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Kids und Co Mittelthüringen, Ausgabe Frühling 2020

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gen, berichtet Steffi Kraushaar-Wispel aus<br />

dem Praxisgeschehen: „Wenn ich schon<br />

höre ‚Schauen Sie mal, mein Kind kann<br />

schon sitzen oder ‚Mein Kind läuft schon.‘…“,<br />

schüttelt die Bewegungsexpertin nachdenklich<br />

den Kopf. „Das trifft bei mir schlicht<br />

auf Unverständnis – insbesondere, wenn<br />

die Kleinen einzig durch die Einwirkung der<br />

Eltern in die entsprechende Position oder<br />

den Bewegungsablauf gebracht werden. Hier<br />

kann ich nur deutlich feststellen: „Ein Kind,<br />

dass sich nicht von allein hinsetzt, kann noch<br />

nicht sitzen <strong>und</strong> ebenso gilt, wenn das Kind<br />

sich nicht ganz von alleine aufrichtet <strong>und</strong><br />

läuft, kann es auch noch nicht laufen! Eltern<br />

missachten hier allzu oft den natürlichen<br />

Entwicklungsverlauf ihrer Kinder, der zudem<br />

auch noch von Kind zu Kind ganz individuell<br />

ist! Geben Sie Ihrem Kind die Zeit, die es<br />

braucht, um sich von alleine zu drehen, von<br />

alleine zu krabbeln, zu sitzen, aufzustehen<br />

<strong>und</strong> zu laufen – wenn es die Muskulatur <strong>und</strong><br />

die motorischen Fähigkeiten des Kindes auch<br />

entsprechend zulassen.“<br />

Spätere Defizite durch zu frühes<br />

Sitzen <strong>und</strong> Laufen<br />

Werden Bewegungsabläufe, die ein<br />

Baby lernen will, übersprungen oder<br />

zu selten ausgeübt, weil ein Kind zu<br />

früh „in den Sitz drapiert“ oder an<br />

seinen hochgerissenen Ärmchen „zum<br />

Laufen gebracht“ wird, kommt es<br />

mitunter zu einer Destabilisierung von<br />

Nervenbahnen <strong>und</strong> -verknüpfungen,<br />

die sich bei den Kleinen erst nach<br />

<strong>und</strong> nach <strong>und</strong> vor allem durch das<br />

Selbsterkämpfen <strong>und</strong> Wiederholen<br />

von Bewegungsabläufen entwickeln.<br />

Das Baby lernt spezielle Bewegungen<br />

<strong>und</strong> Bewegungsabläufe unter diesen<br />

Umständen schlicht nicht oder nur<br />

unzureichend. Später zeigten sich die<br />

Auswirkung beispielsweise dadurch,<br />

dass das Kind sich bei einem Fall nicht<br />

abrollen kann oder nicht in der Lage<br />

ist, weit zu Springen.<br />

„Lassen Sie den Kindern also bitte ihre eigene<br />

motorische Entwicklung“, appelliert Steffi<br />

Kraushaar-Wispel, die auch Eltern mit sogenannten<br />

„Schreikindern“ zu beruhigen weiß.<br />

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28 Kribbelbunt

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