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Kids und Co Mittelthüringen, Ausgabe Frühling 2020

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Steffi Kraushaar-Wispel gibt deutlich zu<br />

verstehen: „Spaß <strong>und</strong> Spiel sind eben auch<br />

Therapie! Mir ist es jedoch wichtig, dass<br />

es für meine kleinen Patienten nicht nur<br />

schön ist – es muss eben auch etwas dabei<br />

rumkommen!“ Deshalb bedeute die Arbeit<br />

mit den Kindern oft nicht nur eine besondere<br />

Anstrengung, die die erfahrene Physiotherapeutin,<br />

ebenso wie ihr Team, jedoch mit<br />

ganzer Hingabe <strong>und</strong> liebend gern meistern –<br />

sondern allem voran: Wissensvermittlung bei<br />

den Eltern.<br />

In der 1. Etage in der Bahnhofstr. 2, zwei<br />

Etagen unter der physiotherapeutischen<br />

Praxis für die Erwachsenen, genießen die<br />

Jüngsten damit die volle Aufmerksamkeit<br />

des spezialisierten Physioteams. Neben dem<br />

kindgerechten lautstärkegedämmten Wartezimmer<br />

sind hier auch die einzelnen Behandlungsräume<br />

so ausgestattet, dass sich die<br />

kleinen Patienten sofort wohlfühlen. In jedem<br />

Zimmer gibt es spannendes zu entdecken:<br />

Eine Wassersäule mit tanzenden bunten<br />

Fischen wird zum Blickfang im Snoozleraum,<br />

das kleine Tobeparadies mit dicken Matten<br />

<strong>und</strong> verschiebbaren Elementen bietet die<br />

perfekte Möglichkeit zum Frustabbau <strong>und</strong> der<br />

Turnraum mit bunten Sportgeräten motiviert<br />

zu therapeutisch begleiteten Bewegungsabläufen.<br />

„In jedem Zimmer verstecken sich<br />

außerdem kleine Spielsachen, die die Kleinen<br />

akustisch, optisch <strong>und</strong> haptisch ansprechen“,<br />

deutet Steffi Kraushaar-Wispel in einem der<br />

Therapieräumen auf einen lustigen bunten<br />

Brummkreisel, eine bunte Kette aus Babygläschendeckeln<br />

<strong>und</strong> bunten Holzperlen<br />

sowie eine Reihe kleiner Sensorik-Plastikfläschchen,<br />

die mit unterschiedlichem Inhalt<br />

gefüllt sind, <strong>und</strong> w<strong>und</strong>erbare Geräusche beim<br />

Schütteln machen.<br />

schwere Therapiematte oder auch ein Kissen<br />

mit Vibrationsfunktion guttun. Um ein Kind<br />

„zu wecken“ <strong>und</strong> es sich selbst spüren zu lassen,<br />

nutzen wir mitunter aber auch Bürsten,<br />

Lockenwickler, Pfeifenputzer oder Kastanien<br />

als Reizauslöser. Oder wir rollen die Kleinen<br />

auch schon mal mit einem Nudelholz „richtig<br />

platt“, bis sie Entspannung empfinden – <strong>und</strong><br />

das glückliche Gefühl: sich selbst zu spüren.“<br />

Je nach Bedarf ergänzen oder unterstützen<br />

diese <strong>und</strong> weitere Hilfsmittel, die ganz auf die<br />

Bedürfnisse der Kinder <strong>und</strong> deren Situation<br />

abgestimmte Therapieform: wie etwa die<br />

Behandlung nach Vojta, die über Reflexlokomotion<br />

Bewegungsmuster abruft oder die<br />

Therapie nach Bobath, die unter anderem<br />

angeborene beziehungsweise frühkindlich<br />

erworbene Bewegungsstörungen <strong>und</strong> motorische<br />

Beeinträchtigungen behandelt.<br />

„Aufklärung scheint mir ganz wichtig. Mich ärgert,<br />

dass häufig zu wenig oder auch falsches<br />

Wissen weitergegeben wird – dies im Übrigen<br />

leider nicht selten auch von Hebammen,<br />

die ja eigentlich dabei helfen sollten, ein<br />

Gleichgewicht in einer Mutter-Kind-Beziehung<br />

zu schaffen“, schildert Steffi Kraushaar-Wispel.<br />

„Wichtige Gr<strong>und</strong>lagen wie beispielsweise,<br />

dass Mütter ihr Baby auch mal drehen<br />

<strong>und</strong> regelmäßig in eine andere Schlaf-oder<br />

Liegeposition bringen sollten, sodass sich<br />

das Kleine wohlfühlt oder wie man ein Baby<br />

richtig hochnimmt, werden heute kaum noch<br />

vermittelt. „Zudem dominieren immer mehr<br />

die Verunsicherung oder auch der Wettstreit<br />

um den Entwicklungsstand der Kleinen viele<br />

der Mama-Kind-Beziehungen“, macht die<br />

vielseitig spezialisierte Physiotherapeutin ihrem<br />

Ärger Luft <strong>und</strong> beschreibt hintergründig:<br />

„Hier versuche ich zu motivieren, sich wieder<br />

mehr auf sein Bauchgefühl zu verlassen <strong>und</strong><br />

sich vor allem nicht mit anderen Müttern <strong>und</strong><br />

deren Kinder zu vergleichen <strong>und</strong> zu wetteifern<br />

– <strong>und</strong> seien es auch die eigene Mutter,<br />

die Nachbarin oder die beste Fre<strong>und</strong>in!“<br />

Für manche scheine der Druck so hoch,<br />

dass sie sich gezwungen fühlten, ihr Kind<br />

hinzusetzen oder es zum Laufen zu bewe-<br />

„Damit habe ich natürlich sogleich die Aufmerksamkeit<br />

der Kinder“, lacht die 40-jährige<br />

herzlich <strong>und</strong> verdeutlicht: „Natürlich braucht<br />

es für die einzelnen Behandlungen zum Teil<br />

auch noch andere Hilfsmittel. Doch auch hier<br />

setzen wir dabei vorwiegend auf einfache<br />

aber zugleich effektvolle Dinge: Kinder, die<br />

beispielsweise Wahrnehmungsstörungen<br />

haben, die taktil gestört sind, häufig unruhig<br />

<strong>und</strong> auf Reizsuche sind, kann mitunter eine<br />

Die Kinderpraxis – Physiotherapie Steffi Kraushaar-Wispel<br />

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