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TASSILO - Das Magazin rund um Weilheim und die Seen, Ausgabe März/April 2020

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<strong>Das</strong> Kunsthandwerk von Simon Baron<br />

Handgemachte Luxuslampen<br />

aus historischem Altholz<br />

Iffeldorf/Penzberg | Beim Anblick<br />

der handgemachten Altholz-Lampen<br />

von Simon Baron fehlen vielen<br />

Leuten <strong>die</strong> Worte. Oft ist es ein<br />

aus tiefstem Herzen kommendes<br />

„Wow“. Weil es <strong>die</strong>se Form von<br />

Kunsthandwerk kein zweites Mal<br />

gibt? „Ich habe tatsächlich noch<br />

nichts direkt Vergleichbares gef<strong>und</strong>en<br />

auf dem deutschlandweiten<br />

Markt“, sagt Simon Baron, 38,<br />

wohnhaft in Iffeldorf, hauptberuflicher<br />

Techniker für Holzbau <strong>und</strong><br />

seit einigen Jahren auch nebenberuflicher<br />

Kunsthandwerker. Er<br />

kreiert Luxuslampen aus Altholzbalken,<br />

<strong>die</strong> mehrere h<strong>und</strong>ert Jahre<br />

alt sind. „Die ältesten meiner<br />

Hölzer stammen aus dem Jahre<br />

1667.“ Hölzer, <strong>die</strong> derart viele Generationen<br />

von Menschen er- <strong>und</strong><br />

überlebten, haben jede Menge<br />

zu erzählen. „Deshalb ist es mir<br />

ein besonderes Anliegen, neben<br />

dem Fertigen der Lampen auch<br />

stets <strong>die</strong> Geschichte hinter den<br />

Hölzern hervorzuheben.“ Wer sich<br />

eine handgemachte Altholzlampe<br />

„vomBaron“ kauft, wird in Form<br />

eines flachen Holzplättchens immer<br />

informiert in Sachen Herkunft<br />

<strong>und</strong> einstigem Verwendungszweck<br />

der uralten Hölzer. Die<br />

massiven Balken aus dem Jahre<br />

1667, mindestens 16 mal 16 Zentimeter<br />

dick <strong>und</strong> auf 1,20 bis zwei<br />

Metern Länge gestutzt, stammen<br />

von einer Mühle aus dem niederbayerischen<br />

Allmannsdorf. „Die<br />

Fahrt dorthin werden mein Vater<br />

<strong>und</strong> ich wohl nie vergessen“, sagt<br />

Simon Baron. Von st<strong>und</strong>enlangem<br />

Starkregen <strong>und</strong> einer ersten Ankunft<br />

an falscher Adresse abgesehen,<br />

fanden <strong>die</strong> beiden einen<br />

im wahrsten Sinne verwahrlosten<br />

Ort vor – einen alten, verfallenen<br />

Messi-Bauernhof, der tatsächlich<br />

noch bewohnt war. Weil <strong>die</strong><br />

von Simon Baron auserkorenen<br />

Die Werkbank befindet sich im Keller von Simon Barons Elternhaus.<br />

Balken in bis zu sechs Metern<br />

Höhe ungesichert <strong>und</strong> im Freien<br />

gelagert waren, gleichzeitig der<br />

dortige Gabelstapler nicht funktionierte,<br />

„mussten wir auf ein wackeliges<br />

Gestell hochklettern <strong>und</strong><br />

<strong>die</strong> Balken mit unseren Füßen von<br />

oben nach unten kicken“. Wohlgemerkt<br />

noch immer bei strömendem<br />

Regen, der den Boden<br />

unterhalb des „Haufens“ in knöcheltiefen<br />

Matsch verwandelte –<br />

das Besorgen <strong>die</strong>ser Balken war<br />

alles andere als ungefährlich.<br />

Vom Seespaziergang aufs<br />

Tollwood-Festival<br />

<strong>Das</strong>s Simon Baron derart weite<br />

Wege auf sich nimmt, <strong>um</strong> an<br />

Altholz zu kommen, sogar auf<br />

eigene Gefahr gewisse Sicherheitsvorschriften<br />

über Bord wirft,<br />

zeigt deutlich, wie sehr er für sein<br />

nebengewerbliches Kunsthandwerk<br />

brennt. „Es hat tatsächlich<br />

schon Fälle gegeben, in denen der<br />

K<strong>und</strong>e scharf war auf eine meiner<br />

Lampen, ich sie letztlich aber gar<br />

nicht verkaufen wollte, weil ich so<br />

sehr an ihr hänge.“ Dabei ist das<br />

Kreieren <strong>die</strong>ser außergewöhnlichen<br />

Altholzlampen eher durch<br />

Zufall entstanden. „Natürlich habe<br />

ich schon immer, auch nach der<br />

Arbeit, gerne gebastelt <strong>und</strong> getüftelt,<br />

aber <strong>die</strong>se Idee war tatsächlich<br />

eine Art Eingabe von oben.“<br />

Ihr vorausgegangen: Ein Spaziergang<br />

mit Fre<strong>und</strong>in Moni, hin zu<br />

einem kleinen See östlich vom<br />

Wohnhaus der Eltern von Simon<br />

Baron, <strong>die</strong> in Penzberg leben. Am<br />

48 | tassilo

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