TASSILO - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen, Ausgabe März/April 2020
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nem Bioheizkraftwerk landen, aus<br />
dem wieder<strong>um</strong> Wärme <strong>und</strong> Strom<br />
gewonnen wird, womit letztlich<br />
ein mittelständisches Unternehmen<br />
beheizt, <strong>und</strong> dessen Maschinen<br />
mit „grünem Strom“ betrieben<br />
werden können.<br />
Eiswürfeltest <strong>und</strong><br />
Berufsorientierungstage<br />
Weitere praxisbezogene Beispiele,<br />
auch für ältere Schüler: Eine eigene<br />
Solar-Stadt aufbauen, deren<br />
Hausdächer allesamt mit PV-Anlagen<br />
ausgestattet sind. Außerdem<br />
wird der Vergleich berechnet, wie<br />
viel Strom pro Jahr bei einer St<strong>und</strong>e<br />
Fernsehen, aber eben auch bei<br />
zwei St<strong>und</strong>en Fernsehen am Tag<br />
verbraucht wird. Weiter geht’s mit<br />
aktiver Unterstützung von Praxis<strong>und</strong><br />
Wissenschafts-Seminaren an<br />
Gymnasien bis hin zu Berufsorientierungstagen<br />
– dort werden<br />
ausschließlich Ausbildungsberufe<br />
aufgezeigt, in denen der Geselle<br />
von morgen regelmäßig mit regenerativen<br />
Energien zu tun haben<br />
wird. Heizungsbauer, Kaminkehrer<br />
oder Elektroniker sind nur drei Beispiele.<br />
Obwohl <strong>die</strong> Schüler überwiegend<br />
mit großer Begeisterung <strong>und</strong> erstaunlichem<br />
Wissen an das Thema<br />
Energiewende herangehen, sieht<br />
<strong>die</strong> Realität im Oberland noch<br />
ziemlich ernüchternd aus. „Weil <strong>die</strong><br />
meisten Erwachsenen eben nicht<br />
so denken <strong>und</strong> handeln, wie es<br />
bereits viele Schüler tun <strong>und</strong> auch<br />
im Rahmen von ‚Friday for Future‘<br />
von den Politikern fordern.“ Elisabeth<br />
Fre<strong>und</strong>l weist an <strong>die</strong>ser Stelle<br />
auf eine im Landkreis geplante<br />
Holzverbrennungsanlage hin, mit<br />
der man aus hiesigem Totholz direkt<br />
vor Ort jede Menge Strom <strong>und</strong><br />
Wärme gewinnen hätte können.<br />
„Mit Holz, das ohnehin nicht mehr<br />
verwendet werden kann, somit<br />
weiterhin in oft h<strong>und</strong>erte Kilometer<br />
entfernte Verbrennungsanlagen<br />
transportiert wird.“ Der Neu- <strong>und</strong><br />
Ausbau von Photovoltaik-Anlagen<br />
ist seit 2010 z<strong>um</strong> Erliegen gekommen,<br />
weil der Staat seine Förderung<br />
eingestellt hat. Windräder<br />
werden im Oberland aufg<strong>r<strong>und</strong></strong> der<br />
10H-Regel – soll Verschandelung<br />
des bayerischen Landschaftsbildes<br />
verhindern – ohnehin keine<br />
gebaut. „Und dass viele kleinere<br />
Sanierungsmaßnahmen für mehr<br />
Energieeffizienz teils wesentlich<br />
effektiver <strong>und</strong> ressourcensparender<br />
wären als wenige große Maßnahmen<br />
mit Abriss <strong>und</strong> Neubau, ist in<br />
den Köpfen vieler Verantwortlicher<br />
auch noch nicht wirklich angekommen.“<br />
Umso wichtiger, dass mittlerweile<br />
Schüler ihre Eltern darauf<br />
aufmerksam machen, zuhause nun<br />
endlich <strong>die</strong> alten Lampen gegen<br />
LEDs auszutauschen.<br />
js<br />
märz / april <strong>2020</strong> | 43