TASSILO - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen, Ausgabe März/April 2020

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Vom Waldsterben aus den 1970er
Jahren, welches wahrlich noch
nicht lange her ist, spricht heute
niemand mehr. Die Weichen werden
gestellt, dass die Erderwärmung
und der CO2-Ausstoß in unserem
Bereich verringert werden
kann. Nur braucht man dafür Zeit.
Ich sag manchmal scherzhaft: Die
Erderwärmung wird mindestens
noch bis in fünf Milliarden Jahren
andauern – dann ist die Sonne
ausgebrannt und es wird hier bitterkalt.
Wo liegen im Oberland aktuell die
größten Probleme?
Das Auseinanderdriften unserer
Gesellschaft zwischen den traditionell
geprägten Familien und den
Leuten, die keine Bindung haben
zu Traditionen und Vereinen, und
die auch keine Werte mehr leben
und pflegen. Verkehrspolitisch
dagegen, dass hier bei uns alles
auf Straßenverkehr, auf die Fortbewegung
mit dem Auto ausgelegt
ist. Umgehungsstraßen hier,
Tunnelbau da. Ich bin da klar der
Meinung, mehr Energie für Busund
Bahnfahrten aufzuwenden,
um den Umgang mit Verkehr neu
zu definieren, nämlich umweltbewusster.
Suchen Sie Ihr Lieblingsplatzerl
auch deshalb stets umweltschonend
auf, nämlich ohne Auto?
Auf dem Hohen Peißenberg bin
ich tatsächlich wöchentlich. Im
Sommer mit dem Radl, im Winter
zu Fuß. Einerseits, weil dort oben
aufgrund der Wetterstation Wissenschaft
existiert. Andererseits
wegen der Kirche – weniger wegen
des Katholischen Glaubens,
aber die Beziehung zu Gott an sich
ist ein wichtiger Punkt in meinem
Leben. Und nicht zu vergessen ist
die geniale Aussicht, die man von
dort oben in alle Himmelsrichtungen
genießen kann.
Haben Sie dort oben schon mal ein
Lied gesungen?
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Sprechen, Filmen und Texten: BR-Korrespondent Lui Knoll liebt seinen
abwechslungsreichen Job. Er ist zuständig fürs komplette Oberland.
(lacht) Auf dem Hohen Peißenberg
nicht. Dafür am Walchensee,
ein anderer Lieblingsort von mir,
an dem ich Gitarre gespielt und
ein neues Lied vorgestellt habe.
Seit wann machen Sie Musik?
Im Grunde schon immer. Mein
Vater war Klavierbauer. Wir haben
in der Pfalz auch ein recht großes
Spezialgeschäft für Pianos gehabt.
Und ich war als zehnjähriger
Pimpf in der Gesangsausbildung
in einem Knabenchor, habe auch
das Spielen auf einem klassischen
Klavier gelernt und mir später
selbst Gitarre beigebracht. Als
ich Vater von insgesamt vier Kindern
wurde, war es aus zeitlichen
Gründen musikalisch ruhiger in
meinem Leben. Bis ich wieder
angefangen habe, ein paar Jahre
in einer Münchner Acapella-
Gruppe zu singen. Heute bin ich
seit zehn Jahren im Chor Mosaix
in Rott, über den ich auch Solostücke
spiele. Und seit drei Jahren
bin ich gemeinsam mit einem
Schlagzeuger und einem Cellisten
Teil des Trios „Knoll und die
Klangwerker“.
Welche Art von Musik spielen
„Knoll und die Klangwerker“?
Alles, was uns einfällt. Ich schreibe
seit vielen Jahren Songs. Viel
über Beziehungen, über meine
eigenen Lebenskrisen, über das
Thema „Ein Leben mit und ohne
Internet“. Sicherlich bin ich nicht
der kritische Liedermacher, aber
jemand, der sehr tiefgründig
nachdenkt, und das über die Musik
zum Ausdruck bringen möchte.
Was gibt Ihnen Musik generell?
Ein Stück Heimat. Dadurch, dass
ich schon als Kind aus dem normalen
Leben rausgerissen wurde –
ich war sechs Jahre alt, als meine
Mutter verstarb –, ist Musik wie
eine Sehnsucht für mich, die auch
immer wieder mal in eine leichte