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BIBER 03_20

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Shams verfolgte ihre

Leidenschaft trotz der

Widerstände aus ihrer

Familie. Sie möchte

anderen Frauen

mit gutem Beispiel

vorangehen.

Großen Dank an das libanesische Restaurant Al Fayrooz (Universitätsring 8,

1010 Wien), das wir als Fotolocation nutzen durften!

„DER WEG IST KEIN LEICHTER,

ABER ES LOHNT SICH ZU

KÄMPFEN!“

Shams möchte eine Inspiration für alle Frauen sein, insbesondere

für jene, die auf ähnlichen Widerstand in ihren Familien

stoßen wie einst sie selbst. „Ich möchte ein Vorbild für alle

Frauen sein, die nicht tanzen dürfen oder können und nicht

einmal die Möglichkeit bekommen, sich tänzerisch auszudrücken“,

sagt sie entschlossen. Mit ihrer Familie kam sie beim

Thema Tanzen in all den Jahren auf keinen grünen Zweig

mehr, was sie für sich in Kauf genommen hat. „Es ist ein

Thema, über das ich mit meiner Familie nicht mehr diskutieren

kann.“

Für ihre Leidenschaft am Tanzen begrenzt Shams den Kontakt

zu ihrer Familie auf das Wesentlichste. „Der Weg, für den

ich mich entschieden habe, ist kein leichter gewesen, aber ich

wollte immer nach meinen Vorstellungen und Ideen leben und

nicht nach irgendwelchen Erwartungen, an die ich selber nicht

glaube. Denn am Ende des Tages muss man mit sich selbst

zufrieden und glücklich sein, sich selbst treu sein und authentisch

bleiben!“, so Shams im Gespräch.

Dass wohl nicht viele Frauen aus konservativen arabischen

oder muslimischen Familien denselben Weg wie Shams gehen,

fällt sowohl in der heimischen als auch in der internationalen

Tanzszene auf. „Ich bin bei Tanzveranstaltungen häufig die

einzige, die so ‚orientalisch‘ aussieht“, lacht sie. „Ich finde das

schade – allein mit dieser tollen Musik, das liegt uns doch im

Blut!“. Unlängst nahm sie bei einem Tanzwettbewerb in Kairo

teil, das immer noch als Mekka des Belly Dance gilt. Dabei ist

ihr aufgefallen, dass ausländische Tänzerinnen die Tanzszene

schon seit geraumer Zeit dominieren. Die Überzahl stammt vor

allem aus Osteuropa: aus Russland, der Ukraine oder aus dem

asiatischen Raum.

ORIENTALISCHER TANZ IM

WANDEL

In der New York Times stellte ein Journalist die treffende

Frage: Wenn Kairo doch das globale Zentrum des Belly Dance

ist, warum kommen die heißesten neuen Stars von überall

her, außer aus Ägypten? Die Tanzeinlagen der modernen Belly

Dance-Stars haben längst nichts mehr mit den spielerischen

Hüftschwüngen der großen Ikonen zu tun. Immer offenherziger

und provokanter werden die Kostüme, und die Shows

sexueller und aggressiver. Der klassische Orientalische Tanz

ist durch die Unterwanderung aus dem Ausland lange nicht

mehr das, was er einmal war. Das erkennen und bedauern

viele Araberinnen und Araber, sowie Enthusiasten des traditionellen

Raqs Sharqi heute. Trotzdem bleiben Nachwuchstänzerinnen

aus den arabischen Ländern bis auf Weiteres aus.

„Viele Tänzerinnen treten für Spottpreise auf Veranstaltungen

auf“, bedauert Shams. „Manche verlangen nur 50 Euro für

einen Auftritt, was alleine meine Taxifahrten abdecken würde!

Aufgrund dessen haben es viele andere Tänzerinnen schwer,

einen angemessenen Preis zu verlangen, da man nicht mehr

auf die Qualität des Tanzes Wert legt, sondern nur auf den

Preis.“ Der Druck, auch selbst zu immer offenherzigeren

Kostümen zu greifen, steigt ebenfalls mit der Konkurrenz.

„VIELE TÄNZERINNEN TRETEN FÜR

SPOTTPREISE AUF.“

In der Welt des Belly Dance herrschen andere Maßstäbe,

was das Äußere angeht. Denkt man an professionelle Tänzerinnen,

ist die Erwartung, dass sie besonders durchtrainiert

und athletisch sein müssen, nicht weit. Nicht so beim

Orientalischen Tanz. „Es gibt den Spruch ‚Zum Bauchtanzen

brauchst du einen Bauch‘, der sich hartnäckig hält. Je mehr

beim Tanzen wackelt, desto besser“, erklärt Shams. Sie hörte,

auch letztens in Kairo, den einen oder anderen Kommentar,

sie sei zu schlank für Belly Dance. „Sicherlich trifft das ja auch

den Geschmack in den orientalischen Ländern, als Frau ein

wenig mehr auf den Hüften zu haben. Aber jede und jeder

kann, unabhängig von Körperform und Alter, mit dem Tanzen

beginnen, da gibt es keine Grenzen!“. Die junge Frau sieht

den Tanzunterricht als Allheilmittel für selbst die trübsten

Tage. „Tanz und Musik sind Sprachen, die von allen Menschen

verstanden werden – egal welche ethnische Herkunft man

hat. Sie verbinden die unterschiedlichsten Kulturen, schaffen

Freundschaften und sind die schönste Art, sich zu verständigen.“

Unter Shams‘ Webseite shamsbellydance.at findet man

übrigens weitere Informationen und Kontaktdaten. ●

Für uns ist

Integration

kein Thema.

Gut so! Das Zusammenarbeiten unterschiedlicher Nationen war

bei McDonald’s noch nie ein Thema. Und darauf sind wir stolz.

Seit der Eröffnung unseres ersten Restaurants in Österreich 1977

arbeiten Menschen verschiedenster Kulturen bei und mit uns.

Heute sind bei uns rund 9.600 Mitarbeiter aus 91 Nationen tätig,

die bei uns gleiche Berufschancen finden und ergreifen können,

unabhängig von Alter, Geschlecht und Erfahrung. Das werden wir

auch in Zukunft so leben. Denn reden allein ist bei McDonald’s kein

Thema. Es braucht nachhaltiges Engagement – für Mensch, Umwelt

und Gesellschaft. Wir machen’s. Und nennen das Machhaltigkeit.

Mehr auf www.machhaltigkeit.at

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