Tauchen_4_2020

Das Wrack eines
alten Fords liegt
in 35 Metern Tiefe
am Spot Galerie.
TEXT & FOTOS: W. DRECHSLER
Blick vom Nordufer
über den See hinweg.
INFO
Fakten: Es gelten saisonal unterschiedliche Tauchbestimmungen
– Infos findet man in der Allgemeinverfügung Walchensee vom
Landratsamt Bad Tölz (www.lra-Toelz.de).
Unterkunft: Hotel Karwendelblick, www.hotel-karwendelblick.de
(hier gibt es auch eine Füllstation) oder in den Ferienwohnungen
von Familie Asenstorfer in Urfeld (www.asenstorfer.de). Beliebter
Tauchertreff zum Logbuchschreiben ist das Café am See in Urfeld.
Anfahrt: über Autobahn A95 München–Garmisch, Autobahnausfahrt
Murnau/Kochel Richtung Kochel dort weiter über Kesselberg
bis nach Urfeld.
Infos: Geführte Tauchgänge bietet Jürgen Börroth von der Tauchakademie
Bayern an (www.tauchakademie-bayern.de).
WALCHENSEE
Eingebettet in einer alpinen Landschaft
75 Kilometer südlich von München
liegt der größte und tiefste Alpensee in
Deutschland, der Walchensee. Er wird
auch „bayrische Karibik“ genannt, da
er türkisblaues Wasser hat. Seine Tiefe
erreicht etwa 198 Meter. Das Gewässer
besticht mit seinem unverbauten Seeufer.
Rund um den See gibt es Tauchplätze
für Einsteiger, Fortgeschrittene und
Tech-Taucher. Bekannt und berüchtigt
ist die Galerie am Westufer. Die massive
Felswand besteht aus schwarzem Gestein
und geht überhängend in die Tiefe. Mehrere
Autowracks, kleine Boote und sogar
Flugzeuge liegen auf dem Grund des Sees.
Aus der Tiefe steigen Unterwasserberge
auf, wie zum Beispiel die wenig betauchte
Desselwand. Immer noch halten sich Gerüchte
über verborgene Goldschätze. Kein
Gerücht sind immer wieder gefundene
Munitionsfelder und Granaten aus dem
Weltkrieg. Auch als Filmkulisse diente der
Walchensee und Dichter von Goethe legte
hier einen Zwischenstopp auf seinen Reisen
nach Italien ein. Im See tummeln sich
Seeforellen, Barsche, Saiblinge, Renken
und Hechte.
Um den See verläuft eine Straße. Bei
schönem Wetter sind hier viele Wanderer
und Radfahrer unterwegs. Der nördliche
Streckenbereich darf mit PKW nicht
befahren werden. Die Tauchplätze Pioniertafel
und Fleckerlspitz kann man mit
einem Tretboot erreichen (in Urfeld gibt
es einen Verleih). Der östliche Teil ist mit
einer Mautstraße erschlossen. Dort liegen
die Tauchplätze Steinbruch und Hackl.
Diese Plätze sind für Einsteiger optimal.
In den Wintermonaten sinkt der Wasserpegel.
Um ins Wasser zu kommen ist es
ratsam, ein Seil als Hilfsmittel dabeizuhaben.
4/2020 TAUCHEN.DE 37