Tauchen_4_2020

PRAXIS
MEDIZIN
TINNITUS & SCHWINDEL
Hörsturz, Tinnitus und
Schwindel – wann darf
man tauchen?
Ein Hörsturz kommt plötzlich und ohne erkennbare
Ursache. Patienten können nicht mehr richtig hören
und berichten von einem watteähnlichen Gefühl im
Ohr. Was tun bei Tinnitus oder Schwindel und
darf man mit solchen Symptomen noch tauchen? Das
TAUCHEN-Medizinerteam gibt Auskunft über mögliche
Gefahren unter Wasser.
Meist sind die Beschwerden
eines Hörsturzes
einseitig. Die Symptomatik
kann so stark ausgeprägt
sein, dass eine Ertaubung
besteht. Andererseits können
aber auch nur wenige Frequenzbereiche
betroffen sein.
Männer und Frauen sind übrigens
gleich häufig betroffen
und die meisten Erkrankungen
werden zwischen dem 30. und
60. Lebensjahr festgestellt.
Was passiert noch beim
Hörsturz? Als weiteres Symptom
können Schwindel und
Ohrgeräusche hinzukommen.
Typischerweise treten begleitend
keine Schmerzen auf. Bis
heute sind die Ursachen für einen
Hörsturz unbekannt. Der
Verlauf eines Hörsturzes kann
unterschiedlich sein. In vielen
Fällen kommt es zu einer spontanen
Heilung.
Die Symptome eines Tinnitus
werden viele Leser schon
einmal – zumindest kurzzeitig
– erlebt haben. Hierbei handelt
es sich um eine akustische
Störung, die zusätzlich zu
sonstigen Geräuschen wahrgenommen
wird.
Im Gegensatz zum Hörsturz
kann ein Tinnitus beide Ohren
betreffen. Die empfundenen
Geräusche können sehr unterschiedlich
sein. Von Zischen,
Rauschen und Brummen bis
zu pfeifenden, knackenden
und klopfenden Klängen
berichten die Patienten. Dabei
können diese Töne gleichbleiben,
aber auch einen wechselnden
Charakter haben. Von
einem akuten Tinnitus spricht
man bei einer Dauer von bis
zu drei Monaten. Je länger die
Symptome bestehen, desto
geringer sind in den meisten
Fällen die Heilungschancen.
96 TAUCHEN.DE 4/2020