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1 Einleitung 1 - bei DuEPublico - Universität Duisburg-Essen

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<strong>Einleitung</strong><br />

Siegel et al. untersuchten die Rotationsbarrieren in 1,8-Diarylnaphthalinen (Abbildung 1.8)<br />

und konnten durch Variation der Substituenten X und Y die Face-to-Face-Wechselwirkung<br />

analysieren. [38] Die Experimente bestätigen das Modell von Hunter und Sanders, [35] nach dem<br />

die elektrostatische Wechselwirkung zwischen zwei parallel angeordneten Aromaten repulsiv<br />

ist und empfindlich auf eine Variation der Ringsubstituenten reagiert. Durch<br />

elektronenziehende Substituenten wird die elektrostatische Abstoßung verringert, die<br />

ungünstige Face-to-Face-Anordnung stabilisiert und die Rotationsbarriere erhöht.<br />

Elektronenschiebende Substituenten hingegen erhöhen die elektrostatische Abstoßung,<br />

destabilisieren die Face-to-Face-Anordnung und führen zu einer Erniedrigung der<br />

Rotationsbarriere.<br />

H 3C<br />

X<br />

CH 3<br />

Y<br />

Abbildung 1.8: Konformationsgleichgewicht der von Siegel et al. untersuchten 1,8-Diarylnaphthaline. [38]<br />

K<br />

Kommen Aren-Aren-Wechselwirkungen zwischen aromatischen Einheiten mit<br />

unterschiedlichem Elektronenbedarf zustande, so werden sie als Elektronen-Donor-Akzeptor<br />

(EDA)-Wechselwirkungen bezeichnet. [39] Die resultierenden EDA-Komplexe werden oft auch<br />

Charge-Transfer (CT)-Komplexe genannt, obwohl die eigentliche CT-Wechselwirkung nur<br />

einen geringen Einfluss auf die Stabilität dieser Komplexe besitzt. [40]<br />

Neben den Aren-Aren-Wechselwirkungen sind auch Kation-π-Wechselwirkungen in der<br />

supramolekularen Chemie von besonderer Bedeutung. [22, 41] Kebarle et al. fanden, dass Benzol<br />

in der Lage ist, Alkalimetallionen in der Gasphase zu komplexieren. [42] Nachfolgende<br />

Gasphasenexperimente zeigten, dass Aromaten mit einer ganzen Reihe organischer und<br />

anorganischer Kationen stabile Komplexe bilden. [41] Nach quantenchemischen Rechnungen<br />

nimmt da<strong>bei</strong> das Kation, in Übereinstimmung mit dem Quadrupolmoment des Benzols, stets<br />

eine Position entlang der C6-Achse über der Ringebene ein (Abbildung 1.9).<br />

H 3C<br />

X<br />

Y<br />

CH 3<br />

6

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