Erfolg Magazin Ausgabe 2-2020
SPITZENLEISTUNG: Wie man zu außergewöhnlicher Performance gelangt RALF MÖLLER: Im Interview PAPST FRANZISKUS: Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON KOBE BRYANT: Erfolgsgeschichte GÜNTER BRANDL: Direktvertrieb als Chance ERFOLG BRAUCHT KEIN TALENT
SPITZENLEISTUNG: Wie man zu außergewöhnlicher Performance gelangt
RALF MÖLLER: Im Interview
PAPST FRANZISKUS: Der Kämpfer für soziale Gerechtigkeit
DWAYNE "THE ROCK" JOHNSON
KOBE BRYANT: Erfolgsgeschichte
GÜNTER BRANDL: Direktvertrieb als Chance
ERFOLG BRAUCHT KEIN TALENT
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Leben
Sebastian Kurz –
Ein Millenial als Kanzler
Wieso wird ein junger, charismatischer Mensch Politiker?
Seine Grundzugänge, seine Prinzipien –
ein Einblick in Sebastian Kurz’ Leben
Bilder: imago images/Xinhua, Michael Hetzmannseder Cover: FBV Verlag
er habe ein Problem mit dem Politjargon,
denn er »rede beruflich genauso wie privat«.
Diese Authentizität bewahrte er sich
übrigens bis heute auf. Sebastian Kurz
wollte nichts begrüßen, sondern vielmehr
»grad raus sagen«, was er gut fand und was
nicht. Auch dabei unterscheidet er sich
von den anderen erfahreneren Politikern.
Der Rennfahrer Niki Lauda brachte es einmal
auf den Punkt, als er über ihn sagte:
„Er ist transparent und kompetent.“
Sebastian Kurz saß in den ersten Jahren
seiner politischen Tätigkeit - als Staatssekretär
- bis spät in die Nacht am Schreibtisch
und baute sich mit Hilfe seiner politischen
Kontakte ein hilfreiches Netzwerk
aus Menschen auf, die mit ihm gemeinsam
etwas Positives erreichen wollten. Große
Entscheidungen werden bei ihm seither
immer »im Team diskutiert.« Bis zum Dezember
2011 war klar, dass Sebastian Kurz
reden konnte wie ein Profi und er hatte außerdem
ein Gespür für Themen und Menschen
– das erkannten
auch die
Journalisten. Mit
ihm bekam die
»Integrationspolitik«
in Österreich
mit einem Mal ein
Gesicht.
Er ist transparent
und kompetent.
– Niki Lauda
Ab September 2013 war er Außenminister
und brachte einen frischen Außenwind
in die internationale Politik: »Meine
Stärke ist es, nicht zu glauben, dass
ich der Gescheiteste bin, sondern dass
ich verschiedene Meinungen, Ideen und
Tipps zusammenführen kann«, erklärte
er in seinem Antrittsinterview im Kurier.
Um neue Strategien zu erarbeiten,
beschäftigte er eine Reihe externer Berater
aus den Bereichen Politik, Wirtschaft
und Kultur, die innovative Konzepte für
das österreichische Außenamt erarbeiten
mussten.
Die Vision, die er ab 2017, als er erstmals
zum Bundeskanzler gewählt wurde, für
Österreich aufbaute, baue genau auf den
Grundzügen seiner Familie auf: »auch in
einem Land (muss) jeder seinen Beitrag
leisten.« Dabei setzte er in seinen Wahlkämpfen
meist auf Understatement und
Pragmatismus, wie kein anderer Politiker
das vor ihm getan hatte. Er sei »ein Sympathieträger«,
der zuhören konnte, schrieben
die Medien, und er sei ein Stratege und
Organisationstalent, der selbst bei den heißesten
Diskussionen und kontroversesten
Interviewführungen in sich ruhend und
lächelnd Fragen beantwortete.
Seine Mitarbeiter erklärten mir, dass Kurz
oftmals fokussiert, also das Erreichen
eines Ziels oder das Lösen einer gestellten
Aufgabe. Und das sei, wie ich erfuhr, sein
Markenzeichen. Sebastian Kurz stellt dabei
einen neuen
Typus eines Politikers
dar: er ist
nicht der übliche
alte, schnoddrige
Mann, der sich
ab-und-zu Mal
zu Wort meldet,
sondern er verkörpert
etwas gänzlich Neues. Er selbst
beschrieb sich in einem Gespräch, dass
wir führten, während wir an seinem Buch
arbeiteten, so:
»Ich glaube zuerst einmal, dass wir in einer
Zeit leben, wo jeder politisch einen Beitrag
leisten darf. Egal, ob er männlich oder
weiblich, jung oder alt ist. Das war früher
sicher anders. Und zum Zweiten haben
wir ganz bewusst versucht, auch die traditionellen
Strukturen zu öffnen und uns
als Partei zu öffnen, indem wir Personen
dazu gewonnen haben, die sich für ein politisches
Amt engagieren und die aus den
Bereichen Wissenschaft, Zivilgesellschaft
oder Wirtschaft stammen. Und zum Dritten:
inhaltlich versuchen wir eigentlich etwas
unvoreingenommener heranzugehen
und einfach gute Lösungen für Herausforderungen
zu finden.«
Er sei ein Idealist und wolle in der Politik
etwas verändern. Wenn man ihn heute
fragt, welche Eigenschaft in der Politik zu
den wichtigsten zählt, dann antwortet er:
»Die Grundvoraussetzung in der Politik
ist es, Menschen zu mögen. Politiker, die
das nicht tun, können zwar auf Zeit erfolgreich
sein, aber niemals über eine längere
Dauer hinaus.« Mit derartigen Aussagen
hat er eine eindeutige Vorbildwirkung als
Politiker und trifft damit den Nagel auf
den Kopf.
Die Autorin Judith Grohmann ist eine österreichische
Journalistin und autorisierte Verfasserin
der offiziellen Biografie über den österreichischen
Bundeskanzler Sebastian Kurz.
ERFOLG magazin . Ausgabe 02/2020 . www.erfolg-magazin.de
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