Erfolg Magazin Ausgabe 2-2020
SPITZENLEISTUNG: Wie man zu außergewöhnlicher Performance gelangt RALF MÖLLER: Im Interview PAPST FRANZISKUS: Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON KOBE BRYANT: Erfolgsgeschichte GÜNTER BRANDL: Direktvertrieb als Chance ERFOLG BRAUCHT KEIN TALENT
SPITZENLEISTUNG: Wie man zu außergewöhnlicher Performance gelangt
RALF MÖLLER: Im Interview
PAPST FRANZISKUS: Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit
DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON
KOBE BRYANT: Erfolgsgeschichte
GÜNTER BRANDL: Direktvertrieb als Chance
ERFOLG BRAUCHT KEIN TALENT
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Leben
Die Erfolgsgeschichte eines Basketball-Weltstars
Kobe
Bryant
Kobe Bryant war ein hervorragender
Hubschrauberpilot
und flog seit Jahren mit seinem
Sikorsky S-76 auch alltägliche
Strecken, um in Los
Angeles Termine, Basketballtraining oder
Spiele zu absolvieren. Am 26. Januar 2020
hob er wie immer ab, um zu einem Basketball-Turnier
in Calabasas zu fliegen. Doch
diesmal stürzte sein Helikopter westlich
von Los Angeles auf ein Feld. Der 41-jährige
und seine 13-jährige Tochter Gianna
starben, daneben noch weitere sieben Passagiere.
Zurück bleiben seine Frau Vanessa,
drei weitere Kinder und eine fassungslose
Basketball-Fangemeinde, die um
einen der größten Stars in der Geschichte
der NBA trauert.
Kobe Bean Bryant stammt aus einer Basketball-Familie.
Sein Vater war Joe "Jellybean"
Bryant, seine Mutter Pamela Cox,
beide Berühmtheiten der amerikanischen
Basketball-Szene. Sein Vater spielte einige
Jahre in der italienischen Basketballliga,
weshalb die Familie einige Jahre in Italien
lebte.
Wie nicht anders zu erwarten, spielte der
Junge in der Highschool Basketball. Er
probierte sich auf allen fünf Positionen
aus und holte mit seiner Schulmannschaft
bei 90 Spielen 77 Siege innerhalb von drei
Jahren. Am Ende der Schulzeit war er mit
2883 Punkten der erfolgreichste High
School Player in Southeastern Pennsylvania.
Es hagelte Auszeichnungen. Kein
Wunder, dass John Lucas, Coach der Philadelphia-76ers,
für die schon sein Vater
auf dem Feld stand, ihn schon während
der Schulzeit
einlud, mit den
76ers zu trainieren.
Natürlich hätte
er ein Sportstipendium
für
verschiedene
Colleges sicher
gehabt, aber da
ihn nichts als
Basketball interessierte,
ging
er mit 17 Jahren
lieber direkt zur
NBA Draft.
Im ersten Jahr in der NBA ließ ihn der
Coach meist nur als Auswechselspieler
aufs Feld. Dafür gewann er den Slam Dunk
Contest als mit 18 Jahren Jüngster in der
NBA-Geschichte. Er wurde in das NBA
All-Rookie Second Team gewählt, machte
zwar einige Fehler, spielte aber mutig und
wurfgewaltig.
In seiner zweiten Saison verbesserte er sich
weiter, wurde zum jüngsten NBA All-Star
Game Starter. In der dritten Saison, 1998–
1999, startete er endgültig durch und
spielte bei den Lakers als Guard in sämtlichen
Spielen in der Startaufstellung. Es
war dem Verein 70 Millionen Dollar wert,
den Jungspund weitere sechs Jahre für die
Lakers zu verpflichten.
Ab 1999 konnte nichts und niemand
Bryant als Shooting Guard stoppen. All-
NBA, All-Star, All-Defensive Team – überall
war er dabei. Im Team mit Shaquille
O'Neal wurden die Lakers unter Coach
Phil Jackson über Jahre zu heißen Meisteraspiranten.
2002, als er 23 Jahre alt wurde,
war er der jüngste Spieler, der je drei Meisterschaften
gewonnen hatte.
2003/2004 musste er sich wegen des Vorwurfs
eines sexuellen Übergriffs vor Gericht
verantworten. Angeblich hatte er
eine 19-jährige Hotelangestellte in seinem
Hotelzimmer vergewaltigt. Bryant gab zu,
Sex mit der Anklägerin gehabt zu haben,
dieser sei aber einvernehmlich gewesen.
Nachdem die junge Frau sich weigerte,
auszusagen, wurde die Anklage fallen
gelassen. Eine spätere Zivilklage der Hotelangestellten
wurde außergerichtlich
beigelegt, und beinhaltete eine öffentliche
Entschuldigung des Basketballstars, ohne
dass er sich zu einer Schuld bekannte. In
der darauffolgenden Saison schlug sich
die mentale Be-
In der dritten Saison, 1998–
1999, startete er endgültig
durch und spielte bei den
Lakers als Guard in sämtlichen
Spielen in der Startaufstellung.
Es war dem Verein 70 Millionen
Dollar wert, den Jungspund
weitere sechs Jahre für
die Lakers zu verpflichten.
lastung durch
den Fall und
der damit einhergehende
Imageverlust
fürchterlich in
seiner Leistung
nieder.
Sein Trainer
Phil Jackson
schrieb in dieser
Zeit ein
Buch "The
Last Season:
A Team in Search Of Its Soul", in dem er
Kobe Bryant extremes Talent aber charakterliche
Mängel attestierte, insbesondere
einen befremdlichen Mix aus Arroganz,
Borniertheit und Unreife. Die übrigen
Teamkollegen bekamen bei weitem positiveres
Feedback.
Als Shaquille O'Neal und Phil Jackson das
Team verließen, saß der Verlust der Mannschaft
schwer im Genick. Erst 2005/2006
konnte Phil Jackson wieder als Lakers
Coach zurückgewonnen werden und kurz
darauf konnte Bryant an alte Leistungen
Bild: Depositphotos/ProShooter
32 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 02/2020 . ERFOLG magazin