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gen, berichtet Steffi Kraushaar-Wispel aus<br />
dem Praxisgeschehen: „Wenn ich schon<br />
höre ‚Schauen Sie mal, mein Kind kann<br />
schon sitzen oder ‚Mein Kind läuft schon.‘…“,<br />
schüttelt die Bewegungsexpertin nachdenklich<br />
den Kopf. „Das trifft bei mir schlicht<br />
auf Unverständnis – insbesondere, wenn<br />
die Kleinen einzig durch die Einwirkung der<br />
Eltern in die entsprechende Position oder<br />
den Bewegungsablauf gebracht werden. Hier<br />
kann ich nur deutlich feststellen: „Ein Kind,<br />
dass sich nicht von allein hinsetzt, kann noch<br />
nicht sitzen <strong>und</strong> ebenso gilt, wenn das Kind<br />
sich nicht ganz von alleine aufrichtet <strong>und</strong><br />
läuft, kann es auch noch nicht laufen! Eltern<br />
missachten hier allzu oft den natürlichen<br />
Entwicklungsverlauf ihrer Kinder, der zudem<br />
auch noch von Kind zu Kind ganz individuell<br />
ist! Geben Sie Ihrem Kind die Zeit, die es<br />
braucht, um sich von alleine zu drehen, von<br />
alleine zu krabbeln, zu sitzen, aufzustehen<br />
<strong>und</strong> zu laufen – wenn es die Muskulatur <strong>und</strong><br />
die motorischen Fähigkeiten des Kindes auch<br />
entsprechend zulassen.“<br />
Spätere Defizite durch zu frühes<br />
Sitzen <strong>und</strong> Laufen<br />
Werden Bewegungsabläufe, die ein<br />
Baby lernen will, übersprungen oder<br />
zu selten ausgeübt, weil ein Kind zu<br />
früh „in den Sitz drapiert“ oder an<br />
seinen hochgerissenen Ärmchen „zum<br />
Laufen gebracht“ wird, kommt es<br />
mitunter zu einer Destabilisierung von<br />
Nervenbahnen <strong>und</strong> -verknüpfungen,<br />
die sich bei den Kleinen erst nach<br />
<strong>und</strong> nach <strong>und</strong> vor allem durch das<br />
Selbsterkämpfen <strong>und</strong> Wiederholen<br />
von Bewegungsabläufen entwickeln.<br />
Das Baby lernt spezielle Bewegungen<br />
<strong>und</strong> Bewegungsabläufe unter diesen<br />
Umständen schlicht nicht oder nur<br />
unzureichend. Später zeigten sich die<br />
Auswirkung beispielsweise dadurch,<br />
dass das Kind sich bei einem Fall nicht<br />
abrollen kann oder nicht in der Lage<br />
ist, weit zu Springen.<br />
„Lassen Sie den Kindern also bitte ihre eigene<br />
motorische Entwicklung“, appelliert Steffi<br />
Kraushaar-Wispel, die auch Eltern mit sogenannten<br />
„Schreikindern“ zu beruhigen weiß.<br />
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28 Kribbelbunt