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Tauchen_4_2020

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Das Wahrzeichen von São<br />

Tomé: der nadelförmige Cão<br />

Grande.<br />

bahnen sich ihren Weg durch das satte<br />

Grün, Wasserfälle stürzen in Schluchten,<br />

einsame Strände und Buchten mit hochgewachsenen<br />

Kokospalmen bieten eine<br />

perfekte Trauminselkulisse, phonolithische<br />

Steintürme ragen aus dem Urwald<br />

hervor, verlassene Plantagen sowie bunte<br />

Märkte voller Leben – das Land präsentiert<br />

sich voller reizvoller Kontraste.<br />

Außerdem findet man in São Tomé und<br />

Príncipe abseits der touristischen Massen<br />

noch das pure Afrika und sicher einen der<br />

letzten Geheimtipps für Abenteuerreisende.<br />

Im Jahre 1975 erst erlangte São Tomé<br />

seine Unabhängigkeit von der langjährigen<br />

Kolonialmacht Portugal. Heute zeugen<br />

die Roças, die alten Plantagen, vom<br />

ehemaligen Glanz und Ruhm des kleinen<br />

Landes, aber ebenso von Sklaverei und<br />

Ausbeutung. Seit der Eigenstaatlichkeit<br />

zerfallen die meisten dieser feudalen<br />

Anwesen. Besuchern<br />

bietet sich ein Bild voller<br />

marodem Charme. Kaum<br />

vorstellbar, dass São<br />

Tomé vor 100 Jahren der<br />

größte Kakaoproduzent<br />

der Welt war.<br />

Es klingt vielleicht ein wenig<br />

übertrieben, das zweitkleinste<br />

Land Afrikas als Zentrum<br />

unseres Planeten zu bezeichnen.<br />

Doch so abwegig ist dies<br />

nicht, denn São Tomé ist die nächstgelegene<br />

Landmasse zu dem Punkt, an<br />

dem der Nullmeridian und der Äquator<br />

aufeinandertreffen. Die kleinen Inseln<br />

mit einer Fläche von 1001 Quadratkilometern<br />

liegen im Golf von Guinea zirka<br />

250 Kilometer von der westafrikanischen<br />

Küste Gabuns entfernt. Mystisch erheben<br />

sich von üppigem Regenwald bedeckte<br />

Berge in den tropischen Himmel, Flüsse<br />

ZWEI STANDORTE<br />

Es ist schon sehr mutig,<br />

in einem so kleinen Land<br />

mit nur geringer touristischer<br />

Infrastruktur<br />

gleich zwei Tauchbasen<br />

zu eröffnen. Das portugiesische<br />

Besitzerpaar<br />

Anica Ribeira Ferreiro<br />

und Luis Castelo Branco<br />

haben allerdings beste<br />

Voraussetzungen. Sie<br />

betreiben bereits ihre<br />

Basis Dive-Tribe in einem<br />

anderen afrikanischen<br />

Land – auf der Kapverdeninsel<br />

São Vicente. Auf<br />

der Suche nach einem<br />

weiteren Standort wurde<br />

ihnen São Tomé angeboten.<br />

Bei einem ersten<br />

Besuch haben sie sich<br />

gleich in dieses Paradies<br />

verliebt. Seit April 2019<br />

ist Dive-Tribe nun sowohl<br />

im Pestana Ocean<br />

Resort in der Hauptstadt<br />

als auch im Pestana<br />

Equador auf der winzigen,<br />

südlichen liegenden<br />

Insel Ilhéu das Rolas stationiert. Basisleiter<br />

Pedro kümmert sich hervorragend<br />

mit seiner einheimischen Crew in beiden<br />

Basen um das Wohlergehen der abenteuerlustigen<br />

Tauchgäste.<br />

Schon bei Ankunft am kleinen Flughafen<br />

der Hauptstadt wird klar: Stress ist in<br />

diesem Teil der Welt ein Fremdwort. Die<br />

Lebensphilosophie der Insulaner auf dem<br />

Äquator ist „leve-leve“, ein Begriff, der<br />

soviel wie langsam oder gemächlich bedeutet.<br />

Schnelle Bewegungen sind in dem<br />

tropisch feuchten Klima ohnehin nicht<br />

möglich. Und so ist es auch kein Wunder,<br />

dass der Entschleunigungsprozess bei<br />

FOTOS: B. BROCKHAUSEN<br />

4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 43

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