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Die Eltern dieses<br />
Fisches scheinen ein<br />
heimischer Karpfen<br />
und ein Koi gewesen<br />
zu sein.<br />
Goldplötzen sind Farbvarianten der<br />
echten Plötze beziehungsweise des<br />
echten Rotauges. Sie sind wie ihre<br />
natür lichen Verwanden fortpflanzungsfähig<br />
und werden für Gartenteiche<br />
gezüchtet. Die Nachkommen aus<br />
der Verbindung echter Plötzen und<br />
Goldplötzen verlieren mit der Zeit ihre<br />
dominierende Färbung.<br />
ALBINOS<br />
Albino-Fischen fehlt der Farbstoff Melanin<br />
oder er ist nur in geringen Mengen vorhanden.<br />
Eindeutiges Erkennungsmerkmal<br />
sind die roten Augen, bei Albino-Stören<br />
können sie auch rosa, gold- oder rotgelb<br />
sein. Das Problem aller Albino-Fische ist<br />
ihre Auffälligkeit im Süßwasser. Schon als<br />
juvenile Exemplare werden sie von Fressfeinden<br />
und von den eigenen Geschwistern<br />
gejagt. Erstaunlich ist deshalb, dass<br />
sich einzelne Exemplare bis ins adulte<br />
Stadium halten können. Albinos kommen<br />
auf natürliche Weise immer mal vor. Züchtern<br />
ist es aber gelungen, den Albinismus<br />
künstlich zu erzeugen. Vornehmlich beim<br />
Sterlet, aber auch bei anderen Fischen<br />
konnte ein Durchbruch verzeichnet<br />
werden. Sogar Albino-Saiblinge wurden<br />
schon gezüchtet. Da der Begriff Albinismus<br />
bei Fischen uneinheitlich ist, gibt es<br />
neben der weißen auch andere Farben.<br />
Beispielweise Albino-Welse mit weißer<br />
und gelber Oberfläche.<br />
Albinos haben lichtempfindlichere<br />
Augen als normale Fische, weshalb man sie<br />
eher an schattigen Plätzen trifft. Außerdem<br />
haben die Fische mitunter die fatale Eigenschaft,<br />
rötliche Stellen an der Körperoberfläche<br />
zu bilden, sodass es aussieht, als<br />
wären sie verletzt. Dem ist aber nicht so. Es<br />
sind Blutgefäße, die durchschimmern.<br />
GOLDFORMEN<br />
Goldene oder gelbe Varianten finden<br />
sich prinzipiell bei allen Fischen. Wie die<br />
Goldformen aber auf natürliche Weise<br />
entstehen, ist noch ungeklärt. Doch auch<br />
hier liegt ein Farbstoffdefekt vor. Gezüchtete<br />
Goldformen gibt es, wie beispielsweise<br />
Goldforellen und Goldorfen. Letztere sind<br />
die Ableger des Aland, einem heimischen<br />
Weißfisch. Goldforellen sind Mutationen<br />
der Regenbogenforelle und kamen ursprünglich<br />
aus Japan, wo sie mit Erfolg gezüchtet<br />
wurden. Man findet sie gelegentlich<br />
in heimischen Seen und Fließgewässern.<br />
Unsere Seen beherbergen unter anderem<br />
Goldkarpfen, Goldschleien, Goldplötzen<br />
und sogar Goldrotaugen und Goldbrassen.<br />
Selten sind Sichtungen von Goldelritzen,<br />
deren Färbung von Gelb bis Rot schwanken<br />
kann. Auch hochkarätige Züchtungen wie<br />
Kois haben den Sprung in die Freiheit geschafft.<br />
Sie sind winterhart und paaren sich<br />
mit heimischen Karpfen. Daraus entstehen<br />
Bastardformen mit einem hohen optischen<br />
Reiz. Alle Goldformen und Albinos sind<br />
fortpflanzungsfähig mit normal gebliebenen<br />
Artgenossen aus derselben Familie.<br />
KÖRPERFORMEN UND MUTATIONEN<br />
Auch bei Fischen kommen körperliche<br />
Mutationen, Verkrüppelungen (meistens<br />
am Rückgrat) und Muttermale vor.<br />
Königin aller Mutationen und Körperformen<br />
ist aber die Karausche (Carassius<br />
carassius) – ein kleiner, unscheinbarer<br />
Fisch, der sich in unzählige farbige und<br />
eigenartige Wesen verwandeln kann. Ursache<br />
ist seine Fähigkeit, sich mit anderen<br />
Fischen paaren zu können, beispielweise<br />
mit Karpfen, Giebel und Goldfischen. Aber<br />
er macht sich in der Laichzeit auch an Döbel,<br />
Hasel und Rotaugen heran. Vermutlich<br />
ohne Folgen. Auch eignet sich diese Art für<br />
fantasievolle Züchtungen mit überraschenden<br />
Ergebnissen. Mal sehen Karauschen<br />
aus wie Goldfische oder Schleierschwänze.<br />
Sie nehmen die Form und das Aussehen<br />
von Kois an, sehen kleinen Goldkarpfen<br />
ähnlich und verblüffen allenthalben mit<br />
geradezu unwirklichen Farbmustern.<br />
Auch die mutierten Karauschen sind zäh,<br />
überleben Sauerstoffarmut und Wasser mit<br />
Temperaturen, die anderen Fischen binnen<br />
Minuten den Garaus machen. Kein Fisch<br />
ist wandelbarer, kein heimischer Fisch<br />
kann mit solchen Farbkleidern und derart<br />
unterschiedlichem Aussehen seine Umwelt<br />
verblüffen.<br />
ALLE FOTOS: H. FREI<br />
4/<strong>2020</strong> TAUCHEN.DE 41