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Tauchen_4_2020

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TAUCHEN APRIL <strong>2020</strong> GROSSES SÜSSWASSER-SPECIAL • REISE: SCHOTTLAND, PAPUA-NEUGUINEA, BONAIRE, SÃO TOMÉ • REPORT: SÜDAUSTRALIEN<br />

TAUCHTASCHEN: DIE NEUESTEN MODELLE<br />

SCHOTTLAND<br />

Abenteuer mit<br />

Riesenhaien<br />

REPORT<br />

Roadtrip durch<br />

Südaustralien<br />

32<br />

SEITEN<br />

PRAXIS-<br />

GUIDE<br />

DROHNEN<br />

Extra-Booklet<br />

Special<br />

& VIDEO<br />

& 32 Seiten zu diesem Heft<br />

DROHNEN<br />

Kaufberatung, & VIDEO Marktübersicht und<br />

Kaufberatung, Marktübersicht und<br />

32<br />

SEITEN<br />

PRAXIS-<br />

GUIDE<br />

Falls das hier oder auf Seite 3 aufgeklebte<br />

Extra nicht mehr vorhanden<br />

sein sollte, wenden Sie sich<br />

bitte an die Redaktion TAUCHEN<br />

für Einsteiger und Aufsteiger<br />

Tipps für Einsteiger und Aufsteiger<br />

Special<br />

NR 4 · APRIL <strong>2020</strong><br />

Deutschland 7,50 € · Italien 9,60 €<br />

Österreich 8,50 € · Schweiz 12,00 sfr<br />

Benelux 8,70 €<br />

FOTO-TIPPS<br />

SO SETZEN SIE DEN<br />

BUDDY IN SZENE!<br />

16 SEEN &<br />

FLÜSSE<br />

GROSSES SÜSSWASSER-<br />

SPECIAL AUF 26 SEITEN


TAUCHEN APRIL <strong>2020</strong> GROSSES SÜSSWASSER-SPECIAL • REISE: SCHOTTLAND, PAPUA-NEUGUINEA, BONAIRE, SÃO TOMÉ • REPORT: SÜDAUSTRALIEN<br />

TAUCHTASCHEN: DIE NEUESTEN MODELLE<br />

SCHOTTLAND<br />

Abenteuer mit<br />

Riesenhaien<br />

REPORT<br />

Roadtrip durch<br />

Südaustralien<br />

32<br />

SEITEN<br />

PRAXIS-<br />

GUIDE<br />

DROHNEN<br />

& VIDEO<br />

Kaufberatung, Marktübersicht und<br />

Tipps für Einsteiger und Aufsteiger<br />

Special<br />

Extra-Booklet<br />

DROHNEN<br />

& VIDEO<br />

32 Seiten zu diesem Heft<br />

Falls das hier oder auf Seite 3 aufgeklebte<br />

Extra nicht mehr vorhanden<br />

sein sollte, wenden Sie sich<br />

bitte an die Redaktion TAUCHEN<br />

NR 4 · APRIL <strong>2020</strong><br />

Deutschland 7,50 € · Italien 9,60 €<br />

Österreich 8,50 € · Schweiz 12,00 sfr<br />

Benelux 8,70 €<br />

FOTO-TIPPS<br />

SO SETZEN SIE DEN<br />

BUDDY IN SZENE!<br />

16 SEEN &<br />

FLÜSSE<br />

GROSSES SÜSSWASSER-<br />

SPECIAL AUF 26 SEITEN


This page<br />

left blank<br />

intentionally.


EDITORIAL<br />

www.prodivers.com<br />

Jasmin Jaerisch<br />

Chefredakteurin<br />

Liebe Leser,<br />

FOTO: AHMET/STOCK.ADOBE.COM<br />

kurz vor Redaktionsschluss kam die<br />

Meldung: Die weltgrößte Touristikmesse,<br />

die ITB in Berlin, wird aufgrund des<br />

grassierenden Corona-Virus abgesagt!<br />

Diese Entscheidung fiel dem Krisenstab<br />

sicherlich nicht leicht. Die ITB ist bekannt<br />

für ihre unglaublich aufwändigen<br />

und kostspieligen Messe-Stände. Flüge<br />

und Hotels der internationalen<br />

Aussteller<br />

sind meist<br />

schon Monate im<br />

Voraus gebucht.<br />

Wirtschaftlich betrachtet<br />

ist die Absage<br />

der totale Albtraum!<br />

Menschlich<br />

betrachtet war es<br />

die einzig richtige<br />

Entscheidung. Warum? Weil die Gefahr<br />

gegenwärtig einfach zu hoch ist, dass es<br />

zu einem sprunghaften Anstieg neuer<br />

Infektionen nach der Messe kommt.<br />

Fakt ist, der Coronavirus ist um einiges<br />

infektiöser als der Grippevirus. Fakt ist,<br />

man kann sich angesteckt haben und<br />

zeigt dennoch keine Symptome, trägt<br />

dabei aber das Virus munter weiter in<br />

die Welt hinaus. Fakt ist, das Virus ist<br />

nicht gefährlich für gesunde Menschen<br />

– aber für alle älteren und vor allem<br />

vorerkrankten steigt die Mortalitätsrate<br />

an. Und genau diesen Aspekt scheinen<br />

gerade viele zu vergessen. „Was soll<br />

diese ganze Panik? Ist doch nur wie<br />

eine Erkältung!“, höre ich gerade überall.<br />

Können wir vielleicht einmal nicht<br />

nur an uns selbst denken? In meinem<br />

Bekanntenkreis gibt es viele, die zu den<br />

Risikogruppen zählen, und genau um<br />

die sollte man sich Sorgen machen.<br />

Übertriebene Panik ist sicherlich falsch,<br />

Ein achtsamer Umgang mit dem Corona-Virus<br />

ist sinnvoll, Panik dagegen nicht!<br />

aber Vorsichtsmaßnahmen sind meiner<br />

Meinung nach essenziell wichtig. Und<br />

so wird in den Medien heruntergebetet,<br />

wie man sich und andere schützen<br />

kann. Gründliches Händewaschen,<br />

Husten und Niesen in die Armbeuge,<br />

Abstand zu Erkrankten halten und bei<br />

Anzeichen einer Erkältung Menschenmengen<br />

meiden.<br />

Und nun frage ich<br />

mich: Sind das<br />

wirklich Etiketten,<br />

die wir neu<br />

erlernen müssen?<br />

Auch ohne<br />

Corona sollte<br />

dieses Verhalten<br />

eine Selbstverständlichkeit<br />

sein.<br />

Muss man mit Husten und Schnupfen<br />

wirklich ins Kino gehen?<br />

Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist es<br />

Mitte März und ich hoffe, wir haben<br />

die schlimmste Infektionswelle bereits<br />

hinter uns, und Sie haben diese turbulente<br />

Zeit gesund überstanden. Spätestens<br />

wenn der Frühling kommt und die<br />

Temperaturen anziehen, soll laut den<br />

Medizinern das Virus seinen Schrecken<br />

verloren haben. Nutzen Sie doch diese<br />

Zeit für einen Tauchgang in unseren<br />

heimischen Seen und Flüssen, denn<br />

nirgendwo sonst kann man so gut den<br />

Alltag hinter sich lassen wie unter der<br />

Wasseroberfläche.<br />

Ihre<br />

jasmin.jaerisch@tauchen.de<br />

MALEDIVEN<br />

Abtauchen im Inselparadies<br />

LHAVIYANI ATOLL<br />

Top Tauchplätze wie Kuredu<br />

Express und Caves sind in nur<br />

wenigen Minuten mit dem Boot<br />

erreichbar. Das Lhaviyani Atoll<br />

ist ein absolutes Muss für alle<br />

Großfisch-Fans. Unser Highlight:<br />

Kanaldurchquerungen<br />

mit dem Scooter.<br />

UNSERE INSELN:<br />

KUREDU<br />

KOMANDOO<br />

HURAWALHI<br />

KUDADOO<br />

INNAHURA<br />

SÜD ARI ATOLL<br />

Von klein bis groß - das Süd Ari<br />

Atoll ist für seine Artenvielfalt bekannt.<br />

Die Strömungen sorgen<br />

für einen hohen Nährstoffgehalt,<br />

was nahezu ganzjährig sogar<br />

die ganz Großen anlockt.<br />

UNSERE INSELN:<br />

VAKARUFALHI<br />

LILY BEACH


FOTOS: HARALD HOIS, TANYA HOUPPERMANS, TOBIAS FRIEDRICH<br />

KONTAKT & MEHR<br />

REDAKTION:<br />

☎ 040/38 90 61 91, F 040/38 90 61 99<br />

TAUCHEN, Jahr Top Special Verlag,<br />

Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg<br />

E-MAIL<br />

Redaktion: redaktion@tauchen.de<br />

Service: servicepoint@tauchen.de<br />

Sprechstunde: sprechstunde@tauchen.de<br />

Biologie: bio@tauchen.de<br />

ANZEIGEN<br />

Magdalena Cale, ☎ 040/38 90 64 70<br />

E-Mail: magdalena.cale@jahr-tsv.de<br />

TAUCHEN-Abo + Adressänderungen<br />

☎ 040 / 38 90 68 80,<br />

F 040 / 38 90 68 85,<br />

E-Mail: abo@tauchen.de<br />

TAUCHEN-DIGITAL<br />

www.tauchen.de/epaper<br />

16<br />

60<br />

SÜSSWASSER<br />

In unserem Special stellen<br />

wir Ihnen 16 heimische<br />

Seen und Flüsse vor.<br />

SCHOTTLAND<br />

Schnorchelabenteuer<br />

mit den friedlichen<br />

Riesenhaien.<br />

80<br />

FOTO-TIPPS<br />

So setzen Sie den<br />

Buddy perfekt in<br />

Szene!<br />

4 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Unser Coverfoto ist von<br />

Andrew Gaspar.<br />

INHALT APRIL <strong>2020</strong><br />

TITELSTORYS SIND ROT MARKIERT<br />

Rund um die Welt<br />

<strong>Tauchen</strong>, Reisen<br />

und Entdecken<br />

INSIDE<br />

Diese News, Events und Meldungen<br />

finden wir im April richtig spannend!<br />

Startschuss für die<br />

„Ocean Film Tour <strong>2020</strong>“ 7<br />

Zwei exklusive TAUCHEN-Leserreisen<br />

ans Rote Meer 12<br />

REISE<br />

SÜSSWASSER-SPECIAL<br />

Saisonstart für unsere Seen & Flüsse <br />

• Portfolio<br />

So schön ist das<br />

<strong>Tauchen</strong> im Süßwasser 16<br />

• Karte und Praxis-Tipps<br />

16 Süßgewässer im Überblick 22<br />

• Verzasca<br />

Flusstauchen der Extra-Klasse 24<br />

• weitere Ziele in der Schweiz 28<br />

• Weitere Ziele in Österreich<br />

und Deutschland 32<br />

• Biologie – Heimische Fische<br />

Spiel der Natur – bunte Sonderformen 38<br />

SÃO TOMÉ:<br />

Auf Entdeckungstour 42<br />

PAPUA-NEUGUINEA:<br />

Tauchsafari der Extraklasse 48<br />

BONAIRE:<br />

Techtauchen in der Karibik 56<br />

SCHOTTLAND:<br />

Auf der Suche nach den Riesenhaien 60<br />

REPORT<br />

TAUCH-ROADTRIP DURCH<br />

SÜDAUSTRALIEN 68<br />

MENSCHEN<br />

„ICH KAM NACH 140 TAGEN FREI!“<br />

Marc Wallert spricht im Interview über<br />

seine Entführung 76<br />

WISSEN<br />

Viel Wissenswertes aus den Bereichen<br />

Multimedia, Technik, Praxis und Forum 79<br />

■ MULTIMEDIA<br />

UW-Fotografie:<br />

So setzt man den Buddy in Szene 80<br />

UW-Fotografie: Der Hybrid-Blitz<br />

„SS-2“ im Praxis-Test 86<br />

■ TECHNIK<br />

Gut verpackt!<br />

Neue Tauchtaschen und Koffer 88<br />

Test: Der neue Tauchcomputer<br />

„D5“ von Suunto 92<br />

Test: Trocki „X-Mission“ von Bare 94<br />

■ PRAXIS<br />

Medizin: Tinnitus & Schwindel 96<br />

Aus Fehlern lernen:<br />

So gefährlich ist der Bootsverkehr 100<br />

■ FORUM<br />

Leserfoto-Voting 102<br />

RUBRIKEN<br />

EDITORIAL 3<br />

IMPRESSUM 114<br />

VORSCHAU 112<br />

Philippinen<br />

Negros<br />

ab 1.559 €<br />

12 Tage Reise inkl. Flügen, Transfers,<br />

Frühstück, 10 Tauchgängen inkl. Flasche,<br />

Blei und Bootsfahrten<br />

UNSERE REISEZIELE IN DIESER AUSGABE<br />

Schottland<br />

Innere Hebriden60<br />

Deutschland<br />

Süßwasserspots33<br />

Schweiz<br />

Verzasca24<br />

Österreich<br />

Blindsee32<br />

Schweiz<br />

Süßwasserspots28<br />

Papua-Neuguinea<br />

Tauchsafari48<br />

Eine Marke von<br />

Bonaire<br />

Buddy Dive Resort56<br />

São Tomé und<br />

Príncipe42<br />

Südaustralien<br />

Roadtrip68<br />

Buchung und Katalogbestellung in Ihrem ORCA-Service Center:<br />

Tel. 08031 - 188 50<br />

info@orca.de<br />

www.orca.de<br />

www.facebook.com/orca.tauchreisen<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 5<br />

Alle Preise in Euro, p.P. bei 2 Pers. im DZ. Reisen nicht barrierefrei.<br />

Unternehmenssitz: Explorer Fernreisen GmbH, Hüttenstraße 17, 40215 Düsseldorf


DIE DIGITALE AUSGABE<br />

einfach laden und überall lesen!<br />

für nur 4,49 €<br />

Print-Abonnenten<br />

zahlen nur 83 Cent<br />

pro Ausgabe<br />

TAUCHEN gibt es auch als digitalisierte<br />

Ausgabe für alle Endgeräte.<br />

So haben Sie die wichtigsten Infos rund<br />

um den Tauchsport immer mit dabei.<br />

Ganz egal, wo Sie gerade sind.<br />

Einfach registrieren über:<br />

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Ein Format für alle Endgeräte!<br />

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Erhältlich auf diesen Plattformen – schnell sichern:<br />

6 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong><br />

www.tauchen.de/digital


TAUCHEN-<br />

LESERREISE:<br />

APNOE-SAFARI<br />

Alle Infos dazu ab Seite 12<br />

INSIDE<br />

WAS WIR IM ARPIL SPANNEND FINDEN<br />

Ein bildgewaltiges<br />

Event für Wassersportfans:<br />

„Ocean<br />

Film Tour 7“.<br />

FOTO: B. HAMILTON<br />

OCEAN FILM TOUR<br />

EINZIGARTIGES FILMEVENT<br />

Atemberaubende Filme für Wassersportfans: Ab März <strong>2020</strong> startet wieder<br />

die „International Ocean Film Tour“ und geht auf große Fahrt durch 13<br />

Länder mit mehr als 200 Vorstellungen.<br />

Das Festival mit einem halben Dutzend<br />

bildgewaltiger Filme, die Meeresduft verströmen<br />

und zum Nachdenken anregen<br />

sollen, findet bereits zum siebten Mal statt.<br />

„Maiden“, „Unstoppable“, „Diving Deep“,<br />

„The Armstrongs“, „Dean Goes Surfing“ sind die<br />

Filme, die gezeigt werden. Besonders für Taucher<br />

interessant ist der Beitrag „Diving Deep“,<br />

von Mike de Gruys – einem der erfolgreichsten<br />

Meeresfotografen und Filmer der Welt. Der<br />

US-Amerikaner ist ein entschlossener Verfechter<br />

des Meeresschutzes und ein Kronzeuge<br />

der Umweltzerstörung. „Diving Deep“ ist eine<br />

Hommage an den Meeresschützer.<br />

„Maiden“ handelt von der Skipperin Tracy<br />

Edwards und ihrem Einsatz im männerdominierten<br />

Segelsport. Dazu gibt es Filme, die die<br />

Surfer-Leidenschaft zelebrieren wie „Dean goes<br />

Surfing“ und „The Armstrongs“. Das Porträt<br />

„Unstoppable“ zeigt das Leben von Bethany<br />

Hamilton, die nach einer Tigerhai-Attacke ihren<br />

linken Arm verloren hat und zu einer der profiliertesten<br />

Surferinnen der Welt zählt. In vielen<br />

Städten wird die Tour von Umweltschutzorganisationen<br />

und -Aktivisten begleitet. Inklusive<br />

Rahmenprogramm wie Moderation und Gewinnspielen<br />

dauert die Veranstaltung etwa drei<br />

Stunden. www.oceanfilmtour.com<br />

INFO<br />

TICKETS<br />

VERLOSUNG<br />

Wir verlosen 3 x 2 Eintrittskarten<br />

für eine Vorstellung<br />

der „Ocean Film<br />

Tour <strong>2020</strong>“! Mitmachen<br />

können Sie auf www.<br />

tauchen.de. Auf https://<br />

de.oceanfilmtour.com/<br />

de/tickets finden Sie<br />

alle Termine und welche<br />

Veranstaltungen bereits<br />

ausverkauft sind. Für diese<br />

Events gibt es leider<br />

keine Verlosungstickets<br />

mehr.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 7


INSIDE<br />

TAUCHEN<br />

INTERN<br />

OCEAN HEROES<br />

Zwei tolle Bücher zu gewinnen!<br />

Ocean Heroes hat die Pilotphase des Charity-Shops beendet und startet mit zehn Millionen<br />

Büchern und 1,6 Millionen digitalen Titeln durch. Wichtigste Neuerungen: Lieferung international,<br />

Portofrei nach Deutschland, Österreich und Schweiz. Ein Themenschwerpunkt bleiben<br />

monatlich wechselnde Bücherauswahlen rund ums Meer und dazu kommen limitierte<br />

Editionen. Auf TAUCHEN.de verlosen wir jeweils fünf Expemplare „Tiefenschärfe – ein<br />

Leben hinter der Kamera“ von UW-Fotograf Kurt Amsler, eine Mischung aus Biografie,<br />

Abenteuer und Foto-Tipps sowie „Hailights“ – Abenteuer mit Menschen und Haien von<br />

sharkproject. www.ocean-heroes.buchkatalog.de<br />

Das Titelfoto von Andrew Gaspar<br />

zeigt den Wasserfall Virje im<br />

Bach Glijun in den Julischen<br />

Alpen in der Nähe der Stadt<br />

Bovec/Slowenien.<br />

UW-FOTOGRAFIE<br />

Mit der<br />

Kamera<br />

in der<br />

Wasserwelt<br />

Seit über 50 Jahren taucht Bernd Ehlers<br />

in den verschiedensten Gewässern auf<br />

der Welt ab, hat dabei viele Abenteuer<br />

erlebt und für die Dokumentation eigene<br />

UW-Kameras entwickelt. Viele Kurzfilme<br />

von ihm liefen im Fernsehen, zudem hat er<br />

Tauchberichte publiziert. Seine Erlebnisse<br />

hat er nun in einem Buch veröffentlicht:<br />

„Mit der Kamera in der Wasserwelt“, 380<br />

Seiten, 37 Euro plus Versand. Infos: ehlers.mail@t-online.de.<br />

UN-ARTENSCHUTZ<br />

OceanCare<br />

zieht Bilanz<br />

Vom 20. bis zum 22. Februar <strong>2020</strong><br />

fand die Vertragsstaatenkonferenz<br />

der Bonner Konvention zum Schutz<br />

wandernder Tierarten (CMS) statt. „In<br />

vielen Bereichen haben die Staaten auf<br />

der UN-Artenschutzkonferenz in Indien<br />

ambitionierte Beschlüsse gefasst. Ob<br />

diese das Artensterben verlangsamen<br />

oder aufhalten, muss bezweifelt werden.<br />

MANTA DIVING MADEIRA<br />

Events und<br />

Specials<br />

Das Team um Stefan Maier bietet seinen<br />

Gästen auch in der neuen Saison individuellen<br />

Service und Events: Ab dem 2. März<br />

<strong>2020</strong> wird im Manta Diving auf Madeira<br />

wieder angetaucht. Und damit es Euch<br />

auch richtig schön warm wird ums „Taucherherz“,<br />

gibt es ein tolles Kombiangebot<br />

im März und April: Wohnen und <strong>Tauchen</strong><br />

ab 330 Euro/Person inklusive fünf Tauchgänge<br />

(Tank & Blei). Freediving Naturerlebnistage<br />

vom 20.04. bis zum 24.04.<strong>2020</strong>.<br />

www.mantadiving.com<br />

Zu offensichtlich ist das Versagen,<br />

bereits bestehende Schutzmaßnahmen<br />

umzusetzen. Überdies wurde die<br />

Chance verpasst, den Handel mit streng<br />

geschützten Arten zu untersagen“, zieht<br />

Nicolas Entrup, Delegationsleiter von<br />

OceanCare, eine gemischte Bilanz. Die<br />

Aufnahme verschiedener Haiarten ins<br />

Natur- und Artenschutzabkommen, Aktionspläne<br />

für den gemeinsamen Schutz<br />

für Wale und Delfine werden gefordert.<br />

OceanCare setzt sich seit 1989 weltweit<br />

für die Meerestiere und Ozeane ein.<br />

www.oceancare.org<br />

8 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


ORCA-HIGHLIGHTS <strong>2020</strong><br />

Neue Resorts für<br />

Taucher<br />

Orca Tauchreisen, Marke des Düsseldorfer<br />

Reiseveranstalters Explorer Fernreisen, startet<br />

mit neuen Projekten für Individualisten ins<br />

Jahr <strong>2020</strong>. Taucher bevorzugen oft kleine<br />

und gut geführte Resorts und Boutique<br />

Hotels, fernab großer Hot-Spots. Daher hat<br />

der Unterwasser-Spezialist neue Klein-Hotels<br />

und Bungalowanlagen im Programm. Zu<br />

den neuen Tauchresorts zählen unter anderem<br />

das Kawayan Holiday Resort auf Siquijor<br />

Island/Philippinen, das Harmony Bay Resort<br />

auf Togian Island/Indonesien und das Roshan<br />

Resort bei Mirbat, eines der wenigen<br />

Resorts im Oman mit eigenem Hausriff. Eine<br />

neue Destination im Orca-Tauchprogramm<br />

ist Papua-Neuguinea. Nach zwei erfolgreichen<br />

Orca-Gruppenreisen startet <strong>2020</strong><br />

die „Best of Indonesia“-Tour für Taucher und<br />

Schnorchler. Kombiniert werden die Regionen Flores/Komodo und Nord-Sulawesi in einer<br />

einzigartigen Reise mit besonderem Programm. Von Tauch- und Schnorchelgängen mit den<br />

Großen und Kleinen der Meere, über Dschungeltouren, Kraterwanderungen und Tierbegegnungen<br />

bis hin zu lokalen Marktbesuchen und Kochkursen ist alles dabei. Die Gruppengröße<br />

ist auf 15 Teilnehmer begrenzt. Das Orca-Team begleitet die Reise. www.orca.de<br />

BILDBAND<br />

„Big Blue“ – magische<br />

Unterwasser-Welten<br />

Fotojournalist Brian Skerry präsentiert im neuen Buch „Big<br />

Blue, die schönsten Tauchreviere der Welt“ mit bekannten<br />

National-Geographic-Kollegen atemberaubende Fotografien:<br />

<strong>Tauchen</strong> mit Mantas vor Hawaii und mit Haien vor<br />

Costa Rica. Sensationelle Aufnahmen von der Erkundung<br />

des Leuchtturmriffs vor Belize und vom Schwimmen unter<br />

den Eisschollen der Antarktis. Ein 400 Seiten starker<br />

Bildband mit 100 aufregenden Unterwasser-Erlebnissen!<br />

www.nationalgeographic.de<br />

KARIBIK<br />

Dominica-Reisen zu gewinnen<br />

Dominica ist ein Paradies für Abenteuer-Reisende, Taucher und Wassersportler:<br />

Auf einer Walbeobachtungstour haben Besucher ganzjährig die Gelegenheit, die<br />

rund um Dominica lebenden Pottwale zu sichten. Dominica verstärkt das Hotelangebot<br />

weiter: Das luxuriöse Eco-Resort Coulibrie Ridge versorgt sich selbst mit<br />

Solarpanels. Das Rosalie Bay Eco Resort öffnet rechtzeitig zur Schildkrötensaison<br />

vom März bis Oktober. In dieser Zeit kommen verschiedene Meeresschildkrötenarten<br />

direkt vor die Haustür des Resorts zur Eiablage. Zur Promotion läuft gerade eine<br />

Kampagne mit der Möglichkeit, zwei Reisen auf Dominica zu gewinnen. Mehr Infos<br />

auf: www.tropical-consult.de, www.discoverdominica.com<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 9


INSIDE<br />

NAUTLIUS TAUCHREISEN<br />

Neuer Reisekatalog<br />

Der Katalog „Top 10 Bestseller“ ist die Ergänzung zum<br />

Hauptkatalog von Nautilus Tauchreisen. Es werden Kombination<br />

und Möglichkeiten erklärt und warum der Reiseablauf<br />

genau so sinnvoll ist. Die Reisen basieren auf Erfahrungen<br />

und den Wünschen der Kunden. Gebiete wie Cuba, Belize,<br />

Honduras, Kolumbien oder Nicaragua sind nicht so einfach<br />

zu bereisen – der neue Katalog hilft dabei. Aber auch Klassiker<br />

wie Bonaire und Curacao, Bali und Südafrika werden<br />

als Kombination gezeigt. www.nautilus-tauchreisen.de<br />

RED SEA EXPLORER<br />

Extra-Divers-<br />

Safarischiff mit<br />

Qualitätssiegel<br />

ausgezeichnet<br />

Auf der diesjährigen „InterDive“ in Frankfurt<br />

wurde die „Red Sea Explorer“, das<br />

Safarischiff von Extra Divers Worldwide,<br />

als eines von drei Schiffen mit<br />

dem ADTO-Siegel ausgezeichnet. Die<br />

„Association of Dive Tour Operators e.V.“<br />

ist eine Interessengemeinschaft aus 19<br />

Tauchreiseveranstaltern, die ihre Produkte<br />

nach ausgewählten Kriterien prüft, um<br />

Qualität und Sicherheit für ihre Kunden<br />

auf der Reise zu gewährleisten. Viele<br />

Punkte wie Sicherheit, Ausstattung und<br />

Nachhaltigkeit müssen erfüllt werden,<br />

damit ein Safarischiff, eine Tauchbasis<br />

oder Resort das Gütezeichen verliehen<br />

bekommt. Die Kriterien, die notwendig<br />

sind, diese Auszeichnung zu erhalten,<br />

wurden sehr hoch angesetzt. Nähere Infos<br />

zu den Kriterien unter: www.adto.de/<br />

qualitaetssiegel. Die „Red Sea Explorer“<br />

ist eines der modernsten und sichersten<br />

Safarischiffe im Roten Meer. Neben<br />

neuester Technik wurde besonderen<br />

Wert auf ausgezeichnete Sicherheitseinrichtungen<br />

gelegt. So erhalten die Gäste<br />

beispielsweise einen ENOS-Sender,<br />

der abgetriebene Taucher problemlos<br />

ortet. Es gibt einen Defibrillator an Bord<br />

und alle Fenster der Unterdeckkabinen<br />

sind mit Sicherheitsglas und einem<br />

Nothammer ausgestattet, sodass sie<br />

als Fluchtweg dienen können. Die „Red<br />

Sea Explorer“ ist gerade im Trockendock<br />

und erstrahlt bald in neuem Glanz für die<br />

nächste Saison.<br />

www.extradivers-worldwide.com<br />

MADEIRA DIVING CENTER<br />

Jubiläumspreise<br />

Das Madeira Diving Center feiert 40-jähriges<br />

Jubiläum. Diese Saison gibt es daher<br />

reichlich Sonderangebote für alle Taucher.<br />

Die Tauchbasis wurde 1980 auf Madeira<br />

gegründet und auch der Unterwassernationalpark<br />

wurde aufgrund der Initiative der<br />

Inhaber ins Leben gerufen. Heute leiten<br />

Alice und Felix die Tauchbasis in zweiter<br />

Generation und freuen sich auf Besucher.<br />

„Wir zeigen euch die Topspots Madeiras!“<br />

www.madeiradivingcenter.com<br />

LEIPZIG<br />

Für Helmtaucher<br />

und Vintage-Fans<br />

Vom 19. bis zum 20. Juni <strong>2020</strong> veranstaltet<br />

die „Historische Tauchergesellschaft<br />

e. V.“ das beliebte Klassik-Tauchertreffen<br />

am Cospudener See in Leipzig. Das<br />

Motto des Treffens lautet: „Tauchtechnik<br />

aus Leipzig und Ostdeutschland“.<br />

An allen drei Tagen haben Besucher<br />

ausgiebig Zeit, sich mit den Ausstellern<br />

und anderen Gästen über alle Belange<br />

des historischen <strong>Tauchen</strong>s zu unterhalten<br />

und Tauchtechnik auszuprobieren. Es<br />

wird wieder reichlich Tauchequipment<br />

ausgestellt und auch der Flohmarkt wird<br />

für großen Andrang bei Sammlern sorgen.<br />

Wer Interesse hat, kann einige Teile des<br />

Vintage-Equipments ausprobieren und mit<br />

Taucherhelm, Kreislaufgerät oder Zweischlauch-Atemregler<br />

abtauchen. www.<br />

historische-tauchergesellschaft.de<br />

10 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Ein Erlebnis<br />

ohnegleichen!<br />

„Einfach gesagt: Es gibt keine Steigerung zu Wakatobi! Absolut alles dreht sich hier<br />

um Qualität, Service für die Gäste und die Maximierung deines Taucherlebnisses. Das<br />

tauchen ist überragend und das Tauchteam kümmert sich darum, absolut jeden Wunsch<br />

zu erfüllen. Ich kann nur sagen: Wakatobi ist ein 5***** Erlebnis! Erste Klasse in jeder<br />

Beziehung und auf jedem Level!„ ~ Dr. Claus Meyer<br />

www.wakatobi.com/de


INSIDE TAUCHEN<br />

LESERREISE<br />

EXKLUSIVE<br />

APNOE-SAFARI<br />

Apnoetauchen wird immer beliebter! Deshalb gibt es im Sommer<br />

<strong>2020</strong> eine große Premiere: TAUCHEN und Beluga Reisen<br />

organisieren zum ersten Mal eine begleitete Apnoe-Tauchsafari im<br />

Roten Meer. Seien Sie dabei und sichern Sie sich Ihren Platz!<br />

Haben Sie das Apnoetauchen schon<br />

mal ausprobiert? Oder sind Sie vielleicht<br />

bereits Profi im Freitauchen?<br />

Dann haben wir zusammen mit Beluga<br />

Reisen eine ganze besondere<br />

Reise für Sie zusammengestellt:<br />

Im Juni <strong>2020</strong> findet<br />

auf der „Sea Serpent“ eine<br />

Premiere statt – die erste<br />

Apnoetauchsafari, von<br />

TAUCHEN und Beluga<br />

Reisen organisiert. Anfänger wie Profis<br />

sind willkommen und werden eine unvergessliche<br />

Tauchwoche im Roten Meer<br />

erleben. Mit an Bord wird der deutsche<br />

Apnoetauchlehrer sowie Rekordhalter<br />

Tolga Taskin sein. Er betreut die Übungstauchgänge<br />

der Gäste und gibt wertvolle<br />

Tipps fürs Apnoetauchen. Außerdem wird<br />

LESERREISE<br />

Exklusiv-Trip für <strong>Tauchen</strong>-Leser<br />

APNOE-SAFARI<br />

der bekannte UW-Fotograf, Reisejournalist<br />

und Apnoetauchlehrer Timo Dersch<br />

die Tour begleiten. Sie sind also in besten<br />

Händen, um mit nur einem Atemzug wunderschöne<br />

Rifflandschaften<br />

und Höhlensysteme zu<br />

erkunden sowie einzigartige<br />

Begegnungen mit Delfinen<br />

und anderen Meerestieren<br />

zu erleben. Auch Gerätetaucher<br />

sind herzlich<br />

eingeladen, an der Safari teilzunehmen.<br />

Sie können erste Erfahrungen mit dem<br />

Freitauchen sammeln und zusätzlich<br />

noch mit Gerät nach Vorankündigung<br />

abtauchen. Nutzen Sie diese einmalige<br />

Chance, bei einer von Profis begleiteten<br />

Apnoe-Tauchreise in einem der schönsten<br />

Tauchgebiete der Welt dabei zu sein.<br />

Beim Apnoetauchen kommt man<br />

den Meerestieren besonders<br />

nah. Es erwarten Sie einzigartige<br />

Erlebnisse im Roten Meer!<br />

PREISE UND LEISTUNGEN<br />

7 NÄCHTE „APNOE-TAUCHSAFARI“<br />

Preis pro Person in der Doppelkabine:<br />

1349 Euro<br />

IM PREIS ENTHALTEN:<br />

• sieben Übernachtungen auf der<br />

„Sea Serpent“ mit Vollpension<br />

• Flughafentransfers<br />

• Kaffee, Tee, Wasser, Softdrinks<br />

• tägliches freies und betreutes<br />

Apnoe-Training, Anfänger-Apnoetauchkurse,<br />

spezielles Fotografieund<br />

Videografietraining, tägliche<br />

Yoga-Sessions, Betreuung durch<br />

Timo Dersch und Tolga Taskin<br />

EXTRAS: Flüge, alkoholische Getränke,<br />

Visum- und Marinepark-Gebühren<br />

BUCHUNG: Buchungsanfragen an:<br />

reise@tauchen.de, Tel. 040/38 90 61<br />

18. Die Reise wird veranstaltet von<br />

Beluga Reisen, www.belugareisen.<br />

de, Tel. 0551/63 45 13 40. Über Beluga<br />

Reisen können auch alle Flüge gebucht<br />

werden.<br />

12 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Die Apnoe-Tauchsafari findet auf der „Sea<br />

Serpent“ statt. Das 34 Meter lange Schiff<br />

ist top gepflegt und bietet 20 Tauchern<br />

großzügig Platz.<br />

Auf der Tauchsafari<br />

wird Tolga Taskin das<br />

Freitauch-Training<br />

betreuen.<br />

PROGRAMMABLAUF APNOE-TAUCHSAFARI IM ROTEN MEER<br />

TERMIN:<br />

4. Juni bis 11. Juni <strong>2020</strong><br />

Route<br />

Die Apnoe-Tauchsafari startet<br />

in Port Ghalib. Von dort geht es<br />

in Richtung Süden. Highlighttauchplätze<br />

auf der Route werden<br />

sein: Abu Hamata South,<br />

Giftun Police Station, Panorama<br />

Reef, Abu Kafan, Middle Reef,<br />

Mangrove Bay, Ras Torombi,<br />

Shaab Sharm Wadi Gimal,<br />

Shinenead Hamise, Shaab<br />

Sharm, Shinenead Shaab Ruhr,<br />

Shaab Sharm „Gotta Radies“,<br />

Shaab Samadai, der legendäre<br />

Schildkröten und Seekuh-Spot<br />

Abu Dabab, Shaab Shuna und<br />

das legendäre Delfin-Außenriff<br />

Shaab Sataya.<br />

Tour-Begleiter<br />

Timo Dersch<br />

Timo Dersch ist Journalist,<br />

Unterwasserfotograf und<br />

Apnoe-Tauchlehrer. Apnoe ist<br />

für ihn Sport, Lebensgefühl und<br />

ein unerlässliches Werkzeug<br />

für die Unterwasserfotografie.<br />

Neben den Apnoe-Kursen und<br />

-Trainings steht Timo während<br />

der Safari den Teilnehmern auch<br />

mit Rat und Tat für das Filmen<br />

und Fotografieren zur Seite.<br />

Tolga Taskin<br />

Tolga Taskin ist Apnoe-Tauchlehrer,<br />

Geschäftsführer der<br />

Apnoe-Ausbildungsorganisation<br />

Apnea-College sowie ehemaliger<br />

deutscher Rekordhalter im<br />

Tieftauchen im See. Tolga ist<br />

Repräsentant des Apnoe-Ausrüstungs-Herstellers<br />

Omer und<br />

wird jede Menge Ausrüstung<br />

zum Testen mitbringen sowie<br />

bei der Ausrüstungswahl mit Rat<br />

und Tat zur Seite stehen.<br />

Schiff<br />

Die „Sea Serpent“ ist nach<br />

modernsten Kriterien gebaut<br />

und bietet insgesamt Platz für<br />

Apnoe-Rekordhalter und Freitauchlehrer Tolga Taskin (links)<br />

sowie UW-Fotograf Timo Dersch begleiten die Tour.<br />

20 Gäste. Das 34 Meter lange<br />

Schiff besitzt zehn Doppelkabinen<br />

mit integrierter, individuell<br />

regulierbarer Klimaanlage,<br />

Dusche/WC, Minibar, Bademänteln<br />

und Handtüchern. An<br />

Bord erwarten Sie voll klimatisierte<br />

Innenräume, drei große<br />

Sonnendecks aus Teakholz und<br />

eine weitläufige Tauchplattform.<br />

Das Schiff verfügt über einen<br />

großzügigen klimatisierten Salon,<br />

der mit moderner Unterhaltungstechnik<br />

sowie einer kleinen<br />

Bibliothek ausgestattet ist.<br />

Hinzu kommt ein getrennter Essbereich,<br />

in dem das Buffet mit<br />

arabischen und internationalen<br />

Gerichten serviert wird. Wasser,<br />

Tee und Kaffee sind inklusive,<br />

während alkoholische Getränke<br />

an Bord verkauft werden. WiFi<br />

ist an Bord bei verfügbarem Signal<br />

kostenlos. Wie alle Schiffe<br />

der Sea-Serpent-Flotte wird<br />

auch die „Sea Serpent“ jedes<br />

Jahr im Winter generalüberholt<br />

und sorgfältig gewartet.<br />

FOTOS: T. DERSCH (2)<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 13


INSIDE TAUCHEN<br />

LESERREISE<br />

BEST OF ROTES MEER<br />

LESERREISE<br />

Exklusiv-Trip für <strong>Tauchen</strong>-Leser<br />

Weil die erste TAUCHEN-Safari im Roten Meer ein voller Erfolg<br />

war, findet im Oktober <strong>2020</strong> eine weitere statt! Sichern Sie<br />

sich Ihren Platz an Bord und seien Sie mit dabei, wenn wir die<br />

schönsten Wracks, Großfisch-, Korallen- und Steilwand-Spots<br />

des Roten Meeres ansteuern.<br />

Weißspitzen-<br />

Hochseehai<br />

bei den Brother<br />

Islands.<br />

Wir hatten<br />

viel Spaß bei<br />

der ersten<br />

Leserreise!<br />

Nach der ersten TAUCHEN-Safari<br />

im Oktober 2019 im Roten Meer<br />

waren sich die 18 Leser an Bord<br />

der „Aphrodite“ einig: Das war ein voller<br />

Erfolg und muss wiederholt werden! Und<br />

so findet im Oktober <strong>2020</strong> erneut eine<br />

Leserreise unter der TAUCHEN-Flagge<br />

statt. Profi-Fotograf Tobias Friedrich<br />

und Chefredakteurin Jasmin Jaerisch<br />

werden auch diese Tour wieder begleiten.<br />

Tobias Friedrich wird an Bord spezielle<br />

Foto-Briefings geben und allen UW-Fotografen<br />

mit Tipps und Tricks zur Seite<br />

stehen. Das Besondere der „Best of Rotes<br />

Meer“-Tour war ihre Route – in einer<br />

Woche wurden die Highlights des Roten<br />

Meeres angefahren.<br />

Und weil genau diese Auswahl der<br />

Top-Tauchplätze so gut ankam, wird an<br />

der Route auch nichts verändert. Von<br />

den wunderschönen Wracks von Abu<br />

Nuhas geht es zum berühmten Wrack der<br />

„Thistlegorm“. Hier ist sogar ein Nachttauchgang<br />

möglich. Dann fährt das Schiff<br />

zum Nationalpark Ras Mohammed mit<br />

DIE „M/Y APHRODITE“<br />

Ausstattung: Die 35-Meter-Yacht<br />

verfügt über ein klimatisiertes<br />

Wohnzimmer sowie Speisesaal, Bar,<br />

Sound-System, drei Sonnendecks<br />

mit Bar, zwei Zodiacs und Leih-Equipment<br />

(muss angekündigt werden)<br />

Kabinen: 6 Zweibettkabinen mit<br />

getrennten Betten, 1 Master Suite mit<br />

Queen-Size-Bett, 3 Doppelbettkabinen,<br />

1 Dreibettkabine. Alle Kabinen<br />

verfügen über Duschbad, regulierbare<br />

Klimaanlage und Mini-Bar. Weitere<br />

Infos: www.aphroditeliveaboard.com<br />

seinen beeindruckenden Steilwänden<br />

und Fischschwärmen.<br />

Weiter geht die Fahrt Richtung Brother<br />

Islands, dem vielleicht besten Tauchplatz<br />

im Roten Meer! Je nach aktuellen Tauchbestimmungen<br />

werden wir hier einen<br />

oder zwei Tage verbringen. Was kann<br />

man hier sehen? Eigentlich alles, was das<br />

Rote Meer zu bieten hat: Haie, mit etwas<br />

Glück auch Hammerhaie, große Fischschwärme,<br />

atemberaubende Steilwände,<br />

Wracks, intakte Korallen und immer wieder<br />

auch Überraschungsgäste aus dem<br />

offenen Meer wie Mantas oder Walhaie.<br />

Bevor es dann zurück nach Hurghada<br />

geht steht vor Safaga noch die „Salem<br />

Express“ sowie einige weitere Top-Spots<br />

der Region auf dem Programm. Sichern<br />

Sie sich schnell Ihren Platz auf dieser<br />

exklusiven Tauchsafari – die ersten Plätze<br />

wurden nämlich schon gebucht!<br />

14 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Super Stimmung an Bord: die<br />

Teilnehmer der ersten TAUCHEN-<br />

Leserreise vor einem Tauchgang.<br />

Magisches Wrack:<br />

die „Thistlegorm“.<br />

DIE ROUTE<br />

TERMIN<br />

0 250 km<br />

10. bis 17. Oktober <strong>2020</strong><br />

Dahab<br />

N<br />

Sharm<br />

ABLAUF<br />

el Sheikh<br />

W O<br />

10. Oktober: Ankunft Hurghada<br />

und einchecken an<br />

Bord der „Aphrodite“<br />

Hurghada<br />

Safaga<br />

S<br />

11. Oktober: Check Dive<br />

Brother Islands<br />

in Sha’ab El Erg<br />

11. Oktober: zwei Tauchgänge<br />

Luxor<br />

El Quseir<br />

(ein Nachttauch-<br />

gang) an den Wracks von Rotes Meer<br />

Abu Nuhas<br />

12. Oktober: Early-Morning-Tauchgang<br />

zum Zeitpunkt der Reise noch<br />

in Abu Nuhas<br />

12. Oktober: 3 Tauchgänge (davon<br />

variiert Berenice werden.<br />

Zabargad<br />

Rocky Island<br />

ein Nachttauchgang) an der „Thistlegorm“<br />

13. Oktober: zwei Tauchgänge am<br />

Ras Mohammed, Überfahrt<br />

zu den Brothers<br />

14. Oktober: 3 Tauchgänge<br />

an den Brother<br />

Islands (je nach aktueller<br />

Reglementierung,<br />

entweder Weiterfahrt<br />

Richtung Safaga oder<br />

Übernachtung an den<br />

Brothers)<br />

15. Oktober: entweder<br />

2 Tauchgänge an den<br />

Brothers oder drei Tauchgänge in<br />

Sha’ab El Shahr (Safaga)<br />

16. Oktober: ein Tauchgang an der<br />

„Salem Express“, ein Tauchgang<br />

in Ras Abu Soma, Rückfahrt nach<br />

Hurghada, gemeinsamer Abschlussabend<br />

17. Oktober: Abflugtag<br />

Die Route kann wegen der aktuellen<br />

Bestimmungen für die Brothers<br />

SINAI<br />

ÄGYPTEN<br />

Foto-Profi: Tobias<br />

Friedrich wird die<br />

Tour begleiten.<br />

Voraussetzungen St. Johns<br />

Reisepass, der sechs Monate<br />

nach Abflug noch gültig sein muss<br />

und mindestens 50<br />

Tauchgänge.<br />

Jeddah<br />

Wir empfehlen: eine<br />

Mekka<br />

Tauchversicherung,<br />

Tauchtauglichkeitsuntersuchung<br />

und<br />

Strömungsboje.<br />

Port Sudan<br />

Was ist das Besondere<br />

an der<br />

TAUCHEN-Safari?<br />

Zum Einen die Route:<br />

Abu Nuhas, „Thistlegorm“, Ras Mohammed,<br />

Brothers und „Salem Express“<br />

zählen zu den Highlights des<br />

Roten Meeres. Und das alles in nur<br />

einer Woche! Außerdem wird der<br />

Profi-Fotograf Tobias Friedrich an<br />

Bord Foto-Briefings vor den Tauchgängen<br />

halten. TAUCHEN-Chefredakteurin<br />

Jasmin Jaerisch wird die<br />

Tour begleiten.<br />

M<br />

Typisch Rotes Meer: hervorragende<br />

Sichtweiten und<br />

kunterbunte Korallenriffe.<br />

PREIS UND LEISTUNGEN<br />

Preis: 1320 Euro pro Person in einer Doppelkabine<br />

Das ist enthalten: Hafengebühren, Riffsteuern und Marinepark-, Visa-Gebühren,<br />

Vollpension an Bord, Barbecue, Softdrinks, Kaffee, Tee,<br />

Wasser, Nitrox, mindestens 18 Tauchgänge, Transfers<br />

Das ist nicht enthalten: Flüge, alkoholische Getränke an Bord (Bier<br />

kostet 2 Euro, Flasche Wein kostet 15 Euro), Leihequipment<br />

Begleitung: Die Tauchsafari wird von Chefredakteurin Jasmin Jaerisch<br />

und Fotograf Tobias Friedrich begleitet.<br />

Reisebuchung: Buchungsanfragen an: reise@tauchen.de, Tel.<br />

040/38 90 61 18. Die Reise wird veranstaltet von Beluga Reisen,<br />

www.belugareisen.de, Tel. 0551/63 45 13 40. Über Beluga können<br />

auch alle Flüge gebucht werden.<br />

FOTOS: T. FRIEDRICH, APHRODITE<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 15


NATUR PORTFOLIO<br />

SÜSSWASSER-SPECIAL<br />

FOTO: ANDREW GASPAR<br />

Eiskalt, extrem klar und<br />

wunderschön: der Wasserfall<br />

Virje im Bach Glijun in<br />

den Julischen Alpen.<br />

16 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


SO SCHÖN<br />

IST DIE HEIMAT<br />

Glasklare Flüsse, Wracks, Großfische und<br />

Seen inmitten einer traumhaften Bergkulisse<br />

– unsere heimischen Gewässer ziehen<br />

immer mehr Taucher an. Wir stellen Ihnen<br />

einige der schönsten Seen und Flüsse in der<br />

Schweiz, Österreich und Deutschland vor!<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 17


NATUR PORTFOLIO<br />

SÜSSWASSER-SPECIAL<br />

Eine Seerose im Taucherkessel<br />

Löbejün. Auch<br />

Hechte findet man in den<br />

Steinbruchseen bei Leipzig.<br />

18 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Abenteuer pur: Das Flusstauchen<br />

im Weissenbach<br />

in Oberösterreich macht<br />

mit seinen vielen Gumpen<br />

richtig viel Spaß!<br />

FOTOS: GERALD NOWAK, WOLFGANG PÖLZER, HERBERT FREI<br />

Der Echinger Weiher in der<br />

Nähe von München ist ein<br />

Grundwassersee mit tollen<br />

Sichtweiten und reichem<br />

Fischbesatz. Hier schaut ein<br />

Hecht neugierig vorbei.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 19


NATUR PORTFOLIO<br />

SÜSSWASSER-SPECIAL<br />

FOTO: WOLFGANG PÖLZER<br />

20 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Der Samaranger See in<br />

Tirol ist einer der klarsten<br />

Gebirgsseen. Sichtweiten<br />

von bis zu 30 Metern sind<br />

keine Seltenheit!<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 21


REISE<br />

SÜSSWASSER-SPECIAL<br />

KARTE & PRAXIS-TIPPS<br />

HIER TAUCHEN SIE IM<br />

KREIDESEE HEMMOOR S. 34<br />

Rostock<br />

SCHWERINER SEE S. 36<br />

Hamburg<br />

Bremen<br />

Berlin<br />

Hannover<br />

Köln<br />

Frankfurt<br />

Kassel<br />

Deutschland<br />

Dresden<br />

ILSESEE S. 35<br />

FRIEDBERGER SEE S. 34<br />

ECHINGER WEIHER S. 33<br />

Nürnberg<br />

STARNBERGER SEE S. 36<br />

WALCHENSEE S. 37<br />

AARE S. 30<br />

Stuttgart<br />

Linz<br />

Wien<br />

ZUGERSEE S. 31<br />

NEUENBURGERSEE S. 28<br />

München<br />

ZÜRICHSEE S. 31<br />

Salzburg<br />

Basel<br />

Zürich<br />

Liechtenstein<br />

Bern<br />

Luzern<br />

Schweiz<br />

Chur<br />

Österreich<br />

Hallstatt<br />

BLINDSEE S. 32<br />

Graz<br />

Innsbruck<br />

Lienz<br />

Klagenfurt<br />

VIERWALDSTÄTTERSEE S. 30<br />

0<br />

100 km<br />

BERGSEE SASSOLO S. 29<br />

Genf<br />

VERZASCA S. 24<br />

LUGANERSEE S. 29<br />

22 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


SÜSSWASSER<br />

In unserem Süßwasser-Special präsentieren<br />

wir Ihnen 16 ausgewählte Seen & Flüsse<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz.<br />

Mit unseren Praxis-Tipps steht dem frischen<br />

Vergnügen dann nichts mehr im Weg!<br />

Abtauchen in der Karibik<br />

Buddy Dive Bonaire<br />

PRAXIS-TIPPS<br />

AUSRÜSTUNG<br />

Wer im Kaltwasser<br />

abtauchen möchte,<br />

braucht einen<br />

warmen Anzug, dicke<br />

Handschuhe sowie<br />

eine Kopfhaube.<br />

Natürlich kann man<br />

im See auch einen<br />

Nasstauchanzug<br />

tragen, aber wer<br />

regelmäßig im<br />

Kaltwasser abtaucht,<br />

sollte sich besser<br />

einen Trocki zulegen.<br />

Dabei ist es ganz<br />

egal, ob aus Neopren<br />

oder Trilaminat. Im<br />

Gegensatz zum<br />

Nasstauchanzug sind<br />

Trockis abgedichtet<br />

und haben Ventile,<br />

um die Luftzirkulation<br />

und Tarierung zu<br />

steuern. Der Nachteil<br />

dieser Anzüge ist<br />

der hohe Auftrieb,<br />

denn der Anzug<br />

muss mit Druckluft<br />

aufgeblasen werden.<br />

Theoretisch könnte<br />

daher auf ein Jacket<br />

verzichtet werden.<br />

In der Praxis sollte<br />

aus Sicherheitsgründen<br />

aber mit Jacket<br />

und Trocki tariert<br />

werden. Für Trockis<br />

gibt es Unterzieher<br />

und Westen, die im<br />

„Zwiebelsystem“<br />

wärmen.<br />

SPECIALTY<br />

Das Specialty „Trockentauchen“<br />

ist eine<br />

gute Investition, denn<br />

neben theoretischer<br />

und praktischer<br />

Übungen werden<br />

wichtige Notfallmanöver<br />

gezeigt.<br />

BERGSEE<br />

In Höhenlagen<br />

herrschen andere<br />

Druckverhältnisse.<br />

In einem Bergsee<br />

müssen Dekompressionszeiten<br />

eingehalten<br />

werden, während<br />

sich die Nullzeiten<br />

verkürzen. Nicht<br />

vergessen, den Computer<br />

auf Süßwasseroder<br />

Bergsee-Modus<br />

zu stellen.<br />

FLÜSSE<br />

Strömungstauchgänge<br />

in Flüssen<br />

sind anspruchsvoll<br />

und nur für erfahrene<br />

Taucher.<br />

SICHERHEIT<br />

Niemals auf eigene<br />

Faust in unbekannten<br />

Gewässern tauchen!<br />

Sie sollten immer<br />

eine Basis vor Ort<br />

aufsuchen und sich<br />

über die Regeln<br />

informieren.<br />

Kaltwasser-Konfiguration<br />

2<br />

3<br />

B<br />

2<br />

Immer Flaschen mit getrennt absperrbaren<br />

Doppelventilen verwenden. Daran werden<br />

zwei Atemregler befestigt: Der Hauptregler<br />

(1) wird ans rechte Ventil geschraubt.<br />

Dazu wird der Mitteldruckschlauch (2) des<br />

Trockentauchanzugs angeschlossen. Damit<br />

wird das Einfrier-Risiko minimiert. Der<br />

Reserveregler (1) ist mit dem linken Ventil<br />

verbunden. Hier werden der Inflator (2) für<br />

die Jackettarierung sowie das Finimeter<br />

(3) angeschlossen. Im Notfall funktioniert<br />

die Tarierung über das Reserveventil.<br />

1<br />

A<br />

1<br />

Belmar<br />

Caribbean Club Bonaire<br />

7 Nächte im Studio inkl. Frühstück &<br />

6 Tage Non-Limit Shorediving,<br />

Mietwagen & Transfer<br />

schon ab 669,- € zzgl. Flug<br />

Tauchreisen & Tauchsafaris<br />

vom Spezialisten<br />

www.aquaactive.de<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 23<br />

info@aquaactive.de<br />

+49 5507 - 919 818-0


REISE<br />

SCHWEIZ<br />

VERZASCA<br />

GRÜNE<br />

LICHTSPIELE<br />

Smaragdfarben! Oder doch wie ein<br />

Türkis, ein grüner Turmalin oder ein<br />

grüner Diamant? Egal. Die Verzasca<br />

zählt zu den funkelndsten Edelsteinen<br />

der europäischen Flüsse. Harald Hois<br />

hat das magische Glitzern im Schweizer<br />

Tessin eingefangen.<br />

Die Farbe gilt als einer der<br />

wichtigsten Faktoren bei der<br />

Beurteilung des Wertes von<br />

Farbedelsteinen. Auch wenn<br />

Schönheit immer im Auge<br />

des Betrachters liegt, so ist eines bei der<br />

Verzasca doch ganz sicher: Das smaragdgrüne<br />

glasklare Fließgewässer zählt zu den<br />

schönsten, faszinierendsten und beeindruckendsten<br />

Flusstauchgebieten weltweit.<br />

Die Spots Amslerbecken (Pozzo della<br />

Misura), Posse (Pozzo delle Posse) und<br />

Römerbrücke (Pozzo dei salti) sind<br />

die bekanntesten Plätze im glasklaren<br />

Steingarten. Ihnen allen ist eines gleich:<br />

die gewaltigen archaischen Gesteinsformationen<br />

in Kombination mit einer<br />

faszinierenden Klarheit des Wassers.<br />

Über Wasser blitzt der von der Sonne teils<br />

weiß gebleichte Fels. Mächtige Klötze<br />

aus Granit, Gneis und Quarz säumen die<br />

Ufer. Unter Wasser betören die Grün- und<br />

Blautöne, die beeindruckende Stimmungen<br />

in die wilde Schlucht zaubern.<br />

Hier sind es blitzblank abgeschliffene<br />

Felsformationen, dort funkeln Kristalle<br />

im graubraunen Schiefer. Fische? Ja,<br />

die gibt’s hier auch, aber nicht viele. An<br />

Tauchstellen wie dem Lago Mampfredo<br />

(ja, den schreibt man wirklich so)<br />

24 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Das herabrauschende<br />

Wasser der Verzasca<br />

hat die Felsen glatt<br />

geschliffen.<br />

huschen zarte Forellen durchs kühle<br />

Nass; sonst sind die Salmoniden hier eher<br />

selten anzutreffen.<br />

VERSTECKTE SCHÄTZE<br />

Mein Geheimtipp der Region: Die Osteria<br />

Vittoria weiß seine Gäste nicht nur mit<br />

vorzüglicher Tessiner Küche und regionstypischen<br />

Hotelzimmern zu begeistern.<br />

Die Lage des sympathischen kleinen<br />

Gasthofs ist auch der perfekte Ausgangspunkt<br />

für zwei Tauchgänge, direkt vom<br />

Hotel aus. Zu einem der selten betauchten<br />

Tauchplätze in der Verzasca (eigentlich<br />

einem Seitenbach) gelangt man über ein<br />

kurzes Stück Fußweg flussaufwärts bis zur<br />

Kirche Chiesa di Santa Maria degli Angeli,<br />

vorbei am Tessiner Haus, immer geradeaus<br />

über mehrere Stufen hinunter zum<br />

Wasser. Hier ergießt sich ein Wasserfall in<br />

ein tiefgrünes smaragdfarbenes Becken,<br />

ein mächtiger, von weißen Steinadern<br />

durchzogener Granitblock, eine kleine<br />

Grotte nach hinten zum Wasserfall offen –<br />

so wunderschön kann Flusstauchen sein.<br />

Allen Tauchplätzen im Verzascatal ist<br />

eines gleich: Trittsicherheit und etwas<br />

Kondition können hier nicht schaden.<br />

Teils führen schmale oft auch rutschige<br />

Steige recht steil abwärts zum Fluss. Im<br />

ALLE FOTOS: H. HOIS<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 25


REISE<br />

SCHWEIZ<br />

VERZASCA<br />

Beliebter Tauchplatz und<br />

Ausflugsort: die sogenannte<br />

Römerbrücke bei Lavertezzo.<br />

Das klare Wasser<br />

im Herbst<br />

lässt die Verzasca<br />

magisch<br />

leuchten.<br />

Felsen mit wie von Künstlerhand<br />

gezogenen Linien – das<br />

macht die Verzasca einzigartig.<br />

Sinne der Tauchsicherheit ist die Mitnahme<br />

eines längeren, knallgelb farbigen<br />

Seils zu empfehlen. Zum einen, um den<br />

Ausstieg aus dem Wasser oder den Aufstieg<br />

zum PKW zu erleichtern. Zum anderen<br />

vor allem um die Ausstiegsstelle zu<br />

markieren und damit einen strömungssicheren<br />

Tauchausgang zu gewährleisten.<br />

Nach meiner Meinung ist der Herbst<br />

die beste Tauchzeit. Denn im September<br />

und Oktober ist die Verzasca klar, nur<br />

im Winter sind die Sichtweiten vielleicht<br />

noch besser. Doch im Winter scheint<br />

die Sonne nur kurz in die in den Fels<br />

geschliffenen Granitbecken. Apropos<br />

Sonne: wer sich fotografisch unter Wasser<br />

betätigt, wird am ehesten die Zeitfenster<br />

nutzen, in denen die Sonne das zauberhafte<br />

Grün durchdringt. Je später im Jahr<br />

umso kurzer sind die Sonnenfenster. Im<br />

Oktober gelangen die Sonnenstrahlen<br />

beim Ponte dei Salti („Römerbrücke“)<br />

gerade mal zwischen 10 und 14.30 Uhr bis<br />

auf den Grund des Flusses.<br />

Und Achtung! Bei Hochwasser und<br />

nach starken Regenfällen sollte man<br />

nicht tauchen! Die beste Zeit fürs Flusstauchen<br />

zeigt sich dann, wenn es länger<br />

nicht geregnet hat. Im Oktober liegen<br />

oft ideale Sichtweiten vor. Zum <strong>Tauchen</strong><br />

reich eine 10-Liter-Flasche vollkommen<br />

26 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Idyllisches Dorf im schmalen<br />

Verzascatal: Lavertezzo.<br />

aus. Die genannten Tauchplätze weisen<br />

je nach Wasserstand Tiefen bis maximal<br />

14 Metern auf und erstrecken sich über<br />

100 bis 200 Meter. Vorsicht beim Ausstieg:<br />

Hier herrscht bedingt durch die Engstelle<br />

starke, sogartige Strömung. Man sollte<br />

also zeitgerecht austauchen, die Stelle gegebenenfalls<br />

mit Plastiktüten (gefüllt mit<br />

Steinen) sowie mit einem möglichst bunt<br />

gefärbten Seil markieren. SOS-Säulen<br />

sind an der Straße vorhanden. Die Tafeln<br />

mit der Aufschrift „cosí bello – così pericoloso“<br />

befinden sich überall längs der<br />

Verzasca und weisen auf die Schönheit<br />

aber auch auf die Gefahren hin. Immer<br />

wieder passieren Unfälle aufgrund von<br />

mangelnder Vorsicht und mangelnder<br />

Strömungskenntnis.<br />

REISE-FACTS<br />

ANREISE<br />

Die Anreise aus dem<br />

Norden Europas erfolgt<br />

über Chur, die E60 entlang.<br />

Über den Nufenenpass,<br />

den San Bernadino bis<br />

kurz vor Cadenazzo rechts<br />

(noch vor dem Lago<br />

Maggiore) Richtung Valle<br />

Verzasca abbiegen. Noch<br />

etwa 20 Kilometer das<br />

schmale Tal hoch fahren,<br />

am Stausee vorbei und<br />

nach weiteren vier Kilometern<br />

liegt das idyllische<br />

Dörfchen Lavertezzo auf<br />

der rechten Seite. Die<br />

ausgewiesenen Parkplätze<br />

werden regelmäßig kontrolliert<br />

– Parkticket nicht<br />

vergessen!<br />

WOHNEN<br />

Osteria Vittoria in Lavertezzo,<br />

Tel. 0041/91/746 15 81,<br />

Pension Posse beim Tauchplatz<br />

Pozzo delle Posse<br />

(Posse 1), www.aiposse.<br />

ch, Hotel Ristorante Pizzo<br />

Vogorno in Vogorno, www.<br />

pizzovogorno.ch<br />

TAUCHEN<br />

Viel mehr als 13 Grad Celsius<br />

erreicht die Verzasca<br />

selten. Ein Trockentauchanzug<br />

oder mindestens ein<br />

Halbtrocki wird empfohlen.<br />

Flaschen kann man in der<br />

Pension Posse füllen (für<br />

Hotelgäste etwas günstiger),<br />

www.aiposse.ch<br />

WEITERE INFOS<br />

Allgemeine Info zum<br />

<strong>Tauchen</strong> (mit Karten und<br />

einigen Platzbeschreibungen)<br />

in der Verzasca gibt<br />

es auf www.verzasca.com/<br />

river/de. Die Notfallnummer<br />

in der Schweiz ist 117.


REISE<br />

SCHWEIZ<br />

SÜSSWASSER<br />

FRISCHE<br />

VERGNÜGEN<br />

Wir stellen Ihnen auf den folgenden<br />

Seiten die schönsten Seen & Flüsse<br />

in der Schweiz, Österreich und<br />

Deutschland vor. Wracks, Großfische,<br />

Steilwände und Eislandschaften warten<br />

darauf, entdeckt zu werden.<br />

FOTO: F. BANFI<br />

Die „Milano I“ ist<br />

auch nach 100 Jahren<br />

ein Top-Wrack.<br />

FOTO: F. BANFI<br />

Welse werden bis<br />

zu vier Meter lang!<br />

INFO<br />

Fakten: Fläche des Sees: 218 Quadratkilometer,<br />

durchschnittliche Tiefe: 64 Meter, maximale Tiefe:<br />

152 Meter; er ist der größte See, der vollständig in<br />

der Schweiz liegt.<br />

Unterkunft: Campingplatz direkt am See (delley-portalban.ch),<br />

Motel und Restaurant auf einem<br />

Boot in Portalban (le-bateau.ch)<br />

Anfahrt: Von Bern aus über die A1 Richtung Westen.<br />

Ausfahrt Avenches und dann bis nach Portalban.<br />

Infos: Die Tauchbasis Octopus befindet sich in Portalban<br />

am Süd-Ost-Ufer des Sees. ssi-octopus.ch.<br />

NEUENBURGERSEE<br />

Der Neuenburgersee versteckt in seinen<br />

Tiefen echte Schätze: Wracks, Klippen<br />

und skurrile Skulpturen warten unter<br />

dem ruhigen Wasser des Sees auf die Taucher.<br />

Eines der absoluten Highlights sind<br />

aber die großen Welse. Sie schwimmen<br />

still und friedlich in seichten Gewässern<br />

auf sandigem Grund inmitten grüner<br />

Vegetation. Die friedlichen Riesenwelse<br />

sind in dem klaren Wasser und der<br />

wunderschönen UW-Landschaft perfekte<br />

Modelle für leidenschaftliche Unterwasserfotografen.<br />

Der Wels (Silurus glanis)<br />

stammt ursprünglich aus Osteuropa und<br />

Asien. Er erreicht Längen von bis zu vier<br />

Metern und ein Gewicht von über 400 Kilogramm<br />

und ist damit einer der größten<br />

Süßwasserfische der Welt.<br />

Für Biologen stellen Welse eine Gefahr<br />

für die heimische Fischfauna dar, da sie<br />

einen unbändigen Appetit haben, so gut<br />

wie alles fressen und ein enorm schnelles<br />

Wachstum aufweisen. Taucher dagegen lieben<br />

die Waller, wie sie auch genannt werden.<br />

Wann sieht man schon mal so ein großes<br />

Tier in einem Süßgewässer, und dann zeigen<br />

die Tiere nur wenig Scheu.<br />

Am Tauchplatz Plage lebt ein großer Hai<br />

– zwar kein lebendiger, aber die Skulptur ist<br />

trotzdem einen Besuch wert!<br />

28 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


INFO<br />

Fakten: Der Luganersee<br />

ist ein Gletscherbecken<br />

an der Grenze<br />

zwischen Südschweiz<br />

und Norditalien.<br />

Fläche: 48,7 Quadratkilometer,<br />

durchschnittliche<br />

Tiefe: 134<br />

Meter, maximale Tiefe:<br />

288 Meter<br />

Unterkunft: Ganz in<br />

der Nähe des Tauchplatzes<br />

befindet sich<br />

das Hotel Svizzero.<br />

www.albergoristorantesvizzero.com<br />

Anfahrt: Das Wrack<br />

der „Milano I“ liegt<br />

im Yachthafen<br />

von Capolago, im<br />

südlichen Teil des<br />

Luganersees.<br />

Infos: www.planetsealugano.ch<br />

und www.<br />

luganosub.ch<br />

LUGANERSEE<br />

Auf der Südseite wird der See durch die Dammbrücke<br />

Melide geteilt. In Richtung Capolago fahren Sie in Richtung<br />

Bahnhof Riva San Vitale, biegen dann rechts ab und befinden<br />

sich nach einigen hundert Metern im kleinen Hafen.<br />

Sie können vom Kai mit einem riesigen Schritt oder von der<br />

Slipanlage im Hafen aus ins Wasser kommen.<br />

Achten Sie darauf, diesen Tauchgang nur im Winter zu<br />

organisieren, denn nur dann bekommt man die Erlaubnis<br />

der Küstenwache, in der Nähe des Hafens zu tauchen.<br />

Während der Touristensaison ist der Spot aus Sicherheitsgründen<br />

wegen der Freizeitboote und Fähren verboten.<br />

Das 1881 erbaute Wrack des Dampfers „Milano I“ befindet<br />

sich noch in sehr gutem Zustand, wenn man bedenkt,<br />

dass es sich seit 100 Jahren unter Wasser befindet. Das Boot<br />

war 34 Meter lang und galt damals als Schnellboot. Die<br />

originalen Schaufelräder sind leider weg.<br />

In der Nacht des 26. November 1898 traf ein starker<br />

Sturm die „Milano I“, es strandete auf flachem Meeresgrund.<br />

Es wurde wieder flott gemacht, aber 1927 wurde es<br />

dann außer Betrieb genommen und versenkt.<br />

Das Wrack liegt parallel zur Küste im Zehn-Meter-Bereich.<br />

Der Boden fällt leicht ab, ist sehr schlammig und<br />

man muss aufpassen, dass keine Schwebeteilchen entstehen.<br />

Um das Wrack herum leben viele Krebse.<br />

INFO<br />

Fakten: Sassolo ist einer der zwölf<br />

Seen in Narèt<br />

Unterkunft: Hotels gibt es in Lavizarra<br />

Anfahrt: Sie fahren die Straße in<br />

Richtung Fusio und passieren dann<br />

den Damm des Sambuco-Sees in<br />

Richtung Campo La Torba. Hier gibt es<br />

eine Sperre, die ab Ende Juni/Anfang<br />

Juli geöffnet ist. Sie müssen die letzten<br />

fünf Kilometer auf unebener Straße<br />

fahren, um den See zu erreichen.<br />

Infos: www.scubaplanet.ch<br />

BERGSEE SASSOLO<br />

In kalten Wintern gefriert die Oberfläche<br />

des Alpensees Sassolo, der in den Alpen<br />

auf 2074 Meter Höhe liegt. Der Schnee bildet<br />

eine dicke Eisschicht. Darüber hinaus<br />

rutschen Schneeansammlungen von den<br />

steilen Hängen der umliegenden Berge<br />

herab in den See. Der Schnee sammelt<br />

sich auf der vereisten Oberfläche, drückt<br />

sich zusammen und sinkt dann aufgrund<br />

seines Eigengewichts ab.<br />

Im späten Frühling, wenn das Eis zu<br />

brechen beginnt, peitschen schwere<br />

Stürme über die Seen und drücken das Eis<br />

mehr und mehr zusammen. Es bilden sich<br />

atemberaubende Eisformationen sowohl<br />

über als auch unterhalb der Seenoberfläche.<br />

Für UW-Fotografen ist dieser Bergsee<br />

ein absolutes Highlight! Aber hier zu<br />

Das Eis bildet im<br />

Sassolo-See magische<br />

Formationen.<br />

tauchen ist unvorhersehbar und kann gefährlich<br />

werden, denn Eisplattformen und<br />

freie Eisformationen auf der Oberfäche<br />

werden vom stetigen Wind verschobenund<br />

können einen zuvor eisfreien Bereich<br />

in Minuten schließen. Machen Sie diesen<br />

Tauchgang nur, wenn Sie Erfahrung mit<br />

dem Eistauchen haben.<br />

FOTO: F. BANFI<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 29


REISE<br />

SCHWEIZ<br />

SÜSSWASSER<br />

Eingebettet in ein wunderschönes<br />

Bergpanorama:<br />

der Vierwaldstättersee.<br />

FOTO: DJAMA/STOCK.ADOBE.COM<br />

INFO<br />

Fakten: Fläche: 114 Quadratkilometer,<br />

durchschnittliche Tiefe:<br />

104 Meter, maximale Tiefe: 214<br />

Meter<br />

Unterkunft: Schönes Hotel mit<br />

Seeblick in Emmetten (www.<br />

bellarosa.ch)<br />

Anfahrt: Von Luzern aus nach<br />

Beckenried. Nach dem Seelisbergtunnel<br />

die Autobahn verlassen<br />

und der Rütenenstraße circa<br />

zwei Kilometer bis zur Erholungsanlage<br />

Rütenen folgen.<br />

Infos: www.idtc.ch<br />

VIERWALDSTÄTTERSEE<br />

Die Seeuferstraße zwischen Stansstad<br />

und Hergiswil führt unterhalb der Autobahn<br />

durch eine Galerie. Hier gibt es<br />

Parkplätze und bequemerweise führt eine<br />

Leiter zum Wasser. Ein kleiner Weg führt<br />

vom Parkplatz zu einer kleinen Aussichtsplattform<br />

mit Sitzgelegenheiten.<br />

Der Tauchplatz am Seelisbergtunnel<br />

bietet <strong>Tauchen</strong> in schönster Atmosphäre.<br />

Die Unterwasserlandschaft ist durch<br />

eine teilweise überhängende Felswand<br />

gekennzeichnet. Sie können an der steilen<br />

Wand in große Tiefen tauchen oder in<br />

der flacheren Bucht auf Entdeckungstour<br />

gehen. Zwischen Laichkraut und anderen<br />

Pflanzen lauern hier und da kleine Barsche<br />

und Hechte.<br />

Weniger erfahrene Taucher sollten nach<br />

Westen tauchen, wo es zunächst flacher<br />

bleibt. Hier gibt es interessante Felsformationen.<br />

Nach circa 15 Minuten erreichen<br />

Sie eine schöne, steile Wand. Diese führt<br />

über mehrere Stufen mit interessanten<br />

Vertiefungen, Rissen und Vorsprüngen bis<br />

in eine Tiefe von über 40 Metern.<br />

Auf einer Tiefe von 14–18 Meter trifft<br />

man auf ein ins Wasser abgerutschtes<br />

altes Förderband. Etwas höher (auf rund<br />

13 Metern) liegt eine Tauchglocke.<br />

Der Tauchplatz am Seelisbergtunnel<br />

bietet viel Abwechslung. Von steilen Wänden<br />

bis hin zu einem tollem Bewuchs im<br />

Sommer. Im April findet man hier außerdem<br />

viele Kröten, während es im Sommer<br />

viele Hechte gibt.<br />

FLUSS AARE<br />

Die Aare ist ein 288 Kilometer langer Fluss,<br />

der im Aargletscher im Grimselgebiet<br />

entspringt und bei Koblenz in den Rhein<br />

mündet. Nicht weit von Bern entfernt, zwischen<br />

zwei Dämmen und Wasserkraftwerken<br />

in der Nähe von Ruppoldingen, findet<br />

man ein wunderschönes Tauchrevier. Der<br />

Boden besteht hier durch die verringerte<br />

Fließgeschwindigkeit aus Schlamm und<br />

Feinsediment – oftmals dicht bestückt mit<br />

kleinen Muscheln. In den tieferen Zonen<br />

findet man Altholz, Schlickabbrüche<br />

und größere Steine. Interessant sind aber<br />

vor allem die Uferbereiche mit starkem<br />

Pflanzenbewuchs und Hunderten von<br />

Jungfischen.<br />

In der Nähe von Ruppoldingen wurden<br />

mit dem neuen Kraftwerk auf einer Länge<br />

von 8,4 Kilometern Flachwasserzonen,<br />

Inseln und Auenwälder angelegt. Sie wurden<br />

errichtet, um die Auswirkungen der<br />

Wasserkraft zu mindern und die Migration<br />

FOTO: F. BANFI<br />

Auch Hechte<br />

lassen sich in der<br />

Aare beobachten.<br />

von Fischen zu fördern. Die Umgehungsstraßen<br />

bestehen aus einem 155 Meter<br />

langen naturähnlichen Fischpass mit<br />

einem Eingang in der Nähe der Turbinen<br />

und einen separaten 1,2 Kilometer langen<br />

Umgehungskanal. Der lange Kanal bildet<br />

teilweise zwei Arme, einen mit Kies und<br />

INFO<br />

Fakten: Die Aare ist der längste<br />

gänzlich innerhalb der Schweiz<br />

verlaufende Fluss.<br />

Unterkunft: Hotel Kreuz in Kappel<br />

(kreuz-kappel.ch)<br />

Anfahrt: Der Einstieg zum<br />

Tauchplatz beim Stauwehr von<br />

Ruppoldingen befindet sich unterhalb<br />

des Wehres. Abgetaucht<br />

wird vom Steg aus Richtung Aarburg.<br />

Achtung: starke Strömung.<br />

Infos: Tauchausfahrten bietet<br />

www.tsk.ch an.<br />

seichtem Wasser und einen tieferen Arm<br />

mit großen und tiefen Becken. Dieser<br />

angelegte Kanal lockt mit seinen unterschiedlichen<br />

Stromgeschwindigkeiten und<br />

Bodensubstraten eine reiche Fauna an.<br />

Hechte, Karpfen, große Welse sowie Krebse<br />

und Aale lassen sich hier beobachten.<br />

30 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


FOTO: EVA BOCEK/STOCK.ADOBE.COM<br />

Blick auf die hübsche<br />

Stadt Zug am<br />

Zugersee.<br />

ZUGERSEE<br />

Der Tauchplatz vor dem<br />

Restaurant Baumgarten, von<br />

den meisten einfach liebevoll<br />

„Baumgärtli“ genannt, bietet<br />

interessante Tauchmöglichkeiten<br />

für alle Erfahrungsklassen.<br />

In den Sandstein gehauene<br />

Stufen führen zum See, der an<br />

dieser Stelle etwa 1,5 Meter tief<br />

ist. Eine Felswand beginnt einige<br />

Meter unter der Oberfläche<br />

und selbst weniger erfahrene<br />

Taucher können Felsformationen<br />

und kleine Lebewesen<br />

bewundern. Für die Erfahrenen<br />

fällt die Mauer weit über<br />

die 40-Meter-Marke ab. Vom<br />

Eingang aus tauchen Sie in<br />

geringer Tiefe dem Ufer entlang<br />

nach rechts. In circa zwei Metern<br />

Tiefe stoßen Sie dann auf<br />

ein Rohr, das den Beginn einer<br />

steilen Wand markiert. Die<br />

steile und teilweise gezackte<br />

Felswand bietet Tauchgänge<br />

mit verschiedenen Begegnungen<br />

mit Fischen, insbesondere<br />

Trüschen, Egli und Hasel leben<br />

hier. Tipp: Auf circa 20 Metern<br />

Tiefe findet man in einer<br />

Nische in der Felswand eine<br />

Fischfigur.<br />

Der Tauchgang ist sehr<br />

abwechslungsreich. In den<br />

Wasserpflanzen am Einstieg<br />

finden sich alle Arten von Wasserbewohnern.<br />

Trüschen und<br />

Barsche flitzen häufig an der<br />

steilen Wand vorbei. Das Plateau<br />

selbst ist mit Wasserpflanzen<br />

bewachsen, im Altholz<br />

verstecken sich viele Krebse.<br />

Nach den Tauchgängen kann<br />

man sehr gut im Restaurant<br />

Baumgarten einkehren und<br />

gerade im Sommer auf der<br />

schönen Terrasse mit Seeblick<br />

die Spezialitäten der Region<br />

genießen.<br />

INFO<br />

Fakten: Der Zugersee<br />

liegt in der Zentralschweiz<br />

auf einer<br />

Höhe von 413 Metern,<br />

hat eine Fläche von<br />

38,41 Quadratkilometern<br />

und eine maximale<br />

Tiefe von 198 Metern.<br />

Unterkunft: Sehr<br />

schön ist das Hotel<br />

Seehof im benachbarten<br />

Küssnacht (www.<br />

hotel-restaurant-seehof.ch).<br />

Anfahrt: Verlassen<br />

Sie die Autobahn von<br />

Luzern in Richtung<br />

Küssnacht am Rigi.<br />

Biegen Sie im ersten<br />

Kreisverkehr links ab<br />

in Richtung Küssnacht<br />

und folgen Sie dann<br />

immer den Schildern<br />

in Richtung Restaurant<br />

Baumgarten.<br />

Infos:<br />

www.tauch-treff.ch<br />

INFO<br />

Fakten: Fläche: 88,7 Quadratkilometer,<br />

durchschnittliche Tiefe: 49 Meter,<br />

maximale Tiefe: 136 Meter<br />

Unterkunft: Gasthof zur Rebe in<br />

Herrliberg (www.rebe-herrliberg.ch)<br />

Anfahrt: Auf der rechten Seeseite<br />

fahrend von Zürich in Richtung<br />

Rapperswil. Circa 200 Meter nach<br />

der Ortstafel von Herrliberg sind auf<br />

der rechten Straßenseite seitlich<br />

angeordnete Parkplätze.<br />

Infos: www.scubaviva.ch<br />

ZÜRICHSEE<br />

Am Ort Herrliberg befindet sich ein spektakulärer<br />

Tauchplatz: das Matterhorn.<br />

Der Zugang erfolgt über die Treppe und<br />

den Steg: Achten Sie auf die Felsen, da<br />

der Boden an dieser Stelle sehr flach ist.<br />

<strong>Tauchen</strong> Sie vom Einstieg aus rechts in<br />

Richtung der 3. Boje (in Küstennähe). Von<br />

dort verläuft eine Kette direkt zur Wand<br />

Ein Zander<br />

schaut neugierig<br />

in die kamera.<br />

am Grund des Sees. Nach circa 15 Metern<br />

kommen Sie zu einem Felsen auf der rechten<br />

Seite, dem Sie bis zu einer Tiefe von<br />

circa 20 Meter folgen (hier ist eine weitere<br />

Boje verankert), und dann am Fuße der<br />

Mauer entlangtauchen. Bei guter Sicht<br />

sehen Sie links eine große Felsformation.<br />

Wenn Sie um diese Felsformation tauchen<br />

und nach oben schauen, sehen Sie einen<br />

großen Felsen, der in seinen Umrissen an<br />

das berühmte Matterhorn erinnert.<br />

Auf der linken Seite finden sich weitere<br />

kleine Felsformationen. Der Tauchgang<br />

ist sehr abwechslungsreich mit einigen interessanten<br />

Felsblöcken, Barschen sowie<br />

gelegentlich Hechten und Aalen.<br />

FOTO: F. BANFI<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 31


REISE<br />

DEUTSCHLAND & ÖSTERREICH<br />

SÜSSWASSER<br />

BLINDSEE<br />

Als eines der schönsten Bergseen in Tirol gilt der Blindsee, der auf<br />

halber Strecke am Fernpass liegt. Über eine Privatstraße erreicht<br />

man das in einer grandiosen Gebirgslandschaft eingebettete Gewässer.<br />

Der See ist in zwei große Becken geteilt, wobei der östliche<br />

Teil am einfachsten zu erreichen ist. Deshalb finden hier die meisten<br />

Tauchgänge statt. Drei Plattformen in unterschiedlicher Tiefe dienen<br />

der Tauchausbildung. Eine riesige Schneelawine riss aus einer Felswand<br />

einen kompletten Tannenwald in den See. Die Baumstämme<br />

liegen am Nordufer im 5- bis 17-Meter-Bereich wild durcheinander.<br />

Viele lohnende Fotomotive gibt es in dem Unterwasserwald. Dort<br />

fühlen sich auch die zahlreichen Zander wohl. Nicht weit entfernt<br />

ragt eine kleine und die einzige Felswand in den See; dort ist auch die<br />

tiefste Stelle. Im Flachbereich finden sich Wurzelstöcke, Baumstämme,<br />

Forellen und Schleien. Der Bewuchs ist eher spärlich. Ein kleines<br />

Wrack liegt im Bereich des Unterwasserwaldes. In den letzten Jahren<br />

vermehrten sich wieder die vom Aussterben bedrohten Elritzen.<br />

Über einen unbefestigten Wanderweg ist das zweite Becken vom<br />

Parkplatz aus erreichbar. Auch dort liegen Baumstämme und Felsen<br />

auf dem Seegrund. Beste Sichtweiten hat man nach langen Trockenperioden<br />

im Sommer. Nach der Schneeschmelze macht der See seinen<br />

Namen alle Ehre.<br />

INFO<br />

Fakten: Der Blindsee liegt im Grenzbereich der<br />

Lechtaler Alpen und dem Mieminger Gebirge,<br />

auf dem Weg in den Süden zum Fernpass. Der<br />

See liegt in 1093 Metern Höhe und hat eine<br />

Maximaltiefe von 25 Metern. Das <strong>Tauchen</strong> ist<br />

gebührenpflichtig (Tauchgenehmigung 15 Euro<br />

pro Person und Tag). Tageskarten gibt es im<br />

Café il Ducatisti in Lermoos. Direkt am See gibt<br />

es keine Füllmöglichkeit.<br />

Unterkunft: Mohr Life Resort, www.mohr-liferesort.at<br />

(Übernachtungsgäste zahlen keine<br />

Tauchgebühren).<br />

Anfahrt: Autobahn A95 München–Garmisch.<br />

In Garmisch Richtung Fernpass weiter der Bundesstraße<br />

folgen zum Grenzübergang in Griesen.<br />

Weiter nach Lermoos zum Mohr Life Resort.<br />

Vom Hotel in Richtung Biberwier in Richtung<br />

Fernpass fahren. Nach drei Kilometern rechts an<br />

einer Schranke in die Privatstraße einbiegen.<br />

Infos: www.tauchen-in-tirol.at<br />

32 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


ECHINGER WEIHER<br />

Da „Echi“, „meine Pfütze um die Ecke“ oder<br />

„mein Wohnzimmer fürs Wochenende“, so<br />

nennen liebevoll manche Münchner Taucher<br />

den Echinger Weiher, der nördlich von München<br />

im Autobahnkreuz Neufahrn liegt.<br />

Der Echinger Weiher ist nicht zu verwechseln<br />

mit dem Echinger See in dem absolutes<br />

Tauchverbot gilt. Bevor es in den Biergarten<br />

geht, dient der „Echi“ den Münchnern Tauchern<br />

oft als „Absacker“.<br />

Große Grundwasserquellen speisen den<br />

See, deshalb hat er auch im Sommer sportlich<br />

kühle 13 Grad Celsius. Im Winter fällt<br />

die Wassertemperatur nicht unter vier Grad,<br />

dadurch bildet sich auch kein Eis. Ideal für<br />

die Tauchausbildung sind die vier Plattformen<br />

im See. Die durchschnittliche Tiefe liegt<br />

bei sechs Metern, die tiefste Stelle gerade<br />

mal bei acht Meter. Es gibt einen schönen<br />

Bewuchs und Hechte, auch Makrofreunde<br />

finden genügend Fotomotive. Sträucher und<br />

Bäume vom Ufer malen mit Sonnenstrahlen<br />

ein mystisches Bild. Einstiegstellen sind das<br />

West- und Nordufer. Am Westufer liegt eine<br />

kleine Wiese. Parken direkt am See ist nicht<br />

möglich. Man kann zum See fahren und<br />

Ausrüstung ausladen. Etwa 400 Meter vom<br />

See gibt es genügend Parkmöglichkeiten.<br />

Bitte daran halten!<br />

Die Baumstämme<br />

stammen von einem<br />

Lawinenabgang.<br />

Der Echinger<br />

Weiher wirkt<br />

unter Wasser wie<br />

ein Dschungel.<br />

INFO<br />

Im Flachbereich<br />

liegen verzweigte<br />

Wurzelstöcke.<br />

FOTOS UND TEXTE: W. DRECHLSER (3)<br />

Vom Ufer aus<br />

ragen Sträucher<br />

und Bäume ins<br />

Wasser hinein.<br />

Fakten: Das <strong>Tauchen</strong> ist kostenpflichtig.<br />

Tauchzeiten variieren mit<br />

den Jahreszeiten. Bezahlung nur<br />

per Überweisung möglich (Info: https://echingerweiher.simdif.com).<br />

Unterkunft: Echinger Hof, www.<br />

brauerei-echinger-hof.de<br />

Anfahrt: Autobahn A9 von Nürnberg<br />

kommend kurz vor München<br />

die Ausfahrt Eching/Neufahrn nehmen<br />

und rechts Richtung Eching<br />

abbiegen. Nach 300 Metern erste<br />

Kreuzung rechts in Paul-Käsmaier-Straße<br />

einbiegen. Weiter geradeaus<br />

und nach Autobahnbrücke<br />

rechts abbiegen, 180-Grad-Wendung<br />

(dort ist der Stellplatz), dann<br />

links abbiegen. Weiter auf dem<br />

unbefestigten Weg zum See.<br />

Infos: www.abc-divers.de<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 33


REISE<br />

DEUTSCHLAND & ÖSTERREICH<br />

SÜSSWASSER<br />

KREIDESEE HEMMOOR<br />

„I come from Hamburg“. „Isn’t it near by Hemmoor?“<br />

Die Worte des holländischen Tauchguides in einem<br />

Curaçao-Urlaub werde ich nie vergessen. Und sie sagen<br />

alles. Der Kreidesee zwischen Stade und Cuxhaven gehört<br />

sicher zu den bekanntesten Tauchgewässern in ganz<br />

Europa. Im Laufe der letzten 15 Jahre hat Holger Schmoldt<br />

hier eine Logistik geschaffen, die Maßstäbe setzt. Sieben<br />

befestigte Einstiege führen in einen einzigartigen<br />

Abenteuerspielplatz. Hier gibt es Artefakte des einstigen<br />

Tagebaus wie Förderbänder, Betontrommeln und Schüttsilos.<br />

Vom Einstieg 1 führt eine gepflasterte Straße zum<br />

berühmten Rüttler. In dem imposanten, 15 Meter hohen<br />

Bauwerk wurde einst Kreide zerkleinert und abtransportiert.<br />

Heute taucht man durch die große Schütte bis zur<br />

Meisterbude auf über 35 Meter hinab.<br />

Um Tauchern aller Ausbildungsstufen etwas zu bieten,<br />

wurden über die Jahre immer mehr künstliche Objekte<br />

versenkt. PKW, Bootswracks, ein Flugzeug und ein künstlicher<br />

Hai sind nur einige Beispiele. Technische Taucher<br />

erfreuen sich einiger Zielobjekte im 50-Meter-Bereich<br />

oder gehen an der langen Steilwand und im versunkenen<br />

Wald auf Tiefe.<br />

Mittlerweile bietet Hemmoor mit Ferienhäusern, eigener<br />

DLRG-Station und leistungsfähigen Kompressoren<br />

auch für Mischgase einen beispiellosen Freizeitkomfort.<br />

Blick auf<br />

einen der<br />

sieben Einstiege.<br />

Fakten: Größe des Sees: 1300 x 500 Meter,<br />

Tiefe: 60 Meter<br />

Unterkunft: über 250 Betten auf dem Gelände<br />

Anfahrt: Der Kreidesee Hemmoor liegt südlich<br />

der Elbe direkt an der B73 (90 Kilometer westlich<br />

von Hamburg und 44 Kilometer südöstlich<br />

von Cuxhaven).<br />

Infos: www.kreideseetaucher.de<br />

INFO<br />

Klaus Kohler<br />

ist Inhaber der<br />

Tauchbasis.<br />

TEXT & FOTOS: W. DRECHSLER<br />

Beliebter Spot:<br />

das Wrack eines<br />

Segelboots.<br />

INFO<br />

Unterkunft: Hotel Kussmühle fast direkt am See; vier<br />

Wohnmobil-Stellplätze direkt am See (für maximal drei<br />

Tage Aufenthalt)<br />

Anfahrt: von A8 München–Stuttgart Ausfahrt Friedberg<br />

(Bayern), auf Kreisstraße AIC 25 Richtung Friedberg,<br />

weiter auf Bundesstraße B300 und dann in die Seestraße<br />

Infos: www.diving-team-augsburg.de<br />

FRIEDBERGER SEE<br />

Der Friedberger See liegt in der Schotterebene bei Friedberg in<br />

Bayern, wird auch Kreisisee genannt. Die Basis hat im Sommer<br />

Samstag, Sonntag und an Feiertagen geöffnet. Die maximale Tiefe<br />

im Gewässer beträgt zwölf Meter. Die Taucher teilen sich den<br />

See mit Wasserski-Enthusiasten. Im Bereich der Anlage ist das<br />

<strong>Tauchen</strong> aus Sicherheitsgründen während des Betriebes verboten.<br />

Für die Ausbildung gibt es vier Plattformen in unterschiedlichen<br />

Tiefen. Nachttauchen ist bis eine Stunde nach Sonnenuntergang<br />

möglich. Ist die Wasserski-Anlage nicht in Betrieb, ist ein Tauchgang<br />

an den Pfahlbauten der Startrampe zu empfehlen. Das<br />

kleine Wrack eines ehemaligen Segelbootes ist ein gern besuchter<br />

Bereich. Der Seeboden ist hauptsächlich mit Laichkraut bewachsen.<br />

Das Dickicht dient Fischen wie Schleien, Rotfeder, Karpfen,<br />

Barschen und Hechten als Unterschlupf. Schluchten und kleine<br />

Wände durchziehen den östlichen Teil des Sees. Es gibt zwei Einstiegsstellen.<br />

Tauchplatz 1 an der Parkplatzeinfahrt ist vom 1 Mai<br />

bis zum 14. September gesperrt. Der zweiter Einstieg liegt an der<br />

Tauchbasis unterhalb der Wasserwacht. <strong>Tauchen</strong> ist gebührenpflichtig<br />

(Verkaufsstellen im Hotel Kussmühle und BK-Tankstelle<br />

in Friedberg). Eine Füllstation ist vorhanden.<br />

34 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Lauernde Hechte<br />

verstecken sich<br />

gern unter Seerosenblättern.<br />

TEXT: E. KLEMM, FOTOS: G. NOWAK, M. HERTRICH<br />

ILSESEE<br />

Vor etwa elf Jahren übernahm Jürgen Scharm als Pächter den See.<br />

Die Wasserqualität war nicht gut, es musste gehandelt werden.<br />

Der Tauchlehrer erstellte ein ökologisch fundiertes Tauchkonzept.<br />

Zu Beginn musste sich Jürgen gegen viele Widerstände durchsetzen.<br />

Nach fünf Jahren waren erste positive Änderungen im See<br />

erkennbar. Seit drei Jahren sind die Sichtweiten auch im Sommer,<br />

während der Badesaison, sehr gut. Das <strong>Tauchen</strong> ist gebührenpflichtig.<br />

Für eine Jahreskarte muss man das empfehlenswerte<br />

biologische Seminar von Jürgen besuchen. Empfehlenswert, weil<br />

hier viele biologische Abläufe im See vermittelt werden. Der Ilsesee<br />

ist ein grundwassergespeistes geschlossenes Gewässer, das durch<br />

den Kiesabbau entstanden ist und zu einem Naherholungsgebiet<br />

wurde. Der See ist bis zu 15 Meter tief und wegen seiner vielfältigen<br />

Tier- und -pflanzenwelt bei Tauchern sehr beliebt. Der Seeboden ist<br />

durchsetzt mit Schluchten und Kieswänden. Neben vielen Hechten<br />

und Barschen sind verschiedene Störarten und zwei Waller die<br />

Stars im Wasser. Schöner Bewuchs mit Armleuchteralgen, Laichkräutern<br />

und Tausendblatt. Die Tauchbasis liegt am Ostufer und<br />

hat einen bequemen Einstieg. Der zweite Einstieg findet sich an der<br />

südöstlichen Ecke des Gewässers.<br />

TEXT & FOTO: W. DRECHSLER<br />

Ein neugieriger Stör<br />

zieht seine Kreise.<br />

INFO<br />

Fakten: Es gibt Tages-, Wochen-, Monats-<br />

und Jahreskarten. Am Wochenende<br />

wird eine Anmeldung empfohlen. Im See<br />

ist eine Plattform für Tauchausbildung<br />

installiert.<br />

Unterkunft: Best-Hotel Zeller in Königsbrunn,<br />

www.hotelzeller.de<br />

Anfahrt: A8 von München kommend,<br />

Autobahnausfahrt Gersthofen, auf B17<br />

Richtung Landsberg, Ausfahrt Königsbrunn,<br />

der Augsburger Straße folgend<br />

bis Haunstetter Straße links abbiegen.<br />

Zweite Abbiegemöglichkeit rechts in die<br />

Zeißstraße und bis zum Ende fahren.<br />

Infos: www.tauchbasis-ilsesee.de<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 35


REISE<br />

DEUTSCHLAND & ÖSTERREICH<br />

SÜSSWASSER<br />

SCHWERINER SEE<br />

Der Schweriner See hat sich zu einem beliebten<br />

Ziel unter norddeutschen Tauchern<br />

entwickelt. In Raben Steinfeld, am Südufer<br />

des Sees liegt Kosie’s D.I.V.E. Center. Mit<br />

viel Liebe zum Detail hat Mario „Kosie“<br />

Kosielowsky ein komfortables Basisgelände<br />

mit Equipment-Tischen, Spül- und<br />

Trockenvorrichtung und gemütlicher<br />

Feuerstelle geschaffen. Zum Einstieg in den<br />

Hausparcours sind es nur wenige Schritte.<br />

Hier taucht man zügig unter die 10-Meter-Linie,<br />

vorbei an Übungsplattformen<br />

sowie versenkten Objekten wie PKW, Telefonzelle<br />

und Booten. Ab etwa 13 Metern<br />

führen Leinen zu mehreren Wracks in bis<br />

zu 20 Metern Tiefe und zu einem Tariertunnel.<br />

Große Barsche, Zander, Hechte und<br />

Aale trifft man bei fast jedem Tauchgang.<br />

<strong>Tauchen</strong> im Schweriner See ist auch<br />

wegen seiner Abwechslung so beliebt.<br />

Regelmäßig inspiziert Kosie neue Spots, die<br />

mit dem Motorboot angefahren werden.<br />

TEXT: E. KLEMM, FOTO: MICHAEL KARU<br />

An dem Autowrack<br />

tummeln sich oft<br />

Krebse.<br />

Besondere Highlights sind zwei echte<br />

Wracks. Nur wenige Bootsminuten entfernt<br />

liegt in 18 Metern Tiefe ein historischer<br />

Kaffenkahn. Der mehr als 100 Jahre alte<br />

Lastensegler ist mit Ankerwinde, Ruderanlage<br />

und stehendem Mast ausgesprochen<br />

gut erhalten. Im Schweriner Außensee liegt<br />

INFO<br />

Fakten: Größe des Sees: etwa<br />

6200 Hektar, Tiefe: 52 Meter<br />

Unterkunft: Campingplatz direkt an<br />

der Tauchbasis (www.sueduferperle.de)<br />

Anfahrt: Autobahn A24 aus Hamburg<br />

oder Berlin kommend bis Kreuz<br />

Schwerin. Hier auf Autobahn 14<br />

wechseln. Von der Abfahrt Schwerin-Ost<br />

sind es nur knapp zehn<br />

Minuten bis nach Raben Steinfeld.<br />

Infos: Kosie’s D.I.V.E Basis,<br />

www.dive-schwerin.de<br />

das Wrack einer „MiG 17“. Der russische<br />

Jagdflieger ist in den 50er-Jahren abgestürzt<br />

und steckt heute wie ein Dartpfeil im<br />

Grund.<br />

Kosie’s D.I.V.E. Center begleitet seine<br />

Gäste mit zahlreichen Events durch das<br />

ganze Tauchjahr.<br />

TEXT & FOTO: W. DRECHSLER<br />

STARNBERGER SEE<br />

Der Starnberger See liegt südwestlich von<br />

München und ist einer der wasserreichsten<br />

und tiefsten Seen in Deutschland. Er bietet<br />

Tauchplätze für Einsteiger, Fortgeschrittene<br />

und Tech-Taucher. Er hatte früher auch den<br />

Namen Würmsee. Der Name kommt vom<br />

einzigen Abfluss, der Würm.<br />

Am östlichen Ufer bei Allmannshausen liegt<br />

der bekannteste Tauchplatz des Starnberger<br />

Sees, die Allmannshauser Wand. Mehrere<br />

Einstiegsmöglichkeiten in die Wand liegen<br />

in einem Naturschutzgebiet. Deshalb ist das<br />

Parken in dem Bereich genehmigungspflichtig.<br />

Eine Zufahrt zum Ent- und Beladen wird<br />

Blick auf die<br />

Ladung des<br />

„Schindelwracks“.<br />

geduldet. Autos müssen oberhalb der Abfahrt<br />

zum See abgestellt werden, oder man meldet<br />

sich bei Jürgen Börroth von der Tauchakademie<br />

Bayern an. An der Tauchbasis sind<br />

Parkplätze vorhanden. Der Aufwand lohnt<br />

sich: Die toll strukturierte Wand fällt bis auf<br />

120 Meter ab. In den Nischen und Löchern<br />

fühlen sich Aalrutten wohl. Im Flachbereich<br />

jagen kapitale Hechte nach Barschen. Mehrere<br />

Wracks sind im See zu finden, wie zum Beispiel<br />

das „Schindelwrack“, das seinen Namen von<br />

seiner Ladung hat. Die Granitschindeln waren<br />

für die Villen am Ostufer bestimmt. In dem<br />

Bereich liegen noch drei weitere kleinere und<br />

ein größeres Wrack. Weitere Tauchplätze gibt<br />

es am Westufer.<br />

INFO<br />

Fakten: Die Tauchbasis und<br />

Füllstation liegt am See in<br />

Allmannshausen, dort stehen<br />

auch begrenzt Parkplätze zur<br />

Verfügung. Für das <strong>Tauchen</strong> im<br />

Starnberger See gilt die Allgemeinverfügung<br />

<strong>Tauchen</strong> (Infos<br />

unter www.lk-starnberg.de und<br />

www.tauchen-starnberg.de), die<br />

beachtet werden muss.<br />

Unterkunft: Bed-and-Breackfast-Apartments,<br />

www.bb-allmanshausen.com<br />

oder Landhotel<br />

Schöntag mit gemütlichem<br />

Biergarten in St. Heinrich www.<br />

schoentag-starnbergersee.de.<br />

Weitere Unterkunftsmöglichkeiten<br />

sind rund um den See zu<br />

finden.<br />

Anfahrt: über Autobahn A95<br />

München–Garmisch, Autobahnausfahrt<br />

Starnberg/Percha, dann<br />

Richtung Berg/Allmannshausen.<br />

In Allmannshausen von Starnberg<br />

kommend rechts durch das<br />

Wohngebiet bis zur Seestraße.<br />

Am See angekommen rechts<br />

abbiegen.<br />

Infos: Tauchakademie Bayern,<br />

www.tauchakademie-bayern.de<br />

36 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Das Wrack eines<br />

alten Fords liegt<br />

in 35 Metern Tiefe<br />

am Spot Galerie.<br />

TEXT & FOTOS: W. DRECHSLER<br />

Blick vom Nordufer<br />

über den See hinweg.<br />

INFO<br />

Fakten: Es gelten saisonal unterschiedliche Tauchbestimmungen<br />

– Infos findet man in der Allgemeinverfügung Walchensee vom<br />

Landratsamt Bad Tölz (www.lra-Toelz.de).<br />

Unterkunft: Hotel Karwendelblick, www.hotel-karwendelblick.de<br />

(hier gibt es auch eine Füllstation) oder in den Ferienwohnungen<br />

von Familie Asenstorfer in Urfeld (www.asenstorfer.de). Beliebter<br />

Tauchertreff zum Logbuchschreiben ist das Café am See in Urfeld.<br />

Anfahrt: über Autobahn A95 München–Garmisch, Autobahnausfahrt<br />

Murnau/Kochel Richtung Kochel dort weiter über Kesselberg<br />

bis nach Urfeld.<br />

Infos: Geführte Tauchgänge bietet Jürgen Börroth von der Tauchakademie<br />

Bayern an (www.tauchakademie-bayern.de).<br />

WALCHENSEE<br />

Eingebettet in einer alpinen Landschaft<br />

75 Kilometer südlich von München<br />

liegt der größte und tiefste Alpensee in<br />

Deutschland, der Walchensee. Er wird<br />

auch „bayrische Karibik“ genannt, da<br />

er türkisblaues Wasser hat. Seine Tiefe<br />

erreicht etwa 198 Meter. Das Gewässer<br />

besticht mit seinem unverbauten Seeufer.<br />

Rund um den See gibt es Tauchplätze<br />

für Einsteiger, Fortgeschrittene und<br />

Tech-Taucher. Bekannt und berüchtigt<br />

ist die Galerie am Westufer. Die massive<br />

Felswand besteht aus schwarzem Gestein<br />

und geht überhängend in die Tiefe. Mehrere<br />

Autowracks, kleine Boote und sogar<br />

Flugzeuge liegen auf dem Grund des Sees.<br />

Aus der Tiefe steigen Unterwasserberge<br />

auf, wie zum Beispiel die wenig betauchte<br />

Desselwand. Immer noch halten sich Gerüchte<br />

über verborgene Goldschätze. Kein<br />

Gerücht sind immer wieder gefundene<br />

Munitionsfelder und Granaten aus dem<br />

Weltkrieg. Auch als Filmkulisse diente der<br />

Walchensee und Dichter von Goethe legte<br />

hier einen Zwischenstopp auf seinen Reisen<br />

nach Italien ein. Im See tummeln sich<br />

Seeforellen, Barsche, Saiblinge, Renken<br />

und Hechte.<br />

Um den See verläuft eine Straße. Bei<br />

schönem Wetter sind hier viele Wanderer<br />

und Radfahrer unterwegs. Der nördliche<br />

Streckenbereich darf mit PKW nicht<br />

befahren werden. Die Tauchplätze Pioniertafel<br />

und Fleckerlspitz kann man mit<br />

einem Tretboot erreichen (in Urfeld gibt<br />

es einen Verleih). Der östliche Teil ist mit<br />

einer Mautstraße erschlossen. Dort liegen<br />

die Tauchplätze Steinbruch und Hackl.<br />

Diese Plätze sind für Einsteiger optimal.<br />

In den Wintermonaten sinkt der Wasserpegel.<br />

Um ins Wasser zu kommen ist es<br />

ratsam, ein Seil als Hilfsmittel dabeizuhaben.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 37


NATUR BIOLOGIE<br />

HEIMISCHE EXOTEN<br />

Eine Elritze wie ein<br />

Juwel: Wie mag sie entstanden<br />

sein? Wo könnte<br />

sie herkommen?<br />

Woher bei Hechten die hellen Farben kommen, ist ungeklärt. Vorteile<br />

bringen sie dem Hecht, wenn er nahe der Wasseroberfläche im gleißendem<br />

Licht oder in der lichtdurchfluteten Flachzone jagt.<br />

Bei Albino-Sterlets sind die<br />

Augen nicht rot, sondern<br />

orange bis gelb-weiß. Weil<br />

ihr Knochenpanzer sehr<br />

hart ist, meiden sogar große<br />

Hechte diese Beute. Die<br />

Überlebenschancen sind<br />

durchweg sehr gut.<br />

SELTSAM UND<br />

SKURRILE FISCHE IN<br />

HEIMISCHEN GEWÄSSERN<br />

Wer über Jahrzehnte im Süßwasser unterwegs<br />

ist, dem begegnen so mancherlei fischige<br />

Sonderlinge. Komisch gefärbt oder sonderbar<br />

geformt – Herbert Frei berichtet über seine<br />

Begegnungen der anderen Art.<br />

Diese Albino- Karausche<br />

sieht aus, als wäre sie verletzt.<br />

Sie ist es aber nicht.<br />

Die roten Flecken sind<br />

durchscheinende Blutgefäße<br />

und farbige Ausreißer<br />

auf den Schuppen.<br />

Die Glitzerkarausche ist deutlich<br />

schlanker als die Wildform.<br />

38 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Der Shubunkin ist eine<br />

Mischung aus Goldfisch,<br />

Schleierschwanz und Koi.<br />

Charakteristisch ist seine<br />

gesprenkelte Oberfläche.<br />

Schleierschwanz-Kois sind Mischlinge, die sich vermutlich außerfamiliär<br />

mit anderen Zierfischen gepaart haben. Vielleicht haben<br />

sich auch Züchter an ihnen versucht. Sie sind winterhart und<br />

können bei uns überleben.<br />

VERBLÜFFEND<br />

Exotisch und bizarr: eine<br />

Kupferkarausche.<br />

Tüpfel- oder Fleckenschleien<br />

sind eine Laune<br />

der Natur und sehr selten.<br />

Mit etwas Glück kann man<br />

beim Süßwassertauchen<br />

einem Albino-Wels begegnen.<br />

Diese Variante ist goldgelb<br />

mit roten Augen.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 39


NATUR BIOLOGIE<br />

HEIMISCHE EXOTEN<br />

Wie bei Menschen, wo es<br />

weiße, gelbe, schwarze,<br />

braune und rötliche Typen<br />

gibt, kommen auch im<br />

Tierreich farbliche Unterschiede<br />

vor. Neben den Goldformen, von<br />

denen man nicht so recht weiß, wie und<br />

warum sie entstanden sind, trifft man auch<br />

bei Fischen auf echte Albinos. Manche<br />

sind gefleckt, eigenartig geformt, haben<br />

schleierartige Schwanzflossen oder seltsam<br />

geformte Mäuler. Nicht wenige stammen<br />

aus Zuchten, sind entkommen oder ausgesetzt<br />

worden. Andere sind Mischlinge, die<br />

es eigentlich gar nicht geben dürfte. Was für<br />

ein Rätsel der Natur!<br />

FARBVARIANTEN<br />

Wenn Fische sich farblich von ihrer eigentlichen<br />

Familie unterscheiden, sprechen<br />

Fachleute von Farbvarianten. Hechte<br />

beispielsweise sind grün-braun, manchmal<br />

auch etwas dunkel, aber eher selten<br />

hell. Ausreißer sind fast schwarze Hechte,<br />

die in Moorseen leben und aufgrund ihrer<br />

Färbung gute Erfolge bei der Beutejagd<br />

haben. Wie aber fast weiße Hechte ihr<br />

Dasein bestreiten, ist mehr als rätselhaft.<br />

Wenn sich Hechte von ihren Artgenossen<br />

farblich zu stark unterscheiden, stehen sie<br />

quasi täglich mit einer Flosse im Magen<br />

eines größeren Familienmitglieds. Weiße<br />

Hechte können sich kaum verstecken,<br />

ihre Fressfeinde orten sie mit strategischer<br />

Genauigkeit. Deshalb findet man auch nur<br />

zufällig einen, der sich im hellen Freiwasser<br />

platziert, wo er im Sonnenlicht bis zur<br />

Unkenntlichkeit verschmilzt.<br />

Weiße Varianten finden sich auch bei<br />

Barben (Barbus barbus) und beim Giebel<br />

(Crassius auratus gibelio). Ist eine weiße<br />

Barbe schon ein ungewohnter Anblick, so<br />

sind weiße Giebel geradezu atemberaubend.<br />

Man nennt diese Fische deshalb auch<br />

Geistergiebel, weil sie aussehen und dahingleiten<br />

wie schwimmende Gespenster.<br />

Vom Giebel stammen der Goldfisch<br />

und alle seine Varianten ab. In China und<br />

Japan wurde er durch langwierige Auswahl<br />

laichbereiter Artgenossen gezüchtet. Es gibt<br />

ihn nachweislich seit dem 17. Jahrhundert<br />

auch als Zierfisch in Europa. Wenn der<br />

Bestand von Raubfischen nicht exorbitant<br />

groß ist, können Goldfische in Seen und<br />

langsam fließenden Gewässern in großen<br />

Schwärmen vorkommen. Goldfische sind<br />

winterfest und haben die Robustheit vom<br />

Giebel geerbt. Die in unseren Gewässern<br />

vorkommenden Goldfischarten stammen<br />

ausnahmslos von ausgesetzten Exemplaren<br />

ab. Juvenile Goldfische sind anfangs grau<br />

oder grünlich gefärbt. Erst nach einigen<br />

Monaten stellt sich eine typisch rötliche<br />

oder gelbliche Umfärbung ein. Da die Goldfischfärbung<br />

aber nicht bei allen Exemplaren<br />

eintritt, dürfte schon mancher Taucher<br />

einen Goldfisch gesehen haben, konnte ihn<br />

aber nicht als solchen erkennen.<br />

Vermutlich einmalig dürfte für die Meisten<br />

die Begegnung mit einer Tüpfel- oder<br />

Bei dieser Schleierschwanz-<br />

Karausche scheinen Goldfische mit<br />

langen Schwanzflossen mit ihre<br />

Hand im Spiel gehabt zu haben.<br />

Flecken-Schleie sein. Die Farbvariante ist<br />

extrem selten und lässt auf einen genetischen<br />

Defekt schließen. Diese Schleien<br />

haben dunkle Flecken auf einem gelblichen<br />

Schuppenkleid. Der Kopf ist rötlich gefärbt,<br />

manchmal kann man auch auf dem Körper<br />

rote Stellen erkennen. Das auffällige Äußere<br />

zwingt insbesondere im Jungstadium die<br />

Schleie zu einer erhöhten Vorsicht gegenüber<br />

ihren Fressfeinden. Seltsame und<br />

unwirkliche Färbungen finden sich auch<br />

bei Elritzen, wobei vermutet wird, dass es<br />

sich um eingeschleppte Arten handelt.<br />

40 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Die Eltern dieses<br />

Fisches scheinen ein<br />

heimischer Karpfen<br />

und ein Koi gewesen<br />

zu sein.<br />

Goldplötzen sind Farbvarianten der<br />

echten Plötze beziehungsweise des<br />

echten Rotauges. Sie sind wie ihre<br />

natür lichen Verwanden fortpflanzungsfähig<br />

und werden für Gartenteiche<br />

gezüchtet. Die Nachkommen aus<br />

der Verbindung echter Plötzen und<br />

Goldplötzen verlieren mit der Zeit ihre<br />

dominierende Färbung.<br />

ALBINOS<br />

Albino-Fischen fehlt der Farbstoff Melanin<br />

oder er ist nur in geringen Mengen vorhanden.<br />

Eindeutiges Erkennungsmerkmal<br />

sind die roten Augen, bei Albino-Stören<br />

können sie auch rosa, gold- oder rotgelb<br />

sein. Das Problem aller Albino-Fische ist<br />

ihre Auffälligkeit im Süßwasser. Schon als<br />

juvenile Exemplare werden sie von Fressfeinden<br />

und von den eigenen Geschwistern<br />

gejagt. Erstaunlich ist deshalb, dass<br />

sich einzelne Exemplare bis ins adulte<br />

Stadium halten können. Albinos kommen<br />

auf natürliche Weise immer mal vor. Züchtern<br />

ist es aber gelungen, den Albinismus<br />

künstlich zu erzeugen. Vornehmlich beim<br />

Sterlet, aber auch bei anderen Fischen<br />

konnte ein Durchbruch verzeichnet<br />

werden. Sogar Albino-Saiblinge wurden<br />

schon gezüchtet. Da der Begriff Albinismus<br />

bei Fischen uneinheitlich ist, gibt es<br />

neben der weißen auch andere Farben.<br />

Beispielweise Albino-Welse mit weißer<br />

und gelber Oberfläche.<br />

Albinos haben lichtempfindlichere<br />

Augen als normale Fische, weshalb man sie<br />

eher an schattigen Plätzen trifft. Außerdem<br />

haben die Fische mitunter die fatale Eigenschaft,<br />

rötliche Stellen an der Körperoberfläche<br />

zu bilden, sodass es aussieht, als<br />

wären sie verletzt. Dem ist aber nicht so. Es<br />

sind Blutgefäße, die durchschimmern.<br />

GOLDFORMEN<br />

Goldene oder gelbe Varianten finden<br />

sich prinzipiell bei allen Fischen. Wie die<br />

Goldformen aber auf natürliche Weise<br />

entstehen, ist noch ungeklärt. Doch auch<br />

hier liegt ein Farbstoffdefekt vor. Gezüchtete<br />

Goldformen gibt es, wie beispielsweise<br />

Goldforellen und Goldorfen. Letztere sind<br />

die Ableger des Aland, einem heimischen<br />

Weißfisch. Goldforellen sind Mutationen<br />

der Regenbogenforelle und kamen ursprünglich<br />

aus Japan, wo sie mit Erfolg gezüchtet<br />

wurden. Man findet sie gelegentlich<br />

in heimischen Seen und Fließgewässern.<br />

Unsere Seen beherbergen unter anderem<br />

Goldkarpfen, Goldschleien, Goldplötzen<br />

und sogar Goldrotaugen und Goldbrassen.<br />

Selten sind Sichtungen von Goldelritzen,<br />

deren Färbung von Gelb bis Rot schwanken<br />

kann. Auch hochkarätige Züchtungen wie<br />

Kois haben den Sprung in die Freiheit geschafft.<br />

Sie sind winterhart und paaren sich<br />

mit heimischen Karpfen. Daraus entstehen<br />

Bastardformen mit einem hohen optischen<br />

Reiz. Alle Goldformen und Albinos sind<br />

fortpflanzungsfähig mit normal gebliebenen<br />

Artgenossen aus derselben Familie.<br />

KÖRPERFORMEN UND MUTATIONEN<br />

Auch bei Fischen kommen körperliche<br />

Mutationen, Verkrüppelungen (meistens<br />

am Rückgrat) und Muttermale vor.<br />

Königin aller Mutationen und Körperformen<br />

ist aber die Karausche (Carassius<br />

carassius) – ein kleiner, unscheinbarer<br />

Fisch, der sich in unzählige farbige und<br />

eigenartige Wesen verwandeln kann. Ursache<br />

ist seine Fähigkeit, sich mit anderen<br />

Fischen paaren zu können, beispielweise<br />

mit Karpfen, Giebel und Goldfischen. Aber<br />

er macht sich in der Laichzeit auch an Döbel,<br />

Hasel und Rotaugen heran. Vermutlich<br />

ohne Folgen. Auch eignet sich diese Art für<br />

fantasievolle Züchtungen mit überraschenden<br />

Ergebnissen. Mal sehen Karauschen<br />

aus wie Goldfische oder Schleierschwänze.<br />

Sie nehmen die Form und das Aussehen<br />

von Kois an, sehen kleinen Goldkarpfen<br />

ähnlich und verblüffen allenthalben mit<br />

geradezu unwirklichen Farbmustern.<br />

Auch die mutierten Karauschen sind zäh,<br />

überleben Sauerstoffarmut und Wasser mit<br />

Temperaturen, die anderen Fischen binnen<br />

Minuten den Garaus machen. Kein Fisch<br />

ist wandelbarer, kein heimischer Fisch<br />

kann mit solchen Farbkleidern und derart<br />

unterschiedlichem Aussehen seine Umwelt<br />

verblüffen.<br />

ALLE FOTOS: H. FREI<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 41


REISE<br />

AFRIKA<br />

SÃO TOMÉ UND PRÍNCIPE<br />

Die „Marsava“ sank 1993 vor São Tomé und liegt in nur sechs Metern Tiefe.<br />

REISE ZUM ZENTRUM<br />

DER ERDE<br />

Auf ins Unbekannte: Der Inselstaat São Tomé und Príncipe vor<br />

der Westküste Afrikas steckt voller Einzigartigkeiten. Carl Wulf<br />

nimmt sie mit auf eine erlebnisreiche Reise über und unter Wasser.<br />

42 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Das Wahrzeichen von São<br />

Tomé: der nadelförmige Cão<br />

Grande.<br />

bahnen sich ihren Weg durch das satte<br />

Grün, Wasserfälle stürzen in Schluchten,<br />

einsame Strände und Buchten mit hochgewachsenen<br />

Kokospalmen bieten eine<br />

perfekte Trauminselkulisse, phonolithische<br />

Steintürme ragen aus dem Urwald<br />

hervor, verlassene Plantagen sowie bunte<br />

Märkte voller Leben – das Land präsentiert<br />

sich voller reizvoller Kontraste.<br />

Außerdem findet man in São Tomé und<br />

Príncipe abseits der touristischen Massen<br />

noch das pure Afrika und sicher einen der<br />

letzten Geheimtipps für Abenteuerreisende.<br />

Im Jahre 1975 erst erlangte São Tomé<br />

seine Unabhängigkeit von der langjährigen<br />

Kolonialmacht Portugal. Heute zeugen<br />

die Roças, die alten Plantagen, vom<br />

ehemaligen Glanz und Ruhm des kleinen<br />

Landes, aber ebenso von Sklaverei und<br />

Ausbeutung. Seit der Eigenstaatlichkeit<br />

zerfallen die meisten dieser feudalen<br />

Anwesen. Besuchern<br />

bietet sich ein Bild voller<br />

marodem Charme. Kaum<br />

vorstellbar, dass São<br />

Tomé vor 100 Jahren der<br />

größte Kakaoproduzent<br />

der Welt war.<br />

Es klingt vielleicht ein wenig<br />

übertrieben, das zweitkleinste<br />

Land Afrikas als Zentrum<br />

unseres Planeten zu bezeichnen.<br />

Doch so abwegig ist dies<br />

nicht, denn São Tomé ist die nächstgelegene<br />

Landmasse zu dem Punkt, an<br />

dem der Nullmeridian und der Äquator<br />

aufeinandertreffen. Die kleinen Inseln<br />

mit einer Fläche von 1001 Quadratkilometern<br />

liegen im Golf von Guinea zirka<br />

250 Kilometer von der westafrikanischen<br />

Küste Gabuns entfernt. Mystisch erheben<br />

sich von üppigem Regenwald bedeckte<br />

Berge in den tropischen Himmel, Flüsse<br />

ZWEI STANDORTE<br />

Es ist schon sehr mutig,<br />

in einem so kleinen Land<br />

mit nur geringer touristischer<br />

Infrastruktur<br />

gleich zwei Tauchbasen<br />

zu eröffnen. Das portugiesische<br />

Besitzerpaar<br />

Anica Ribeira Ferreiro<br />

und Luis Castelo Branco<br />

haben allerdings beste<br />

Voraussetzungen. Sie<br />

betreiben bereits ihre<br />

Basis Dive-Tribe in einem<br />

anderen afrikanischen<br />

Land – auf der Kapverdeninsel<br />

São Vicente. Auf<br />

der Suche nach einem<br />

weiteren Standort wurde<br />

ihnen São Tomé angeboten.<br />

Bei einem ersten<br />

Besuch haben sie sich<br />

gleich in dieses Paradies<br />

verliebt. Seit April 2019<br />

ist Dive-Tribe nun sowohl<br />

im Pestana Ocean<br />

Resort in der Hauptstadt<br />

als auch im Pestana<br />

Equador auf der winzigen,<br />

südlichen liegenden<br />

Insel Ilhéu das Rolas stationiert. Basisleiter<br />

Pedro kümmert sich hervorragend<br />

mit seiner einheimischen Crew in beiden<br />

Basen um das Wohlergehen der abenteuerlustigen<br />

Tauchgäste.<br />

Schon bei Ankunft am kleinen Flughafen<br />

der Hauptstadt wird klar: Stress ist in<br />

diesem Teil der Welt ein Fremdwort. Die<br />

Lebensphilosophie der Insulaner auf dem<br />

Äquator ist „leve-leve“, ein Begriff, der<br />

soviel wie langsam oder gemächlich bedeutet.<br />

Schnelle Bewegungen sind in dem<br />

tropisch feuchten Klima ohnehin nicht<br />

möglich. Und so ist es auch kein Wunder,<br />

dass der Entschleunigungsprozess bei<br />

FOTOS: B. BROCKHAUSEN<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 43


REISE<br />

AFRIKA<br />

SÃO TOMÉ UND PRÍNCIPE<br />

In den Felsspalten<br />

sieht man immer<br />

wieder Muränen.<br />

Eindrucksvolle<br />

Fächerkorallen<br />

wachsen an<br />

strömungsreichen<br />

Riffabschnitten.<br />

Der 53 Meter lange<br />

Frachter „Micau“<br />

war mit Reis überladen<br />

– und ruht seit<br />

2010 in maximal<br />

zwölf Metern Tiefe.<br />

Besuchern sofort eintritt. Dive-Tribe hat<br />

die beiden Standorte der Basen gut ausgewählt,<br />

da die Tauchgebiete im Norden<br />

und Süden sehr unterschiedlich sind.<br />

Eine Kombination beider Orte ist daher<br />

die beste Option, um die verschiedenen<br />

Tauchspots, herrliches Strandleben, aber<br />

auch die Naturschönheiten des Landes<br />

und die geschichtsträchtigen Überbleibsel<br />

der Kolonialzeit zu erkunden.<br />

Nach einer entspannten ersten Nacht<br />

im Pestana Ocean Resort in der Hauptstadt<br />

bringt der hoteleigene Bus die Gäste<br />

am frühen Morgen auf einer zunächst<br />

noch recht guten, später dann sehr<br />

holprigen Piste in den Süden São Tomés<br />

bis zum Anlegepier Ponta Baleia. Die<br />

Fahrt führt durch einfache Dörfer, über<br />

Flüsse, durch Regenwald und Plantagen.<br />

Das Wahrzeichen von São Tomé, der Cão<br />

Grande, ragt im Süden majestätisch aus<br />

dem Urwald empor. Dieser phonolithische<br />

Steinturm ist ein Relikt vulkanischer<br />

Aktivitäten: eine erkaltete Magmasäule,<br />

deren weichere, äußere Basaltschicht<br />

durch Erosion abgetragen wurde. Das<br />

phallische Symbol mit einer Höhe von<br />

663 Metern ist ein äußerst imposantes<br />

Gebilde und beliebtes Fotomotiv auf dem<br />

Weg in den südlichen Inselteil. Vorausgesetzt<br />

natürlich, dass nicht gerade<br />

wabernde Wolkenschwaden die Felsnadel<br />

umhüllen und dann das Gebiet wie eine<br />

Kulisse aus „Jurassic Park“ wirkt.<br />

Die Überfahrt auf die paradiesische<br />

Insel Rolas dauert 20 Minuten. Rolas, mit<br />

seinen zauberhaften Stränden, Buchten<br />

und Hügeln, kann man auf einer Wanderung<br />

in ungefähr zwei bis drei Stunden<br />

umrunden. Das einzige Hotel ist das<br />

Pestana Equador, das sich hier seit dem<br />

Jahr 2000 befindet. Besonders stolz ist das<br />

Management auf den großen Salzwasserpool,<br />

der größte im westlichen Afrika.<br />

Taucher zieht es aber doch lieber unter<br />

die Wasseroberfläche des Atlantiks. Das<br />

Dive-Tribe-Team um Pedro kennt sich<br />

bestens aus. Nelson, Apollo und Skipper<br />

Joel kümmern sich mit Sorgfalt um ihre<br />

Gäste und präsentieren die Spots rund<br />

um die Insel mit großer Freude. Besonders<br />

charakteristisch für die Tauchplätze<br />

von Rolas ist ein Labyrinth aus kleinen<br />

Höhlen, Tunneln und Torbögen, durch<br />

die die Guides die Taucher gekonnt<br />

hindurchführen. Durch die Öffnungen<br />

im Riffsystem dringen von allen Sei-


ten Sonnenstrahlen in die Grotten und<br />

zaubern fantastische Lichtspiele. Das<br />

Beste aber sind die vielen Fischschwärme,<br />

die hier Schutz suchen und kaum<br />

Scheu kennen. Für Fotografen sind diese<br />

Plätze ein Traum, ständig finden sie<br />

neue Fotomotive und die Schwärme aus<br />

roten Soldatenfischen und knallbunten<br />

Gorgonien sind attraktive Farbtupfer.<br />

Hier können sich Unterwasserfotografen<br />

so richtig austoben und verschiedene<br />

Kameraeinstellungen mit oder ohne Blitz<br />

ausprobieren. Apollo und Nelson sind geduldige<br />

Guides, ihre geübten Augen entdecken<br />

Seepferdchen, Spinnenkrabben,<br />

Nacktschnecken und Oktopusse. Fünf<br />

verschiedene Arten von Meeresschildkröten<br />

nutzen die einsamen Strände zur<br />

Eiablage. So ist es auch nicht ungewöhnlich,<br />

den gepanzerten Tieren auch unter<br />

Wasser zu begegnen.<br />

Die Äquatorlinie verläuft genau über<br />

die Insel Rolas. Ein spaßiger außergewöhnlicher<br />

Tauchgang ist die Überquerung<br />

des Äquators unter Wasser, da der<br />

Punkt markiert wurde. Die meisten Spots<br />

rund um die Insel werden in fünf bis zehn<br />

Minuten Bootsfahrt erreicht. Daher kehrt<br />

das Boot zwischen den Tauchgängen<br />

ins Hotel zurück.<br />

Lediglich zwei<br />

Plätze werden bei<br />

guter Wetterlage<br />

in Tagesausflügen<br />

angeboten. Die<br />

meisten Taucher<br />

unternehmen<br />

zwei Tauchgänge<br />

am Vormittag<br />

und genießen<br />

am Nachmittag<br />

die weitläufige Hotelanlage des Pestana-Equador-Hotels,<br />

besuchen die traumhaften,<br />

einsamen Buchten und Strände<br />

der Insel, umspült von türkisfarbenem<br />

Meer, oder schlendern durch das kleine<br />

Dorf, das sich gleich neben der Hotelanlage<br />

befindet.<br />

Nicht fehlen darf natürlich der Besuch<br />

des Äquatordenkmals auf einem kleinen<br />

Hügel. Hier kann man den einen Fuß auf<br />

die Nord- und den anderen auf die Südhalbkugel<br />

setzen. Auf Wunsch organisiert<br />

die Tauchbasis aber auch noch einen<br />

Tauchgang am Nachmittag oder auch<br />

Nachttauchgänge, wenn die Wetterbedingungen<br />

es zulassen.<br />

Das Blau an den Ausgängen<br />

des inzwischen enger gewordenen<br />

Tunnels leuchtet<br />

kräftig. Es wirkt fast so, als<br />

stünde man unter der Kuppel<br />

eines Doms.<br />

Bei einem Rundgang durch das Dorf<br />

auf Rolas bekommen Besucher einen<br />

ersten Eindruck von dem sehr einfachen<br />

Leben der Nachkommen von Fischern<br />

und Sklaven. Die freundlichen, zurückhaltenden<br />

Bewohner gehen in ihren<br />

zusammengezimmerten Holzhütten<br />

ihrem täglichen Leben nach und sind<br />

hocherfreut, wenn ihnen einige Kokosnüsse,<br />

Erfrischungsgetränke oder Holzschnitzarbeiten<br />

abgekauft werden.<br />

FISCHREICHE WRACKS<br />

Die Hauptstadt São Tomé wurde im Jahr<br />

1493 in der weiten Ana-Chaves-Bucht<br />

von den Portugiesen errichtet. Die Dive-Tribe-Basis<br />

im Pestana Ocean Resort<br />

erkundet von hier aus die Tauchplätze<br />

im nördlichen Inselteil. Die Attraktion<br />

an diesem Standort sind eindeutig die<br />

vielen Wracks. Sie liegen in angenehmen<br />

Tauchtiefen, einige nur auf zehn bis zwölf<br />

Metern, andere auf 20 und maximal 30<br />

Metern. Der Reisfrachter „Makai“ ist<br />

mittlerweile Herberge für diverse Fischschwärme<br />

aus roten Soldatenfischen<br />

geworden. Aber auch Trompetenfische,<br />

Muränen, Barsche und sogar ein Ammenhai<br />

haben sich angesiedelt. Am Bug<br />

und Heck ergeben<br />

sich tolle Fotomöglichkeiten<br />

für<br />

ambitionierte Fotografen.<br />

Auch an<br />

anderen Wracks,<br />

meist Fischerboote,<br />

findet man<br />

reichlich Fisch und<br />

in den Sandflächen<br />

verbergen<br />

sich Rochen, Plattfische<br />

und Schlangenaale. Manchmal<br />

umkreisen Barrakudas oder Wahoos die<br />

gesunkenen Boote.<br />

Ein weiterer Tauchplatz, der vom Norden<br />

aus angefahren wird und den man<br />

keinesfalls verpassen sollte ist Santana.<br />

Die kleine Felsinsel wird von einer Höhle<br />

durchbrochen, die von Nord nach Süd<br />

verläuft. Der Santana Arch ist eine Art<br />

Tunnel, den Taucher auf einer maximalen<br />

Tiefe von 20 Metern durchqueren<br />

können. In der Mitte wird es recht eng<br />

und man bekommt den Eindruck, sich<br />

in einer Höhle zu befinden. Das Blau an<br />

den Ausgängen leuchtet kräftig, es wirkt<br />

fast wie die Kuppel eines Doms. Die<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 45


REISE<br />

AFRIKA<br />

SÃO TOMÉ UND PRÍNCIPE<br />

Felsen sind von roten Schwämmen und<br />

gelben Kelchkorallen bedeckt. An den<br />

Außenwänden der Insel gibt es weitere<br />

Tauchplätze. Hier beeindrucken gewaltige<br />

Basaltsäulen und kleine Höhlen. Nach<br />

zwei Tauchgängen mit einer Oberflächenpause<br />

auf dem Boot kehrt man am Mittag<br />

wieder zur Basis ins Hotel zurück.<br />

ZEIT FÜR SCHOKOLADE<br />

Und dann bleibt Zeit für weitere Verlockungen<br />

der Insel. Eine davon ist Kakao<br />

und der soll ja bekanntlich glücklich<br />

machen. Wer kann also der süßen Versuchung<br />

der Schokoladeninseln schon<br />

widerstehen? Immerhin behauptet man in<br />

São Tomé, dass es sich um die beste Schokolade<br />

der Welt handelt. Zwei Schokoladenhersteller<br />

haben sich in der Gegenwart<br />

einen Namen gemacht und die Produktion<br />

der Edelmasse perfektioniert: Diego Vaz<br />

und Claudio Corallo. Sie haben in zwei<br />

der alten Plantagen investiert und sie zu<br />

neuer Blüte erweckt. In kleinen Mengen<br />

wird hochwertiger Ökokakao angebaut<br />

und Schokolade produziert, die in edlen<br />

Spezialitätengeschäften der Welt verkauft<br />

wird. In ihren Läden in der Hauptstadt<br />

kann man die Köstlichkeiten probieren –<br />

sündhafte Genüsse sind garantiert!<br />

Nicht alle Plantagen konnten wieder<br />

reaktiviert werden. Zur Blütezeit während<br />

Portugals Kolonialherrschaft gab es auf<br />

den Inseln São Tomé und Príncipe zirka<br />

800 der sogenannten Roças, die vorwiegend<br />

Kaffee und Kakao anbauten. Diese<br />

Plantagen muss man sich als kleine eigene<br />

Städte vorstellen. Die größten von ihnen<br />

hatten bis zu 30 Außenstellen, die durch<br />

Schienennetze miteinander verbunden<br />

waren, um die wertvollen Bohnen zu<br />

transportieren. Florierende Anwesen<br />

verfügten über Administration, prächtige<br />

Herrenhäuser, Lagerhallen, Trockenflächen,<br />

Apellplätze, Kirchen, Schulen,<br />

Unterkünfte der Arbeiter und sogar große<br />

Krankenhäuser. Agua Izé und Rio do Ouro<br />

(mittlerweile umbenannt in Agostinho<br />

Neto) können von São Tomé in Ausflügen<br />

gut erreicht werden. Die Anlagen sind<br />

faszinierend und zugleich ein Symbol<br />

des Zerfalls. Als die Portugiesen nach der<br />

Unabhängigkeit das Land verließen, fehlte<br />

es sowohl an Wissen als auch an Investitionen,<br />

die Plantagen weiter zu unterhalten.<br />

Und so verrotten seither die meisten der<br />

Praia Café ist der wohl<br />

schönste Strand auf Rolas.<br />

Der imposante Pool im<br />

Pestana Equador Resort<br />

bietet schönste Ausblicke.<br />

einst prachtvollen Gebäude und Anlagen.<br />

In den übrig gebliebenen zerfallenen Häusern<br />

leben heute unzählige Familien in<br />

eher ärmlichen Verhältnissen. Ein Besuch<br />

der Plantagen ist ein Rückblick in die Geschichte<br />

des Staates, aber bietet auch zahlreiche<br />

außergewöhnliche Fotomotive. Die<br />

Hauptstadt ist der beste Ausgangspunkt,<br />

um neben dem <strong>Tauchen</strong> weitere Naturschönheiten<br />

zu erkunden. Und davon gibt<br />

es reichlich: 30 Prozent der Insel sind im<br />

Obo-Nationalpark geschützt, für Abenteurer<br />

gibt es mehrtägige Trekkingtouren,<br />

beispielsweise auf den 2024 Meter hohen<br />

Pico de São Tomé. Weniger anstrengend<br />

sind Besuche von Wasserfällen und den<br />

traumhaften einsamen Stränden, an denen<br />

die einzigen Spuren, die man finden<br />

kann, von Schildkröten stammen, die bei<br />

ihrer nächtlichen Eiablage die Spuren<br />

hinterlassen haben.<br />

Bisher haben nur wenige Abenteuertouristen<br />

den Weg in das Inselparadies<br />

gefunden und somit muss man auch die<br />

Tauchplätze nicht mit anderen teilen. Das<br />

kleine afrikanische Land im Zentrum der<br />

Erde wirkt bisher noch immer wie eine<br />

vergessene Welt.<br />

46 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


REISE-FACTS<br />

ANREISE: São Tomé<br />

wird drei- bis viermal pro<br />

Woche von TAP Portugal<br />

via Lissabon angeflogen.<br />

Der Flug von Lissabon<br />

nach São Tomé dauert<br />

rund acht Stunden.<br />

EINREISE: Für einen<br />

Aufenthalt von 14 Nächten<br />

wird kein Visum benötigt.<br />

Für längere Aufenthalte<br />

muss vorab über die<br />

Botschaft in Brüssel ein<br />

Visum beantragt werden.<br />

Der Reisepass muss noch<br />

sechs Monate nach Ausreise<br />

gültig sein.<br />

WOHNEN: Das Pestana<br />

Ocean Resort São Tomé<br />

hat 146 Zimmer und Suiten,<br />

von denen die meisten<br />

Meerblick haben. Im<br />

Resort gibt es einen Pool,<br />

Fitnessraum, Restaurant,<br />

Bar und ien Spa.<br />

Das Pestana Equador<br />

Resort Ilhéu das Rolas<br />

umfasst 60 Zimmer. Es<br />

gibt eine Pool- und eine<br />

Hauptbar, ein Restaurant<br />

sowie einen Massagepavillon.<br />

Am Strand stehen<br />

Sonnenliegen bereit. Info:<br />

www.pestana.com<br />

TAUCHEN: In beiden<br />

Hotels ist eine Basis von<br />

Dive-Tribe stationiert, die<br />

ausschließlich Bootstauchgänge<br />

anbieten. Info:<br />

http://saotome.dive-tribe.<br />

com<br />

WASSERTEMPERATU-<br />

REN: Die Wassertemperaturen<br />

liegen zwischen 21<br />

(in den Sommermonaten)<br />

und 29 Grad Celsius (in<br />

den Wintermonaten).<br />

WÄHRUNG: Die örtliche<br />

Währung ist der Dobra.<br />

Allerdings wird der Euro<br />

fast überall akzeptiert.<br />

Bargeld kann in Hotels<br />

und Banken getauscht<br />

werden. Achtung: Es gibt<br />

keine Geldautomaten für<br />

ausländische Touristen.<br />

Daher unbedingt genügend<br />

Bargeld mitnehmen.<br />

In der Tauchbasis und in<br />

den Hotels kann mit gängigen<br />

Kreditkarten gezahlt<br />

werden (Master, Visa).<br />

KLIMA/REISEZEIT:<br />

Es gibt vier Jahreszeiten.<br />

Von Mai bis September ist<br />

die sogenannte Trockenzeit,<br />

danach folgt eine<br />

leichte Regenzeit zwischen<br />

Oktober und Dezember,<br />

von Januar bis Februar eine<br />

kurze Trockenzeit und dann<br />

die Haupt-Regenzeit von<br />

März bis April. Das Klima<br />

auf dem Äquator ist aber zu<br />

jeder Zeit heiß und feucht,<br />

mit tropischen Schauern<br />

muss immer gerechnet<br />

werden. In der Trockenzeit<br />

fällt zwar weniger Regen,<br />

aber auch die Sonne lässt<br />

sich seltener blicken. In<br />

der kleinen Regenzeit gibt<br />

es immer wieder längere<br />

sonnige Abschnitte, dann<br />

sind die Lichtverhältnisse<br />

besonders gut. Von März<br />

bis April kann es auch zu<br />

heftigen Stürmen kommen.<br />

São Tomé & Principe<br />

W<br />

N<br />

S<br />

São Tomé<br />

Príncipe<br />

Tinhosa Grande<br />

Tinhosa Pequena<br />

Santo Amaro<br />

Neves<br />

São Tomé<br />

Santana<br />

Santa Cruz<br />

Porto Alegre<br />

Ilhéu das Rolas<br />

O<br />

Atlantischer Ozean<br />

GESUNDHEIT: Malaria<br />

kommt vor. Hierzu sollte<br />

vor der Reise unbedingt<br />

ein Tropenarzt befragt<br />

werden. Grundsätzlich<br />

sollte man Leitungswasser<br />

nicht trinken und auch<br />

nicht zum Zähneputzen<br />

benutzen.<br />

PREISBEISPIEL: Bei<br />

einem Aufenthalt von zwei<br />

Wochen bleibt man nach<br />

Ankunft die erste Nacht im<br />

Norden, im Pestana Ocean<br />

Resort São Tomé. Dann<br />

findet der Transfer nach<br />

Süden, zum Hotel Pestana<br />

Equador Resort Ilheu das<br />

Rolas, statt. Hier bleibt<br />

man für neun Nächte, dann<br />

geht’s wieder gen Norden,<br />

wo man noch einmal vier<br />

Übernachtungen hat.<br />

Diese zweiwöchige Reise<br />

inklusive 16 Tauchgängen<br />

mit Dive-Tribe mit Boot,<br />

Flaschen, Blei, Guide und<br />

allen Transfers kostet bei<br />

Extratour Tauchreisen im<br />

Reisezeitraum November<br />

2128 Euro pro Person.<br />

Buchbar auf www.extratour-tauchreisen.de<br />

0<br />

Santo António<br />

Infante Don<br />

Henrique<br />

AFRIKA<br />

50 km<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 47<br />

Griechenland<br />

Auszeit zwischen Zypressen,<br />

Olivenbäumen und duftenden<br />

Blumen ...<br />

3 x<br />

top<br />

topauf<br />

Samos<br />

1. Top: Ägäis Insel<br />

2. Top: Kerveli Village Hotel<br />

3. Top: Hauseigene Tauchbasis<br />

Leistungen: Flug mit Condor Frankfurt<br />

- Samos & retour, alle Transfers vor<br />

Ort, 7 Übernachtungen in einem Doppelzimmer,<br />

Halbpension<br />

ab € 549,- pro Person.<br />

5 Tauchtage á 2 Tauchgänge am<br />

Tag, Flaschen, Blei, Boot, Guide<br />

ab € 299,- pro Person.<br />

Rote Straße 16 · 37073 Göttingen<br />

Telefon 0551 63451340<br />

www.belugareisen.de<br />

info@belugareisen.de


REISE<br />

PAPUA-NEUGUINEA<br />

TAUCHSAFARI<br />

EINFACH<br />

UNVERGLEICHLICH<br />

Raues Hochland, prächtige Regenwälder und lebhafte<br />

Korallenriffe – Papua-Neuguinea ist ein faszinierendes<br />

Reiseland, das jeden in seinen Bann zieht. Steve<br />

Jones ging auf Entdeckungstour und erlebte sagenhaft<br />

vielseitige Riffe inmitten der<br />

Bismarcksee.<br />

Die Father’s Reef in<br />

der Kimbe Bay zählen<br />

mit zu den schönsten<br />

Riffen der Welt.<br />

48 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Umhüllt von einer wirbelnden<br />

Masse aus schimmerndem Silber<br />

ist die Oberfläche für mich<br />

schon nicht mehr zu sehen.<br />

Der Strudel aus Barrakudas<br />

erstreckt sich hinunter bis zu der von<br />

Fischen umhüllten Felsnadel. Doch diese<br />

ignoriere ich unfreundlicherweise, während<br />

ich jede Sekunde dieser besonderen<br />

Begegnung genieße. Ich bin am Bradford<br />

Shoals, einem Unterwasserberg, der sich<br />

aus tiefsten Tiefen am Rand der Kimbe Bay<br />

erhebt, und es sind eben solche Momente,<br />

die mich daran erinnern, warum ich<br />

tauche!<br />

Der Zauber verfliegt jedoch irgendwann<br />

und ich sinke zum Riff hinab, an dem sich<br />

die Ereignisse überschlagen. Das Plankton,<br />

das an dem steil abfallenden Abhang<br />

nach oben steigt, wird von Tausenden<br />

kleinen Fischen verschlugen, die wiederum<br />

von Stachelmakrelen gejagt werden.<br />

Thunfische und Graue Riffhaie bleiben<br />

im Blau auf Abstand und beobachten das<br />

Treiben geduldig, bis sie später am Tage<br />

am Zug sind.<br />

Bei diesem Riff handelt es sich wirklich<br />

um die Spitze eines Berges, der hunderte<br />

von Metern zum Meeresboden abfällt. Er<br />

fungiert als Signalfeuer für das Meeresleben<br />

in dem gewaltigen Blau der Bismarcksee.<br />

Die kleineren Riffbewohner locken die<br />

größeren Räuber an, die dann wiederum<br />

die ozeanischen Jäger mitbringen und<br />

diesen endlosen Kreislauf des Lebens<br />

vervollständigen. Ich kann mich kaum an<br />

einen fischreicheren Tauchgang erinnern,<br />

aber die Unterwasserberge von Kimbe Bay<br />

sind bekannt für diese Art von schnellem<br />

Trubel, den man normalerweise nur von<br />

einem Tauchsafariboot aus erleben kann.<br />

Erstaunlicherweise liegen diese Tauchplätze<br />

jedoch in Reichweite von Tagesausflügen,<br />

die von der einzigen Tauchbasis in der<br />

Region im Walindi Plantation Resort angeboten<br />

werden. Nachdem sie die Palmölplantage<br />

1969 erworben hatten, waren die<br />

Inhaber, Max und Cecilie Benjamin, unter<br />

den ersten Tauchern, die diese Region<br />

erkundet hatten, und stellten sehr schnell<br />

fest, dass sie sich an den Ufern eines ganz<br />

besonderen Ortes niedergelassen hatten.<br />

Bis Mitte der 1980er-Jahre waren die ersten<br />

Gästebungalows gebaut und erlaubten<br />

anderen Tauchern, diese traumhaften<br />

Spots zu betauchen. Und seit diesen ersten<br />

wegweisenden Tagen hat sich dieser abgelegene<br />

Außenposten zu einem bekannten<br />

und freundlichen ökologischen Resort ent-<br />

ALLE FOTOS: STEVE JONES, ÜBERSETZUNG: REGINA ADAMOVSKY<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 49


REISE<br />

PAPUA-NEUGUINEA<br />

TAUCHSAFARI<br />

wickelt, das womöglich einige der besten<br />

Tagestauchausflüge der Welt bietet.<br />

AUF ZU DEN AUSSENRIFFEN<br />

Kimbe Bays spektakuläre küstennahe<br />

Riffe sind jeden Besuch wert, doch jenseits<br />

der Tagesausflüge, tiefer in der Bismarcksee<br />

gelegen, dürfen die Fathers-Riffe und<br />

Witu-Inseln nicht verpasst werden. Man<br />

erreicht sie ganz einfach mit den beiden<br />

Safaribooten, die von hier ablegen: die<br />

altgediente „Febrina“ und die neue „Oceania“.<br />

Der extravagante und aufgeschlossene<br />

Teilhaber und Kapitän, Dan Johnson,<br />

kennt die Gegend wie seine Westentasche,<br />

da er früher Walindis Ufertauchgänge geleitet<br />

hat. An unserem ersten Tag auf diesem<br />

exzellent ausgestatteten Katamaran<br />

steuern wir ganz entspannt ausgewählte<br />

Tauchplätze der Kimbe Bay an, in der<br />

Nacht soll es dann zu den außen gelegenen<br />

Riffen gehen.<br />

Der erbitterten Kriegsgeschichte<br />

Papua-Neuguineas begegnen wir beim<br />

nächsten Tauchgang: Unter mir im Sand<br />

entdecke ich die eindeutigen Konturen<br />

einer japanischen Mitsubishi „A6M“, das<br />

bekannte Jagdflugzeug aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg, das seine Feinde einst in Schrecken<br />

versetzte. Unglaublich gut erhalten<br />

macht es den Eindruck, gerade erst dort<br />

gelandet zu sein! Es wurde im Januar 2000<br />

von dem örtlichen Fischer, WilIiam Nuli,<br />

zufällig entdeckt. Fehlende Kampfschäden,<br />

intakte Propeller, das offene Kabinendach<br />

und die Nähe zum Ufer deuten<br />

auf eine kontrollierte Landung hin. Das<br />

Schicksal von Pilot Tomiharu Honda ist<br />

jedoch unbekannt.<br />

Am nächsten Tag erwachen wir über 100<br />

Kilometer entfernt unter dem prähistorischen<br />

Ulawun, einem gewaltigen Vulkan,<br />

der etwa alle fünf Jahre ausbricht. Wir sind<br />

jetzt bei den Fathers, Außenriffen, die aus<br />

dramatischen Felswänden bestehen und<br />

mit schönsten Hartkorallen bestückt sind.<br />

Wir tauchen in das kristallklare Wasser<br />

von Kilibobs ein, wo uns eine große Schule<br />

Fledermausfische begrüßt und nach unten<br />

zum Riff begleitet. Bei Jayne’s Gully treffen<br />

wir auf Große Barrakudas und Dutzende<br />

von Grauen und Weißspitzenriffhaien.<br />

Auch Papua-Neuguinea konnte dem<br />

Reiz des lukrativen Flossenhandels nicht<br />

widerstehen und es werden weiterhin Haie<br />

gefangen und exportiert, um Chinas hohe<br />

Nachfrage nach Haiflossensuppe zu decken.<br />

Doch unter der Führung der lokalen<br />

Stämme konnte die Region dem Schrecken<br />

Ab einem gewissen Alter wechseln<br />

Geistermuränen das Geschlecht<br />

und färben sich um.<br />

Ein Silberspitzenhai<br />

zieht neugierig seine<br />

Kreise.<br />

des industriellen Haifangs bisher entgehen.<br />

Lokale Initiativen wie das Mahonia-Na-Dari-Bildungsprogramm,<br />

das von Walindi<br />

gegründet wurde, hat dieser spärlich<br />

besiedelten Gegend sehr dabei geholfen,<br />

verantwortliche marine Verwaltungsämter<br />

aufzubauen, und den zerstörerischen<br />

Fischereipraktiken zu widerstehen.<br />

BEWEGUNG ZUM MEERESSCHUTZ<br />

Wirklich entscheidend ist Papua-Neuguineas<br />

Unternehmung, bis 2021mehr als<br />

7500 Quadratkilometer der Bismarcksee in<br />

ein Meeresschutzgebiet zu verwandeln und<br />

die Menge an geschütztem Gebiet so zu<br />

verdreifachen. Die Bismarcksee ist selbst<br />

für Papua-Neuguineas Standards phänomenal<br />

und weist trotz ihrer relativ kleinen<br />

Fläche von etwa 40 000 Quadratkilometern<br />

eine unvergleichbare Biodiversität auf. Sie<br />

beheimatet viele der 132 Spezies von Haien<br />

und Rochen, die in diesem Land bereits<br />

bekannt sind, und wenn man wirklich viel<br />

Glück hat, entdeckt man vielleicht auch<br />

einen von ihren wenigen Fressfeinden, den<br />

Orca. Kürzlich bestimmte eine französische<br />

Forschungsreise 1300 Fischspezies,<br />

4500 Mollusken- und über 400 Korallenar-<br />

50 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Ein Echter Clownfisch<br />

bewacht aufmerksam<br />

seinen Anemone, in<br />

der er wohnt.<br />

Ein unvergessliches Erlebnis:<br />

Schweben inmitten Hunderter<br />

Barrakudas.<br />

ten – atemberaubende Zahlen! Riffbildende<br />

Hartkorallen helfen, die spektakuläre<br />

Unterwassertopografie der Fathers-Riffe<br />

zu kreieren und dazu gehören auch von<br />

Weichkorallen bewachsene Bögen, deren<br />

Außenseiten von riesigen Vasenschwämmen<br />

geziert werden, die an den glatten<br />

Wänden der Schwerkraft trotzen. Bei<br />

Shaggy’s Reef entdecken wir eine mit<br />

Leben gefüllte Wasserrinne dekoriert mit<br />

Gorgonien, die von Silberspitzenhaien<br />

bewacht werden.<br />

Die Begriffe Einsamkeit und Abgeschiedenheit<br />

beschreiben das <strong>Tauchen</strong> bei den<br />

Fathers, aber wir sind nicht ganz allein.<br />

Wann auch immer wir uns der Insel Duportail<br />

nähern, paddeln die Einheimischen<br />

raus, um frische Erzeugnisse zu tauschen,<br />

und scheinen unsere Anwesenheit sehr zu<br />

genießen. Wir sind fasziniert von ihren fein<br />

handgearbeiteten Auslegerkanus und sie<br />

sind fasziniert von unserer Hightech-Ausrüstung,<br />

die in dieser natürlichen Wildnis<br />

fast schon fehl am Platz wirkt.<br />

EIN KRATER VOLLER CRITTER<br />

Eine weitere nächtliche Fahrt bringt uns<br />

zu den Witu-Inseln, wo wir im dschungelartig<br />

bewachsenen Vulkankrater der Garove-Insel<br />

anlegen. Mit seinem matschigen<br />

Meeresgrund ist es das beste Gebiet für<br />

Critter! Direkt unter unserem Boot zeigt<br />

sich zögerlich eine geschmeidige Geistermuräne.<br />

Diese verliert ihre teilweise blaue<br />

Färbung und wird ganz gelb, wenn sie<br />

das Geschlecht von männlich zu weiblich<br />

wechselt, ein Phänomen, das auftritt<br />

wenn sie über 85 Zentimeter lang wird. Ein<br />

goldener Fangschreckenkrebs wartet in<br />

einer Höhle darauf, dass ein ahnungsloser<br />

Fisch in Reichweite kommt und er blitzartig<br />

zuschlagen kann. Mit Eiern beladene<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 51


REISE<br />

PAPUA-NEUGUINEA<br />

TAUCHSAFARI<br />

Seenadeln schlängeln sich währenddessen<br />

vorsichtig über dem Grund entlang,<br />

während in der Nähe winzige Nacktkiemer<br />

die frisch gelegten Eier eines unglücklichen<br />

Riffbewohners verspeisen. Die<br />

faszinierende Makrowelt dieses Kraters ist<br />

genauso lebendig wie die der Außenriffe!<br />

Das beste Critterleben findet sich oberhalb<br />

von 15 Metern, also machte ich das Beste<br />

draus und verbrachte so viel Zeit wie möglich<br />

unter Wasser; kehrte nur für neues<br />

Nitrox und Erfrischungen an die Oberfläche<br />

zurück. Wenn der Tag sich dem Ende<br />

neigt, kehren die Kinder zu ihren Dörfern<br />

zurück und die tagaktiven Bewohner des<br />

Riffes suchen geschützte Ecken, sobald die<br />

nachtaktiven Jäger hervorkommen. Nachttauchgänge<br />

werden während der ganzen<br />

Reise täglich angeboten und die Chancen<br />

sollten nicht ungenutzt bleiben, besonders<br />

an einem solchen Tauchplatz, der vor lauter<br />

seltsamem und wundervollem Leben<br />

nur so wimmelt.<br />

UND ES WIRD NOCH SCHÖNER<br />

Die Witu-Inseln bieten nicht nur<br />

Muck-Tauchgänge. Außerhalb des Kraters<br />

durchtauchen wir bei den Arches beeindruckende<br />

Bögen, bevor wir uns den<br />

farbenfrohen Wänden von Barney’s Reef<br />

nähern. Eine kleine Riffsäule beheimatet<br />

Schulen von Schnappern und wunderschöne<br />

Weichkorallenformationen. Bei<br />

den Lama Shoals zieht uns ein riesiger<br />

Schwarm aus Barrakudas in den Bann,<br />

während im Riff dickte Wolken aus<br />

Gelbstreifen-Füsilieren und Königs-Feenbarschen<br />

einen farbenfrohen Tanz aufführen.<br />

Dabei versuchen sie sowohl den<br />

einsam jagenden Thunfischen als auch<br />

den im Rudel jagenden Pferdemakrelen<br />

auszuweichen.<br />

Unsere Rückreise nach Neubritannien<br />

führt über die malerische Insel Restorf,<br />

wo die Kakophonie der Vogelgesänge<br />

uns daran erinnert, dass dieses Land für<br />

Ornithologen genauso wichtig ist wie für<br />

Meeresbiologen. Das sensationelle Riff<br />

unter der Oberfläche weist einige der<br />

größten Fächer- und Elefantenohrkorallen<br />

der Gegend auf und sprüht nur so von obskurem<br />

maritimen Leben, von Gemeinen<br />

Marmorgarnelen bis zu skurrilen Geisterpfeiferfischen.<br />

Es findet sich nirgends eine<br />

treffendere Interpretation des nationalen<br />

Mottos „Unity in Diversity“ (Einheit in<br />

Vielfalt), dass sich nicht nur auf die Kultur<br />

mit 852 Sprachen bezieht, sondern ebenso<br />

auf die Geologie und Ökologie dieses<br />

faszinierenden Landes. Diese Diversität<br />

findet sich auch in der Bandbreite der<br />

Tauchplätze und Lebensformen auf den<br />

vielbevölkerten Unterwasserbergen, die<br />

eine maritime Mischung aufweisen, mit<br />

der nur wenige Plätze auf der Welt mithalten<br />

können.<br />

Das Wrack des Mitsubishi-„A6M“-Jagdflugzeugs<br />

liegt in knapp 20 Metern<br />

Tiefe.<br />

Mitten in einer Ölpalmenplantage<br />

liegt das Wrack eines weiteren<br />

Kriegsflugzeugs.<br />

52 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


REISE-FACTS<br />

REISZEIT<br />

Kimbe Bay kann das ganze<br />

Jahr betaucht werden. Der<br />

hier beschriebene, charakteristische<br />

Reiseplan<br />

der Safariboote „Oceania“<br />

und „Febrina“ wird in den<br />

Monaten von April bis Juni<br />

und September bis November<br />

angeboten. Das verbleibende<br />

Jahr werden andere Regionen<br />

angesteuert.<br />

In Papua-Neuguinea kommt<br />

Malaria vor. Vor der Reise<br />

sollte unbedingt mit dem Arzt<br />

über Prophylaxemöglichkeiten<br />

(sowie über empfohlene Impfungen)<br />

gesprochen werden.<br />

Azoren Gruppenreise<br />

mit Gerald Nowak<br />

Papua-Neuguinea<br />

W<br />

N<br />

O<br />

Sandaun<br />

East Sepik<br />

New Guinea<br />

Western<br />

S<br />

New Ireland<br />

Manus<br />

Bismarksee<br />

Madang Hoskins Airport<br />

Bougainville<br />

Kimbe Bay<br />

Kimbe New Britain<br />

Morobe<br />

Salomonensee<br />

© Beo Brockhausen<br />

7 Nächte in 2 Apartments in Horta inkl. Bad und Küche,<br />

<strong>Tauchen</strong>/Schnorcheln/Freitauchen mit Norberto Diver:<br />

3 Ausfahrten um mit Blauhaien zu tauchen (Suche nach<br />

Baitballs!), 1 Ausfahrt zur Princessa Alice Banks (2 Tauchgänge),<br />

4 Tauchgänge um Faial inkl. Zodiak, Flaschen,<br />

Blei. Pro Person ab EUR 1.580,-<br />

São Tomé und Príncipe<br />

Gulf<br />

Port Moresby<br />

Oro<br />

Milne Bay<br />

Auf dem Tauchdeck<br />

ist alles perfekt<br />

organisiert.<br />

Korallenmeer<br />

2 Wochen Reise inkl. Flüge via Lissabon nach São<br />

Tomé und zurück, Flugsteuern, 9 Nächte Standard<br />

DZ Pestana Equador Ilheu das Rolas, Vollpension,<br />

5 Nächte Standard DZ Pestana São Tomé, Frühstück,<br />

<strong>Tauchen</strong> mit Dive Tribe 16 Tauchgänge inkl. Boot,<br />

Flaschen, Blei, Guide. Pro Person ab EUR 2.989,-<br />

Luxuriöser Katamaran:<br />

die „Oceania“.<br />

Spanien Kanarische Inseln<br />

El Hierro<br />

DAS SCHIFF<br />

Der luxuriöse Aluminium-Katamaran<br />

ist 27 Meter lang,<br />

neun Meter breit und hat acht<br />

Kabinen für maximal 16 Gäste,<br />

einen Salon, ein Sonnendeck<br />

und einen extra UW-Kamerabereich.<br />

Pro Tag werden bis zu vier<br />

Tauchgänge angeboten. Nitrox<br />

ist gegen Aufpreis erhältlich.<br />

Info: www.mvoceania.com<br />

TAUCHEN<br />

Die Sichtweiten liegen normalerweise<br />

über 30 Meter,<br />

können aber in der Regenzeit<br />

(Januar bis März) und wegen<br />

Liegt das<br />

Schiff in<br />

Dorfnähe,<br />

kommen Kinder<br />

vorbeigepaddelt.<br />

südöstlicher Passatwinde (Juli<br />

bis August) auf 15 Meter sinken.<br />

Die Wassertemperaturen liegen<br />

zwischen 27 und 31 Grad<br />

Celsius.<br />

PREISBEISPIEL<br />

Zehn Nächte Tauchsafari kosten<br />

inklusive aller Flüge und einer<br />

Nacht im Doppelzimmer im Twin<br />

Bungalow im Walindi Resort<br />

inklusive Vollpension ab 6615<br />

Euro pro Person. Info:<br />

Aquaventure Tauchreisen,<br />

www.aquaventure-tauchreisen.de<br />

© Beo Brockhausen<br />

9 Tage Reise inkl. Flüge nach Teneriffa,<br />

Fähre El Hierro, 7 Nächte Apartment in La Restinga<br />

(Belegung 2 Personen), 1 Nacht DZ auf Teneriffa<br />

pro Person ab EUR 980,-<br />

5 Tauchtage (je 2 TG) mit Extra Divers EUR 294,-<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 53<br />

Nikolaistraße 30 · 37073 Göttingen<br />

Telefon +49 (0)551- 42664<br />

info@extratour-tauchreisen.de<br />

www.extratour-tauchreisen.de


REISE<br />

INDONESIEN<br />

PAPUA EXPLORERS DIVE RESORT<br />

Raja Ampats Korallenriffe<br />

gelten<br />

als die spektakulärsten<br />

der Welt.<br />

DAS SCHÖNSTE<br />

KLASSENZIMMER DER WELT<br />

Wäre es nicht schön, im Urlaub mehr über die faszinierende Unterwasserwelt<br />

zu erfahren? Während der „Coral Explorers Week“, organisiert<br />

vom Papua Explorers Resort, lernt man alles über Korallenriffe<br />

und hat die Möglichkeit, ein Korallenriff mit aufzubauen.<br />

Auf der „boot“ <strong>2020</strong> blieben wir am Stand<br />

des Papua Explorers Resort stehen. Die<br />

Eigentümerin Selen Yavuzdoga (Foto<br />

rechts) erzählte voller Leidenschaft über<br />

die „Coral Explorers Week“. Zusammen mit<br />

ihrem Ehemann leitet sie das Resort auf<br />

Gam Island in Raja Ampat. In unmittelbarer<br />

Nähe liegen berühmte Tauchspots wie Cap<br />

Kri, Manta Sandy und Blue Magic. Aber<br />

was genau ist diese „Coral Explorer Week“<br />

eigentlich? Eine Woche, in der nicht nur<br />

getaucht wird, man lernt auch etwas über<br />

die Biodiversität von Raja Ampat und Komodo.<br />

Und das bedeutet nicht, dass man<br />

sich langweilige Präsentationen anschaut,<br />

sondern zusammen mit zwei begeisterten<br />

Meeresbiologen auf Entdeckungstour geht.<br />

Die ganze Woche wird von zwei Korallenexperten<br />

geleitet. Wer sind die?<br />

Selen: Russell Kelly und Dr. Rachel Pears<br />

Selen Yavuzdoga leitet zusammen mit ihrem<br />

Ehemann das Papua Explorers Diving<br />

Resort in Raja Ampat.<br />

halten täglich – selbstverständlich nach<br />

den Tauchgängen – Vorträge. Während des<br />

Sonnenuntergangs und vor dem Abendessen<br />

kann man alle Fragen in der Runde<br />

„Ask-me-anything“ stellen. Gibt es eine Frage<br />

über ein besonderes Meerestier? Oder<br />

wie eine bestimmte Korallensorte wächst?<br />

Sie wissen Bescheid! Die Themen der<br />

Vorträge sind unter anderem, wie Korallenriffe<br />

funktionieren, warum sie so wichtig sind,<br />

ihre Bedrohungen, Identifikation von Meerestieren<br />

und auch wird die Frage beantwortet,<br />

warum es so viele Arten in West-Papua<br />

gibt. Es ist quasi „Edutainment“ im schönsten<br />

Klassenzimmer der Welt.<br />

Wie ist der normale Tagesablauf?<br />

Um 7 Uhr gibt es Frühstück, danach zwei<br />

Tauchgänge. Dann folgt ein reichhaltiges<br />

Lunch-Buffet. Am Nachmittag taucht man<br />

noch einmal ab, danach starten die „Learning<br />

Sessions“ und die Fragerunden. Rachel und<br />

54 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


ADVERTORIAL<br />

Russell tauchen jedes Mal mit, sodass man<br />

die neuen Erkenntnisse sofort ausprobieren<br />

kann. Fotografen können abends ihre<br />

Fotos zeigen und diese Bilder werden auch<br />

für eines der Projekte von Papua Explorers<br />

benutzt: Monitoring, Identifikation und Korallen-Transplantation.<br />

Alle Tauchgänge finden<br />

an den schönsten Tauchplätzen von Raja<br />

Ampat und Komodo statt. Wenn das Wetter<br />

es zulässt, gehören auch Explorationstauchgänge<br />

dazu.<br />

Ist das auch für Unterwasserfotografen<br />

interessant?<br />

Ja, sicher! Durch die Vorträge lernt man,<br />

wo und wann bestimmte Tierarten zu finden<br />

sind, und wie man sich am besten ihnen<br />

gegenüber verhält. Mit diesen neuen Erkenntnissen<br />

lassen sich die schönsten Fotos<br />

machen.<br />

Darf man selber auch Korallen pflanzen?<br />

Seit dem Jahr 2016 arbeitet Papua Explorers<br />

Foundation SEA Centre an Wiederherstellungsprojekten<br />

für die Korallenriffe.<br />

Nach vielen Trainingsstunden und nachdem<br />

wir die richtigen Stellen und Methoden<br />

entwickelt haben, konnten wir 2017 endlich<br />

anfangen und Korallenriffe neu ansiedeln.<br />

Unser erstes Projekt war ein Riff, das<br />

beschädigt war, ganz in der Nähe unseres<br />

Hausriffs. Auf einem Gebiet von 500 Quadratmetern<br />

haben wir mehr als 5000 Korallenfragmente<br />

gepflanzt. Die Korallen wachsen<br />

sehr schnell und die Strukturen ziehen<br />

viele Fische an. Taucher, die an den „Coral<br />

Explorers“-Wochen teilnehmen, können an<br />

diesem Projekt mitarbeiten.<br />

Können Sie mehr über das Papua Explorers<br />

SEA Centre erzählen?<br />

SEA ist eine Abkürzung für Science (Wissenschaft),<br />

Education (Ausbildung) und<br />

Awareness (Aufklärung). Das umfasst alles,<br />

das wir mit der Papua Explorers Foundation<br />

erreichen wollen. Wir unterstützen<br />

wissenschaftliche Untersuchungen und<br />

haben unsere eigenen Monitoring-Projekte.<br />

Auch bieten wir der lokalen Bevölkerung<br />

lehrreiche Trainings und nachhaltige Jobs<br />

wie Gärtner und Ranger an. An unserer<br />

Papuan Dive School bilden wir Einheimische<br />

zu Tauchlehrern aus. Auch an den lokalen<br />

Schulen berichten wir über den Meeresschutz,<br />

die Unterwasserwelt und organisieren<br />

regelmäßige Schnorchelausflüge für<br />

die Inselbewohner. An vielen Orten in Raja<br />

Ampat werden die Jobs von Menschen aus<br />

dem Ausland eingenommen, wir bevorzugen<br />

Einheimische. Damit bieten wir ihnen eine<br />

Alternative zum Fischen und sie werden so<br />

zu Beschützern der Riffe!<br />

DAS SIND DIE MEERESBIOLOGEN<br />

Russel Kelly<br />

Russel ist Wissenschaftler, Filmemacher<br />

und Meeresbiologe. Er unterrichtet<br />

Korallen- und Biodiversitätskurse und<br />

hat mehrere wissenschaftliche Bücher<br />

über Ozeane geschrieben. Er setzt sich<br />

dafür ein, die fragilen Ökosysteme, die<br />

alle miteinander in Verbindung stehen,<br />

einem großen Publikum zu erklären.<br />

Russel ist Geologe und Biologe, und<br />

man spürt seine Leidenschaft für sein<br />

Fach. Auf lustige Weise erzählt er alles<br />

darüber, wie marine Ökosysteme funktionieren.<br />

Mit der „Coralia“<br />

auf Tour.<br />

Das Papua Explorers<br />

Diving<br />

Resort liegt<br />

mitten in Raja<br />

Ampat, einem<br />

der schönsten<br />

Tauchgebiete<br />

der Welt.<br />

„Coral Explorers Week“<br />

1. Die „Coral Explorers“ in<br />

Komodo finden vom 3.–<br />

10. und vom 12.–19. Mai<br />

<strong>2020</strong> auf der „Coralia“<br />

statt. Dabei erkunden die<br />

Gäste zusammen mit den<br />

Forschern die Gewässer<br />

vor Komodo. Luxuriöse<br />

Unterbringung, herrliches<br />

Essen und natürlich viele<br />

Tauchgänge erwarten Sie<br />

bei dieser Tauchsafari!<br />

2. Die „Coral Explorers“<br />

in Raja Ampat finden im<br />

Papua Explorers Resort<br />

vom 24.–31. Mai <strong>2020</strong><br />

satt. Das Resort verfügt<br />

über 15 Wasserbungalows<br />

im papuanischen<br />

Baustil. Man genießt den<br />

Gesang der tropischen<br />

Vögel und das rauschende<br />

Meer. Im Restaurant<br />

werden herrliche Speisen<br />

und Getränke mit<br />

Dr. Rachel Pears<br />

Rachel ist die Marine-Park-Managerin<br />

vom Great Barrier Reef in Australien,<br />

wo sie die Möglichkeiten des nachhaltigen<br />

Fischfangs und die Gesundheit<br />

der Korallenriffe untersucht. Als<br />

Koordinatorin vom „Coral Identification<br />

Capacity Building“-Programm und mit<br />

internationaler Erfahrung im Bereich<br />

der Meeresbiologie bringt sie unglaublich<br />

viele Kenntnisse mit. Zusammen<br />

mit Russel schafft sie es auf eine tolle,<br />

verständliche und witzige Weise, ihre<br />

Kenntnisse zu vermitteln.<br />

REISE-FACTS<br />

einer 360-Grad-Aussicht<br />

über das Meer serviert.<br />

Alle Erträge der „Coral<br />

Explorers Week“ fließen<br />

vollständig in die Papua<br />

Explorers Foundation ein.<br />

Mehr Infos per Mail an<br />

raja@papuaexplorers.<br />

com oder auf www.<br />

papuaexplorers.com/<br />

de/coral-explorers/ und<br />

www.coralia-liveaboard.<br />

com<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 55


REISE<br />

BONAIRE<br />

„BUDDY DIVE TEK“-EVENT<br />

Techtauchen kann<br />

man nur in kalten<br />

Seen? Von wegen!<br />

Das Buddy Dive<br />

Resort auf Bonaire<br />

bietet sogar besondere<br />

Events für<br />

Techtaucher an.<br />

TIEFTAUCHER<br />

WILLKOMMEN!<br />

Jedes Jahr findet auf Bonaire das größte<br />

Techtauch-Event der Karibik statt. Wir haben<br />

uns das für Sie einmal genauer angeschaut!<br />

Sagt der da grade wirklich Nerd<br />

zu mir?“ Während meine Augenbrauen<br />

sich nach oben biegen,<br />

lacht sich Leo schlapp. Ich<br />

habe mich gestern zusammen<br />

mit Leo Hoogenboom für einen Kreislaufgeräte-Schnupperkurs<br />

eingeschrieben.<br />

Dieser wird von Lamar Hires geleitet,<br />

dem Eigentümer der Marke Dive Rite.<br />

Nun sitze ich im Buddy Dive Resort in der<br />

prallen Sonne auf einer kleinen Holzbank,<br />

habe einen „O2ptima“ auf meinem<br />

Rücken und atme durch etwas, das mich<br />

an einen Staubsaugerschlauch erinnert.<br />

Von hier hat man eine wunderschöne<br />

Aussicht auf das türkise Wasser und Klein<br />

Bonaire, doch dafür habe ich im Moment<br />

keine Augen. Denn Lamar erwartet, dass<br />

sich diese Augen ganz auf einige Zahlen<br />

konzentrieren. Also stehe ich hier und<br />

starre auf etwas Hightech-Artiges, das<br />

auf meiner Zweiten Stufe montiert ist.<br />

Leo zeigt auf etwas und sagt: „NERD. Das<br />

bedeutet Near Eye Remote Display. Dabei<br />

handelt es sich um ein Head-up-Display,<br />

mit welchem man mit nur einem Blick alle<br />

Daten zum Tauchgang kontrollieren kann,<br />

egal unter welchen Tauchbedingungen.<br />

Die drei Werte, die du hier siehst und<br />

im Auge behalten sollst, heißen PO2. Sie<br />

zeigen dir die Messwerte der drei Sauerstoffzellen<br />

an.“ Lamar hilft mir auf und<br />

erklärt weiter: „Vergiss alles, was du bisher<br />

56 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Das <strong>Tauchen</strong> mit einem Kreislaufgerät muss<br />

man einfach mal ausprobieren!<br />

ALLE FOTOS: R. LIPMANN<br />

Mit den Scootern hatten die Teilnehmer der<br />

„Buddy Dive TeK“-Woche viel Spaß.<br />

Auch Sidemounttaucher<br />

kamen bei der<br />

Tech-Tauchwoche<br />

auf ihre Kosten.<br />

über das Tarieren gelernt hast. Den Atem<br />

anzuhalten macht keinen Sinn, das funktioniert<br />

nicht mit einem Kreislaufgerät.“<br />

Das Abtauchen mit einem Kreislaufgerät<br />

dauert etwas länger als beim <strong>Tauchen</strong><br />

mit einem offenen System. Komischerweise<br />

muss ich mich gar nicht so sehr an das<br />

Tarieren gewöhnen. Wow! Ich schwebe<br />

mit einem Kreislaufgerät über Buddy’s<br />

Reef und überall sind Fische. Nicht ein<br />

paar, sondern Hunderte. Das Riff wirkt<br />

viel lebendiger.<br />

Links und rechts<br />

schwimmen die<br />

farbenfrohesten<br />

Fische vorbei und ich<br />

störe sie überhaupt nicht.<br />

Ein Papageifisch knabbert<br />

an einem Stück Koralle, während<br />

ich ihm so nah bin,<br />

dass meine Nase ihn<br />

fast berührt. Es ist so


REISE<br />

BONAIRE<br />

„BUDDY DIVE TEK“-EVENT<br />

still unter Wasser, keine Blasen. Einfach<br />

unbeschreiblich!<br />

„Ich hätte noch den ganzen Nachmittag<br />

im Wasser verbringen können!“, ruft<br />

Emma Voogd enthusiastisch, als sie die<br />

Leiter hochklettert. Die Freundin von<br />

Leo schaut mich begeistert an. Sie kommt<br />

grade von einem Scooter-Schnuppertauchgang<br />

zurück. „Ich war noch nie mit<br />

einem Scooter tauchen und war schon<br />

super neugierig. Gut zu wissen ist, dass<br />

dieses Gerät einen neutralen Auftrieb hat<br />

und genau das tut, was man sagt: Steuert<br />

man nach unten, geht man auch runter,<br />

und wenn man zu scharf nach oben zielt,<br />

ist man gleich an der Oberfläche. Es war<br />

gigantisch über Buddy’s Reef zu düsen!<br />

Wofür man normalerweise 15 Minuten<br />

braucht, hat man jetzt in nur fünf erledigt.“<br />

Das ist das Tolle an der „Buddy Dive<br />

TeK“-Woche: Jeden Tag werden verschiedene<br />

Schnupperkurse angeboten und da<br />

ist für jeden etwas dabei. Auf dem Steg<br />

kommt mir Archäologe Ruud Stelten entgegen.<br />

Er ist einer der vielen interessanten<br />

Redner, die auf der „TeK“-Woche Vorträge<br />

halten. Gestern erzählte uns Ruud<br />

Ein Schwarm von<br />

Blauen Doktorfischen<br />

begleitet<br />

die Taucher.<br />

von einer Besonderheit Bonaires. In den<br />

letzten 500 Jahren sind vor der Küste der<br />

Insel zahlreiche Schiffe gesunken. Andere<br />

hatten das Pech, dass sie ihren Anker,<br />

aufgrund der schlechten Beschaffenheit<br />

58 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


TAUCHEN<br />

Bonaire ist als Taucherparadies<br />

bekannt. Die Insel<br />

verdankt ihren Ruf vor<br />

allem den 54 Tauchplätzen,<br />

die einfach und zugänglich<br />

vom Ufer aus zu erreichen<br />

sind. Diese sind mit gelben<br />

Steinen markiert, die man<br />

überall an den Straßenrändern<br />

findet.<br />

DAS RESORT<br />

Das Buddy Dive Resort liegt direkt am<br />

Meer und verfügt über elf Gebäude mit<br />

geräumigen Studios, Apartments mit<br />

einem, zwei und drei Schlafzimmern,<br />

einem Full-Service-Tauchcenter, zwei<br />

Swimmingpools, zwei Restaurants, eine<br />

Die schöne Anlage<br />

des Buddy<br />

Dive Resorts.<br />

REISE-FACTS<br />

Fahrzeugvermietung und der berühmten<br />

Tauchflaschen-Tankstelle.<br />

PREISBEISPIEL<br />

Sieben Nächte im Studio mit Frühstück,<br />

Mietwagen, sechs Tage No-Limit-<strong>Tauchen</strong><br />

und Nitrox kosten 989 Euro. Buchbar bei<br />

www.aquaactive.de, Tel. 05507/919 81 80<br />

Die „Mairi Bhan“ ist auch<br />

nach über 100 Jahren auf dem<br />

Meeresgrund immer noch ein<br />

wunderschönes und imposantes<br />

Wrack sowie ein perfekter<br />

Tauchspot für Techtaucher.<br />

des Meeresbodens, verloren haben. Deshalb<br />

kann man rund um Bonaire einige<br />

historische Anker finden, sei es direkt<br />

am Riff oder auch in größeren Tiefen. Für<br />

technische Taucher schlägt das Herz bei<br />

dem Tauchplatz Red Slave etwas höher,<br />

denn hier können Anker in einer Tiefe<br />

von bis zu 120 Metern gefunden werden,<br />

genauso wie bei Karpata.<br />

Das Motorengeräusch wird leiser. Wir<br />

sind an unserem Tauchplatz Karpata<br />

angekommen und ankern dicht vor der<br />

Küste. Von hier aus sieht man viel Grün,<br />

doch ich weiß, dass zwischen der Vegetation<br />

ein altes verlassenes Landhaus steht,<br />

welches den Namen des Tauchplatzes<br />

trägt. Es wurde um 1870 gebaut und man<br />

hielt Ziegen und pflanzte Aloe Vera an.<br />

Vor dem Landhaus sind zahlreiche Anker<br />

stecken geblieben. Manche von ihnen liegen<br />

auf Tiefen, die nur technische Taucher<br />

erreichen können. Und genau diese sind<br />

„BUDDY DIVE TEK“<br />

Die „Buddy Dive TeK“ öffnete 2007<br />

ihre Türen und ist mittlerweile zu<br />

einem der größten Techtauch-Events<br />

der Karibik geworden. Die nächste<br />

„Buddy Dive TeK“ findet vom 3. bis<br />

zum 10. Oktober <strong>2020</strong> statt. Während<br />

des Events werden neue Ausrüstungen,<br />

Materialien und tauchtechnisch<br />

relevante Neuerungen vorgestellt und<br />

zum Testen bereitgestellt. Für Taucher,<br />

die neu auf dem Gebiet des Kreislaufgeräte-<br />

und Sidemounttauchens sind,<br />

werden Gratis-Schnupperkurse organisiert.<br />

Außerdem finden die ganze<br />

Woche über Vorträge von prominenten<br />

und professionellen Tauchern statt.<br />

Infos: https://buddydive.com/de/<br />

events/bonaire-tek/<br />

unser Ziel! Mein Herz macht Purzelbäume,<br />

so schön ist es hier unter Wasser.<br />

Wohin ich auch schaue, sind nur Korallen!<br />

Im flacheren Wasser sehe ich eine<br />

Mischung aus Steinen und Weichkorallen,<br />

doch schon bald fällt das Riff steil ab. Die<br />

Steilwand ist von Schwämmen übersät,<br />

die sich mit den schönsten und grellsten<br />

Farben schmücken – viel Orange, Lila,<br />

Gelb und Dunkelbraun.<br />

Am nächste Tag laufe ich zum Drive<br />

Thru, einer Tauchflaschen-Tankstelle,<br />

um meine Tauchflaschen zu analysieren.<br />

Auf heute freue ich mich besonders,<br />

denn wir machen einen Tauchgang zur<br />

„Mairi Bhan“. Die „Mairi Bhan“ war einer<br />

0<br />

W<br />

N<br />

S<br />

5 km<br />

Karibisches<br />

Meer<br />

O<br />

Bonaire<br />

Rincon<br />

Klein Bonaire<br />

Buddy Dive Resort<br />

Bonaire<br />

Kralendijk<br />

der schnellsten Dreimast-Windjammer<br />

der Welt und gilt als eines der schönsten<br />

Wracks der Karibik. Ich zähle die Meter. 40,<br />

50, 60, bei Meter 63 drehe ich mich um. Was<br />

für ein überwältigender Anblick! Ich bewundere<br />

das Wrack in seiner vollen Pracht,<br />

mache ein Foto und tauche weiter zum<br />

Bug. Mein Blick schweift nach oben, wo<br />

sich einige Sporttaucher in moderater Tiefe<br />

versammeln. Es herrscht dichtes Gedränge<br />

bei ihnen. Ich muss schmunzeln, hier<br />

unten habe ich Platz und vor allem eines:<br />

Ruhe. Bonaire ist einfach ein tolles Ziel für<br />

Techtaucher.<br />

Text: Ruud Stelten und René Lipmann<br />

Übersetzung: Susi Adner<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 59


REISE<br />

SCHOTTLAND<br />

INNERE HEBRIDEN<br />

DIE GIGANTEN<br />

DER MEERE<br />

Um faszinierende Ozeanbewohner zu beobachten,<br />

muss man nicht unbedingt nach Asien reisen. Eine kurze<br />

Flugreise genügt manchmal schon, um seine Leidenschaft<br />

für große Haie auszuleben: Nane Steinhoff hat<br />

sich auf den Weg nach Schottland gemacht, um den<br />

zweitgrößten Hai der Welt zu treffen.<br />

FOTO: T. HOUPPERMANS<br />

Gigantisch: Die<br />

Plankton fressenden<br />

Riesenhaie werden bis<br />

zu zehn Meter lang.<br />

60 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Das Wasser ist dunkelgrün,<br />

unruhig und kalt, vor meiner<br />

Tauchmaske ziehen Unmengen<br />

Plankton vorbei, während ich<br />

unter mir nichts als dunkles<br />

Wasser erkenne. Ich treibe regungslos an<br />

der Oberfläche und schaue gespannt in die<br />

Tiefe, bis sich endlich ein dunkler Schatten<br />

zeigt – der Moment, für den wir hier alle<br />

gekommen waren. Langsam wird aus dem<br />

Schatten ein U-Boot-großer Riesenhai<br />

(Cetorhinus maximus), der sich mit weit<br />

geöffnetem Maul (es ist einen Meter breit!)<br />

langsam auf uns zubewegt. Die gigantische,<br />

grau-braune Kreatur schwimmt<br />

majestätisch an uns vorbei, bis wir die zwei<br />

charakteristischen Rückenflossen und die<br />

unverwechselbare Silhouette des Haies erkennen.<br />

Erst jetzt nehmen wir die wahren<br />

Ausmaße wahr. Der Riesenhai ist mit einer<br />

Körperlänge von bis zu zehn Metern und<br />

einem Gewicht von mehreren Tonnen nach<br />

dem Walhai der zweitgrößte Fisch der Welt.<br />

Im Gegensatz zu den meisten anderen<br />

Haien ist der Riesenhai ein Filtrierer, also<br />

ein Fisch, der durch seine Kiemenreusen<br />

Wasser filtert, um Plankton, kleine Krebse,<br />

Fischlarven und Einzeller zu fressen.<br />

Ich befinde mich vor der schottischen<br />

Westküste, genauer gesagt vor Coll, einer<br />

kleinen Insel der Inneren Hebriden. Hier<br />

treffen sich jedes Jahr von April bis September<br />

unzählige Riesenhaie, um ihren<br />

Hunger nach Plankton zu stillen, das vor<br />

der Insel millionenfach von einer kalten<br />

Strömung aus der Tiefe nach oben getragen<br />

wird. Das macht Coll zu einer der besten<br />

Destinationen in der Welt, um mit Riesenhaien<br />

zu schwimmen. „Wir haben hier an<br />

einem Tag schon mal über 100 Haie gezählt“,<br />

lächelt Shane Wasik, Meeresbiologe<br />

und Gründer von Basking Shark Scotland,<br />

einem lokalen Ökotourismusunternehmen,<br />

das rund um Coll umweltbewusste Touren<br />

für kleine Gruppen anbietet.<br />

GLASGOW UND OBAN<br />

Mein Trip nach Schottland begann mit einem<br />

Flug nach Glasgow. Die Stadt in Zentral-West-Schottland<br />

beeindruckt mit vielen<br />

Grünanlagen und toller Architektur, und<br />

ist für ihre freundlichen Menschen und<br />

das tolle Nachtleben berühmt. Einige Tage<br />

sollte man hier daher definitiv einplanen.<br />

Danach ging es für mich in die romantische<br />

Hafenstadt Oban in den West Highlands,<br />

zwei Autostunden von Glasgow entfernt.<br />

Der spezielle Charme der Stadt an der<br />

Westküste liegt in seiner Vielfalt: Besucher<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 61


REISE<br />

SCHOTTLAND<br />

INNERE HEBRIDEN<br />

Das Thigh na Mara Guesthouse<br />

liegt idyllisch an<br />

der Küste.<br />

FOTOS: VISITSCOTLAND/PAUL TOMKINS (2), VISITSCOTLAND/KENNY LAM (1), N. STEINHOFF (2)<br />

dürfen sich hier auf eine malerische Bucht<br />

mit tollem Blick auf die umliegenden Inseln<br />

freuen, können wandern gehen oder bei der<br />

örtlichen Whiskybrennerei vorbeischauen.<br />

Diverse Tauchbasen bieten außerdem<br />

spannende Tauchgänge an. Während<br />

Wrackfans rund um Oban voll auf ihre Kosten<br />

kommen, ist das „Firth of Lorne“-Landschaftsschutzgebiet,<br />

ein Unterseegebirge<br />

mit Juwel-Seeanemonen, Weichkorallen<br />

und Seefächern, eines von Schottlands<br />

bestgehüteten Tauchgeheimnissen.<br />

Zudem ist Oban Ausgangspunkt für<br />

Touren zu den schottischen Hebriden im<br />

Atlantik – und genau deswegen bin auch<br />

ich gekommen. Früh am Morgen startet<br />

hier im Sommer einmal am Tag die Fähre<br />

nach Coll. Die etwa zweieinhalb-stündige<br />

Fährüberfahrt ist an sich schon ein wundervolles<br />

Erlebnis: Ich trinke eine Tasse<br />

Tee, während die raue, bergige Natur und<br />

die Steilküsten der Insel Mull vorbeiziehen,<br />

bevor die Fähre in die offene See sticht, um<br />

Coll anzusteuern.<br />

NATUR PUR AUF COLL<br />

Das Erste, was ich von der Insel Coll ausmache,<br />

sind die weißen Hütten von Arinagour<br />

– der kleinen Hauptstadt von Coll. Bei rund<br />

200 Inselbewohnern bekommt der Begriff<br />

Hauptstadt eine ganz andere Bedeutung.<br />

Arinagour ist nämlich eher ein kleines<br />

Dorf, in dem etwa 100 Menschen leben.<br />

Besucher finden hier den einzigen Shop der<br />

Insel, ein kleines Café, ein Restaurant, ein<br />

Guest House, ein Hostel und ein Hotel.<br />

Nachdem ich im Tigh na Mara Guest<br />

House eingecheckt habe, das nur sieben<br />

Gehminuten vom Fährenterminal entfernt<br />

liegt, und von den freundlichen Besitzern<br />

in Empfang genommen wurde, werde ich<br />

direkt von Basking Shark Scotland abgeholt,<br />

um mit den 19 anderen Tour-Mitgliedern<br />

an einen Strand im Norden der Insel<br />

zu fahren. Der Weg dorthin führt durch<br />

unberührte Natur, vorbei an großen Dünen<br />

und einer Unmenge Schafen. Der menschenleere<br />

Sandstrand in der traumhaften<br />

Bucht verschlägt mir die Sprache und ich<br />

kann es kaum erwarten, meinen Neoprenanzug<br />

anzuziehen. Was ich unter Wasser<br />

entdecken darf, hätte ich in Schottland nie<br />

erwartet. Der ursprüngliche Reiz dieser<br />

etwas anderen, kristallklaren Unterwasserwelt<br />

steht einem farbenfrohen Korallenriff<br />

in nichts nach. Rotalgen, Schwämme,<br />

farbenfrohe Anemomen, handgroße, lila<br />

Seeigel und große silberne Fischschwärme,<br />

die die Sonnenstrahlen reflektieren,<br />

faszinieren mich. Im tieferen Wasser sehe<br />

ich Kelpwälder, in denen sich die Seehunde<br />

und Kegelrobben der Insel tummeln.<br />

Nach dem ersten Schnorchelerlebnis<br />

steht uns der Abend zur freien Verfügung.<br />

Ich entscheide mich, auf einem Spaziergang<br />

die Buchten nach Fischottern abzusuchen.<br />

Beim Dinner im familiengeführten<br />

Coll Hotel in Arinagour, von dem aus<br />

man einen tollen Blick auf die Bucht hat,<br />

werden frisch gefangener Fisch und leckere<br />

regionale Lamm-Gerichte serviert. Paula<br />

Smalley, die das nahegelegene Tigh na<br />

Mara Guest House zusammen mit ihrem<br />

Mann betreibt, erläutert beim Abendessen<br />

die Zusammenarbeit von Basking Shark<br />

Scotland und den Einheimischen der Insel:<br />

„Basking Shark Scotland hilft dabei, unsere<br />

Natur zu beschützen. Und deren Besucher<br />

unterstützen natürlich unsere lokale<br />

Wirtschaft.“<br />

SPANNENDE BEGEGNUNGEN<br />

Am nächsten Tag geht es früh auf die<br />

beiden komfortablen Schnellboote, um die<br />

62 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Darf man<br />

nicht verpassen:<br />

Cliad<br />

Beach an der<br />

Ostseite von<br />

Coll.<br />

An den niedlichen<br />

Seehunden<br />

kann<br />

man sich<br />

einfach nicht<br />

sattsehen.<br />

Riesenhai-Spots der Insel abzusuchen. Wir<br />

haben Glück: Schon nach wenigen Minuten<br />

sehen wir eine Gruppe Schweinswale, während<br />

am Horizont große Basstölpel vertikal<br />

in den Ozean schießen, um ihr Frühstück<br />

zu fangen. Stundenlang schauen wir auf<br />

Colls eindrucksvolle Steinküsten und<br />

Traumstrände, bis plötzlich einer der zwei<br />

Guides auf unserem Boot hochspringt. Er<br />

zeigt auf die erste markante Rückenflosse<br />

eines Riesenhaies – ein Jungtier. Langsam<br />

fahren wir näher an den Hai heran<br />

und stellen den Motor ab. Er schwimmt<br />

unbekümmert seine Runden, sodass wir<br />

sein weit geöffnetes Maul dicht unter der<br />

Oberfläche bestaunen können.<br />

Wir machen uns bereit, ins Wasser zu<br />

gehen. Shane erklärt: „Wir werden nur<br />

jeweils vier Leute gleichzeitig ins Wasser<br />

lassen, damit wir den Hai nicht erschrecken.“<br />

Eines wird schnell klar: Basking<br />

Shark Scotland stellt das Wohl des Tieres<br />

glücklicherweise vor das Verlangen der<br />

Gäste nach einem Selfie mit dem imposanten<br />

Tier. Leider hat der Hai aber andere<br />

Pläne: Er schwimmt ins tiefere Wasser,<br />

sodass wir ihn verlieren. Unsere Gruppe ist<br />

Mit etwas Glück kann man<br />

Seehunden beim Schnorcheln<br />

beobachten.<br />

2ND DIVER<br />

DIVES FOR<br />

FREE<br />

Blick auf den Hafen von Oban an der<br />

Westküste Schottlands. Von hier<br />

aus startet die Fähre nach Coll.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 63


REISE<br />

SCHOTTLAND<br />

INNERE HEBRIDEN<br />

dennoch ekstatisch und wir würden in den<br />

kommenden Tagen noch genug Chancen<br />

bekommen, die Haie ganz nah zu sehen.<br />

Im Laufe der nächsten Tage schwimmen<br />

wir mit neugierigen Seehunden, sehen<br />

Weißkopfseeadler Kreise ziehen und werden<br />

von einer Gruppe Gemeiner Delfine<br />

verfolgt. Mit etwas Glück kann man rund<br />

um Coll auch Zwergwale, Große Tümmler<br />

und Finnwale sehen. „Wir haben sogar mal<br />

einen Mondfisch und eine Lederschildkröte<br />

getroffen, und vor einigen Monaten haben<br />

wir ,John Coe‘, einen der seltenen Westküsten-Orcas,<br />

gesehen“, erzählt Shane. Es<br />

gibt nur noch acht dieser auf den Hebriden<br />

ansässigen Orcagemeinschaften und „mit<br />

einer zwei Meter großen Rückenflosse ist<br />

,John Coe‘ einer der größten Orcas, den wir<br />

je gesehen haben“, fügt Shane hinzu.<br />

Auch Vogelliebhaber kommen auf Coll<br />

auf ihre Kosten. Zum Beispiel können<br />

Besucher von Mitte April bis Anfang August<br />

auf den unbewohnten Treshnish Isles eine<br />

große Papageientaucherkolonie besuchen.<br />

Weitere Touren aus dem Angebot von Basking<br />

Shark Scotland führen zum Beispiel<br />

nach Staffa Island zum berühmten Fingal’s<br />

Cave, einer hohen Basalthöhle. Auf längeren<br />

Touren können qualifizierte Taucher<br />

außerdem die Hebriden in ihr Logbuch<br />

eintragen. Und unter der Pier in Coll liegt<br />

ein künstliches Riff mit zahlreichen bunten<br />

Weichkorallen, Nacktschnecken und Krebsen<br />

– ein Gedicht für UW-Fotografen! Für<br />

diejenigen, die lieber in die Sterne schauen,<br />

bietet Coll einen der dunkelsten Nachthimmel<br />

Europas!<br />

URLAUB MIT SINN<br />

Auch wenn Schottlands Westküste als einer<br />

der besten Riesenhaihotspots der Welt gilt,<br />

sind die Haizahlen hier wegen jahrelangen<br />

Jagens immer noch geringer als sie<br />

eigentlich sein sollten. „Um die 100 000<br />

Riesenhaie sind im letzten Jahrhundert aus<br />

dem Nordatlantik verschwunden“, erklärt<br />

Shane. Heute sind Riesenhaie immer noch<br />

als gefährdet eingestuft, obwohl die Jagd<br />

seit 1994 verboten ist und die Art seit 1998<br />

in Schottland stark geschützt ist. Mikroplastik,<br />

Bootsverkehr und zurückgelassene<br />

Fischereiausrüstung bedrohen den Hai<br />

heute am stärksten.<br />

„Wir wissen noch nicht allzu viel über<br />

Riesenhaie. Je mehr wir wissen, desto<br />

besser können wir sie beschützen. Daher<br />

haben wir viele eigene Forschungsprojekte<br />

initiiert und arbeiten eng mit Universitäten<br />

zusammen“, sagt Shane. Zusätzlich kämpfen<br />

Basking Shark Scotland, Wissenschaftler<br />

und Naturschutzinstitutionen momentan<br />

dafür, dass das Gewässer rund um Coll<br />

als Meeresnaturschutzgebiet für die Haie<br />

eingerichtet wird. Denn es wird vermutet,<br />

dass sich diese hier im Sommer nicht nur<br />

satt essen, sondern sich hier auch fortpflanzen.<br />

Dr. Suzanne Henderson von Scottish<br />

Natural Heritage, einem öffentlichen Organ,<br />

das sich für das Meeresnaturschutzge-<br />

The Island Cafe – ein kleines Restaurant mit toller Atmosphäre.<br />

64 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Riesenhaie schwimmen<br />

mit geöffnetem Maul. Pro<br />

Stunde filtriert er so Plankton<br />

aus rund 1800 Tonnen<br />

Wasser in der Stunde.<br />

biet einsetzt, fügt hinzu: „Das Schutzgebiet<br />

würde helfen, den kontinuierlichen Schutz<br />

der Arten und deren weitere Erforschung<br />

zu gewährleisten. Um Riesenhaie so gut<br />

wie möglich zu schützen, müssen wir den<br />

gesamten Lebenszyklus verstehen.“ Und da<br />

kommen im Endeffekt auch die Besucher<br />

von Basking Shark Scotland ins Spiel, wie<br />

Shane erklärt: „Leider werden unsere Forschungsprojekte<br />

nicht gefördert, sodass wir<br />

nur weiter forschen können, wenn Leute<br />

auf unsere Touren kommen.“<br />

Den zweitgrößten Hai der Welt treffen,<br />

schottische Gastfreundlichkeit und raue<br />

Natur auf einer abgeschiedenen Insel<br />

fernab jeglicher Zivilisation genießen und<br />

dabei gleichzeitig etwas Gutes für den Erhalt<br />

der Natur und der Arten tun? Ich plane<br />

jetzt schon meinen nächsten Trip!<br />

REISE-FACTS<br />

FOTOS: T. HOUPPERMANS, N. STEINHOFF<br />

ANREISE<br />

Lufthansa, Easyjet, Ryanair<br />

und Eurowings fliegen<br />

Edingburgh und Glasgow<br />

an. Die Fähre von Oban<br />

nach Coll kostet 21 Euro<br />

pro Person für Hin- und<br />

Rückfahrt.<br />

WOHNEN<br />

Oban: Das Glenroy Guest<br />

House (www.glenroyguesthouse.co.uk<br />

) ist ein elegantes<br />

viktorianisches Haus mit<br />

freundlichem Service und<br />

Blick über die Bucht.<br />

Coll: Tigh na Mara Guest<br />

House (www.tnmcoll.com)<br />

hat gemütliche Zimmer,<br />

einen wunderschönen<br />

Blick über die Bucht und<br />

ein tolles Frühstücksangebot.<br />

Das Coll Hotel (www.<br />

collhotel.com ) ist modern,<br />

hat einen schönen Garten,<br />

den einzigen Pub der Insel<br />

und frische Seafood-Angebote.<br />

Das Coll Bunkhouse<br />

(www.collbunkhouse.com)<br />

ist ein günstiges Hostel mit<br />

Selbstversorgung.<br />

TAUCHEN<br />

In der Riesenhai-Saison<br />

liegen die Wassertemperaturen<br />

zwischen 10 und 16<br />

Grad Celsius. Euquipment<br />

kann bei Baskin Shark<br />

Scotland gegen Aufpreis<br />

geliehen werden. Info:<br />

www.baskingsharkscotland.co.uk<br />

RUNDREISE<br />

Extratour organisiert mit<br />

Basking Shark Scotland<br />

eine 10-tätige Rundreise (2<br />

Nächte in Oban, 7 Nächte<br />

auf Coll und 6 Tage Aktivitäten<br />

per Boot um die<br />

Hebrideninseln mit circa<br />

6 Tauchgängen, Inselbesuchen<br />

und Schnorcheln<br />

mit Riesenhaien). Preis: ab<br />

1920 Euro, zzgl. Flug, Mietwagen,<br />

Fährticket. Info:<br />

www.extratour-tauchreisen.de<br />

Äußere<br />

Hebriden<br />

Innere<br />

Hebriden<br />

Minchkanal<br />

W<br />

Atlantischer Ozean<br />

Arinagour<br />

HIGHLANDS<br />

Oban<br />

N<br />

S<br />

O<br />

Nordsee<br />

EDINBURGH<br />

Orkneyinseln<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 65


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4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 67


REPORT<br />

SÜDAUSTRALIEN<br />

ROADTRIP<br />

Mit diesem<br />

Leihwagen fuhren<br />

Brandon und Melissa<br />

Cole durch<br />

Südaustralien.<br />

Equipment-Transport<br />

bei Stony Point in der<br />

Nähe von Whyalla.<br />

Spektakuläre<br />

Landschaft: der<br />

Zwölf-Apostel-Marina-Nationalpark<br />

entlang der Great<br />

Ocean Road.<br />

68 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Dem Großen Fetzenfisch<br />

kann man nur vor Südaustralien<br />

begegnen.<br />

KREUZ UND QUER<br />

DURCH DOWN UNDER<br />

Manche Reisen sind pures Abenteuer: Begleiten Sie Brandon<br />

und Melissa Cole auf ihrem außergewöhnlichen Tauch-<br />

Road-Trip durch Südaustralien. Es folgen Logbucheinträge<br />

einer spannenden Entdeckungsreise.<br />

ALLE FOTOS: B. COLE; ÜBERSETZUNG: REGINA ADAMOVSKY<br />

Brandcon Cole und seine<br />

Frau Melissa schenkten<br />

sich den vierwöchigen<br />

Road-Trip zu ihrem 23.<br />

Hochzeitstag.<br />

TAG 1, 6. JUNI<br />

Brandon: Nach Abholung unseres Leihwagens<br />

in Melbourne navigiert uns Google<br />

90 Minuten lang Richtung Süden, zur<br />

Mornington Peninsula. Der Tauchshop<br />

Scuba Doctor hat genau das, was der Arzt<br />

verschreibt: sechs Stahlflaschen und 36<br />

Kilo Blei. Die Leihgebühr für vier Wochen<br />

beträgt schlappe 900 Euro. Autsch – das<br />

sind die Spots hoffentlich wert!<br />

Oh. Mein. Gott. Man kann mit Worten<br />

kaum die majestätische Szenerie unterm<br />

Blairgowrie Pier beschreiben. Abertausende<br />

Seespinnen stapeln sich, bis zu zehn<br />

klettern übereinander und bemerken uns<br />

dabei gar nicht. Jeden Winter marschieren<br />

Horden dieser basketballgroßen Krustentiere<br />

aus der Tiefe und versammeln sich in<br />

den flachen Gewässern der Port Phillip Bay.<br />

Sie häuten sich en masse, um danach in<br />

neu gebildeten, größeren Panzern weiterzuleben.<br />

Blairgowrie und der nahegelegene<br />

Rye Jetty sind leichte vom Ufer zugängliche<br />

Tauchplätze, wo sich die Häutungsprozesse<br />

oft zu den Vollmonden im Mai und Juni<br />

ereignen. Wir sehen heute keine, aber mit<br />

ein bisschen Glück vielleicht in den nächsten<br />

Wochen. Im Moment finden wir genug<br />

anderes, das uns fasziniert: Dickbauchseepferdchen,<br />

einheimische Nacktkiemer<br />

(Ceratosoma brevicaudatum), Kuh- und<br />

Kugelfische, Trygonorrhinidae-Rochen,<br />

und vieles mehr.<br />

Höhepunkt des Tages: Spinnokalypse!<br />

Tiefpunkt des Tages: Melissas Trocki leckt.<br />

TAG 3, 8. JUNI<br />

Brandon: Heute ist der Welttag der Ozeane.<br />

Starke Winde aus dem Norden wirbeln bei<br />

Blair Matsch auf, also machen wir uns auf<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 69


REPORT<br />

SÜDAUSTRALIEN<br />

ROADTRIP<br />

Am felsigen<br />

Ufer in der<br />

Nähe von<br />

Whyalla wird<br />

gecampt.<br />

Am Blairgowrie Pier in Port<br />

Phillip Bay sehen wir einen<br />

weißen Stachelrochen!<br />

„Ich war so begeistert,<br />

die Riesensepien zu beobachten,<br />

dass ich meinen<br />

undichten Anzug<br />

nicht bemerkt habe.“<br />

den Weg. Wir laden alles in den Van und<br />

fahren 45 Minuten bis zur Südseite der<br />

Halbinsel. Dort erwartet uns am Flinders<br />

Pier, am Lieblingsplatz der Seedrachen,<br />

ruhige See. Diese auch Kleiner Fetzenfisch<br />

genannten Tiere sind jedoch alles andere<br />

als alltäglich. Sie sind außergewöhnliche<br />

Kreaturen: Stellt man sich ein Seepferdchen<br />

vor, zieht es auf 40 Zentimeter Länge und<br />

bemalt es in ockerfarben und kanariengelb,<br />

akzentuiert mit flotten violetten Streifen<br />

und einer Konstellation aus weißen und<br />

gelben Punkten und hängt am Ende noch<br />

tränenförmige Flossenwedel an, erhält<br />

man diesen unverkennbaren Eindruck von<br />

eleganter Kuriosität. Wie verzaubert schweben<br />

wir neben ihnen, während sie über den<br />

Seetang gleiten und nur innehalten, um mit<br />

ihren röhrenförmigen Schnauzen winzige<br />

Schwebegarnelen aufzusaugen.<br />

Anstelle von Schwebegarnelen essen wir<br />

frische, örtlich gefangene Muscheln mit<br />

süßlich-scharfer Laksa-Soße, kochend heiß<br />

serviert vom Food-Truck auf dem Parkplatz.<br />

Lecker! Innerlich wieder aufgewärmt,<br />

tauschen wir die Flaschen und watscheln<br />

erneut zum Steg, die Treppen hinunter und<br />

rein in die Suppe. Weitere Drachen springen<br />

vor unseren Augen durch die Meereslandschaft,<br />

wie zum Leben erweckte Zeichnungen<br />

der australischen Ureinwohner von<br />

aquatischen Traumkängurus.<br />

Am Abend begutachten wir unsere Bilder<br />

des Tages und stellen fest, dass wir zehn<br />

verschieden Seedrachen gesehen haben.<br />

Die Bilder senden wir an Kade Mills, einen<br />

Meeresbiologen der Victorian National<br />

Parks Association. Er leitet das Dragon-Quest-Programm,<br />

das mit Hilfe von<br />

Software die Zeichnungen auf den Flanken<br />

der Seedrachen analysiert. Dann vergleicht<br />

die Software diese Muster mit Bildern aus<br />

der Datenbank. Durch die Mitarbeit von<br />

Bürgerwissenschaftlern war Mills in der<br />

Lage, bei Flinders mehr als 160 Drachen zu<br />

identifizieren. Ein besseres Verständnis der<br />

lokalen Population von Seedrachen ist der<br />

erste Schritt zur Einleitung angemessener<br />

Maßnahmen, damit diese Tiere, die nur<br />

hier leben, erhalten bleibt. Wir vom Stamm<br />

der Taucher, sehen einen mächtigen Reiz<br />

darin, zur Dragon Quest beizutragen.<br />

„Neue“ Seedrachen werden nach ihrem<br />

Entdecker benannt. Ich schlafe mit Träumen<br />

von meiner zukünftigen Berühmtheit<br />

ein.<br />

Die Pfeiler vom Edithburgh<br />

Jetty auf der Yorke-Halbinsel<br />

sind über<br />

und über bewachsen.<br />

TAG 4, 9. JUNI<br />

Brandon: Ein schwerer, grauer Himmel<br />

und neue Winde peitschen Mornington<br />

Peninsula. Melissa ist alles andere als<br />

scharf auf unseren geplanten Bootsausflug<br />

mit RedBoats. Wir fahren mit unserem<br />

Auto zum Treffpunkt mit einer Gruppe<br />

Taucher am Portsea Pier. Die lächelnden<br />

Aussies schreckt das Wetter nicht und sie<br />

versichern uns guten Mutes, dass dieser<br />

kleine Wintersturm gar nichts ist: „Der<br />

Tauchgang wird brillant.“ Das ist er tatsächlich.<br />

Die „Coogee“ zeigt sich anmutig. Wir<br />

erkunden das Heck des verbeulten Schiffes.<br />

Der Ruderquadrant und das Ruder ragen<br />

über das Rumpfskelett, beide mit goldenen<br />

Krustenanemonen überwachsen.<br />

Höhepunkt: Auf einem Boot mal nicht über<br />

der Reling hängen.<br />

Tiefpunkt: Jetzt lecken beide unserer Trockis.<br />

Wir benutzen Depends-Saugeinlagen<br />

in unseren Anzügen.<br />

70 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


TAG 5, 10. JUNI<br />

Melissa: Endlich in Whyalla. Eigentlich,<br />

Stony Point, 20 Minuten außerhalb der<br />

Stadt. Wir stehen am Wasser und sind völlig<br />

fertig, besonders Brandon. Allein heute 16<br />

Stunden hinterm Steuer und das alles auf<br />

der falschen Straßenseite. 1265 Kilometer,<br />

mit ein paar unbeabsichtigten Umwegen.<br />

Und jetzt sollen wir in diesem Van schlafen.<br />

Super. Ich bin zu alt für diesen Kram. Oder<br />

zumindest fast. Der Preis wird den Fleiß<br />

wert sein. Tintenfisch-Magie erwartet uns<br />

morgen, die knuddeligsten von allen „Crittern“<br />

auf meiner Wunschliste! Brandon<br />

schnarcht schon vor sich hin. Wenn dieser<br />

Sitz doch nur ein Stück weiter nach hinten<br />

ginge, aber da liegt zu viel Krempel.<br />

TAGE 6–8, 11.–13. JUNI<br />

Brandon: Whyalla ist ein Nirvana für Unterwasserfotografen<br />

mit einem Faible für<br />

Naturgeschichte und die absolute Tentakelfreude<br />

für Kopffüßler-Fanatiker unter uns.<br />

Wir haben gesehen, wie Riesensepien sich<br />

umwerben, paaren, mit Tinte einsprühen,<br />

die Weibchen ihre Eier ablegen und Männchen<br />

miteinander kämpfen. Es eskaliert in<br />

einem elektrischen Leuchtspektakel mit<br />

pulsierenden, Regenbogenfarben, während<br />

die Männchen, die Größten bis zu einem<br />

Meter lang, versuchen, sich gegenseitig<br />

einzuschüchtern und teilweise gleichzeitig<br />

die Weibchen zu beeindrucken. Und das<br />

alles passiert zwischen einem und vier<br />

Metern Tiefe. Das gibt es nur im Winter und<br />

nur hier.<br />

Ich liebe es, am Wasser zu campen und<br />

mit einem wunderschönen Sonnenaufgang<br />

und ruhiger See aufzuwachen. Wir<br />

waren gestern als erste im Wasser und<br />

als letzte draußen. Ich war so begeistert<br />

davon, das Leben der Riesensepia<br />

festzuhalten, dass ich meinen undichten<br />

Anzug kaum bemerkt habe. Melis Anzug<br />

hat es schlimmer erwischt. Wir brauchen<br />

weitere Saugeinlagen, auch Erwachsenenwindeln<br />

genannt, um das eintretende<br />

Wasser aufzufangen. Ich möchte unbedingt<br />

einen weiteren Tag hier verbringen,<br />

aber laut der Vorhersage dreht der Wind<br />

und bläst Richtung Süden. Das wäre<br />

schlecht. Drüben in Edithburgh sollte es<br />

besser sein.<br />

Höhepunkt: Muskelspiele zwischen<br />

Männchen und die farbenprächtigen Muster<br />

der Sepien.<br />

Tiefpunkt: Einfach keiner.<br />

TAG 10, 15. JUNI<br />

Brandon: Australiens Stege sind bemerkenswerte<br />

Orte. Die Meisten haben Leitern,<br />

die bis ins Wasser reichen und den Tauchern<br />

so die Schlacht durch die Brandung<br />

ersparen, aber in erster Linie sind sie Magneten<br />

für Meeresleben. Edithburgh Jetty<br />

auf der Yorke-Peninsula ist ein Pflichtstopp.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 71


REPORT<br />

SÜDAUSTRALIEN<br />

ROADTRIP<br />

Shaws Kuhfisch ist<br />

ebenfalls ein endemischer<br />

Vertreter. Er<br />

bewohnt felsige Riffe<br />

und Seegraswiesen.<br />

Im oberen Golf von<br />

Spencer treffen sich<br />

jeden Winter Tausende<br />

Riesensepien zur<br />

Paarung.<br />

72 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Unsere Critter-Liste wirkt endlos nach nur<br />

einem Tauchgang im Dschungel der Pfähle<br />

und Querbalken, die mit neonfarbenen<br />

Schwämmen und Manteltieren überzogen<br />

sind. Die Superstars auf diesem Tauchgang<br />

waren ein wenig-niedlicher gelber<br />

bärtiger Anglerfisch, ein super-niedlicher<br />

Schildfisch in einer Muschel und einen<br />

Lederjackenfisch. Außerdem staunten<br />

wir nicht schlecht über eine übel gelaunte<br />

Schwammkrabbe mit einem orangen<br />

Schwammbarett auf dem Rücken und zwei<br />

Blaugeringelte Kraken mit perlenähnlichen<br />

Eiern in den Armen.<br />

Im Edithburgh Caravan Park gönnen<br />

wir uns einen richtigen Campingplatz<br />

und schwelgen in der Gemeinschaftsküche<br />

bei einem Abendessen bestehend aus<br />

Ramennudeln und Curry-Fleischpastete<br />

in Erinnerungen. Besser geht es nun<br />

wirklich nicht.<br />

Melissa: Sechs Stunden später, um 1 Uhr<br />

morgens, muss ich grübeln. Ich kann<br />

mich gar nicht mehr erinnern, wann ich<br />

das letzte Mal Nachttauchgänge direkt<br />

hintereinander absolviert habe. Fingergroße<br />

Kurzkopfseepferdchen sitzen auf<br />

Braunalgen und ihre glänzenden Bäuchlein<br />

reflektieren das Licht meiner Lampe.<br />

Blaue Schwimmkrabben schwingen ihre<br />

scharfen Scheren und ein beängstigend<br />

großes, unfreundliches Exemplar attackierte<br />

Brandons Kamera! Wir sahen sechs<br />

verschiedene Arten von Tintenfischen und<br />

Oktopussen, meine allererste Gestreifte<br />

Pyjama-Sepia eingeschlossen. Wie ein<br />

Marshmallow in Gefängnistracht, hat das<br />

kleine dicke Goldstück mein Herz zum<br />

Schmelzen gebracht.<br />

TAG 11, 16. JUNI<br />

Brandon: Wir wachen um 4 Uhr morgens<br />

von einem Regensturm auf und haben jetzt<br />

auch ein undichtes Zelt. Aber ein Schauer<br />

kann unsere Stimmung nach diesen fantastischen<br />

Nachttauchgängen nicht drücken!<br />

Wir füllen unsere Flaschen bei Edithburghs<br />

Autotankstelle – die nächste Flaschenfüllstation<br />

ist 320 Kilometer entfernt. Es<br />

ist nebelig, dann sonnig, dann regnet es<br />

wieder. Meli versorgt mich mit Essen während<br />

ich fahre. Meine Kameras laden an<br />

dem Adapter im Zigarettenanzünder. Wir<br />

fahren ganz schön lange, etwa acht Stunden<br />

zurück Richtung Westen! Wir erreichen<br />

Port Lincoln um 20:30 Uhr und schlafen<br />

auf dem Parkplatz des Hafens neben einem<br />

Dixi-Klo.<br />

Frische Muscheln<br />

sind die<br />

perfekte Mahlzeit<br />

nach dem<br />

<strong>Tauchen</strong> mit<br />

Seedrachen am<br />

Flinders Jetty.<br />

Höhepunkt: Erinnerungen an diese grandiosen<br />

Nachttauchgänge.<br />

Tiefpunkt: Der Geruch von salzwassergetränkten<br />

Tocki-Unterziehern, die auf dem<br />

Armaturenbrett des Autos trocknen.<br />

TAG 12, 17. JUNI<br />

Melissa: In Port Lincoln auf der Eyre<br />

Peninsula, letzter Stopp auf dem Weg zu<br />

den Neptune-Inseln, schließen wir uns<br />

Adventure Bay Charters an, um Weiße Haie<br />

zu sehen. Am Tauchplatz angekommen<br />

schlüpfen in den Käfig, atmen vom Hookah-System<br />

und starren in die blaugrüne<br />

Leere. Wir sehen den Großen Weißen nur<br />

am Rand unserer Sichtweite ein paar Mal<br />

vorbeiziehen, aber es nichtsdestotrotz aufregend,<br />

im selben Gewässer wie er zu sein.<br />

Die Wettervorhersage für den Süden<br />

ist undeutlich, also quetschen wir uns<br />

wieder in den Van und kehren zurück zu<br />

unserem nomadischen Lebensstil, fahren<br />

wohin auch immer die Strömungen uns<br />

treiben mögen.<br />

TAG 14, 19. JUNI<br />

Brandon: Das Leben auf der Straße hinterlässt<br />

bei uns Spuren, aber über Social<br />

Media kommt die Eilmeldung, die uns zu<br />

neuem Lebenswillen verhilft: Seespinnen<br />

häuten sich bei Blair (jawohl, die Spinnchen<br />

haben ihre eigene Facebook-Seite)!<br />

Jetzt gibt es kein Jammern mehr über<br />

wunde Hintern oder schmerzende Augen<br />

vom stundenlangen Aufpassen vor Kängurukollisionen,<br />

keine weiteren Versuche, das<br />

Wetter zu überlisten. Es ist sogar verboten,<br />

über die übelriechenden durchnässten<br />

Trockiunterzieher zu reden. Wir haben<br />

eine neue Mission. Wir müssen nur 1160<br />

Kilometer zurück nach Osten fahren.<br />

TAG 15, 20. JUNI<br />

Brandon: Geschafft. Der ausgezeichnete<br />

Fotograf und Guide Sam Glenn-Smith<br />

begrüßt uns bei Blairgowrie Pier: „Ihr seid<br />

noch nicht zu spät. Viele sind weg, aber es<br />

passiert immer noch. Und ,Crystal‘ ist da!“<br />

Unter Wasser erinnert alles an ein<br />

Schlachtfeld: Überall treiben Schalen.<br />

Glücklicherweise sind noch ein paar Tausend<br />

lebende Exemplare vorhanden. Die<br />

übrigen Großen Seespinnen werden von<br />

allen Seiten von hungrigen Stachelrochen<br />

belagert. Es müssen um die 20 Stück sein.<br />

Einige sind zwei Meter breit, grauschwarz<br />

mit dicken Flügeln, und sehen aus wie<br />

gigantische Portobello-Champignons. Sie<br />

sind fest entschlossen, die frisch gehäuteten<br />

und damit wehrlosen Seespinnen zu<br />

verspeisen. Ich jubele, als „Crystal“, der<br />

Albino-Stechrochen dazustößt. Clevere<br />

Seespinnen erklimmen die Pfähle und<br />

verstecken sich unter dem Steg. Jene unten<br />

auf dem Sand sind vermutlich verloren. Bis<br />

auf eine! Sam führt uns zum ultimativen<br />

Highlight: eine Spinne im Häutungsprozess.<br />

Wir bilden einen schützenden Wall<br />

um sie herum und wehren alle Raubtiere<br />

ab. Wir beobachten diese Prüfung des<br />

Lebens und warten 20 Minuten. Groß und<br />

auf wackeligen Beinen schiebt sie sich nach<br />

hinten aus ihrer alten Form. Wirklich eine<br />

außerkörperliche Erfahrung für alle Anwesenden<br />

– die Spinne und die drei glücklichen<br />

Menschen.<br />

TAG 17, 22. JUNI<br />

Brandon: Begeistert von unserem Triumph<br />

fahren wir erneut zurück Richtung Westen.<br />

Dieses Mal planen wir eine noch längere,<br />

malerischere Route von Melbourne nach<br />

Adelaide und bevorzugen ein Spinnen-<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 73


REPORT<br />

SÜDAUSTRALIEN<br />

ROADTRIP<br />

netz aus kurvigen Überlandstraßen. Die<br />

Aussichten entlang der Great Ocean Road<br />

sind einfach zum niederknien, besonders<br />

im Twelve-Apostles-Nationalpark wo<br />

Sandsteinfelsnadeln sich aus der Brandung<br />

erheben und einen malerischen Hintergrund<br />

für viele Selfies auf Instagram bieten.<br />

Wir fahren kreuz und quer durch idyllische<br />

Landschaften und sehen sogar einen<br />

echten, lebendigen, wilden Koala über die<br />

Fahrbahn tanzen.<br />

Höhepunkt: Ein wirklich ernster Tiefpunkt<br />

ging knapp an uns vorbei, nachdem uns ein<br />

Polizist anhält, weil ich zu schnell gefahren<br />

war. Ich bekenne mich schuldig. Der<br />

Polizist lächelt, sagt, dass man doch kein<br />

Känguru anfahren will, aber, dass er uns<br />

auch keinen Strafzettel über 420 Australische<br />

Dollar ausstellen will, nur um die<br />

Regierung zu bereichern. Deswegen lässt<br />

er mich mit einer Warnung davonkommen.<br />

Nachdem wir die Unannehmlichkeiten<br />

hinter uns gelassen haben, reden wir übers<br />

<strong>Tauchen</strong>. Er ist selbst ein passionierter<br />

Taucher und empfiehlt uns Ewens Ponds<br />

auszuprobieren.<br />

Tiefpunkt: Das Blaulicht des Streifenwagens.<br />

TAG 18, 23. JUNI<br />

Melissa: Ein weiterer Tag, ein weiterer<br />

Tauchplatz – Second Valley auf der<br />

Fleurieu Peninsula. Chelsea Haebich<br />

kennt die Unterwasserwelt von Südaustralien<br />

wie kaum sonst ein Mensch. Sie<br />

ist Tauchlehrerin und Fotografin und aus<br />

Adelaide gekommen, um uns bei der Jagd<br />

auf „Drachen“ zu helfen. Sie weiß, wo sie<br />

leben, wie man sie erkennt und wie man<br />

mit ihnen am besten interagiert.<br />

Mir ist vom Anblick des wallenden Seetangs<br />

schon ganz schwindelig, während<br />

Chelsea ganz entspannt auf ein Algengewirr<br />

zeigt. Was? Wo? Vor meinen Augen<br />

verschwimmt alles. Und dann, voilà! Obwohl<br />

ich diesen erleuchtenden Moment<br />

der Entdeckung seit 20 Jahren erwartet<br />

hatte, haut es mich dennoch voll vom Hocker,<br />

als mein Gehirn endlich die Kulleraugen<br />

an dem Stück Alge entdeckt. Mein<br />

heiliger Gral – ein Großer Fetzenfisch,<br />

seine Tarnung so gewieft, sein Design so<br />

unfassbar – schwebt direkt vor meiner<br />

Nase. Chelsea zaubert mit ihren Adleraugen<br />

drei weitere Fetzenfische für uns<br />

hervor und einen Quasten-Anglerfisch<br />

noch dazu. Genau wie die Seedrachen<br />

meiner Träume ist es dieser kryptische<br />

DIE TOUR<br />

IN ZAHLEN UND FACTS<br />

• 26 Tage unterwegs<br />

• 8048 gefahrene Kilometer<br />

• 37 Tauchgänge, zuzüglich 4<br />

Stunden Hookah-Haitauchgang<br />

und ein bisschen Schnorcheln<br />

• 153 Minuten: längster Tauchgang<br />

• 30 oder mehr benutzte Saugeinlagen<br />

• X Kilo, um die das zugelassene<br />

Ladegewicht des Vans überschritten<br />

wurde: kein Kommentar<br />

• 1 Nacht im Zelt<br />

• 8 Nächte im Auto<br />

• Anzahl gesichteter einheimischer<br />

Spezies: so ziemlich alle<br />

Critter – ein traurig schauender, faustgroßer<br />

Anglerfisch –, der Brandons Herz<br />

höher schlagen lässt.<br />

TAG 21, 26. JUNI<br />

Brandon: Als Sklaven von Wind und<br />

Wetter haben wir uns in der Umgebung<br />

von Adelaide praktisch im Kreis gedreht.<br />

Victor Harbor Bluffs ist normalerweise in<br />

Ordnung wenn steife Nordwinde überwiegen.<br />

Melissa geht richtig ab und findet<br />

(ganz ohne Hilfe) vier Große Fetzenfische<br />

zwischen den Granitfelsen, die bis auf acht<br />

Meter Tiefe abfallen.<br />

Wenn der Wind Richtung Süden oder Osten<br />

bläst eignet sich Rapid Bay Jetty perfekt<br />

zum <strong>Tauchen</strong>. Nach dem langen Fußweg<br />

(danke an das Schlachtschiff) und einer<br />

langen Schwimmstrecke erreicht man die<br />

Verzweigung des alten Stegs unter dem sich<br />

die Fische in einem dichten Wald aus Pfählen<br />

tummeln. Hunderte von Messing-Steuerbarschen<br />

und markant gezeichneten Old<br />

Wives – die Aussies haben ein besonderes<br />

Talent für die Namensgebung von Fischen –<br />

schwärmen an diesem vortrefflichen Ort.<br />

TAB 22, 27. JUNI<br />

Melissa: Wunderschön, so einfach und<br />

entspannend!<br />

Brandon: Unsere Tauchgänge im Ewens<br />

Ponds Conservation Park außerhalb von<br />

Mount Gambier erinnern an Wassertherapie.<br />

Drei von Süßwasserquellen gefüllte<br />

Becken versetzen uns mit bis zu 45 Metern<br />

Sichtweite und ihrer spektakulären grünen<br />

Wasservegetation ins Staunen. 15 Grad<br />

Zauberwelt im<br />

Süßwasser im<br />

Ewens Ponds<br />

Conservation<br />

Park.<br />

Celsius warmes Frischwasser, das in unsere<br />

undichten Anzüge läuft, wärmt und regeneriert<br />

uns nach drei Wochen der Folter.<br />

Die Kalksteinsinklöcher, zwischen sechs<br />

und zwölf Metern tief, sind durch von Schilf<br />

bewachsene Tunnel verbunden, deren Strömung<br />

es uns erlaubt, entspannt von Becken<br />

zu Becken zu treiben. Obwohl sie nicht mit<br />

Fischen überladen sind, gibt es Barsche<br />

und Fleckengalaxis (aus der Familie der<br />

Galaxiidae), die in der Entfernung schimmern,<br />

und im dritten Becken sehen wir<br />

sogar eine einheimische vom Aussterben<br />

bedrohte Langustenart. Wissenschaftler<br />

nennen sie kurz Euastacus bispinosus. Der<br />

Rest von uns sagt einfach „Pricklybacks“.<br />

Wer hätte gedacht, dass unsere Tauchirrfahrt<br />

auch Spaß im Frischwasser in Mitten<br />

des Farmlandes beinhalten würde? Wir<br />

danken einem ganz besonderen Ordnungshüter<br />

für diesen tollen Tipp.<br />

TAG 24, 29. JUNI<br />

Brandon: Wir sind wieder da, wo wir<br />

angefangen haben. Das Wetter auf der Mornington<br />

Peninsula ist schrecklich, aber das<br />

ist uns egal, denn wir baden im endlosen<br />

Schein unserer Erinnerungen der letzten<br />

Wochen. Unsere überschwängliche Laune<br />

nehmen wir mit unter Wasser, während wir<br />

bei Lonsdale Wall von 11 auf 27 Meter absinken.<br />

RedBoats hat das Stillwasser genau<br />

abgepasst und uns bei einem exzellenten<br />

Wandabschnitt abgesetzt, der mit Milliarden<br />

von zitrusfarbenen Krustenanemonen<br />

hell leuchtet. Es ist der perfekte Hintergrund<br />

für meine Portraits von seltsamen<br />

74 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Guide und UW-Fotograf<br />

Sam Glenn-Smith<br />

mit Melissa vor dem<br />

Abstieg zu den Spinnenkrabben.<br />

Riesenspinnenkrabben<br />

versammeln<br />

sich zum gemeinsamen<br />

häuten.<br />

Höhepunkt: Der Gedanke an unser Vermächtnis,<br />

dass einige der seltensten Seedrachen<br />

unseren Familiennamen tragen.<br />

Tiefpunkt: Stress ohne Ende am späten<br />

Sonntagnachmittag eine Werkstatt mit<br />

Ersatzreifen zu finden, während sich das<br />

schlimmste Szenario in meinem Kopf abspielt,<br />

dass wir am Montagmorgen unseren<br />

6 Uhr Flug nach Hause verpassen.<br />

und wunderbaren Fischen: Schwarzflossen-Fingerflosser,<br />

Hufeisenfeilenfisch und<br />

einem Longsnout Boarfish. Unsere liebsten<br />

sind Saphir-Riffbarsche mit einer umwerfenden<br />

blauen Zeichnung.<br />

Während wir uns für den letzten Tauchgang<br />

rüsten – ein endgültiger Abschied von<br />

den Seespinnen bei Blairgowrie – klingelte<br />

mein Handy. Kade Christmas Mills Island hat nach gründlichem<br />

Abgleichen mit seiner Datenbank<br />

22<br />

bestätigt, dass sechs der von uns bei<br />

Flinders fotografierten Seedrachen Timor für die Sea<br />

Dragon-Quest-Datenbank Cocos Keeling Islands neu sind und<br />

21<br />

uns zu ehren benannt werden. Jetzt sind<br />

wir Legenden.<br />

Indischer Ozean<br />

Broome<br />

Rowley Shoals<br />

20<br />

Port Hedland<br />

TAG 25, 30. JUNI<br />

Brandon: Nicht jede Geschichte hat ein<br />

Happy End, aber unsere zum Glück schon,<br />

zumindest Exmouth größtenteils. Da wir wegen<br />

19<br />

unserer morgigen Pazifiküberquerung<br />

Coral Bay<br />

in der fliegenden Keimhölle ans Festland<br />

Carnarvon<br />

gefesselt sind, besuchen wir das Healesville-Schutzgebiet<br />

außerhalb von Melbourne.<br />

Meekathara<br />

Dort beobachten wir Koalas beim Schlafen,<br />

Kununurra<br />

Geraldton<br />

füttern Wallabys und erfahren mehr Kalgoorlie über<br />

Schnabeltiere. Alles läuft 18 wie geschmiert<br />

bis wir zum Van zurückkehren Bunbury und den<br />

Platten bemerken. 25 Tage und Albany Tausende<br />

1 Osprey Reef<br />

von<br />

2Kilometern Cod Hole / Ribbon Reefs<br />

und so was<br />

14<br />

passiert uns am<br />

letzten 3 Port Douglas Tag. - Day Wir Trips sind Kängurus 15 ausgewichen,<br />

4 Cairns haben - Day Trips / den Liveaboard fragwürdigen Day Trips 16 Vindalho<br />

gegessen 5 Mission Beach und / Townsville chronisch 17eingeschlafene<br />

6 Ayr, Alva Beach - SS Yongala - Shipwreck 18<br />

Hintern überlebt. Auf 8048 Kilometern!<br />

7 Airlie Beach, Whitsundays<br />

19<br />

Dies ist also nur eine kleine Herausforderung<br />

in einem ansonsten wirklich hervor-<br />

8 Mackay Finch Hatton Platypus Dive 20<br />

9 Great Keppel Island<br />

21<br />

ragenden 10 Heron Island<br />

Abenteuer. 22<br />

11 Lady Elliot Island<br />

23<br />

12 Mooloolaba - HMAS Brisbane Shipwreck 24<br />

13 Byron Bay - Julian Rocks<br />

25<br />

Tauchshops: Scuba<br />

Doctor, Rye: scubadoctor.com.au;<br />

RedBoats,<br />

Portsea: redboats.com.au<br />

(Tauch-Charters); Diving<br />

Adelaide: divingadelaide.<br />

com.au; Adelaide Scuba:<br />

adelaidescuba.com.au;<br />

Arafura Sea<br />

Edithburgh Motors: Tel:<br />

+61 8 8852 6067 (nur Gulf of<br />

Katherine<br />

Flaschenfüllung); Whyalla Carpentaria<br />

Diving Services: whyalladivingservices.com.au;<br />

Adventure Bay Charters:<br />

adventurebaycharters. Mount Isa<br />

com.au<br />

Guides und Infos: Sam<br />

Glenn-Smith: facebook.<br />

com/SammyGlennDives<br />

Chelsea Haebich: face-<br />

Whyalla<br />

Ceduna<br />

Eyre Peninsula<br />

Port Lincoln<br />

W<br />

N<br />

S<br />

O<br />

SOUTH<br />

AUSTRALIA<br />

Fleurieu Peninsula<br />

Adelaide<br />

book.com/chelsea.haebich<br />

Hilfe für Identifizierung von<br />

Meereslebewesen: portphillipmarinelife.net.au<br />

Spider Crabs Melbourne<br />

Facebook-Seite: facebook.<br />

com/groups/SpiderCrabs<br />

Weedy Seadragons Melbourne<br />

Facebook-Seite:<br />

1 Osprey Reef<br />

facebook.com/groups/<br />

2 Lizard Island<br />

WeedySeadragonsMelbourne<br />

3<br />

Dragon-Quest-Programm:<br />

4<br />

vnpa.org.au/programs/<br />

Townsville dragon-quest 5<br />

Ayr<br />

<strong>Tauchen</strong>: Im 6 südlichen<br />

Mackay<br />

Australien kann man das<br />

ganze Rockhampton Jahr über tauchen.<br />

Möchte man sowohl die<br />

großen Ansammlungen<br />

NEW SOUTH WALES<br />

Canberra<br />

VICTORIA<br />

Melbourne<br />

Mount Gambie<br />

TASMANIA<br />

Süd-Australien<br />

Port Douglas<br />

Hobart<br />

NACHWORT<br />

In Down Under liefern Drachen und<br />

massenweise Critter sowie unbegrenzte<br />

Abenteuer viele Möglichkeiten für lebensverändernde<br />

Erfahrungen.<br />

Melissa: „Wow! Was würdest du beim<br />

nächsten Mal anders machen?“<br />

Brandon: „Trockene Trockis mitbringen.<br />

Zwei Monate bleiben.“<br />

Sie: „Gib dein Bestes.“<br />

Great<br />

Airlie Beach (Whitsundays)<br />

Sydney<br />

Tasman Sea<br />

Barrier Reef<br />

Coral Sea<br />

Brisbane<br />

Mornington<br />

Peninsula<br />

Twelve Apostles<br />

REISE-FACTS<br />

von Riesensepia als auch<br />

Seespinnen sehen, sollte<br />

man auf die Wintermonate<br />

von Mai bis Juni abzielen.<br />

Stehen die Krabben nicht<br />

auf der Wunschliste reicht<br />

Mai bis August für das<br />

Sepia-Spektakel. Seedrachen<br />

und die Meisten der<br />

anderen in diesem Artikel<br />

genannten Critter sind das<br />

ganze Jahr über zu sehen.<br />

Flache Küstentauchplätze<br />

sind sehr wetterabhängig.<br />

Winde können fest<br />

vorgeplante Tauchpläne<br />

zerstören. Man muss<br />

flexibel bleiben und sehen,<br />

was der Tag so bringt.<br />

Man mietet ein Fahrzeug<br />

und Flaschen, bucht<br />

Airbnbs und fährt dem<br />

guten Wetter hinterher.<br />

Die Wassertemperaturen<br />

liegen zwischen etwa 11<br />

Grad Celsius im Winter<br />

und 21 Grad Celsius im<br />

Sommer. Zu vielen der<br />

Steg-Tauchplätzen läuft<br />

oder schwimmt man ein<br />

ganzes Stück, deswegen<br />

ist körperliche Fitness<br />

wichtig.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 75


MENSCHEN<br />

INTERVIEW<br />

MARC WALLERT<br />

„POSITIVES<br />

DENKEN KANN<br />

GEFÄHRLICH<br />

WERDEN!“<br />

Vor 20 Jahren wurde Marc Wallert<br />

bei einem Tauchurlaub in Malaysia<br />

mit seinen Eltern und anderen<br />

Reisenden von der Abu Sayyaf gekidnappt.<br />

TAUCHEN-Redakteur<br />

Michael Krüger sprach mit dem<br />

Göttinger über die Entführung.<br />

Im April 2000 wurde Marc Wallert von der<br />

islamistischen Terrorgruppe Abu Sayyaf<br />

aus dem Tauchurlaub auf der Malaysischen<br />

Insel Sipadan entführt. Zusammen<br />

mit 20 weiteren Menschen, darunter<br />

seine Eltern, wurde er auf die philippinische<br />

Insel Jolo verschleppt und dort für<br />

140 Tage im Dschungel festgehalten. Als<br />

Überlebender einer Entführung hat der<br />

heute 46-Jährige viel über den Umgang<br />

mit Krisen gelernt. Diese Entführung hat<br />

weltweit Schlagzeilen gemacht. „Eine<br />

todernste Erfahrung, die ich niemandem<br />

wünsche, die ich aber auch nicht mehr<br />

missen möchte“, urteilt der Göttinger<br />

über das Geschehen.<br />

TAUCHEN: Wie kam es zum Kidnapping?<br />

Marc Wallert: Am Ostersonntag 2000<br />

tranken wir einen Sundowner am Strand, als<br />

plötzlich Männer mit Maschinengewehren<br />

hinter uns auftauchten und uns befehlten,<br />

mitzukommen. In zwei Fischerbooten<br />

verschleppten sie uns dann 20 Stunden<br />

übers offene Meer auf die Philippinen. Dort<br />

landeten wir schließlich auf der kleinen Insel<br />

Jolo – völlig unvorbereitet in Shorts und<br />

T-Shirt, mitten im Dschungel und mitten im<br />

Guerillakrieg.<br />

War es ein Risiko dorthinzureisen?<br />

Nein, zumindest kein absehbares Risiko. Wir<br />

waren ja zum <strong>Tauchen</strong> in Malaysia und dort<br />

gab es keine Reisewarnung. Wir hatten nur<br />

Pech, so wie die Menschen, die in 2001 im<br />

World Trade Center gearbeitet haben. Ein<br />

Restrisiko für Terrorismus gibt es immer.<br />

Wie kam es zur Befreiung?<br />

Am Ende hat sich Libyen in die Verhandlungen<br />

eingeschaltet und auch ein hohes<br />

76 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


„Think positive?“<br />

Nicht unbedingt, wie<br />

Wallert weiß: „In<br />

Krisen kann zu viel<br />

Optimismus den Blick<br />

für Risiken trüben.“<br />

Marc Wallert<br />

liebt immer<br />

noch Tauchtrips.<br />

„Reisen ist eine<br />

Lebensschule“, so<br />

der Göttinger.<br />

Am 23. April 2000 wurden die Taucher auf die philippinische Insel Jolo<br />

verschleppt. Erst am 9. September kam Marc Wallert frei.<br />

FOTOS: P. V. DITFURT, PRIVAT<br />

Lösegeld wurde gezahlt. Zwei Finnen, ein<br />

Franzose und ich wurden als letzte westliche<br />

Geiseln nach 140 Tagen freigelassen.<br />

Wer wurde zuerst freigelassen?<br />

Zuerst wurde eine malaysische Geisel freigelassen.<br />

Drei Wochen später meine Mutter.<br />

Ihre Mutter stand ja sehr im Fokus, oder?<br />

Ja, ihr ging es gerade in den ersten Wochen<br />

extrem schlecht. Man hatte gedroht, uns zu<br />

enthaupten. Daraufhin hatte meine Mutter<br />

immer wieder Alpträume und dadurch nach<br />

und nach jegliche Hoffnung auf ein gutes<br />

Ende verloren.<br />

Haben Sie noch Alpträume?<br />

Nein, zum Glück nicht. Nur für kurze Zeit<br />

nach meiner Freilassung habe ich noch vom<br />

Gefechtsfeuer im Dschungel geträumt.<br />

Wie geht es Ihren Eltern?<br />

Meine Eltern sind dankbar, ein zweites<br />

Leben geschenkt bekommen zu haben<br />

und genießen es bei guter Gesundheit und<br />

leben immer noch in Göttingen.<br />

Was haben Sie getan, als Sie wieder<br />

zurück in der Freiheit waren?<br />

Ich genoss die Freiheit, kündigte meinen Job<br />

und zog zu meiner Freundin nach Köln. Ich<br />

spielte eine Zeit lang Drums in einer Band –<br />

davon konnte ich allerdings nicht leben und<br />

suchte mir wieder einen Job.<br />

Was machen Sie beruflich?<br />

Als Keynote Speaker gebe ich heute Impulsvorträge<br />

zum Thema Resilienz, also wie<br />

Menschen und Organisationen erfolgreich<br />

mit Krisen und Belastungen umgehen können.<br />

Darin kombiniere ich meine Führungserfahrung<br />

aus 18 Jahren Konzernkarriere mit<br />

meiner Entführungserfahrung. Darüber habe<br />

ich auch gerade mein erstes Buch veröffentlicht.<br />

„Stark durch Krisen: Von der Kunst,<br />

nicht den Kopf zu verlieren.“<br />

<strong>Tauchen</strong> Sie noch?<br />

Ja, zuletzt war ich Wracktauchen auf Mauritius<br />

– einfach herrlich!<br />

Gibt es irgendetwas Positives, was man<br />

aus so einer Erfahrung mitnehmen kann?<br />

Ich habe viel daraus gelernt, über mich und<br />

über den Umgang mit Stress und Krisen.<br />

Zum Beispiel, dass Optimismus in Krisen<br />

ein zweischneidiges Schwert ist. Denn positives<br />

Denken kann tödlich sein, wenn man<br />

reale Risiken ausblendet. Das gilt genauso<br />

im Business. Jeder hat seine eigene Strategie,<br />

mit Krisensituationen umzugehen. Es<br />

gibt nicht den einen Königsweg, aber viele<br />

mögliche Wege, um aus der Sackgasse zu<br />

kommen. Techniken, die man erlernen und<br />

auch trainieren kann.<br />

DAS GANZE INTERVIEW<br />

KÖNNEN SIE AUF<br />

TAUCHEN.DE LESEN<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 77


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erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster<br />

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80<br />

TECHNIK<br />

88<br />

PRAXIS<br />

96<br />

FORUM<br />

102<br />

Atemberaubend:<br />

Apnoetaucherin<br />

Anna v. Boetticher<br />

unter Eis.<br />

UW-FOTOGRAFIE<br />

Buddys in Szene setzen<br />

In der 25. Folge unserer Serie „Making of“ zeigen vier TAUCHEN-Fotografen,<br />

wie man seinen Tauchpartner kreativ ablichten kann.<br />

„PERSPEKTIVEN<br />

VERÄNDERN, UM<br />

KREATIVE IDEEN<br />

UMZUSETZEN!“<br />

TAUCHEN-Fotograf Tobias<br />

Friedrich sucht immer nach<br />

kreativen Blickwinkeln bei<br />

der Buddy-Fotografie.<br />

FOTOS: T. FRIEDRICH<br />

Die meisten UW-Fotos vom Tauchpartner<br />

sind persönliche Schnappschüsse ohne<br />

künstlerische Ambitionen. Erstklassige<br />

Buddy-Fotos sind hingegen selten Zufall, sondern<br />

das Ergebnis von guter Vorbereitung, perfekter<br />

Kommunikation und langjähriger Erfahrung.<br />

Was unterscheidet ein Erinnerungsfoto von<br />

einem „Big-Shot?“ 1. Die Vorbereitung: Bei Buddy-Fotos<br />

besprechen Profis vor dem Tauchgang,<br />

was, wie und mit welcher Intention fotografiert<br />

werden soll. Ideal ist es, wenn beide den Spot<br />

bereits kennen und mit den Bedingungen bestens<br />

vertraut sind. 2. Die Kommunkation: Gute<br />

Teams können sich unter Wasser mit eigenen Zeichen<br />

verständigen. 3. Die Technik: Neben einer<br />

Top-Kamera und Objektiven, sehr gutem UW-Gehäuse<br />

und Blitzen muss der Fotograf taucherisch<br />

in der Lage sein, sich nur auf das Motiv konzentrieren<br />

zu können. Auch der Buddy muss perfekt<br />

tarieren können und unterschiedliche Positionen<br />

und Haltungen anbieten können! Worauf es ankommt,<br />

erfahren Sie in der „4-Fotografen“-Serie.<br />

DEN GANZEN<br />

BERICHT AB<br />

S. 80 LESEN<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 79


MULTIMEDIA<br />

UW-FOTOGRAFIE<br />

PROFI-TIPPS<br />

4<br />

FOTOGRAFEN<br />

TAUCHEN-UW-Fotografen Brandon<br />

Cole, Tobias Friedrich, Alexander Mustard<br />

und Norbert Probst zeigen ihre Lieblingsmotive<br />

aus dem Bereich der Buddy-Fotografie<br />

und geben Tipps für bessere Bilder.<br />

FOTO: B. COLE<br />

BRANDON COLE<br />

hält seine Canon „EOS 5D Mark IV“<br />

sowie die „EOS 1D Mark IV“ für die<br />

ultimativen Kameras. Der US-Amerikaner<br />

fotografiert auch gern mal mit Nikon-Kameras.<br />

Immer im Seacam-Gehäuse.<br />

TOBIAS FRIEDRICH<br />

fotografiert am liebsten mit seiner<br />

Canon „EOS 1DX Mark II“ im Seacam-Gehäuse<br />

mit „Seaflash-150D“-<br />

Blitzen. Zusätzlich hat er eine Canon<br />

„EOS 5D Mark III“ im Gepäck.<br />

ALEXANDER MUSTARD<br />

setzt auf Nikon-Kameras. Unter Wasser<br />

ist der Engländer daher auch mit seiner<br />

Nikon „D5“ im Subal-Gehäuse, „Seaflash-150“-Blitzen<br />

und „Retra-LS-<br />

D“-Snoots auf Fotopirsch.<br />

NORBERT PROBST<br />

ist von seiner Canon „EOS 5D<br />

Mark III“ mit Canon-Objektiven im<br />

Seacam-Gehäuse begeistert. Probst<br />

fotografiert häufig mit nur einem<br />

„Seaflash-150D“-Blitz.<br />

BUDDY-<br />

FOTOGR AFIE<br />

BRANDON COLE<br />

Bei Höhlenmotiven mit Buddys gilt es, das Lichtspiel einzufangen<br />

und gleichzeitig die Models effektiv in Szene zu setzen. Die lichtdurchfluteten<br />

Cenoten auf der Halbinsel Yucatán sind perfekt.<br />

Um die mystische Stimmung einzufangen, werden die Taucher<br />

nicht aufgehellt, sondern dafür als Schatten gezeigt.<br />

Canon „EOS 5D Mark III“, Objektiv: 15-mm-Fisheye, ISO: 1600<br />

Blende: 8, Verschlusszeit: 1/160, Blitze: zwei Ikelite„ DS-160“<br />

Gehäuse: Seacam mit Superdome-Port<br />

80 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 81


MULTIMEDIA<br />

UW-FOTOGRAFIE<br />

PROFI-TIPPS<br />

BRANDON COLE<br />

Wo wurde diese skurrile<br />

Szene festgehalten? Pantar<br />

Island/Indonesien<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Baumkorallen (Umbellulifera<br />

sp.) werden bis zu einen Meter<br />

hoch und bilden einen surreal<br />

wirkenden Unterwasser-Wald<br />

in 30 Metern Tiefe. Bei der<br />

Buddy-Fotografie ist die gute<br />

Zusammenarbeit das A und O.<br />

Im Laufe der Jahre haben mein<br />

Model Melissa und ich eine<br />

UW-Kommunikation mit eigenen<br />

Handzeichen entwickelt, um uns<br />

zu verständigen. Wir besprechen<br />

immer im Vorfeld mögliche<br />

Fotoideen und diskutieren,<br />

welche Motive möglich sind.<br />

Auch nach dem Tauchgang ist<br />

die Kommunikation wichtig.<br />

Hinterher besprechen wir, wie<br />

wir Abläufe verbessern können<br />

und suchen nach neuen Ideen.<br />

Dabei ist es wichtig, unter Wasser<br />

keinen Stress aufkommen<br />

zu lassen, denn UW-Fotografen<br />

sollten nie vergessen, wie anstrengend<br />

es für die Buddy-Models<br />

ist, Positionen zu halten<br />

und dabei relaxed auszusehen.<br />

Buddy-Fotografie ist Teamwork!<br />

Kamera: Canon „EOS 5D Mark<br />

III“, Objektiv: 16–35-mm, ISO:<br />

800, Blende: 11, Verschlusszeit:<br />

1/100, Blitze: zwei Ikelite<br />

„DS-161“, Gehäuse: Seacam<br />

mit Superdome<br />

Wo wurde dieses bunte Motiv aufgenommen?<br />

Komodo-National-Park/Indonesien<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Bennett-Federsterne (Oxycomanthus bennetti)<br />

und bunte Schwämme (Porifera) in einem<br />

wunderschönen Korallenriff lassen sich besonders<br />

effektiv mit dem Buddy in Szene setzen.<br />

Die unglaublichen Korallenriffe Indonesiens<br />

sorgen schnell für eine Reizüberflutung. Bei<br />

der Suche nach dem besten Shot sollte man<br />

mit dem Buddy gemeinsam Ausschau halten<br />

und effizient arbeiten. Meine Frau hat dieses<br />

bunte Riff entdeckt und wir wussten sofort<br />

„das ist es!“. Zuerst versuche ich, die idealen<br />

Einstellungen für Blende, Verschlusszeit und<br />

Blitzstärke zu finden. Dann variiere ich die<br />

Bildausschnitte und fotografiere im Hoch- und<br />

Querformat. Mein Buddy Melissa verändert dabei<br />

immer die Positionen. Zuerst bleibt sie nah<br />

am Motiv und dann bewegt sie sich langsam<br />

weg. Wir probieren viel aus und sparen nicht<br />

an Motiven! Wir blieben an dieser Stelle rund<br />

15 Minuten und ich habe mehr als 50 Fotos<br />

geschossen. Wir checken immer unten die<br />

Aufnahmen, damit man die Blitzstärke sowie<br />

die Lichtwerte verändern kann.<br />

Kamera: Canon „EOS 5D Mark III“<br />

Objektiv: 8–15-mm, ISO: 400, Blende: 11<br />

Verschlusszeit: 1/200, Blitze: zwei Ikelite<br />

„DS-161“, Gehäuse: Seacam mit Superdome<br />

82 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


TOBIAS FRIEDRICH<br />

Wo entstand dieses<br />

sensationelle Foto?<br />

Tasiilaq-Fjord/Grönland<br />

Worauf sollte man<br />

achten?<br />

Wer seinen Buddy<br />

nicht immer in der<br />

selben Position fotografieren<br />

möchte, sollte<br />

sich einmal über neue<br />

Perspektiven Gedanken<br />

machen. In machen<br />

Situationen lohnt es<br />

sich, die Perspektive<br />

zu wechseln und das<br />

Bild um 180 Grad zu<br />

drehen. Wie bei diesem<br />

Motiv in Grönland mit<br />

einer Freitaucherin, die<br />

auf einem Eisberg sitzt.<br />

Dazu muss man nicht<br />

so weit reisen: Eine<br />

geschlossene Eisdecke<br />

findet man auch im<br />

Winter in einigen Seen<br />

in Österreich, wo man<br />

diesen Tausch der Perspektive<br />

ähnlich inszenieren<br />

kann. Vielleicht<br />

haben Sie auch schon<br />

Fotos von Tauchern mit<br />

Eishockeyschlägern<br />

und Puck unter der<br />

Eisdecke gesehen? Bei<br />

solch anspruchsvollen<br />

Shootings sollten die<br />

Models natürlich genau<br />

wissen, was sie zu tun<br />

haben und müssen<br />

sicher genug tauchen<br />

können, um auch mit<br />

einem Trockentauchanzug<br />

verkehrt herum im<br />

Eiswasser stehen zu<br />

können. Ansonsten<br />

lassen sich umgedrehte<br />

Motive auch auf einem<br />

sandigen Meeresgrund<br />

realisieren, wobei natürlich<br />

darauf geachtet<br />

werden muss, dass<br />

keine marinen Lebewesen<br />

darunter leiden.<br />

Wer sich nicht wie<br />

das Model ebenfalls<br />

um 180 Grad drehen<br />

möchte, kann natürlich<br />

einfach nachträglich<br />

das Bild mit einem Bildbearbeitungsprogramm<br />

drehen. Um die beste<br />

Perspektive zu finden,<br />

sollte der Fotograf die<br />

gleiche Position einnehmen,<br />

die das Model<br />

hat. Eine leichte Sicht<br />

von oben nach unten ist<br />

hier zum empfehlen, um<br />

dann hinterher den Eindruck<br />

einer natürlichen<br />

Perspektive zu erhalten.<br />

Kamera: Canon „EOS<br />

1DX Mark II“<br />

Objektiv: Canon-100-<br />

mm-Makro<br />

ISO: 250, Blende: 8<br />

Verschlusszeit: 1/60<br />

Blitz: zwei Seacam<br />

„Seaflash 150D“<br />

Gehäuse: Seacam<br />

Wo ist dieses Motiv entstanden?<br />

Gozo/Malta<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Buddy-Spiegelungen unter<br />

der Wasseroberfläche sind<br />

beliebte Motive. Noch reizvoller<br />

sind Reflektionen von<br />

eingeschlossenen Luftblasen,<br />

wie hier, die man in Höhlen,<br />

Überhängen oder in Wracks<br />

finden kann. Eine Alternative,<br />

um den Tauchpartner einmal<br />

völlig anders zu porträtieren.<br />

Hierbei sollte man darauf<br />

achten, den richtigen Winkel<br />

zu treffen, denn sonst ist keine<br />

Spiegelung möglich. Zu steile<br />

oder zu flache Winkel ergeben<br />

kein Spiegelbild – nur eine<br />

leicht geneigte Kamera-Position<br />

führt zum gewünschten<br />

Ergebnis. Für solche Motive<br />

sind Weitwinkel-Zooms ideal.<br />

Kamera: Canon „EOS 5D<br />

Mark II“, Objektiv: Canon-<br />

17–40-mm-Zoom, ISO: 400,<br />

Blende: 13, Verschlusszeit:<br />

1/80, Blitz: zwei Seacam<br />

„Seaflash 150D“<br />

Gehäuse: Seacam<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 83


MULTIMEDIA<br />

UW-FOTOGRAFIE<br />

PROFI-TIPPS<br />

ALEXANDER MUSTARD<br />

Wo wurde dieses Höhlenfoto<br />

festgehalten? Chandelier-<br />

Höhle, Palau/Mikronesien<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Die berühmte Chandelier-Höhle<br />

in Palau ist perfekt für Sporttaucher,<br />

um ein Cave-Erlebnis<br />

zu haben. Buddy-Fotos von solchen<br />

Motiven sind ideal, damit<br />

der Betrachter die abgebildete<br />

Landschaft besser verstehen<br />

kann. Das Fotografieren von<br />

Menschen an dunklen Orten ist<br />

jedoch nicht einfach, da Taucher<br />

oft Schwarz tragen und dadurch<br />

mit dem dunklen Hintergrund<br />

verschmelzen. Die beste Lösung<br />

besteht darin, sie gegebenenfalls<br />

in hellere Anzüge zu stecken<br />

oder sie vor einem helleren<br />

Bereich des Hintergrunds zu<br />

positionieren. Ich besprach vor<br />

dem Tauchgang mit meinem<br />

Buddy, dass er hinter der Reihe<br />

mit Stalaktiten verharren und<br />

sich zu mir wenden sollte, ohne<br />

mich anzuschauen, damit ich<br />

das Gesicht mit Blitzen aufhellen<br />

kann. Die Spiegelung der<br />

Stalaktiten und des Buddys sind<br />

ein weiterer reizvoller Effekt für<br />

das Motiv.<br />

Kamera: Nikon „D4“<br />

Objektiv: Nikonos-13-mm<br />

ISO: 800, Blende: 10<br />

Verschlusszeit: 1/6<br />

Blitz: zwei Seacam „Seaflash<br />

150D“, Gehäuse: Subal<br />

Wo wurde diese tolle Szene aufgenommen?<br />

Kittiwake-Wrack/Cayman Islands<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Attraktive Buddy-Fotos entstehen normalerweise<br />

nicht durch Zufall, sondern sind das Ergebnis<br />

von guter Planung und Teamwork. Ich wollte ein<br />

Foto von einem Taucher schießen, der diese<br />

alte Dekompressionskammer erkundet, und<br />

besprach das Shooting vor dem Tauchgang mit<br />

dem Model. Ich wusste, dass ich eine Lichtquelle<br />

brauchte, um den Taucher im schwarzen<br />

Neoprenanzug hervorzuheben und plante<br />

ursprünglich, blaues Licht für eine natürliche Atmosphäre<br />

zu verwenden. Ein Freund sagte dann<br />

aber, dass man bei blauem Licht denken könnte,<br />

dass die Kammer an beiden Enden offen ist.<br />

Also entschieden wir uns für rotes Licht, obwohl<br />

ich es im Nachhinein vorgezogen hätte, wenn<br />

wir ein natürliches Blau gewählt hätten – aber<br />

hinterher ist man häufig schlauer. Ein Schnapper<br />

schwamm zufällig ins Bild. Ich wünschte,<br />

das Model hätte den Fisch angesehen, aber ich<br />

hatte sie angewiesen, zur Tür der Kammer und<br />

nicht in die Kamera zu schauen. Leider hielt sich<br />

mein Buddy genau an das Briefing. Manchmal<br />

kann man auch zu viel planen!<br />

Kamera: Nikon „D4“, Objektiv: Sigma-15-mm<br />

ISO: 640, Blende: 10, Verschlusszeit: 1/125<br />

Blitz: zwei Seacam „Seaflash 150D“, ein<br />

Subtronic mit Rotlichtfilter, Gehäuse: Subal<br />

84 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


NORBERT PROBST<br />

Wo wurde diese Szene<br />

abgelichtet? Selayar, Südsulawesi/Indonesien<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Das Prachtexemplar dieser Riesenmuschel<br />

(Tridacna gigas),<br />

direkt am Einstieg zum Hausriff<br />

des Selayar Dive Resorts ist<br />

praktisch die Einladung zu einem<br />

guten Foto. Das riesige Tier<br />

hat eine tolle Farbgebung, lässt<br />

sich perfekt freistellen und die<br />

unmittelbare Umgebung stört<br />

nicht. Die tief stehende Abendsonne<br />

liefert den stimmungsvollen<br />

Hintergrund als mein<br />

Buddy Johanna sich in eleganter<br />

Haltung hinter dem Tier positioniert.<br />

Die Lampe setzt genau<br />

da einen Lichteffekt, wo er sein<br />

sollte. Am Model-Equipment<br />

hängt nichts Störendes herum<br />

und ihr Blick ist genau auf die<br />

Muschel gerichtet. Da wir das<br />

Tier vorher schon bei mehreren<br />

Hausrifftauchgängen gesehen<br />

hatten, haben wir das Bild<br />

vor dem Tauchgang detailliert<br />

geplant und abgesprochen. Ein<br />

bewährtes Verfahren, das Missverständnisse<br />

und unnötigen<br />

Stress verhindert.<br />

Kamera: Canon EOS 5D Mark<br />

II“, Objektiv: 17–40-mm<br />

ISO: 200, Blende: 11<br />

Verschlusszeit: 1/40<br />

Blitze: ein Seacam „Seaflash<br />

150“, Gehäuse: Seacam<br />

Wo ist dieses Motiv entstanden?<br />

Lighthouse Reef, Turneffe-<br />

Atoll/Belize<br />

Worauf sollte man achten?<br />

Mein Model Johanna betrachtet<br />

das Hauptmotiv, einen himmelblauen<br />

Vasenschwamm (Callyspongia<br />

plicifera), als bereichernd<br />

ein Blaukopf-Junker (Thalosoma<br />

bifasciatum) ins Bild schwimmt.<br />

Ein Motiv, das von der klaren<br />

Gestaltung und den Farben lebt.<br />

Wie bei allen guten Fotos kann der<br />

Betrachter in Sekundenbruchteilen<br />

erfassen, worum es geht. Warum?<br />

Der Schwamm steht im Goldenen<br />

Schnitt. Taucher und Schwamm<br />

sind freigestellt im Blau. Das Equipment<br />

des Models ist aufgeräumt<br />

und farbstimmig. Die große Maske<br />

gibt den Blick aufs Gesicht frei und<br />

betont die Augen. Ebenfalls nicht<br />

unwichtig: Bei Taucherfotos blickt<br />

das Model immer auf das Hauptmotiv<br />

und nicht in die Kamera.<br />

Kamera: Canon „EOS 5D Mark II“<br />

Objektiv: 17–40-mm, ISO: 200<br />

Blende: 9, Verschlusszeit: 1/80<br />

Blitze: ein Seacam „Seaflash“<br />

Gehäuse: Seacam<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 85


MULTIMEDIA<br />

UW-BLITZ/LED-LICHT<br />

SYMBIOSIS „SS-2“<br />

Der „SS-2“ wirkt wie eine<br />

Rucksack-Leuchte und ist<br />

das perfekte Hybrid-Gerät<br />

für Fotografen, die<br />

auch filmen wollen.<br />

Kreativer Doppeldecker<br />

LED-Videolicht und UW-Blitz in einem: Der Hybrid-Blitz<br />

Symbiosis „SS-2“ geht neue Wege. TAUCHEN-Fotoexperte<br />

Herbert Frei hat das „Huckepack-Modell“ getestet.<br />

Während nahezu jede<br />

zweite LED-Leuchte<br />

aus China kommt,<br />

tun sich die dortigen Hersteller<br />

etwas schwer mit Blitzgeräten.<br />

Klar, die Technik ist anspruchsvoller<br />

und die Kunden<br />

sind verwöhnt. Man will mehr<br />

als nur blitzen. Fiberoptisches<br />

TTL wird zumindest von der<br />

großen Masse der Einsteiger-<br />

und Urlaubsfotografen<br />

verlangt. Kann der Symbiosis<br />

„SS-2“-Blitz dem gerecht<br />

werden?<br />

Dem Blitzgerät ist zu eigen,<br />

dass es mit einer festen<br />

LED-Leuchte als Rucksack-Lampe<br />

beaufschlagt<br />

ist. Man spricht in diesem<br />

Fall von einem amphibischen<br />

Hybrid-Blitzgerät. Die<br />

LED-Leuchte ist am Blitzgehäuse<br />

fest verbaut, kann also<br />

nicht entfernt werden. Das<br />

ist ein Alleinstellungsmerkmal<br />

und hebt den „SS-2“ aus<br />

der Masse der Mitbewerber<br />

heraus. Anders als beim<br />

Subtronic „Fusion“, bei dem<br />

die LED-Leuchte im Reflektor<br />

verbaut ist, thront das Licht<br />

nun über den Dingen.<br />

Der „SS-2“ ist kein Leichtgewicht,<br />

wiegt 1050 Gramm,<br />

ist 9,5 Zentimeter breit, mit<br />

Lampe 13 Zentimeter hoch<br />

und 12 Zentimeter lang. Die<br />

aufgesetzte LED-Leuchte ist<br />

zweifelsohne ein guter Kaufgrund,<br />

weil man sie immer<br />

dabei hat und je nach Gusto<br />

fotografieren und filmen<br />

kann. Der Lampenkopf wird<br />

üblicherweise mit einer 4000-<br />

lm-LED ausgeliefert. Da der<br />

Akku mit 3400 mAh bei 14,8<br />

Volt immer derselbe ist und<br />

sowohl fürs LED-Licht als<br />

auch für die Blitzauslösung<br />

hergenommen wird, wirkt<br />

sich eine erhöhte Lumenzahl<br />

auch auf die Brenndauer und<br />

die Zahl der zusätzlich abgegebenen<br />

Blitze bei Volllast<br />

aus. Grob gesagt kann man<br />

etwa 600 Blitze bei Volllast<br />

ohne Lampenlicht auslösen.<br />

Bei Angaben in diversen Prospekten<br />

von 800 Volllastblitzen<br />

bei eingeschalteter Lampe<br />

geht so manchem bei Nacht<br />

ein Licht auf, dass dieser Wert<br />

wohl etwas übertrieben ist.<br />

VIDEO-LICHT<br />

Für viele UW-Fotografen<br />

ist das Mitführen einer<br />

LED-Leuchte ein notwendiges<br />

Übel, weil sie auch einige<br />

Sequenzen filmen wollen.<br />

Das Handling einer externen<br />

LED-Leuchte wird dabei nicht<br />

immer von Jubelstürmen<br />

begleitet. Besser ist es, wenn<br />

das Videolicht im oder am<br />

86 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Blitz integriert ist. Man spart<br />

dadurch auch Platz auf der<br />

Schiene. So ist es ohne weiteres<br />

möglich, mit zwei Symbiosis-Blitzgeräten<br />

tauchen zu<br />

gehen, man hat dann automatisch<br />

auch zwei LED-Leuchten<br />

dabei. Nicht nur preislich ist<br />

das mehr als interessant, auch<br />

hinsichtlich der Ausleuchtung<br />

und der Lichtausbeute bewegt<br />

man sich in einer anderen Dimension.<br />

Aber auch mit einer<br />

4000-Lumen-Videoleuchte<br />

kann man kreativ filmen.<br />

COCKPIT<br />

Die Schalttafel des Symbiosis-Hybrids<br />

wirkt nur auf den<br />

ersten Blick kompliziert. Die<br />

Bedienung ist übersichtlich<br />

und funktioniert auch mit<br />

Trockentauchhandschuhen.<br />

Der Mode-Schalter beherbergt<br />

mit der Off-Position fünf<br />

Schalterstellungen. Zwei für<br />

unterschiedliche Motiventfernungen<br />

und je eine zum<br />

Nur wenige Amateur-Blitzgeräte<br />

verfügen über einen<br />

beleuchteten Monitor,<br />

den man auch<br />

nachts ablesen kann.<br />

Die Schalttafel<br />

sieht zwar<br />

kompliziert aus,<br />

ist aber logisch<br />

und übersichtlich<br />

aufgebaut.<br />

Einschalten der Videoleuchte<br />

und für manuelle Blitzbelichtungen.<br />

Rechts befindet<br />

sich der Leistungsschalter<br />

mit diversen Laststufen. Ein<br />

Testknopf dient zum Checken<br />

des funktionellen Zustandes<br />

des Blitzgeräts, ein anderer<br />

zum Zuschalten des LED-<br />

Lichts, um den Autofokus zu<br />

unterstützen, inklusive drei<br />

Leistungsstufen für weißes<br />

Licht und zwei für Rotlicht.<br />

Der „SS-2“ hat zusätzlich noch<br />

ein beleuchtetes Display, auf<br />

dem die Blitzeinstellungen<br />

angezeigt werden. Das hat den<br />

unschätzbaren Vorteil, dass<br />

man auch in der Nacht alles<br />

optisch im Griff hat. Auch ein<br />

Überdruckventil ist vorhanden.<br />

Nur wenige Blitzgeräte<br />

bieten diesen Komfort.<br />

Die im Setpreis inkludierten<br />

Accessoires beinhalten<br />

normalerweise einen Diffusor,<br />

einen Kugelanschluss<br />

für den Blitzarm und einen<br />

Klauenschlüssel zum Öffnen<br />

der LED-Leuchte, zwei Ersatz-O-Ringe<br />

und Fett.<br />

Mit dem Symbiosis-Blitzgerät<br />

ist ein nicht zu unterschätzender<br />

Gegner in den<br />

Ring gestiegen. Die variablen<br />

Einstellmöglichkeiten des<br />

„SS-2“ sind in dieser Preisklasse<br />

einzigartig. Speziell für<br />

Nah- und Makrofotografen<br />

empfiehlt sich das Aufbringen<br />

eines Kugel-Diffusors, der<br />

zwar zwei Blenden Lichtleistung<br />

kostet, aber ein sehr<br />

angenehmes Licht verbreitet.<br />

Dieser streut das Blitzlicht<br />

auch in die extreme Nähe vor<br />

dem Port, leuchtet außerdem<br />

sehr gleichmäßig aus. Mit zwei<br />

Blitzgeräten samt Kugeldiffusor<br />

gelingen samtig-helle Ausleuchtungen<br />

ohne Spitzlichter<br />

und Dunkelfelder. Wenn der<br />

Kugeldiffusor angebracht<br />

wird, sollte man mit ISO 200<br />

bis 50 Zentimeter Motivdistanz<br />

blitzen.<br />

Die Lampe ist fest montiert und<br />

speist mit ihrem Akku auch den<br />

Blitz. Prinzipiell kann man gut<br />

und gern bei eingeschaltetem<br />

Licht noch 200 Bilder machen.<br />

Unkonventionelles<br />

Design, aber<br />

sehr praktisch:<br />

Das<br />

Lampen-Design<br />

erinnert<br />

an Sealife-<br />

Leuchten.<br />

DAS PRODUKT<br />

Preis Symbiosis „SS-2“<br />

760 Euro<br />

Fiberoptisches Kabel<br />

100 Euro<br />

Blitzwerte „SS-2“<br />

108 Wattsekunden<br />

UW-Leitzahl<br />

14 bei ISO 100<br />

Farbtemperatur<br />

5700 Kelvin<br />

Farbtemperatur mit Diffusor<br />

5300 Kelvin<br />

Ausleuchtwinkel<br />

90 Grad<br />

Ausleuchtwinkel mit<br />

Dome-Diffusor<br />

100 Grad<br />

Blitzfolgezeit bei Volllast<br />

ca. zwei Sekunden<br />

Anzahl der Blitze/Volllast<br />

600 Auslösungen<br />

Blitz-Modi<br />

S-TTL/A1 (0,5 bis 2 Meter)<br />

S-TTL/A2 (0,2 bis 0,5 Meter)<br />

Laststufen<br />

15 Stufen<br />

Auslösung<br />

fiberoptisch<br />

Druckfest<br />

60 Meter<br />

LED-Lampe<br />

umschaltbar auf Rotlicht<br />

Abstrahlwinkel<br />

100 Grad<br />

Lichtstrom<br />

4000 Lumen<br />

Farbtemperatur<br />

5000 Kelvin<br />

Brenndauer<br />

80 Minuten<br />

www.fotografit.eu<br />

www.atlantis-berlin.de<br />

FAZIT<br />

Eierlegende Wollmilchsau? Nicht<br />

ganz, aber die Idee einer Rucksackleuchte<br />

ist frappierend, weil<br />

zudem bei eingeschalteter Leuchte<br />

der Blitz perfekt ausgerichtet<br />

werden kann. Und wenn man<br />

filmen mag, hat man immer eine<br />

starke Lampe dabei! Eine kreative<br />

Kombination!<br />

ALLE FOTOS: H. FREI, SYMBIOSIS<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 87


TECHNIK<br />

SERVICE<br />

TAUCHTASCHEN<br />

Tragen oder ziehen? Tauchtaschen<br />

gibt es inzwischen<br />

für jeden Bedarf.<br />

Tragehilfen für Taucher<br />

Die Auswahl an Tauchtaschen & Co ist riesig.<br />

Unsere Übersicht zeigt, dass es für jedes taucherische<br />

Transportproblem eine Lösung gibt.<br />

1<br />

Die ideale Tauchtasche<br />

wiegt nichts, nimmt die<br />

komplette Ausrüstung<br />

auf und schützt sie gegen einen<br />

Fall aus drei Meter Höhe,<br />

grobmotorische Gepäckstauer<br />

und geschickte Langfinger.<br />

Ein Traum, aber mit etwas<br />

Beratung im Fachgeschäft<br />

findet man die Gepäckstücke,<br />

die den jeweiligen besten<br />

Kompromiss für den individuellen<br />

Einsatz bieten. Einen<br />

ersten Überblick geben wir<br />

Ihnen hier.<br />

Erst einmal ein Anhaltspunkt<br />

zur Größe: Für Warmwassertaucher<br />

reicht meist ein<br />

Transportvolumen von rund<br />

80 Litern, Kaltwassertaucher<br />

sind besser mit 100 bis 120<br />

Litern bedient. Zu groß sollten<br />

die Behältnisse aber auch<br />

nicht sein, weil es je nach<br />

Fluggesellschaft unterschiedliche<br />

Höchstwerte bezüglich<br />

der Abmessungen und des<br />

Gewichts gibt, die zu allem<br />

Überfluss auch noch öfter<br />

wechseln.<br />

ROLLENKOFFER<br />

Beliebt, vor allem bei Flugreisenden,<br />

sind die so genannten<br />

Rollenkoffer. Wie die „Smuggler<br />

Bag“ 1 von Stahlsac. Es<br />

88 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


gibt sie in verschiedenen Varianten.<br />

Sie sind die Klassiker<br />

des Tauchgepäcks. Ihr Vorteil<br />

ist eine Struktur in Form eines<br />

Rahmens oder einer stabilen<br />

Schale aus Kunsstoff, die das<br />

Innere schützt. Ein weiterer<br />

Vorteil ist das ausziehbare<br />

Gestänge, mit dem man sie<br />

bequem ziehen und schieben<br />

kann. Rollenkoffer haben<br />

dadurch immer dann Vorteile,<br />

wenn man ein größeres<br />

Gewicht über eine längere<br />

Strecke transportieren muss.<br />

Wichtig ist dann aber, dass die<br />

Rollen für den jeweiligen Untergrund<br />

geeignet sind. Kleine<br />

glatte Rollen aus dem Inline-Skating<br />

sind auf den glatten<br />

Böden von Flughäfen top.<br />

Aber sobald ein Weg einmal<br />

sandig ist oder vielleicht sogar<br />

uneben und sandig, sind<br />

größere, strukturierte Räder<br />

besser. Eine faltbare Rollentasche<br />

wie die „Explorer II<br />

Folder“ 2 von Aqua Lung und<br />

die „Cruise Backpack Roller“<br />

3 von Mares haben Vorteile,<br />

wenn man sie zuhause oder<br />

an Bord eines Tauchboots<br />

verstauen muss.<br />

Eine weitere Variante<br />

ist eine Hybride, wie zum<br />

Beispiel die „Dry 120“ 4 von<br />

Scubapro. Sie haben neben<br />

den praktischen Rollen auch<br />

Rucksackgurte, mit denen<br />

man sie tragen kann, wenn<br />

der Untergrund rau wird.<br />

samte Tasche nur so lang ist,<br />

dass sie den Rücken bedeckt<br />

und im Hüftbereich aufliegt.<br />

Da hilft nur ausprobieren.<br />

Beispiel hierfür das „Storm<br />

Backpack“ 5 von Stahlsac.<br />

DUFFLE BAGS<br />

Diese Taschen haben auf den<br />

ersten Blick Ähnlichkeiten<br />

mit den Rucksacktaschen, sie<br />

sind aber anders aufgebaut.<br />

Es handelt sich dabei um eine<br />

große zylindrische Tasche,<br />

die oben mit einem Reißverschluss<br />

versehen ist und<br />

robuste Griffe hat, die man<br />

auch über die Schulter ziehen<br />

kann. Bisweilen sind auch extra<br />

Schultergurte angebracht,<br />

wie bei der „Expedition Duffle<br />

Bag“ 6 von Fourth Element.<br />

Ursprünglich wurden sie aus<br />

robustem Leinen gefertigt und<br />

hatten Ähnlichkeit mit einem<br />

gepimpten Seesack. Oft sind<br />

oben und unten noch extra<br />

Griffschlaufen angebracht, die<br />

den Umgang mit den Taschen<br />

vor allem beim Verstauen erleichtern.<br />

Ein Klassiker ist hier<br />

die „Bag Classic“ 7 von Aqua<br />

Lung. Von diesem Hersteller<br />

gibt es auch die deutlich<br />

modernere „Explorer II Duffle<br />

Pack“ 8 , die es in sechs modernen<br />

Farben gibt.<br />

6<br />

3<br />

4<br />

2<br />

5<br />

RUCKSACKTASCHEN<br />

Wer kräftig ist oder eine<br />

leichte Ausrüstung hat, wie<br />

Apnoe-Taucher, der ist mit einer<br />

Rucksacktasche oft besser<br />

bedient, weil diese leichter<br />

sind. Wichtig ist hier darauf zu<br />

achten, dass die Schultergurte<br />

wirklich bequem sind und<br />

vielleicht sogar ein Teil des<br />

Gewichts auf den Hüften liegt.<br />

Das geht auch ohne aufwändige<br />

Rückentrage, wenn die ge-<br />

7 8<br />

FOTOS: WOLFGANG PÖLZER (1), HERSTELER (8)<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 89


TECHNIK<br />

SERVICE<br />

TAUCHTASCHEN<br />

HANDGEPÄCK<br />

Taschen, die so klein sind,<br />

dass sie an Bord des Fliegers<br />

mitgenommen werden können,<br />

werden oft als „Carryon“<br />

bezeichnet. Das sind<br />

Taschen und Koffer, deren<br />

Abmessungen es erlauben,<br />

sie beim Fliegen in die Kabine<br />

mitzunehmen, weil sie in die<br />

Gepäckfächer oder unter den<br />

Vordersitz passen. Da kann<br />

man nicht nur die Taschen<br />

verwenden, die so bezeichnet<br />

sind, wie zum Beispiel die<br />

„Explorer II Carry-on“ von<br />

Aqua Lung 9 , der „Cruise<br />

Journey“-Rucksack 10 von<br />

Mares und der „Steel Backpack“<br />

11 von Stahlsac. Auch<br />

weichere Taschen, wie etwa<br />

die „Argo“ 12 eignen sich dafür.<br />

Übrigens auch dann wenn<br />

sie etwas größer sind, denn<br />

wenn man sie nicht vollpackt,<br />

passen sie immer noch in die<br />

Boxen, mit denen die Größe<br />

getestet wird.<br />

9<br />

12<br />

10 11<br />

KLEINE LÖSUNGEN<br />

Große Taschen haben oft<br />

das Problem, dass ihr Inhalt<br />

schnell unüberschaubar wird.<br />

So wie eine große Lagerhalle.<br />

Die wird man sinnvollerweise<br />

auch mit Containern<br />

aufteilen. Und das geht auch<br />

bei Tauchtaschen. Es gibt<br />

kleine leichte Taschen, mit<br />

denen man die Ausrüstung<br />

leicht auffindbar aufteilen<br />

kann. Ein Beispiel dafür sind<br />

die „Drysacs“ 13 von Fourth<br />

Element. Auf dem Boot<br />

oder in der Basis dienen die<br />

Taschen dann zur trockenen<br />

Aufbewahrung empfindlicher<br />

Ausrüstungsteile oder einfach<br />

dazu, den Kleinkram unter<br />

Kontrolle zu halten. Einen<br />

ähnlichen Zweck erfüllt die<br />

„Mask & Snorkel Combo Bag“<br />

14 , eine robuste, handliche<br />

Tasche, die speziell dafür<br />

gemacht ist, Maske, Schnorchel<br />

und Kleinigkeiten sicher<br />

zusammenzuhalten.<br />

14<br />

13<br />

EXOTEN<br />

Exoten sind Taschen oder<br />

Koffer, die entweder zu einem<br />

anderen Zweck entwickelt<br />

wurden oder aber durch<br />

cleveres Design oder neue<br />

Materialien vom Standard abweichen.<br />

Dazu gehören zum<br />

Beispiel Taschen, die die Ausrüstung<br />

trocken halten und<br />

Nasses transportieren, ohne<br />

die Umgebung unter Wasser<br />

zu setzen, wie die „Cruise<br />

Dry Attack Titan“ 15 von<br />

Mares und die schon erwähnte<br />

„Argo“ 12 , die den<br />

Namen eines Trockis<br />

von Fourth Element hat,<br />

weil sie dafür konzipiert<br />

ist, Trocki und Unterzieher<br />

aufzunehmen.<br />

Das genaue Gegenteil sind<br />

Meshbags. Die lassen Wasser<br />

nicht nur hinein, sondern<br />

vor allem hinaus. Dadurch<br />

trocknet der Inhalt natürlich<br />

schneller. Beispiele sind<br />

Aqua Lungs „Adventurer<br />

Mesh Duffle“ 16 und der<br />

„Dry Mesh Backpack“ 17 , ein<br />

multi-funktionaler Rucksack<br />

von Tusa. Außen besteht er<br />

aus schwarzem Netzgewebe,<br />

und innen befindet sich der<br />

blaue wasserdichte Packsack,<br />

der herausnehmbar ist. Hier<br />

hat man das Beste aus zwei<br />

Welten.<br />

Wer eine solide, transportfreundliche<br />

Box sucht, um seine<br />

Ausrüstung mit dem Auto<br />

zu transportieren, der kann<br />

bei den rollenden Werkzeugkisten<br />

von Stanley, etwa der<br />

„Fat Max“ 18 fündig werden,<br />

die inzwischen in der einen<br />

90 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


oder anderen Version oft an<br />

europäischen Tauchplätzen<br />

auftaucht.<br />

Noch ziemlich neu sind<br />

Taschen, die nicht zum<br />

Transport von Ausrüstung<br />

dienen, sondern dazu, Müll<br />

aus dem Wasser zu bringen,<br />

vor allem solchen aus Plastik.<br />

Da gibt es zum Beispiel den<br />

„Hipbag“ 19 von Trshbg. Das<br />

ist kein Druckfehler, man hat<br />

einfach in dem Wort Trashbag<br />

(englisch für Mülltüte) zwei<br />

Buchstaben entfernt. Der Vorteil<br />

hier ist, dass diese Tasche<br />

eng am Körper anliegt und<br />

nicht beim Schwimmen stört.<br />

Die „Ocean Clean Up Bag“<br />

20 von Scubapro, die ab Juli<br />

erhältlich sein wird und das<br />

„Collecting Net“ 21 von SSI/<br />

Blue Ocean und die „Ocean<br />

Debris Bag“ 22 von Fourth<br />

Element dienen dem gleichen<br />

Zweck und können am Jacket<br />

befestigt werden.<br />

Walter Comper<br />

17<br />

15<br />

18<br />

16<br />

19<br />

HIER WERDEN<br />

SIE FÜNDIG<br />

AQUA LUNG<br />

www.aqualung.com<br />

FOURTH ELEMENT<br />

www.fourthelement.com<br />

20<br />

21<br />

MARES<br />

www.mares.com<br />

SCUBAPRO<br />

www.scubapro.com<br />

22<br />

SSI<br />

www.divessi.com<br />

STAHLSAC<br />

www.stahlsac.com; www.<br />

liquid-sports.de<br />

STANLEY<br />

www.stanleyworks.de<br />

TRSHBG<br />

www.trshbg.com<br />

TUSA<br />

www.tusa.com<br />

FOTOS: HERSTELER (14)<br />

NEU<br />

Unsere neuen MC - Modelle<br />

LW 150 E MC / LW 200 E MC / LW 250 E MC<br />

Die neuen Modelle ergänzen unsere MC Serie<br />

und wurden speziell für Orte mit begrenztem Platz<br />

entwickelt.<br />

NEU - Lieferleistung 150 l/min, 200 l/min oder 250 l/min<br />

NEU - Filtersystem für Standzeiten von bis zu 50 h<br />

NEU - Für den Dauerbetrieb geeignet<br />

NEU - Mit optionaler Niederdruckölpumpe<br />

Lenhardt & Wagner GmbH<br />

An der Tuchbleiche 39<br />

68623 Hüttenfeld<br />

Tel.: +49 (0) 62 56 / 8 58 80-0<br />

Fax: +49 (0) 62 56 / 8 58 80-14<br />

eMail: service@lw-compressors.com<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 91<br />

www.lw-compressors.com


TECHNIK<br />

TEST<br />

SUUNTO „D5“<br />

Dank der 3D-Kompassfunktion,<br />

die Neigungswinkel bis 45 Grad<br />

ausgleicht, sind Kompasskurse<br />

angenehm zu tauchen.<br />

Der Kleine von Suunto<br />

Nach den großen Rechnern „Eon Steel“ und „Eon Core“<br />

bietet Suunto mit dem „D5“ nun einen Uhrencomputer<br />

mit Farbdisplay an. Der bietet viel Power in seinem 90<br />

Gramm leichten Gehäuse.<br />

Usere Tauchsafari legt<br />

am Tauchplatz Austin<br />

Smith an. Dieser<br />

Spot auf den Bahamas ist für<br />

die große Anzahl von Haien<br />

bekannt, die um das gleichnamige<br />

Wrack kreisen. Sobald<br />

wir das Wrack erreichen,<br />

wissen wir gar nicht, wo wir<br />

zuerst hinschauen sollen. Der<br />

„D5“ ist dabei als Tauchgangsbegleiter<br />

aufgrund seines<br />

personalisierten Displays<br />

sehr angenehm. Man kann<br />

bis zu einem gewissen Grad<br />

entscheiden, wie viel oder<br />

wie wenig angezeigt wird.<br />

Ich habe nur drei Daten auf<br />

dem Bildschirm, sodass es<br />

übersichtlich bleibt. Tiefe<br />

und Tauchzeit sind immer<br />

sichtbar und im unteren Teil<br />

des Displays steht bei mir die<br />

Nullzeit. Aber man kann mit<br />

der „DM5“-Software, die es<br />

für MAC und PC gibt, auch<br />

andere Anzeigen auswählen,<br />

wie Flaschendruck, Kompass<br />

und Timer. Wenn die Nullzeit<br />

oder andere Informationen,<br />

die man zunächst ausgeblendet<br />

hat, eine wichtige Rolle<br />

zu spielen beginnen, werden<br />

sie automatisch eingeblendet.<br />

Mir gefällt die Dreierkombination,<br />

weil ich so schnell die<br />

wichtigen Daten ablesen und<br />

mich sofort wieder auf den<br />

Riffhai konzentrieren kann,<br />

der gerade in meine Richtung<br />

schwimmt.<br />

Das Display des „D5“ ist<br />

dank MIP-Technologie (Memory<br />

In Pixel) sehr gut ablesbar<br />

und verfügt zudem über<br />

eine automatische LED-Hintergrundbeleuchtung.<br />

Der<br />

Vorteil dieser MIP-Anzeige<br />

Ein Blick auf die Kompassfunktion<br />

(links)<br />

des „D5“ und die<br />

Anzeige der erfolgten<br />

Paarung mit dem Sender<br />

(rechts).<br />

ist, dass sie auch bei hellem<br />

Sonnenlicht, wie hier auf<br />

den Bahamas, sowohl über<br />

als auch unter Wasser sehr<br />

gut abgelesen werden kann.<br />

Das gilt in Verbindung mit<br />

der Hintergrundbeleuchtung<br />

oder einer Lampe auch für das<br />

<strong>Tauchen</strong> in der Dämmerung<br />

oder bei Nacht.<br />

Das Tastenlayout des „D5“<br />

ist das gleiche wie beim „Eon<br />

Steel“ und beim „Eon Core“.<br />

Das Menü wird einfach mit<br />

den drei Tasten bedient. Das<br />

klappt meist sofort ganz intuitiv<br />

und spätestens dann, wenn<br />

man sich einmal mit den<br />

Grundlagen im Handbuch<br />

beschäftigt hat.<br />

92 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Noch ein Feature des „D5“<br />

können wir hier gut ausprobieren:<br />

den Kompass. Das<br />

Tolle an unserer Safari ist<br />

nämlich, dass man unabhängig<br />

vom Divemaster tauchen<br />

und sich nach dem Briefing<br />

selbstständig machen kann.<br />

Da bewährt sich die Kompassfunktion<br />

des „D5“. Sie arbeitet<br />

schnell, und selbst wenn man<br />

ihn nicht horizontal hält,<br />

klappt die Peilung zurück zum<br />

Boot durch den Neigungsausgleich,<br />

der bis zu einem<br />

Winkel von 45 Grad funktioniert,<br />

hervorragend. Wenn<br />

man ihn zuschaltet, erscheint<br />

der komplette Kompass auf<br />

der Außenseite des Displays.<br />

Der Kurs, den man eingestellt<br />

hat, wird dabei auf dessen<br />

unterem Teil angezeigt.<br />

Wem Suunto-Rechner<br />

bisher zu konservativ waren,<br />

der wird hier glücklicher sein.<br />

Das aktualisierte Dekompressionsmodell<br />

„Suunto-Fused-RGBM-2“,<br />

das erstmals<br />

im „D5“ verwendet wird,<br />

macht Tauchgänge in Tiefen<br />

über 35 Meter und Wiederholungstauchgängen<br />

weniger<br />

konservativ und ermöglicht<br />

so kürzere Aufstiegszeiten.<br />

Außerdem ist die „No Fly“-<br />

Zeit kürzer. In der Vergangenheit<br />

musste der Körper völlig<br />

gasfrei sein, bevor man in das<br />

Flugzeug einsteigen konnte.<br />

Eine kleine Menge ist jetzt<br />

erlaubt, sodass man oft noch<br />

einen letzten Tauchgang machen<br />

kann, der früher nicht<br />

möglich gewesen wäre, ohne<br />

die Sicherheit zu gefährden.<br />

Ebenfalls neu ist bei diesem<br />

Rechner der wieder aufladbare<br />

Akku. Mit einem magnetischen<br />

Ladegerät lässt sich der<br />

„D5“ leicht aufladen. Sobald<br />

die Batterie voll ist, hat man<br />

im Uhrenmodus sechs Tage<br />

und im Tauchmodus sechs bis<br />

zwölf Tauchstunden Zeit.<br />

Eine interessante neue<br />

Funktion des „D5“ ist, dass<br />

die Alarmfunktion nicht<br />

nur aus Pieptönen besteht,<br />

sondern auch mit Vibration<br />

funktioniert. Das ist sehr<br />

nützlich, wenn Sie an Ihrem<br />

Sicherheitsstopp ankommen.<br />

Sobald man sich in sechs Metern<br />

Tiefe befindet, erinnert<br />

eine lange Vibration daran,<br />

dass man dort drei Minuten<br />

bleiben soll.<br />

Daniel Versteeg<br />

ZURÜCK<br />

IN DIE<br />

ZUKUNFT<br />

Die Personalisierung<br />

erfolgt nicht nur über<br />

das Display sondern<br />

auch durch einen möglichen<br />

Austausch der<br />

farbigen Armbänder.<br />

DAS PRODUKT<br />

Suunto<br />

„D5“<br />

Selbst beim Zuschalten<br />

mehrerer<br />

Funktionen bleibt<br />

das Display auch im<br />

hellen Sonnenlicht<br />

immer noch ausgezeichnet<br />

ablesbar.<br />

Typ: Uhrencomputer<br />

Display: Farbe<br />

Hintergrundbeleuchtung: LED,<br />

konfigurierbar<br />

Deko-Modell: Suunto-Fused-<br />

RGBM-2<br />

Alarm: akustisch, optisch,<br />

Vibration<br />

maximale Einsatztiefe:<br />

100 Meter<br />

Batterie: Lithium-Ionen-Akku<br />

Batterielaufzeit: im Tauchmodus<br />

sechs bis zwölf Stunden, als Uhr<br />

sechs Tage<br />

Gase: bis zu drei Gase (O2 von<br />

21–99 %)<br />

Gasintegration: optional (bis zu<br />

drei Sender)<br />

Preis: 649 Euro, Flaschendrucksender<br />

„Suunto POD“ 299 Euro<br />

www.suunto.com<br />

TAUCHEN MEINT:<br />

stylischer Uhrencomputer, top<br />

für über und unter Wasser.<br />

FOTOS: DANIEL VERSTEEG (3), HERSTELLER (2)<br />

DAS BACK<br />

INFLATION BC<br />

SEINER ZEIT VORAUS<br />

Das BC2 ist ein radikal<br />

neues Design von Atomic<br />

Aquatics für Taucher,die das<br />

robusteste Back Inflation BC<br />

der Welt haben wollen.<br />

AtomicAquatics.com<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 93<br />

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TECHNIK<br />

TEST<br />

BARE „X-MISSION EVOLUTION“<br />

Eiskalt getestet<br />

Der Trocki „X-Mission“ von Bare<br />

hat einen Nachfolger: den Bare<br />

„X-Mission Evolution“. Judith Rietveld<br />

hat den brandneuen Anzug auf<br />

einer Schnorcheltour mit Orcas im<br />

eiskalten Norwegen getestet.<br />

Die asymmetrische Abdeckung<br />

des Schutzreißverschlusses sorgt<br />

dafür, dass weiches Material<br />

über dem wasserdichten Reißverschluss<br />

liegt.<br />

FOTOS: RENE LIPMANN (1), HERSTELLER (2)<br />

Ich bin kein Trocki-Taucher,<br />

denn am liebsten sind mir<br />

warme Gewässer. Aber im<br />

Vorfeld zu meiner Schnorchel-Tour<br />

mit Orcas in Norwegen<br />

habe ich mich überzeugen<br />

lassen, dass ein Trocki die<br />

sinnvollste Lösung ist. Da war<br />

mein Freund Sander Evering<br />

nicht ganz unschuldig dran,<br />

der diesen Anzug für einen<br />

der besten auf dem Markt<br />

hält, wie wir weiter unten<br />

erfahren werden.<br />

Was ist der Unterschied<br />

zum Vorgänger, dem Bare<br />

„X-Mission“? Der „Neue“ verwendet<br />

ein extrem robustes,<br />

aber trotzdem sehr leichtes<br />

und flexibles Nylon-Trilaminat,<br />

das an den wichtigsten<br />

Stellen wie Knien und Ellenbogen<br />

verstärkt ist.<br />

Die Halsmanschette aus<br />

Neopren ist sehr warm. Sie<br />

wird umgeschlagen und die<br />

Glatthaut liegt dann auf dem<br />

Hals auf und dichtet hervorragend<br />

ab. Außen befindet sich<br />

ebenfalls Glatthaut-Neopren,<br />

das mit der Glatthaut an der<br />

Innenseite der Kopfhaube<br />

dichtet. Als wenn diese<br />

doppelte Glatthautdichtung<br />

noch nicht genug wäre, wird<br />

die Kopfhaube zusätzlich mit<br />

dem elastischen Wärmekragen<br />

des Anzugs fixiert. Wärmer<br />

ist auch eine angesetzte<br />

Kopfhaube nicht. Wer es nicht<br />

ganz so warm braucht, kann<br />

ohne Aufpreis eine Latexmanschette<br />

wählen.<br />

Als nächstes fallen mir die<br />

geräumigen Taschen an beiden<br />

Beinen auf, die man auch<br />

mit Trockentauchhandschuhen<br />

gut bedienen kann und<br />

die mit einem Reißverschluss<br />

vergrößert werden können.<br />

Die festen Techboots des<br />

„X-Mission Evolution“ haben<br />

einen zusätzlichen Klettverschluss<br />

in Höhe der Knöchel,<br />

der die Füße sicher im Füßling<br />

fixiert.<br />

Meine Halsmanschette<br />

muss maßgefertigt werden.<br />

Das dauert ein paar Wochen<br />

dafür wird der Anzug im Rahmen<br />

des Maßanfertigungsangebots<br />

auf Malta nach meinen<br />

Wünschen und Maßen hergestellt.<br />

Dann bin ich bereit für<br />

Norwegen!<br />

ORCAS – WIR KOMMEN!<br />

Eine Woche lang schnorcheln<br />

wir mit Orcas bei Wassertemperaturen<br />

von vier Grad<br />

Celsius. Über Wasser ist es mit<br />

minus zehn Grad Celsius noch<br />

kälter. Darum ziehen wir die<br />

Trockis gleich früh am Morgen<br />

an und erst wieder aus,<br />

wenn wir zurückkommen.<br />

Das bedeutet, dass ich ihn<br />

manchmal länger als sechs<br />

Stunden am Stück anhabe.<br />

Denn oft dauert es eine Weile,<br />

bis wir die Orcas gefunden haben,<br />

und dann müssen wir auf<br />

den richtigen Moment warten,<br />

bis wir ins Wasser springen<br />

können.<br />

Zuerst hatte ich geplant,<br />

meinen Anzug nicht die ganze<br />

Zeit zu tragen, vor allem<br />

wegen der Halsmanschette.<br />

Die stellte sich aber als so<br />

bequem und vor allem so<br />

warm heraus, dass es gar kein<br />

Problem war.<br />

IN DER TAUCHPRAXIS<br />

Aber wie macht sich der Anzug<br />

beim <strong>Tauchen</strong> mit Gerät?<br />

Da kann mein Freund Sander<br />

Evering mehr dazu sagen. Er<br />

hat den „X-Mission Evolution“<br />

schon enige Zeit im letzten<br />

Oktober in Kroatien getaucht,<br />

als er einen GUE-Kurs unterrichtete.<br />

Davor hatte er schon<br />

94 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Ein körpernaher Schnitt<br />

verhindert unnötige<br />

Luftpolster im Bereich<br />

von Armen und Beinen.<br />

Das erleichtert<br />

perfekte Tarierung<br />

und Trimmung.<br />

RESPECT<br />

CREATES LEGENDS<br />

mit dem Vorgängermodell<br />

getaucht. Was<br />

hält er von dem neuen<br />

Trocki? „Von Anfang<br />

an war die Stärke<br />

beider Anzüge ihre<br />

Passform. Sie bieten dank<br />

des speziellen Schnitts für<br />

Höhlentaucher maximale<br />

Bewegungsfreiheit obwohl<br />

sie eng am Körper anliegen.<br />

Auch die Geschmeidigkeit<br />

des Materials<br />

spielt dabei eine wichtige<br />

Rolle. Die enorme<br />

Flexibilität, die dieser<br />

Trocki bietet, lässt<br />

sich wahrscheinlich<br />

auch auf das geringe<br />

Gewicht, von<br />

gerade einmal 3,4<br />

Kilogramm zurückführen.“<br />

Und noch weitere Vorteile<br />

sieht er: „Das Trilaminat<br />

des Vorgängermodells<br />

war weniger robust als das<br />

der neuen Version. Trotzdem<br />

ist der neue Anzug<br />

nicht steifer geworden. Er<br />

ist genauso flexibel, während<br />

die Verschleißfestigkeit<br />

gestiegen ist! Die Tasche für<br />

die Wetnotes befindet sich<br />

jetzt hinter der eigentlichen<br />

Beintasche. Einzig die Extratasche<br />

ist aus dem Deckel<br />

der Tasche verschwunden.<br />

Das ist schade, weil ich dort<br />

immer etwas Ersatzmaterial<br />

aufbewahrt habe oder<br />

eine kleine Kamera. Zum<br />

Glück hat sich sonst nichts<br />

verändert, es ist einfach ein<br />

perfekter Trockenanzug.<br />

Was mich betrifft, so ist die<br />

Halsmanschette die beste<br />

Konstruktion auf dem Markt<br />

und der Anzug selbst der<br />

beste Trocki, den Bare im<br />

Sortiment hat.“<br />

<br />

Judith Rietveld<br />

Das Ripstop-Nylon,<br />

das verwendet<br />

wird, gibt dem<br />

Anzug eine hohe<br />

Reißfestigkeit und<br />

Resistenz gegen<br />

Abrieb, ist aber<br />

klein verpackbar.<br />

DAS PRODUKT<br />

BARE<br />

„X-Mission Evolution“<br />

Material: leichtes, flexibles<br />

Nylon-Ripstop-Trilaminat<br />

Reißverschluss: YKK-Aquaseal-Frontreißverschluss<br />

Neckseal: 3-mm-Neopren<br />

Ventile: Apeks Low Profile<br />

Größen: 19 Herren-, 11<br />

Damengrößen und Maßanfertigung<br />

Preis: 1899 Euro<br />

www.liquid-sports.de<br />

www.baresports.com<br />

TAUCHEN MEINT:<br />

Dank hervorragendem Material<br />

und durchdachten Features<br />

ist das ein Top-Trocki.<br />

True legends are born from respect.<br />

Der neue LEG3ND – ein Meisterstück der Ingenieurskunst.<br />

Entwickelt für besten Atemkomfort bei allen<br />

Wassertemperaturen und in jeglichen Tauchtiefen.<br />

@AquaLung<strong>Tauchen</strong> | aqualung.com<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 95


PRAXIS<br />

MEDIZIN<br />

TINNITUS & SCHWINDEL<br />

Hörsturz, Tinnitus und<br />

Schwindel – wann darf<br />

man tauchen?<br />

Ein Hörsturz kommt plötzlich und ohne erkennbare<br />

Ursache. Patienten können nicht mehr richtig hören<br />

und berichten von einem watteähnlichen Gefühl im<br />

Ohr. Was tun bei Tinnitus oder Schwindel und<br />

darf man mit solchen Symptomen noch tauchen? Das<br />

TAUCHEN-Medizinerteam gibt Auskunft über mögliche<br />

Gefahren unter Wasser.<br />

Meist sind die Beschwerden<br />

eines Hörsturzes<br />

einseitig. Die Symptomatik<br />

kann so stark ausgeprägt<br />

sein, dass eine Ertaubung<br />

besteht. Andererseits können<br />

aber auch nur wenige Frequenzbereiche<br />

betroffen sein.<br />

Männer und Frauen sind übrigens<br />

gleich häufig betroffen<br />

und die meisten Erkrankungen<br />

werden zwischen dem 30. und<br />

60. Lebensjahr festgestellt.<br />

Was passiert noch beim<br />

Hörsturz? Als weiteres Symptom<br />

können Schwindel und<br />

Ohrgeräusche hinzukommen.<br />

Typischerweise treten begleitend<br />

keine Schmerzen auf. Bis<br />

heute sind die Ursachen für einen<br />

Hörsturz unbekannt. Der<br />

Verlauf eines Hörsturzes kann<br />

unterschiedlich sein. In vielen<br />

Fällen kommt es zu einer spontanen<br />

Heilung.<br />

Die Symptome eines Tinnitus<br />

werden viele Leser schon<br />

einmal – zumindest kurzzeitig<br />

– erlebt haben. Hierbei handelt<br />

es sich um eine akustische<br />

Störung, die zusätzlich zu<br />

sonstigen Geräuschen wahrgenommen<br />

wird.<br />

Im Gegensatz zum Hörsturz<br />

kann ein Tinnitus beide Ohren<br />

betreffen. Die empfundenen<br />

Geräusche können sehr unterschiedlich<br />

sein. Von Zischen,<br />

Rauschen und Brummen bis<br />

zu pfeifenden, knackenden<br />

und klopfenden Klängen<br />

berichten die Patienten. Dabei<br />

können diese Töne gleichbleiben,<br />

aber auch einen wechselnden<br />

Charakter haben. Von<br />

einem akuten Tinnitus spricht<br />

man bei einer Dauer von bis<br />

zu drei Monaten. Je länger die<br />

Symptome bestehen, desto<br />

geringer sind in den meisten<br />

Fällen die Heilungschancen.<br />

96 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Sind die Symptome<br />

für den Schwindel<br />

unklar, darf nicht<br />

getaucht werden.<br />

Unter Wasser kann<br />

Vertigo lebensgefährlich<br />

sein.<br />

TAUCHTAUGLICHKEIT NACH<br />

TINNITUS UND HÖRSTURZ<br />

In der Akutphase eines Hörsturzes<br />

oder Tinnituss darf<br />

nicht getaucht werden. Obwohl<br />

für beide Erkrankungen<br />

die Ursache nicht bekannt ist,<br />

besteht die mögliche Gefahr,<br />

dass es durch das <strong>Tauchen</strong> zu<br />

einer Verschlechterung der<br />

Ohrgeräusche oder des Hörvermögens<br />

kommt.<br />

Ein länger bestehender Tinnitus<br />

stellt keine Kontraindikation<br />

gegen das <strong>Tauchen</strong> dar:<br />

Das <strong>Tauchen</strong> selbst hat keinen<br />

Einfluss auf den bestehenden<br />

Hörsturz und das Tinnitusgeräusch.<br />

So sehen das auch die<br />

GTÜM und ÖGTH – die beiden<br />

wissenschaftlich-medizinischen<br />

Fachgesellschaften in<br />

Deutschland und Österreich.<br />

In den Empfehlungen ist zu lesen:<br />

„Tauchtauglichkeit besteht<br />

bei Zustand nach Hörsturz,<br />

Zustand nach Tinnitus und bei<br />

chronischem Tinnitus“.<br />

Beim Vorliegen eines Hörsturzes<br />

ist jedoch dann vom<br />

<strong>Tauchen</strong> abzuraten, wenn es<br />

dadurch einseitig zu einer<br />

massiven Schwerhörigkeit<br />

oder Ertaubung gekommen<br />

ist. In diesem Fall besteht<br />

eine erhöhte Gefahr für<br />

Schwindelanfälle während<br />

des <strong>Tauchen</strong>s. Ebenfalls ist bei<br />

Vorliegen mehrerer wiederholter<br />

Hörstürze vom <strong>Tauchen</strong><br />

abzuraten. Diese werden zwar<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

nicht ursächlich dadurch<br />

ausgelöst, können aber zu gefährlichen<br />

Schwindelattacken<br />

führen, wenn sie unter Wasser<br />

auftreten. Sind die einzigen<br />

Restbeschwerden des Hörsturzes<br />

ein Tinnitus oder eine nur<br />

leichte Hörminderung, bestehen<br />

keine Bedenken gegen das<br />

<strong>Tauchen</strong>.<br />

Allerdings ist darauf zu<br />

achten, dass es zu keinem<br />

Barotrauma des Ohrs kommt.<br />

Hierdurch kann der Tinnitus<br />

und auch die Hörminderung<br />

verstärkt werden.<br />

SCHWINDEL ENTSTEHT<br />

DURCH NERVENERREGUNG<br />

Das Gleichgewichtsorgan<br />

liegt im Innenohr, steht mit<br />

dem Hörorgan in Verbindung<br />

und ist Vielen als Bogengänge<br />

bekannt. In der Tat besteht das<br />

Gleichgewichtsorgan aus drei<br />

gebogenen, mit Flüssigkeit<br />

gefüllten Schläuchen, die in<br />

den drei Ebenen des Raumes<br />

angeordnet sind. Das Gleichgewichtsorgan<br />

reagiert vor<br />

allem auf Beschleunigung<br />

und Abbremsung, weil durch<br />

diese Vorgänge die Flüssigkeit<br />

in den Bogengängen quasi<br />

„schwappt“, was zu einer Nervenerregung<br />

führt. Es reagiert<br />

dabei jeweils der Bogengang,<br />

der in der Beschleunigungsrichtung<br />

ausgerichtet ist. So<br />

ist verständlich, dass zwar das<br />

Anfahren eines Zuges gespürt<br />

wird, im gleichmäßig fahrenden<br />

Zug jedoch keine Bewegung<br />

empfunden wird.<br />

Die Informationen aus dem<br />

Gleichgewichtsorgan werden<br />

an das Gehirn weitergeleitet<br />

und hier verarbeitet. Diese<br />

Information reicht jedoch<br />

noch nicht aus, um eindeutig<br />

festzustellen, wie der Körper<br />

im Raum steht. Das Gehirn<br />

beschafft sich daher noch<br />

weitere Informationen von<br />

zusätzlichen „Messfühlern“.<br />

Dazu gehören „Sensoren“ in<br />

den Muskeln, Sehnen und<br />

Gelenken, die Auskunft über<br />

die Stellung des jeweiligen<br />

Gelenks zum Körper geben.<br />

Zusätzlich werden durch den<br />

Tastsinn erhobene Informationen<br />

eingeholt, die darüber<br />

Auskunft geben, welche<br />

Körperstellen mit dem Boden<br />

Kontakt haben. Und schließlich<br />

spielen die Augen eine<br />

wichtige Rolle, weil durch sie<br />

quasi die übermittelten Informationen<br />

kontrolliert werden.<br />

All diese Informationen<br />

zusammen bilden schließlich<br />

den Gleichgewichtssinn und<br />

eine Störung oder Fehlinformation<br />

einer oder mehrerer<br />

dieser Faktoren hat eine Fehlverarbeitung<br />

zur Folge.<br />

TAUCHEN MIT GLEICH-<br />

GEWICHTSSTÖRUNGEN<br />

So kompliziert der Gleichgewichtssinn<br />

aufgebaut ist, so<br />

vielfältig kann die Ursache<br />

für eine Störung sein. Das<br />

Hauptsymptom für eine<br />

Schädigung oder Erkrankung<br />

ist Schwindel, der von Übelkeit<br />

und Erbrechen begleitet sein<br />

kann. Bevor überhaupt eine<br />

Tauchtauglichkeit erteilt werden<br />

kann, muss die Ursache<br />

für den Schwindel gefunden<br />

werden. Dies ist wichtig, denn<br />

Schwindel unter Wasser kann<br />

fatale Folgen haben: Durch<br />

den Verlust der Orientierung<br />

und auch durch Übelkeit<br />

und Erbrechen kann es zu<br />

Panik und lebensbedrohlichen<br />

Situationen kommen.<br />

Daher darf der Tauchsport<br />

bei Gleichgewichtsstörungen<br />

nicht ausgeübt werden. Liegen<br />

die Beschwerden länger als<br />

sechs Monate zurück, so kann<br />

eine Tauchtauglichkeit bestehen.<br />

Allerdings dürfen keine<br />

sedierenden Medikamente<br />

Bei übermäßigem Lärm werden die Sinneszellen der Hörschnecke<br />

geschädigt. Durch die gestörte Signalverarbeitung kann<br />

sich ein Tinnitus bemerkbar machen.<br />

ALLE FOTOS: W. PÖLZER, HENRIE/ADOBE.STOCK.COM<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 97


PRAXIS<br />

MEDIZIN<br />

TINNITUS & SCHWINDEL<br />

eingenommen werden und die<br />

Funktion des Gleichgewichtsorgans<br />

soll überprüft werden.<br />

PLÖTZLICHER SCHWINDEL<br />

WÄHREND DES TAUCHENS<br />

Beim <strong>Tauchen</strong> kommt es<br />

regelmäßig zu Situationen, bei<br />

denen der Gleichgewichtssinn<br />

gestört wird, sodass es zum<br />

Drehschwindel kommen<br />

kann. Bei den auslösenden<br />

Faktoren kann grundsätzlich<br />

zwischen einer unterschiedlichen<br />

Erregung der Gleichgewichtsorgane<br />

und einer<br />

unterschiedlichen Erregbarkeit<br />

der Gleichgewichtsorgane<br />

unterschieden werden.<br />

Zu einer unterschiedlichen<br />

Erregung kommt es durch<br />

plötzliche Temperaturänderungen<br />

im Mittelohr auf nur<br />

einer Seite. Viele Taucher werden<br />

wohl schon einmal an sich<br />

selbst beobachtet haben, dass,<br />

wenn in nur einen Gehörgang<br />

kaltes Wasser eindringt, sich<br />

für kurze Zeit ein Schwindelgefühl<br />

einstellt. Es handelt sich<br />

um einen sogenannten kalorischen<br />

Vertigo, einen temperaturbedingten<br />

Drehschwindel.<br />

Ursache ist die räumliche<br />

Nähe eines der Bogengänge<br />

zum Mittelohr und die bei<br />

plötzlicher Temperaturänderung<br />

stattfindende Reizung.<br />

Auslöser kann ein einseitiger<br />

Verschluss eines Gehörgangs<br />

durch Ohrenschmalz mit<br />

einem dadurch verzögerten<br />

Temperaturausgleich sein.<br />

Bei einem einseitigen Trommelfellriss<br />

mit plötzlichem<br />

Einstrom von kaltem Wasser<br />

ins Mittelohr kann der Schwindel<br />

allerdings deutlich heftiger<br />

sein, doch auch hier kommt<br />

es durch Erwärmung des<br />

eingeströmten Wassers zum<br />

Verschwinden der Symptome.<br />

Ebenso, wie unterschiedliche<br />

Temperaturen, können<br />

auch Druckunterschiede<br />

zwischen den beiden Mittelohren<br />

einen Drehschwindel<br />

auslösen. Dieser Schwindel<br />

Tinnitus aurium (lat. „Das Klingeln<br />

der Ohren“) bezeichnnet die Wahrnehmung<br />

von Geräuschen ohne das<br />

Vorhandensein einer Geräuschquelle.<br />

wird als Alternobarer Vertigo<br />

bezeichnet. Ursache ist ein einseitig<br />

verzögerter Druckausgleich<br />

mit unterschiedlichen<br />

Druckverhältnissen in den<br />

Mittelohren. Dies führt zu einer<br />

ungleichmäßigen Reizung<br />

der Innenohren, was einen<br />

Drehschwindel auslöst. Dieser<br />

Schwindel tritt gern nach verzögert<br />

erfolgreichem Valsalvamanöver<br />

(Nase zuhalten und<br />

Pressen) auf, insbesondere<br />

wenn eine Seite erfolgreicher<br />

als die andere war. Während<br />

des Auftauchens tritt dieser<br />

Drehschwindel sogar häufiger<br />

auf. Die Ursache ist hier eine<br />

behinderte Druckentlastung<br />

des Mittelohres durch die<br />

Eustachische Röhre, also der<br />

Verbindung zwischen Mittelohr<br />

und Nasen-Rachenraum.<br />

Dieses Phänomen kommt<br />

beim Auftauchen häufiger<br />

vor, weil der Druckausgleich<br />

hierbei aktiv, beim Auftauchen<br />

jedoch passiv durch die sich<br />

ausdehnende Luft im Mittelohr<br />

erfolgt. Schon geringe<br />

Störungen der Funktion der<br />

Eustachischen Röhre können<br />

Beschwerden verursachen.<br />

Faktoren, die zu einer<br />

Funktionsbeeinträchtigung<br />

führen können, sind, neben<br />

anlage- oder erkältungsbedingten<br />

Funktionsstörungen,<br />

Schwellung und Reizung der<br />

Schleimhäute durch Kälte und<br />

trockene Atemluft sowie vor<br />

EIN VERTIGO UNTER WASSER<br />

KANN DURCH TEMPERATUR-<br />

UND DRUCKÄNDERUNGEN SO-<br />

WIE PROBLEME MIT DER EUSTA-<br />

CHISCHEN RÖHRE ENTSTEHEN.<br />

allem eng am Hals sitzende<br />

Halsmanschetten von<br />

Trockentauchanzügen. Diese<br />

können einen leichten Blutstau<br />

hervorrufen und damit zu<br />

einer Schwellung der Schleimhäute<br />

führen.<br />

Bei Drehschwindel aufgrund<br />

eines Mittelohrbarotraumas ist<br />

die Tauchtauglichkeit übrigens<br />

so lange eingeschränkt,<br />

bis die Durchgängigkeit der<br />

Eustachischen Röhren wieder<br />

hergestellt ist.<br />

Eine unterschiedliche<br />

Erregbarkeit der Gleichgewichtsorgane<br />

kann ebenfalls<br />

Ursache für Schwindel<br />

während des <strong>Tauchen</strong>s sein.<br />

Bei vorbestehender ungleicher<br />

Empfindlichkeit beider Gleichgewichtsorgane<br />

kann ein<br />

Drehschwindel auch bei Reizgleichheit<br />

auf beiden Seiten<br />

auftreten. So kann durch den<br />

Schwebezustand beim <strong>Tauchen</strong><br />

und Verlust der Kontrolle<br />

durch die Augen bei schlechter<br />

Sicht oder beim <strong>Tauchen</strong> im<br />

Freiwasser der Kompensationsmechanismus<br />

verloren<br />

gehen, der die bestehende<br />

ungleiche Empfindlichkeit<br />

sonst überdeckt. Dieser durch<br />

Reizarmut in der Umgebung<br />

bedingte Drehschwindel wird<br />

auch idiopathischer Taucherschwindel<br />

genannt. Kommt es<br />

zum Auftreten eines solchen<br />

Schwindels, sollte man sich<br />

mit den Augen einen festen<br />

Punkt (Kompass, Tauchpartner)<br />

suchen. In den meisten<br />

Fällen werden die Symptome<br />

gemindert. Besteht eine ungleiche<br />

Empfindlichkeit beider<br />

98 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


Drehschwindel kann<br />

durch ein Mittelohrbarotrauma<br />

entstehen und<br />

schränkt die Tauchtauglichkeit<br />

ein.<br />

Bei einem einseitigen<br />

Trommelfellriss<br />

kann<br />

ein einseitiger<br />

Verschluss eines<br />

Gehörgangs durch<br />

Ohrenschmalz die<br />

Ursache sein.<br />

Gleichgewichtsorgane nur auf<br />

bestimmte Reize, so tritt ein<br />

Drehschwindel während des<br />

Tauchgangs eventuell nur bei<br />

einem entsprechenden auf<br />

beiden Seiten gleich starken<br />

Reiz auf. Auslöser können ein<br />

Tiefenrausch, eine Sauerstoff-<br />

(Mischgastauchen) oder CO₂<br />

-Vergiftung sein. Lassen sich<br />

bei wiederholt auftretendem<br />

Drehschwindel unter Wasser<br />

in der Vorgeschichte und bei<br />

der ärztlichen Untersuchung<br />

kalorische oder alternobare<br />

Auslöser für eine ungleiche Erregung<br />

der Gleichgewichtsorgane<br />

ausschließen, so handelt<br />

es sich wahrscheinlich um<br />

einen idiopathischen Taucherschwindel.<br />

Nach Aufklärung<br />

über die Entstehung der Symptome<br />

kann oft weiter getaucht<br />

werden, wenn auslösende<br />

Situationen gemieden werden<br />

können (nicht im Freiwasser<br />

ab- und auftauchen, sondern<br />

an einem Ankerseil) und die in<br />

der Regel leichte Symptomatik<br />

gut kontrolliert werden kann.<br />

Schließlich können auch<br />

schlecht in die Tauchmaske<br />

eingepasste Korrekturgläser<br />

für Brillenträger und auch<br />

unter Wasser fortbestehende<br />

Beschwerden einer Seekrankheit<br />

die Ursache für Schwindelgefühle<br />

beim <strong>Tauchen</strong> sein.<br />

TINNITUS UND SCHWINDEL<br />

NACH DEM TAUCHEN<br />

Bestehen nach dem Tauchgang<br />

Anzeichen für einen<br />

Tinnitus oder Schwindel, so<br />

kann es sich hierbei um ein<br />

Innenohrbarotrauma handeln.<br />

Dies entsteht meist im<br />

Rahmen eines Mittelohrbarotraumas.<br />

Kommt es<br />

während des Abtauchens zu<br />

Druckausgleichsproblemen,<br />

wölbt sich das Trommelfell<br />

nach innen und übt über<br />

die Gehörknöchelchenkette<br />

Druck auf das ovale Fenster<br />

aus. Versucht der Taucher jetzt<br />

mit aller Gewalt, den Druckausgleich<br />

herbeizuzwingen,<br />

kann es durch die Drucksteigerung<br />

im Innenohr zu einem<br />

UNSERE EXPERTEN<br />

Prof. Dr. Claus-Martin Muth<br />

Muth ist<br />

Facharzt für<br />

Anästhesiologie<br />

und<br />

Notfallmedizin,<br />

er arbeitet in<br />

Ulm.<br />

Riss der Membran des runden<br />

Fensters kommen. Aber auch<br />

ein plötzlich erfolgreicher<br />

Druckausgleichsversuch<br />

kann das Innenohr gefährlich<br />

verletzen: Schlagartig werden<br />

die Gehörknöchelchen mit<br />

dem Trommelfell nach außen<br />

bewegt, sodass es zu einem<br />

Riss im Bereich des ovalen<br />

Fensters kommt. Dies kann<br />

übrigens auch während des<br />

Auftauchens geschehen,<br />

wenn ein Überdruck im Mittelohr<br />

plötzlich entweichen<br />

kann und die Gehörknöchelchenkette<br />

schnell auf das<br />

ovale Fenster zu bewegt wird.<br />

Durch diese Schädigungen<br />

tritt die Flüssigkeit der Gehörschnecke<br />

aus, sodass neben<br />

einem plötzlichen Hörverlust<br />

auch die Gefahr für Tinnitus<br />

sowie einen Drehschwindel<br />

bestehen. Bei Verdacht auf<br />

einen solchen Schaden ist der<br />

Patient flach zu lagern und<br />

schnellstmöglich HNO-ärztlich<br />

zu untersuchen. In<br />

einigen Fällen kann sogar<br />

eine Operation notwendig<br />

sein. Das Innenohrbarotrauma<br />

kann leicht mit einer<br />

Innenohr-Dekompressionskrankheit<br />

verwechselt werden,<br />

denn die Beschwerden sind<br />

durchaus vergleichbar. Wie in<br />

jedem anderen Körpergewebe<br />

auch, kann es in der Innenohrflüssigkeit<br />

zur Entstehung von<br />

Gasblasen kommen, die die<br />

Sinneszellen schädigen können.<br />

Bei einem Verdacht auf<br />

eine Innenohr-Dekokrankheit<br />

ist daher unverzüglich eine<br />

Druckkammerbehandlung<br />

einzuleiten.<br />

PD Dr. Tim Piepho<br />

Der Facharzt<br />

für Anästhesiologie<br />

und<br />

Notfallmedizin<br />

ist an der<br />

Uniklinik in<br />

Mainz tätig.<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 99


PRAXIS<br />

AUS FEHLERN LERNEN<br />

SCHRAUBEN-UNFALL<br />

Bootsverkehr<br />

am Tauchspot<br />

TAUCHEN-Fehleranalyse: Ohne<br />

Check-Tauchgang und unterbleibt<br />

hat ein Taucher Probleme, in die Tiefe<br />

zu kommen. Es kommt zur gefährlichen<br />

Beinahe-Kollision mit einem<br />

achtlos gesteuerten Boot.<br />

Tom und sein Buddy wollen<br />

in Kroatien tauchen.<br />

Eigentlich möchte er<br />

zuerst einen Checktauchgang<br />

machen, um die<br />

richtige Menge Blei zu<br />

bestimmen, doch<br />

sein Buddy winkt<br />

ab: „Das ist doch<br />

nur verschwendete<br />

kostbare Urlaubsund<br />

Tauchzeit!“<br />

Sein Buddy meint, er<br />

benötige die gleiche Menge<br />

Blei wie zuvor in Deutschland,<br />

obwohl er hier mit Aluflaschen<br />

tauche. Die beiden waren zwar<br />

mit Stahlflaschen und anderen<br />

Anzügen unterwegs, aber sein<br />

Buddy hält das Prozedere für<br />

überflüssig. Tom findet im<br />

Logbuch eine Bleiangabe vom<br />

letzten Tauchurlaub in Kroatien<br />

und orientiert sich<br />

daran.<br />

Am nächsten Tag<br />

ist eine Bootsfahrt<br />

an eine Steilwand<br />

geplant, die bei<br />

Badegästen mit<br />

ihren Booten ebenfalls<br />

sehr beliebt ist.<br />

Die Steilwand fällt bis auf eine<br />

Tiefe von 40 Metern ab und es<br />

herscht eine starke Strömung.<br />

Vor dem Abtauchen sagt der<br />

Guide, dass alle schnell abtauchen<br />

sollen, weil einige Boots-<br />

1 2<br />

Als Tom seinen Buddy wegen eines Checkdives zur Bestimmung<br />

der Bleimenge fragt, winkt dieser ab (Fehler 1).<br />

Tom entleert sein Jacket wie im Briefing angesprochen, um<br />

direkt abzutauchen.<br />

4 5<br />

Plötzlich nähert sich ein Schiff, das seinen Buddy übersieht.<br />

Tom schafft es gerade noch, seinen Buddy herunterzuziehen.<br />

Die Flossenspitze seines Buddys gerät allerdings in die Schraube<br />

und wird dabei zerfetzt.<br />

100 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


führer rücksichtslos an den<br />

Tauchbooten vorbeifahren.<br />

Tom springt mit fast leerem<br />

Jacket ins Wasser und taucht<br />

auf drei Meter Tiefe ab. Sein<br />

Buddy hat Probleme und versucht<br />

mit Flossenschlägen herunterzukommen.<br />

Durch die<br />

Strömung wird er weiter abgetrieben.<br />

In diesem Moment<br />

hört und sieht Tom ein nahendes<br />

Motorboot. Er taucht auf<br />

ihn zu und zieht ihn so schnell<br />

er kann in die Tiefe. Das Boot<br />

kommt so schnell auf sie zu,<br />

dass die Schraube die Flossenspitze<br />

seines Buddys zerschreddert.<br />

Die beiden kommen<br />

noch heil zurück an Bord.<br />

3<br />

Fehler 1: Ein Check-Tauchgang<br />

ist immer zu empfehlen. Gerade<br />

beim direkten Abstieg sollte<br />

man sich sicher sein, dass<br />

man genügend Blei dabei hat.<br />

Bootsverkehr beim Tauchspot<br />

ist ein großes Problem und<br />

wird von vielen Guides viel<br />

zu lax gehandhabt – deshalb<br />

ist die DAN-Kampagne (siehe<br />

Logo links und Experten-Tipp)<br />

so wichtig.<br />

Fehler 2: Nicht auf Krampf<br />

versuchen, abzutauchen! Toms<br />

Engagement in Ehren, aber mit<br />

solchen Aktionen können sich<br />

beide Taucher in gefährliche<br />

Situation bringen.<br />

Michael Krüger<br />

UNTERBLEIT<br />

In drei Metern Tiefe erkennt er, dass sein unterbleiter Buddy es<br />

auch mit Flossenschlägen nicht schafft abzutauchen (Fehler 2).<br />

6<br />

Zurück an Bord ist sein Tauchpartner völlig fertig mit den Nerven.<br />

Tom versucht, seinen Buddy zu beruhigen.<br />

„Unterschätztes Risiko!“<br />

„Tom beschreibt hier ein erhebliches<br />

Risiko, das viele Wassersportler<br />

betrifft. Lebensgefährliche<br />

Kollisionen mit Booten und<br />

Schiffsschrauben sind für viele<br />

Taucher im Sinne einer Risikoanalyse<br />

nicht präsent. Tom und<br />

sein Budy tauchten vom Tauchboot<br />

aus, zu dem bei gesetzter<br />

Taucher- und Alpha-Flagge<br />

mindestens 100 Meter Sicherheitsabstand<br />

einzuhalten sind.<br />

Wenn Taucher oder Schwimmer<br />

im Wasser sind, gibt es<br />

keinen willkürlichen Freiraum<br />

für Wasserfahrzeuge – egal<br />

welcher Art! Denn Schraubenunfälle<br />

sind häufig fatal:<br />

Bootspropeller zerfleddern Körpergewebe<br />

auf das Gröbste.<br />

Schwere Kopf- und Halswirbelsäulenverletzungen<br />

sind bei<br />

leichteren Kollisionen möglich.<br />

Unfälle können zu schweren<br />

Blutungen, Gliedmaßenverlust<br />

Querschnittslähmungen und<br />

bis zum Tod führen. Was kann<br />

EXPERTEN-TIPP<br />

man tun? Technischer Propellerschutz<br />

wie „Propeller-Flex“<br />

ist eine Möglichkeit, das Risiko<br />

abzumildern – die Kollisionsfolgen<br />

bleiben dennoch. Tom<br />

hat seinen Buddy vor diesem<br />

Schicksal bewahren können.<br />

Entscheidend ist die grundsätzliche<br />

innere Bereitschaft, sich<br />

möglicherweise zu gefährden,<br />

um einen anderen Menschen<br />

zu retten. Die Dunkelziffer<br />

solcher gefährlichen Unfälle mit<br />

Wasserfahrzeugen ist hoch.<br />

Das Problem hat zwei Namen:<br />

Dummheit und Ignoranz.<br />

Ausgewiesene Tauchareale<br />

werden von Highspeed-Booten<br />

durchpflügt oder achtlos von<br />

Hobby-Skippern befahren. Es<br />

gibt internationale Initiativen.<br />

DAN-Europe hat seit 2004<br />

mehr als 100 000 Warnaufkleber<br />

in neun Sprachen an<br />

den Hotspots verteilt und<br />

thematisiert „Propellerverletzungen“<br />

über Kampagnen in<br />

den Medien. Es ist zu wünschen,<br />

dass die Sicherheit von<br />

schwimmenden und tauchenden<br />

Menschen in küstennahen<br />

Gewässern deutlich mehr in<br />

den Fokus rückt.“<br />

Dr. med. Ulrich van Laak<br />

DAN-Europe<br />

UNFALL PASSIERT?<br />

BITTE MELDEN!<br />

Haben Sie auch schon einmal ein kleines<br />

Malheur oder einen Unfall erlebt? Melden<br />

Sie sich und schildern Sie uns Ihren Fall!<br />

(fehler@tauchen.de, Tel. 040-38 90 61<br />

95) Das Mitmachen lohnt sich: Aus Ihren<br />

Fehlern können andere Taucher lernen!<br />

Außerdem erhalten Sie bei Abdruck<br />

in TAUCHEN eine hochwertige<br />

Taucheruhr von Chris<br />

Benz aus der „One“-Serie.<br />

ALLE FOTOS: W. PÖLZER. DIE FOTOS WURDEN BEIM SCUBA CENTER SV. MARINA WWW.SCUBACENTER.DE NACHGESTELLT<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 101


FORUM<br />

LESERFOTO-VOTING<br />

FORUM LESERFOTO-VOTING PLATZ 1<br />

Ihre Lieblingsfotos<br />

im Februar<br />

Auf www.TAUCHEN.de findet jeden Monat<br />

ein neuer Fotowettbewerb statt, bei dem jeder<br />

UW-Fotograf mitmachen kann. Wer dabei<br />

gewinnt, das bestimmen Sie!<br />

DER PREIS FÜR DEN JURYSIEGER:<br />

EIN TAUCHANZUG VON<br />

INFOS<br />

SEITE 105<br />

PLATZ 5<br />

„SETLSAME BEGEGNUNGEN“ von<br />

Hannes Klostermann<br />

Den jagenden Kormoran fotografierte Hannes<br />

Klostermann vor La Paz/Mexiko.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Was für eine eindrucksvolle Szene – und dazu<br />

noch so perfekt ausgeleuchtet festgehalten!<br />

Einfach großartig!“<br />

„THISTLEGORM“ von Christian Horras<br />

Das Wrack im Roten Meer wurde von Christian Horras<br />

mit einer „D810“ von Nikon in einem Isotta-Gehäuse in<br />

Szene gesetzt.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Richtig stark, diese Gegenlichtaufnahme! Die<br />

Positionierung des Tauchers ist super gewählt!“<br />

102 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


JURYSIEGER FEBRUAR*<br />

*Zusätzlich zum Leser-Voting kürt eine<br />

Jury ein Monatssiegerfoto (siehe dazu<br />

auch Seite 105 unten).<br />

PLATZ 2<br />

„ZENOPONTONIA REX“ von<br />

Susanne Bähr<br />

Die Imperator-Garnele, die auf<br />

einer Nackt schnecke sitzt,<br />

entdeckte Susanne Bähr bei<br />

Shimoni/Kenia.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Der diagonale Bildaufbau und<br />

die weiche Ausleuchtung gefallen<br />

uns richtig gut! Schick!“<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 103


FORUM<br />

LESERFOTO-VOTING PLATZ 3<br />

„INSIDE OF THE SPONGE“<br />

von Christopher Zabler<br />

Die Wurdemanns Putzergarnele<br />

hielt Christopher Zabler vor<br />

Bonaire in der Karibik fest.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Super Idee, die Garnele<br />

durch den Röhrenschwamm<br />

hindurch anzuleuchten.<br />

Spitze!“<br />

PLATZ 4<br />

„BEIM SEEGRAS-IMBISS GESTÖRT“ von<br />

Holger Domnick<br />

Die Schildkröte porträtierte Holger Domnick vor<br />

Mangrove Bay im Roten Meer.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Die Störung hat ihr nicht gefallen – das sieht man.“<br />

PLATZ 6<br />

„ZWEI SEENADELN BEIM TANZ“<br />

von Lorenzo Terraneo<br />

Das Pas de deux setzt Lorenzo Terraneo vor Puerto Galera/Philippinen in Szene.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Einfach zauberhaft, wie die beiden da umeinanderschwimmen. Auch der schwarze<br />

Hintergrund passt einfach perfekt!“<br />

104 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


PLATZ 7<br />

„SEALION ATTACK“<br />

von Raffaele Livornese<br />

Den Seelöwen fotografierte<br />

Raffaele Livornese in der Baja<br />

California/Mexiko.<br />

TAUCHEN meint:<br />

„Da ist aber was los! Bei der<br />

eindrucksvollen Momentaufnahme<br />

möchte man am liebsten<br />

gleich mit ins Wasser.“<br />

UNSER LESERFOTO-VOTING<br />

DIE PREISE<br />

Der Jurysieger gewinnt einen „Alpha“-Tauchanzug<br />

von Camaro! Die bewährte „Alpha“-Serie mit<br />

Superelastic-Neopren und DryStretch-Innenkaschierung<br />

ist ideal für jeden Tauchgang. Die<br />

„Alpha“-Anzüge überzeugen durch beste Wärmeisolierung,<br />

ein kuschelig weiches Tragegefühl,<br />

hervorragende Bewegungsfreiheit und besonders<br />

einfachen Ein- und Ausstieg. Die hochelastischen<br />

Anzüge gibt es als 3-, 5- und 7-Millimeter-Variante für<br />

Damen und Herren. Größenangebot: Herren 46–60,<br />

94–102, 26–28 und Damen 36–42, 72–76, 21–22. Der<br />

Gewinner wählt Stärke und Größe selbst aus.<br />

Info: www.camaro.at<br />

MITMACHEN!<br />

Unser Leserfoto-Voting steht allen UW-Fotografen<br />

offen – unabhängig von Kameramodell<br />

und Bildmotiv! Einen vollen<br />

Der Sieger im Leser-Voting kann sich über eine<br />

„Beach Bag“ von Scubapro (www.scubapro.de)<br />

freuen. Die Tasche hat 28 Liter und bietet Platz für<br />

Monat lang können Sie Ihr Foto auf www.<br />

tauchen.de hochladen (www.tauchen.de/<br />

foto-voting/teilnehmen). Im Folgemonat<br />

findet dann die Abstimmung statt, zu<br />

der alle User eingeladen sind. Außerdem<br />

ein komplettes Schnorchelset.. Beim Händler kostet<br />

sie 34 Euro. Der zweite und dritte Platz erhalten<br />

einen Preis von TAUCHEN.<br />

bestimmt eine Jury, der Chefredakteurin<br />

Jasmin Jaerisch angehört, ein Monatssiegerfoto.<br />

Als Siegprämie erhält der Jurysieger<br />

einen Tauchanzug von Camaro (siehe<br />

oben). Surfen Sie doch einfach mal vorbei!<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 105


KLEINANZEIGEN<br />

LIVEABOARDS WELTWEIT<br />

EMPEROR LEO MALEDIVEN<br />

www.emperormaldives.com<br />

EMPEROR ELITE ROTES MEER<br />

www.emperordivers.com<br />

EMPEROR Raja Laut IndonesIa<br />

www.emperorindonesia.com<br />

FREE NITROX<br />

FREE NITROX<br />

FREE NITROX<br />

Passagiere 24 Tauchguides 4<br />

Kabinen 12 Klima<br />

ja<br />

Länge 35 m Nitrox ja - free<br />

Breite 9,4 m Sicherheit GPS,<br />

Baujahr 2010 Tiefenmesser,<br />

Renoviert 2018<br />

O 2 , EAD<br />

GAYA BARU INDAH INDONESIA<br />

www.bigblueindonesia.com<br />

Passagiere 8-10<br />

Kabinen 4<br />

Länge 23 m<br />

Breite 5,3 m<br />

Baujahr 2014<br />

kompl. überholt 2019<br />

Tauchguides 3<br />

Klima<br />

ja<br />

Nitrox ja - free<br />

Sicherheit<br />

GPS, First Aid, O2,<br />

Radar, Rettungsinseln<br />

Passagiere 26<br />

Kabinen 13<br />

Länge 38 m<br />

Breite<br />

8 m<br />

Baujahr 2006<br />

Renoviert 2017<br />

Tauchguides 2<br />

Klima<br />

ja<br />

Nitrox ja - free<br />

Sicherheit GPS,<br />

Tiefenmesser,<br />

O 2 , EAD<br />

Präsentieren Sie Ihr Schiff<br />

in der Rubrik Liveaboard<br />

weltweit für nur<br />

Passagiere 12<br />

Kabinen 6<br />

Länge<br />

31 m<br />

Breite<br />

7,2 m<br />

Baujahr 2005<br />

TAUCHEN<br />

6 Anzeigen/ Jahr: 80,- €/ Anzeige<br />

12 Anzeigen/ Jahr: 70,- €/ Anzeige<br />

kpl.überholt 2016<br />

Tauchguides 2<br />

Klima<br />

ja<br />

Nitrox<br />

ja - free ja<br />

Sicherheit<br />

Präsentieren Sie Ihr Schiff in der Rubrik<br />

Liveaboard weltweit für nur<br />

6 Anzeigen / Jahr: 80,– € / Anzeige<br />

12 Anzeigen / Jahr: 70,– € / Anzeige<br />

Kontakt:<br />

Magdalena Cale<br />

Tel. 0049 (0)40 38906-470<br />

e-mail: magdalena.cale@tauchen.de<br />

Weitere Liveaboards finden Sie auch hier:<br />

www.tauchen.de/tauchreisen/tauchsafaris/<br />

Kontakt: Magdalena Cale<br />

Tel. 0049 (0)40 389 06-470 · e-mail: magdalena.cale@tauchen.de<br />

WORLD OF DIVING - INTERNATIONAL<br />

FRANKREICH<br />

griechenland<br />

106 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


KLEINANZEIGEN<br />

WORLD OF DIVING - INTERNATIONAL<br />

NorwegeN<br />

Gulen Dive Resort befindet sich nördlich von Bergen,<br />

wo Sie ein Wrack-Paradies erleben können.<br />

Wir haben auch ein fantastisches Hausriff<br />

mit einer unglaublichen Makro-Vielfalt.<br />

spanien<br />

portugal<br />

Atalaia Diving Center<br />

Direkt am UW-Naturschutzpark,<br />

das wohl schönste und größte<br />

Hausriff Madeiras<br />

www.atalaia-madeira.com<br />

Madeira Diving Center<br />

• 40 Jahre Taucherfahrung auf Madeira in 2. Generation<br />

• Entspanntes <strong>Tauchen</strong> unter Freunden an den Topspots Madeiras<br />

• Wunderschönes vielseitiges Hausriff direkt am Naturschutzpark<br />

www.madeiradivingcenter.com<br />

PLZ 6<br />

WORLD OF DIVING - NATIONAL<br />

PLZ 7<br />

Scuba-Equipment-Service<br />

Leutershausener Straße 80<br />

68542 Heddesheim<br />

Tel.: 06203-4039899<br />

info@ses-lutz.de<br />

www.ses-lutz.de<br />

Die Adresse für Atemreglerrevision – seit 1998<br />

PLZ 8<br />

Aqua Optik von Optik Stehle<br />

Tauchmasken für Brillenträger. Anfertigung von Gleitsicht-, Ein-/<br />

Zwei- und Dreistärken-Gläsern. Glasstärken von -16 dpt. bis +10<br />

dpt. mit 6,0 cyl. möglich. Sonderanfertigungen zum Fotografieren<br />

und Filmen. Königsteinstr. 1, 80807 München, Tel. 089/359 53 38<br />

www.aquaoptik.de<br />

Anzeigenschluss für TAUCHEN 05/20<br />

ist am 16.03.<strong>2020</strong><br />

Erstverkaufstag ist der 14.04.<strong>2020</strong><br />

4/<strong>2020</strong><br />

TAUCHEN.DE 107


KLEINANZEIGEN<br />

DIVE MARKET<br />

MY SEAWOLF<br />

DOMINATOR<br />

MY SEAWOLF<br />

FELO<br />

MY SEAWOLF<br />

SOUL<br />

Best of Sudan<br />

03.04. - 10.04.20<br />

Marine Park Nord<br />

25.06. - 02.07.20<br />

Red Sea Classic<br />

23.04. - 30.04.20<br />

WWW.SEAWOLF-SAFARI.DE<br />

WWW.SEAWOLF-SAFARI.DE<br />

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Mehr inforMAtionen unter<br />

WWW.SEA-SHEpHERd.dE<br />

108 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>


KLEINANZEIGEN<br />

DIVE MARKET<br />

Erlebe<br />

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Mayan Princess Resort, Roatán<br />

Tauchurlaub<br />

$1‘784<br />

p.P./Woche<br />

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im Mayan Princess Resort<br />

7 Nächte in einer Tropical-Garden Villa mit Poolblick<br />

Transfer ab Roatán Flughafen oder Fährterminal<br />

All-Inclusive 4 Gourmet-Restaurants WIFI<br />

15 Bootstauchgänge + 1 Nachttauchgang<br />

Lagunen-Pool, Jacuzzi, Kayaks & Stand-Up<br />

Paddleboards Lounge-Liegen Spa & Wellness<br />

Angebote Schönster Badestrand von Mesoamerica<br />

www.erlebe-mesoamerica.com<br />

info@erlebe-mesoamerica.com<br />

4/<strong>2020</strong><br />

TAUCHEN.DE 109


KLEINANZEIGEN<br />

DIVE MARKET<br />

TSL<br />

Travel ServiceLahr<br />

Schnorcheln • Chillen • Familienurlaub • Gruppenreisen • Fotoreisen<br />

Hotline<br />

+49(0) 7821- 990<br />

<strong>Tauchen</strong><br />

abseits<br />

992<br />

www.taucher-reisen.de<br />

der Massen<br />

Hier fühlen wir uns zu Hause.<br />

TSL<br />

Besondere<br />

Tauchziele<br />

„ weltweit<br />

Mexico Cenoten&Sailfische<br />

Seychellen Mahé, Praslin<br />

Portugal Madeira&Algarve<br />

Malediven<br />

Viele Inseln<br />

Gozo<br />

Nautic Team<br />

ThailandKohLanta, Phuket,<br />

Rotes Meer Tauchsafaris<br />

Khao Lak, Similan Inselkombis<br />

Tauchkreuzfahrten<br />

Philippinen<br />

Weltweit unberührte Tauchplätze<br />

Malapascua, Moalboal&Bohol<br />

entdecken: Indonesionen,<br />

Indonesien<br />

Seychellen, Süd-Sulawesi<br />

» www.taucher-reisen.de<br />

Bali, Komodo, Raja Ampat,<br />

Manado, Bunaken, Sulawesi<br />

Eine Insel<br />

voll Erlebnisse<br />

Sonderreisen<br />

All West Apartments & Diving<br />

Weiße Sandstrände und herrliche Buchten<br />

Fantastische Hausriffe und viele tolle Divespots<br />

Erlebnisreiche Offroadtouren<br />

Mitreißender Rhythmus der karibischen Musik<br />

Kulturelle Vielfalt — köstliche kreolische Küche<br />

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Karibikschatz Curaçao 12.–27.9.<strong>2020</strong><br />

2 Wochen / 14 Übernachtungen<br />

Preis im Studio bei Doppelbelegung p.P. 980,-<br />

Preis in Juniorapt./Apt bei Doppelbelegung p.P. 1099,-<br />

12 Tage Non-Limit Strandtauchen p.P. 370,-<br />

inklusive Flasche und Blei<br />

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Noch freie Plätze! Durchführungsgarantie<br />

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4/<strong>2020</strong><br />

TAUCHEN.DE 111


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TAUCHEN FEBRUAR <strong>2020</strong> REISE: SPANIEN, AZOREN, PALAU, MALEDIVEN • PRAXIS: TAUCHEN MIT HAIEN • TECHNIK: JACKETS • REPORT: KAMPFSCHWIMMER<br />

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Verantwortliche Stelle: JAHR TOP SPECIAL VERLAG GmbH & Co. KG, Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg, datenschutz@jahr-tsv.de Weitere Informationen zum Datenschutz unter: www.jahr-tsv.de/datenschutz


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FOTOGRAFIE<br />

„Underwater Photographer<br />

of the Year<br />

<strong>2020</strong>“ – das sind die<br />

Siegerfotos.<br />

WRACK-<br />

IDENTIFIKATION<br />

Ein namenloses Wrack liegt vor Fehmarn in der<br />

Ostsee. Wie heißt es? Und wo kommt es her?<br />

Wir begleiten Wrackforscher bei ihrer Arbeit.<br />

TECHNIK:<br />

KOMPRESSOREN<br />

Das müssen Taucher<br />

über Atemluftkompressoren<br />

wissen.<br />

AUSSERDEM:<br />

PRAXIS<br />

MEDIZIN<br />

Unser Mediziner-Team<br />

erklärt, wie man einen Dekompressionsunfall<br />

erkennt<br />

und richtig handelt.<br />

MULTIMEDIA<br />

FOTOGRAFIE<br />

UW-Foto-Profi Herbert Frei<br />

hat die Vollformatkameras<br />

„Z6“ und „Z7“ von Nikon<br />

getestet.<br />

TECHNIK<br />

EINZELTEST<br />

Wir nehmen das halb<br />

geschlossenen Kreislauftauchgerät<br />

„Horizon“ von<br />

Mares unter die Lupe.<br />

FOTOS: A. BUSIELLO (1), W. PÖLZER (2), C. WEBER-GEBERT (1), S. SCHMITT (2), L. KOH (1)<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 113


TAUCHEN erscheint monatlich in der<br />

JAHR TOP SPECIAL VERLAG GMBH & CO. KG<br />

Troplowitzstraße 5, 22529 Hamburg<br />

vereint mit „delphin“, „der Taucher“,<br />

„Submarin“ und „Tauchmagazin“<br />

KOLUMNE<br />

LIVETICKER<br />

Mit Atemschutz am Flughafen,<br />

um eine umweltschädliche<br />

Fernreise zu starten?<br />

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EUROPAS GROSSE TAUCHZEITSCHRIFT<br />

IMPRESSUM<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

Alexandra Jahr<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEURIN:<br />

Jasmin Jaerisch (verantwortlich)<br />

STELLV. CHEFREDAKTEURIN:<br />

Hedda Hoepfner<br />

REDAKTION:<br />

Walter Comper, Michael Krüger<br />

REDAKTIONASSISTENZ:<br />

Heike Zaar<br />

INTERNET<br />

www.tauchen.de<br />

MARKETING/KOOPERATION<br />

Kathrin Stapelfeld<br />

Tel: 040 38906-269<br />

E-Mail: kathrin.stapelfeld@jahr-tsv.de<br />

PRODUKTIONSMANAGEMENT<br />

Hauke Rieffel (Ltg.),<br />

Ilja Badekow, Sybille Hagen,<br />

Andreas Meyer<br />

LITHOGRAPHIE UND GRAFIK:<br />

Alphabeta, Hamburg<br />

DRUCK: Walstead Central Europe,<br />

ul. Obr. Modlina 11, 30-733 Kraków<br />

ANZEIGEN/ONLINEVERMARKTUNG<br />

Magdalena Cale,<br />

Tel: 040 38906-470<br />

Mail: magdalena.cale@jahr-tsv.de<br />

ANZEIGENPREISLISTE:<br />

Nr. 43 vom 1. Januar <strong>2020</strong><br />

ANZEIGENVERTRETUNGEN<br />

NIELSEN II, IIIa: Ralf Vogel<br />

Tel: 040 38906-151, E-Mail:<br />

ralf.vogel@jahr-tsv.de<br />

NIELSEN IV: MAV Media Anzeigen-<br />

Verkaufs GmbH, Tel: 089 7450830,<br />

E-Mail: info@mav-muenchen.com<br />

ISSN 0170-4001<br />

PREISE<br />

ABONNENTENPREIS: 12 Hefte,<br />

Inland: 88,80 € inkl. Versandgebühr,<br />

Österreich: 98,40 €,<br />

Schweiz: 130,00 sFr,<br />

übriges europäisches Ausland (Landweg):<br />

102,00 €, übriges europäisches Ausland<br />

(Luftweg): 138,00 €,<br />

außereuropäisches Ausland: 164,00 €.<br />

Bestellung von Einzelheften:<br />

Nur gegen Bank- oder Kreditkarten-Abbuchung,<br />

(Gesamtpreis: Anzahl der Hefte<br />

mal Heftpreis von 7,50 € zuzüglich<br />

Versandkosten) beim TAUCHEN-Aboservice<br />

oder<br />

E-Mail: abo@tauchen.de,<br />

Internet: www.tauchen.de<br />

BANKVERBINDUNGEN<br />

Hamburger Sparkasse<br />

BIC HASPDEHHXXX<br />

Konto für Vertrieb:<br />

IBAN DE24 2005 0550 1002 1279 40<br />

Konto für Anzeigen:<br />

IBAN DE50 2005 0550 1002 1279 57<br />

VERTRIEB<br />

DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH,<br />

Am Sandtorkai 74, 20457 Hamburg,<br />

www.dpv.de<br />

VERKAUFSPREIS EINZELHEFT: 7,50 €<br />

RECHTE<br />

© TAUCHEN, soweit nicht anders angegeben.<br />

Keine Haftung für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte, Bilder, Dateien und<br />

Datenträger. Kürzung und Bearbeitung<br />

von Beiträgen und Leserbriefen bleiben<br />

vorbehalten. Zuschriften und Bilder<br />

können ohne ausdrücklichen Vorbehalt<br />

veröffentlicht werden.<br />

LESERSERVICE: 040 - 389 06-880<br />

Abo/Heftbestellung<br />

Abo-Service, 20080 Hamburg,<br />

GERMANY, Tel: 040 38906-880<br />

E-Mail: abo@tauchen.de<br />

Fragen zur Digital-Ausgabe<br />

www.tauchen.de/digital<br />

E-Mail: info@united-kiosk.de<br />

Tel: 0721 9638-880<br />

Fragen an die Redaktion<br />

Redaktion TAUCHEN,<br />

Troplowitzstr. 5,<br />

22529 Hamburg<br />

Tel: 040 38906-191<br />

E-Mail: redaktion@tauchen.de<br />

FOTO: TEAMDAF/STOCK.ADOBE.COM<br />

Ich packe gerade meinen Fluchtrucksack,<br />

denn die Welt müsste den Medien nach<br />

jeden Augenblick untergehen: Corona-Pest,<br />

Politik-Chaos, Klimakatastrophen, Börsentumulte,<br />

Terror – alles im Liveticker! Wann<br />

planen Sie Ihre letzte Tauchreise?<br />

Jetzt ist auch der Corona-Virus bei uns angekommen und<br />

viele fragen sich: Wie gefährlich ist die Tauchreise nach<br />

Asien? Wie groß ist das Risiko, dass der Zwischenstopp zur<br />

14-tägigen Quarantänezeit wird? Das Corona-Virus hat in China<br />

schlimmste Folgen und sorgt für eine ähnliche Medien-Hysterie<br />

wie ein Tigerhaiunfall in der Karibik. In Deutschland sind<br />

2018 von mehr als 300 000 Grippe erkrankten Menschen 1000<br />

gestorben und niemand käme auf die Idee, mit Schutzmasken<br />

herumzulaufen. Der absurde Ansturm auf Atemmasken führt<br />

zu Panikkäufen. Ein einfacher Mundschutz ist nach Aussage des<br />

Robert-Koch-Instituts (RKI) sinnvoll, „aber es gibt keine hinreichende<br />

Evidenz dafür, das Risiko einer Ansteckung für eine<br />

gesunde Person signifikant zu verringern“. Bislang schien das<br />

Virus mit dem Namen „SARS-CoV-2“ in Europa unter Kontrolle<br />

zu sein. Doch dann wurde der Karneval in Venedig abgesagt. Vor<br />

Druckschluss wurde ein Hotel auf Teneriffa abgeriegelt und erste<br />

Fälle in Deutschland registriert. Was nun? Paranoide „Prepper“<br />

wissen sowieso, dass Armageddon naht. Der Begriff stammt vom<br />

Englischen „to be prepared“ – vorbereitet sein. In den USA boomt<br />

diese Szene und das Geschäft mit Bunkern namens „Survival<br />

Condos“, die vor Atomterrorismus, Meteoritenschlägen und<br />

Überraschungsbesuchen lästiger Verwandter schützen sollen. Der<br />

neuste Trend ist der „Bunker-in-a-Box“ – quasi der „Bunker to Go“!<br />

Sicher ist: Egal ob Hurricanes oder Viren wüten – bald sind<br />

diese News genauso wichtig wie das neue Album vom Wendler<br />

– oder der berühmte chinesische Reissack. Dazu der Extremistenterror<br />

und die omnipräsente Greta. Mittlerweile leugnen<br />

Taucher ihre Fernreisen, verstecken sich auf Flughafentoiletten,<br />

um heimlich die neue „Beef“-Ausgabe zu lesen.<br />

Und der Live-Ticker schlägt Alarm: Die Börsen stürzen ab,<br />

die Volksparteien und die deutsche Autoindustrie sind am<br />

Ende. Zum Glück stoppen Ameisenforscher den Konkurrenten<br />

Tesla, der in Brandenburgs Wäldern ein Werk errichten wollte,<br />

das Insekten vernichtet hätte. Wenn Sie also wegen irgendwelcher<br />

Schädlinge weitere zwei Wochen am Strand verbringen<br />

müssen, dann ist das eben so – bloß nicht hysterisch werden!<br />

114 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong><br />

WILLKOMMEN ZUR<br />

NEUEN HYSTERIE!<br />

„War die Welt schon immer so hysterisch oder hat<br />

man früher weniger vom Chaos mitbekommen?“,<br />

fragt sich TAUCHEN-Redakteur Michael Krüger.<br />

michael.krueger@tauchen.de


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Haus der Unterwasser-Fotografie


Special<br />

32<br />

SEITEN<br />

PRAXIS-<br />

GUIDE<br />

DROHNEN<br />

& VIDEO<br />

Kaufberatung, Marktübersicht und<br />

Tipps für Einsteiger und Aufsteiger


Neue Bildwelten<br />

Ihr 32-Seiten-Guide für Luft- und Bewegtbildaufnahmen.<br />

E<br />

s ist schon erstaunlich,<br />

welche Möglichkeiten<br />

heute Bildermachern offenstehen.<br />

Kamera-Drohnen<br />

sind in den letzten Jahren<br />

immer preiswerter und<br />

besser geworden und<br />

ermöglichen Aufnahmen aus<br />

atemberaubenden Perspektiven.<br />

Selbst für den Unterwassereinsatz<br />

stehen spezielle<br />

Geräte zur Verfügung.<br />

Welche Drohnen empfehlenswert<br />

sind und was Sie beim<br />

Einsatz beachten sollten,<br />

lesen Sie ab Seite 4.<br />

Bewegte und<br />

bewegende Bilder<br />

Drohnen mit integrierten<br />

Kameras können Fotos und<br />

Videos in guter Qualität aufnehmen,<br />

noch besser und flexibler<br />

gelingt dies natürlich<br />

mit hochwertigen Wechselobjektivkameras.<br />

Ab Seite 18<br />

stellen wir Ihnen die besten<br />

Foto-Video-Hybridmodelle<br />

vor und auf den Seiten 26 bis<br />

30 gibt es Tipps für den Videodreh<br />

und Empfehlungen<br />

für Zubehör.<br />

Dieses 32-seitige Booklet<br />

ist in der fotoMAGAZIN-<br />

Redaktion entstanden, liegt<br />

aber auch den ebenfalls im<br />

Jahr Top Special Verlag<br />

erscheinenden Zeitschriften<br />

fliegermagazin, GOLFmagazin<br />

und TAUCHEN bei.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre<br />

wünscht Ihre fotoMAGAZIN-<br />

Redaktion!<br />

2


SPECIAL // DROHNEN UND VIDEO<br />

INHALT<br />

DROHNEN<br />

Marktübersicht S. 4<br />

Tipps S. 12<br />

VIDEO<br />

Marktübersicht S. 18<br />

Tipps S. 26<br />

IMPRESSUM fotoMAGAZIN-Special<br />

JAHR TOP SPECIAL VERLAG GMBH & CO. KG<br />

Troplowitzstr. 5, 22529 Hamburg<br />

Geschäftsführung: Alexandra Jahr<br />

Chefredakteur: Manfred Zollner<br />

(verantwortlich)<br />

Redaktion: Andreas Jordan, Lars Theiß<br />

Texte: Rainer Claaßen, Stephan zu Hohenlohe<br />

Anzeigen: Thomas Quast<br />

Grafik: Alphabeta, Hamburg<br />

Herstellung: Hauke Rieffel (verantwortlich)<br />

Druck: Walstead, Krakau<br />

Internet: www.fotoMAGAZIN.de


SPECIAL // DROHNEN<br />

DROHNEN: MARKTÜBERSICHT UND TIPPS<br />

Zum Abheben<br />

Filmen und Fotografieren mit dem Kopter ist ein<br />

starker Trend. Allerdings sind nicht nur die Drohnen,<br />

sondern auch das begleitende Regelwerk nicht ganz<br />

ohne. Wir helfen Ihnen beim Einstieg.<br />

TEXT STEPHAN ZU HOHENLOHE<br />

FOTO: © RYZE TECHNOLOGY<br />

I<br />

m Mai 2019 hat die<br />

Europäische Kommission<br />

neue Vorschriften zum<br />

Betrieb von Drohnen verabschiedet.<br />

Diese Vorschriften<br />

werden zukünftig in ganz<br />

Europa gelten. Details legen<br />

die nationalen Behörden fest.<br />

Die neuen Regeln basieren<br />

auf einer Risikobewertung.<br />

Dabei wird nicht nur die<br />

Gefahr, die von einem Fluggerät<br />

ausgeht, bewertet,<br />

sondern auch der Einsatzzweck.<br />

Einsätze mit geringem<br />

Risiko gehören in die Kategorie<br />

„Open“. In dieser Kategorie<br />

bewegen sich auch Hobbypiloten<br />

und Fotografen.<br />

Weitere Kategorien sind<br />

„Spezific“ und „Certified“,<br />

die sich auf professionelle<br />

Anwendungen mit höherem<br />

Risiko beziehen. Die Kategorie<br />

Open ist in Klassen unterteilt.<br />

Die Einordnung dieser<br />

Klassen wird durch die Hersteller<br />

vorgenommen.<br />

4


MARKTÜBERSICHT<br />

Die wichtigsten Drohnen in der Kategorie „Open“<br />

KLASSE C0<br />

In der Klasse C0 muss der Pilot<br />

weder registriert sein, noch muss er<br />

einen Kenntnisnachweis ablegen.<br />

Die Fluggeräte dürfen abflugbereit<br />

nicht mehr als 250 Gramm wiegen.<br />

Der Pilot darf zwar über einzelne<br />

Personen fliegen, allerdings nicht<br />

über Menschenansammlungen.<br />

Mit einem Gewicht von nur 80<br />

Gramm ist die TELLO-DROHNE<br />

VON RYZE TECHNOLOGY ein<br />

absolutes Leichtgewicht. Der<br />

Quadrokopter wird mit dem<br />

Smartphone gesteuert. Die<br />

Höhe hält Tello automatisch.<br />

Vorprogrammierte Flugmanöver<br />

machen es dem Einsteiger leicht,<br />

tolle Luftaufnahmen zu machen,<br />

dabei bleibt die Drohne mit einer<br />

Akkuladung gut 13 Minuten in<br />

der Luft. Die Kamera hat fünf<br />

Megapixel, die Videos werden in<br />

720p aufgezeichnet. Dabei wird<br />

das Bild elektronisch stabilisiert.<br />

Die Drohne, basierend auf der<br />

Technologie des Marktführers DJI,<br />

ist kompatibel mit verschiedenen<br />

Gamecontrollern und VR-Brillen.<br />

Bezug über den Fachhandel, der Preis:<br />

ca. 110 Euro<br />

TELLO-DROHNE VON<br />

RYZE TECHNOLOGY Die<br />

Reichweite der Tello beträgt<br />

etwa 100 Meter.<br />

5


SPECIAL // DROHNEN<br />

Die ANGLE 120 VR DRONE VON<br />

JAMARA kann sowohl mit dem<br />

Smartphone als auch mit dem beigelegten<br />

Controller gesteuert werden.<br />

Interessant ist der Flugbahn-<br />

Planung-Modus: Malen Sie mit<br />

dem Finger eine Flugbahn vor, die<br />

die Drohne automatisch nachfliegen<br />

soll. Der Kopter besitzt eine<br />

automatische Höhen regu lier ung.<br />

Auch hier kann das Bild der 720p-<br />

Kamera auf eine VR-Brille übertragen<br />

werden. Das Gewicht des<br />

Quadrokopters beträgt 60 Gramm,<br />

die Flugdauer gibt der Hersteller<br />

mit fünf bis zehn Minuten an.<br />

Die Angle 120 VR Drone gibt es im<br />

Fachhandel für ca. 135 Euro.<br />

Highlight der Klasse C0 ist der<br />

MAVIC MINI VON DJI. Mit einem<br />

Gewicht von 249 Gramm kratzt<br />

er an der Gewichtsgrenze. Dafür<br />

bietet der Mavic Mini aber alle<br />

Funktionen, die den Koptern der<br />

höheren Klassen vorbehalten sind.<br />

Die ultrakompakte Drohne wird<br />

zum Transport zusammengefaltet<br />

und passt fast in die Hemdtasche.<br />

Gesteuert wird der Mavic Mini mit<br />

einem Controller und dem Smartphone.<br />

Die 12-Megapixel-Kamera<br />

ist mit einem Gimbal über drei<br />

Achsen stabilisiert. Videos werden<br />

in 2,7K aufgezeichnet.<br />

Die Reichweite gibt DJI mit zwei<br />

Kilometern an, dabei hat der<br />

FOTOS: © JAMARA, DJI<br />

JAMARA ANGLE 120 VR DRONE<br />

Die kleine Drohne mit den Rotor-<br />

Schützern bietet einige interessante<br />

Flug-Features, aber nur eine eher<br />

kurze Flugzeit und 1280 x 720 Pixel<br />

Fotoauflösung.<br />

6


MAVIC MINI VON DJI DJI packte in<br />

seine Mavic Mini alles rein, was bis<br />

zur Gewichtsgrenze von 250 Gramm<br />

hineinpasste. Dabei bleibt sie für den<br />

Transport ultrakompakt.<br />

Kopter mit einer Akkuladung eine<br />

Flugdauer von 30 Minuten. Die<br />

GPS-Positionierung wird durch<br />

Sichtsensoren nach unten unterstützt,<br />

sodass die Drohne extrem<br />

stabil auf der Stelle schwebt.<br />

Vorprogrammierte Flugmanöver<br />

sorgen für spannende Videoaufnahmen.<br />

Die DJI Fly App bietet nicht nur<br />

Unterstützung beim Fliegen, sie<br />

enthält auch eine große Auswahl<br />

an Vorlagen zur Videobearbeitung.<br />

Das Teilen von Bildern und<br />

Videos auf den Social-Media-<br />

Kanälen gleich aus der App ist ein<br />

Kinderspiel.<br />

Der Mavic Mini kostet im Fachhandel<br />

ca. 400 Euro.<br />

KLASSE C1<br />

Die Klasse C1 erlaubt ein Abfluggewicht<br />

von maximal 900 Gramm, der<br />

Pilot muss registriert sein und einen<br />

vergleichsweise einfachen Online-<br />

Kenntnisnachweis ablegen (kleiner<br />

Drohnenführerschein). Die Drohne<br />

muss bei Verlust der Funkverbindung<br />

automatisch zum Startpunkt<br />

zurückkehren und benötigt eine<br />

GEO-Flugraumbeschränkung.<br />

Die ANAFI VON PARROT verfügt<br />

über einen Gimbal mit 180-Grad-<br />

Neigungsfunktion. Damit kann<br />

die Drohne auch von unten nach<br />

oben filmen. Ihre 21-Megapixel-<br />

Kamera mit Sony-CMOS-Sensor<br />

bietet 4K-HDR-Videos im 17:9-Ci-<br />

7


SPECIAL // DROHNEN<br />

FOTOS: © PARROT, YUNEEC, OPENROV<br />

nema-Format. Außerdem hat sie<br />

ein verlustfreies 2,8fach-Zoom.<br />

Eine 3-Achsen-Bildstabilisierung<br />

sorgt für ruhige Video- und Fotoaufnahmen.<br />

Mit 320 Gramm ist die Anafi ein<br />

Leichtgewicht in der Klasse C1. Sie<br />

fliegt bei Windgeschwindigkeiten<br />

bis zu 50 km/h und hält bis zu<br />

25 Minuten Flugzeit durch. Gut<br />

zu wissen: Die Anafi kann dank<br />

USB-C-Ladesystem auch draußen<br />

mit einer Powerbank oder dem<br />

Ladegerät des Smartphones nachgeladen<br />

werden.<br />

ANAFI VON PARROT Die Anafi<br />

zeichnet sich durch lange Flugzeiten<br />

und große Reichweite aus.<br />

Die sehr leise Drohne bietet laut<br />

Parrot eine Reichweite von vier<br />

Kilometern in freiem Gelände.<br />

Und wenn man die Drohne aus<br />

dem Blickfeld verloren hat, hilft<br />

die Funktion „Find My Drone“ sie<br />

wiederzufinden, indem man ein<br />

akustisches Signal der Drohne<br />

auslöst oder sie auf der Karte<br />

lokalisiert.<br />

Anafi gibt es im Fachhandel oder<br />

Parrot-Webshop für rund 700 Euro.<br />

„Wake up Mantis – Take off!“ Diese<br />

Worte reichen völlig, um den<br />

MANTIS G VON YUNEEC in die<br />

Luft gehen zu lassen. Der kompakte<br />

Falt-Kopter kann allerdings<br />

auch mit dem beiliegenden<br />

Controller gesteuert<br />

werden. Die gimbalstabilisierte<br />

Kamera des<br />

Mantis G hat 13 Megapixel und<br />

bietet eine Videoaufzeichnung<br />

bis zu 4K Ultra-HD. Aufgezeichnet<br />

werden Bilder und Videos auf<br />

einem internen Speicher mit<br />

acht Gigabyte, der durch<br />

eine SD-Karte erweitert<br />

werden kann.<br />

8


MANTIS G VON YUNEEC<br />

Mit flotter Geschwindigkeit<br />

und einem Verfolgermodus<br />

wartet der Mantis G auf.<br />

Die Flugzeit des Mantis G wird mit<br />

maximal 33 Minuten angegeben,<br />

dabei soll die Reichweite der bis<br />

72 km/h schnellen Drohne bis zu<br />

zwei Kilometer betragen. Dank „Visual<br />

Tracking” verfolgt der Mantis<br />

G ein markiertes Objekt automatisch.<br />

Die Drohne bietet auch eine<br />

praktische Wegpunkte-Funktion,<br />

mit der sich Flugrouten bereits im<br />

Vorfeld planen lassen.<br />

Der Mantis G ist im Fachhandel für<br />

etwa 700 Euro zu bekommen.<br />

ABTAUCHEN<br />

OpenROV Trident<br />

Spektakuläre Unterwasserbilder<br />

kann die Trident von<br />

OpenROV liefern: Die Drohne<br />

sendet Full-HD-Aufnahmen<br />

per Kabel ans Steuergerät –<br />

ideal für Nichttaucher. Ihr<br />

Akku reicht für drei Stunden<br />

und mit bis zu zwei Meter/Sekunde<br />

taucht sie bis zu 100 m<br />

tief. Preis: ca. 1700 US-Dollar.<br />

www.sofarocean.com/<br />

products/trident<br />

Gesteuert wird<br />

die Trident mit<br />

einem Android-<br />

Gerät oder dem<br />

Controller (ca.<br />

400 US-Dollar).<br />

9


FOTO: © DJI, YUNEEC<br />

Maximal 21 Minuten Flugzeit bietet<br />

die 430 Gramm schwere MA-<br />

VIC AIR VON DJI. Die an einem<br />

Drei-Achs-Gimbal aufgehängte<br />

12-Megapixel-Kamera zeichnet<br />

Videos in 4K Ultra-HD auf. Fotografen<br />

bietet der Mavic Air die<br />

Möglichkeit, Rundum-Panoramen<br />

mit bis 32 Megapixeln zu erstellen.<br />

Außerdem sind HDR-Aufnahmen<br />

im Programm. Neben der GPS-Positionierung<br />

verfügt der Mavic Air<br />

über eine Umgebungserkennung<br />

in drei Ebenen. Kameras, nach<br />

vorne, hinten und unten gerichtet,<br />

verhindern Zusammenstöße und<br />

helfen, die Position im Schwebeflug<br />

genau zu halten. Dank<br />

ausgefeilter Programmierung<br />

ist der kompakte Falt-Kopter der<br />

MAVIC AIR VON DJI Ausgeklügelte<br />

Flug-, Foto- und Videooptionen<br />

bietet die Mavic Air.<br />

ideale Begleiter beim Sport und<br />

anderen Outdoor-Aktivitäten. Der<br />

sogenannte ActiveTrack kann bis<br />

zu 16 auswählbare Ziele simultan<br />

erkennen und sie verfolgen, selbst<br />

wenn sie bewegungsintensive Aktivitäten<br />

ausführen. SmartCapture<br />

heißt eine Funktion, die Drohne<br />

auf interaktive Weise mit der Hand<br />

zu steuern.<br />

Der Mavic Air von DJI kostet im Fachhandel<br />

um die 850 Euro.<br />

10


SPECIAL // DROHNEN<br />

KLASSE C2<br />

In der Klasse C2 dürfen die Drohnen<br />

maximal vier Kilogramm wiegen.<br />

Der Pilot muss einen theoretischen<br />

Test in einem anerkannten Prüfzentrum<br />

absolvieren. Diese Klasse ist vor<br />

allem für professionelle Fotografen<br />

interessant. Typische Kopter dieser<br />

Klasse sind mit wechselbaren Kamerasystemen<br />

ausgestattet. Leider<br />

gehört nach jetzigem Stand aber<br />

auch der beliebte Mavic 2 von DJI<br />

in diese Klasse, weil er minimal über<br />

900 Gramm wiegt.<br />

Der YUNEEC TYPHOON H PLUS<br />

ist in seiner Konfiguration als<br />

Hexakopter mit sechs Rotoren<br />

auf eine hohe Ausfallsicherheit<br />

getrimmt. Dank der ST16S-<br />

Steuerung wird kein externes<br />

Smartphone oder Tablet zur Steuerung<br />

benötigt. Damit sendet die<br />

Steuerung auch keine Flugdaten<br />

auf einen Server. Das macht den<br />

Typhoon H und seinen professionellen<br />

Ableger H520 vor allem<br />

bei Behörden wie Polizei und<br />

Feuerwehr beliebt. Der Typhoon<br />

H kann im Team geflogen werden,<br />

der Pilot platziert die Drohne,<br />

ein Kameraoperateur steuert das<br />

Kamerabild.<br />

Die montierte 1-Zoll-Kamera mit<br />

20 Megapixeln und hoher Restlichtleistung<br />

lässt bei Foto- und Videoproduktionen<br />

kaum Wünsche<br />

offen. Das einziehbare Landegestell<br />

bietet dem Kameragimbal<br />

einen 360 Grad Rundumblick.<br />

Der Typhoon H Plus kostet ab 1700<br />

Euro.<br />

YUNEEC TYPHOON H PLUS<br />

Das eingeklappte Landegestell<br />

gestattet 360-Grad-<br />

Aufnahmen.<br />

11


SPECIAL // DROHNEN<br />

DJI INSPIRE 2 Höchstauflösende Videos und<br />

viel Tempo beherrscht der Inspire 2 in der<br />

Klasse C2.<br />

FOTOS: © DJI, STEPHAN ZU HOHENLOHE<br />

Auch der INSPIRE 2 VON DJI<br />

bietet dem Kamerasystem X7 oder<br />

X5S einen kompletten Rundumblick.<br />

Der Inspire 2 ist dabei auf die<br />

Aufzeichnung von Videos mit bis zu<br />

6K optimiert. Die große DJI-Drohne<br />

fliegt mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 94 km/h, geht mit 9 m/s<br />

in den Sinkflug und steigt mit 6 m/s<br />

auf. Sie kann innerhalb von nur fünf<br />

Sekunden auf 80 km/h beschleunigen.<br />

Auch diese Drohne kann im<br />

Team-Mode geflogen werden, die<br />

Reichweite beträgt dabei bis zu<br />

sieben Kilometer.<br />

Abhängig vom Kamerasystem<br />

beginnen die Preise der Inspire 2 bei<br />

3400 Euro.<br />

KLASSE C3 UND C4<br />

Schwerere Drohnen bis 25 Kilo fallen in die Klassen C3 und C4. Für diese<br />

Fluggeräte reichen die Online-Prüfung und eine Registrierung, allerdings<br />

darf nur entfernt von Städten geflogen werden und nur dort, wo keine<br />

Personen gefährdet werden können. In diese Klassen fallen auch die klassischen<br />

Modellflugzeuge.<br />

12


10 TIPPS für Drohnen-Piloten<br />

1.<br />

Das Abschließen einer Haftpflichtversicherung<br />

ist für Drohnen gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Eine solche Versicherung<br />

kommt im Schadenfall für<br />

verursachte Sach- und Personenschäden<br />

auf. Die Modellflugverbände bieten eine<br />

solche Versicherung im Rahmen einer<br />

Mitgliedschaft für ca. 40 Euro im Jahr an.<br />

www.dmfv.de, www.daec.de/sportarten/modellflug/<br />

Ab der Klasse C1<br />

vorgeschrieben:<br />

Kenntnisnachweis<br />

und Haftpflichtversicherung.<br />

Vor dem Aufstieg einer Drohne<br />

muss der Pilot alle rechtlichen<br />

Fragen abklären. Das Überfliegen<br />

einer Wasserstraße wie dem Rhein<br />

ist verboten.<br />

2.<br />

Keine Angst vor dem<br />

kleinen Drohnenführerschein.<br />

Die Fragen sind einfach<br />

gehalten, der Test kann<br />

beliebig wiederholt werden.<br />

Erst nach bestandenem Test<br />

wird die Prüfungsgebühr<br />

(26,75 Euro) fällig. Ablegen<br />

kann man die Prüfung im Internet<br />

beim DAEC oder<br />

DMFV.<br />

www.kenntnisnachweis-modellflug.de<br />

oder https://kenntnisnachweisonline.<br />

dmfv.aero/<br />

13


SPECIAL // DROHNEN<br />

3.<br />

Drohnen sind längst nicht überall erlaubt. Die App der<br />

Deutschen Flugsicherung (DFS Drohnen) zeigt an, ob<br />

man am Standort überhaupt fliegen darf. Dazu gibt man einfach<br />

sein Fluggerät ein, aktiviert die Standortbestimmung und<br />

erhält sofort die Info, ob das Fliegen erlaubt ist.<br />

In der DFS-<br />

Drohnen-<br />

App werden<br />

die geplante<br />

Flughöhe<br />

und die<br />

Drohne<br />

eingestellt.<br />

Der Grund<br />

für das<br />

Startverbot<br />

ist klar, der<br />

Pilot möchte<br />

in einem<br />

Naturschutzgebiet<br />

starten.<br />

SCREENSHOTS: © STEPHAN ZU HOHENLOHE<br />

Startverbot<br />

an dieser<br />

Stelle. Ein<br />

Tipp auf<br />

das rote<br />

Feld öffnet<br />

ein neues<br />

Fenster.<br />

Auf einer<br />

Karte<br />

wird der<br />

Startpunkt<br />

gewählt, die<br />

App zeigt an,<br />

dass der Flug<br />

mit dem gewählten<br />

Kopter<br />

bis zur<br />

eingestellten<br />

Flughöhe<br />

erlaubt ist.<br />

14


4.<br />

Das Fliegen eines Multikopters<br />

ist nicht<br />

schwer, dennoch sollte man<br />

vor einem ersten, geplanten<br />

Foto/Video-Shooting sein<br />

Fluggerät genau kennen. Suchen<br />

Sie sich eine Wiese oder<br />

einen Feldweg mit viel Platz<br />

drum herum. Keine Gebäude,<br />

keine Windräder, keine<br />

Strommasten, kein kräftigerer<br />

Wind. Beginnen Sie mit<br />

ersten Schwebeflügen, um die<br />

Reaktion des Fluggerätes<br />

kennenzulernen. Die Kamera<br />

kommt dabei noch nicht zum<br />

Einsatz. Auch wenn Sie stolz<br />

auf Ihr neues Fluggerät sind,<br />

üben Sie zunächst alleine<br />

oder mit einer einzelnen Person<br />

als Beobachter des Umfeldes.<br />

Ein großes Publikum<br />

verführt zu Flugmanövern,<br />

die man unter Umständen<br />

noch nicht beherrscht.<br />

5.<br />

Sorgen Sie bei den ersten<br />

Flügen dafür, dass<br />

Sie bei Start und Landung<br />

immer auf das Heck des<br />

Kopters schauen. So verhält<br />

sich das Fluggerät analog zu<br />

der Bewegung des Steuerknüppels.<br />

6.<br />

Unter Umständen haben<br />

Sie einen guten Startplatz<br />

auf einer Wiese gefunden.<br />

Leider ist das Gras zu<br />

hoch und behindert die Rotoren.<br />

Die Fußmatte aus dem<br />

Auto ist ein prima Startplatz<br />

und jederzeit verfügbar. Profis<br />

haben eine etwas größere<br />

Gummimatte im Kofferraum.<br />

7.<br />

Achten Sie auf den Wind.<br />

Drohnen ohne GPS-Stabilisierung<br />

werden vom Wind<br />

abgetrieben. Gerade beim<br />

Start könnte das Fluggerät<br />

schnell in Ihre Richtung fliegen.<br />

Besser, Sie stehen seitlich<br />

zum Wind. Aber auch mit<br />

GPS-Positionierung sollte man<br />

auf die Windrichtung achten.<br />

Ein Rückflug gegen den Wind<br />

kostet viel Energie. Ärgerlich,<br />

wenn der Akku schon fast leer<br />

ist. Fliegen Sie daher, wenn<br />

15


SPECIAL // DROHNEN<br />

ABBILDUNGEN: © STEPHAN ZU HOHENLOHE, YUNEEC/PIXXELKUNST (1)<br />

möglich, „vor dem Wind“. So<br />

kommen Sie mit Rückenwind<br />

zur Startposition zurück.<br />

8.<br />

Die meisten Drohnen<br />

können bei Windgeschwindigkeiten<br />

bis zu 30<br />

km/h fliegen. Laden Sie sich<br />

eine spezielle Windvorhersage-App<br />

wie den Windfinder<br />

auf das Smartphone, um über<br />

die aktuelle Windstärke informiert<br />

zu sein. Der Windfinder<br />

zeigt nicht nur den aktuellen<br />

Wind von vielen<br />

Der Windfinder zeigt im Browser<br />

und der App aktuelle Werte und<br />

eine sehr genaue Windvorhersage.<br />

Die Einheiten sind benutzerspezifisch<br />

einstellbar. Bei über<br />

30 km/h Windgeschwindigkeit<br />

sollte man nicht mehr starten.<br />

Messstationen, er bietet auch<br />

eine weltweite Windvorhersage<br />

(windfinder.com).<br />

9.<br />

Wie immer beim Fotografieren<br />

ist der Sonnenstand<br />

wichtig. Aufnahmen,<br />

im Sommer unter der Mittagssonne<br />

gemacht, wirken<br />

immer etwas flau. Sehr schön<br />

sind Bilder in der Morgenoder<br />

Abendsonne. Das weiche<br />

Licht und die längeren<br />

Schatten modellieren unser<br />

Motiv. Nun hat aber jedes<br />

Motiv seine Schokoladenseite,<br />

die wir im Film und auf<br />

dem Foto besonders herausarbeiten<br />

möchten. Da ist es<br />

sinnvoll, sich bereits im Vorfeld<br />

über den Stand der Sonne<br />

vor Ort zu informieren.<br />

Ein gutes Hilfsmittel ist dafür<br />

die App „LightTrac“. Diese<br />

App visualisiert für jeden Ort<br />

der Welt den Stand der Sonne.<br />

Nach Auswahl des Ortes<br />

zeigt die App bereits an, wo<br />

die Sonne bei Auf- und Untergang<br />

steht. Nach Einstel-<br />

16


Die App Light-<br />

Trac zeigt nicht<br />

nur an jedem<br />

Ort der Welt zu<br />

jedem Zeitpunkt<br />

den Sonnenstand<br />

an,<br />

sie zeigt auch<br />

die Länge der<br />

Schatten. Ideal, um ein Shooting<br />

mit der Drohne vorzubereiten.<br />

lung von Datum und Uhrzeit<br />

zeigt die App die Richtung<br />

des Lichtes und die Länge der<br />

Schatten. So kann bereits im<br />

Vorfeld der ideale Zeitpunkt<br />

des Foto- oder Videofluges<br />

bestimmt werden.<br />

10.<br />

Eine Drohne bietet<br />

außergewöhnliche<br />

Perspektiven für einen Film<br />

oder Fotos. Suchen Sie diese<br />

Bilder. Ein Hafen mit Segelbooten<br />

oder ein Strand mit<br />

vielen Sonnenschirmen sieht<br />

senkrecht von oben vollkommen<br />

abstrakt aus. Achten Sie<br />

auch bei der Drohnenfotografie<br />

auf den goldenen<br />

Schnitt. Bei Videoaufnahmen<br />

ist es schön, wenn ein wenig<br />

Action zu sehen ist. Warten<br />

Drohnen bieten Fotografen einen<br />

tollen Perspektivenwechsel. Hier<br />

ein Bootshafen von oben.<br />

Sie nicht darauf, dass der<br />

Burghof frei von Menschen<br />

ist, ganz im Gegenteil, die<br />

spazierenden Besucher zeigen<br />

dem Zuschauer, dass es sich<br />

um ein bewegtes Bild handelt.<br />

Bei einem Landschaftsbild<br />

stört der Mähdrescher oder<br />

der Traktor überhaupt nicht.<br />

Der Yuneec H520 ist die Profi-<br />

Version der Typhoon H Plus und<br />

wird beispielsweise mit Infrarotkamera<br />

in der Landwirtschaft<br />

verwendet. Hier sucht er Rehkitze<br />

vor der Mahd.<br />

17


SPECIAL // VIDEO<br />

VIDEO: KAMERAS UND PRAXISTIPPS<br />

Film läuft!<br />

In unserer Marktübersicht stellen wir die<br />

interessantesten Foto-Video-Kameras mit<br />

mindestens 4K-Auflösung vor und zeigen,<br />

worauf Sie beim Kauf noch achten sollten.<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

TEXT RAINER CLAASSEN<br />

N<br />

ahezu alle Foto-Kameras,<br />

die Sie heute neu<br />

kaufen können, haben auch<br />

eine Videofunktion und sehr<br />

viele liefern damit eine ordentliche<br />

Qualität. Wer aber<br />

einen besonderen Fokus auf<br />

Filmaufnahmen legt, hat<br />

spezielle Ansprüche an Funktionen<br />

und Ausstattung seiner<br />

Kamera – die Bildeinstellungen<br />

etwa müssen sich<br />

auch bei Videoaufnahmen<br />

unkompliziert manuell ändern<br />

lassen. Deshalb haben<br />

wir aus der breiten Angebotspalette<br />

der wichtigsten Kamerahersteller<br />

die Modelle<br />

ausgewählt, die sich besonders<br />

gut für Bewegbild-Aufnahmen<br />

eignen, und stellen<br />

sie auf den folgenden Seiten<br />

kurz vor. Ausführliche Testberichte<br />

finden Sie natürlich<br />

im fotoMAGAZIN oder auf<br />

www.fotomagazin.de<br />

18


MARKTÜBERSICHT<br />

Ausgewählte Foto-Video-Kameras mit 4K-Video<br />

CANON EOS 90D<br />

Auch wenn bei Videoaufnahmen<br />

vieles für den Einsatz von Kameras<br />

ohne Spiegel spricht, kann die<br />

DSLR EOS 90D auch im Videobereich<br />

überzeugen – sie ist somit<br />

hervorragend für alle geeignet,<br />

die beim Fotografieren nicht auf<br />

das Vorschaubild per Mattscheibe<br />

verzichten, aber auch qualitativ<br />

hochwertige Videos aufzeichnen<br />

möchten. Der von Canon entwickelte<br />

Dual-Pixel-Autofokus reagiert<br />

auch bei Videoaufnahmen<br />

flott und präzise. Die Kamera verfügt<br />

über alle für Videos sinnvollen<br />

manuellen Einstellmöglichkeiten.<br />

Wichtig für guten Ton: Sowohl<br />

ein Kopfhöreranschluss als auch<br />

CANON EOS 90D<br />

Auch der Klappmonitor<br />

macht<br />

die EOS 90D<br />

für Vlogger<br />

interessant.<br />

eine Buchse für ein externes Mikrofon<br />

sind eingebaut. Weiterer<br />

Pluspunkt: 4K kann die Kamera<br />

ohne Crop aufnehmen.<br />

Straßenpreis: ca. 1300 Euro<br />

EBENFALLS EMPFEHLENS-<br />

WERT VON CANON:<br />

EOS M6 MARK II. Straßenpreis:<br />

ca. 930 Euro. Die spiegellose APS-<br />

C-Kamera bringt ähnliche Videofunktionen<br />

wie die EOS 90D mit,<br />

ist aber kleiner und preiswerter.<br />

Nachteil für Fotografen: Einen Sucher<br />

gibt es nur als Zubehör.<br />

EOS R. Straßenpreis: ca. 3300<br />

Euro. Die spiegellose Systemkamera<br />

mit großem Vollformat-Sensor<br />

hat Vorteile bei<br />

Low-Light-Auf-<br />

19


SPECIAL // VIDEO<br />

nahmen. Außerdem hat Canon sie<br />

mit einem flachen Profil (C-Log)<br />

ausgestattet, das optimales Material<br />

für die Nachbearbeitung liefert.<br />

Ein Nachteil gegenüber der<br />

EOS 90D und M6 Mark II ist der<br />

Crop bei der 4K-Aufzeichnung.<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

FUJIFILM X-T3<br />

Im Test hat die Kamera sowohl als<br />

Foto- als auch als Videokamera<br />

überzeugt: Als erste APS-C-Kamera<br />

ist sie in der Lage, 4K mit 60<br />

Bildern/s aufzunehmen – und das<br />

sowohl in UHD-16:9 mit 3840 x<br />

2160 Pixeln als auch in Cinema-4K<br />

mit 4096 x 2160 Pixeln. Dabei wird<br />

zwar nicht der gesamte Sensor<br />

genutzt, auf die Videoqualität hat<br />

das aber keinen negativen Einfluss.<br />

F-Log-Gamma sorgt für perfektes<br />

Ausgangsmaterial für die<br />

Nachbearbeitung. Der effektive<br />

Videocodec H.265 erlaubt bei geringen<br />

Datenraten eine hervorragende<br />

Qualität. In Full-HD nimmt<br />

die Kamera auch Zeitlupen mit bis<br />

zu 120 fps auf. Als erfahrener TV-<br />

Objektiv-Hersteller hat Fujifilm<br />

dieser stark auf die Bedürfnisse<br />

FUJIFILM X-T3<br />

Die Fuji X-T3 nimmt 4K-Video<br />

sogar mit einer Bildwiederholrate<br />

von 60p auf.<br />

von Filmern ausgerichteten Kamera<br />

auch zwei interessante Optiken<br />

zur Seite gestellt: Die Objektive<br />

MKX 18-55 mm und MKX 50-135<br />

mm kosten zwar jeweils um die<br />

4000 Euro, bieten dafür aber Qualität<br />

und Haptik, wie man sie sonst<br />

nur von Optiken kennt, die bei<br />

Spielfilm- und Fernsehproduktionen<br />

eingesetzt werden.<br />

Straßenpreis: ca. 1350 Euro<br />

EBENFALLS EMPFEHLENS-<br />

WERT VON FUJIFILM:<br />

X-T30. Straßenpreis: ca. 800 Euro.<br />

Die spiegellose APS-C-Kamera besitzt<br />

ebenfalls hervorragende Vi-<br />

20


deofunktionen, kann 4K aber nur<br />

mit 30p aufzeichnen.<br />

NIKON Z 6<br />

Mit den Modellen Z 6 und Z 7 hat<br />

Nikon zwei sehr ähnliche Kameras<br />

im Programm, von denen sich die<br />

günstigere Variante für Filmfreunde<br />

besser eignet. Statt 45,7 Megapixeln<br />

bei der Z 7 hat die Z 6 nur<br />

24,5 – was immer noch viel mehr<br />

ist, als für 4K-Videos benötigt wird.<br />

Die geringere Pixelauflösung sorgt<br />

aber für eine bessere Lichtausbeute,<br />

was vor allem beim Filmen in<br />

dunkler Umgebung Vorteile<br />

bringt. Selbst bei hohen ISO-Einstellungen<br />

liefert die Kamera sehr<br />

rauscharme Videos. N-Log-Gamma<br />

ist ebenfalls an Bord. Die Bildstabilisierung<br />

nimmt die Z 6 in einer<br />

Kombination aus Sensorbewegung<br />

und Ausgleich im Objektiv<br />

vor – das ermöglicht Videoaufnahmen<br />

aus der Hand ohne<br />

Ruckeln. Die Vollformatkamera ist<br />

NIKON Z 6<br />

Die Z 6 bietet Nikon auch im<br />

Bundle mit Rig und externem<br />

Atomos-Rekorder an.<br />

sehr robust und gegen das Eindringen<br />

von Staub und Spritzwasser<br />

geschützt.<br />

Mit der Z 6 ist es Nikon gelungen,<br />

gegenüber der Konkurrenz deutlich<br />

aufzuholen und sie in einigen<br />

Hinsichten sogar zu übertreffen.<br />

Für besonders ambitionierte Fil-<br />

21


SPECIAL // VIDEO<br />

OLYMPUS OM-D E-M1 MARK III<br />

Für die Tonaufnahmen lässt sich<br />

bei der Mark III der Olympus-<br />

Rekorder LS-P4 nutzen.<br />

APS-C-Sensor nimmt ebenfalls 4K<br />

ohne Crop auf.<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

mer bietet Nikon übrigens das Essential-Movie-Kit<br />

an, das für 2900<br />

Euro zusammen mit einem Rig,<br />

dem externen Rekorder Atomos<br />

Ninja V und Zusatzakkus erhältlich<br />

ist. Nach einem kostenpflichtigen<br />

Update soll die Z 6 sogar Apple-<br />

Pro-Res-Raw auf dem Ninja aufzeichnen<br />

können.<br />

Straßenpreis: ca. 1700 Euro<br />

EBENFALLS EMPFEHLENS-<br />

WERT VON NIKON:<br />

Z 50. Straßenpreis: ca. 780 Euro.<br />

Die spiegellose Systemkamera mit<br />

OLYMPUS OM-D<br />

E-M1 MARK III<br />

Die brandneue Olympus-Kamera<br />

mit Micro-Four-Thirds-Sensor<br />

kann Video mit Cinema-4K/24p<br />

(4096 x 2160 Pixeln) bzw. 4K/30p<br />

(3840 x 2160 Pixel) aufnehmen;<br />

alles ohne Crop und – dank Hybrid-AF<br />

– mit schnellem Autofokus.<br />

Aufnahmen mit dem Profil OM-<br />

Log400 sind optimal für die Nachbearbeitung<br />

geeignet. Mikrofonund<br />

Kopfhörer-Schnittstellen sind<br />

vorhanden und über HDMI lässt<br />

sich ein 8-Bit-Signal mit 4:2:2-Farbunterabtastung<br />

auf einem externen<br />

Rekorder aufzeichnen. Als Fotokamera<br />

weiß die E-M1 Mark III<br />

unter anderem mit hochauflösenden<br />

Aufnahmen per Pixel-Shift<br />

aus der Hand (50 Megapixel) oder<br />

vom Stativ (80 Megapixel) zu<br />

überzeugen (Test in fM 4/20).<br />

Straßenpreis: ca. 1800 Euro<br />

22


EBENFALLS EMPFEHLENS-<br />

WERT VON OLYMPUS:<br />

OLYMPUS OM-D E-M5 III. Straßenpreis:<br />

ca. 1200 Euro. Das günstigere<br />

Schwestermodell hat sehr<br />

ähnliche Videospezifikationen wie<br />

die E-M1 Mark III, es fehlen aber<br />

das logarithmische Gamma und<br />

die Kopfhörerschnittstelle.<br />

PANASONIC LUMIX GH5<br />

Die Panasonic-GH-Serie ist für<br />

ihre starken Videofunktionen<br />

bekannt.<br />

PANASONIC LUMIX GH5<br />

Auch wenn bei Panasonic die Lumix<br />

S1H derzeit das Maß aller Dinge<br />

bei filmenden Systemkameras<br />

ist, stellen wir hier wegen des moderateren<br />

Preises die GH5 in den<br />

Mittelpunkt. Als fünfte Weiterentwicklung<br />

der GH-Serie, bei deren<br />

Entwicklung Panasonic von Anfang<br />

an die Bedürfnisse von Filmern<br />

ins Zentrum gestellt hat,<br />

bietet sie umfangreiche Einstellmöglichkeiten,<br />

alle wünschenswerten<br />

Anschlüsse, hervorragende<br />

Videoqualität bei 4K-Videos<br />

und in Full-HD Zeitlupen mit bis<br />

zu 120 Bildern pro Sekunde. Das<br />

flache V-Log L gibt es zum Nachrüsten<br />

für rund 100 Euro.<br />

Zusätzliche Anschlussmöglichkeiten<br />

– etwa für Mikrofone mit XLR-<br />

Verbindung – und eine Stromversorgung<br />

mit mehr Ausdauer gibt‘s<br />

mit dem als Zubehör erhältlichen<br />

Akkugriff DMW-BGGH5 für etwa<br />

250 Euro. Der passt auch an die<br />

lichtempfindlichere, aber<br />

etwas teurere Variante<br />

GH5S (ca. 2500 Euro), deren<br />

Sensor statt 20 nur 10<br />

Megapixel hat.<br />

Straßenpreis: ca. 1400 Euro<br />

EBENFALLS EMPFEHLENS-<br />

WERT VON PANASONIC:<br />

LUMIX G81. ca. 700 Euro (mit Objektiv).<br />

Das etwas ältere Modell ist<br />

23


SPECIAL // VIDEO<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

recht preiswert und bietet trotzdem<br />

gute Resultate bei Foto- und<br />

Videoaufnahmen. Die Nachfolgerin<br />

G91 bietet sogar V-Log, Zeitlupen<br />

und einen Kopfhöreranschluss,<br />

kostet aber<br />

400 Euro mehr.<br />

LUMIX S1H.<br />

ca. 4000 Euro.<br />

Bei dem Preis<br />

sollten keine<br />

Wünsche offen<br />

bleiben – und<br />

das darf man dem<br />

Flaggschiff von Panasonic<br />

auch attestieren, das sogar<br />

6K-Video aufnimmt (Test<br />

in fM 4/20).<br />

SIGMA fp<br />

Wer sich den Look eines Vollformat-Sensors<br />

wünscht, aber<br />

trotzdem eine leichte und<br />

kompakte Kamera nutzen<br />

möchte, sollte sich mit der Sigma<br />

fp beschäftigen. Die wiegt<br />

gerade mal 422 Gram (inklusive<br />

Akku und Speicherkarte) und<br />

ist kompakter als manche APS-<br />

Systemkamera. Trotzdem kann<br />

sie 4K-Videos mit bis zu 30 Bildern<br />

pro Sekunde aufnehmen – sogar<br />

im Raw-Format. Besonders für<br />

hochwertige Aufnahmen mit<br />

Drohnen ist das Konzept sehr interessant,<br />

denn eine<br />

leichte und kompakte<br />

Kamera lässt sich<br />

viel einfacher in die<br />

Luft bringen.<br />

Straßenpreis:<br />

ca. 2000 Euro<br />

SONY ALPHA 7 III<br />

Ähnlich wie bei der Nikon<br />

Z 6 im Vergleich zur Z 7 gilt<br />

auch bei Sony, dass – aus<br />

der Perspektive des Videofilmers<br />

– die Alpha 7 III<br />

mit 24,2 Megapixeln<br />

die bessere (und auch<br />

günstigere) Wahl im<br />

Vergleich zur Alpha 7R III mit<br />

SIGMA fp<br />

Wegen der geringeren Größe<br />

lässt sich die fp sehr gut in<br />

Rigs einbauen oder mit Drohnen<br />

und Gimbals nutzen.<br />

24


42,4 Megapixeln ist.<br />

Das Bedienkonzept ist bei beiden<br />

Modellen etwas gewöhnungsbedürftig,<br />

bietet aber sehr viele Optionen,<br />

um die Aufnahmen entsprechend<br />

den eigenen<br />

Vorstellungen zu gestalten. Verschiedene<br />

Fotoprofile, die sich<br />

auch für Videoaufnahmen einsetzen<br />

lassen, bieten etwa die abgeflachte<br />

Gammakurve (S-LOG). Das<br />

erweitert die Möglichkeiten, den<br />

Aufnahmen in der Nachbearbeitung<br />

einen ansprechenden Kino-<br />

Look zu verleihen. Ebenso ist es<br />

auf diesem Wege möglich, HDR-<br />

Videos mit großem Dynamikumfang<br />

für entsprechend ausgestattete<br />

Fernsehgeräte anzufertigen.<br />

Der große elektrische Sucher erlaubt<br />

eine gute Fokuskontrolle –<br />

aber auch der Autofokus arbeitet<br />

sehr zuverlässig. Er lässt sich so<br />

einstellen, dass er während einer<br />

Videoaufnahme verlässlich auf ein<br />

im Motiv sichtbares Auge scharf<br />

stellt – ob es das linke oder das<br />

rechte sein soll, kann der Videograf<br />

einstellen.<br />

Straßenpreis: ca. 1900 Euro<br />

SONY ALPHA 7 III<br />

Die Alpha 7 III skaliert 6K-Video<br />

auf 4K herunter, was für eine<br />

besonders hohe Detailtreue und<br />

Schärfe sorgt.<br />

EBENFALLS EMPFEHLENS-<br />

WERT VON SONY:<br />

ALPHA 6600. Straßenpreis: ca.<br />

1400 Euro. Auch Sonys kompaktere<br />

spiegellose Systemkameras mit<br />

APS-C-Sensoren sind bei Filmern<br />

sehr beliebt. Das aktuelle Spitzenmodell<br />

Alpha 6600 bietet einen<br />

ähnlichen Funktionsumfang wie<br />

die oben beschriebene Vollformatkamera<br />

Alpha 7 III, ist aber<br />

deutlich kleiner, leichter und<br />

günstiger.<br />

25


SPECIAL // VIDEO<br />

TIPPS für bessere<br />

Videoaufnahmen<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

Je mehr Erfahrung ein Fotograf<br />

gesammelt hat, um so flexibler<br />

gelingt die Gestaltung<br />

der Aufnahmen. Viele dieser<br />

Erfahrungen helfen auch<br />

beim Filmen. Dabei kommen<br />

aber noch ein paar andere<br />

Aufgaben hinzu. Wir zeigen,<br />

wie Sie auch diese elegant lösen<br />

können.<br />

Bewegung zählt<br />

In einem guten Video bewegt<br />

sich etwas. Achten Sie deshalb<br />

immer auf attraktive<br />

Bewegungen und<br />

greifen Sie diese mit<br />

der Kamera auf – etwa,<br />

indem Sie mitschwenken.<br />

Mit einem klassischen<br />

Foto-Stativkopf<br />

gelingt das allerdings<br />

kaum – für überzeugende<br />

Resultate brauchen Sie einen<br />

speziellen Videokopf. Schon<br />

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ein einfaches Modell wie der<br />

Befree Live Fluid Videokopf<br />

von Manfrotto (ca. 100 Euro)<br />

erlaubt flüssige Schwenks und<br />

Neigen nach oben und unten.<br />

Er kann statt des Fotokopfs<br />

auf viele Stative montiert<br />

werden. Auch seitliche Fahrten<br />

der Kamera sorgen für dezente<br />

Perspektivwechsel – das<br />

erlaubt sogar dann interessante<br />

Aufnahmen, wenn sich<br />

vor der Kamera nichts bewegt.<br />

Dafür eignen sich Slider,<br />

wie der V-SLIDER<br />

Mini von Ratrig<br />

(ca. 65 Euro bei<br />

enjoyyourcamera.<br />

MAN-<br />

FROTTO<br />

BEFREE LIVE<br />

FLUID<br />

Mit dem Videokopf<br />

von Manfrotto gelingen<br />

flüssige Schwenks.


com). Ein Stativkopf kann darauf<br />

mit eiter Schraube befestigt<br />

werden.<br />

Richtig belichten<br />

Während man beim Fotografieren<br />

jede Aufnahme ganz individuell<br />

belichtet, sollten Videoaufnahmen<br />

auch im<br />

Schnitt harmonisch zusammenpassen.<br />

Deshalb ist ein<br />

gleichbleibender Weißabgleich<br />

besonders wichtig –<br />

also nicht auf die Automatik<br />

setzen! Auch bei Videos wird<br />

die Helligkeit mit Hilfe von<br />

Blendenwert, Belichtungszeit<br />

und ISO-Einstellung festgelegt.<br />

Sehr kurze Belichtungszeiten<br />

haben bei schnell bewegten<br />

Motiven einen Nebeneffekt:<br />

Besonders scharfe<br />

Einzelbilder lassen Bewegungen<br />

abgehackt erscheinen. Als<br />

Faustregel gilt, dass die Belichtungszeit<br />

etwa dem doppelten<br />

der Bildrate entsprechen<br />

sollte – bei 50 Bildern<br />

pro Sekunde belichtet man<br />

also ungefähr mit 1/100 s. Um<br />

ROLLEI POLAR:ND+<br />

Variable Graufilter – hier von<br />

Rollei – helfen bei der Belichtung.<br />

hier Flexibilität zu schaffen,<br />

empfiehlt sich der Einsatz eines<br />

variablen Graufilters. Damit<br />

lässt sich die Bildhelligkeit<br />

regeln, ohne Blende, Belichtungszeit<br />

oder ISO zu verändern.<br />

Viele Kameras, die sich gut<br />

zum Filmen eignen, erlauben<br />

die Einblendung eines Zebramusters,<br />

das im Display besonders<br />

hell belichtete Flächen<br />

kennzeichnet – eine<br />

Funktion, die sehr hilfreich<br />

sein kann. Auch das Einblenden<br />

des Histogramms erleichtert<br />

eine korrekte Belichtung.<br />

Grundsätzlich empfiehlt es<br />

sich, die Belichtung beim Fil-<br />

27


SPECIAL // VIDEO<br />

APUTURE AL-F7 BI-COLOR<br />

Perfektes Videolicht liefern LED-<br />

Leuchten mit regelbarer Farbtemperatur,<br />

hier von Aputure.<br />

FOTOS: © HERSTELLER<br />

men manuell einzustellen –<br />

Nachregulieren durch die Automatik<br />

bei Helligkeitswechseln<br />

während einer Aufnahme<br />

wirkt immer unnatürlich.<br />

Licht setzen<br />

Fotografen nutzen zur Aufhellung<br />

von Motiven meist<br />

Blitzleuchten. Die nützen<br />

beim Filmen leider nichts. Inzwischen<br />

gibt es aber bezahlbare<br />

LED-Leuchten, mit denen<br />

sich Innenaufnahmen<br />

aufhellen lassen. Empfehlenswert<br />

sind Modelle, bei denen<br />

die Farbtemperatur eingestellt<br />

werden kann. So können Sie<br />

die Leuchten in Kombination<br />

mit vorhandener Beleuchtung<br />

nutzen – und sie alternativ<br />

auch einsetzen, wenn Licht<br />

durch ein Fenster auf die Szenerie<br />

fällt.<br />

Die Beleuchtung ist essenziell<br />

für die Bildatmosphäre – es<br />

lohnt sich deshalb, sich intensiver<br />

mit Methoden der Filmbeleuchtung<br />

zu beschäftigen.<br />

Bei Gegenlichtaufnahmen im<br />

Freien kann ein aufspannbarer<br />

Reflektor nützlich sein,<br />

um zusätzliches Licht auf das<br />

Motiv zu werfen. Wegen der<br />

großen Fläche sind Reflektoren<br />

sehr windempfindlich, sodass<br />

hier eine zweite Person<br />

zum Halten benötigt wird.<br />

Bildkontrolle<br />

Bei vielen aktuellen Kameras<br />

arbeitet der Autofokus auch<br />

bei Videoaufnahmen schnell<br />

und präzise. Das kann oft<br />

hilfreich sein. Häufig möchte<br />

man aber den Blick des Betrachters<br />

über gezielt gesetzte<br />

Fokusbereiche lenken. Damit<br />

28


das gelingt, ist eine präzise<br />

Bildbeurteilung sehr wichtig.<br />

Einige hochwertige spiegellose<br />

Systemkameras haben einen<br />

sehr guten elektronischen<br />

Sucher, über den eine bessere<br />

Schärfebeurteilung als über<br />

den Kameramonitor möglich<br />

ist. In vielen Situationen bietet<br />

aber ein über HDMI verbundener<br />

Monitor noch bessere<br />

Kontrolle. Besonders luxuriös<br />

sind externe Festplattenrecorder<br />

mit eingebautem Monitor<br />

– wie der abgebildete Atomos<br />

Ninja. Der bietet auch viele<br />

Möglichkeiten, das Bild bis<br />

ATOMOS<br />

NINJA V<br />

Der Ninja V<br />

arbeitet mit<br />

vielen<br />

Kameras zusammen.<br />

ins Detail schon beim Dreh<br />

zu beurteilen – und in höchster<br />

Qualität aufzuzeichnen.<br />

Tonaufnahmen<br />

Die Aufnahmequalität von<br />

internen Mikrofonen ist oft<br />

erstaunlich gut. Allerdings<br />

werden Bediengeräusche der<br />

Kamera ebenso aufgenommen<br />

wie Störungen aus der<br />

Umgebung. Eine Kamera, mit<br />

der auch Videos gedreht werden,<br />

sollte deshalb unbedingt<br />

einen Anschluss für ein externes<br />

Mikro haben – und möglichst<br />

auch einen Kopfhörerausgang<br />

zur Kontrolle.<br />

Das VideoMicro von Rode<br />

kann auf dem Blitzschuh<br />

montiert werden, ist mit fast<br />

allen gängigen Kameras kompatibel<br />

und liefert bei einem<br />

Preis von etwa 50 Euro sehr<br />

ordentliche Tonqualität. Oft<br />

möchte man mit dem Mikro<br />

aber deutlich näher am Geschehen<br />

sein, als mit der Kamera.<br />

Das geht am besten mit<br />

einer Funkverbindung. Der<br />

29


SPECIAL // VIDEO<br />

Soundexperte Sennheiser bietet<br />

dafür mit dem XS Wireless<br />

Digital-Set eine unkomplizierte<br />

Lösung: Der Empfänger<br />

kann auf dem Blitzschuh<br />

montiert werden, das Mikrofon<br />

wird am Sender angeschlossen.<br />

Per Knopfdruck<br />

werden beide Geräte per<br />

Funk verbunden, und der Ton<br />

lässt sich so aus einer Entfernung<br />

von bis zu 75 Metern<br />

übertragen. Das Basis-Set<br />

ohne Mikrofon kostet 300<br />

Euro. Daran lässt sich auch<br />

ein Ansteckmikrofon anbringen,<br />

das unauffällig an der<br />

Kleidung einer interviewten<br />

Person befestigt wird – so gelingen<br />

auch in lauter Umgebung<br />

verständliche Sprachaufnahmen.<br />

Perspektiven<br />

wechseln<br />

Der fertige Film entsteht im<br />

Schnitt. Ein kreativer Vorgang,<br />

der sehr viel Spielraum<br />

lässt. Voraussetzung für angenehmes<br />

Arbeiten ist ein leistungsfähiger<br />

Computer und<br />

ein Schnittprogramm mit vielen<br />

Optionen. Die Basisversion<br />

von DaVinci Resolve 16<br />

stellt Blackmagic Design gratis<br />

für Windows und MacOS<br />

zur Verfügung. Mit dem ausgereiften<br />

Tool lassen sich erstaunliche<br />

Resultate erzielen.<br />

Um im Schnitt möglichst kreativ<br />

arbeiten zu können, ist<br />

eine große Auswahl an Perspektiven<br />

hilfreich. Da kann es<br />

sinnvoll sein, bei der Aufzeichnung<br />

gleich mehrere Kameras<br />

zu nutzen. Auch hier ist<br />

Kreativität gefragt: Das auf<br />

einer passenden Halterung installierte<br />

Smartphone, eine<br />

per Fahrrad bewegte Action-<br />

Cam, die Zweitkamera, die<br />

aus größerem Abstand einen<br />

Überblick über die Szenerie<br />

gibt, die von der Hauptkamera<br />

eingefangen wird – es gibt<br />

viele Möglichkeiten, mit relativ<br />

geringem Aufwand dafür<br />

zu sorgen, den Zuschauer mit<br />

interessanten Perspektiven zu<br />

fesseln.<br />

30


HEISS UND<br />

BRANDNEU<br />

ColorEdge CS2731: Grafik-Monitor mit USB-C<br />

Präzision, Farbverbindlichkeit und modernste Konnektivität - dafür steht der neue<br />

ColorEdge CS2731. Monitorsignal, Datenübertragung sowie Stromversorgung<br />

eines angeschlossenen Gerätes, all das ermöglicht ein einziges USB-C-Kabel.<br />

So wird der neue 27-Zoll Grafik-Monitor zum zentralen Dock des grafischen<br />

Workflows.<br />

www.eizo.de


Nichts leichter als das.<br />

Die kleinste spiegellose Vollformatkamera<br />

der Welt.<br />

www.sigma-foto.de<br />

•<br />

sigma_deutschland

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