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Erfolg Magazin Ausgabe 2-2020

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Leben

Sebastian Kurz –

Ein Millenial als Kanzler

Wieso wird ein junger, charismatischer Mensch Politiker?

Seine Grundzugänge, seine Prinzipien –

ein Einblick in Sebastian Kurz’ Leben

Bilder: imago images/Xinhua, Michael Hetzmannseder Cover: FBV Verlag

er habe ein Problem mit dem Politjargon,

denn er »rede beruflich genauso wie privat«.

Diese Authentizität bewahrte er sich

übrigens bis heute auf. Sebastian Kurz

wollte nichts begrüßen, sondern vielmehr

»grad raus sagen«, was er gut fand und was

nicht. Auch dabei unterscheidet er sich

von den anderen erfahreneren Politikern.

Der Rennfahrer Niki Lauda brachte es einmal

auf den Punkt, als er über ihn sagte:

„Er ist transparent und kompetent.“

Sebastian Kurz saß in den ersten Jahren

seiner politischen Tätigkeit - als Staatssekretär

- bis spät in die Nacht am Schreibtisch

und baute sich mit Hilfe seiner politischen

Kontakte ein hilfreiches Netzwerk

aus Menschen auf, die mit ihm gemeinsam

etwas Positives erreichen wollten. Große

Entscheidungen werden bei ihm seither

immer »im Team diskutiert.« Bis zum Dezember

2011 war klar, dass Sebastian Kurz

reden konnte wie ein Profi und er hatte außerdem

ein Gespür für Themen und Menschen

– das erkannten

auch die

Journalisten. Mit

ihm bekam die

»Integrationspolitik«

in Österreich

mit einem Mal ein

Gesicht.

Er ist transparent

und kompetent.

– Niki Lauda

Ab September 2013 war er Außenminister

und brachte einen frischen Außenwind

in die internationale Politik: »Meine

Stärke ist es, nicht zu glauben, dass

ich der Gescheiteste bin, sondern dass

ich verschiedene Meinungen, Ideen und

Tipps zusammenführen kann«, erklärte

er in seinem Antrittsinterview im Kurier.

Um neue Strategien zu erarbeiten,

beschäftigte er eine Reihe externer Berater

aus den Bereichen Politik, Wirtschaft

und Kultur, die innovative Konzepte für

das österreichische Außenamt erarbeiten

mussten.

Die Vision, die er ab 2017, als er erstmals

zum Bundeskanzler gewählt wurde, für

Österreich aufbaute, baue genau auf den

Grundzügen seiner Familie auf: »auch in

einem Land (muss) jeder seinen Beitrag

leisten.« Dabei setzte er in seinen Wahlkämpfen

meist auf Understatement und

Pragmatismus, wie kein anderer Politiker

das vor ihm getan hatte. Er sei »ein Sympathieträger«,

der zuhören konnte, schrieben

die Medien, und er sei ein Stratege und

Organisationstalent, der selbst bei den heißesten

Diskussionen und kontroversesten

Interviewführungen in sich ruhend und

lächelnd Fragen beantwortete.

Seine Mitarbeiter erklärten mir, dass Kurz

oftmals fokussiert, also das Erreichen

eines Ziels oder das Lösen einer gestellten

Aufgabe. Und das sei, wie ich erfuhr, sein

Markenzeichen. Sebastian Kurz stellt dabei

einen neuen

Typus eines Politikers

dar: er ist

nicht der übliche

alte, schnoddrige

Mann, der sich

ab-und-zu Mal

zu Wort meldet,

sondern er verkörpert

etwas gänzlich Neues. Er selbst

beschrieb sich in einem Gespräch, dass

wir führten, während wir an seinem Buch

arbeiteten, so:

»Ich glaube zuerst einmal, dass wir in einer

Zeit leben, wo jeder politisch einen Beitrag

leisten darf. Egal, ob er männlich oder

weiblich, jung oder alt ist. Das war früher

sicher anders. Und zum Zweiten haben

wir ganz bewusst versucht, auch die traditionellen

Strukturen zu öffnen und uns

als Partei zu öffnen, indem wir Personen

dazu gewonnen haben, die sich für ein politisches

Amt engagieren und die aus den

Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft

oder Wirtschaft stammen. Und zum Dritten:

inhaltlich versuchen wir eigentlich etwas

unvoreingenommener heranzugehen

und einfach gute Lösungen für Herausforderungen

zu finden.«

Er sei ein Idealist und wolle in der Politik

etwas verändern. Wenn man ihn heute

fragt, welche Eigenschaft in der Politik zu

den wichtigsten zählt, dann antwortet er:

»Die Grundvoraussetzung in der Politik

ist es, Menschen zu mögen. Politiker, die

das nicht tun, können zwar auf Zeit erfolgreich

sein, aber niemals über eine längere

Dauer hinaus.« Mit derartigen Aussagen

hat er eine eindeutige Vorbildwirkung als

Politiker und trifft damit den Nagel auf

den Kopf.

Die Autorin Judith Grohmann ist eine österreichische

Journalistin und autorisierte Verfasserin

der offiziellen Biografie über den österreichischen

Bundeskanzler Sebastian Kurz.

ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de

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