br />
beantwortet. Insofern haben<br />
<strong>die</strong> Schüler <strong>und</strong> Schülerinnen<br />
aus den <strong>um</strong>liegenden Mittelschulen,<br />
Realschulen <strong>und</strong> Gymnasien<br />
ideale Voraussetzungen, im Rahmen<br />
der SAM <strong>2020</strong> ihrem Tra<strong>um</strong>beruf<br />
einen bedeutenden Schritt<br />
näher zu kommen.<br />
Nebenbei ein iPad<br />
gewinnen<br />
Wer von den Schülern sich an<br />
<strong>die</strong>sem Mittwoch vor den Osterferien<br />
besonders motiviert zeigt,<br />
hat sogar <strong>die</strong> Möglichkeit auf den<br />
Gewinn eines tollen Preises. Der<br />
Weg dorthin führt wieder über<br />
einen Messepass, der im Eingangsbereich<br />
der Lechsporthalle<br />
von Seiten des Veranstalters<br />
verteilt wird. Wer von den Schülern<br />
aktiv das Gespräch mit den<br />
Standbetreibern sucht, bekommt<br />
als Belohnung einen Stempel<br />
auf seinen Pass aufgedrückt. Wer<br />
den Messepass voll bekommt mit<br />
Stempeln, darf ihn anschließend<br />
zur großen Verlosung einreichen.<br />
Der Hauptgewinn, der am Ende<br />
der Veranstaltung feierlich<br />
überreicht wird:<br />
Ein nigelnagelneues<br />
iPad. Wobei <strong>die</strong> Chance<br />
auf <strong>die</strong>sen Gewinn<br />
nur Nebensache sein<br />
sollte an <strong>die</strong>sem Tag –<br />
schließlich geht es <strong>um</strong><br />
<strong>die</strong> Erkenntnis einer<br />
viel größeren Sache:<br />
Den Beruf zu finden, in<br />
dem man im Optimalfall<br />
alt werden kann<br />
<strong>und</strong> will. Dabei helfen<br />
sicherlich auch spannende<br />
Fachvorträge<br />
in einem kleineren<br />
Ra<strong>um</strong>, der sich ober-<br />
70 | tassilo
Parkflächen direkt vor der Lechsporthalle sind von Ausstellern besetzt.<br />
halb der Sporthalle nördlich der<br />
Tribüne befindet. Und natürlich<br />
auch Essen <strong>und</strong> Getränke für eine<br />
ges<strong>und</strong>e Stärkung zwischen den<br />
Besuchen von Infoständen <strong>und</strong><br />
Fachvorträgen.<br />
Abseits der<br />
Lechsporthalle parken!<br />
Abseits der Lechsporthalle appelliert<br />
der Veranstalter wieder an<br />
<strong>die</strong> Vernunft der Erwachsenen,<br />
<strong>die</strong> mit ihren Sprösslingen per<br />
Auto anreisen. Aus logistischen<br />
Gründen wird nämlich empfohlen,<br />
auf gar keinen Fall direkt<br />
an <strong>die</strong> Lechsporthalle zu fahren.<br />
Die dort ohnehin stark begrenzten<br />
Parkflächen werden nämlich<br />
für <strong>die</strong> Draußen-Präsentation<br />
der Deutschen B<strong>und</strong>eswehr<br />
gebraucht.<br />
Stattdessen gilt es <strong>die</strong> etwas weiter<br />
entfernten Parkplätze zu belegen.<br />
Unter anderem am Volksfestplatz,<br />
am Waldfriedhof sowie<br />
an der Fanschuhstraße. Hinweisschilder<br />
mit Richtungspfeilen<br />
zeigen dann, wie <strong>die</strong> Schongauer<br />
Lechsporthalle von den jeweiligen<br />
Parkplätzen zu Fuß erreichbar<br />
sind. Erfahrungsgemäß dürfte der<br />
Andrang auf <strong>die</strong> SAM <strong>2020</strong> (www.<br />
schongauer-ausbildungsmesse.<br />
de) groß werden. R<strong>und</strong> 2000 Besucher<br />
wurden vergangenes Jahr<br />
gezählt.<br />
js<br />
Messestände z<strong>um</strong> Anfassen <strong>und</strong> Ausprobieren sind besonders beliebt.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 71
MÄRZ/
Veranstaltungskalender<br />
1. <strong>März</strong> bis 30. <strong>April</strong> <strong>2020</strong><br />
SO 01.03.<br />
WEILHEIM<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Lachtreff „Ammer-Lachen mit<br />
Heiner“, Treffpunkt am Pavillon<br />
südlich der kleinen Ammerbrücke<br />
PEISSENBERG<br />
15.00 <strong>und</strong> 18.00 Uhr<br />
Show „Spiel des Lebens“ von<br />
Hotspot-KunstVollBühne in der<br />
Tiefstollenhalle. Karten: 28 €<br />
(VVK)/ 29 € (AK). Siehe Seite 8<br />
MURNAU<br />
10.00 Uhr<br />
Eröffnungsausstellung der Kunstwirte<br />
im KuHaus. Eintritt frei<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
POLLING<br />
16.00 Uhr<br />
Theater „Da ausg'schmierte<br />
Hochzeiter“ im Trachtenheim.<br />
Eintritt: 9 € / 5 € (Kinder)<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
WEILHEIM<br />
MO 02.03.<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
in der Bücherei<br />
STARNBERG<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Schlossberghalle<br />
HUGLFING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreffen im Café Hey<br />
Schaffner<br />
DI 03.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Was <strong>die</strong> Alten noch<br />
wussten <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jungen wieder<br />
entdecken" von Thomas Janschek<br />
im Gasthof Zur Post<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Film- <strong>und</strong> Videoclub mit „Hongkong<br />
<strong>und</strong> Macau“ von Werner<br />
<strong>und</strong> Lilli Duschek in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei<br />
PEISSENBERG<br />
MI 04.03.<br />
zur augusteinischen Zeit — Ovids<br />
Metamorphosen als mythologische<br />
Weltgeschichte“ von Prof. Dr. Niclas<br />
Holzberg in der Schlossberghalle.<br />
Karten: 8 € / 5 € / Jugendliche frei<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Diskothek Maria Elend“<br />
von Dreiviertelblut im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 28 €.<br />
VVK im KTM <strong>und</strong> beim Stroblwirt<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert mit Frank Dupree im Bibliotheksaal.<br />
www.hoertnagel.de<br />
DO 05.03.<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
MURNAU<br />
IFFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Wohltätigkeitskonzert des Gebirgsmusikkorps<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
in der Mehrzweckhalle.<br />
Einlass ab 19 Uhr<br />
OBERHAUSEN<br />
18.00 bis 21.00 Uhr<br />
Kinderbasar beim Stroblwirt<br />
WESSOBRUNN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Schmökercafé in der Bücherei am<br />
Römerturm<br />
PÖCKING<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Die Geschichte Pöckings<br />
im Nationalsozialismus“ in der<br />
Gemeindebücherei<br />
FR 06.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
19.00 bis 21.00 Uhr<br />
Frühjahrs- <strong>und</strong> Sommerbasar in<br />
der Stadthalle<br />
20.00 Uhr<br />
Masterclass Show „The Battle“ by<br />
Vroni Brod von der „klangfabrik“<br />
in der Großen Hochlandhalle. Tickets<br />
unter www.<strong>die</strong>-klangfabrik.de<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
(Schüler)<br />
BERNRIED<br />
18.00 bis 19.00 Uhr<br />
Kinderkleidermarkt in der Torbogenhalle<br />
im Klosterhof<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
OBERHAUSEN<br />
8.00 bis 9.30 Uhr<br />
Kinderbasar beim Stroblwirt<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Weltgebetstag im Tassilosaal des<br />
Klosters<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
> > > BLUTSPENDETERMINE VOM ROTEN KREUZ<br />
8.00 bis 20.00 Uhr<br />
First Monday for Jobs im Krankenhaus<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
in der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
15.00 bis 18.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür in den Kindertagesstätten<br />
STARNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag „Von der Kosmogonie bis<br />
14.30 bis 19.30 Uhr<br />
Brettspieltag im Jugendzentr<strong>um</strong><br />
Erlhaus. Eintritt frei<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Schöne neue Pflegewelt?“<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
Mo, 2. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Starnberg, Schlossberghalle<br />
Mo, 16. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Murnau, Kultur- u. Tagungsz.<br />
Di, 17. <strong>März</strong> 17.00 bis 20.00 Uhr Huglfing, Zweifachsporthalle<br />
Fr, 20. <strong>März</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr Penzberg, Pfarrzentr<strong>um</strong><br />
Do, 23. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
Fr, 24. <strong>April</strong> 16.00 bis 20.00 Uhr <strong>Weilheim</strong>, BRK-Haus<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 73
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 07.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 14.00 Uhr<br />
Hallenflohmarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Frühjahrs- <strong>und</strong> Sommerbasar in<br />
der Stadthalle<br />
10.00 bis 15.00 Uhr<br />
„Rares <strong>und</strong> Regionales aus der<br />
Samentüte“ in der Aula der Landwirtschaftsschule<br />
15.00 Uhr<br />
Advanced Show „The Battle“ by<br />
Vroni Brod von der „klangfabrik“<br />
in der Großen Hochlandhalle. Tickets<br />
unter www.<strong>die</strong>-klangfabrik.de<br />
20.00 Uhr<br />
Masterclass Show „The Battle“ by<br />
Vroni Brod von der „klangfabrik“<br />
in der Großen Hochlandhalle. Tickets<br />
unter www.<strong>die</strong>-klangfabrik.de<br />
UNTERHAUSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Schlachtschüsselessen mit der<br />
Stadtkapelle <strong>Weilheim</strong> in der<br />
Turnhalle. Eintritt frei<br />
74 | tassilo<br />
PEISSENBERG<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- <strong>und</strong> Künstlermarkt im<br />
Gemeindesaal der evangelischen-<br />
Kirche<br />
20.00 Uhr<br />
Puppenspiel-Kabarett „Der<br />
Wolpert <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>e“ von<br />
Joe Heinrich in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19.15 Uhr. Karten: 16 €<br />
(VVK) / 18 € (AK). Siehe Seite 8<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Klavierkonzert mit Aglaya Zinchenko<br />
in der Aula der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule.<br />
Karten: 20 €. Infos unter<br />
www.musikfre<strong>und</strong>e-penzberg.de<br />
20.00 Uhr<br />
Comedy mit Herbert & Schnipsi<br />
„Best of, Zeitreise mit Schlaglöchern“<br />
in der Stadthalle. Einlass:<br />
19 Uhr. Infos unter www.kulturticketshop.de<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
(Schüler)<br />
20.30 Uhr<br />
Konzert von LBT — Stereo (Techno<br />
— Jazz) in der Westtorhalle.<br />
Eintritt: 18 €<br />
BERNRIED<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Kinderkleidermarkt in der Torbogenhalle<br />
im Klosterhof<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Chorkonzert „Mixed Voices“ in der<br />
Mehrzweckhalle<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Haus des Gastes<br />
POLLING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Da ausg'schmierte<br />
Hochzeiter“ im Trachtenheim<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 08.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kleintiermarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
14.00 Uhr<br />
Youngsters Show „The Battle“ by<br />
Vroni Brod von der „klangfabrik“<br />
in der Großen Hochlandhalle. Tickets<br />
unter www.<strong>die</strong>-klangfabrik.de<br />
17.00 Uhr<br />
Multivisionsshow „Neuseeland —<br />
Tra<strong>um</strong>ziel am schönsten Ende der<br />
Welt“ von Peter Sachsenmaier im<br />
Stadttheater<br />
18.00 Uhr<br />
Advanced Show „The Battle“ by<br />
Vroni Brod von der „klangfabrik“<br />
in der Großen Hochlandhalle. Tickets<br />
unter www.<strong>die</strong>-klangfabrik.de<br />
PEISSENBERG<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Hobby- <strong>und</strong> Künstlermarkt im
Gemeindesaal der evangelischen<br />
Kirche<br />
16.00 Uhr<br />
Auf a St<strong>und</strong> — Singangebot für jedermann<br />
im Pfarrsaal St. Barbara<br />
DIESSEN<br />
14.00 bis 17.00 Uhr<br />
Spielplatz-Turnhalle bei Sanktjohanser<br />
Traktoren<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
BERNRIED<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Afrikanische Weltmusik“<br />
mit Adjiri Odamenty im Barocksaal<br />
des Klosters<br />
SPATZENHAUSEN<br />
19.30 Uhr<br />
Theater im Haus des Gastes<br />
POLLING<br />
14.30 Uhr<br />
Vernissage <strong>und</strong> Vortrag zu „Teufelspakt-<br />
<strong>und</strong> Erlösungsfrage bei<br />
Goethe, Thomas Mann <strong>und</strong> Klaus<br />
Mann“ im Muse<strong>um</strong>. Referent:<br />
Dr. Dieter Strauss. Ausstellung<br />
geöffnet bis 5.7.<br />
16.00 Uhr<br />
Theater „Da ausg'schmierte<br />
Hochzeiter“ im Trachtenheim.<br />
Eintritt: 9 € / 5 € (Kinder)<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
PÖCKING<br />
18.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
MO 09.03.<br />
MURNAU<br />
18.00 Uhr<br />
Vorspieltage der Musikschule<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
ANTDORF<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Sportheim<br />
DI 10.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
19.30 Uhr<br />
Multivisionsshow „Markus<br />
Mauthe an den Rändern des Horizonts“<br />
in der Stadthalle. Eintritt<br />
frei. Siehe Seite 23<br />
PENZBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Darknet — Waffen,<br />
Drogen, Whistleblower“ von<br />
Stefan Mey in der Stadtbücherei.<br />
Kosten: 8 €<br />
MURNAU<br />
18.00 Uhr<br />
Vorspieltage der Musikschule im<br />
Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong><br />
EBERFING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Schule<br />
MI 11.03.<br />
STARNBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Erbrechtsvortrag „Richtig schenken<br />
<strong>und</strong> vererben“ von Wolfram<br />
Batzner in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
18.00 Uhr<br />
Vorspieltage der Musikschule<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
19.30 Uhr<br />
Buchpräsentation „Kultivierte<br />
Wildnis — Geschichte des<br />
Murnauer Mooses“, Referentin ist<br />
Dr. Christine Rädlinger im Kultu<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt frei<br />
OBERSÖCHERING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Pfarrheim<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Dämmerschoppen im Weinkeller<br />
des Rathauses<br />
SCHONGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Schulter“ im<br />
Krankenhaus<br />
DO 12.03.<br />
WEILHEIM<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Sprechst<strong>und</strong>e für Linux-Interessierte<br />
im Mehrgenerationenhaus.<br />
Anmeldung unter 0881 / 909590-0<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag „Wir entdecken<br />
den Norden von In<strong>die</strong>n“ im<br />
Pfarrsaal von St. Barbara<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
MURNAU<br />
14.30 bis 19.30 Uhr<br />
Fullpower-Thekentag im Jugendzentr<strong>um</strong><br />
Erlhaus. Eintritt frei<br />
18.00 Uhr<br />
Vorspieltage der Musikschule im<br />
Kultur- <strong>und</strong> Tagungsz. Eintritt frei<br />
EGLFING<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Sportheim<br />
FR 13.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Musikalische Lesung „Wir können<br />
auch anders!“ von den Almdudlern<br />
im Stadttheater<br />
PEISSENBERG<br />
9.30 bis 12.00 Uhr <strong>und</strong><br />
17.00 bis 19.00 Uhr<br />
Präsentation der Abschlussarbeiten<br />
der Montessori-Schüler in der<br />
Tiefstollenhalle. Siehe Seite 14 / 15<br />
STARNBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ausstellungseröffnung „Schätze<br />
schauen“ im Muse<strong>um</strong> Starnberger<br />
See. Geöffnet bis 30.08. Öffnungszeiten<br />
siehe Anzeige Seite 56<br />
PENZBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbieranstich in der Stadthalle.<br />
Einlass: 18 Uhr. Kosten: 15 €. VVK<br />
am 6.3. ab 17 Uhr in der Stadthalle<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
RAISTING<br />
17.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im AWO-Haus<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ im<br />
Gemeindesaal. Einlass: 18 Uhr<br />
HUGLFING<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Japan — ein Reisebericht“<br />
von Peter Schöler im<br />
Schmitterhof. Eintritt frei<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Haus des Gastes<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert von „Notos Quartett“ im<br />
Bibliotheksaal. www.hoertnagel.de<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Da ausg'schmierte<br />
Hochzeiter“ im Trachtenheim.<br />
Eintritt: 9 € / 5 € (Kinder)<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 75
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 14.03.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 Uhr<br />
Eröffnung von „Mensch“, eine<br />
Gemeinschaftsausstellung vom<br />
<strong>Weilheim</strong>er Kunstfor<strong>um</strong> e.V. im<br />
Stadtmuse<strong>um</strong>. Bis 19.4. Siehe<br />
Anzeige Seite 5<br />
20.00 Uhr<br />
Musikalische Lesung „Wir können<br />
auch anders!“ von den Almdudlern<br />
im Stadttheater<br />
PEISSENBERG<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderwarenbasar in der Tiefstollenhalle<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
15.00 Uhr<br />
Jugendtheater „<strong>Das</strong> Dschungelbuch“<br />
im Kath. Pfarrzentr<strong>um</strong> St.<br />
Maria. Einritt frei. Reservierung<br />
unter www.kolpingbuehne.de<br />
PENZBERG<br />
9.00 bis 11.30 Uhr<br />
Frühjahrsbasar des Mütterzentr<strong>um</strong>s<br />
im Gymnasi<strong>um</strong><br />
11.00 Uhr<br />
Starkbieranstich in der Stadthalle.<br />
Einlass: 10 Uhr. Kosten: 15 €. VVK<br />
am 7.3. ab 10 Uhr in der Stadthalle<br />
19.00 Uhr<br />
Starkbieranstich in der Stadthalle.<br />
Einlass: 17 Uhr. Kosten: 15 €. VVK<br />
am 7.3. ab 10 Uhr in der Stadthalle<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
(Schüler)<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Iffeldorfer Meisterkonzert — „De<br />
la Rosée Consort“ in der Mehrzweckhalle.<br />
Tickets unter www.<br />
iffeldorfer-meisterkonzerte.de<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater im Haus des Gastes<br />
POLLING<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Feuerwehrhaus<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Da ausg'schmierte<br />
Hochzeiter“ im Trachtenheim.<br />
Eintritt: 9 € / 5 € (Kinder)<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
TUTZING<br />
16.00 bis 18.30 uhr<br />
Textstube Tutzing: Kreativer<br />
Schreibworkshop für Erwachsene<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ab 17 Jahren.<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 15.03.<br />
8-18 Uhr<br />
Kommunalwahlen<br />
STARNBERG<br />
15.00 <strong>und</strong> 17.00 Uhr<br />
Jugendheater „<strong>Das</strong> Dschungelbuch“<br />
im Kath. Pfarrzentr<strong>um</strong> St.<br />
Maria. Einritt frei. Reservierung<br />
unter www.kolpingbuehne.de<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Dorf ohne Männer“ von<br />
Ödön von Horvath im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 15 € / 8 €<br />
BERNRIED<br />
16.00 Uhr<br />
Schülerkonzert der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
im Barocksaal des Klosters<br />
POLLING<br />
11.00 Uhr<br />
Matinée <strong>um</strong> elf — Konzert „Reise<br />
durch Europa“ mit Werken von<br />
Haydn, Mozart, Chopin, Poulenc,<br />
Scrjabin u.a., interpretiert von<br />
Jungstudenten der Hochschule für<br />
Musik <strong>und</strong> Theater München im<br />
Bibliotheksaal. Eintritt frei. Siehe<br />
Anzeige Seite 5<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
TUTZING<br />
11.00 bis 18.00 Uhr<br />
Tag der Druckkunst: Druckvorführung<br />
im Werk Tutzing. Infos unter<br />
www.werk-tutzing.de oder www.<br />
julia-reich.de<br />
MO 16.03.<br />
WEILHEIM<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
in der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspende im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong><br />
WIELENBACH<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Schule<br />
DI 17.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Film- <strong>und</strong> Videoclub mit „Sizilien<br />
— <strong>Das</strong> Land, wo <strong>die</strong> Zitronen<br />
blühen“ von Hans Eder in der<br />
Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
PÄHL<br />
15.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die Honigspiele“<br />
im Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
HUGLFING<br />
17.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden in der Zweifachsporthalle<br />
PEITING<br />
18.30 Uhr<br />
3 St<strong>und</strong>en Seminar „Nichtraucher“<br />
mit Peter Phillip Koss im<br />
SparkassenSaal. Siehe Anzeige<br />
Seite 74<br />
MI 18.03.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Jobmesse „Mein Job — Meine<br />
Zukunft“ in der Stadthalle <strong>und</strong><br />
den beiden Hochlandhallen. Siehe<br />
Seite 68 / 69<br />
16.00 Uhr<br />
Märchenzeit „Hase <strong>und</strong> Igel“ in<br />
der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
PEITING<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht<br />
erreicht“ mit Peter Phillip Koss<br />
im SparkassenSaal. Siehe Anzeige<br />
Seite 74<br />
BERNIED<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Steuern sparen durch<br />
richtige erbrechtliche Gestaltung“<br />
von Robert Badmann in der<br />
Torbogenhalle. Eintritt frei. Siehe<br />
Anzeige Seite 57<br />
DO 19.03.<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Kempfenhausen in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
76 | tassilo
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
MURNAU<br />
14.30 bis 19.30 Uhr<br />
Brettspieltag im Jugendzentr<strong>um</strong><br />
Erlhaus. Eintritt frei<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Beyond Jazz“ — C.L.<br />
Mayer <strong>und</strong> sein Auwald-Trio aus<br />
der Reihe „Von uns“ im Kultu<strong>r<strong>und</strong></strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 16 €<br />
FORST<br />
15.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der G<strong>r<strong>und</strong></strong>schule<br />
FR 20.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
STARNBERG<br />
17.00 Uhr<br />
Jugendtheater „<strong>Das</strong> Dschungelbuch“<br />
im Kath. Pfarrzentr<strong>um</strong> St.<br />
Maria. Einritt frei. Reservierung<br />
unter www.kolpingbuehne.de<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Kempfenhausen in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
PENZBERG<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Reparatur-Café im Werkra<strong>um</strong>,<br />
Christianstraße 8<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im Pfarrzentr<strong>um</strong><br />
Christkönig<br />
19.00 Uhr<br />
Vortrag „Die Fischerei in der<br />
Loisach — früher <strong>und</strong> heute“ im<br />
Rot-Kreuz-Haus. Eintritt: 3 €<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Eine Reise nach Cuba“<br />
mit den Cubaboarischen in der<br />
Stadthalle. Einlass: 19 Uhr. Infos<br />
<strong>und</strong> tickets unter www.kulturticketshop.de<br />
MURNAU<br />
18.30 Uhr<br />
Kompaktes Kaffeewissen &<br />
Verkostung in der Kaffeerösterei.<br />
Eintritt frei<br />
20.30 Uhr<br />
Papiertheater-Tage in der Westtorhalle.<br />
Kartenreservierung unter<br />
www.vhs-murnau.de<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
HUGLFING<br />
14.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Schmitterhof<br />
POLLING<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Da ausg'schmierte<br />
Hochzeiter“ im Trachtenheim.<br />
Eintritt: 9 € / 5 € (Kinder)<br />
ANDECHS<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ostereiermarkt im Florian-Stadl.<br />
Eintritt: 3,50 € / Kinder unter 14 frei<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 21.03.<br />
PEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ in der Bücherei<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
8.30 bis 12.00 Uhr<br />
Kleidermarkt in der Mehrzweckhalle<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
15.00 Uhr<br />
Jugendtheater „<strong>Das</strong> Dschungelbuch“<br />
im Kath. Pfarrzentr<strong>um</strong> St.<br />
Maria. Einritt frei. Reservierung<br />
unter www.kolpingbuehne.de<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
Kempfenhausen in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt: 2,50 €<br />
MURNAU<br />
15.00 Uhr<br />
Papiertheater-Tage in der Westtorhalle.<br />
Kartenreservierung unter<br />
www.vhs-murnau.de<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
IFFELDORF<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kindersachen-Basar im Pfarrzentr<strong>um</strong><br />
OBERHAUSEN<br />
14.00 Uhr<br />
Kindervorstellung des Theaters<br />
„D' Moral is beim Deifi“ beim<br />
Stroblwirt<br />
16.30 Uhr<br />
Kinderkino „Biene Maja — Die<br />
Honigspiele“ im Rathaus<br />
WESSOBRUNN<br />
9.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kinderkleider- <strong>und</strong> Spielwarenbasar<br />
in der Mehrzweckhalle.<br />
Eintritt für Schwangere bereits ab<br />
8.30 Uhr (Mutterpass mitbringen!)<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Ostereiermarkt im Florian-Stadl.<br />
Eintritt: 3,50 € / Kinder unter 14 frei<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
19.00 Uhr<br />
Bond-Abend mit Meike Garden<br />
im beccult<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
TUTZING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung. Entspannung, Tanz<br />
im Tanzstudio, Bräuhausstr. 1a.<br />
Anm. unter www.kreativitaet-inbewegung.de<br />
oder 0160 / 90151168<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 22.03.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 14.30 Uhr<br />
Bayerische Dachsh<strong>und</strong>ausstellung<br />
in der Kleinen Hochlandhalle.<br />
Siehe Seite 23<br />
10.00 Uhr<br />
Abendmusik in der Evangelischen<br />
Apostelkirche. Eintritt frei<br />
18.00 Uhr<br />
Kriminalkomö<strong>die</strong> „Acht Frauen“,<br />
Gastspiel der theaterlust produktions<br />
GmbH Haag im Stadttheater<br />
PEISSENBERG<br />
13.00 bis 18.00 Uhr<br />
Flohmarkt in der Tiefstollenhalle<br />
STARNBERG<br />
15.00 Uhr<br />
Jugendtheater „<strong>Das</strong> Dschungelbuch“<br />
im Kath. Pfarrzentr<strong>um</strong> St.<br />
Maria. Einritt frei. Reservierung<br />
unter www.kolpingbuehne.de<br />
MURNAU<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Tanztee im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
POLLING<br />
11.00 Uhr<br />
Benefizkonzert mit dem Ensemble<br />
Berlin im Bibliotheksaal<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
PÖCKING<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Oster(eier)markt im Evangelischen<br />
Gemeindehaus. Eintritt frei<br />
18.00 Uhr<br />
Theater „Alles neu, macht der<br />
Mai!“ im Pfarrsaal St. Pius<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
19.00 Uhr<br />
Auftakt z<strong>um</strong> 400-jährigen Weihejubilä<strong>um</strong><br />
der Wallfahrtskirche auf<br />
dem Hohen Peißenberg im Pfarrmärz<br />
/ april <strong>2020</strong> | 77
saal. Festvortrag „Heiligtümer in<br />
Höhenlage in der Wallfahrtskultur<br />
des Barock“ mit PD Dr. Ulrich<br />
Fürst (LMU — Institut für Kunstgeschichte)<br />
DI 24.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
15.00 Uhr<br />
Kindertheater „Des Kaisers neue<br />
Kleider“ für Kinder ab sechs<br />
Jahren im Stadttheater<br />
MI 25.03.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
SCHONGAU<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Neueste<br />
therapeutische Möglichkeiten bei<br />
Knieschmerzen“ im Krankenhaus<br />
DO 26.03.<br />
WEILHEIM<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Senioren Computer Club im Mehrgenerationenhaus.<br />
Anmeldung<br />
unter 0881 / 909590-0<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
MURNAU<br />
19.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert der Musikschule<br />
im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong><br />
SCHONGAU<br />
15.30 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Mein ges<strong>und</strong>er<br />
Darm“ im Krankenhaus<br />
FR 27.03.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Goldrausch 2.0“ von<br />
Stefan Kröll im Stadttheater<br />
20.00 Uhr<br />
Erzählkunstabend „Tea & Mustard“<br />
in der Stadtbücherei. Eintritt: 6 €.<br />
VVK in der Stadtbücherei <strong>und</strong> VHS<br />
PEISSENBERG<br />
18.30 bis 22.00 Uhr<br />
Sauna-Event „Frühlingserwachen“<br />
in der Rigi Rutsch'n<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Ein Garten für Mensch,<br />
Biene <strong>und</strong> Schmetterling“ von<br />
Susanne Behmenburg im Gasthof<br />
Zur Post<br />
MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Guitar“ von Jan Depreter<br />
im Kultur- u. Tagungsz. Eintritt: 26 €<br />
PÄHL<br />
20.00 Uhr<br />
Watt-Turnier am Sportgelände<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
HAUNSHOFEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hirnmoßers Wiedergeburt“,<br />
eine bayerische<br />
Komö<strong>die</strong> von Max Neal <strong>und</strong> Hans<br />
Renz beim Dorfwirt. VVK unter<br />
08158 / 1774<br />
HUGLFING<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Oberägypten — eine<br />
Reise durch das Land der Pharaonen“<br />
von Dr. Michael Kühlenthal<br />
im Schmitterhof. Eintritt frei<br />
ANDECHS<br />
20.00 Uhr<br />
Kabarett „Alle machen. Keiner tut<br />
was!“ mit Christian Springer im<br />
Florian-Stadl. Einlass: 19 Uhr. Tickets<br />
bei www.bee-veranstaltung.de<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 28.03.<br />
WEILHEIM<br />
19.30 Uhr<br />
Big-Band-Konzert des Gymnasi<strong>um</strong>s<br />
in der Stadthalle<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Jubilä<strong>um</strong>skonzert „40 Jahre<br />
Stadtkapelle Starnberg“ in der<br />
Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
20.30 Uhr<br />
Jamband-Nacht mit „Mars Mushrooms“<br />
<strong>und</strong> „Groovevergnügen“ in<br />
der Westtorhalle. Eintritt: 12 €<br />
PÄHL<br />
14.00 Uhr<br />
Kasperltheater im Pfarr- <strong>und</strong><br />
Gemeindezentr<strong>um</strong><br />
RAISTING<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Kinderkleider- <strong>und</strong> Spielzeugbasar<br />
im Pfarrheim. Eintritt für<br />
Schwangere ab 9.30 Uhr<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
HAUNSHOFEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hirnmoßers Wiedergeburt,<br />
eine bayerische Komö<strong>die</strong><br />
von Max Neal <strong>und</strong> Hans<br />
Renz beim Dorfwirt. VVK unter<br />
08158 / 1774<br />
IFFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Benefiz-Comedy „Best of Chris<br />
Boettcher“ im Gemeindezentr<strong>um</strong>.<br />
Zugunsten des Kinderhospizes<br />
Polling. Karten: 25 €. VVK bei der<br />
Tankstelle Greil, Buchhandlung<br />
Rolles in Penzberg <strong>und</strong> Buchhandlung<br />
Lesbar in <strong>Weilheim</strong><br />
OBERHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „D' Moral is beim Deifi“<br />
beim Stroblwirt<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert der Musikkapelle Eglfing<br />
im Haus des Gastes<br />
POLLING<br />
14.00 bis 16.30 Uhr<br />
Kinderwaren-Flohmarkt in der<br />
Tiefenbachhalle<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
HOHENPEISSENBERG<br />
10.00 Uhr<br />
Kinder-Kleidermarkt im Haus der<br />
Vereine<br />
SCHLEHDORF<br />
11.00 Uhr<br />
Kesselfleisch-Essen beim Fischerwirt.<br />
Siehe Anzeige Seite 35<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 29.03.<br />
8-18 Uhr<br />
Stichwahlen<br />
WEILHEIM<br />
9.00 bis 17.30 Uhr<br />
Palmmarkt in der Oberen Stadt.<br />
Verkaufsoffener Sonntag von 12<br />
bis 17 Uhr<br />
10.00 Uhr<br />
Matinée mit Gospels „Here I<br />
78 | tassilo
am, Lord“ in der Evangelischen<br />
Apostelkirche<br />
10.30 Uhr<br />
Gögerltrail-Lauf mit Start beim<br />
Schulsportgelände am Gögerl.<br />
Startn<strong>um</strong>mernausgabe ab 8 Uhr.<br />
Infos unter www.goegerltraillauf.de<br />
11.00 bis 17.00 Uhr<br />
Bauernmarkt am Marienplatz<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „I am from Austria“ —<br />
Europas größte Austro-Pop-Show<br />
in der Stadthalle. VVK bei Eventim,<br />
München Ticket <strong>und</strong> Reservix<br />
STARNBERG<br />
17.00 Uhr<br />
Passionskonzert „Der Tod Jesu“<br />
von Carl Heinz Graun in der<br />
Stadtpfarrkirche St. Maria. Eintritt:<br />
25 € / 10 € (ermäßigt). VVK unter<br />
08151 / 4463422 oder karten@<br />
musica-starnberg.de<br />
PENZBERG<br />
Schönwang. Musik: „Khwaerton“,<br />
<strong>die</strong> lutherischste Folkband Bayerns<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
MO 30.03.<br />
WEILHEIM<br />
18.30 Uhr<br />
Vortrag „Erbrecht ganz praktisch<br />
— 10 Schritte zu einem persönlichen<br />
Testament“ im Mehrgenerationenhaus.<br />
Kostenlos. Anmeldung<br />
(bis 23.3.) unter 0881 / 909590-0<br />
HUGLFING<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Handarbeitstreff im Café Hey<br />
Schaffner<br />
DI 31.03.<br />
STARNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Vortrag mit Bildern <strong>und</strong> Gespräch<br />
„Gottfried Wilhelm Leibniz —<br />
Philosophie eines Aufbruchs“ von<br />
Priv.-Doz. Dr. Christina Schneider<br />
in der Schlossberghalle. Karten:<br />
8 € / 5 € (ermäßigt) / Jugendliche frei<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
19.00 Uhr<br />
Autorenlesung des Schriftstellers<br />
Franz Hohler in der Ödön-von-<br />
Horváth-Aula des Staffelsee-Gymnasi<strong>um</strong>s.<br />
Eintritt: 7,50 € / 3 €<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert von „Munich Opera<br />
Horns“ im Bibliotheksaal<br />
SCHONGAU<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
WESSOBRUNN<br />
15.00 bis 16.30 Uhr<br />
Schmökercafé in der Bücherei am<br />
Römerturm<br />
FR 03.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
STARNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
1. Frühjahrskonzert der Philharmonie<br />
Starnberger See in der<br />
Schlossberghalle. Karten: 15 € / 7 €<br />
(ermäßigt)<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 04.04.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Auto- <strong>und</strong> Motorradausstellung<br />
auf dem Festplatz. Eintritt frei<br />
19.00 Uhr<br />
KulturNacht in der Innenstadt.<br />
Eintritt: 12 € (VVK) / 15 € (AK)<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert in der Tiefstollenhalle<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „Spirituals, Rock for<br />
Strings, Jazz“ in der Stadthalle.<br />
Karten: 22 €. Infos unter www.<br />
musikfre<strong>und</strong>e-penzberg.de<br />
HAUNSHOFEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hirnmoßers Wiedergeburt“,<br />
eine bayerische Komö<strong>die</strong><br />
von Max Neal <strong>und</strong> Hans Renz beim<br />
Dorfwirt. VVK unter 08158 / 1774<br />
OBERHAUSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „D' Moral is beim Deifi“<br />
beim Stroblwirt<br />
WESSOBRUNN<br />
16.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Digitalisierung<br />
<strong>und</strong> Menschenbild — Beherrschen<br />
wir den technischen<br />
Fortschritt noch, oder beherrscht<br />
er uns längst“ im Stu<strong>die</strong>nhaus Gut<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Film- <strong>und</strong> Videoclub mit „Kreta<br />
<strong>und</strong> südliche Toskana“ von Viktor<br />
Brunschlik in der Schlossberghalle.<br />
Eintritt frei, Gäste willkommen<br />
MI 01.04.<br />
WEILHEIM<br />
19.00 Uhr<br />
Verleihung des <strong>Weilheim</strong>er Literaturpreises<br />
an Sasà Stanisic im<br />
Stadtheater<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert „Forerver Queen“ performed<br />
by QueenMania in der<br />
Stadthalle. VVK beim Kreisboten-<br />
Ticketservice in der Sparkasse <strong>und</strong><br />
unter www.foreverqueen.de<br />
13.30 bis 17.30 Uhr<br />
Ausbildungsmesse in der<br />
Lechsporthalle. Siehe Seite 70 / 71<br />
19.00 Uhr<br />
Info-Veranstaltung „Storch im<br />
Anflug — Informationen für werdende<br />
Eltern“ im Krankenhaus<br />
DO 02.04.<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
19.00 Uhr<br />
Lesung aus dem neuen Nicola<br />
Förg-Krimi „Flüsternde Wälder“<br />
von Michaela May in der<br />
Tiefstollenhalle. Einlass: 18.30 Uhr.<br />
Karten: 15 € (VVK) / 17 € (AK). Siehe<br />
Seite 8<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
HAUNSHOFEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hirnmoßers Wiedergeburt“,<br />
eine bayerische<br />
Komö<strong>die</strong> von Max Neal <strong>und</strong> Hans<br />
Renz beim Dorfwirt. VVK unter<br />
08158 / 1774<br />
OBERHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „D' Moral is beim Deifi“<br />
beim Stroblwirt<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
15.30 Uhr<br />
Offenes Frühlingslieder-Singen<br />
mit dem Glück-Auf-Chor in der<br />
Rathaus-Passage<br />
SEESHAUPT<br />
19.30 Uhr<br />
Theater „Da Haftlmacher“ von<br />
der Dorfbühne im Gemeindesaal.<br />
Einlass: 18 Uhr<br />
HAUNSHOFEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hirnmoßers Wiedergeburt“,<br />
eine bayerische Komö<strong>die</strong><br />
märz / april <strong>2020</strong> | 79
von Max Neal <strong>und</strong> Hans Renz beim<br />
Dorfwirt. VVK unter 08158 / 1774<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater von d'Weidenbachtaler<br />
im Gasthof Zur Post<br />
HUGLFING<br />
13.00 bis 17.00 Uhr<br />
Palm- <strong>und</strong> Büchermarkt im Pfarrstadl.<br />
Dazu Haus- <strong>und</strong> Hofflohmarkt<br />
in Hinterhöfen, Einfahrten<br />
<strong>und</strong> Garagen. Siehe Seite 23<br />
OBERHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „D' Moral is beim Deifi“<br />
beim Stroblwirt<br />
POLLING<br />
9.00 bis 12.00 Uhr<br />
Bauernmarkt auf dem Kirchplatz<br />
19.30 Uhr<br />
Konzert im Bibliotheksaal<br />
ANDECHS<br />
17.00 bis 21.00 Uhr<br />
13. Nachtflohmarkt im Florian-<br />
Stadl<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
PÖCKING<br />
20.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Blaskapelle<br />
im beccult<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 05.04.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 12.00 Uhr<br />
Begegnung beim Sonntagsfrühstück<br />
im Mehrgenerationenhaus.<br />
Anmeldung (bis 1.4.) unter<br />
0881 / 909590-0<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Auto- <strong>und</strong> Motorradausstellung<br />
auf dem Festplatz. Eintritt frei<br />
14.00 bis 15.00 Uhr<br />
Lachtreff „Ammer-Lachen mit<br />
Heiner“, am Pavillon südlich der<br />
kleinen Ammerbrücke. Kostenlos<br />
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
20. Starnberger Musiktage —<br />
Konzert von Roland Glassl (Viola)<br />
& Cornelia Glassl (Klavier) im<br />
Kulturbahnhof. Infos unter www.<br />
starnbergermusiktage.de<br />
HAUNSHOFEN<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Hirnmoßers Wiedergeburt,<br />
eine bayerische Komö<strong>die</strong> von<br />
Max Neal <strong>und</strong> Hans Renz beim<br />
Dorfwirt. VVK unter 08158 / 1774<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater von d'Weidenbachtaler<br />
im Gasthof Zur Post<br />
HUGLFING<br />
9.30 bis 17.00 Uhr<br />
Palm- <strong>und</strong> Büchermarkt im Pfarrstadl.<br />
Siehe Seite 23<br />
IFFELDORF<br />
19.30 Uhr<br />
Musik zur Eröffnung des Heiligen<br />
Grabes in der Pfarrkirche St. Vitus<br />
OBERHAUSEN<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „D' Moral is beim Deifi“<br />
beim Stroblwirt<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
PÖCKING<br />
16.00 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Blaskapelle<br />
im beccult<br />
MO 06.04.<br />
WEILHEIM<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
in der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
PEISSENBERG<br />
19.00 bis 21.30 Uhr<br />
Tauschabend der Sammlerfre<strong>und</strong>e<br />
Peiting <strong>und</strong> Umgebung e.V. in<br />
der Bücherei<br />
DI 07.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
STARNBERG<br />
17.30 Uhr<br />
20. Starnberger Musiktage —<br />
Konzert „Stipendiaten Friends of<br />
Rudens Turku“ im Kulturbahnhof.<br />
Eintritt frei<br />
19.30 Uhr<br />
20. Starnberger Musiktage — Festkonzert<br />
„<strong>Das</strong> Württembergische<br />
Kammerorchester Heilbronn“<br />
unter der Leitung des Chefdirigenten<br />
Case Scaglione in der<br />
Schlossberghalle. Infos unter<br />
www.starnbergermusiktage.de<br />
MI 08.04.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />
POLLING<br />
19.30 bis 23.00 Uhr<br />
Dämmerschoppen im Weinkeller<br />
DO 09.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
15.00 bis 17.00 Uhr<br />
Sprechst<strong>und</strong>e für Linux-Interessierte<br />
im Mehrgenerationenhaus.<br />
Anmeldung unter 0881 / 909590-0<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
11.00 Uhr<br />
20. Starnberger Musiktage —<br />
Abschlusskonzert in der Schlossberghalle.<br />
Infos unter www.<br />
starnbergermusiktage.de<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
PATERZELL<br />
20.00 Uhr<br />
Preiswatten vom Belli-Club im<br />
Gasthof z<strong>um</strong> Eibenwald. Partner<br />
mitbringen, es gibt Fleisch- <strong>und</strong><br />
Sachpreise zu gewinnen<br />
FR 10.04.<br />
Karfreitag<br />
WEILHEIM<br />
16.00 Uhr<br />
Passionskonzert z<strong>um</strong> Karfreitag —<br />
Werke aus Barock <strong>und</strong> Romantik<br />
in der Evangelischen Apostelkirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 11.04.<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 12.04.<br />
Ostersonntag<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 11.30 Uhr<br />
Kleintiermarkt in der Kleinen<br />
Hochlandhalle<br />
MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Premiere des Theaters „Dümmer<br />
als <strong>die</strong> Polizei erlaubt“ vom Original<br />
Murnauer Bauerntheater im<br />
Griesbräu-Saal. Eintritt: 10 €. VVK<br />
ab Ende <strong>März</strong> im Griesbräu<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater von d'Weidenbachtaler<br />
im Gasthof Zur Post<br />
SPATZENHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Ostertanz im Haus des Gastes<br />
80 | tassilo
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Frühjahrskonzert des Musikvereins<br />
in der Tiefenbachhalle<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
MO 13.04.<br />
Ostermontag<br />
MURNAU<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Dümmer als <strong>die</strong> Polizei<br />
erlaubt“ vom Original Murnauer<br />
Bauerntheater im Griesbräu-Saal.<br />
Eintritt: 10 €. VVK ab Ende <strong>März</strong> an<br />
der Rezeption vom Griesbräu<br />
EBERFING<br />
20.00 Uhr<br />
Theater von d'Weidenbachtaler<br />
im Gasthof Zur Post<br />
POLLING<br />
19.30 Uhr<br />
Frühjahrskonzert des Musikvereins<br />
in der Tiefenbachhalle<br />
DI 14.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
MI 15.04.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerz.<br />
TUTZING<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ferien-Schreibwerkstatt für Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ab 10 Jahren.<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
17.00 Uhr<br />
Vortrag „Steuern sparen durch<br />
richtige erbrechtliche Gestaltung“<br />
in der Kanzlei Robert Badmann.<br />
Eintritt frei. Anm. unter<br />
08158 / 99013. Siehe Anzeige Seite 57<br />
DO 16.04.<br />
WEILHEIM<br />
14.00 bis 17.30 Uhr<br />
Lego ® -Ferientage in der Freien<br />
Evangelischen Gemeinde. Anm.<br />
(bis 12.4.) unter 0176 / 61661501 o.<br />
arnold.burklin@feg-weilheim.de<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
TUTZING<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ferien-Schreibwerkstatt für Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ab 10 Jahren.<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
FR 17.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
14.00 bis 17.30 Uhr<br />
Lego ® -Ferientage in der Freien<br />
Evangelischen Gemeinde.<br />
Anmeldung (bis 12.4.) unter<br />
0176 / 61661501 oder arnold.burklin@feg-weilheim.de<br />
PENZBERG<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Reparatur-Café im Werkra<strong>um</strong>,<br />
Christianstraße 8<br />
MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Konzert „Alegria“ von Peter Meiers<br />
Cascada im Schloßmuse<strong>um</strong>.<br />
Eintritt: 16 €<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
TUTZING<br />
10.00 bis 14.00 Uhr<br />
Ferien-Schreibwerkstatt für Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ab 10 Jahren.<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 18.04.<br />
WEILHEIM<br />
14.00 bis 17.30 Uhr<br />
Lego ® -Ferientage in der Freien<br />
Evangelischen Gemeinde. Anm-<br />
(bis 12.4.) unter 0176 / 61661501 o.<br />
arnold.burklin@feg-weilheim.de<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Dümmer als <strong>die</strong> Polizei<br />
erlaubt“ vom Original Murnauer<br />
Bauerntheater im Griesbräu-Saal.<br />
Eintritt: 10 €. VVK ab Ende <strong>März</strong> an<br />
der Rezeption vom Griesbräu<br />
IFFELDORF<br />
20.00 Uhr<br />
Schützenball in der Mehrzweckh.<br />
OBERHAUSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Heimatabend des Gebirgstrachten-Erhaltungsvereins<br />
„Edelweiß“<br />
beim Stroblwirt<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
TUTZING<br />
16.00 bis 18.30 Uhr<br />
Textstube Tutzing: Kreativer<br />
Schreibworkshop für Erwachsene<br />
<strong>und</strong> Jugendliche ab 17 Jahren.<br />
Anmeldung unter 08158 / 9643<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 19.04.<br />
WEILHEIM<br />
10.30 Uhr<br />
Lego ® -Ferientage — Besichtigung<br />
der Bauwerke im Rahmen eines<br />
Familiengottes<strong>die</strong>nstes mit anschließendem<br />
Bistro in der Freien<br />
Evangelischen Gemeinde<br />
14.00 Uhr<br />
Letzter Tag von „Mensch“, eine<br />
Gemeinschaftsausstellung vom<br />
<strong>Weilheim</strong>er Kunstfor<strong>um</strong> e.V. im<br />
Stadtmuse<strong>um</strong>. Bis 19.4. Siehe<br />
Anzeige Seite 5<br />
STARNBERG<br />
11.00 Uhr<br />
20. Starnberger Musiktage —<br />
Abschlusskonzert in der Schlossberghalle.<br />
Infos unter www.<br />
starnbergermusiktage.de<br />
MURNAU<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Dümmer als <strong>die</strong> Polizei<br />
erlaubt“ vom Original Murnauer<br />
Bauerntheater im Griesbräu-Saal.<br />
Eintritt: 10 €. VVK ab Ende <strong>März</strong> an<br />
der Rezeption vom Griesbräu<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
MO 20.04.<br />
WEILHEIM<br />
16.00 bis 16.45 Uhr<br />
Lesezeit! Die LeseRatten lesen vor<br />
in der Stadtbücherei. Eintritt frei<br />
18.30 Uhr<br />
3 St<strong>und</strong>en Seminar „Nichtraucher“<br />
mit Peter Phillip Koss in der<br />
Stadthalle. Siehe Anzeige Seite 74<br />
18.30 bis 20.00 Uhr<br />
Vortrag „Was tun, wenn Eltern<br />
pflegebedürftig werden?“ im<br />
Mehrgenerationenhaus. Kostenlos.<br />
Anmeldung (bis 15.4.) unter<br />
0881 / 909590-0<br />
DI 21.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
18.00 Uhr<br />
Seminar „Wunschgewicht leicht<br />
erreicht“ mit Peter Phillip Koss<br />
in der Stadthalle. Siehe Anzeige<br />
Seite 74<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 81
STARNBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Film- <strong>und</strong> Videoclub mit „6 Tage<br />
Jordanien — Gerasa, Petra, Wadi<br />
R<strong>um</strong> u.a.“ von Dr. Ulrich Schulze<br />
in der Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
PENZBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Lesung „Michael Stacheder liest<br />
<strong>und</strong> erzählt aus Max Mannheimers<br />
Tagebuch“ in der Stadtbücherei.<br />
Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
19.00 Uhr<br />
Wanderung „Bekassinenbalz im<br />
Murnauer Moos“, Treffpunkt am<br />
Parkplatz der Biologischen Station.<br />
Infos unter 08821 / 73464 oder<br />
gap@lbv.de<br />
MI 22.04.<br />
WEILHEIM<br />
16.00 Uhr<br />
Märchenzeit „Die Anderen“ in der<br />
Stadtbücherei<br />
DO 23.04.<br />
WEILHEIM<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
14.30 Uhr<br />
Seniorennachmittag „Wie wäre<br />
das Leben ohne Bienen?“ im<br />
Pfarrsaal von St. Barbara<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
FR 24.04.<br />
sene, garantiert nicht jugendfrei in<br />
der Stadtbücherei. Eintritt: 6 €. VVK<br />
in der Stadtbücherei<br />
STARNBERG<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Neuland“ von Kunstpreisträgerin<br />
der Stadt Starnberg<br />
2017 Stefanie Pietsch in der<br />
Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
20.00 Uhr<br />
BrotZeit&Spiele: Kabarett „Goldrausch<br />
2.0“ mit Stefan Kröll in der<br />
Schlossberghalle. Karten: 29 €.<br />
VVK bei der Schlossbergverwaltung<br />
oder unter www.kartenengl.de<br />
PENZBERG<br />
15.00 Uhr<br />
Führung durch das Breitfilz, Treffpunkt<br />
am Bahnhof. Kosten: 8 €.<br />
Anmeldung bei der VHS<br />
MURNAU<br />
20.00 Uhr<br />
Klavierabend/Gesprächskonzert<br />
mit Detlev Eisinger im Kultur- <strong>und</strong><br />
Tagungszentr<strong>um</strong>. Eintritt: 22 €<br />
11.00 bis 23.00 Uhr<br />
1. Streetfood-Festival auf dem<br />
Festplatz<br />
PEISSENBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Musikkabarett „Abendlandler“<br />
von den Wellküren in der Tiefstollenhalle.<br />
Einlass: 19.15 Uhr. Karten:<br />
32 €. Siehe Seite 8<br />
DIESSEN<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Bahnhofsplatz<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Neuland“ von Kunstpreisträgerin<br />
der Stadt Starnberg<br />
2017 Stefanie Pietsch in der<br />
Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
PENZBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Drehmoment Penzberg — Auto-<br />
Tage in der Innenstadt<br />
IFFELDORF<br />
19.00 Uhr<br />
Konzert „Dido <strong>und</strong> Aeneas“ von<br />
Henry Purcell, interpretiert von<br />
capella vocale in der Mehrzweckhalle<br />
ANDECHS<br />
19.30 Uhr<br />
Frühjahrskonzert der Blaskapelle<br />
Erling-Andechs im Florian-Stadl<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
TUTZING<br />
14.00 bis 16.00 Uhr<br />
Bewegung. Entspannung, Tanz im<br />
Tanzstudio, Bräuhausstraße 1a.<br />
Anm. unter www.kreativitaet-inbewegung.de<br />
oder 0160 / 90151168<br />
SCHLEHDORF<br />
11.00 Uhr<br />
Kesselfleisch-Essen beim Fischerwirt.<br />
Siehe Anzeige Seite 35<br />
ROTTENBUCH<br />
PEISSENBERG<br />
19.30 Uhr<br />
Vortrag „Frühlingsfit mit Wildkräutern“<br />
von Andrea Buchauer<br />
im Bürgerzentr<strong>um</strong><br />
STARNBERG<br />
20.00 Uhr<br />
Monologe, Dialoge <strong>und</strong> Couplets<br />
„Karl Valentin <strong>und</strong> <strong>die</strong> Liebe“,<br />
vorgetragen von Rosemarie<br />
Scheitler-Vielhuber (Urenkelin<br />
von Karl Valentin) <strong>und</strong> Dr. Windlfend<br />
(Dr. Wilfried Müller) in der<br />
Schlossberghalle. Karten: 8 € / 5 €<br />
(ermäßigt)/ Jugendliche frei<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
HEUTE ERSCHEINT<br />
DER NEUE <strong>TASSILO</strong><br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
3. Seniorenmesse in der Stadthalle<br />
16.00 bis 20.00 Uhr<br />
Blutspenden im BRK-Haus<br />
20.00 Uhr<br />
BrotZeit&Spiele: Konzert mit <strong>die</strong><br />
„Wellbrüder aus'm Biermoos“ in<br />
der Stadthalle. VVK beim Kreisboten-Ticketservice<br />
in der Sparkasse,<br />
bei PeissenBuch in Peißenberg <strong>und</strong><br />
bei Buch am Bach in Peiting<br />
20.00 Uhr<br />
Theaterabend „Die wahre Liebe“ —<br />
ein Kinderkasperlstück für Erwach-<br />
ANDECHS<br />
20.00 bis 0.00 Uhr<br />
Party-Bowling mit DJ <strong>und</strong> Animation<br />
im Bowling-Islands<br />
SÖCKING<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Biowochenmarkt an der St.<br />
Ulrichkirche<br />
ROTTENBUCH<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Kässpatzenessen auf der Schönegger<br />
Käse-Alm<br />
SA 25.04.<br />
WEILHEIM<br />
10.00 bis 16.00 Uhr<br />
Tag der offenen Tür im Krankenhaus.<br />
Siehe Seite 26 / 27<br />
MURNAU<br />
19.30 Uhr<br />
Musical- <strong>und</strong> Operettengala im<br />
Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Tickets: 25 €. VVK beim DER-Reisebüro<br />
sowie bei München Ticket<br />
20.00 Uhr<br />
Theater „Dümmer als <strong>die</strong> Polizei<br />
erlaubt“ vom Original Murnauer<br />
Bauerntheater im Griesbräu-Saal.<br />
Eintritt: 10 €. VVK ab Ende <strong>März</strong> an<br />
der Rezeption vom Griesbräu<br />
EBERFING<br />
14.00 Uhr<br />
Pflanzentauschmarkt bei der<br />
Alten Gemeindekanzlei<br />
11.00 bis 15.00 Uhr<br />
Weißwurst- <strong>und</strong> Käswurstessen<br />
auf der Schönegger Käse-Alm<br />
SO 26.04.<br />
WEILHEIM<br />
18.00 Uhr<br />
Kabarett „Glückskeks“ mit Bauchredner<br />
Sebastian Reich & Amanda<br />
in der Stadthalle. Infos unter www.<br />
lk-konzerte.de<br />
18.00 Uhr<br />
Operettengala im Stadttheater.<br />
Karten: 18 €. VVK beim KB-Ticketservice<br />
in der Sparkasse<br />
DIESSEN<br />
15.00 Uhr<br />
Eröffnung der Ausstellung „Mein<br />
Japan“ beim Kunstfenster<br />
82 | tassilo
STARNBERG<br />
14.00 bis 18.00 Uhr<br />
Ausstellung „Neuland“ von Kunstpreisträgerin<br />
der Stadt Starnberg<br />
2017 Stefanie Pietsch in der<br />
Schlossberghalle. Eintritt frei<br />
PENZBERG<br />
10.00 bis 17.00 Uhr<br />
Drehmoment Penzberg — Auto-<br />
Tage in der Innenstadt. Verkaufsoffener<br />
Sonntag von 12 — 17 Uhr<br />
11.00 Uhr<br />
Konzert „Kommt (k)ein Vogel<br />
geflogen — <strong>und</strong> jetzt?“ in der<br />
Stadthalle. Eintritt frei<br />
MURNAU<br />
8.00 Uhr<br />
Spieltag der Oberliga-Minigolfmannschaft<br />
an der Anlage am<br />
See. Eintritt frei<br />
14.30 bis 17.30 Uhr<br />
Tanztee im Kultur- <strong>und</strong> Tagungszentr<strong>um</strong>.<br />
Eintritt frei<br />
19.00 Uhr<br />
Theater „Dümmer als <strong>die</strong> Polizei<br />
erlaubt“ vom Original Murnauer<br />
Bauerntheater im Griesbräu-Saal.<br />
Eintritt: 10 €. VVK ab Ende <strong>März</strong> an<br />
der Rezeption vom Griesbräu<br />
ANDECHS<br />
10.00 bis 13.00 Uhr<br />
Sonntagsfrühstück im Bowling<br />
Islands. Siehe Anzeige Seite 23<br />
MO 27.04.<br />
IFFELDORF<br />
18.00 Uhr<br />
Frühlingskonzert der Musikschule<br />
Penzberg in der Mehrzweckhalle<br />
DI 28.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
15.00 Uhr<br />
Puppentheater „Wie Findus zu<br />
Pettersson kam“ in der Stadtbücherei.<br />
Eintritt: 3 €. VVK in der<br />
Bücherei<br />
MI 29.04.<br />
MURNAU<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt in der Fußgängerzone<br />
DO 30.04.<br />
WEILHEIM<br />
8.00 bis 13.30 Uhr<br />
Wochenmarkt am Marienplatz<br />
20.00 Uhr<br />
Live-Konzert „Quadro Nuevo“ im<br />
Stadttheater. VVK beim Kreisboten-<br />
Ticketservice in der Sparkasse<br />
> > > SO ERREICHEN SIE UNS<br />
Anschrift<br />
„tassilo“<br />
Birkland 40<br />
86971 Peiting<br />
Tel.: 08869 / 91 22-26<br />
Fax: 08869 / 91 22-20<br />
www.tassilo.de<br />
PEISSENBERG<br />
7.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Glückauf-Platz<br />
18.00 Uhr<br />
Peißenberger ChorNacht in der<br />
Tiefstollenhalle. Einlass: 17.15 Uhr.<br />
Karten: 6 €, Kinder <strong>und</strong> Jugendliche<br />
frei. Siehe Seite 8<br />
DIESSEN<br />
20.00 Uhr<br />
Tanz in den Mai mit der „Diefatshefara<br />
Blasmusik“ im Traidtcasten.<br />
Platzreservierung unter<br />
08807 / 5499<br />
STARNBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Kirchplatz<br />
PENZBERG<br />
8.00 bis 13.00 Uhr<br />
Wochenmarkt am Stadtplatz<br />
16.00 bis 17.00 Uhr<br />
Strategiespielst<strong>und</strong>e in der Stadtbücherei<br />
Änderungen <strong>und</strong> Fehler vorbehalten<br />
Email<br />
Redaktion: redaktion@tassilo.de<br />
Termine: veranstaltungen@tassilo.de<br />
Anzeigen: anzeigen@tassilo.de<br />
Anregungen / Kritik: info@tassilo.de<br />
<strong>Das</strong> Impress<strong>um</strong> finden Sie auf Seite 63.<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 83
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84 | tassilo<br />
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