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Tauchen_4_2020

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REISE<br />

SCHOTTLAND<br />

INNERE HEBRIDEN<br />

dennoch ekstatisch und wir würden in den<br />

kommenden Tagen noch genug Chancen<br />

bekommen, die Haie ganz nah zu sehen.<br />

Im Laufe der nächsten Tage schwimmen<br />

wir mit neugierigen Seehunden, sehen<br />

Weißkopfseeadler Kreise ziehen und werden<br />

von einer Gruppe Gemeiner Delfine<br />

verfolgt. Mit etwas Glück kann man rund<br />

um Coll auch Zwergwale, Große Tümmler<br />

und Finnwale sehen. „Wir haben sogar mal<br />

einen Mondfisch und eine Lederschildkröte<br />

getroffen, und vor einigen Monaten haben<br />

wir ,John Coe‘, einen der seltenen Westküsten-Orcas,<br />

gesehen“, erzählt Shane. Es<br />

gibt nur noch acht dieser auf den Hebriden<br />

ansässigen Orcagemeinschaften und „mit<br />

einer zwei Meter großen Rückenflosse ist<br />

,John Coe‘ einer der größten Orcas, den wir<br />

je gesehen haben“, fügt Shane hinzu.<br />

Auch Vogelliebhaber kommen auf Coll<br />

auf ihre Kosten. Zum Beispiel können<br />

Besucher von Mitte April bis Anfang August<br />

auf den unbewohnten Treshnish Isles eine<br />

große Papageientaucherkolonie besuchen.<br />

Weitere Touren aus dem Angebot von Basking<br />

Shark Scotland führen zum Beispiel<br />

nach Staffa Island zum berühmten Fingal’s<br />

Cave, einer hohen Basalthöhle. Auf längeren<br />

Touren können qualifizierte Taucher<br />

außerdem die Hebriden in ihr Logbuch<br />

eintragen. Und unter der Pier in Coll liegt<br />

ein künstliches Riff mit zahlreichen bunten<br />

Weichkorallen, Nacktschnecken und Krebsen<br />

– ein Gedicht für UW-Fotografen! Für<br />

diejenigen, die lieber in die Sterne schauen,<br />

bietet Coll einen der dunkelsten Nachthimmel<br />

Europas!<br />

URLAUB MIT SINN<br />

Auch wenn Schottlands Westküste als einer<br />

der besten Riesenhaihotspots der Welt gilt,<br />

sind die Haizahlen hier wegen jahrelangen<br />

Jagens immer noch geringer als sie<br />

eigentlich sein sollten. „Um die 100 000<br />

Riesenhaie sind im letzten Jahrhundert aus<br />

dem Nordatlantik verschwunden“, erklärt<br />

Shane. Heute sind Riesenhaie immer noch<br />

als gefährdet eingestuft, obwohl die Jagd<br />

seit 1994 verboten ist und die Art seit 1998<br />

in Schottland stark geschützt ist. Mikroplastik,<br />

Bootsverkehr und zurückgelassene<br />

Fischereiausrüstung bedrohen den Hai<br />

heute am stärksten.<br />

„Wir wissen noch nicht allzu viel über<br />

Riesenhaie. Je mehr wir wissen, desto<br />

besser können wir sie beschützen. Daher<br />

haben wir viele eigene Forschungsprojekte<br />

initiiert und arbeiten eng mit Universitäten<br />

zusammen“, sagt Shane. Zusätzlich kämpfen<br />

Basking Shark Scotland, Wissenschaftler<br />

und Naturschutzinstitutionen momentan<br />

dafür, dass das Gewässer rund um Coll<br />

als Meeresnaturschutzgebiet für die Haie<br />

eingerichtet wird. Denn es wird vermutet,<br />

dass sich diese hier im Sommer nicht nur<br />

satt essen, sondern sich hier auch fortpflanzen.<br />

Dr. Suzanne Henderson von Scottish<br />

Natural Heritage, einem öffentlichen Organ,<br />

das sich für das Meeresnaturschutzge-<br />

The Island Cafe – ein kleines Restaurant mit toller Atmosphäre.<br />

64 TAUCHEN.DE 4/<strong>2020</strong>

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